Music Angel EL34PP BK Chinaböller Erfahrungs- und Umbaubericht

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GorgTech
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 12. Sep 2009, 17:08
Hallo,

wie im anderen Thread angekündigt, möchte ich euch meine Erfahrungen mit diesem besagten Gerät schildern.

Ich wollte mir schon vor einiger Zeit einen leistungsstarken Gegentaktverstärker bauen, wurde jedoch von den sehr hohen Kosten für Übertrager, Netztransformatoren abgeschreckt. Ich habe bis jetzt solide Eintakter aus alten Radiobauteilen und Schrott gebaut ( Übertrager, restaurierte Netztrafos etc. )

Ein Röhreneintakter kann auch mit Radioübertrager gut im Tieftonbereich rüberkommen ( stark von der Anpassung, Last und Kerngröße abhängig ), jedoch muss man von vorneherein keine zu hohen Erwartungen haben. Ein Eintaktverstärker aus „minderwertigen“ Radioteilen kann ebenfalls gut klingen, messtechnisch sieht der Frequenzverlauf natürlich anders aus.

Zurück zum eigentlichen Thread.

Ich bin spontan auf den chinesischen Röhrenverstärker bei ebay aufmerksam geworden. Die vom Hersteller genannten technischen Details haben sich gut gelesen, ich bin jedoch davon ausgegangen, dass es sich dabei höchstens um Spitzenwerte handeln würde ( und daher in der Praxis anders ausfallen würden ). Nicht destotrotz habe ich mich spontan dafür entschieden, das besagte Gerät zu ersteigern und dieses umzubauen.

Für den Preis von etwa 270 Euro inkl. Versand und Express Lieferservice eigentlich ok.

Abwicklung:


Die Kommunikation mit dem chinesischen Händler hat erstaunlich gut geklappt, die Daten waren schnell ausgetauscht und der Betrag wurde über Paypal überwiesen.

Erste Probleme:

Das Gerät wurde vom Zoll angehalten, daher durfte ich mich ein paar Tage mit den entsprechenden Beamten am Telefon ärgern bis das Gerät letztendlich angekommen ist.

Der Verstärker wurde vom Händler als „Gift“ markiert ( man kann den Begriff in der Tat missverstehen ) und wurde aufgrund unvollständiger Empfängerdaten vom Zoll angehalten. Der entsprechende Beamte ist nie ans Telefon rangegangen, eine Mitarbeiterin hat mich in einem harschen Umgangston um einen Zahlungsnachweis bzw. neue Rechnung gebeten. Bei so einem Ablauf muss man sich nicht wundern, wenn Deutschland immer mehr zur Servicewüste wird..

Lieferung:


Der Verstärker wurde sehr gut verpackt und hat erstaunlicherweise den Transport überlebt.

Das Gerät hat sehr stark nach Farbe gestunken, im Betrieb wurde der Geruch nahezu unerträglich und hat leichte bis starke Kopfschmerzen verursacht. Nach einigen Wochen hat sich dieser verflüchtigt, das Gerät riecht mittlerweile neutral.

Im Karton befand sich eine chinesische Broschüre des Herstellers, eine sehr dünne Kaltgeräte Netzleitung, eine mit Schaumstoff gepolsterte Schachtel mit den Röhren ( 2x 6N2 4x EL34 )

Inbetriebnahme:

Chinesische Röhrenverstärker werden aus einem mir unbekannten Grund, ohne angeschlossenen PE Schutzleiter geliefert und trotz berührbaren, leitfähigen Gehäuseteilen als Schutzklasse II Gerät betrachtet. Diese Geräte dürfen in diesem Zustand nicht betrieben werden, ein Fehlerfall endet tödlich.

Ich habe daher noch vor dem ersten Test das Gerät geöffnet, einen PE Schutzleiter vorschriftsgemäß angeschlossen, ein paar zweifelhafte Lötstellen nachgelötet, Eingangskondensatoren eingebaut.

Testbetrieb:

Erstaunlicherweise war bis auf ein leises 50Hz Brummen ( dazu später mehr ) nichts Negatives fest zu stellen. Erst die Überprüfung der Betriebsspannungen und Ruheströme hat den recht guten Eindruck getrübt.

An der Heizwicklung des Netztrafos habe ich 6,1V AC im Leerlauf gemessen, bei Last ist die Spannung auf knapp 5,5V gefallen. Die erwarteten 6,3V AC wurden zumindest von diesem Chinesen nicht eingehalten, wahrscheinlich um Kosten zu senken und um dem gutgläubigen Kunden, schneller einen weiteren Röhrensatz verkaufen zu können.

Eine Schirmgitterwicklung habe ich vergeblich gesucht, diese ist nicht vorhanden. Die negative Gittervorspannung der EL34 Endröhren wird automatisch erzeugt und liegt bei knapp -29V

Es folgte eine weitere Überraschung des Netztransformators, die Spannung der Anodenwicklung lag bei knapp 170V AC. Eine böse Vermutung bzgl. des Brummens wurde leider bestätigt, die schlauen Chinesen haben im Netzteil eine Spannungsverdopplerschaltung eingesetzt, noch dazu wurden die 150µF 250V DC Elkos arg belastet ( 400V Gleichspannung halten diese langfristig betrachtet nicht aus und um schlimmeres zu vermeiden habe ich testweise 150µF 400V Elkos eingebaut ).

Weitere negative Details:


Die Kabel des 230V-115V Netzspannungsumschalters wurden nicht gelötet sondern lediglich durch Schrumpfschlauch befestigt. Die Chinchbuchsen machten einen minderwertigen Eindruck ( Printlayout, sehr stark oxydiert ), die Signalkoppelkondensatoren waren lediglich X2 MKT Typen ( werden normalerweise als Entstörkondensatoren eingesetzt ).

Fazit: Ein normaler Anwender hätte diese gravierenden Mängel wahrscheinlich nie wahrgenommen, höchstens wenn das Gerät einen Brand verursacht hätte. In diesem Fall stimmt der Spruch „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“.

