Reiner Marketing (Female) Jazz - eure entäuschensten CDs

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ollik007
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 19. Feb 2005, 02:28
Hallo,

ich ärgere mich gerade mal wieder über einige CDs, die ich nur nach amazon Empfehlungen gekauft habe und die das Genre Jazz nicht erfüllen, bzw. den Anschein erwecken, nur Aktionen zu sein, um auf den derzeitigen Female Jazz Hype aufzuspringen ohne Substanz zu haben.

Meine Negativ-Favoriten:
- Lyambiko
- Lisa Bassenge
- Katie Melua (speziell nachdem sie von z.B. von SWR3 so unnatürlich gepusht wurde)

Koennt ihr das nachvollziehen?
Habt ihr weitere Warnungen? Danke!

btw: ich habe gerade den Molvaer Thread gelesen und die teilweisen Anmerkungen, das sei kein Jazz - das meine ich hier gar nicht. Molvaer hat schon Niveau auf wenn mir seine Sachen z.T. zu esoterisch werden.


[Beitrag von ollik007 am 19. Feb 2005, 02:31 bearbeitet]
tjobbe
Inventar
#2 erstellt: 19. Feb 2005, 11:07
Moin Bosmiq,

nun das was du da beschreibst hat sich schon seit ca. 2-3 Jahren deutlich angekündigt.

Ursache ist wohl u.a. das sich Interessen der "Solventen Käufer" durch den aktuellen PopMarkt nicht mehr bedienen lassen und das das "LAbel Jazz" durchaus anspruchsvollere Kunden lockt....Blue Note hat das vorgemacht durch die Verträge mit Van Morrison, Sam Greene, und nicht zuletzt NoraJ, und wie das so ist springen alle auf. Auch das ist ein von der MI angeleierter Schnell-Zug, auf den alle aufspringen, weil man damit im Moment gutes Geld verdienen kann.

Ich persönlich seh das nicht so negativ, denn für mich gibt es durchaus den "täglichen GebrauchsJazz" der durchaus etwas weichgespülter sein darf... und ganz ehrlich... ich bevorzuge die von dir genannten im Radio zuhören, wenn dafür auf die PopStars Teil 9. The very Best Of.... verzichten darf.

Die Schublade, die da aufgemacht wird, ist:

Jazz=>Anspruch=>anspruchs voller Hörer=>älterer Hörer (ausserhalb des Kiddie&Klingelton Alters=>hat Geld=>>>>und gibt es für unsere Produkte aus....

Cheers, Tjobbe

P.S. es hat wieder immer re-definitionen des Begriffes Jazz gegeben... also warum nicht Jazz=anspruchsvolle Musik bezeichnen... soviel aktuelle mit hohen Verkaufszahlen gibts ja da nicht

P.P.S. und wenn der nebeneffekt der ist, das die ACT's, ENJA's, usw mehr Platten verkaufen und mehr "echten" Jazz produzieren, dann freuts mich auch.

P.P.P.S. ich hab noch lange nicht alles was JazzEssential in den 60igern war gehört, von den 50igern garnicht zu reden und von den 70, 80,90 fehlt mir auch noch so vieles, also ich bin zuversichtlich in den nächsten 20Jahren mit dem bereits heute existierenden BackLog Katalog prima leben zu können, ohne mich bei der Musikauswahl wiederholen zu müssen oder auf den Zukauf von Tonträger verzichten zu müssen.. .und wenn alle Stricke reißen.. der IndiMArkt ist auch im Jazz sehrsehr Groß...siehe meine permanenten (Penetranten:D :D) Hinweise auf CDBABY oder andere ähnliche Vertriebswege

LAST EDIT: ach und ja... wie in jedem Forum hat auch hier jeder seine Definition von dem was er für Jazz hält, sprich es gibt nicht die "offizielle Jazz geschichte".

