SACD und DVD-Audio analog auf DVD-Audio kopieren?

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elvis2800
Stammgast
#1 erstellt: 06. Mai 2005, 10:18
Hallo,

Ich bin auf diesem Gebiet blutiger Laie. Ich bin von dieser Idee begeistert und möchte von euch gerne wissen,ob sie für mich realisierbar ist?
Ich habe in ein paar Threads gestöbert und im Internet nach Hardware und bin im Moment bei folgender Erkenntnis: Ich kann meinen SACD Player analog mit 6 Kabeln über eine Soundkarte bzw. Recording Interface wie z.B. Terratec Phase 88 oder E-MU 1820 an meinen PC P4 2,4Ghz anschließen und die Musik dann mit Software wie z.B. Wavelab 5 oder Discwelder Bronze als DVD-A in 5.1 24bit/48kHz aufnehmen.
Ist dies korrekt?Oder ist noch andere Software nötig?Wavelab 5 ist mir allerdings zu teuer?
Wäre schön wenn Discwelder Bronze richtig wäre!
Wie ist eurer Meinung der Qualitätsverlust durch die analoge Übertragung gegenüber dem Original?Gibt es auch Störgeräusche?
Das gleiche wie mit einem SACD Player müsste dann auch mit einem DVD-Audio Player möglich sein?

Würde mich sehr über Antworten freuen!
Vielen Dank
MartinG
Stammgast
#2 erstellt: 06. Mai 2005, 12:14
Also ich mache das mit einer EMU 1820m. Die hat wohl noch etwas bessere Wandler als die 1820. Da ich Samplitude 8 besitze, nutze ich das zum DVD-Audio erstellen. Die Qualität gewandelter SACDs ist "erschreckend" gut.
Ich sollte den Unterschied hören, tue es aber nicht.
Discweilder Bronze ist dazu bestimmt auch geeignet.
Habe es nur testweise gemacht, denn Sicherheitskopien meiner SACDs brauche ich ja eigentlich nicht. Mir ging es vor allem darum, z.B. bei den neuen Elton John SACDs die .1 Spur auf die Frontkanäle zu mischen. Ohne Subwoofer kann man die nämlich nicht sinnvoll hören, weil der Effektkanal ärgerlicherweise dort als exklusiver Basskanal missbraucht wurde (ich werde aber vor Oktober keinen Sub haben).
Du wirst natürlich nicht weiter als 48kHz 24bit gehen können, wegen der Daterate, wenn man keinen MLP-Encoder hat. Das ist aber 96 kHz 16 bit auf jeden Fall vorzuziehen. Es hat noch nie einen seriösen Hörtest gegeben, der eine höhere Samplingrate als sinnvoll evaluiert hat. Eine grössere Bittiefe dagegen schon. Es gibt allerdings einige ...., die es behaupten. Die hören vermutlich mit zu schlechten Wandlern.

Ansonsten habe ich diverse non-Hybrid SACDs in CDs gewandelt, und auch da ist die Karte klanglich exzellent.

Martin


[Beitrag von MartinG am 06. Mai 2005, 12:19 bearbeitet]
matmm
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 06. Mai 2005, 12:31
Ein paar Zusatzinfos:

DW Bronze ist zwar im Prinzip o.k., Du mußt allerdings für jeden Track einen eigenen Satz Soundfiles erstellen. Bronze kann nämlich keine Trackmarken innerhalb eines Soundfiles setzen.

Mit dem analogen Kopieren von DVD-Audio nach DVD-Audio könnte es evtl. Probleme geben, falls der Herausgeber Watermarking verwendet hat und keine analogen Kopien zulassen wollte. In diesem Fall wird die Wiedergabe der Kopie nach ca. 30 Sekunden durch den DVD-Player unterbrochen.

Mathias
cr
Inventar
#4 erstellt: 06. Mai 2005, 12:59

Mit dem analogen Kopieren von DVD-Audio nach DVD-Audio könnte es evtl. Probleme geben, falls der Herausgeber Watermarking verwendet hat und keine analogen Kopien zulassen wollte. In diesem Fall wird die Wiedergabe der Kopie nach ca. 30 Sekunden durch den DVD-Player unterbrochen.


Wie soll das gehen? Wodurch kann ein DVDA-Player unterscheiden, ob ich eine selbst-erstellte DVDA abspiele (was ja geht) oder eine analog kopierte??