Messergebnisse:

Ich kann mit meiner vorhandenen Messausrüstung nur bedingt brauchbare Messungen durchführen. Ich habe leider nicht die Möglichkeit einen Funktionsgenerator an den Verstärker anzuschließen und den tatsächlichen Frequenzverlauf der Übertrager zu messen, daher muss ich mich wohl auf mein persönliches Gehör und Empfinden verlassen.

Der Hochtonbereich wirkt brilliant, der Mitteltonbereich ist in Ordnung. Der Tieftonbereich ist auch ohne die Verwendung eines DSP oder Equalizers kräftig genug um auch schlechten Lautsprechern, kräftige Bässe zu entlocken. Verglichen mit meinen selbstgebauten Eintaktverstärkern (EL84 SE, EL90 SE, E80L SE, PCL86 SE ) ist dieser eine gute Ecke kräftiger, wie man es von einem Gegentaktverstärker erwarten sollte.

Ein Blick unter die Trafoabdeckung fiel nüchtern aus: sehr dicker Netztransformator, mittelgroße Ausgangsübertrager. Diese sind gewiss für Leistungen bis 20W geeignet, die vom Hersteller angegebenen 35W würden diese jedoch nicht verkraften. Die Transformatoren wurden getränkt und dementsprechend hässlich war auch der Anblick.

Die EL34 Endröhren sind als Pentode beschaltet, die gemessenen Werte sprechen stark dafür:

Ua: 404V

UG2:410V

Uk:29,3V

UG1: -29V

Die Betriebsspannung der 6N2 liegt bei knapp 100V DC.

Ich habe mir den Spaß erlaubt, die chinesischen 6N2 Röhren durch russische 6N2P ( ohne EV ) zu ersetzen, akustisch habe ich jedoch kaum Unterschiede festgestellt ( die chinesischen 6N2 neigen zu Zischgeräuschen in bestimmten Aufnahmen ). E88CC Röhren habe ich auch testweise eingebaut und mit Fehlanpassung der Schaltung getestet. Die akustischen Unterschiede sind dieses mal sehr deutlich aufgefallen ( leichte Verzerrungen hörbar in bestimmten Aufnahmen ).

Fazit: „tube rolling“ kann hörbare Unterschiede hervorbringen, diese müssen aber NICHT besser sein. Bevor man sich also unnötig in Unkosten stürzt, sollte man die Standardröhren verwenden und erst bei Bedarf einen anderen Röhrensatz kaufen. Ich hatte die 2 6N2P und Telefunken E88CC ( ein Geschenk von Jogi ) übrig.

Umbau:

Ich war mir dessen bewusst, dass ich es mit einem Bastelgerät erster Klasse zu tun haben würde und in diesem Fall auch keine Garantie haben würde. Das Gerät müsste im Schadensfall zurück nach China geschickt werden, man müsste erneut Zoll zahlen etc.

Ich habe 1 Heizwicklung ergänzt ( etwa 2 Windungen ) und bin im Leerlauf auf fast 7,2V AC gekommen. Die 2e Heizwicklung konnte ich nicht ergänzen, ich habe mit Müh und Not den Kupferlackdraht durch den verbliebenen Spalt ziehen können. Ich musste die 2 Heizwicklungen in Reihe schalten und das Heizungskonzept überarbeiten.

Die Ersatzwicklung liefert konstant eine Spannung von 12,7V AC bei Last, die Röhren sind seriell, parallel angeschlossen. Die EL34 Endröhren werden mit Wechselspannung geheizt und über 2x 220 Ohm 1 W Widerstände symmetriert. Die Heizung der Vorstufenröhren habe ich sicherheitshalber auf eine Gleichspannungsheizung umgebaut.

Die Benötigte Eingangsspannung für das Gleichspannungsnetzteil wurde von der 12,7V AC Ersatzwicklung angezapft.

Der Verstärker machte gelegentlich in der Aufwärmphase durch Knack- und Quietschgeräusche auf sich aufmerksam, eine der 4 EL34 Röhren hat gelegentlich geblitzt. Um dem Chinesen dieses Verhalten ab zu gewöhnen habe ich eine Einschaltverzögerung für die Anodenspannung nachgerüstet. Das Gerät braucht somit knapp 80 Sekunden um richtig warm zu werden, bis anschließend die Betriebsspannung angelegt wird. Eine zusätzlich in die Front angebrachte Leuchtdiode leuchtet sobald die Hochspannung an den Röhren anliegt.

Die blauen Leuchtdioden unter den Röhrenfassungen der 6N2 Röhren habe ich entfernt, ebenso die Zierkäfige die sich im Alltagsbetrieb als äußerst häßlich und unpraktisch erwiesen haben ( die Vorstufenröhren lassen sich nur sehr schwer entfernen und versperren auch den Blick auf die Röhrenheizung).

Die oxydierten Chinchbuchsen wurden durch vergoldete Chinchbuchsen für den isolierten Einbau von Reichelt ausgetauscht, die blauen Koppelkondensatoren durch WIMA FKP 1 630V- Kondensatoren ersetzt, 2 Eingangskondensatoren ebenfalls nachgerüstet. Selbstverständlich mussten auch die knapp dimensionierten X2 Entstörkondensatoren des Netzteils kräftigeren WIMA MKP 630V- Typen weichen. Die blauen X2 Kondensatoren hatten bereits eine Beule von der zu hohen Betriebsspannung ( diese waren nur bis 275V AC zugelassen, die tatsächlich anliegende Spannung betrug 417V DC ).

Damit das Gerät auch von Außen einen vernünftigen Eindruck hinterlässt, habe ich die Holzzierblenden entfernt, geschliffen und lackiert. Im Rohzustand haben diese irgendwie „billig“ gewirkt. Die schwarzen Gummifüße wurden durch optisch passende Schubladenknubbel ersetzt ( als Gehäusefüße durchaus nicht zu verachten ).

