Beyerdynamic T90 - Reviewthread

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MacFrank
Inventar
#1 erstellt: 16. Jul 2012, 00:15
Edit Moderation: Auf Wunsch von Sathim hinzugefügt:

Hallo zusammen,

dies ist der T90- Reviewthread, hier sollen Reviews
der T90 Testaktion veröffentlicht werden.

Natürlich sind auch Reviews von Usern, die ihren
eigenen T90 schon haben, willkommen - ich würde nur
darum bitten, dass ihr sie entsprechend kennzeichnet.

Diskussionen zu den Reviews oder zum Hörer allgemein
bitte im T90 Thread oder im Testaktionsthread,
damit die Übersicht erhalten bleibt.

Danke und viel Spaß beim Schreiben und Lesen
Sathim

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Da mir Sathim die Möglichkeit eingeräumt hat, einfach mal nen thread zu starten, möcht' ich den Sammelthread für unsere T90-Reviews für eröffnet erklären!
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Review Beyerdynamic T90

Zu allererst möchte ich mich bei Beyerdynamic bedanken, die den nagelneuen T90 zur Verfügung gestellt haben. Es ist für mich eine tolle Sache, dass der Hersteller uns als Kundenkreis nicht nur wahrnimmt, sondern auch den Kontakt zu uns sucht und – zum mittlerweile wiederholten Male – Produkte für forumsintern organisierte Reviews zur Verfügung stellt. Dies ist nicht selbstverständlich, und Beyerdynamic gehört hier zum kleinen Kreis der Hersteller, die sich der Synergieeffekte, die aus der Interaktion mit uns HiFi-Forianern entstehen, bewusst sind.
Desweiteren gilt mein Dank dem User Sathim, der die ganze Aktion ins Rollen gebracht, sowie organisiert hat. Danke!
Schlussendlich möchte ich mich auch noch beim User Morta bedanken, der mir seinen zweiten Platz in der Reihe überließ – ich werde versuchen, für dich die hiesige Ehrenstaatsbürgerschaft für deine aktive Förderung der bilateralen Beziehungen zu beantragen.

Nun aber zum Thema: Hier ist er also, der Beyerdynamic T90. Optisch wie haptisch für die Ewigkeit konstruiert, es ist immer wieder eine Freude, Beyerdynamic Hörer in Händen zu halten. Mein DT880, der noch eine sog. „2003er Version“ mit 250 Ohm ist (sprich: der Vorgänger der Edition-Reihe) wirkt gegen den T90 schon ein wenig altbacken, allerdings punktet er klar hinsichtlich des Gewichts – der T90 ist, wenngleich nicht wirklich schwer, dennoch kein ausgesprochenes Leichtgewicht. Betrachtet man hingegen das Innenvolumen der Hörermuscheln nimmt man diesen Deal in Kauf – stoßen beim alten DT880 (und auch beim Sennheiser HD650) die Ohren noch gegen Schaumstoff, berührt das Ohr beim T90 nichts. Der Anpressdruck ist gering genug um den Hörer sicher auf dem Kopf zu halten, ohne ein bewusstes Druckgefühl auf den Schläfen zu erzeugen. Einzig am Kopf fordert das höhere Gewicht seinen Tribut – direkt an der Fontanelle drückt der T90 ein bisschen. Nicht tragisch, aber für mich erwähnenswert, da ich sehr empfindlich am Kopf bin.
Einzige Frage, die sich mir bei erneuter Betrachtung stellt: Das optisch sehr ansprechende Mesh-Gewebe, das außen die Hörermuscheln ziert, sieht nicht so unkaputtbar aus, wie das Lochgitter meines DT880 – ich hoffe, dass der Eindruck täuscht? Jedenfalls sieht es aus, als wenn der Klinkenstecker eine sichtbare Druckspur hinterlassen könnte.

