Hochfrequente Störungen.

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Cpt_Chaos1978
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 27. Jul 2008, 15:16
Hallo,
habe eine etwas nervige Erscheinung. An meinem Selbstbau Verstärker summt es aus den Hochtönern.
Mit weiter aufgedrehtem Poti wird es lauter, und je wenn der CD-Player in den Standby wechselt wird es leiser, ganz verschwinden tut es allerdings auch bei volligem Abschalten des Players nicht.
Angeschaltete LCD-Glotze macht es ebenfalls lauter, und variiert es in der Frequenz.
Am Ausgang des Sat-Receivers ist es am lautesten.
Am Eingang des abgeschalteten Phono-Pre ist es am leisesten.
Der Verstärker hat ein nicht geschirmtes weil Holzgehäuse. Allerdings sind die Eingangsleitungen bis zur Vorröhre und zwischen Vor- und Endstuge geschirmt und Probleme mit Brummen gibt es nicht.
Kann ich mir die Störung im Inneren des Verstärkers fangen (Gleichrichter) aber wieso so hoch (HT bei 3000Hz abgekoppelt und nur aus dem HT kommt es)?
Und am Rande gefragt, welche Wege habe ich ohne Ozzi zu prüfen ob der Verstärker evtl. schwingt?
pfeifen, hupen, schlechter Klang sind nicht. Die Arbeitspunkte sind stabil auch bei offenem Eingang und Poti aufgedreht (bei einem der geschwungen hat spielten die bei Aufdrehen des Potis verrückt).
Die B+ ist ebenfalss unabhängig vom Betriebszustand stabil.
Jemand Anregungen?

Gruß
Cpt_Chaos1978
DB
Inventar
#2 erstellt: 27. Jul 2008, 17:21

Cpt_Chaos1978 schrieb:
Hallo,
habe eine etwas nervige Erscheinung. An meinem Selbstbau Verstärker summt es aus den Hochtönern.
Mit weiter aufgedrehtem Poti wird es lauter, und je wenn der CD-Player in den Standby wechselt wird es leiser, ganz verschwinden tut es allerdings auch bei volligem Abschalten des Players nicht.
Angeschaltete LCD-Glotze macht es ebenfalls lauter, und variiert es in der Frequenz.
Am Ausgang des Sat-Receivers ist es am lautesten.
Am Eingang des abgeschalteten Phono-Pre ist es am leisesten.

Das wird ein Abschirmungsproblem sein.


Cpt_Chaos1978 schrieb:
Der Verstärker hat ein nicht geschirmtes weil Holzgehäuse. Allerdings sind die Eingangsleitungen bis zur Vorröhre und zwischen Vor- und Endstuge geschirmt und Probleme mit Brummen gibt es nicht.

Tja. Es hatte schon gewisse Gründe, weshalb Verstärker aus dickem und schwerem Eisen waren...


Cpt_Chaos1978 schrieb:
Kann ich mir die Störung im Inneren des Verstärkers fangen (Gleichrichter) aber wieso so hoch (HT bei 3000Hz abgekoppelt und nur aus dem HT kommt es)?

Kann schon sein, vor allem wenn man es mit dem Ladekondensator übertrieben hat und der Netztrafo zudem sehr niederohmig ist. Die Ladestromspitzen sind nicht sinusförmig und erreichen enorme Größen. Am besten mal das Netzteil simulieren.
Eine Siebkette erschöpft sich nicht wie bei Halbleitergeprassel in einem Ladekondensator. Wesentlich effektiver ist CLC-Siebung oder auch L-Eingang.


Cpt_Chaos1978 schrieb:
Und am Rande gefragt, welche Wege habe ich ohne Ozzi zu prüfen ob der Verstärker evtl. schwingt?


Das kannst Du mit einem Kofferradio, welches über LMKU-Bereiche verfügt, gut prüfen. Dort drin hat man dann Störungen.

MfG

DB
Cpt_Chaos1978
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 27. Jul 2008, 18:16
Hi,
der Amp hat natürlich CRC Siebung, ist nur alles etwas eng gebaut.
Werde das mit dem Radio mal testen, hoffentlich habe ich hier sowas rumliegen.