Die dicken Potentiometerdrehknöpfe habe ich ebenfalls durch edlere, dezent wirkende Drehkappen ersetzt.

[Bildmaterial]



Mein persönliches Fazit: Ein chinesischer Röhrenverstärker kann sich als sehr tückisch erweisen, egal wie edel die Chromoptik auf den Käufer wirken sollte. Im Schadensfall ist man ohne Fachkenntnisse aufgeschmissen, man müsste das Gerät teuer wieder nach China schicken und erneut den Rückversand + Zoll bezahlen. Der Hersteller Mengyve scheint einer der sparsamsten Chinesen zu sein.

Wer wie ich auf der Suche nach einer „billigen“ Grundlage ist und bereit ist, sich selber mit dem Gerät zu beschäftigen, der wird garantiert seinen Bastelspaß an so einem Gerät haben.

Einem normalen Anwender würde ich dann doch lieber ein gebrauchtes oder neues Röhrengerät empfehlen. Ich persönlich bin mit dem Ergebnis meiner Arbeit sehr zufrieden, ich würde jedoch kein weiteres Gerät dieses Herstellers kaufen bzw. Music Angel Geräte in Zukunft meiden.

Danke fürs Lesen, Fragen und Kritik bitte im Thread schreiben,

Georg


[Beitrag von GorgTech am 12. Sep 2009, 17:11 bearbeitet]
Granuba
Inventar
#2 erstellt: 12. Sep 2009, 17:44
Hi,

bestätigt meine Erfahrung: Qualität aus China kostet halt auch Geld! Die sicheheitstechnischen Mängel sind allerdings ein Grund, dieses Gerät nur zu kaufen, wenn man wie in deinem Fall genügend Ahnung von der Materie hat. Oder aber Lösungsmittel mag!
Ein deutscher Importeur müsste ordentlich nachbearbeiten, um das Gerät hier anbieten zu können! Aber als Ausgangsbasis eine ganz nette Bastelei, auch wenns nie ein richtig guter Verstärker wird.

Harry
rorenoren
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 12. Sep 2009, 20:25
Moin Georg,

die Sache mit dem Zoll würde ich eher als Glücksfall bezeichnen.

Die Jungs/Mädels dort kennen diese Versuche, um den Zoll herumzukommen.
(von wegen Gift/Geschenk/Mitbringsel)

Da können auch schlimmere Dinge passieren.

Ansonsten hört sich die Geschichte nicht gut an.

Jemand der keine Ahnung von Technik hat, wird an so einem Gerät keine Freude, zumindest nicht lange, haben.

Wenn die Übertrager so "präzise" wie der Netztrafo gewickelt sind, dürften diese abgesehen von der schieren Masse, kaum die Radioübertrager "toppen".
(ich mag Radioübertrager)

Ein Forenmitglied hatte sich mal einen entfernt ähnlichen Saubatz....Bausatz gekauft.
(mit je 2x 6V6)

Den habe ich zusammengebastelt.

Schlimm klang das Teil nicht, Standardschaltung und billige Übertrager eben.

Aber weder Optik noch Qualitätsanmutung der Teile haben auch nur andeutungsweise einen wirklich positiven Eindruck hinterlassen.

Immerhin waren fast alle Bauteile dabei und die Tüten (fast) alle richtig beschriftet.
(von Hand!)

Einige Teile blieben übrig, einige musste ich ergänzen.

Der Aufbau ohne Platine war recht simpel.
(erst das Netzteil, Elkos als Lötstützpunkte...)

Grundsätzlich hat mich schon estaunt, dass diese ganzen Teile zusammen so billig waren.

Wenn sich in China jemand hinsetzen würde und nur etwas mehr Mühe verwendete, wären wirkliche Preis/Leistungsknaller möglich.

Vielleicht würde dann der "Todesengel" (spiel mir das Lied vom Tod) 350Euro inkl. kosten, wäre dann aber sowohl sicherer, als auch besser.
(klanglich/messtechnisch)

Vieles das aus China kommt ist einfach nur Verschwendung von Ressourcen.
(aber nicht alles)

Ein Satz ordentlicher Trafos/Übertrager (nicht High-End!), die den Hauptkostenfaktor darstellen, sollte für ca 200 Euro zu bekommen sein.
(vom Markenherstzeller, z.B. Welter)

Der Satz halbwegs erträglicher Röhren (russ. oder tschech.)
wäre auch mit ca 50 Euro erledigt.

Das Gehäuse kostet je nach Anspruch zwischen Nix und Unendlich.

Fassungen, Bauteile und Kabelzeugs dürften für unter 50 Euro zu bekommen sein.

Etwas Arbeit, fertig ist ein zumindest halbegs sicherer, guter Verstärker.
(ca. 300 Euro insgesamt, je nach Gehäuse mehr)

Wer natürlich bei Übertragern und Trafo, evtl. Drosselspule "so richtig hinlangt" und evtl. noch NOS Röhren haben muss, kommt in ganz andere Regionen.

Mir ging es in dem Beispiel nur um eine ähnliche Preisklasse wie die Chinateile sie vorgeben.

Für jeden technisch Begabten bleibt die Wahl.


Gruss, Jens
GorgTech
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 12. Sep 2009, 21:58
Hallo Jens,

leider kenne ich nur den optischen Zustand der Übertrager ( und dieser ist meiner Meinung nach alles andere als schön, kein Wunder, dass die Trafos gut versteckt wurden ).

Aus dem umgebauten Chinesen wird wahrscheinlich niemals ein 1000Euro+ Konkurrent werden, jedoch klingt dieser für meine Hörgewohnheiten ganz gut. Sicher wird sich meine Meinung ändern, sollte ich irgendwann die Lautstärke deutlich höher aufdrehen und den Verstärker somit am Limit betreiben.

Eventuell werde ich die 2 Platinen wieder ausbauen, die benötigten Schaltungen übersichtlicher auf einer größeren Platine aufbauen und mir auch Gedanken über ein getrenntes Netzteil für die negative Gittervorspannung machen.

