ATOLL DAC 300 im Vorverstärker-Modus

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Pelzius
Neuling
#1 erstellt: 15. Apr 2024, 20:48
Um meine etwas betagten Stereo-Bausteine aufzupeppen, habe ich mir einen ATOLL DAC 300 zugelegt. Die angeschlossenen Geräte, d.h. CD-player und CD-Wechsler sowie ein DAB-/ Netzwerk-Receiver, verfügen bereits über digitale Ausgänge und waren daher prädestiniert, mal mit einem hochwertigen Wandler kombiniert zu werden.
Der ATOLL DAC hat eine integrierte digitale Lautstärkeregelung, die man zu- oder abschalten kann (sog. bypass-modus). Damit kann man ihn entweder an einen Vollverstärker oder an eine Endstufe anschließen.
Leider ist jede einzelne Stufe der Lautstärkeregelung als deutliches "pfft", "pfft", "pfft" zu vernehmen.
Ich weiß, ich weiß, es geht nichts über einen analogen Lautstärkeregler. Aber ärgerlich ist das schon in so einer Preisklasse.
Aber jetzt kommt's: An der Eindstufe, also als digitalen Vorverstärker verwendet ("bypass OFF"), brummt das Teil wie ein Bär! 50Hz oder etwas darüber, sehr penetrant.
Das Brummen kann man auch mit bypass ON hören, wenn man den DAC am Vollverstärker hat und den Regler ohne Musiksignal ordentlich aufdreht ...

Hat jemand ähnliche Probleme mit dem DAC 300?

Pelzius
Bollze
Inventar
#2 erstellt: 18. Apr 2024, 23:24
Ich kenne diese Geräte nicht.
Der DAC hat einen dreipoligen Netzanschluss. Ich nehme mal an, er ist mit einen Cinchkabel mit den Verstärker verbunden. Also, es sieht nach einer klassischen Masseschleife aus. Die Masse des DACs hängt an dem Schutzkontakt des Stromnetzes und damit auch an dem Potentialausgleich des Hauses. Die Stereoanlage hat nur einen weiteren elektrischen Kontakt zu den Schutzkontakt des Stromnetzes, z.B. ein weiteres Gerät der Anlage hat einen Schutzkontaktanschluss am Netzstecker oder einen Antennenanschluss, eine Antennenlage ist normalerweise auch mit den Potentialausgleich verbunden.
Über diese Massebrücke gleichen sich nun die Ströme aus, dessen Stromstärke ist hier offensichtlich so hoch, dass sich dieser Strom auf das Nutzsignal aufmoduliert, Dabei können ungünstige Masseführungen in den Geräten selbst , hohe Kontaktwiderstände an den Massekontakten der Chinchanschlüsse und ein hoher elektrische Widerstand der Masse des Chinchkabel selbst des Problem erheblich verstärken. Um so länger ein Kabel um so kritischer das Ganze.
Manche der Cinchkabel, die man heute zu kaufen bekommt, sind von so schlechter Qualität, dass man selbst ohne Masseschleife Störungen auf den Ton bekommt.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 19. Apr 2024, 08:05 bearbeitet]
DerMitch
Stammgast
#3 erstellt: 21. Apr 2024, 16:32
Hallo Pelzius,

ich habe seit Kurzem einen Atoll ST300. Dieser brummt nicht, aber im Preamp-Modus erzeugt er ebenfalls - allerdings nur in manchen Bereichen - ein "pfft" in den Lautsprechern beim Anpassen der Lautstärke.

Ich gehe daher davon aus, dass das Brummen bei Dir ein individuelles Masseproblem in Deiner Verkabelung ist und das "pfft" eine allgemeine Eigenheit der Atoll Geräte. Der ST300 regelt die Lautstärke über Widerstände, tut der DAC300 das auch? Vielleicht hängt es damit zusammen, dass möglichst wenig Bauteile im Signalweg liegen sollen.

