Berlioz: "Harold en Italie" Op. 16

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vanrolf
Inventar
#1 erstellt: 07. Feb 2007, 08:10
Hallo zusammen,

ich bin auf der Suche nach einer oder mehreren lohnenswerten Aufnahmen von Berlioz' Symphonie in vier Teilen mit konzertanter Viola "Harold en Italie" (1834).

Wer hat Empfehlungen oder kann sonst etwas wissenswertes über das Werk berichten?


Ich freue mich auf Eure Beiträge,

Gruß Rolf
Adri
Stammgast
#2 erstellt: 07. Feb 2007, 10:44
Hi Rolf,
den Charakter des Werks hat für mein Empfinden Toscanini in dieser alten Aufnahme getroffen:
amazon.de
Carlton Cooley, Viola
Arturo Toscanini
NBC Symphony Orchestra
RCA
weniger phantastisch-bizarr dafür klangtechnisch besser:

Nobuko Imai
London SO.
Colin Davis
Philips
JohnD
Stammgast
#3 erstellt: 07. Feb 2007, 10:59
Charakter getroffen, gute Aufnahmequalität und Originalinstrumente (Bei Berlioz dadurch gravierende Unterschiede!)

amazon.de


Hier noch erhältlich:

http://www.amazon.de...0403?ie=UTF8&s=music
Fressbacke
Stammgast
#4 erstellt: 07. Feb 2007, 14:10
Hallo Rolf!

Ich habe seinerzeit einmal die Einspielung von Inbal / Denon gekauft und war sehr zufrieden damit, sowohl interpretatorisch, als auch klanglich ... hab leider kein Coverbild davon und die CD auch verkauft, um mir diese Box zuzulegen:

amazon.de

Da sind dann alle Aufnahmen des Berlioz-Zyklus von Inbal enthalten. Der Solist im "Harold" ist Yuri Bashmet.


Ralf
teleton
Inventar
#5 erstellt: 07. Feb 2007, 14:44
Hallo vanrolf,

die erste Aufnahme, die mir von diesem Werk damals (80er-Jahre) auf den Plattenteller kam war eine
EURODISCS-LP mit Igor Oistrach, Viola / Moskauer Philharmonie unter seinem Bruder David Oistrach.
Besser und eindrucksvoller habe ich das Werk auf späteren Tonträgern nie wieder gehört. Der harte russische Orchesterklang gab der Aufnahme etwas unwiederbringliches. Auf CD habe ich die Aufnahme später nie gesehen.

Ich wollte das Werk aber später auf CD haben und so kaufte ich zufällig eine preiswerte CD mit dem
SWF Sinfonie Orchester Baden-Baden und Ulrich Koch, Viola (Dirigent vergessen (sehe nach)), die mir nicht nur interpretatorisch gut gefallen hat sondern auch klanglich auf neustem DDD-Stand ist.

Dann kaufte ich mir diese Ormandy-SONY-CD, die mir auch ausgezeichnet gefällt und noch zusätzlich einige Orchesterstücke neben Harold in Italien op.16 enthällt -
Faust Verdammnis: Ungarischer Marsch
Die Trojaner: Marsch, Königliche Jagd und Sturm

amazon.de
Josepf de Pasquale, Viola, Philadelphia Orchestra / Eugene Ormandy
SONY, ADD

Die weiter oben genannte Philips-Aufnahme mit Colin Davis hat mir noch nie gefallen; genausowenig wie seine Sicht der Symphony fantastique.
Ich habe die Philips-C.Davis-GA aller Berlioz-Sinfonien auf LP - die wollte, werde und würde ich nie auf CD holen.
Grund: Einfach langweilig !

Siehe meine drei oben genannten Aufnahmen, die eine ganz andere Sprache sprechen !


[Beitrag von teleton am 07. Feb 2007, 15:07 bearbeitet]
alidoro
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 08. Feb 2007, 01:23
Da gips noch ne neuere Aufnahme mit Sir Colin in der Reihe LSO Live, mit Tabea Zimmermann. IMHO noch langweiliger. Klanglich ganz nett und mit interessanter Zugabe: Die Ballettmusik aus Les Troyens.

Die Inbal-Aufnahme ist sehr zu empfehlen, aber wohl auch nicht das non plus ultra. Ormandy und Toscanini sollte ich mal testen...

A dopo, Alidoro
vanrolf
Inventar
#7 erstellt: 08. Feb 2007, 23:00
Hallo zusammen,

über die neuere Colin-Davis-Aufnahme habe ich auch gelesen, sie wurde teilweise ziemlich gelobt:




David Hurwitz von "Classics Today" schrieb z.B.:



HECTOR BERLIOZ
Harold in Italy; Ballet Music from Les Troyens

Tabea Zimmermann (viola)
London Symphony Orchestra
Colin Davis

LSO- LSO 0040(CD)
Reference Recording - This One; Munch (RCA); Bernstein (Sony)


If all of the Colin Davis/LSO Live productions were this good you would think this partnership the finest in the world. Whatever the pluses and minuses of his remakes of Dvorák and Holst, and his variable forays into Bruckner and Elgar, when it comes to Berlioz Davis still delivers the goods as do few others. This is a scorcher of a Harold in Italy, swifter and even more rhythmically emphatic than his previous Philips recording, and in Tabea Zimmermann it has a viola soloist as characterful as Davis' conducting and the LSO's playing. The flowing opening sets the stage for a positively luscious presentation of Harold's themes, Zimmerman's dusky tone seeming to drink in the timbres of the accompanying winds and harp. But once the first movement gets going, watch out! The music flies along as if self-propelled.