Gruß,

Georg
rorenoren
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 13. Sep 2009, 10:12
Moin Georg,

bei dem Bausatz waren sehr dicke Trafobleche verbaut.

Inwieweit da irgenwie spezielle Bleche für Übertrager verwendet wurden, weiss ich nicht, aber dick ist schon mal doof.
(grössere Wirbelströme=Verluste, spez. im Hochton)

Wie bei den Radioübertragern, die aber zumindest mit richtigen Blechen (meistens dünn) aufgebaut sind, lässt sich durch Gegenkopplung noch einiges geradebiegen.

Darunter leidet dann wieder anderswo etwas.
(Phasenverschiebungen=Räumlichkeit wird evtl. schlechter?)

Aber wenn dein Verstärker jetzt für dich gut klingt, ist das doch das Wichtigste.

Meine Verstärker sind wahrscheinlich nicht besser und gefallen mir trotzdem.

Gruss, Jens
RoA
Inventar
#6 erstellt: 13. Sep 2009, 11:04
Danke für den interessanten Bericht.

Das einem so ein chinesischer Billigheimer schon mal um die Ohren fliegen kann, ist keine neue Erkenntnis. Aber das die Inbetriebnahme ohne die beschriebenen Modifikationen u.U. tödlich sein kann gibt zu denken...
nirax
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 13. Sep 2009, 14:52
uiii, also nach meinen Erfahrungen mit der Verarbeitung bei Music Angel wuerde ich auch zogern eine Endstufe oder Vollverstaerker von ihnen zu kaufen.
zusammenfassung hier im forum
Bei der recht simplen Vorstufe war wohl einfach nicht so viel falschzumachen, aber bei dem Preis ist klar das es irgendwo einen Haken gibt. Schade das dies auch bzgl der Sicherheit gilt..

Die Klangqualitaet der Vorstufe jedenfalls (die es auch von anderen Haendlern zB als DIY mit gleichen aufbau gibt) wurde schon von mehreren als sehr gut festgestellt.

Wie bzw wo ueberprueft man aber die heizwicklung ? ich nehme mal an das alles was sie in dem kontext auch bei der vorstufe falsch machen konnten auch dort zu finden ist
50hz brummen gibts aber hier nicht..

btw es gibt auch qualitativ sehr hochwertige china geraete (zb shanling) die aber auch preislich in anderen regionen spielen.

gruesse
mathias


[Beitrag von nirax am 13. Sep 2009, 17:11 bearbeitet]
GorgTech
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 13. Sep 2009, 16:58
Hallo Mathias,

du kannst die Heizspannung direkt an den Röhrenfassungen messen (Pinout sollte jedoch bekannt sein, notfalls Datenblatt suchen ). Es ist schon interessant an welchen Stellen gespart wird.

Ich bin dennoch überzeugt, dass die zu niedrige Heizspannung kein Einzelfall ist sondern beabsichtigt. Würde man seine Röhren dauerhaft unterheizen, würde sich die Katode schneller abnutzen weil sie nicht ihre ideale Temperatur erreicht, somit wären die Röhren schneller taub und müssten ausgetauscht werden.

Ein Normalanwender wird sich wahrscheinlich keine Gedanken über den Verstärker machen, er würde lediglich die Röhren anschließen, Lautsprecher befestigen und das Gerät so lange benutzen bis sich die ersten Fehler bemerkbar machen ( der Besitzer zuckend und sabbernd auf dem Boden liegt oder das Haus still vor sich brennt )

Gruß,

Georg
nirax
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 13. Sep 2009, 17:39
Hi Georg,

danke für den Tip. Ich werde das beim nächstem Aufmachen meines Geräts überprüfen. (Warteja auf die Abdeckkappe des Trafos & neue Elkos die noch nachgeliefert werden sollten).

Bzgl deines Amps habe ich hier noch einen interessanten Thread gefunden. Vielleicht kennst Du ihn schon, auf jeden fall wird da auch an dem Amp modifiziert.

nachtrag:
ich weiss nicht obs am blitz liegt aber das gehaeuse sieht furchterregend aus.. vielleicht kannst Du das ja "transplantieren"

würde es was bringen bei dem gerät die trafos zu wechseln ? zB sowas in der art ?

Grüße,
Mathias


[Beitrag von nirax am 13. Sep 2009, 17:56 bearbeitet]
GorgTech
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 13. Sep 2009, 17:51
Hallo Mathias,

der verlinkte Schaltplan bezieht sich auf den größeren Musikengel mit Vorverstärker, Aussteuerungsanzeigen .



Ich werde mir dennoch den ganzen Thread anschauen, möglicherweise erhalte ich dadurch noch die eine oder andere Inspiration was ich an meinem Gerät noch verbessern könnte.

Gruß,

Georg
lq_sunshine
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 16. Sep 2009, 22:21
Danke für die Tips und die Beschreibung.
Ich habe mir den Amp mal aus Spaß für 162 bei Ebay incl Versand bestellt.
Die Kondensaoren werde ich wohl wie bei Dir nachrüsten.
Wie hast Du denn die Eingangskondensatoren ausgelegt?

Gruß

Sunny
GorgTech
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 18. Sep 2009, 21:00
Hallo Sunny,

ich habe ebenfalls 100nF 630V Wima FKP Kondensatoren als Eingangskondensatoren verwendet( man kann getrost auch 68nF 250V DC Kondensatoren verwenden ).

Gruß,

Georg
nonaim69
Stammgast
#13 erstellt: 28. Sep 2009, 15:50
Super Beitrag von Georg Da weiß ich wenigsten, wo ich meinen nächsten importierten Chinakracher zur Reparatur bzw. Modifikation hinschicke
GorgTech
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 17. Okt 2009, 18:41
Hallo,

ein kurzes Update: der Verstärker funktioniert nach wie vor 1A ( dennoch wird demnächst wieder ein eigener kleiner Eintakter dazu gebastelt )

Gruß,

Georg
lq_sunshine
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 25. Nov 2009, 15:20
Mein Meng EL 34 ist heute angekommen und ich habe ihn vor der Inbetriebnahme erst mal geöffnet und reingeguckt, ob alles fest ist usw.
Erstaunlicherweise ist der Schutzleiter angebracht.