Gruß
Cpt_Chaos1978
rorenoren
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 27. Jul 2008, 18:42
Moin,

ist die Heizung der Röhren mit Masse verbunden?
(Symmetriert oder einseitig an Masse)

Die Heizfäden fangen auch gern irgendwelchen Mist ein, wenn das vergessen wurde.

Gruss, Jens
Cpt_Chaos1978
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 27. Jul 2008, 19:37
Hi,
Heizung ist symmetriert, Brummen an sich hab ich auch nicht, nur diese HF-Störungen.
@DB
geht auch ein UKW Taschendings?
Konnte bisher nur herausfinden das mein CD-Player und Sat-Receiver wohl übelst stören, aber HALLOOOO der Sat kickt den kleinen Empfänger sogar ganz ins Nirvana!
Wie hören sich die Störungen bei Schwingen den an?
Gruß
Cpt_Chaos1978
rorenoren
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 27. Jul 2008, 19:48
Moin,

wenn alle anderen Geräte aus der Steckdose gezogen sind und kein Handy oder DECT Telefon in der Nähe ist (evtl. Eingänge kurzgeschlossen) sind die Störungen dann auch noch da?

Ich vermute einfach, dass die Geräte schlecht geschirmte (also gar nicht) Schaltnetzteile haben die einfach stören.

Ich habe einen Teac DVD Player, der fiese Störungen über die ganze Anlage verbreitet.
(mit Transistorverstärker noch nicht probiert)

Die Geschichte mit der Heizung ohne Masse produziert auch nicht zwangsläufig ein Brummen, meist ist es eher ein Sirren oder eingefangene HF, die irgendwo auf eine Katode übertragen wird.

Übrigens sind Lautsprecherkabel bei gegengekopplelten Vertärkern hervorragende Antennen für Störungen.

Wenn da in der Nähe ein Gerät steht.


Gruss, Jens
pragmatiker
Administrator
#7 erstellt: 27. Jul 2008, 21:05

Cpt_Chaos1978 schrieb:
habe eine etwas nervige Erscheinung. An meinem Selbstbau Verstärker summt es aus den Hochtönern.

Halbleitergleichrichter oder Röhrengleichrichter? Schaltbild?

Grüße

Herbert
APö
Neuling
#8 erstellt: 27. Jul 2008, 21:31
Es kann gut sein, daß Dein Teil im HF-Bereich schwingt. Interferrenzen und Modulation diser HF-Schwingungen bringen dann das Gezirpe und Gezwitschere im oberen NF-Bereich.
Auch die Betriebsspannungsgleichrichtung mit Dioden verursacht Impulse im HF-Bereich, weil die Dioden beim Umschalten vom Sperr- in den Leitzustand wie ein Schalter funktionieren und also einen steilflankigen Impuls liefern, dessen Anstiegsflanke ähnlich einem HF-Impuls ist.
Du solltest erst mal versuchen, raus zu kriegen, welche Stufe Deines Verstärkers betroffen ist. In der Regel sind es die Endstufen, weil von denen nicht nur Spannungen über längere Leitungen - sondern auch Ströme geleitet werden. Und da bauen sich elektrische Felder auf, welche auf die Eingänge rückkoppeln können. HF-Signale von außen (Schaltnetzteile, digitale Geräte etc.) modulieren sich mit der intern erzeugten HF, deshalb unterschiedliche Auswirkung. (Regeln der Kabelverlegung beachten - Ausgangsleitungen nie parallel zu Eingangsleitungen legen, bei Gegentaktendstufen Ausgangsleitungen verdrillen etc.).
Maßnahmen zur Beseitigung sind im einfachsten Fall ein Tiefpass direkt an die Steuergitter der Endstufen (R-C-Glied, 100 Ohm, 500 pF) oder auch nur einen kleinen C (500 pF) direkt zw. Steuergitter der Endstufe und Masse. Ähnlich auch zw. Anode und Masse, da aber auf Spannungsfestigkeit achten. Desgleichen sollte die Anodenspannung HF-mäßig kurz geschlossen werden (Elkos schaffen das nicht unbedingt), also zw. Ua und Masse noch ein HF-Block (4,7 nF) und das möglichst nah am ersten Verbraucher.
Vielleicht hilft´s, würde mich freuen.