Die für uns HiFi-Foristi interessantere Frage wird aber wohl sein: Wie klingt er denn nun, der T90? Bevor ich diese für mich geltend ausführe, möchte ich noch meine derzeitige „KH-Situation“ erläutern.
Ich war, zugegebenermaßen, im Vorhinein extrem gespannt auf den Testlauf. Grund dafür ist, dass ich derzeit „nur“ mit zwei Hörern höre – nämlich dem angesprochenen pre Edition/2003er DT880 (250Ohm) und einem Sennheiser HD650 jüngerer Bauart (2011) – des Weiteren ein AKG K518DJ für unterwegs, sowie Phonak Audeo PFE121, AKG K370 & UE Triple.Fi Inears.
Alles in allem fehlt mir an all diesen Hörern einerseits mehr Auflösung und höhere Instrumentenseparation, andererseits weiter hinaufreichender bzw. v.a. besser aufgelöster Hochton, sowie konturierter, präziser Bass bis in die tiefsten Register. Genau diese Dinge, bei einer tonalen Grundabstimmung ähnlich meinem DT880, hatte ich mir vom T90 erhofft. Zu meiner Hörgewohnheit sei noch kurz gesagt, dass ich eher Leisehörer bin.

Weil ich um die „Problematik“ verschiedener Ausgangsimpedanzen unterschiedlicher Verstärker, sowie Beyerdynamics grundsätzliche Auslegung von Hörern auf 120Ohm Klinken (=Ausgangsimpedanz des Beyerdynamic A1), weiß, probierte ich den T90 einerseits direkt an meinem KHV mit TI TPA6120 Verstärkermodul, wie auch mit in Serie geschaltetem UE Dämpferglied meiner Triple.Fi.

Grundcharakter:

Ohne UE-Dämpferglied:
Der T90 klingt meinem DT880 grundsätzlich sehr ähnlich, nur, wie im anderen thread schon geschrieben, „zu Ende gedacht“. Das heißt für mich: Er hat ein klein wenig mehr Kickbass, deutlich tieferen und ebenso deutlich hörbaren Tiefbass, aber klingt, durch seinen eher zurückhaltenden Oberbass, ziemlich trocken für meine Ohren. Ich empfinde den Bass als ziemlich realistisch hinsichtlich der Menge und natürlich in seiner Färbung; ob er im Tiefbass angehoben ist, vermag ich nicht zu beurteilen – denn, im Vergleich zu anderen Kopfhörern ist er das sicher, doch finde ich diese Betonung dem Echtheitseindruck zuträglich.
Der T90 direkt am TPA6120 klingt also – einfach gesagt - wie ein zum Tiefbass und den (oberen) Höhen hin erweiterter DT880 mit betonteren und deutlich besser aufgelösten unteren und mittleren Höhen, was mMn für einen hellen Gesamteindruck sorgt, aber auch spitzer klingende Transienten (Luft-, Zupfgeräusche) erzeugt. Der Präsenzton des T90 ist ein wenig deutlicher angehoben als beim DT880, dadurch werden Konsonanten etwas deutlicher betont – durch die hohe Auflösung sind sie aber durchhörbar und werden nicht zu indifferentem (und damit nervendem) Zischeln.
Die Höhen sind deutlich weiter ausgebaut als beim DT880 – die hohe Auflösung lässt sie für mich nie nervig klingen (gutes Material vorausgesetzt!), die Separation ist auch hier perfekt gegeben – für mich einer der größten Vorteile ggü. dem DT880! Bei diesem hören die Höhen für mich einfach „zu bald“ nach einer merklichen Betonung auf, was gemeinsam mit der geringeren Auflösung zu einer Einschränkung der Separierbarkeit einzelner Instrumente für mich führt – sozusagen „ein Haufen indifferenter Höhen, die zu bald aufhören“.
Wenn ich einen Kritikpunkt anführen sollte, dann einen etwas zu zurückhaltenden Grundton. Die unteren Mitten sind zu sehr zurückgenommen, das Klangbild hat eine vernehmbare Senke im Bereich des Oberbasses und des Grundtones. Von da an geht es recht linear zu den oberen Mitten hin bergauf – deshalb klingen tiefe Männerstimmen für mich zu heiser, es fehlt mir an Fülle; Frauenstimmen klingen „kompletter“, wenngleich hier der Präsenzpeak ein wenig für übertriebene Nachdrücklichkeit insb. bei Konsonanten und Falsett sorgt. Gleiches gilt für Orchester – Geigen, Trompeten und Querflöten stechen durch diese Tonalität einfach etwas hervor, klingen für mich auch etwas zu hell. Celli bleiben ein wenig im Hintergrund, das Verhältnis passt nicht ideal. Das sind allerdings wirklich pingelige Beschreibungen, die Mitten klingen alles in allem dem DT880 tonal sehr sehr ähnlich, bei (wenn auch nicht weltbewegend) besserer Auflösung – gleichsam kostet der T90 eben auch das doppelte.
Die Instrumentenseparation ist bedeutend besser, die Bühne ist in die Tiefe deutlich besser gestaffelt, der T90 geht zudem etwas mehr in die Breite, sowie auch die oben-unten Ortung besser von statten geht. Allerdings ist der DT880 hier nicht weit entfernt – vor allem eben die Auflösung des T90 ist über das gesamte Spektrum eine deutliche Klasse besser, was ihm hier einfach einen deutlichen Vorsprung einräumt.