Wieder zugechraubt und erst mal warmlaufen lassen. Er klingt out -of-the-box wirklich knackig und sehr voll.Ich bin wirklich zufrieden.
Als nächstes prüfe ich mal den Ruhestrom und werde die Kondensatoren aufwerten.
Ich sehe, daß Du Georg FKP Kondensatoren eingesetzt hast...Sind MKP auch sinnvoll? (hab irgendwo noch ein paar herumfliegen)

Gruß

Sunny
GorgTech
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 25. Nov 2009, 19:50
Hallo Sunny,

sag bloß Meng hat den Thread gefunden und daraus gelernt ?
Ich habe sowohl MKP als auch FKP Wima Kondensatoren eingesetzt. Ich empfinde die FKP Kondensatoren als robuster ( wobei MKP bei vergleichbaren Daten etwas kleiner ausfallen ).

Hast du die Heizspannung bei dir gemessen ? Könntest du vielleicht ein Bild von deinem Innenraum posten ?

Gruß,

Georg
lq_sunshine
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 26. Nov 2009, 11:35
Hallo Georg,

ich habe heute mal das Gerät aufgeschraubt und ein paar Bilder gemacht.
Vielleicht wurde ja wirklich etwas geändert.
Allerdings ist meine Heizspannung unter Last ebenfalls zu niedrig. Sie liegt bei ca 5,8 V am Sockel.

Etwass besser sieht es bei den 150µF 250V DC Elkos aus.
Ich konnte dort nur 210 V messen also noch alles im grünen Bereich.
Über alle blauen Kondensatoren messe ich seltsamerweise nur 110v DC.
Hab ich etwas falsch gemacht?

Der Klang ist jedenfalls wundervoll.
Hochauflösend, sehr emotional.
Der Amp kommt auch mit anstrengendem Material wie Klassik und Metal sehr gut zurecht. Kein Matschen im Bassbereich an den Magnat Quantum 907(Doppelbass)Sehr dynamisch und spritzig.




[Beitrag von lq_sunshine am 26. Nov 2009, 12:54 bearbeitet]
lq_sunshine
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 26. Nov 2009, 18:38
Heute habe ich mir Wima MKP10 Kondensatoren bei Conrad gekauft und habe sie mal auf einer Seite des Verstärkers eingelötet, um die Möglichkeit eines A/B-Vergleiches zu haben.
Beim Vergleichshören fiel mir leider auf,

daß die neuen Kondensatoren nicht mehr ganz so detailreich klingen.
Die Höhen sind zwar angenehm doch fehlt es nun an oberen Mitten, so daß die Klangfarben eines Instruments etwas verdeckt werden.Besonders Flächensounds leiden darunter.
Der Klang wirkt nicht mehr so frei und losgelöst.
Ich werde den neuen Bauteilen etwas Einspielzeit gönnen und dann entscheide ich mich, ob die alten wieder herein kommen..

Gruß Sunny
GorgTech
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 26. Nov 2009, 19:18
Hallo Sunny,

der typische "Klang" entsteht in diesem Fall durch diese "schlechten" Kondensatoren. D.h ganz grob formuliert, je höher der Verlustwinkel, ESR eines Kondensators, desto schlimmer wird das Signal verfälscht.

Gut, "Kondensatorklang" ist ein voodoo-verdächtiges Thema,lässt sich aber auch messtechnisch nachvollziehen.

Ein sehr guter, nahezu idealer Kondensator wird möglicherweise die Signale nicht ( hörbar ) verfärben, ein schlechter Kondensator dagegen schon ( Wiedergabe wirkt dumpf, irgendwie ungenau ).

Mit sehr alten Öl-Alu, Öl-Papier Kondensatoren lässt sich dieser Effekt ebenfalls erzielen. Ich bevorzuge eine möglichst präzise Widergabe, daher würde ich zu den Wimas tendieren.

Aber OT, brummt dein Verstärker auch hörbar ? Meiner war erst nach Netzteilumbau, DC Heizung der Vorstufe, AC Heizung der Endstufe ( und Symmetrierung ), Umbau der Eingangsverkabelung wirklich still.

Gruß,

Georg
lq_sunshine
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 26. Nov 2009, 19:44
Hallo Georg,
Ich habe mir Wima Kondensatoren gekauft, aber irgendwie finde ich diese X2 besser. Aber ich warte erst mal ab. Vielleicht habe ich einen nicht so guten MKP erwischt. Es gibt ja verschiedenste Modelle. Es gibt zb auch einen slew rate faktor, der wohl die Impulstreue beeinflusst. Hab jetzt gesehen, daß es auch Wimas mit viel hoherer slwe rate gibt (V/µ)


Also für Vodoo halte ich es nicht. Höhre wegen des AB Vergleiches Unterschiede .Ich bevorzuge jedenfalls auch den präzisen Klang..

Brummen ist jedenfalls bei mir keines vorhanden, auch wenn ich direkt mit dem Ohr am LS hänge.

Hab ich eigentlich die Spannungen über die X2 Caps falsch gemessen? Da müssten doch um die 400V rauskommen? Die Anodenspannung beträgt jedenfalls 385V..

Gruß
Sunny
GorgTech
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 26. Nov 2009, 19:51
Hallo Sunny,

anscheinend hast du nen besser verarbeitetes Gerät erhalten, bei meinem hat man ab etwa 60% ein ziemlich deutliches Brummen im Hintergrund gehört.

Die 110V hast du wahrscheinlich an den Anoden der 6N2 Röhren gemessen, der Wert ist in Ordnung.

Die Spannung an den 250V Elkos ist ebenfalls in Ordnung, ich würde die Spannung an den anderen Elkos ebenfalls prüfen.

