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Rimsky-Korsakow: Scheherazade: welche Aufnahme?

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Nite_City
Stammgast
#1 erstellt: 19. Feb 2005, 17:39
Hallo,

Ich habe hier zwei verschiedene Aufnahmen von Rimsky-Korsakows Scheherazade, einmal auf DG (Berliner Philharmoniker unter Lorin Maazel; 1986 DDD) und einmal auf ELAP (Berliner Festspielorchester unter Vladimir Petroschoff; 1990 DDD).

Mir gefällt sowohl klanglich, als auch von der Interpretation her die DG besser.

Welche Aufnahmen sind eurer Meinung nach wirklich empfehlenswert?
Die beiden CDs sind nämlich aus der Bibliothek, ich würde mir aber das Werk gern selbst kaufen und bevor ich jetzt die DG kaufe, wollte ich euch noch einmal um euren Rat fragen.

Danke,
Michèl


[Beitrag von Nite_City am 19. Feb 2005, 17:41 bearbeitet]
sound67
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 19. Feb 2005, 18:01

Nite_City schrieb:
Hallo,

Ich habe hier zwei verschiedene Aufnahmen von Rimsky-Korsakows Scheherazade, einmal auf DG (Berliner Philharmoniker unter Lorin Maazel; 1986 DDD) und einmal auf ELAP (Berliner Festspielorchester unter Vladimir Petroschoff; 1990 DDD).

Mir gefällt sowohl klanglich, als auch von der Interpretation her die DG besser.


Kein Wunder - die zweite ist eine jener "Ramschladenaufnahmen", die seit über einem Jahrzehnt über diverse Billiglabels die Runde machen und von denen man nicht so genau weiss, ob es die beteiligten Personen überhaupt gibt.

Bei der "Scheherazade" handelt es sich um eines jener Stücke, bei denen die Virtuosität des Klangkörpers und der Klang selbst den alleinigen Ausschlag geben, da es relativ "interpretationsresistent" ist.

Eine unter diesen Gesichtspunkten besonders klangschöne Aufnahme ist jene unter Robert Spano mit dem Atlanta Symphony Orchestra auf Telarc. Auch eine ältere Telarc Aufnahme mit dem London Symphony unter Charles Mackerras ist ziemlich opulent ausgefallen.

Ansonsten bist Du mit der Maazel-Version aber bestimmt gut bedient. Klangsinnlich ist Maazel ja, und mehr gibts eben in dem Stück eh nicht zu tun.

Gruß, Thomas
Nite_City
Stammgast
#3 erstellt: 19. Feb 2005, 20:34
Danke Thomas.

Ich habe mich auch schon etwas über das Label der zweiten gewundert: ELAP - noch nie gehört (ist jedenfalls "Made in Denmark").

Ich werde mir also die DG zulegen.

Michèl
antiphysis
Stammgast
#4 erstellt: 20. Feb 2005, 00:22
Ich erinnere mich noch recht gut an eine Aufnahme unter Muti (mit dem Philadelphia Orchestra). Sehr schöne belebte Tempi, reiche Dynamik, hervorragender Klang. Bei EMI erschienen. Irgendwo in meinem Archiv steckt sie; ich werde sie mir sicher bald mal wieder anhören! So wie sie mir in Erinnerung ist, würde ich sie allemal empfehlen.

Der einfachere Weg war, die Aufnahme via Net zu suchen. Hier ist sie (dazu: inzwischen recht preiswert):
amazon.de

Grüße
AcomA
Stammgast
#5 erstellt: 20. Feb 2005, 15:41
hallo,

für mich absolute referenz:

chicago symphony orchestra unter fritz reiner

rca victor, living stereo, ADD, aufn. ende 50er jahre



hochvirtuose und farbenreiche darstellung. außerdem hat man als kopplung auf dieser cd noch strawinskys 'chant du rossignol', damit wäre die märchenstunde komplettiert !


gruß, siamak
Hüb'
Moderator
#6 erstellt: 20. Feb 2005, 17:18

AcomA schrieb:
hallo,

für mich absolute referenz:

chicago symphony orchestra unter fritz reiner

rca victor, living stereo, ADD, aufn. ende 50er jahre



hochvirtuose und farbenreiche darstellung. außerdem hat man als kopplung auf dieser cd noch strawinskys 'chant du rossignol', damit wäre die märchenstunde komplettiert !


gruß, siamak :*


Das wäre auch meine Empfehlung, wenn es nur EINE Aufnahme sein dürfte.

Viele Grüße,

Frank

P.S.: Klanglich - trotz des Alters - nach wie vor voll konkurrenzfähig.

P.P.S.:

Hier als SACD und als CD

http://www.jpc.de/jp.../rk/home/rsk/hitlist
http://www.jpc.de/jp.../rk/home/rsk/hitlist

mathemike
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 20. Feb 2005, 20:58
Oje, immer dasselbe. Wo man hinguckt, immer kommt der stereotype Hinweis auf Reiner mit dem CSO auf Living Stereo. Also ich möchte meinen bescheidenen Beitrag dazu leisten : Ich habe mir nämlich die gerade erschienen SACD genau dieser Aufnahme gekauft. Und ich habe dazu ein paar Leute eingeladen, die sich sehr gut gerade mit der Scheherazade auskennen. Ergebnis : Die Aufnahme ist total überbewertet. Sicher, für eine Aufnahme dieses Alters ist die Klangqualität in Ordnung, aber bei weitem nicht ausgezeichnet. Und viel wichtiger : ALLE (!) sind der Meinung, daß die Aufnahme von Ashkenazy (Philharmonia Orchestra, Decca) deutlich wärmer, transparanter, leidenschaftlicher ist. Komisch, irgendwie. Reden da möglicherweise Leute nur das nach, was irgendwann mal jemand rausposaunt hat. Ich kenne die Reiner-Aufnahme auch auf Vinyl; sie war für mich nie der Brüller. Ich zwinge keinem meine Meinung auf, aber bitte mal vergleichen. Tests machen, CDs reinlegen, ohne zu wissen, welche gerade abgespielt wird, Freunde einladen und hören...
leben_in_symphonie
Gesperrt
#8 erstellt: 20. Feb 2005, 22:02

mathemike schrieb:
Oje, immer dasselbe. Wo man hinguckt, immer kommt der stereotype Hinweis auf Reiner mit dem CSO auf Living Stereo.