Gruß
Andreas
Cpt_Chaos1978
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 27. Jul 2008, 23:47
@rorenoren
ne sobald die anderen Geräte aus sind ist weitesgehend Ruhe.
Habe jetzt auch mal die Aü's auf Masse gelegt.
Wenn ich GAAAAANZ aufdrehe, kommt am äussersten Ende des Potis ganz leise surren aus dem HT, denke das irgendwie aus dem Netzteil kommt?
@pragmatiker
Halbleiter, ein Brückengleichrichter von der elektro-Apotheke um die Ecke. Glaube 1A oder so 300V hatte ich angefragt als "Fahigkeitenkatalog".
Btw. sollte man bei der Gleichrichterwahl evtl. für Röhrenverstärker einen bestimmten Typ nehmen?
DB hatte ja etwas von Ladespitzen angeschnitten.
@APö
ok,
das muss ich erst noch 2x lesen bis es alles verdaut ist.
Zwischen Ua und Masse einen HF-Block, also den letzten Ladeelko mit 4,7nF Folie brücken?
Mit dem C zwischen Steuergitter der Endröhre brücke ich doch dann den Gitterableitwiderstand?
Zum allgemeinen Schaltbild...siehe Bild.
Lediglich mein Netzteil ist etwas simpler. Keine Drossel sondern R, 220micro C, dafür nur einer für beide Kanäle anstatt wie im Schaltbild zwei, und die Vorstufe bekommt ihren Strom aus einem 50uF mit 22nf Folie gebrückt anstelle dem 150micro im Plan.
Ach ja, die Röhren werden permanent als Pseudo-Triode gefahren, keine Umschaltung wie im Plan.
OK,
Imageshack will wohl gerade nicht.
Der Plan ist aber im Netz zu finden unter
http://www.audiokit....iochino/Giochino.htm


Mann, mann, ist das ein Gerödel.
Gruß
Cpt_Chaos1978
APö
Neuling
#10 erstellt: 28. Jul 2008, 06:32
Ja, stimmt alles. Mit dem C zw. Gitter und Masse brückst Du den Gitterableitwiderstand. Aber bei der Größe des C´s (100-470 pF) wirkt die Brücke nur als HF-Kurzschluß. Sollte deshalb räumlich nah am Gitteranschluß erfolgen.
Eventuelle Hochtonverluste kann man im NF-Signalweg kompensieren. (Längswiderstand von ca. 100 kOhm, dazu parallel ein 100 pF-Kondensator. Aber das gehört zur Optimierung, erst mal muß der Verstärker ohne Störungen funktionieren).
Desgleichen der HF-Block-C für die Anodenspannung.

Halbleiterdioden haben im Gegensatz zu Gleichrichterröhren diesen von mir beschriebenen Effekt. Leider. Eventuell kann man in Reihe zu jeder einzelnen Diode einen Widerstand von bis ca. 330 Ohm einbinden und parallel zu dieser Dioden-Widerstandsreihenschaltung einen C in der Größenordnung von ca. 4,7 nF legen. Damit erreicht man eine Annäherung an die Eigenschaften einer Gleichrichterröhre, also ein Bedämpfen des Nadelimpulses.
(Ich glaube aber nicht, daß die Dioden der Grund für das säuseln bei Dir sind).

Die Drossel im Netzteil hat u.A. die Eigenschaft, für hohe Frequenzen undurchlässig zu sein. Auch ein Grund, weshalb in den Röhrengeräten eine "teure" Drossel statt eines "billigen" Siebwiderstandes eingesetzt wird (wurde). Wird bei Nachbauten und Eigenbauprojekten oft übersehen oder ignoriert. Die Folge davon ist, man muß bei RC-Siebung einen höheren Aufwand (größere Siebelkos, eventuell zusätzlicher HF-Block) betreiben. Die Verlustleistung ist auch größer als bei LC. Hat also alles seine Vor- und Nachteile.
rorenoren
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 28. Jul 2008, 06:57
Moin,

liegt das Poti am Eingang der Endstufe aus dem Plan, oder ist da eine extra Vorstufe, die angeschlossen ist?

Wenn das Geräusch ohne andere Geräte und nur bei voll aufgedrehtem Poti direkt am Endverstärker (also vor der ECC82) auftritt, wird es schon mal nicht das Netzteil sein.