Die zu niedrige Heizspannung mag jetzt unkritisch erscheinen,langfristig betrachtet werden die Röhren schneller taub ( es bildet sich eine Zwischenschicht auf der Katode, die Emission sinkt ).

Ich würde die Wima Kondensatoren noch eine Weile behalten, oder probier auch FKP Typen aus.

Gruß,

Georg
lq_sunshine
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 26. Nov 2009, 20:10
Hi Georg,
Wenn ich bei mir aufdrehe machen sich nur ab einem gewissen hohem Pegel schlagartig Verzerrungen bemerkbar, aber kein Brummen.
Anscheinend habe ich Glück gehabt.
Wäre es denn Sinnvoll die Heizspannung Gleichzurichten? Dann hätte ich doch einen etwas höheren Spannungswert?

Bei den anderen Elkos ist glücklicherweise auch alles unterhalb der zugelassenen Belastbarkeit.
Vermindert sich die Lebensdauer bei etwas zu niedriger Heizspannung denn rapide?
Na immerhin sind die Shuguangs recht günstig:-)

Das einzige was noch stört ist dieser Lackgeruch. Na hoffentlich verfliegt der bald mal...
Gruß,
Sunny
GorgTech
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 27. Nov 2009, 19:37
Hallo Sunny,

wenn du die Heizspannung gleichrichten solltest, müsstest du dem Heizspannungsnetzteil unbedingt eine eigene Masse spendieren UND diese wirklich nur in einem Punkt mit der Sekundärmasse des Netztrafos verbinden.

Für mich war die DC Heizung der Vorstufen ein Mittel zum Zweck ( Brummabstand so weit wie möglich aufdrehen ).

Würdest du jetzt die niedrige Heizspannung kompensieren wollen, bedenke, dass der Trafo etwa 40% ( square 2 ) mehr Strom aus den Heizwicklungen liefern muss.

Die Lebensdauer verändert sich je nach Röhrentyp rapide, kann aber schlecht eingeschätzt werden ( 6 Monate oder 3 Jahre Lebenserwartung ).

Der Lackgeruch ist wirklich ekelhaft, mein Gerät riecht mittlerweile neutral.

P.S: Hast du 100nF 630V DC WIMA MKPs verwendet oder einen anderen Wert verwendet ?
lq_sunshine
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 27. Nov 2009, 21:10
Hallo Georg,

wegen dem Brummen besteht bei mir zum Glück kein Modifikationsbedarf:-)
Nur muss ich mal schauen ,wie es sich mit der Lebensdauer der Shuguang Röhren verhält.Ob die Heizwicklungen 40% mehr verkraften? Ich probiere es besser nicht;)Na immerhin kostet ein Satz EL34 nicht so viel.
Vielelicht baue ich irgendwann man nen extra Heiztrafo ein..


Ich habe die gleichen 100nF bzw 0,1 µF 630V DC WIMA MKPs gekauft und bin etwas entäuscht vom Klang. Hatte mal zwischen durch alle durch die Wimas ersetzt.. alles klang dumpfer.
Dann hab ich wieder eine Seite mit den X2 bestückt und schon klang der entsprechende LS wieder besser.

Heute hab ich mal versucht den Ruhestrom mit diesen 560 Ohm Widerständen zu bestimmen.
Pro Röhre sind es ja mehrere davon und ich komme bei jeweils einem der Widerstände immer auf ca 30 mA und dem anderem auf ca 23 mA pro Röhre.

Was hast Du denn für Werte?

Gruß,
Brian
GorgTech
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 27. Nov 2009, 21:16
Hallo Sunny,

du müsstest direkt an den Katoden der EL34 etwa 29V messen, du hast wahrscheinlich die vordersten Trimmer verwechselt ( symmetrierung der AC Heizung ), die hinteren stellen die negative Gittervorspannung ein ( bzw. verändern den Gitterableitwiderstand der Steuergitter ).

Ich denke eher, der massive Klangunterschied wird eher durch die falsche Ruhestromeinstellung hervorgerufen..

Gruß,

Georg
lq_sunshine
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 27. Nov 2009, 21:49
Hallo Georg,

Die 29 V kann ich am Röhrensockel messen.
Hab auch nichts verstellt.Lasse da noch die Finger von.Muss mich da noch was schlau machen.

Aber wie hoch sind denn Deine Ruheströme?


Gruß,

Brian
lq_sunshine
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 04. Dez 2009, 12:48
So jetzt habe ich die Heizspannung mal mit den vorderen Trimmern so ein gestellt, daß sie bei beiden 6N2 symmetrisch gegen die Masse sind.

An den hinteren hatte ich mal heruzm gestellt, doch hatte sich am Ruhestrom nichts geändert.

Hab mir mal den Schaltplan besorgt. Wir haben also einen Kathodenbias, der fest eingestellt ist?
Für was sind die hinteren Potis denn genau gut?


Habe leider noch nicht so viel Ahnung davon:(

Gruß Sunny

GorgTech
Hat sich gelöscht
#28 erstellt: 04. Dez 2009, 14:46
Hallo Sunny,

der Plan entspricht leider nicht dem Verstärker ( er ist zwar ähnlich aufgebaut aber besonders das Netzteil weicht massiv ab ).

Normalerweise befinden sich in dem Gerät 4 Trimmer ( 2 davon werden zur Symmetrierung der Heizspannung benötigt um das Heizungsbrummen zu unterdrücken ), die anderen 2 werden für die negative Gittervorspannung der EL34 benötigt.

Sollten deine EL34 bereits zu niedrige Emissionswerte aufweisen, kann im Extremfall nicht der gewünschte Arbeitspunkt eingestellt werden.

Ich habe an meinem Gerät knapp 29,5V an den Katoden der EL34 eingestellt.

Ich überlege ob ich nicht die 2 Platinen überarbeite und ein zusätzliches Netzteil ( inkl. Printtrafo ) für die negative Gittervorspannung nachrüste.