Wenn du z.B. die Meinung unseres konservativsten aller Jazz-Musikers (Wynton M.) als Grundlage für das was Jazz ist und was nicht ist, dann ist Avandagarde und Free schon langer keiner mehr und gehört nicht in die offizielle Ausstellung zum Thema Jazz....nun ja


[Beitrag von tjobbe am 19. Feb 2005, 11:21 bearbeitet]
georgy
Inventar
#3 erstellt: 19. Feb 2005, 11:20
Man sollte Empfehlungen von wem auch immer nur als Anlass nehmen sich eine CD mal anzuhören, die Geschmäcker können ja sehr verschieden sein.
Dann greift die Taktik der Plattenindustrie auch nicht noch den letzten Euro aus den Kunden zu rauszukitzeln.
Largo
Stammgast
#4 erstellt: 19. Feb 2005, 13:30

bosmiq schrieb:
Hallo,

ich ärgere mich gerade mal wieder über einige CDs, die ich nur nach amazon Empfehlungen gekauft habe und die das Genre Jazz nicht erfüllen, bzw. den Anschein erwecken, nur Aktionen zu sein, um auf den derzeitigen Female Jazz Hype aufzuspringen ohne Substanz zu haben.

Meine Negativ-Favoriten:
- Lyambiko
- Lisa Bassenge
- Katie Melua (speziell nachdem sie von z.B. von SWR3 so unnatürlich gepusht wurde)

Koennt ihr das nachvollziehen?
Habt ihr weitere Warnungen? Danke!


Ich muss mich der Argumentation von Tjobbe anschließen.

Lyambiko und Lisa Bassenge substanzlos ???
Ich weiß nicht, ob die ganzen DJ Ötzis und Popstars gar nicht mitbekommen hast. Im Vergleich dazu machen Norah Jones, Silje Nergaard, Malia oder was es da sonst noch alles gibt doch nun wirklich anspruchsvollste Musik. Es wäre schon ein gewaltiger Fortschritt, wenn im Hörfunk wenigstens überhaupt etwas von diesem "substanzlosen" Zeug gespielt werden würde.
Gerade eingängige Jazz-Musik läd doch interessierte Hörer ein, sich überhaupt mit Jazz zu beschäftigen. Und vielleicht ist das ja nur der Einstieg, um sich später anspruchsvolleren Sachen anzunähern, wie z.B. sowas hier
http://www.amazon.de.../302-1569316-9077617.
Auf jeden Fall erleichtert eine gestiegene Nachfrage nach "Jazz" das Überleben der Jazz-Labels. Und das ist doch schoneinmal gut, oder ?


[Beitrag von Largo am 19. Feb 2005, 13:32 bearbeitet]
markus3
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 19. Feb 2005, 16:51

Largo schrieb:

Im Vergleich dazu machen Norah Jones, Silje Nergaard, Malia oder was es da sonst noch alles gibt doch nun wirklich anspruchsvollste Musik


naja
ok, "im vergleich" schon ...

norah jones kann ich ja noch gelegentlich hören - aber norah jones auf nordisch pack ich überhaupt nimmer.
insofern klare ansage:
diese (glücklicherweise nur zur hälfte bei freunden zwangsweise gehörte) cd von silje neergard ..

amazon.de

.. pack ich nimmer.
mag an meinem erwartungshorizont liegen (obwohl: ich hör nicht ausschliesslich super-super-spitzen-insider-jazz-musik ) .. oder an ihrer stimme .. oder der ihr vorauseilenden langeweile.

letzte woche kam ein zusammenschnitt von 4 sängerinnen, die bei den leverkusener jazztagen auftraten http://www.jazzpages...r_jazztage_2004.htm : neergaard zuerst, die zweite war mir unbekannt, dann freelon (whow!), dann mrs. academic monheit - die steigerung unverkennbar

btw:
als die erstlingsscheibe von norah jones (gerne geschmäht als nichtjazz) erschien, war´s für mich e. wohltat: endlich gab´s in aufzügen und baumärkten nette musikalische untermalung - und die werde ich mir heute auch noch geben

habe die ehre, markus
ollik007
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 19. Feb 2005, 20:14
@all,

sorry, ich glaube wir haben uns missverstanden.

Mir geht es nicht um die allgemeine Kritik des recht neuen Genres "Weichspüler Jazz", sondern gezielt um die musikalische Qualität und Substanz der angesprochenen Protagonisten.

Zum Teil kommen wir wohl zu Geschmacksfragen (die sich nicht klären lassen; zum Glück), zum anderen Teil gibt es für mich aber echte qualitative Mängel, z.B. bei Lyambiko und Bassenge, die IMHO eine Veröffentlichung auf Polyvinyl nicht rechtfertigen.