Mit UE-Dämpferglied:
Wir erinnern uns, ich hatte ja das Dämpferglied zur Hand. Und um ehrlich zu sein, der Unterschied mit und ohne Dämpferglied ist für mich deutlich! Klar muss beim Lesen der folgenden Zeilen sein: Es wird kein neuer Hörer. Ganz sicher nicht. Aber die Tendenz im Detail ändert sich für mich mitunter wirklich merkbar.
Mit dem Dämpferglied tritt der Bass deutlicher in den Vordergrund – der Bass wirkt über das gesamte Spektrum angehoben, es ist nun mehr Oberbass vorhanden, der Kickbass nimmt ein bisschen zu. In den Mitten füllt sich die Senke im Grundton auf das für mich _perfekte_ Maß. Ich bin sehr angetan von diesem Unterschied bei Klassik, das Orchester spielt in meinen Ohren stimmiger, die Instrumente sind nun für mich gleichberechtigt und spielen äquidistant zu mir. Allerdings bleibt die Betonung der oberen Mitten erhalten, was für mich Spaß erhält. Der Präsenzton-Peak hingegen nimmt ein wenig ab, ohne die Stimmdeutlichkeit besonders zu senken, Transienten klingen nun weniger spitz, aber auch etwas weniger deutlich/vordergründig. Der Hochton nimmt mengenmäßig ein wenig ab, geht aber weiterhin höher als der DT880. Die Durchhörbarkeit bleibt erhalten, der Hochton drängt sich einfach nicht mehr so leicht in den Vordergrund. Die Räumlichkeit ändert sich mMn nach merklich – das Geschehen verteilt sich weiter in die Breite, rückt etwas näher, verliert aber ein bisschen an Tiefe. V.a. in den Mitten ist die Separation für mich ohne Dämpferglied besser!
Während dieser Zeilen höre ich gerade Strauss‘ „Seid umschlungen Millionen“ mit dem Dämpferglied, es macht unglaublich Freude. Durchhörbar, jedes Instrument klingt „richtig“, die Bühne ist weit genug, um Überblick zu geben, gleichzeitig bleibt es stets ein „intimes Erlebnis“ und es macht auch bei geringer Lautstärke Spaß. Wobei ich sagen muss: Spaß macht der T90 ganz genauso ohne Dämpferglied, auch bei leisen Lautstärken, er ist allerdings etwas schlanker im Klangbild. Abhängig vom Stück gefällt mir mal das eine, mal das andere Setup besser.

Zwangsläufig verglich ich den T90 mit Dämpferglied auch mit dem HD650 – denn in dessen tonale Richtung geht die subtile Wegentwicklung vom DT880, sobald das UE-Teil dazwischen hängt. Topografisch beschrieben würde ich sagen, dass der T90 mit Dämpferglied wohl eine ideale Mischung aus DT880 und HD650 ist, nur eben eine ganze Klasse besser hinsichtlich der „technischen Parameter“ wie Auflösung, Räumlichkeit und Instrumentenseparation. Ohne Dämpferglied ist er ein wenig näher am DT880, klingt härter, etwas heller und präziser, mitreißender und räumlicher.
Bleibt dazu noch zu sagen: Der HD650 wird vom T90 mit Dämpferglied regelrecht stehen gelassen, in allen Belangen. Mit dem DT880 geschieht selbiges hinsichtlich Hochton und Bassbereich, in den Mitten kann mein DT880 aber durch einen, für meine Ohren sehr natürlichen Mittenbereich glänzen, der die Präsenzbetonung des T90 zumindest einer erneuten kritischen Bewertung unterziehen lässt. Wobei ich zur Ehrenrettung des HD650 sagen muss: Ich bevorzuge einfach den direkteren, helleren Klang des DT880, mit mehr Höhen, stärker betontem Präsenzbereich und einem präziseren Bass. Wer die Abstimmung des HD650 liebt, der könnte schon der Dämpferglied-T90 als zu höhenbetont oder „spitz“ empfinden.