Gruß,

Georg
lq_sunshine
Ist häufiger hier
#29 erstellt: 05. Dez 2009, 15:35
Hm, entweder weicht meine Schaltung ab, oder der Plan ist falsch. Hab den Plan jedenfalls von meinem Händler erhalten.

Ich glaube jedenfalls kaum, daß meine Röhren schon hinüber sind. Habe auch mal 2 Mesa El34 Röhren zur Überprüfung eingebaut und ebenfalls liegen diese 30 V an.

Glaube eher, daß mein Bias unveränderbar ist und die anderen pots eine andere Funktion haben.
Die Potis sind bei mir auch alle in nähe der Vorstufenröhre.

Fand hier folgendes in einem anderem Forum:

Two of the pots are for hum-balancing the heater supply (one for each channel). The other two pots adjust potential dividers used in the paraphase inverters, to get proper balance (one per channel again). The cathode resistors are big grey ones in mine, though I can't remember the value off hand.




Ich probiere noch was herum..

gruß
Brian


[Beitrag von lq_sunshine am 05. Dez 2009, 16:22 bearbeitet]
GorgTech
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 12. Dez 2009, 17:10
Hallo Sunny,

ein kurzes Update von mir, gerade ist mein Verstärker verstorben.

Eine kurze Diagnose, einer der 4 330µF 100V Elkos ( Katodenelkos der EL34 ) hat sich verabschiedet und ist geplatzt. Eine der EL34 hats zu hart getroffen ( extremes Funkengewitter und Knacken aus den Lautsprechern ).

Ich habe jetzt sicherheitshalber alle Katodenelkos durch 100µF 200V Elkos ersetzt ( habe gerade nicht den passenden Wert zur Hand, die 100µF Elkos sollten jedoch auch ausreichen ).

Jedenfalls ist die Röhre endgültig tot bzw. hat den Stress nicht überstanden. Wird der Verstärker eingeschaltet und die Anodenspannung angelegt, glüht diese sehr hell auf ( starkes rosa Glühen ).

Nur so als Hinweis, vielleicht wäre es gesünder für deinen Verstärker wenn du diese Elkos so bald wie möglich ersetzt bevor sie sich auch in Rauch auflösen..

Gruß,

Georg
rorenoren
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 12. Dez 2009, 17:23
Moin Georg,

ich denke eher, die Röhre ist gestorben und hat den Elko mitgenommen.

An der Katode dürften ja max. ca 40V anliegen, so dass der Elko das hätte vertragen müssen.
(aber die hohen Temperaturen könnten dem Elko geschadet haben)

Rosa Leuchten könnte Luft im Kolben sein.

War´s eine Chinaröhre?

Gruss, Jens

Edit: Eklo in Elko verwandelt....


[Beitrag von rorenoren am 12. Dez 2009, 17:40 bearbeitet]
GorgTech
Hat sich gelöscht
#32 erstellt: 12. Dez 2009, 17:37
Hallo Jens,

ja, das war eine Shuguang EL34B. Jedenfalls bin ich jetzt auf der Suche nach einem Ersatzböller, ich war mit dem Klang dieser chinesischen Röhren doch sehr zufrieden.

Im Extremfall werde ich mich wohl nach einem neuen Quad EH oder JJ Röhren umschauen müssen, ausgerechnet EL34 habe ich nicht auf Lager.

Gruß,

Georg
lq_sunshine
Ist häufiger hier
#33 erstellt: 14. Dez 2009, 12:27
Hallo Georg,

es tut mir leid, daß Dein Verstärker jetzt defekt ist.
Ich finde es seltsam, daß die so leicht kaputt gehen.
Ich habe bei mir 330 myF Kondensatoen von Panasonic drin.
Eigentlich liegen an denen doch nur 30 V an,oder?Hattest Du vielleicht aus irgendeinem Grund eine zu hohe Spannung?
Vielleicht war die Röhre ja die Ursache.

Ich muss aber bei mir auch einen dieser Kondensatoren austauschen da mir ausversehen eine Schraube reingefallen ist und einer sich etwas aufgebläht hat.
Na vielelicht sollte ichbei der Gelegenheit auch mal stärkere Einbauen.

Die Shuagang gibts doch bestimmt günstig über ebay, oder?


Gruß
Sunny
GorgTech
Hat sich gelöscht
#34 erstellt: 14. Dez 2009, 19:21
Hallo Sunny,

es ist ausgerechnet die Röhre kaputtgegangen die ohne Einschaltverzögerung ab und zu kurz geblitzt hat, vielleicht war diese von Anfang an am Ende.

Ich würde den aufgeblähten Kondensator so schnell wie möglich tauschen.

Ich habe dem Händler den Vorfall geschildert und werde wohl eine Ersatzröhre erhalten.

Bis dahin werde ich mich von meinem selbstgebauten EL84 SE bedudeln lassen

Gruß,

Georg

P.S: Würde ich neue Röhren kaufen, dann garantiert einen Quad EH Röhren und die vorhandenen Shuguangs in ein HV Labornetzteil einsetzen ( werde mir demnächst eins bauen ).
rorenoren
Hat sich gelöscht
#35 erstellt: 14. Dez 2009, 19:40
Moin Georg,

würde es nicht mehr Sinn machen, die Shulöffel in der Bucht zu versenken und gleich 2 Sätze EH zu kaufen?

Duck und wegrenn.------------------&..........

Im Ernst, wenn das Netzteil nicht zuviel von den Shugudingsda verlangt und nicht zu wertvolle Geräte damit betrieben werden, warum nicht.

Ich traue den Chinesen (noch) nicht, zumindest nicht bei Röhren.

Da sind mir selbst die wohl ab und zu mal schnellsterbenden JJ lieber.
(musste zum Glück noch keine kaufen, habe nur ein Paar EH EL34, besch...eiden verarbeitet (Kühlflügel der Gitter bei einer total schief), klingen aber in SE gut)

Bei Kleinsignalröhren würde ich JJ/Tesla, bei Leistungsröhren irgendwelche Russen kaufen.