Das habe ich mich auch gedacht. Als ich verschiedene LPs mit Reiner zum ersten Male gehört habe, fand ich auch, dass seine Interpretationen mich ziemlich kalt gelassen haben. Wie Du sagst, gibt es andere viel emotionalere, wärmere, leidenschaftlichere Interpretationen. Ich habe mich den Auftrag gegeben, diese Aufnahme nochmals zu hören. Ich glaube nicht umsonst, dass Reiner für Millionen von Leuten absolut 'State of the art' war. Etwas muss schon drin sein / gewesen.
GiselherHH
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 20. Feb 2005, 22:08
Hallo,

daß Reiner den Sheherazade-Schinken eher kühl abfertigt, liegt wohl am Temperament des Dirigenten und seiner lebenslangen Abneigung gegen Sentimentalität (das halte ich ihm bei seinen Interpretationen der Straussschen Tondichtungen als Qualität zugute). Sicherlich stutzt er den Rimskyschen Orchesterreißer auf ein kalt glitzerndes, nicht schwitzendes Work-out eines Weltspitzenorchesters zurück (daß ein Orchester den Sturm im Finalsatz schneller und härter hinpeitschen kann als das CSO muß ich erst hören, bevor ich es glauben kann). Die lyrischen Aspekte und die schweren, bisweilen schwülen Farben gelingen ihm daher weniger gut. Hier sind Koloristen vom Schlage eines Beecham eindeutig im Vorteil.

Die Aufnahme mit Ashkenazy kenne ich nicht und würde ich mir spaßeshalber ganz gern zulegen, weiß aber nicht, wo (bei amazon und jpc finde ich sie nicht).

Grüße

GiselherHH


[Beitrag von GiselherHH am 20. Feb 2005, 22:09 bearbeitet]
mathemike
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 20. Feb 2005, 22:26
Puh - Glück gehabt. Ich habe gedacht, ich bekomme für meine Äußerungen Schläge. :-)
Die CD gibt es übrigens sowohl bei JPC als auch bei Amazon, wenn man nach "Ashkenazy Scheherazade". Bei JPC ist allerdings eine andere CD aufgeführt (andere Zusammenstellung) als die, die ich von Amazon habe. Und auch der 4.Satz gefällt mir bei Ashkenazy deutlich besser. Vor allem das Ende ist unendlich traurig, die Violine ist eine Klasse besser als bei Reiner.
teleton
Inventar
#11 erstellt: 21. Feb 2005, 10:41
Hallo Rimsky-Korsakow-Freunde,

jeder scheint ja seine eigene Sheheradade zu haben und das ist auch schön so.
Meine Favoritenaufnahme ist die DECCA-Aufnahme mit Ansermet/Orch.de la Suisse Romande, die es jetzt nicht mehr als Einzel-CD gibt, sondern als DECCA-Doppel-CD:


Ansermet ist ein Kenner der russischen Orchesterwerke und bietet eine farbenreiche, warme und trotzdem emotionsgeladene Darstellung.

Ich hab auch was für die Karajan-Gegner:
Auch Karajan/Berliner PH auf DG_Galleria bietet ein tolle Aufnahme, die sich nicht zu verstecken braucht und im Prinzip alles bietet, was zufriedenstellt.
Diese gibt es jetzt in dieser Version:


Die Maazel-Aufnahme ist sehr romantisch geraten und läßt das Märchen aufblühen. Ein bischen mehr an Emotion (wie sonst bei Maazel) wäre nicht schlecht gewesen:



Hallo mathemike,
wir kennen uns ja schon. Danke für den TIPP auf Ashkenazy. Das glaube ich ungehört, das er die Sheherazade in einer TOP-Interpretation liefert. Die Aufnahme werde ich mir auch mal "an Land ziehen".


[Beitrag von teleton am 21. Feb 2005, 10:45 bearbeitet]
lydian
Stammgast
#12 erstellt: 21. Feb 2005, 11:21
Moin,

hier auch mein Senf dazu:

Den Tipp mit Ashkenazy kann ich nur unterstützen. Tolle Aufnahme; als Zugabe gibt es die Suite aus "Zar Saltan" - sehr schön. Zu Ansermet: auch als großer Fan von ihm kann ich an dieser Einspielung nicht viel finden; das Orchesterspiel ist noch nicht einmal mäßig. Wenn Ansermet, dass die frühere Einspielung mit dem Orchestre de Paris Conservatoire; ob es da eine CD gibt weiß ich aber nicht. Auf der von teleton genannten Doppel-CD sind allerdings "Zar Saltan" und "Russische Ostern" wunderbar.

Sehr interessant finde ich die Celibidache-Einspielung aus Stuttgart, DGG. Entweder man findet sie fürchterlich oder genial.

Noch was: Wer die "Schéhérazade" mag, sollte auch "Antar" kennen lernen; z. B. unter Maazel auf Telarc.