Fazit:
Für mich ist der T90 der Wurf schlechthin. Mir fällt nach 3 Tagen Hören nichts ein, was mir an ihm fehlen könnte. Zwar bin ich mir sicher, es würde mir etwas einfallen, wenn ich nur lange genug darüber grübeln könnte, aber so ad hoc bin ich einfach nur happy, ihn probiert zu haben. Ein wirklich überzeugender Hörer, in allen Belangen, der für mich wirklich einen lohnenswerten Aufstieg ggü. der Klasse der „großen Drei“ darstellt.

Zu der Dämpferglied-Sache: Es sind und bleiben Nuancen, die aber die Grundstimmung des Hörers für mich deutlich verändern. Das faszinierende daran ist, dass ich beide Abstimmungen gut finde!
Ich bevorzuge den T90 direkt am Amp z.B. für Elektronisches wie Daft Punk oder Justice, weil er härter und mitreißender klingt. Klassik, Gospel, Soul, das sind Fälle für das UE-Dämpferglied.
Beides klingt toll, beides lässt sich auch leise sehr schön genießen. Ich beginne nun zu sparen, damit auch ich mal einen T90 mein Eigen nennen kann.

Bilder folgen in den nächsten Tagen, wenn meine DSLR wieder bei mir ist.

Lg
Chris


[Beitrag von Bad_Robot am 15. Aug 2012, 12:18 bearbeitet]
Morta
Inventar
#2 erstellt: 04. Aug 2012, 17:27
Zuerst möchte ich mich bedanken bei den Organisatoren dieser Testaktion und natürlich auch bei Beyerdynamic. Ich finds toll, die möglichkeit zu haben, solch hochwertige Kopfhörer in den eigenen 4 Wänden in Ruhe testen zu können. Weiter so ;-)

Dann stell ich mal das Equipment vor:

An Kopfhörer war vorhanden

-Sennheiser HD 480II
-AKG K530
-Superlux 681
-Beyerdynamic DT 990Pro
-Beyerdynamic T70
-und der T90

PICT0345

Unterschiedlich dicke Polster bei T70 und T90:

PICT0350

Vergleich der Ohrmuscheln:

PICT0355


Als Zuspieler dienten PC mit Win 7 64bit mit einer Asus Xonar Essence STX und/oder Fiio E17, sowie CD-Player Sony X202ES und ein DVD-Player Tevion 2008-H die jeweils optisch mit dem Fiio verbunden wurden.

Den Sennheiser und den AKG konnte ich ziemlich schnell aus dem Vergleich rausnehmen, da sie in keinster Weise irgendwie mit den Anderen mithalten konnten.

Zum direkten Vergleich T90 und T70 hatte ich sie zuerst paralell an die STX angeschlossen. So konnte ich einfach den Hörer wechseln und musste nichts umstecken. Dabei fiel mir allerdings auf, dass der T90 doch einiges mehr an Leistung für die selbe Lautstärke braucht wie der T70.
Also musste ich den Fiio zu Hilfe nehmen. Mit 2 verschiedenen Playern, auf denen das gleiche Lied lief, konnte ich dann mit der STX und dem Fiio die beiden Kopfhörer auf die selbe Lautstärke einstellen.


Dann zum Probehören. Bei den beiden Tesla-Modellen ist eine Verwandschaft nicht abzustreiten, beide spielen auf einem sehr hohen Niveau und die Unterschiede sind eher als gering einzustufen. Was Musik angeht bin ich sehr detailverliebt und beide erfüllen diese Ansprüche zu meiner vollsten Zufriedenheit.
Ich versuche mal die Unterschiede die ich wahrnehmen konnte in Worte zu fassen.

