Welcher Schliff ist den der bessere?

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Kroll5177
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 18. Dez 2003, 16:06
Habe gelesen, dass der Schliff verantwortlich für die Abnutzung der Platten ist. Stimmt das? Und welcher Schliff ist denn der "Bessere"? Gibt ja einige, elliptisch, sphärisch usw...

Danke schon mal! Gruß
Oliver67
Inventar
#2 erstellt: 18. Dez 2003, 16:19
Die Abnutzung von der Paltte ist hauptsächlich abhängig davon wie gut Dein System justiert ist und ob die Auflagekraft richtig eingestellt ist.

Sphärische Schliffe sind eigentlich nicht mehr üblich, da hier der Verrundungsradius zu groß ist (sprich die Nadel nicht fein genug). Damit kann man vor allem in den Innenrillen höchste Frequenzen nicht ausreichend abtasten.

Besser ist da elliptisch, noch besser einer der zahlreichen "modernen" Schliffe. Am bekanntesten wohl van den Hul (in verschiedenen Versionen), Micro ridge (Shure), etc. etc.

Je "schärfer" die Schliffe (also je kleiner der Verrundungsradius) desto notwendiger wird eine genaue Justage! (vereinfacht gesagt).

Zur Auflagekraft: Im Zweifelsfall besser zuviel als zuwenig. Eine hüpfende Nadel ist schlecht!

Allgemein: bei modernen Tonabenehmern mit ca. 1,5- 2 Gramm Auflagekraft (ich weiß, ich müßte in Newton angeben, nicht in einer Masseneinheit) ist die Abnutzung bei justiertem System sehr gering. Wenn man allerdings ein SPU benutzt...

Oliver
wolfi
Inventar
#3 erstellt: 18. Dez 2003, 16:26
Auch "große" spärische Verrundungen können Vorteile haben - wie Oliver schon andeutete darf man schlampiger justieren, zudem geht dieser Schliff "gnädiger" mit malträtierten Platten um - er holt eben nicht jede Einzelheit aus der Rille.
Albus
Inventar
#4 erstellt: 18. Dez 2003, 17:01
Tag,

wollte man die Verhältnisse zusammenstellen, die zu einer Abnutzung von Schallplatten führen, dann stünde der schliff wohl nicht an erster Stelle.
Schliffe unterscheiden sich nach der in der Schallrille aufliegenden Fläche; sphärisch geringst, elliptisch etwas größere Kontaktfläche, Shibata, Paroc, FineLine, ... usw. usf. mit immer anderen, typisch schmaleren Seiten und größeren Radien (so nah wie es geht an die Form des Schneidstichels heran). Daraus folgt zB, bei einer Auflagekraft von 15 mN hat die sphärische Verrundung die geringste Auflagefläche (den höchsten Andruck auf den Punkt), die elliptische Nadel die größere Auflagefläche (den geringeren Andruck auf den Punkt in der Fläche), die Shibata geschliffene Nadel die noch größere Auflagefläche (den noch geringeren Andruck auf einen Punkt in der Fläche) usw. Die Reibung in der Rille, die Gleitreibung (auf den Seiten der Rille) bestimmt die Antiskatingkraft, die Antiskatingkraft der sphärischen Verrundung ist geringer als die der elliptischen, als die der schärferen Shibata, Paroc, Gyger, vdH, usw. Die Gleitreibung wird durch die Beschaffenheit der Materialien bestimmt, Diamant und Vinyl. Ein sehr stark polierter Diamant hat gegenüber einem Diamanten mit kaum polierter Oberfläche die geringere Reibung. Der rauhe Diamant, unpoliert, hinterläßt in der Rille plastische Verformungen, die der erstklassig polierte Diamant nicht verursacht. D.h., der hochgradig polierte Diamant (sehr hohe MESH-Zahl, MESH ist ein Maß für die Güte einer Politur) mit großer Auflagefläche, zB Shibata, hat eine geringere Antiskatingkraft zum Erfordernis als eine minder polierte Diamantnadel. Der stark polierte Tonabnehmer wird kaum plastische Verformungen erzeugen (Abrieb), wenn überhaupt, dann elastische - aber, nun kommt die Qualität des Vinyl ins Spiel.