Die Störungen müssten dann permanent, unabhängig von der eingestellten Lautstärke sein.

Die Sache mit den Störspitzen durch die Dioden kann aber gut in die Eingangsleitungen streuen, wenn der Gleichrichter zu nahe ist, oder die Eingangsstufe selbst ihm zu nahe ist.

HF Störungen würde ich durch einen Widerstand von 1-10kOhm in der Gitterzuleitung der EL84 und 10-50 Ohm (ca 2 Watt) in der Anodenzuleitung direkt an der Fassung bekämpfen.
(evtl. einen 10-50 Ohm/1W extra in die G2 Zuleitung)

Dann dürfte nichts mehr schwingen.
(wenn es das denn tut)

Die Kondensatoren am Gitter erfüllen einen ähnlichen Zweck und könnten zusätzlich verwendet werden.
(in Industrieschaltungen sind aber meist nur die Widerstände eingesetzt)

Auch an der ECC82 könnte in die Gitterleitung direkt an der Fassung ein ca 10-47kOhm Widerstand gelegt werden.
(obwohl ECC82 eigentlich nie schwingen, ausser in einer Oszillatorschaltung, Verstärkung/Steilheit zu gering)

Im Netzteil scheint mir die "Siebkette" etwas knapp.
Da wären 2x 220 Ohm oder 2x150 Ohm nacheinander wirkungsvoller.
(mit je ca 100µF oder mehr folgend)

Wenn es aber ohne Signal nicht brummt, ist es natürlich OK.
(und sowieso nicht die Ursache für das Sirren)

Gruss, Jens
Cpt_Chaos1978
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 28. Jul 2008, 13:30
@APö,
den Gleichrichter modifizieren fällt flach ist ja so ein vergossenes Teil aus der Elektronik-Apotheke.
Umbau auf Drossel fällt aus Platz-, Zeit- und auch Geldmangel auch flach. Da müsste er in ein neues Gehäuse.
Werde mein Glück mal mit einem 1nF Folie von Anode nach Masse probieren. Nur heute gibt das wohl nichts mehr.
@rorenoren, die anderen können es sich aber natürlich auch zu Gemüte führen.
Keine extra Vorstufe,
Das Geräusch wird ab Mittelstellung hörbar und dann immer lauter, auf dem letzten achtel des Drehweges bekommt es einen Kick in der Lautstärke bleibt dann aber bis zum Rechtsanschlag gleich. Wenn der Cd-Player an ist ist es etwas lauter und irgendwie in der Tonfarbe verändert.
Nun die Eingangsleitungen gehen max. 5cm am Gleichrichter vorbei. Der ganze Verstärker füllt knapp ein DinA4 Blatt, ein bisschen größer, also ist auch die Vorstufe und das Poti noch nach dran. Alles ist irgendwie nah dran. Das Sirren ist in dem Kanal der näher am Gleichrichter ist auch minimal lauter, die beiden Eingänge gehen ganz rechts und ganz links an der Aussenwand rein, der eine ist also schon gut 20cm vom Gleichrichter weg der andere evtl.10...

Ah, habe ich vergessen, Gridstopper für die Endröhre habe ich drin.
Bei der Ecc habe ich Anodenwiderstände direkt an die Fassung und probiert Anodenspannungszuleitung so kurz wie möglich zu halten, bei allen Röhren sind alle Widerstände direkt an den Fassungen.

Zum Netzteil, ich habe das Netzteil doch auf
Gleichrichter ---> 220uF----> 470Ohm ---->220uF--->B+ für Endröhren--->4k7Ohm--->B+ Vorstufe---->50uF, gebrückt mit 22nF Folie
geändert.
Kommt das deinem Vorschlag nicht recht nahe?
Meine mich erinnern zu können das es früher mal ohne die 50uF, 22nF Kombi sehr stark gebrummt/gesummt hat.

Brummen tut er praktisch nicht, da ist nur ein in der Lautstärke gleiches Brummen das man gerade so mit dem Ohr direkt am TT hört, magnetische Einstreuung wg. engen Aufbaus vermute ich mal, ist nämlich auch ohne Anodenspannung da, und dermassen minimal

Ich würde halt gerne beweisen das er nicht schwingt aber ausser der Radio in Verstärker halten Methode habe ich da keine Möglichkeiten. Wie würden sich solche Störungen den anhören. Also Verstärker an oder aus, bleibt das Rauschen eines UKW-Radios gleich wenn es im Verstärker liegt. Anderen Geräten kann ich nicht mal nahe kommen.