Gruß,
Steff
AcomA
Stammgast
#13 erstellt: 21. Feb 2005, 15:30
hallo mathemike,

nun muss ich wohl die reiner-aufnahme verteidigen, zumal ich ja damit angefangen habe. als erstes solltest du mir schon abnehmen, dass ich die empfehlung nicht abgegeben habe, um andere zu bestätigen oder nachzuäffen, sondern dieses aus meiner persönlichen hörerfahrung tat.

auf rein wissenschaftlicher ebene, das erlaube ich mir aufgrund meiner persischen wurzeln, muss gesagt werden, dass rimsky-korsakov mit seiner tondichtung uns sowieso einen bären aufband. bei dieser musik handelt es sich um pseudo-orientalistik. da die scheherazade-geschichten wie übrigens der name der prinzessin selbst ebenfalls dem iranischen kulturkreis entstammen, wäre es authentischer gewesen, tatsächlich auf die tonsysteme der iranischen kunstmusik zurückzugreifen.

jetzt zu der tondichtung. diese pseudo-orientalistik erinnert (vice versa) an manche kitschige filmmusik aus hollywood. und genau da liegt der vorteil der reinerschen interpretation: virtuosität, ohne ins kitschige abzugleiten. für mich als gebürtiger iraner/perser, der sich mit der iranischen kunstmusik beschäftigt hat (und aufgewachsen ist), ist der reinersche ansatz der richtige.


gruß, siamak
mathemike
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 21. Feb 2005, 20:42
Verteidigung gelungen ! Ich habe keinen persönlich angegriffen, man liest und hört nur dauernd, daß Reiners Scheherazade die beste sei. Manchmal auch mit Argumenten, aber selten. Ich kann diese aber nicht nachvollziehen. Rimsky-Korsakov hat eindeutige programmatische Aussagen zu seinem Stück gemacht, so daß klar ist, was sich wann wo abspielt (auch wenn er das später alles zurückgezogen hat). Wenn da ein Festival, ein Schiffbruch und sonstiges beschrieben wird, macht das Ashkenazy unseres Erachtens weitaus besser als Reiner. Das hat auch mit einer orientalischen Sichtweise weniger zu tun.
leben_in_symphonie
Gesperrt
#15 erstellt: 21. Feb 2005, 21:32
Hat jemand die Aufnahme von Ozawa, Boston Symphony orchestra gehört?
op111
Moderator
#16 erstellt: 21. Feb 2005, 21:41
Hallo zusammen,
auch das Thema hatten wir schon:

http://www.hifi-foru...ead=393&postID=10#10

wenn schon Sheherazade, dann

Leopold Stokowski, London Symphony Orchestra, Decca Phase 4 (1968)
in: Leopold Stokowski - Decca Recordings 1964-1975 Vol 2
Decca UPC#: 289 475 6090 (Vö.: 8.2.2005)

http://www.deccaclassics.com/music/originalmasters/4756090.html



die weiteren Aufnahmen Stokowskis reichen v.a. aufnahmetechnisch nicht an die Decca Produktion heran
(Leopold Stokowski, Royal Philharmonic Orchestra, RCA (1976)
Leopold Stokowski, Philadelphia Orchestra, Frequenz (6.2.1962)

gegen Stoki ist der Rest wie kalter Kaffee, aber trotzdem:
mit Abstand folgen

Kyrill Kondrashin, Concertgebouw Orkest, Philips ca. 1979
Mstislav Rostropowitsch, Orchestre de Paris, EMI ca. 1974
Ernest Ansermet, Orch. de la Suisse Romande, Decca
und viele andere ...

Gruß
Franz

---
edit:Artikelnr. Stokowski Vol 2 u.a. nachgetragen


[Beitrag von op111 am 22. Feb 2005, 16:15 bearbeitet]
Netotschka
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 21. Feb 2005, 22:13

teleton schrieb:
Meine Favoritenaufnahme ist die DECCA-Aufnahme mit Ansermet/Orch.de la Suisse Romande, die es jetzt nicht mehr als Einzel-CD gibt, sondern als DECCA-Doppel-CD


Hallo teleton,

der Zufall wollte es, dass ich mir heute diese CD kaufte; es gibt sie derzeit bei jpc für € 5,99. Ich habe zwar keinerlei Vergleichsmöglichkeit, aber mir gefällt sie sehr gut (erstaunlicherweise auch was die Tonqualität anbelangt).

Es gibt sie also doch noch als Einzel-CD.

Gruß, Netotschka



[Beitrag von Netotschka am 21. Feb 2005, 22:14 bearbeitet]
lydian
Stammgast
#18 erstellt: 22. Feb 2005, 00:23
Hallo Netotschka,

ich hab ja schon meine Abneigung gegenüber der Ansermet/OSR-Schéhérazade kung getan. Was aber an der von dir erworbenen CD sehr interessant ist: der "Antar" unter Ansermet war die erste Stereo-Aufnahme der Decca überhaupt!

Warum nur gibt es die Pariser Aufnahme mit Ansermet nicht als CD? Sie ist deutlich besser.

Gruß,
Steff
Netotschka
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 22. Feb 2005, 00:42

lydian schrieb:
Was aber an der von dir erworbenen CD sehr interessant ist: der "Antar" unter Ansermet war die erste Stereo-Aufnahme der Decca überhaupt!


Hallo Steff,

ja, ich las heute in dem Beiheft zur CD etwas über diese erste Klassik-Produktion in Stereo; 1954 war das. So wie es sich las, entstand „Antar“ unter recht abenteuerlichen Bedingungen. Da wurde innerhalb kürzester Zeit ein Stereomischpult gebaut, schließlich fehlten die Lautsprecher und alle zitterten schlussendlich ob Ansermets Reaktion. Anrührend war für mich dann schließlich die Beschreibung der Schlussszene, nachdem sich alle die Aufnahme angehört hatten:

„Ansermet stand einfach nur reglos da, eine ganze Zeitlang. Plötzlich drehte er sich um, seine blauen Augen funkelten, er legte seine Hand auf meine Schulter und sagte: ‚Das war ganz überragend. Es ist wunderbar. Es ist so, als stünde ich an meinem Pult.’
Da wurde mir klar, dass wir es geschafft hatten.“

Tja, das waren Zeiten… Umso erstaunlicher für mich, wie voll und klar die Aufnahme nach der technischen Bearbeitung heute klingt.