Ich sollte dazu sagen, dass ich selber (Jazz) Musiker bin. Die Damen werden von Bands begleitet, die schon das Handwerk nur recht mittelmassig beherrschen; dazu fehlt mir dann jeglicher Charme, Ausdruck etc.
Ich höre nur Attitüde. Und das mag ich nun einmal nicht. (um es mit einem Klischee zu erklären: die Stones Rhythmus-Truppe mit Richards usw. ist handwerklich sicher nur Regionalliga, und ich höre bei denen ganz viel Attitüde, aber die Jungs sind trotzdem eine absolute Klasse für sich!).
Lyambiko ist IMHO auf oder unter dem Niveau meiner Band (und ich bin nicht neidisch!) - einige Bassenge Sachen sind nicht nur belanglos sondern da läuft es mir kalt den Rücken herunter (die Krönung: Junimond). Schade, dass gerade die deutschen Labels oder Labelvertreter nur so etwas finden bzw. pushen. In Skandinavien geht es doch auch.

Ich persönlich habe kein Problem mit der Entwicklung generell; da bin ich einer Meinung mit Tjobbe - lieber Malia um Radio als Bohlen! Auch N. Jones ist ein mittelmaessiges Produkt, aber eben, es gab schin schlechtere Fahrstuhlmusik!

Und wenn ich meine Freundin nicht einmal überreden muss, mit ins Nergaard Konzert zu gehen, sie mich nachher sogar fragt "das soll jetzt Jazz gewesen sein?? Gar nicht so schlecht...", dann ist das doch klasse (gerade Silje Nergaard mag ich nun - das ist zumindest auf gutem qualitativen Niveau; auch wenns manchmal langweilt. Ausserdem hat die Frau eine Hammer Austrahlung).

Ich kann nun mal nicht den ganzen Tag Corea oder Mehldau oder gar Brecker hören - ab und zu tut etwas Leere echt gut (und wieder: liebe die Leere dieses Weichspüler-Jazz als dieses Chill-Out Gekrampfe).

Also: keine generelle Kritik an der Entwicklung, sondern Kriti an einzelnen Fehlentwicklungen (IMHO)
georgy
Inventar
#7 erstellt: 19. Feb 2005, 20:32
In der Musik wird immer wieder nach etwas neuem gesucht das dann gnadenlos vermarktet wird, zu oft ist da etlicher Müll dabei und das nicht nur im Jazz.
Für mich müssen Musiker nicht unbedingt ihre Instrumente perfekt beherrschen, wenn sie nur mittelmässig musizieren sollten dann aber die Stücke eine entsprechende Qualität haben.
Auf Rezensionen kann man nur wenig geben wenn man den Schreiberling nicht kennt.
ollik007
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 19. Feb 2005, 20:35

Für mich müssen Musiker nicht unbedingt ihre Instrumente perfekt beherrschen, wenn sie nur mittelmässig musizieren sollten dann aber die Stücke eine entsprechende Qualität haben.


Ja!! Absolut. Da gibt es viele Beispiele (z.B. die von mir erwähnten Stones, oder Winwood, Kravitz, schon heikler: Esbjörn Svensson ist kein Pianist von Weltklasse Niveau, aber er rührt mich an, usw., usw, usw)


Auf Rezensionen kann man nur wenig geben wenn man den Schreiberling nicht kennt.


Das ist wohl die Moral von der Geschicht;-)

Allerdings kaufe ich öfter Musik nach Empfehlung, ungehört und spontan - und allermeistens erweitert das zumindest meinen Horizont.
georgy
Inventar
#9 erstellt: 19. Feb 2005, 20:38
Wenn dann sollte man sich Musik von Bekannten empfehlen lassen, so können beide Seiten besser abwägen was gefallen könnte und was nicht.
ollik007
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 19. Feb 2005, 20:44

Wenn dann sollte man sich Musik von Bekannten empfehlen lassen, so können beide Seiten besser abwägen was gefallen könnte und was nicht.


okay. klar, aber oft helfen empfehlungen in musiker foren* - da macht man manchmal metersprünge anstatt centimeter...;-)

Ausserdem kann man im Bekanntenkreis mit einem erfahrenen Musikgeschmack auch anecken.... Gute Freunde von mir haben die Cafe del mar (oder wie schreibt man die) Serie CD 1- CD 255 - und wollen mich missionieren. "Das grooved so toll", "der sound ist der Hammer" - was soll man da sagen...;-)?