Da sich die Störungen die das Radio vom CD-Player fängt und das Sirren leicht ähnlich anhören und der Player die Art des Sirrens beeinflusst, kann es sein über die Eingangsleitungen einmal Störungen vom Gleichrichter des Verstärkers und dann auch noch vom schlechten Schaltnetzteil des DVD-Players in die Vorstufe gelangen?
Das Poti hat auch kein Metallgehäuse ist also vermutlich für Einstreuungen empfindlich, plus ich denke das es ein gewisses Übersprechen zwischen den Kanälen gibt, was mir die Störungen dann schön auf beide Kanäle verteilt.

Kann ich das Holzgehäuse nachträglich schirmen?
Bspw. dünnes Drahtgeflecht (leider nur in Stücke an einigen Punkten möglich) drunterkleben und dann erden?
Alufolie (obwohl zu viel Gefummel und risiko das ich einen kurzen baue sehr hoch),
oder gibt es eine leitende Farbe mit der ich alles schön einpinseln kann, und dann über eine Schraube erde? So wie Silberleitlack nur evtl. etwas billiger wg. der benötigten Menge. Da käme ich in fast alle Ecken.

Hey, IDEE!!!
kann ich nicht den Gleichrichter in einen geerdeten Metallbecher packen? Um mir die Störungen fernzuhalten, oder "sendet" er über die Leitungen fleissig weiter?

Sorry langer Text, und allen Helfenden vielen Dank, schonmal
Gruß
Cpt_Chaos1978


[Beitrag von Cpt_Chaos1978 am 28. Jul 2008, 13:32 bearbeitet]
Cpt_Chaos1978
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 28. Jul 2008, 21:13
Hi,
noch einen Nachtrag hätte ich, habe ich eben festgestellt:
Wenn ich mit der Hand hinten an die Anschlussleiste des Cd-Player packe dann wird es wesentlich leiser so wie auf einem leeren Anschluss ohne kabel dran.
Es bleibt dann auch eine Weile leise auch ohne Hand, bis es irgendwann wieder lauter wird.
Wenn ich die Cinchkabel aus der Umschaltbox ziehe ändert es Lautstärke und Tonhöhe, wird bei nur einem gestecktem Kanal eher zu einem schnellen Tackern als zu einem Surren, wenn ich das zweite Kabel dann auch abziehe dann wird es zu einem lauten Brummen/Jaulen, bzw.auf dem Kanal mit dem abgeschalteten Phono wird ein richtig penetrantes Jaulen draus in ultra laut, solange nur der Mittelleiter des Cinch gesteckt ist.
Es fehlt also dann die Verbindung von Masse/Schirm aber Signal ist noch dran.
Ist also als ob ich eine Antenne am Amp habe, oder?
Langsam mache ich mir wirklich Sorgen um den Verstärker oder zumindest die Röhren.

Gruß
Cpt_Chaos1978
APö
Neuling
#14 erstellt: 28. Jul 2008, 21:50
Nun, ich denke mal, daß Du das auf die Reihe kriegst.
Fange mit den Maßnahmen an, die am leichtesten auszuführen sind und teste jeweils danach.
Räumliche Trennung ist nachträglicher Schirmung vorzuziehen, aber wenn Du nachträglich schirmen willst, dann empfiehlt sich Graphitlackspray. (Hab ich - glaub ich - sogar bei Pollin gesehen). Das Zeug ist extra für diesen Zweck da.
Ungeschirmte Potis? die komischen Leitplastikdinger? Nicht gerade das Gelbe vom Ei. Da würde ich bei Schirmung eher an die Potis denken als an das Netzteil. Es ist besser, das Gerät unempfindlich gegen Einstreuungen zu machen wie es einer EMV-Kur zu unterziehen. (Du scheibst ja auch, daß externe Geräte auch zu Störungen führen.)
Was passiert, wenn der Eingang auf Masse gelegt ist und die Lautstärke hochgedreht wird? Wenn dann die Störungen geringer sind, dann empfiehlt es sich, das (vermutlich hochohmige) Poti gegen eins mit ca. 10 k zu tauschen. Die heutigen Signalquellen sind nicht mehr so hochohmig.
Oder direkt den Eingang mit 10 bis 100 k gegen Masse unempfindlicher zu machen.
Es gibt viele Möglichkeiten - und der Erfolg rechtfertigt das durchprobieren. Auch wegen des Aha-Effektes.