The Pilgrims' March also wastes no time getting started (these are certainly happy pilgrims); but then Davis and Zimmerman create a marvelously atmospheric moment when the chorale theme (Berlioz's "Canto religioso") appears at the softest possible dynamic in winds and strings accompanied by sul ponticello arpeggios in the viola--a magical passage. The winds of the LSO make a particularly distinguished showing in the Sérénade, with oboe and English horn turning in an amazingly pure unison in the slower central episode while the rustic piping of the outer sections is perfectly caught. The final Orgy of Brigands really is "frenetico"--and then some. Davis whips the orchestra up to a fine frenzy, but never for a moment does he sacrifice rhythmic accuracy or permit a jot of loose ensemble. It's an impressive demonstration of collective virtuosity, and just what the composer ordered. The Ballet music from Les Troyens makes an apt encore to a truly great performance of this perennially fresh score.

Happily, the LSO engineers have managed sonics from the notoriously difficult Barbican that rise to the occasion. The venue's natural dryness serves only to enhance the music's rhythmic point and never turns boxy or desiccated. Balances between soloist and orchestra sound natural without excessive spotlighting (Zimmerman's big, round tone renders such tactics largely unnecessary), while the ensemble has a coherence and sectional integrity often lacking in these productions. Timpani aren't excessively prominent, the brass section makes its points and adds weight without blasting (note the impressive but not overbearing "lourdement" sections in the finale), and the piccolo whistles brightly but not painfully on top of it all. This is the sort of achievement we expect to hear from these forces; let it be the standard by which future projects are measured and evaluated for release. [7/5/2003]


--David Hurwitz




Bei meinen Recherchen fiel mir auf, daß Colin Davis offenbar vielfach als Berlioz-Spezialist gehandelt wird. Deshalb habe ich mir die neuere Einspielung mit ihm zumindest mal vorgemerkt. In seiner Kritik bezieht sich Hurwitz auf Einspielungen unter Münch und Bernstein. Sagen diese Aufnahmen jemandem was?

amazon.de


Von Münch habe ich dieses 10 CD-Set von RCA gefunden, das ausschliesslich Orchesterwerke von Berlioz enthält, Bernsteins CBS/Sony-Aufnahme dürfte diese hier sein:


amazon.de


Gruß Rolf
vanrolf
Inventar
#8 erstellt: 16. Mrz 2007, 03:56
Hallo zusammen,


die erste Anschaffung kam vor einigen Wochen, es ist die oben abgebildete Sir Colin Davis / LSO-Aufnahme von 2003. Sie ist z.Zt. relativ günstig zu bekommen, das gab zusammen mit den insgesamt ja schon bestehenden, positiven Rezensionen für mich den Ausschlag.

So richtig falsch war es nicht, obwohl ich mir noch Verbesserungen vorstellen kann. Zunächst einmal: mir gefällt das Werk mit jedem Hören besser, die Komposition erscheint mir als mindestens so reizvoll wie die "Symphonie Fantastique", ganz besonders das Finale, das - zumindest in dieser Aufnahme - wirklich "frenetico" gelungen und absolut hörenswert ist. Im ersten Satz beginnt Davis seine Interpretation scheinbar noch etwas unentschlossen und nebulös, das gibt sich aber schnell, Straffheit und - besonders dann im letzten Satz - eher harte Kontraste bestimmen das Bild, also genau das, was mir in von mir bevorzugten Aufnahmen der "Fantastique" (Markevich, Münch) auch so gut gefällt. Der Klang ist sehr gut, die paar Live-Geräusche sind für mich unerheblich. Lediglich bei Frau Zimmermann bin ich mir nicht immer so ganz sicher, ob mir ihr Spiel behagt, im dritten Satz wirkt sie auf mich einfach eine Spur zu brav. Obwohl man ihr wirklich nicht nachsagen könnte, daß ihr Spiel zu blumig sei, könnte ich mir den Violapart insgesamt noch deutlich nüchterner und kantiger vorstellen.

Alles in allem trotzdem eine akzeptable Aufnahme, die mich im Finale sogar richtig begeistern kann.

Die von alidoro erwähnte Zugabe, nämlich die Ballettmusik aus "Les Troyens" ist wirklich mehr als "interessant", hier vielleicht sogar das beste an dieser CD.

Ormandy steht als einer der nächsten auf meiner Liste.


Gruß Rolf
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