Momentan ist mein ST300 noch über Cinch verkabelt, ich werde aber bald mal XLR ausprobieren. Dort gibt es ja eine zusätzliche Masseleitung. Falls das Abhilfe schafft, gebe ich Bescheid. Kann aber noch ein wenig dauern bei mir. Wenn Du es vorher probierst bzw. eine andere Lösung findest, berichte gerne! :-)

Liebe Grüße
Mitch
Pelzius
Neuling
#4 erstellt: 25. Apr 2024, 19:55
Vielen Dank für Eure Hinweise.
Der Händler schrieb, daß das Brummen alle DAC 300 beträfe und daß es an dem neuen Wandler läge, der darin verbaut ist. Ich habe mal nachgelesen, es ist ein ESS Sabre 9038PRO. (Der ist übrigens im ST 300 nicht drin.)
Kann aber auch nur ein tröstender Satz gewesen sein, denn der DAC 300 wird weiterhin angeboten.

An Brummen aus der Netzspannung habe ich natürlich sofort gedacht und probeweise eine andere Phase des Hausanschlusses benutzt, jedoch ohne merklichen Erfolg. Ein anderer Verstärker, ohne jegliche weiteren Geräte angeschlossen haben auch nicht geholfen.
Das mitgelieferte chinch-Kabel ist tatsächlich grottenschlecht. Ich habe es sofort gegen eins von Focal mit 1m Länge ausgetauscht.

Untern Strich werde ich mich nach einem alternativen Gerät umsehen. Dabei ist mir der ST 300 auch schon ins Auge gesprungen.

LG, Pelzius


[Beitrag von Pelzius am 25. Apr 2024, 19:57 bearbeitet]
DerMitch
Stammgast
#5 erstellt: 26. Apr 2024, 15:41
Hi Pelzius,

also dass es am ESS 9038PRO liegen soll, kann ich ehrlich gesagt kaum glauben...

Im ST300 ist ein Pärchen BurrBrown PCM1792 (einer pro Kanal) verbaut. Man sagt dem BurrBrown nach, dass er "wärmer"/"musikalischer" als der ESS spielen soll, aber ich denke nicht, dass man das so allgemein sagen kann. Vielmehr als auf den Chip kommt es wohl auf dessen Implementierung, also das Drumherum, an. Und das sieht für mein Laienauge sowohl beim DAC300 als auch beim ST300 eigentlich sehr gut aus. Ich habe auch schon Geräte mit ESS gehört, die ich durchaus als "warm" oder "musikalisch" bezeichnen würde und ich hatte vor dem ST300 einen DAC100SE mit BurrBrown, der zwar in meinen Ohren musikalisch war, aber definitiv nicht warm, eher "spritzig" und "direkt", in mancher Kette sogar vielleicht etwas zu direkt ("spitz").

Was ich aber sagen kann, ist: Der ST300 klingt in meinen Ohren definitiv nicht spitz und ich bin mit dessen grundsätzlicher Klangsignatur zufrieden, kann ihn also in dieser Hinsicht durchaus empfehlen. Auch brummt er bei mir in keiner Weise. "Nachteil" vom BurrBrown gegenüber dem ESS: der BB wandelt nur bis maximal 24/192 – für mich persönlich ist das aber mehr als ausreichend.

Zuguter Letzt: Ich habe einfach mal per Mail bei ATOLL nachgefragt, ob das Geräusch, das man bei Lautstärkeanpassungen im Preamp-Modus aus den Lautsprechern hört, so normal ist. Antwort: wenn es einem "Klicken" ähnelt und nur in bestimmten Bereichen auftritt, sei es normal, da die Lautstärkeanpassung über ein Widerstandsnetzwerk geregelt wird. Das kommt bei mir auch so hin und ist dann wohl konstruktionsbedingt so hinzunehmen. Scheint aber wohl klangliche Vorteile zu bieten, jedenfalls schreibt Lowbeats in seinem Review dazu: "Die Lautstärkeregelung (0 – 100) erfolgt übrigens rein analog auf Basis von Widerstandsleitern in IC-Bauweise. Das ist klanglich eine der besten Methoden zur Pegelregelung überhaupt. Verschleiß und Kanalabweichungen wie bei Schleifbahnpotis gibt es hierbei nicht, und auch keine Auflösungsverluste, wie bei den meisten digitalen Regelungen."