Gruß, Netotschka
lydian
Stammgast
#20 erstellt: 22. Feb 2005, 11:53
Hallo Netotschka,

ja, die Umstände der Pionier-Tage in Sachen Stereo waren schon bemerkenswert. Decca-Produzent John Culshaw schreibt in seiner Autobiographie ("Putting the Record Straight") dass das Management große Befürchtungen hegte, die Orchestermusiker würden doppelte Gage verlangen wenn sie mitbekämmen dass parallel neben der üblichen Mono- auch eine Stereo-Aufnahme gemacht wird (dafür gab es jeweils eigenes Equipment, erst später wurden ausschließlich Stereo-Aufnahmen gemacht und man hat aus den zwei Signalen für die Mono-LP ein Summen-Mono erstellt). Deshalb wurden die Stereo-Mikrofone bei den ersten Aufnahmen versteckt. Ich bin sicher, das dadurch das erzielte Ergebnis deutlich schlechter ausfiel als es möglich gewesen wäre. Mir persönlich sagt im Falle des "Antar" die Mono-Fassung mehr zu. Aber die ist auf CD natürlich nicht erhältlich.

Gruß,
Steff
AcomA
Stammgast
#21 erstellt: 22. Feb 2005, 16:25
hallo netotschka und lydian,

wilhelm backhaus wurde mal damit konfrontiert, dass es ja von ihm nun auch einspielungen in stereo gäbe (übrigens auch decca). daraufhin antwortete er: "ich höre keinen unterschied !"


p.s. das passte auch in den anekdoten-thread.


gruß, siamak
lydian
Stammgast
#22 erstellt: 22. Feb 2005, 18:17
Hallo AcomA,

ich höre da sehr wohl einen Unterschied: die Mono-LP hat wesentlich mehr Dynamik
Übrigens behandelt "Antar" auch ein persisches Thema.

A propos, Siamak: Ich bin gleich alt, war von ´73 bis ´78 an der DST Teheran.....

Gruß,
Steff
mathemike
Schaut ab und zu mal vorbei
#23 erstellt: 08. Mrz 2005, 14:01
Eine ganz wichtige Ergänzung : Bisher habe ich meine Ashkenazy-Aufnahme gegen alles (z.B. Reiner) verteidigt. Nun gibt es einen Thronfolger, eine Aufnahme, die alles andere verdrängt : Celibidache und die Münchner Philharmoniker von 1984. Diese Aufnahme ist letzte Woche als Einzel-CD erschienen. Wer die Scheherazade liebt, sollte sich diese CD unbedingt besorgen. Es ist wirklich ein Erlebnis. Was dieser Mann mit dieser Aufnahme geleistet hat, ist kaum beschreibbar. Eine Interpretation, so sinnlich, rhythmisch wie keine andere. Dazu ein Klangbild, das einem das Blut kochen läßt vor Begeisterung. Auch das Tempo ist bis auf den Anfang des ersten Satzes hervorragend, nicht zu langsam (wie vielleicht erwartet).
Hüb'
Moderator
#24 erstellt: 13. Mrz 2005, 23:13
Bin zufällig auf diese sehr umfangreiche franz. Discographie gestoßen:

http://patachonf.free.fr/musique/rimski-korsakov/scheherazade.php

Für alle der Sprache mächtigen sicher eine tolle Sache!

Viele Grüße,

Frank


[Beitrag von Hüb' am 13. Mrz 2005, 23:29 bearbeitet]
dgg32
Neuling
#25 erstellt: 16. Mrz 2005, 15:47
Karajan+Berliner Philharmoniker
Ein bisschen zu wild sind die Bläser.Aber die andere gehen recht gut.Besser als Reiners.Reiners hat nur einen falschen Ruhm,nichts mehr.Karajans ist wiederhörenswert.
mefisto
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 16. Mrz 2005, 18:17
HÖREN: FRICSAY-RSO Berlin, 1956.

HÖREN!!!
Gruß Guido
Adri
Stammgast
#27 erstellt: 16. Mrz 2005, 18:55
Ein bisschen Klangqualität sollte schon sein,
vielleicht Monteux' alte Stereoproduktion für Decca von 1957?

Als Kontrast zu Stokowski empfehle ich

Luben Yordanoff
Orchestre de Paris
Mstislav Rostropowitsch
EMI
amazon.de

Concertgebouw Orkest
Kyrill Kondrashin
Philips
amazon.de

MfG
AcomA
Stammgast
#28 erstellt: 16. Mrz 2005, 22:41
hallo dgg32,

definiere doch bitte mal 'falschen ' ruhm. in meinem fachgebiet ist es genauso, niemand erlangt fachliche berühmtheit einfach so. man sollte, wie auch im falle fritz reiners, davon ausgehen, dass er nicht grundlos chefdirigent des chicago symphony orchestra wurde, und das noch als emigrant ! bedenke, fritz reiner war mit seinem orchester in der lage, spontan eine fuge über ein gegebenes thema zu improvisieren ! wo bleibt da der 'falsche' ruhm


gruß, siamak
Hüb'
Moderator
#29 erstellt: 16. Mrz 2005, 22:54

AcomA schrieb:
[b]man sollte, wie auch im falle fritz reiners, davon ausgehen, dass er nicht grundlos chefdirigent des chicago symphony orchestra wurde, und das noch als emigrant !