* damit meine ich jetzt gar nicht, das musiker einen "besseren" geschmack hätten. Nein, es geht eher um das interesse dieser Community, viel verscheidene Musik aufzunehmen.


[Beitrag von ollik007 am 19. Feb 2005, 20:45 bearbeitet]
tjobbe
Inventar
#11 erstellt: 20. Feb 2005, 12:19

bosmiq schrieb:

Wenn dann sollte man sich Musik von Bekannten empfehlen lassen, so können beide Seiten besser abwägen was gefallen könnte und was nicht.


okay. klar, aber oft helfen empfehlungen in musiker foren* - da macht man manchmal metersprünge anstatt centimeter...;-)


nun ein anderer Tip wäre sich mal in US Jazz Foren ( www.allaboutjazz.com , www.organissimo.org/forum , http://jazzcornertalk.com/) wo durchaus oft selbst Musiker und auch Produzenten (Profis, Indy) aktiv sind und Tips beisteuern können



Ausserdem kann man im Bekanntenkreis mit einem erfahrenen Musikgeschmack auch anecken.... Gute Freunde von mir haben die Cafe del mar (oder wie schreibt man die) Serie CD 1- CD 255 - und wollen mich missionieren. "Das grooved so toll", "der sound ist der Hammer" - was soll man da sagen...;-)?

* damit meine ich jetzt gar nicht, das musiker einen "besseren" geschmack hätten. Nein, es geht eher um das interesse dieser Community, viel verscheidene Musik aufzunehmen.


jau Bosmiq, das kenn ich zu genüge. So alà : du magst doch Jazz, ich hab da...und dann sollte man immer den Eiertanz machen um nicht völlig anzuecken und als verspleent zu gelten


Mein einziges Kriterium nach dem ich für mich Musik auswähle die gekauft wird ist: würd eich mir das in 5 bis 10 Jahren noch anhören wollen...es gibt Musik die man konsumiert (dazu gehören auch die obigen) die man aber nach einigen Malen Hören nie wieder genießen kann. Ich für mich meine eine so gefestigten Geschmack zu haben (oder nennt man das eingefahren :?), daß ich relativ schnell erkenne ob es sich lohnt etwas zu kaufen...mir gefallen z.B. Pop sachen die mich als Kind/Jugentlicher wirklich begeistert haben, heute immer noch genauso (z.B. Steely Dan's Ricky don't loose that number oder Aja, Chicago's Feeling Stronger..., 10CC Rubber Bullets)

Cheers, Tjobbe


[Beitrag von tjobbe am 20. Feb 2005, 12:20 bearbeitet]
georgy
Inventar
#12 erstellt: 20. Feb 2005, 12:26
Nicht jeder hat einen Musikgeschmack der über Jahrzehnt gleichbleibend ist, Ricky don't loose that number ertrage ich schon seit Jahren nicht mehr, Rubber Bullets kann ich gar nicht oft genug hören und beide Stücke haben mir früher gleichgut gefallen.
Auch wenn ich mich jetzt wiederhole, bevor man sich etwas kauft sollte man reinhören, die Möglichkeit dazu gibt es auch online.
tjobbe
Inventar
#13 erstellt: 20. Feb 2005, 12:54

georgy schrieb:
...., Ricky don't loose that number ertrage ich schon seit Jahren nicht mehr, ....


nun bei mir spielt dann im Kopf nach dem Intro immer Horace Silver weiter...:hail

Als Einordnung gibt es :

a) Musik, die immer "Funktioniert" (also zeitlos ist)
b) Musik, die in Ihrer Zeit fuktioniert (also in einem 2-3Jahres Zeitraum
c) Musik, die nur zur Hintergrundberieselung taugt (EDIT:wo ich eben die obigen BSP einordne) und
d) Musik, bei der ich ganz schnell weiter schalte

Fuktionieren heißt für mich: sie spricht mich an und ich verspüren den wunsch sie nochmal zu höre, bzw. sie zu kaufen