Jetzt wäre natürlich interessant, ob das beim DAC300 auch der Grund für Dein "pfft" ist... regelt der DAC300 die Lautstärke auch über Widerstände? Ich lese überall nur, dass die Vorstufe digital sei. Vielleicht kann ja jemand mit mehr technischem KnowHow als ich dazu was sagen.

Wenn Du magst, halte mich gern mal auf dem Laufenden, wie es bei Dir weitergeht. Toi toi toi auf jeden Fall, dass die Geschichte für Dich einen zufriedenstellenden Ausgang nimmt!

Viele Grüße
Mitch


[Beitrag von DerMitch am 26. Apr 2024, 16:14 bearbeitet]
Bollze
Inventar
#6 erstellt: 27. Apr 2024, 14:42
Mit einen Netzanschluss mit Schutzkontakt holt man sich potentiell Probleme in die Anlage, das ist um so kritischer, je grösser die Anlage, um so mehr Komponenten Schaltnetzteile haben, um so mehr Komponenten mit Schutzkontaktanschluss ausgerüstet sind und wenn die Komponenten mit Cinchkabel verbunden sind. Brummen ist das bekannteste Problem, weil ein deutlich hörbares Problem, aber auch eine HF-Einstreuung ist möglich, zur Lasten der Höhenwiedergabe. MIt XLR Verbindungen kann man das Problem gering halten.. XLR, also die symmetrische Übertragung ist eine Lösung für Audioanlagen und mit grosser räumlicher Ausdehnung z.B. Studio oder PA...Meiner Erachtens dort das geringere Übel, als sich mit z.B. sehr langen und vielen Cinchkabelnverbindung zwischen vielen Geräten das Brummen auf den Hals zu holen, u.a. weil ein Grossteil der Geräte auch am Schutzkontakt des Netzes hängen und/ oder räumlich weit entfernt sind.


Bollze


[Beitrag von Bollze am 27. Apr 2024, 14:57 bearbeitet]
Pelzius
Neuling
#7 erstellt: 28. Apr 2024, 21:35
Liebe Gemeinde,
ich wollte hier nur kurz von meinem heutigen Experiment berichten. Ich habe den DAC 300 ohne Schutzleiter ans Stromnetz angeschlossen.
Er brummt genauso wie mit.

Grüße, Pelzius
Bollze
Inventar
#8 erstellt: 29. Apr 2024, 07:31
Auf den anderen Signalquellen brummt der Verstärker nicht ?
Ich würde den DAC mal an einen andere Anlage anschliessen und einen guten Cinchkabel, ist das selbe Brummen immer noch da, dann ist es ein Mangel an dem DAC.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 29. Apr 2024, 07:33 bearbeitet]
DerMitch
Stammgast
#9 erstellt: 29. Apr 2024, 09:28
Ärgerlich, dass es immer noch brummt. Hast Du denn mal eine Verbindung per XLR ausprobiert statt Cinch, Pelzius?

Viele Grüße
Mitch
Pelzius
Neuling
#10 erstellt: 29. Apr 2024, 21:35
Hallo Mitch,
meine anderen HiFi-Geräte haben nur chinch-Buchsen.

Hallo Bollze,
das Problem ist unabhängig von den Eingängen. Auch wenn kein Signal anliegt, brummt es.
Ich habe den DAC auch schon an einer anderen Anlage (im bypass-modus) angechlossen, da brummt er auch.

Hab mir heute eine kleine gebrauchte Endstufe bestellt, mit der werde ich es noch mal versuchen. Nur mit einem CD-Spieler als Quelle angeschlossen und dann in die Endstufe rein. Also zwei kurze chinch-Kabel, mehr nicht.

Ich melde mich wieder.

Grüße, Pelzius


[Beitrag von Pelzius am 29. Apr 2024, 21:37 bearbeitet]
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