Ich denke Emigranten hatten es sogar leichter, in den USA als Dirigent Karriere zu machen. Reiner ist ja keine Ausnahme.

Grüße,

Frank
AcomA
Stammgast
#30 erstellt: 16. Mrz 2005, 23:12
hallo frank,

das mag ja sein, schließlich gab es ja noch keinen richtigen output aus den eigenen konservatorien. aber du wirst zustimmen, dass fritz reiner sicherlich etwas von seinem handwerk verstand.

gruß, siamak
Hüb'
Moderator
#31 erstellt: 16. Mrz 2005, 23:17
Das steht für mich völlig außer Frage!

Wollte nur nicht unerwähnt lassen, dass die Champions League *amerikanischer* Dirigenten der 50er und 60er vorwiegend aus Euro-Exporten bestand.

Grüße,

Frank
alidoro
Ist häufiger hier
#32 erstellt: 04. Jan 2007, 17:17
Hallo liebe Zielgruppe,

mich haben auch immer die diversen Stokowski-Aufnahmen besonders begeistert wegen ihrer "Üppigkeit".

Ich besitze noch eine "besondere" Aufnahme, eine Supraphon-CD aus den 80ern, die überraschenderweise recht nah an Stokey heranreicht. So überraschend vielleicht auch wieder nicht, wenn gerade dieses Stück von einem persischen Dirigenten eingespielt wird, der weiß, wie man einen orientalischen Klangrausch entfacht. Ich spreche von Alexander Rahbari. Ihm stand mit der Tschechischen Philharmonie nicht nur ein fabelhaftes Orchester zur Verfügung, das hier eine eindrucksvolle Demonstration seiner Leistungsfähigkeit ablieferte (Holz- und Blechbläser!), sondern mit Josef Suk auch noch ein großer Geiger für die hier so wichtigen Violinsoli. Der etwas hallige Klang trübt das große Vergnügen an diesem orchestralen Parforceritt nur geringfügig.

Es ist wirklich zu bedauern, dass aufgrund der Marktmechanismen eine derartige Top-Aufnahme nicht den Weg zu einem größeren internationalen Publikum gefunden hat, während sich mittelmäßige Produktionen aus den USA und Berlin über Jahrzehnte in den Katalogen halten.

Is-salaamu aleikum,

Alidoro
M_on_the_loose
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 04. Jan 2007, 23:38

alidoro schrieb:

Ich besitze noch eine "besondere" Aufnahme, eine Supraphon-CD aus den 80ern, die überraschenderweise recht nah an Stokey heranreicht. So überraschend vielleicht auch wieder nicht, wenn gerade dieses Stück von einem persischen Dirigenten eingespielt wird, der weiß, wie man einen orientalischen Klangrausch entfacht. Ich spreche von Alexander Rahbari.


Na ja...äh...nur dass das Stück eigentlich mit "orientalischer Musik" mehr oder weniger nicht gerade besonders viel zu tun hat. Mich würde das im Prinzip auch interessieren, die TP in dieser Musik zu hören, aber weniger wegen Rahbari, den ich ein paar mal im Konzert gesehen habe und als Dirigenten total mittelmässig fand, völlig undifferenziert und schematisch vorgehend.
alidoro
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 05. Jan 2007, 11:53

nur dass das Stück eigentlich mit "orientalischer Musik" mehr oder weniger nicht gerade besonders viel zu tun hat. Mich würde das im Prinzip auch interessieren, die TP in dieser Musik zu hören, aber weniger wegen Rahbari...


Nun ja, mit Beethoven, Wagner oder Bruckner würde ich Rahbari auch nicht hören wollen, aber aus dieser Partitur holt er doch einiges heraus. Auch mittelmäßige Dirigenten haben mitunter ihre speziellen Lieblingsstücke, bei denen sie zu glänzen und zu überraschen vermögen (eine meiner Lieblingsaufnahmen von Brahms 3. leitet z.B. jemand namens Hiroshi Wakasugi). Die Sheherazade ist natürlich weder originär arabische noch russische Musik, aber eine gute Interpretation dieses Stückes erfordert imho vor allem Klangsinn, und R-K dürfte hier wohl eher "orientalische" Klangfarben im Sinn gehabt haben. Mit einer nüchtern-analytischen oder gar tiefgründigen Interpretation wird man diesem Stück wohl weniger gerecht.

A dopo,

Alidoro
JohnD
Stammgast
#35 erstellt: 05. Jan 2007, 14:52
Probiert doch mal diese Aufnahme:



Ideal für alle, die den Kitsch raushaben wollen. Auch hier bringen die alten Instrumente mehr Wärme und einen runderen Klang. Das Fagottsolo klingt ganz anders!
Klangtechnisch auch wieder auf ganz hohem Niveau.
M_on_the_loose
Hat sich gelöscht
#36 erstellt: 06. Jan 2007, 00:02

alidoro schrieb:
Auch mittelmäßige Dirigenten haben mitunter ihre speziellen Lieblingsstücke, bei denen sie zu glänzen und zu überraschen vermögen (eine meiner Lieblingsaufnahmen von Brahms 3. leitet z.B. jemand namens Hiroshi Wakasugi).


Na ja, Wakasugi ist auch alles andere als ein "mittelmässiger" Dirigent. Der hat einige sehr gute Stellen ggehabt und sehr gute Aufnahmen gemacht.


alidoro schrieb:
Die Sheherazade ist natürlich weder originär arabische noch russische Musik, aber eine gute Interpretation dieses Stückes erfordert imho vor allem Klangsinn, und R-K dürfte hier wohl eher "orientalische" Klangfarben im Sinn gehabt haben. Mit einer nüchtern-analytischen oder gar tiefgründigen Interpretation wird man diesem Stück wohl weniger gerecht.