Angefangen habe ich mit Pink Floyd – The Wall, liegt als Flac auf meinem PC. Bei dem Lied Mother
direkt am Anfang bei dem Pusten/Hauchen klingt der T70 viel räumlicher und das Geräusch steht irgendwie länger in der Luft und verursacht bei mir fast eine Gänsehaut. Bei deim T90 war dies nicht der Fall. Da hörte sich das eher an wie ein laues Lüftchen.
Bei ATB – Twisted Love, der T70 hat den knackigeren Bass, dafür sind die Stimmen etwas nasal. Stimmen hören sich mit dem T90 deutlich besser an.
Bei Dire Straits – Brothers in Arms klingt der T70 am Anfang etwas dosig. Diesen Unterschied hör ich aber nur direkt wenn ich vom T90 wechsele, und dann auch nur ersten paar Sekunden bis ich mich dran gewöhnt hab. Weiß nicht ob das bei allen geschlossenen KH so ist, der T70 ist mein einzigster Geschlossener.
Dann hörte ich von Linn Records The super Audio collection Vol. 5 – Early in the morning. Ein Album in 192KHz – 24 bit.
Die Männerstimme spielt mit dem T90 etwas freier, beim T70 hört sich das etwas an als steht der Sänger in einem Raum, bzw. die Stimme hat mehr Resonanz. Auch dies ist aber so minimal, dass ich es nur wahrnehme wenn den einen Absetze und den Anderen direkt aufsetze.
Auch bei Katie Melua ist die Stimme mit dem T90 etwas präsenter. Da kann der T70 nicht ganz mithalten.
Dann kam eins meiner Lieblingsalben, Roger Waters – Amused to Death.
Auch da wieder das selbe Spiel, bei Stimmen liegt der T90 leicht vorne. Allerdings bei Perfect Sense Part II, etwa bei 1:05 wo der Chor einsetzt, klingt der T90 im Verlgeich zum T70 richtig langweilig, bzw. der Chor ist beim T90 viel zurückhaltender. Der T70 ist da einfach beeindruckender.
Bei Late Home Tonight Part 1, neben dem Tropfen und Vogelgezwitscher, die Gitarre bis zur Kuh^^ klingt beim T90 einfach gefälliger.

Zwischendurch hab ich immer mal mit dem Superlux 681 verglichen. Klar, bei den Beyerdynamics klingt einfach alles präziser, die Auflösung ist besser usw.. Aber für den Preis des Superlux find ich den Abstand schon wirklich sehr erstaunlich gering. Das ist wirklich ein Preis-Leistungswunder.
Der Sennheiser dagegen versagt völlig. Und das in allen Disziplienen. Auch der AKG K530 kann lange nicht so mithalten wie der Superlux.

Ich höre auch sehr viel Goa, Psy-Trance und so Sachen, z.B. Symphonix DJ Set Acid Winter mix und da würd ich immer den T70 klar vorziehen. Der T90 ist dafür einfach viel zu ‚“brav“. Er kommt mir da fast vor wie ein zahnloser Tiger^^

Insgesamt würd ich sagen, der T90 geht eher in Richtung Hifi als der T70. Die Höhen sind beim T90 minimal zurückhaltender, der Bass allerdings leider auch. Wenn ich mit dem DT 990Pro vergleiche, so liegt die Abstimmung des T70 näher an Diesem dran als der T90. Der ist ein Tick neutraler.

Auch beim Zocken macht der T90 eine gute Figur, Gegner sind super zu orten und alle Geräusche und Explosionen kommen Glaubhaft rüber. Hier der T90 als Headset:
PICT0343

Nochmals ein Dank an alle Beteiligten, und falls noch jemand Fragen hat stehe ich auch per PM zu Verfügung.
Leipziger
Stammgast
#3 erstellt: 05. Aug 2012, 14:57
OK, dann mal mein Senf hierzu.

Der T90 liegt also hier vor mir. Die Verpackung ist das, was bei Premium-Kopfhörern der Marke seit längerem üblich ist. Umkarton aus stabiler Pappe, darin eine gut gepolsterte Kunstledertasche, wie sie auch anderen Modellen, wie dem DT880 und dem T70 beiliegt.

An der Verarbeitung gibt es - wie immer - nichts zu meckern. Erzsolide, für die Ewigkeit gebaut. Optisch ist der T90 eher als konservativ zu bezeichnen, wenngleich die Gewebebespannung der Ohrmuscheln ein interessantes Bild abgibt.