Frohes schaffen
Andreas
Cpt_Chaos1978
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 28. Jul 2008, 22:22
Hi,
bei kurzgeschlossenem Eingang ist es totenstill.
Meine Masseführung vom Eingang her ist doch korrekt oder?
Aussenleiter/Masse der Cinchbuchsen an Schirm angeschlossen den bis zum Poti und dann auf die Masse der Vorröhre.

Gruß
Cpt_Chaos1978
APö
Neuling
#16 erstellt: 29. Jul 2008, 06:25
Ja, ist so richtig. Aber drauf achten, daß es nicht noch eine weitere Masseverbindung gibt, z. Bsp. Montageblech etc., damit sogenannte Masseschleifen vermieden werden.

Wenn Dein Teil bei kurz geschlossenen Eingang Ruhe gibt, dann sollten wir das Thema "HF-Schwingen" mal getrost abhaken.
Du hast einen ungewollten Hochpass in der Vorstufe, der alles aufnimmt und verstärkt, was sich so anbietet. Auch die Frequenzen oberhalb des Hörbereiches wie die 44 kHz der Schaltnetzteile und die 128 kHz des CD-Players. Elektrische Impulse in diesen und höheren Frequenzen werden leicht per Funk übertragen und Dein Poti nimmt mit seiner kreisförmigen Schleiferbahn den Dreck auf.
Da es sich nicht nur um Sinus, sondern auch um Rechteck- oder Nadel- oder andere Impulsformen handelt, bildet dieses Oberwellen und Harmonische, also Interferenzen, deren unterste bis in den NF-Bereich reichen. Werden dann natürlich ordentlich verstärkt und über den Lautsprecher hörbar. Dein Verstärker gibt sich also alle erdenkliche Mühe, alles richtig zu machen.

Jetzt sehe ich fünf Möglichkeiten:
1. Poti austauschen gegen ein niederohmigeres (oben schon erwähnt)
2. Am Steuergitter der Vorstufenröhre einen kleinen C (47-100 pF) gegen Masse, um damit dieses Freqenzspektrum kurz zu schliesen
3. Gleiche Maßnahme, aber nicht an der Röhre sondern an der Cinchbuchse
4. wie 3, aber einen Widerstand (ca. 10 k) statt des C´s
5. vom Gitter der Vorröhre bis Cinch, inkl. Poti schirmen. (Schirm nur an einem Punkt mit Masse verbinden, möglichst in der Nähe der Vorstufenröhre)

Fang mit 3 und 4 an, geht am einfachsten. Vielleicht genügt das schon. Sollte jedenfalls so sein.

Gruß
Andreas
Cpt_Chaos1978
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 29. Jul 2008, 10:11
Hi,
ich habe noch die Nacht damit zugebracht jede erdenkliche Verbindung zu kürzen und die Ausgangsübertrager und den Netztrafo untereinander und dann mit Masse zu verbinden.
Die stehen ja auf Holz. Habe die beiden Übertrager mit an den Befestigungsschrauben mit dem Netztrafo an einer Schraube verbunden und dann ab auf Masse.
Resultat, das Sirren ist jetzt nur noch links, und wird ab halb Stellung hörbar. Füllt den ganzen Fequenzbereich (TT, MT, HT) drunter hört man ganz leise ein Ticken wie ein Metronom, ziemlich langsam und gleichmäßig und ein bisschen Rauschen aus dem HT.
Frage ist, warum jetzt nur noch von links? Und habe ich das mit den Aü's so richtig gemacht? Oder den Netztrafo lieber nicht auf Masse legen? (Vermute mal dann das Summmen wieder auf beiden Kanälen, muss ich aber mal probien).
Dieses Summen ist jetzt auch da wenn alle anderen Geräte aus sind, da Aü und Vorstufe für links sehr nah am Netzteil/Gleichrichter sind werden die Störungen wohl daher kommen.
Werde mal versuchen ob ich es heute schaffe die C's zu besorgen.
Aber wie verfahre ich mit der Erdung der Kerne von Netztrafo und Aü's (Masseverdratung) wenn diese völlig isoliert eingebaut sind (auf Holz eben).
Halte ich mir einen brummenden Trafo besser von der Masse fern?
Ach ja,
wegen des Plaste-Gehäuses ist die Schirmung am Poti ja zwangsweise unterbrochen, muss wohl ein neues Poti her. Das wird eine lustige Löterei und wohl erst nächsten Monat, wenn ich mir ein neues gescheites leisten kann.