Betreffend Klangqualität:

Die 6-Kanal-Soundkarten haben dzt einen Quantisierungsabstand von bis zu 107 dB.
Damit liegt man theoretisch um 10 dB über einer digitalen CD-Kopie.
Da beim zusätzlichen DA/AD-Wandeln natürlich auch andere Effekte wirksam werden, würde ich die Qualität in Summe etwa ähnlich mit einer 16/44.1 Digitalkopie einschätzen.
Gewonnen hat man dann zumindest die Mehrkanaligkeit.
Für eine Stereokopie wird sich der analoge Umweg wohl nicht wirklich klanglich lohnen.
MartinG
Stammgast
#5 erstellt: 06. Mai 2005, 13:39

cr schrieb:

Die 6-Kanal-Soundkarten haben dzt einen Quantisierungsabstand von bis zu 107 dB.
Damit liegt man theoretisch um 10 dB über einer digitalen CD-Kopie.

SNR (A-weighted): 120dB ist bei der EMU 1820m angegeben.

Martin
matmm
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 06. Mai 2005, 13:48

cr schrieb:


Wie soll das gehen? Wodurch kann ein DVDA-Player unterscheiden, ob ich eine selbst-erstellte DVDA abspiele (was ja geht) oder eine analog kopierte??

Das Watermarking-Signal geht beim analogen Kopieren nicht verloren (genau das ist der Sinn der Sache) und wird bei der Wiedergabe der Kopie vom Player erkannt. Eine von Dir selbst erstellte Aufnahme hat natürlich kein Wasserzeichen und wird deshalb unbehelligt gelassen.

Mathias
elvis2800
Stammgast
#7 erstellt: 06. Mai 2005, 16:55
Hallo,

Vielen Dank für eure Antworten!
Noch folgende Fragen:
Was bedeutet Quantisierungsabstand?

Ich habe mit einem Vekäufer von Discwelder Bronze telefoniert.Der sagte mir,dass ich damit nicht von externen
Quellen aufnehmen könne,da es sich nicht um eine Recording
Software handele,sondern nur bereits vorliegende Dateien als DVD_A gebrannt werden könnten.
Ist Wavelab oder Samplitude 8 Classic eine Recording Software?
Könnte man auch von einem DVD Laufwerk eines PCs eine analoge Kopie erstellen,indem man die Ausgänge eines Recording Interfaces mit seinen Eingängen verbindet?

Mir ist dieses Thema wichtig,da ich teuere original SACDs und DVDs schonen möchte und außerdem von der Möglichkeit der individuellen Modifizierung hochauflösender 5.1 Aufnahmen begeistert bin.
Ist die individuelle Abänderung von gekaufter Musik zur Eigennutzung illegal?
Gruß
cr
Inventar
#8 erstellt: 06. Mai 2005, 17:22
Was ich bis jetzt gelesen habe, erlaubt die Watermark nur die Herkunftsidentifizierung.
Würde mich genauer interessieren, inwieferne das Abspielen einer Mehr-Kanal-Analogkopie verhindert werden soll.
MartinG
Stammgast
#9 erstellt: 07. Mai 2005, 08:23

elvis2800 schrieb:

Ist Wavelab oder Samplitude 8 Classic eine Recording Software?

Ja. Und es gäbe auch kostenlose Alternativen.

elvis2800 schrieb:

Könnte man auch von einem DVD Laufwerk eines PCs eine analoge Kopie erstellen,indem man die Ausgänge eines Recording Interfaces mit seinen Eingängen verbindet?

Du meinst die Ausgänge des DVD Laufwerks (?). Nein, kommt nur etwas raus, wenn man das Laufwerk als CD-Audio-Player verwendet. DVDs kannst du intern nur überspielen, wenn du über eine Playersoftware abspielst, und du mit deiner Soundkarte aufnehmen kannst, was Du hörst.
Dann wäre es nicht mal analog, aber auf digitaler Ebene umgewandelt. es gibt ja sogar DVD-A-fähige Softwareplayer (PowerDVD z.B.), die wandeln aber intern nach 48kHz. Ob es analog von extern oder so besser klingt, müsste man ausprobieren.

elvis2800 schrieb:
Ist die individuelle Abänderung von gekaufter Musik zur Eigennutzung illegal?

Nein, definitiv nicht.

Martin
elvis2800
Stammgast
#10 erstellt: 07. Mai 2005, 20:17
Hallo Martin,

Ja. Und es gäbe auch kostenlose Alternativen.


Welche?Und wo gibt`s die?Bedenke,es soll 5.1 in mindestens
24bit/48kHz sein!