Welche Musikrichtung das dann ist, ist erstmal egal, auffallend für mich eben das sich über die Zeit bestimmte Musik festsetzt und emotionale Assotiationen auslöst....(was ja auch ein "funktionieren" ist)

@georgy: ich kaufe&höre mittlerweile Musik allein basierend auf Empfehlungen Dritter, wenn ich mir über deren Geschmach im KLaren bin, bzw wenn ich mir sicher bin das er ähnlich meinem ist. Ein Empfehlung, die mir sehr weitergeholfen hat, ist das Blindhören von Jazz, bei dem man unvoreingenommen sich durch Compliationen andere durchhört und ganz offen für neues ist ohne auf große Namen zu schielen. (Dies ist eine Form des Blindtest, den ich jedem nur empfehlen kann und er viel mehr Spaß macht als nur "KrimsKrams" zu vergleichen)

Cheers, Tjobbe


[Beitrag von tjobbe am 20. Feb 2005, 12:59 bearbeitet]
LyleFinster
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 20. Feb 2005, 15:26
Mal eine Frage bez. Lyambiko, ich bin sicher kein laufendes Lexikon des Jazz wie einige hier - Schleimmodus aus -
aber ich dachte Torsten Zwingenberger wäre ein doch ein renomierter Musiker...?
Und nun haben er und seine Band kaum Können und keine Substanz?

Geschmackssache oder objektive Beurteilung?
ollik007
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 20. Feb 2005, 15:46
Torsten ist nur der Bruder von Axel. javascript:emoticon(' ')

(und den mag ich persönlich, also geschmacklich nicht - hab aber zu wenig gehört, um sagen zu können was der kann)

Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, wie schnell man zu beeindruckenden "hat schon mit xyz gespielt"-Listen kommt.

Also echt - ich habe jetzt noch mal 10 min in die Scheib e reingehört - der Drummer ist wirklich nicht der Hit; hat IMHO zu viel Boogie gehört (und hätte vielleicht Tony Williams et al. hören sollen). Die Band ist auch gar nicht zusammen bzw. auf den Punkt. Dazu klingt die Scheibe wirklich miess.
Sorry, da ist mir anscheinen nicht mehr zu helfen...javascript:emoticon(' ')
icknam
Stammgast
#16 erstellt: 05. Mrz 2005, 23:20

bosmiq schrieb:
ich ärgere mich gerade mal wieder über einige CDs, die ich nur nach amazon Empfehlungen gekauft habe und die das Genre Jazz nicht erfüllen, bzw. den Anschein erwecken, nur Aktionen zu sein, um auf den derzeitigen Female Jazz Hype aufzuspringen ohne Substanz zu haben.


Das gleiche kann dir hier genauso passieren. Mir wurde ständig Fr. Diana Krall ans Herz gelegt: "Ja aber die ..., unbestreitbar etc.". Was ich dann erworben habe, war eine Hochglanzmogelpackung.

Meine Meinung:

1.
Bei Amazon schreiben eigentlich fast nur Fans (Abkürzung für Fanatiker?), also Leute, die die Scheibe "Klasse", "Super", das "Beste auf der Welt" etc. finden. Wenn mal eine Scheibe ordentlich verrissen wird, ist so ist das meistens interessanter als das Lobgedönse.

2.
Bei Amazon erhalten die meisten Scheiben ständig Höchstwertungen. Geht man nach den Bewertungen sind 90 % der bewerteten Scheiben Spitzenklasse und man muss sie haben, wenn man nicht ein entscheidendes kulturelles Ereignis verpassen will. Allerdingst - was eher zutrifft - hat man es oft genug mit Sondermüll zu tun, der nicht einmal genügend Tiefgang für Mobiltelefonklingeltöne hat.

3.
Die "Kritiker" bei Amazon haben oftmals überhaupt keine Ahnung von Tuten und Blasen. Das bedeutet nichts für den Geschmack, aber etwas für die Kritik. So werden oftmals Qualitäten gelobt, die tatsächlich nicht vorhanden bzw. banal sind. Ganz schlimm wird das, wenn du dich im Pop/Rock-Bereich und beim Easy-Listening-Jazz umschaust. Wieviel "weltbeste" "einsame-Spitze"-Gitarristen dir bei den Heavy-Burschen über den Weg laufen - da weiß man nicht, ob es eigentlich solche gibt, die nicht dazu gehören (außer solchen, die einen anderen Musikstil vertreten).