Der je bessere Schliff ist also der mit höherer MESH-Zahl polierte Schliff.

MfG
Albus
Kroll5177
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 18. Dez 2003, 21:57
Alles klar. Danke euch vielmals für die Info`s.

Gruß
Volkmar
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 18. Dez 2003, 22:35
Hallo Albus,

kannst Du mir zufällig etwas über das neue Linn Akiva sagen? Um was handelt es sich da? Danke.
Albus
Inventar
#7 erstellt: 19. Dez 2003, 11:21
Morgen Volkmar,

vom Linn Akiva weiß ich derzeit nichts.

Freundliche Grüße!
Albus

Nachtrag zur Schliff-Antwort: Der bessere Schliff ist, summarisch gesprochen, der Schliff eines orientierten ganzen Steins geringster bewegter Masse mit hochfeiner Politur. - Orientierter Stein ist Ausrichtung des Diamanten in seiner härtesten Kristallrichtung. An Beispielen für eine hochfeine Politur fällt mir ein Shure Ultra 500 und das sZt teuerste Elac 796 H.
(Dann doch noch: Die Skatingkraft, damit die Antiskatingkraft, hat eine Reibungskomponente und eine Bewegungskomponente. Dies zur Ergänzung. Beiläufig: Im Hinblick auf die Bewegungskomponente hat der Philips CD-Laser-Drehtonarm einen Antiskating-Schaltkreis.)
Albus


[Beitrag von Albus am 19. Dez 2003, 11:54 bearbeitet]
Volkmar
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 19. Dez 2003, 11:57

Beiläufig: Im Hinblick auf die Bewegungskomponente hat der Philips CD-Laser-Drehtonarm einen Antiskating-Schaltkreis.)
Albus

Hallo Albus,

Antiskating bei einem CD Player? Ich denke es wird berührungslos abgetastet. Wodurch soll eine Skating Kraft entstehen?
Albus
Inventar
#9 erstellt: 19. Dez 2003, 12:24
Morgen Volkmar,

es handelt sich um einen von einem gebogenen Drehtonarm getragenen Laser (!), von daher. Ich habe auch über dem Schaltplan (CD 830) gestaunt: ANTISKATING.

MfG
Albus


[Beitrag von Albus am 19. Dez 2003, 12:25 bearbeitet]
Volkmar
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 19. Dez 2003, 12:34

Morgen Volkmar,

es handelt sich um einen von einem gebogenen Drehtonarm getragenen Laser (!), von daher. Ich habe auch über dem Schaltplan (CD 830) gestaunt: ANTISKATING.

MfG
Albus



Wirklich erstaunlich. Die Skatingkraft entsteht doch durch die Reibung in der Rille. Vielleicht haben die CDs ja doch Rillen, jetzt wird es klar
Albus
Inventar
#11 erstellt: 19. Dez 2003, 12:43
Tag erneut,

die Skatingkraft hat doch wohl auch eine Bewegungskomponente (in diesem Fall zentrifugal), der entgegen gewirkt wird, die Spurkorrektur per Spur-Servo (bei Drei-Beam-Laser) korrigiert eben diese Seitenbewegungskräfte.

MfG
Albus
Volkmar
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 19. Dez 2003, 12:47
Hallo Albus,

die Skatingkraft wirkt ja nach innen. Zuerst habe ich auch ohne Nachdenken geglaubt, es handelt sih um eine nach außen gerichtete Kraft, der entgegen gewirkt wird. Ein Kraft nach innen kann m.E. nur durch den Kontakt mit der Platte durch die Reibung entstehen.
Aber das weißt Du ja alles selber. Sehr interessant.
Albus
Inventar
#13 erstellt: 19. Dez 2003, 13:02
Tag Volkmar,

im Falle schneller Suchbewegungen des (auch noch gekröpften!) Dreharmes kommt es doch auch zu nach Innen wirkenden Bewegungskräften. Massefrei ist die DriveUnit eh nicht. Die Linearmotoren auf (festen) Führungsstangen hatten angeblich darin Vorteile (gegenüber dem Schwingsystem des Philips Dreharms). Wer weiß?

MfG
Albus
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