Du meinst die Ausgänge des DVD Laufwerks (?). Nein, kommt nur etwas raus, wenn man das Laufwerk als CD-Audio-Player verwendet. DVDs kannst du intern nur überspielen, wenn du über eine Playersoftware abspielst, und du mit deiner Soundkarte aufnehmen kannst, was Du hörst.
Dann wäre es nicht mal analog, aber auf digitaler Ebene umgewandelt. es gibt ja sogar DVD-A-fähige Softwareplayer (PowerDVD z.B.), die wandeln aber intern nach 48kHz. Ob es analog von extern oder so besser klingt, müsste man ausprobieren.



Ich meinte die analogen Ausgänge des Recording Interfaces mit dessen analogen Eingänge. (z.B. E-MU 1820 hat doch 8 Aus-und 8 Eingänge)

Gruß elvis2800
MartinG
Stammgast
#11 erstellt: 07. Mai 2005, 23:18

elvis2800 schrieb:

Welche?Und wo gibt`s die?Bedenke,es soll 5.1 in mindestens
24bit/48kHz sein!

O.k., da hast du wohl recht. Da ich Samplitude besitze, habe ich mir Sachen wie Audacity o.ä. nur am Rande angeguckt. An der Mehrspurigkeit wird's wohl scheitern.


Ich meinte die analogen Ausgänge des Recording Interfaces mit dessen analogen Eingänge. (z.B. E-MU 1820 hat doch 8 Aus-und 8 Eingänge)

Gruß elvis2800

Da kannst du aber intern routen, ohne DA und dann wieder AD zu wandeln.

Gruß,
Martin
elvis2800
Stammgast
#12 erstellt: 10. Mai 2005, 11:29
E-MU 1820 besitzt nur Eingänge für Klinkenstecker!
Kann man überhaupt Cinchkabel mit Adapter (aus Platzgründen) dort anschließen?

Sonst bräuchte ich andere Kabel,was ich aus Qualitätsgründen gerne vermeiden würde.
cr
Inventar
#13 erstellt: 10. Mai 2005, 12:16
Die Frage, ob die Watermark die analoge Aufnahme verhindert, ist noch offen.
matmm
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 10. Mai 2005, 13:12

Die Frage, ob die Watermark die analoge Aufnahme verhindert, ist noch offen.

Nach den mir vorliegenden Infos ist es definitiv so. Verhindert wird dabei natürlich nicht die analoge Aufnahme, sondern die Wiedergabe der Kopie im DVD-Audio-Player. Siehe z.B. http://www.disctroni.../dvdaud_copyprot.htm
Hier ist ausdrücklich davon die Rede, daß durch das Watermarking Kopierschutzmechanismen ausgelöst werden (können), wenn das Signal analog kopiert wurde ("watermarking, needed to ... trigger copy protection systems when recording the content when supplied as an analogue input").

Ich werde mal ein paar Tests machen, zumal gerüchteweise nicht alle DVD-Audio-Player die Verance-Wasserzeichen auswerten. Kann aber etwas dauern...

Mathias
matmm
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 11. Mai 2005, 11:40
So, hier die Ergebnisse des Watermarking-Tests. Ich habe aus vier DVD-Audios jeweils einen 2-Minuten-Ausschnitt analog in den PC kopiert (Abtastrate 48/24). Die DVDs stammten von den Labels Denon Japan/Nippon Columbia, Deutsche Grammophon/Universal, BMG und Warner. Anschließend wurde eine DVD-Audio mit DiscWelder Chrome II gebrannt.

Resultate:

In drei der vier getesteten Fälle gab es keine Probleme mit der Wiedergabe der analogen Kopie. Der vierte Fall (erwartungsgemäß die Warner-Produktion: Seal IV) brach nach knapp 30 Sekunden die Wiedergabe ab; dies war auf einem Pioneer- und einem Panasonic-Player nachzuvollziehen. Interessanterweise ignoriert offenbar der von Aldi vertriebene Tevion DVD 5000 die Kopierschutzfunktion, er hat den fraglichen Track ohne Abbruch abgespielt.

Fazit: Watermarking kann bei der DVD-Audio tatsächlich genutzt werden, um analoge Kopien zu verhindern.

Mathias
elvis2800
Stammgast
#16 erstellt: 12. Mai 2005, 19:56
@ Mathias,

Welches Recording Interface/Soundkarte und welche Recording
Software hast Du benutzt?
Wie ist die Qualität im Vergleich zum Original?
matmm
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 12. Mai 2005, 21:15

Welches Recording Interface/Soundkarte und welche Recording Software hast Du benutzt?

Interface bzw. A/D-Wandler: RME ADI-8 DS
Soundkarte: Mykerinos, Software: Pyramix, beide von Merging Technologies

Wie ist die Qualität im Vergleich zum Original?

Da habe ich jetzt nicht primär drauf geachtet, klang aber ganz vernünftig.

Mathias
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