Gruß
Cpt_Chaos1978


[Beitrag von Cpt_Chaos1978 am 29. Jul 2008, 10:16 bearbeitet]
Cpt_Chaos1978
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 29. Jul 2008, 14:49
Die Vermutung mit den Einstrahlungen aus NF-Wechsel in die Eingangsleitung/die Cinchbuchsen war wohl richtig.
Die Wechselstromleitungen gingen zu nahe an der Buchse vorbei.
Habe die Kabel gerade auf ein Drittel gekürzt, die Signalleitung soweit wie möglich weg verlegt, und das Poti mit seinem Plaste-Gehäuse mit Kupfergeflecht umwickelt, hinter einem Weißblech mit Kupfergeflecht dahinter versteckt, alles auf Masse. Sollte ja wenigstens ein bisschen schirmen.
Siehe da ! Das Summen weg!
Das leise Sirren im Hochtöner, hörte sich für mich wie Gleichrichter an.
Also mal probeweise den Kern des NT auf Masse.....
SCHWEIGEN, RUHE, süsse STILLE!
ich dreh gleich durch, Klapse ich komme!
Ganz leises Rauschen bei Poti ganz auf, Eingänge offen, aber geradeso ortbar mit dem Ohr an der Box.
So jetzt bleibt nur noch die Möglichkeit das er doch noch irgenwie schwingt.
Auch wg. Problemen mit einer ECC die ich letztens hatte, die hat auf einem Kanal geprasselt und beim Ausschalten hat es geblubbert aus dem LS. Dachte evtl. ist die Kathode hin, ist eine ziemlich alte RFT, aber evtl. war das ja doch der Amp und die Röhre reagierte halt einfach empfindlicher. Lief auch etwas heisser als die anderen, also evtl. ist die steiler oder so. Werde also mal zur E-Apotheke joggen und jeweils 1nF von der Anode der Endröhre nach Masse und 47pF vom Gitter der Vorröhre nach Masse.
Oder kille ich mir damit zu sehr die Höhen?

Gruß
Cpt_Chaos1978 (Am Ende seiner Kräfte, das sind jetzt 48h Löten mit 4h Unterbrechung zum Schlafen!)
APö
Neuling
#19 erstellt: 29. Jul 2008, 21:33
Freut mich, daß es ein Erfolgserlebnis gab. Jetzt bist Du an dem Punkt, wo das Teil optimiert werden kann. Das ist immer eine Sache des Ausprobierens.
Der kleine C am Gitter bedämpft die Höhen ein wenig. Mußt halt probieren.
Schwingen würde ich nach Deinem letzten Bericht völlig ausschließen. Der vorgeschlagene C zw. Anode der EL und Masse muß also nicht rein.

Das Rauschen, was Du jetzt hörst, hat seine Ursache vermutlich in den Bauteilen, die bis zum Gitter verbastelt sind. Eventuell ist Dein Poti selbst die Rauschquelle, sogenanntes Widerstandsrauschen. Auch die ECC rauscht, deshalb wird für die Verstärkung kleiner Signale eine EF86 einer ECC vorgezogen.

Wenn Du nicht den ganzen Regelweg des Potis brauchst (volle Lautstärke bereits bei nur wenig aufgedrehten Poti), dann kannst Du vor das Gitter der ersten Röhre einen Einstellregler (100 k) reinsetzen. (ein Ende an Masse, den Schleifer an´s Gitter, das andere Ende an die Leitung, welche bis dto. am Gitter war.) Damit machst Du den Eingang unempfindlicher, hast einen größeren Rauschabstand und kannst den vollen Regelweg des Potis nutzen.
Interessant ist auch das rumspielen an der Katodenkombination. Statt des 1 k Widerstandes einen Einstellregler von ebenfalls 1 k und den Elko an den Schleifer. Na ja, probier mal. Auch mit unterschiedlichen C-Werten.