Das glaube ich auch. Ich glaube aber nicht, dass jemand aus der Region da irgendwelche interpretatorischen Vorteile hat, da das Stück mit arabischer od. persischer Musik mehr oder weniger gar nichts zu tun hat. Auch die grossorchestrale "Üppigkeit" ist glaube ich mehr ein europäisches Phänomen. Ich kenne mich da auch nicht so gut as, aber ich habe noch nie irgendeine Musik aus der Region gehört, die annähernd solche Klangfarben hatte.
M_on_the_loose
Hat sich gelöscht
#37 erstellt: 06. Jan 2007, 00:05

JohnD schrieb:
Probiert doch mal diese Aufnahme:



Ideal für alle, die den Kitsch raushaben wollen. Auch hier bringen die alten Instrumente mehr Wärme und einen runderen Klang. Das Fagottsolo klingt ganz anders!
Klangtechnisch auch wieder auf ganz hohem Niveau.


Die habe ich auch und die hat mich enorm begeistert. Ich wollte das nur mal so aus Interesse am Klang der Instrumente hören, aber diese Aufnahme ist nicht nur aus diesem Grund interessant, die ist einfach musikalisch erstklassig und auch sehr gut aufgenommen.
Durch die etwas kleinere Streicherbesetzung und den schlanken Klang kommt auch endlich mal mehr von den vielen feinen Details in den Bläsern durch als bei vielen zu sossigen Aufnahmen.
Wilke
Inventar
#38 erstellt: 08. Jan 2007, 11:28
Wo kann man diese Aufnahme kaufen?
arnaoutchot
Moderator
#39 erstellt: 08. Jan 2007, 11:55
z.B. hier:

http://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/hnum/2141374

Müsste aber bei den grösseren Klassik-CD-Läden auch im Angebot sein.

Grüße Michael
Fressbacke
Stammgast
#40 erstellt: 08. Jan 2007, 12:50
oder z. B. noch preiswerter
HIER:

Dauert zwar etwas, aber bislang war ich mit den US-Lieferanten zufrieden.


Ralf
vanrolf
Inventar
#41 erstellt: 08. Jan 2007, 16:04
Wollte ich auch schon empfehlen.
Der erste Anbieter ist meiner Erfahrung nach sogar recht flott, in der Regel sind die Sachen innerhalb einer Woche da.

Gruß Rolf
toto_el_bosse
Stammgast
#42 erstellt: 12. Jan 2007, 18:17
Aktuell für 9,99 bei jpc...
op111
Moderator
#43 erstellt: 12. Jan 2007, 21:24

toto_el_bosse schrieb:
Aktuell für 9,99 bei jpc...


Na klar, ist ja auch die lite-Fastenzeit-Diät-Magerversion.
Die magersüchtige Sheherazade.

Im Ernst, das kurze Stück, das ich im Radio gehört habe, macht neugierig. Ich wette nur, in einem der üblichen Konzertsäle mit 2000 Plätzen kommt nicht mehr viel in Reihe 30 an.
Gruß
arnaoutchot
Moderator
#44 erstellt: 01. Okt 2011, 13:51
Ich habe neulich mal meine vorhandenen Aufnahmen von Berlioz - Symphonie Fantastique verglichen (Post # 67). Das gleiche habe ich heute mal mit meinen sechs Aufnahmen der "Scheherazade" gemacht.

Vorbemerkung: Dieser Vergleich dient primär zu meiner persönlichen Urteilsfindung, zB zur Beantwortung der Frage "Muss man wirklich sechs Aufnahmen dieses Werks haben ?", vor allem wenn - wie schon bei der o.g. Symphonie Fantastique - mein Herz gar nicht mal so stark an dem Werk hängt. Ich lasse Euch natürlich gerne an meinen Erkenntnissen teilhaben. Natürlich ist die Auswahl der Aufnahmen willkürlich und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Alleingültigkeit.

Ins Rennen geschickt wurden die folgenden Platten (nach Alter geordnet):

1. Ferenc Fricsay/RSO Berlin, DGG Sept. 1956, mono
2. Fritz Reiner/CSO, Living Stereo Febr. 1960, SACD 3-Channel
3. Charles Dutoit/Montreal SO, Decca May 1983, Stereo digital rec.
4. Robert Spano/Atlanta SO, Telarc Oct. 2000, Stereo DSD
5. Valery Gergiev/Kirov O, Philips Nov. 2001, SACD Mehrkanal
6. Jos van Immerseel/Anima Eterna, Zig Zag Juni 2004, Stereo

IMG_2997


Verglichen habe ich der Einfachkeit halber den ersten Satz "Die See und Sindbads Schiff" dieser von Rimsky-Korsakov nur als "Kaleidoskop orientalischer Märchen" bezeichnete Symphonische Suite; die einzelnen Stücke wollte RK nicht betiteln.

1. Fricsay: Eine ruhige, schwebende und bestimmt-langsame Version. Fricsay braucht mit rd. 11 Minuten für den ersten Satz am längsten (Reiner braucht nur ca. 9 Minuten). Die Aufführung vermittelt das Bild einer sehr sorgfältigen Vorbereitung, jeder Ton sitzt perfekt, die Dialoge der einzelnen Instrumente in der Mitte des Satzes (Violine, Flöte, Klarinette, Oboe, Cello) greifen kammermusikalisch ineinander. Das "Orchestermanagement" ist vorbildlich und reicht von wuchtig bis sensibel zart. Einzige Krux ist der eingesperrte Monoklang, der vor allem die Tutti belastet.