Leider sind alle meine 6SN7 (6H8C) von Sovtek saumässig mikrofonisch, klingen aber prima.
(habe nur noch 2)

Bah, off topic.

Gruss, Jens
GorgTech
Hat sich gelöscht
#36 erstellt: 14. Dez 2009, 22:44
Hallo Jens,

es stimmt schon, dass Chinaröhren teilweise mit großen Qualitätsproblemen zu kämpfen haben, aber sogar diese sind anscheinend in letzter Zeit massiv im Preis gestiegen. Die Shuguang EL34 in der Bucht gehen fast so teuer weg wie EH oder JJ Röhren.

Ich habe jedenfalls dem Händler den Fall geschildert und werde vielleicht eine Ersatzröhre erhalten ( ich habe ein Beweisphoto von der kaputten Röhre und dem geplatzten Elko als Emailanhang geschickt ).

Gruß,

Georg
EL156
Ist häufiger hier
#37 erstellt: 15. Dez 2009, 00:14

GorgTech schrieb:

...es stimmt schon, dass Chinaröhren teilweise mit großen Qualitätsproblemen zu kämpfen haben, aber sogar diese sind anscheinend in letzter Zeit massiv im Preis gestiegen. Die Shuguang EL34 in der Bucht gehen fast so teuer weg wie EH oder JJ Röhren.



Hallo Georg,

die Vorurteile gegen Röhren aus Shuguang finde ich deplatziert, wenn eine Schaltung vermurkst ist oder unzureichende Elkos eingesetzt werden und dann die Qualität einer Röhre dafür verantwortlich gemacht wird.

Shuguang wird in Deutschland von der Firma BTB vertreten, dessen Inhaber Michael Kaim uns beim Röhrenbuden-Stammtisch in Mülheim/Ruhr regelmäßig Neuentwicklungen vorstellt, aber auch zur Qualität der Röhren Stellung nimmt.

Meine Empfehlung lautet daher, sich mit Michael, der schon mehrfach in China gewesen ist und den Fertigungsbetrieb dort kennt, telefonisch in Verbindung zu setzen und um *sachliche* Aufklärung zu bitten.

MfG Kurt
GorgTech
Hat sich gelöscht
#38 erstellt: 15. Dez 2009, 00:31
Hallo Kurt,

ich persönlich war mit den Shuguang EL34 sehr zufrieden, einen Blindgänger kann man jederzeit auch von anderen Herstellern erhalten ( hatte z.B eine rote Valvo E80F Röhre welche nach wenigen Monaten kaputt ging, eine weitere dieser Sorte verrichtet bis heute noch erfolgreich ihren Dienst ).

Ich persönlich verstehe jetzt, wieso man den Begriff des Chinaböllers eingeführt hat, würde dennoch weiter solche Röhren ausprobieren und einsetzen.

( Wäre ich von Anfang an nicht mit den EL34B zufrieden gewesen, hätte ich diese längst durch andere Röhren getauscht ).

Gruß,

Georg
GorgTech
Hat sich gelöscht
#39 erstellt: 18. Dez 2009, 21:11
Update:

ich habe mich für ein EH EL34 Quartett entschieden, die Röhren sind heute angekommen. Ich habe noch einmal die Schaltung nach schadhaften Bauteilen durchsucht, das neue Quartett eingesetzt und der Chinese lebt wieder.

Gruß,

Georg
lq_sunshine
Ist häufiger hier
#40 erstellt: 18. Dez 2009, 21:53
Hi Leute,
ich finde die Shuguang El34b klanglich wirklich toll für das Geld.Laut Tests hat die Qualität deutlich zugelegt, besonders, was die Mikrophonie betrifft. Sicherlich trägt auch der Transport zu dem einem oder anderem Schaden bei.

Ich würde es nicht unbedingt auf die Chinaröhren schieben,eher auf die Lieferumstände. Harte Vibrationen,Erschütterungen u.Ä. sind bestimmt für die meisten Röhren nicht so gut.

Hi Georg, ich freu mich, daß Dein Amp wieder läuft. Meinen defekten Kondensator wechsle ich nächste Woche aus..

Gruß Sunny
GorgTech
Hat sich gelöscht
#41 erstellt: 19. Dez 2009, 11:14
Hallo Sunny,

die EL34B sind klanglich wirklich toll, ich finde es dennoch schade, dass mir so eine Röhre verstorben ist.

Jetzt habe ich ein neues Quartett und 3 chinesische Röhren als Reserve übrig ( Vielleicht werde ich mit denen irgendwann einen netten Eintaktverstärker bauen ).

Die neuen EH Röhren machen auch einen sehr soliden Eindruck, jedoch muss ich mich erst an den "neuen" Klang gewöhnen. Ich habe den Eindruck, dass sich alles anders anhört ( aber nicht schlecht ).

Der Verstärker hört sich im aktuellen Zustand nach wie vor toll an, ich werde daher die 100µF 200V Elkos drinnen lassen.

Gruß,

Georg
landfürst
Neuling
#42 erstellt: 02. Feb 2010, 23:40
Hallo zusammen
Hab heute meinen MA XDSE EL34 bestellt. Bin ja mal Gespannt was da kommt es ist mein erster8)
battlecore
Ist häufiger hier
#43 erstellt: 06. Mrz 2010, 21:05
Ui noch jemand.

Poste dann mal Bilder vom Innenleben wenn er angekommen ist. Bin sehr gespannt darauf weil hier schon verschiedenste Versionen aufgetaucht sind.

Bin dabei meinen grad umzustricken, mit einigen kleinen Tücken. Kannst da mal reinschauen:

http://www.hifi-foru...m_id=111&thread=3615
suprasius
Stammgast
#44 erstellt: 10. Jun 2015, 10:37
Ist zwar schon sehr lange her, aber vielen Dank für diesen Bericht. Sehr interessant zu lesen.
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