Wär schön, wenn Du, sobald alles zufriedenstellend läuft, ´nen Abschlußbericht und ´n Bild reinstellst.

Gruß
Andreas

Deine ECC von RFT - verschlissene Röhren haben manchmal recht eigene Verhaltensweisen. Auch Geräusche und so. Aber in der Regel kann man die Röhren uneingeschränkt verwenden auch wenn sie nur noch 30% Emission haben.


[Beitrag von APö am 29. Jul 2008, 21:43 bearbeitet]
Cpt_Chaos1978
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 29. Jul 2008, 23:01
Hi,
leider muss ich das Erfolgserlebniss ziemlich stark einschränken.
Sobald ich den CD-Player dran habe sind die Störungen wieder da.
Verstärker allein auch mit offenen Eingängen alles ruhig.
Es kommt noch härter...
ging nur ein Kanal, PANIK,
alles wieder abbauen aufmachen, rumlöten auf Verdacht, schien alles zu stimmen, Endröhren getauscht, NADA.
Vorröhre einmal An der Kathode Spannung da, dann nicht, dann weniger als Normal dann Normal.
Geguckt (Ding steht ja auf dem Kopf) und ein System die Heizung nicht an, oder nur sehr schwach.
Aber dann auf einmal Heizung an, normale Spannung an der Kathode, aber kein Mucks auf dem kanal????
HÄ!
Na Röhre getauscht, jetzt geht er bis auf den nervigen CD-Player, halt.
Die eine Röhre raschelt beim Schütteln auch ganz nett, ist aber "nur" ne RFT die auch quasi als Ausschuss gekennzeichnet war.
Schade drum, war super symmetrisch und klang toll.
Evtl. war das ganze Ein/Aus einfach zu viel.
Jetzt ist wieder die RFT drin die Ärger gemacht hatte.
Evtl. lag das ja Schwingungen?
...den ich glaube schon das da was geschwungen ist.
Jedenfalls klingt er jetzt mal nach einem ganz anderen Verstärker.
Viel Mehr Bühne in Tiefe wie Breite, Stimmen nehmen einen Raum zwischen und vor den Boxen ein. Alles ist viel genauer zu orten.
Allerdings finde ich das er ein bisschen dumpf klingt, gerade bei hohen Gesangsstimmen und E-Gitarren etwas matt und höhenarm.
Kann es sein das mir die 1nF -C's die Höhen killen?
Im allgemeinen klingt er jetzt ziemlich wie der 1626er den ich mal gebaut habe, nur lauter.
Habe das bisher immer auf den "echte" Triode Sound geschrieben.
War wohl aber eher das der 1626er nicht schwang.
Jetzt würde ich gerne diese blöden Störungen die immer noch über den Eingang einstreuen, am besten ohne das Poti tauschen zu müssen.
Kann ich jetzt wenigstens davon ausgehen dass er nicht schwingt? Bei den beschriebenen Massnahmen gegen Schwingen.
Wie gesagt bei offenen Eingängen und am Phono ist alles Paletti. Die Arbeitspunkte ändern sich auch nicht wenn man am Poti dreht.
Habe zusätzlich noch 22kOhm Gitterschutzwiderstände vor die Ecc gehängt.
Ich nutze nicht wirklich den ganzen Potibereich auch wenn ich gerne übersteuere (hey wozu sind Eintakt Trioden da?)
bei 500mV Empfindlichkeit bis zum Einsetzen des Gitterstroms, ist die halb Stellung wo die Störung des Cd-Players hörbar wird wohl schon reichlich Vollaussteuerung. Von ganz offenem Poti mal nicht zu reden!

Klar melde ich mich hier wenn ich das Prob. im Griff habe.

Gruß und schonmal danke an dich und alle.

Cpt_Chaos1978
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Phänomen am Röhren-DAC
Mario_66 am 05.10.2007  –  Letzte Antwort am 16.10.2007  –  5 Beiträge
Vorstufenabgriff am Poti
Otto5 am 25.10.2005  –  Letzte Antwort am 26.10.2005  –  8 Beiträge
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