2. Reiner: Diese Aufnahme ist nur rd. 3 1/2 Jahre älter als 1., aber klanglich unvergleichlich besser. Es eröffnet sich schon bei den ersten Takten der riesige weite Orchesterraum der Chicago Symphony Hall. Durch die 3-Kanal-Aufnahme ist auch das "Stereo-Loch" perfekt ausgefüllt und das Orchester ist wunderbar detailliert und präsent. Reiner lässt mit einem angenehm voranschreitenden Puls musizieren und verzichtet trotzdem in der Mitte des Satzes nicht auf die kammermusikalischen Feinheiten und lässt die Läufe am Schluss herrlich perlen. Am Schluss kommt das Blech trocken, strahlend und mit fundamentalen Bässen. Insgesamt zu Recht eine der meistgelobten Living-Stereo-Aufnahmen.

3. Dutoit: Das war meine erste und lange Jahre meine einzige Fassung dieses Werks. Die Digitalaufnahme aus 1983 war damals auch eine klanglich sehr gute CD. Gemessen an den heute verfügbaren Fassungen ist sie klassisch weich und etwas flach und undynamisch. Spieltechnisch gibt es nichts daran auszusetzen, aber auch nichts, was jetzt positiv herausragt.

4. Spano: Eine der Telarc-DSD-Aufnahmen, die eigentlich den Weg auf die Mehrkanal-SACD hätten finden sollen. Spano wirkt etwas gehetzt, er bringt den Satz auch in unter 10 Minuten heim. Typisch für Telarc sind Pauken und hohes Blech dominant. Ansonsten eine ordentliche Aufführung.

5. Gergiev: Direkt nach Reiner gehört fällt die höhere Feinheit, der Nachhall (5.1) und die Dreidimensionalität der Aufnahme auf. Gergiev ist schwer und wuchtig , das Schiff Sindbads ist hier eher ein grosses Schlachtschiff denn ein mittelalterliches Handelsschiff. Irgendwie schwimmt es auch nicht so leicht wie bei 1 & 2, sondern es wird mehr durchs Wasser gezogen. Auch die Dialoge der Soloinstrumente wirken orchestraler. Im Gegensatz zu Reiner finde ich auch das schwere Blech etwas zu distanziert, hier hat Immerseel recht, wenn er sagt, die zu stark besetzten Streicher des modernen Orchesters "schmieren" die Bläser zu. Kritik gab es auch an dem etwas dünnen Ton der Solovioline, den ich aber als Kontrast eigentlich ganz gelungen finde. Insgesamt klanglich aber sicherlich zu Recht viel gelobt und ein Musterbeispiel für modernes Orchester in Mehrkanal.

6. Immerseel: Wie üblich verwendet Immerseel ein deutlich verkleinertes Orchester (hier insgesamt 57 Musiker), das aber bei der Scheherazade überhaupt nicht unterbesetzt klingt. Es gibt keinen HIP-klanglichen Abfall, im Gegenteil, wie schon bei 5. beschrieben, treten die Bläser durch den verkleinerten Streicherapparat besser heraus, ohne an Präsenz oder Wuchtigkeit zu verlieren. Die Soloviolinistin Midori Seiler ist sehr gut und tritt mit den Bläsern in tänzerische Dialoge. Klanglich ist die Aufnahme sehr gut und für eine heutige CD state of the art.

Meine Rangfolge der sechs Aufnahmen könnte damit so aussehen:

1. Fritz Reiner/CSO, Living Stereo Febr. 1960, SACD 3-Channel
2. Jos van Immerseel/Anima Eterna, Zig Zag Juni 2004, Stereo
3. Valery Gergiev/Kirov O, Philips Nov. 2001, SACD Mehrkanal
4. Ferenc Fricsay/RSO Berlin, DGG Sept. 1956, mono
5. Robert Spano/Atlanta SO, Telarc Oct. 2000, Stereo DSD
6. Charles Dutoit/Montreal SO, Decca May 1983, Stereo digital rec.

Diskussion und Kommentare gerne erwünscht.
FabianJ
Inventar
#45 erstellt: 01. Okt 2011, 18:35
Die meisten der oben genannten Versionen kenne ich nicht, aber nachdem ich mal in eine van Immerseel-/Anima Eterna-Einspielung hineingehört habe, war ich überrascht wie gut das auch mit kleinerer Besetzung klingt.
Ich hätte gedacht, es wäre bei der Scheherazade so ähnlich wie bei der Alpensinfonie, dass das nur mit großer Besetzung so richtig gut klingt. Für mich klingt das in schlank eher besser als mit großen Orchestern wie ich das bisher kannte.
teleton
Inventar
#46 erstellt: 03. Okt 2011, 11:55
Bereits ium Jahre 2005 hatte ich mich hier meinen vorliegenden Aufnahmen der Sheherazade geäussert.
Damals war mein Favorit Ansermet/Orchestre de la Suisse Romande (Decca). Das einzige was ich auszuzsetzen hätte, wäre der zu softe Schiffscrach im letzten Satz. Den habe ich mirt immer schon brachialer gewünscht - eben so wie ich diesen bislang von Karajan (DG) kannte.

Inzwischen sind zwei Aufnahmen hinzugekommen die noch besser sind:
1. Die hier mit Recht vielgelobte Reiner (RCA) - Aufnahme, die eigendlich in allen Punkten beinahe wunschlos glücklich machen kann - eine der Refernzaufnahmen (mit dem Begriff bin ich wirklich vorsichtig).