4.
Wenn jemand eine Scheibe schlecht oder auch nur mittelmäßig findet, wird er bei Amazon oder sonstwo in der Regel nichts schreiben. Die Klassikfreunde sind da in der Regel strenger.



Dementsprechend würde ich es begrüßen, wenn man -- bspw. hier -- auch so Themen wie:

=> Die großen Enttäuschungen
=> Verrisse
=> Schrott wie er leibt und lebt

finden würde (und dies nicht nur über Vodoo oder EBay-Schacherer)
LyleFinster
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 05. Mrz 2005, 23:48

icknam schrieb:

Dementsprechend würde ich es begrüßen, wenn man -- bspw. hier -- auch so Themen wie:

=> Die großen Enttäuschungen
=> Verrisse
=> Schrott wie er leibt und lebt

finden würde (und dies nicht nur über Vodoo oder EBay-Schacherer)




Das wäre sicher interessant, denn auch hier gehen die Meinungen auseinander - vorrausgesetzt es geht genauso gesittet zu wie in den bestehenden Threats, ohne dass man vergisst, dass es um Geschmack geht, über den sich ja nicht streiten lässt. -

Und was Jazz ist und was nicht definiert ja auch jeder für sich selbst wie im anderen Threat gesehen.

Denn mir gefällt die neue Lyambiko sehr gut, was daran liegen mag, dass ich sie vor kurzem Live gesehen habe und das Konzert ziemlich klasse war. Vielleicht verwässert dies ja den Eindruck der CD. Habe sie mir aber mittlerweile mehrfach angehört und sie gefällt mir besser als die beiden ersten CDs von Lymabiko.
Heinrich
Inventar
#18 erstellt: 06. Mrz 2005, 03:04
Eine Enttäuschung:

Madeleine Peyroux.

1.) Das Konzert, bei dem die Dame nicht in der Lage war gegen einen nur minimal verstärkten Kontrabass anzusingen, und noch dazu mit einer permanent auf Billie Holiday getrimmten Phrasierung.
Aber schön, daß hinterher wieder alle ganz begeistert waren...

2.) Die CD, auf der sich absolut NICHTS tut.

Und - Einspruch, die Herren. Selbst als Fahrstuhlmusik nervt mich eine Norah Jones. Aber: Treppensteigen ist ja angeblich gesund.

Gruß aus Wien,

Heinrich
icknam
Stammgast
#19 erstellt: 06. Mrz 2005, 12:09

Heinrich schrieb:
Madeleine Peyroux.

1.) Das Konzert, bei dem die Dame nicht in der Lage war gegen einen nur minimal verstärkten Kontrabass anzusingen, und noch dazu mit einer permanent auf Billie Holiday getrimmten Phrasierung.
Aber schön, daß hinterher wieder alle ganz begeistert waren...

2.) Die CD, auf der sich absolut NICHTS tut.

Und - Einspruch, die Herren. Selbst als Fahrstuhlmusik nervt mich eine Norah Jones. Aber: Treppensteigen ist ja angeblich gesund.


Was ist denn gegen Norah Jones einzuwenden (ich kenn die nur dem Namen nach)?

Bei meiner D. Krall-Scheibe fällt mir am ehesten ein Vergleich ein, und zwar sagt Kapitän Picard zu seinem musizierenden Leutnant** Data (beide "Raumschiff Enterprise", letzterer ist ein Roboter): "Die Musik ist mehr als nur die Summe der Einzelteile."

So kommt mir die Krall vor: Die Musik klingt zwar äußerst altbacken, aber doch so, dass man meinen könnte, handele sich um gute (anhörbare) Musik. Aber man meint es nur, tatsächlich sind es nur zusammengesetze Einzelteile.


*******************************
Leutnant: Bezeichnung für einen Edeldomestiken, die sich - wie so oft im Sport - am Militärischen orientiert oder ein Soldat im ersten Offiziersdienstgrad.


[Beitrag von icknam am 06. Mrz 2005, 12:19 bearbeitet]
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