2. Einen Dirigenten hatte ich bis vor ein paar Jahren noch nicht bedacht, obwohl gerade diese Werke genau sein Repertoire sind --- Jewgenij Swetlanow (Melodiya). Den Hinweis darauf bekamm ich von netten Tamino-Mitgliedern !
Aber das ist "die" Aufnahme, die IMO alle Anderen in den Schatten stellt. Es ist die Aufnahme, die den Hörer in die Welt aus "tausend und eine Nacht" verzaubert und zugleich die am russischsten klingende. Das Swetlanow den letzten Satz ebenfalls mit bravur meistert und das Schiff angemessen Großorchestral zerschellen läßt versteht sich fast von selber.
Auch die R-K-Filler auf dieser CD sind Extraklasse, die man kaum irgendwo anders besser hören kann ...

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Das gilt auch für die Rimsky-Korsakow-Sinfonien Nr.1-3 und Sinfonietta.
Während diese Sinfonien mir bislang unter anderen Dirigenten etwas nichtssagend langweilig vorkamen, gehört meine Swetlanow-GA zu den hochgeschätzen CD´s.


Ich bin seit gewisser Zeit dabei mir alle geneissbaren Swetlanow-Aufnahmen (also kein historischen Schr.. in Mono) zuzulegen und habe mein Vorhaben bald mit größster Zufriedenheit erledigt.


[Beitrag von teleton am 03. Okt 2011, 12:00 bearbeitet]
klassik-eddie
Stammgast
#47 erstellt: 03. Okt 2011, 21:21

teleton schrieb:

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Nehmen wir den anderen Werbepartner:

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op111
Moderator
#48 erstellt: 18. Okt 2011, 11:35

arnaoutchot schrieb:
Meine Rangfolge der sechs Aufnahmen könnte damit so aussehen:

1. Fritz Reiner/CSO, Living Stereo Febr. 1960, SACD 3-Channel
2. Jos van Immerseel/Anima Eterna, Zig Zag Juni 2004, Stereo
3. Valery Gergiev/Kirov O, Philips Nov. 2001, SACD Mehrkanal
4. Ferenc Fricsay/RSO Berlin, DGG Sept. 1956, mono
5. Robert Spano/Atlanta SO, Telarc Oct. 2000, Stereo DSD
6. Charles Dutoit/Montreal SO, Decca May 1983, Stereo digital rec.


Hallo Michael,
vielen Dank für den Vergleich!
Von den genannten Aufnahmen besitze ich nur die Fritz Reiner CD.

Ich habe im Laufe der letzten Jahrzehnte bereits viele gute Aufnahmen gehört und besessen. Letztlich haben sich in meinem CD-Regal nur drei Aufnahmen gehalten und wenn ich mich davon für nur eine entscheiden müsste, wäre es ganz sicher die Stokowskis:
1. Leopold Stokowski, The London Symphony Orchestra
Studioaufnahme 09/1964 aus Decca Recordings 1964-1975 Vol.2
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2. Chicago SO, Fritz Reiner RCA / Sony, ADD, 1960
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3. Orchestre de la Suisse Romande, Ernest Ansermet Decca 1960
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op111
Moderator
#49 erstellt: 29. Apr 2015, 13:16
Und nun zu einer magersüchtigen Sheherazade:

Nikolai Rimsky-Korssakoff (1844–1908 )
Scheherazade op.35
+Russische Ostern-Ouvertüre op. 36
+Borodin: Steppenskizze aus Zentralasien;
Polowetzer Tänze aus "Fürst Igor"
Anima Eterna Orchestra,
Jos van Immerseel
ZigZag, DDD, 2004
jpc.de

Die Sheherazade mit Anima Eterna erscheint mir als Fehlleistung.
Abgesehen von der magersüchtigen Besetzung ist das dynamische Stück kaum wiederzuerkennen. Da wird ohne jede Rücksicht auf melodische Linien und Entwicklungen Note für Note runterbuchstabiert.
Herausragend allein die orientalisch klingenden Holzbläsersoli, Lichtblicke in einer öden Wüste.
Selten hat mich eine Aufnahme eines solchen Hits dermassen gelangweilt.

Mit dieser Meinung stehe ich offensichtlich nicht ganz allein da, siehe z.B.
www.klassik-heute.com
Dr. Benjamin G. Cohrs schrieb:
...Figurenwerk wie aus der Nähmaschine plappert belanglos einher. Es gibt nur wenig Rubato; die Tempi sind starr und oft hektisch. Die Streicher sind mit 8-8-6-6-5 zu schwach besetzt... Vor allem jedoch hört man von den Streichern mit Ausnahme der omnipräsenten ersten Geigen nichts weiter als undifferenzierten Klangbrei ... All dies könnte man noch verschmerzen, würden die farbenprächtigen Meisterwerke von Rimski-Korssakoff nicht so kurzatmig (Violin-Soli!) und imaginationsarm dargeboten. ..



Edit: Link zu einer Kritik eingefügt.


[Beitrag von op111 am 29. Okt 2015, 20:34 bearbeitet]
klutzkopp
Inventar
#50 erstellt: 17. Mai 2019, 08:20

lydian (Beitrag #18) schrieb:

Warum nur gibt es die Pariser Aufnahme mit Ansermet nicht als CD? Sie ist deutlich besser.



Falls es noch jemanden interessiert: Bin bei der Suche nach einer Zweitaufnahme neben Kondrashin auf das hier gestoßen:

712tslKyzwL._SS500_

Müsste die gesuchte frühere Aufnahme sein.

Grüße, W.


[Beitrag von klutzkopp am 17. Mai 2019, 08:36 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#51 erstellt: 17. Mai 2019, 08:53
Hi,

ja, das ist die alte Aufnahme für Decca (1948, mono):
https://www.naxos.com/catalogue/item.asp?item_code=9.80542

Müsste ebenfalls hier enthalten sein:

jpc.de

Viele Grüße
Frank
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