Am Tragekomfort gibt es nichts auszusetzen, der T90 ist bequem, das recht hohe Gewicht ist gut verteilt, und man kann ihn stundenlang ohne Druckgefühl tragen.

An den Antrieb stellt der T90 mittlere Ansprüche, er ist am Arietta und am Fiio E17 etwas lauter als ein HD650. Als portitauglich würde ich ihn aber nicht bezeichnen. Ein (europäisch kastrierter) iPod hat mit dem "Befeuern" schon seine liebe Not.

Isolation gibt es bei einem offenen Hörer natürlich nicht.

Vergleichen konnte ich mit dem schon genannten HD650, mit dem AKG Q701 und dem AKG K550.

Fangen wir unten an: Im Bass spielt der T90 eher schlank, aber tiefreichend, mit ausreichend Kontur und Schnelligkeit. Der HD 650 ist deutlich "träger" und "fetter" im Bass. Ein AKG Q701 (also zumindest meiner, man spricht da ja von deutlichen Serienstreuungen) kommt da aber recht gut mit. Mir schienen die Konturen im Bass beim 701 "greifbarer", plastischer, der T90 hatte aber hinischtlich Attacke und Tempo die Nase deutlich vorn.

Die Mitten stellen sich recht linear da. Die Senke um 4,5 kHz, die ich dem T70 unlängst noch ankreidete, hat der T90 nicht. Von einer blutleeren Wiedergabe ist nichts zu bemerken. Hervorzuheben ist für meine Begriffe, dass man mit dem T90 sehr weit aufdrehen kann, ohne dass Stimmen in irgendeiner Weise verfärben würden. Hier ist der Vergleich zum K550 interessant, welcher insbesondere weiblichen Stimmen bein steigendem Pegel ein gewisses "Näseln" oder "Quäken" andichtet. Das ist wohl das, was gemeinhin als Dosigkeit bezeichnet wird. Dem T90 ist das auch bei brachialsten Pegeln völlig fremd.

Kommen wir zum Pferdefuß: Die Höhen. Wie bei Beyerdynamic kaum anders zu erwarten, sind diese recht kräftig dosiert. In Verbindung mit den im Vergleich zum T70 (und auch zum DT880) kaum abgesenkten Mitten, kann je nach Musikmaterial ein Klangeindruck entstehen, der anstrengend, ja bisweilen sogar lästig ist. Wer in dieser Hinsicht empfindlich ist, wird mit dem T90 wohl nicht glücklich werden. Dass die Auflösung auch in den oberen Etagen sehr gut ist, rettet da nur wenig.

Gut, ich bin zum einen durch den HD650 und jetzt auch durch den Fischer Amps FA-3 geprägt. Ferner habe ich auch teilweise recht fieses Musikmaterial, wie

Go-Go's: Beauty And The Beat (30th Anniversary Edition)
The Beautiful South: 0898
Aerosmith: Pump

genommen. Bei etwas dezenteren, weniger höhenlastig produzierten Aufnahmen fällt die Eigenheit des T90 natürlich weniger auf - aber wer will schon seine Musiksammlung wegen eines neuen Kopfhörers komplett umstellen?

Bevor ich den T90 hörte, hätte ich nie vermutet, einen 701er jemals als "relaxed" zu bezeichnen. Hiermit sei es geschehen...

Die Auflösung des T90 ist über den gesamten Frequenzbereich sehr gut und dem HD650 sowie dem Q701 überlegen. Leider "überschreien" die dominanten Höhen mitunter einige Details in Bass und Mitten.

Zur Bühne kann ich nicht allzuviel sagen. Ich tue mich da sehr schwer, irgendwelche fassbaren Dinge zu erhören und auf Papier zu bringen. Daher nur so viel: Ich kenne Kopfhörer mit auffälliger Bühnendarstellung (HD800, K/Q701) und solche mit unauffälliger (der Rest). Der T90 reiht sich unter die unauffälligen Hörer, was im Umkehrschluss bedeutet, dass er auch nicht negativ auffällt.

Fazit: Der T90 erfüllt hinsichtlich Verarbeitung, Komfort und technischer Leistung die Anforderungen, die ich für EUR 500 stelle, voll und ganz. Noch mehr als bei anderen mir bekannten Kopfhörern gilt hier aber die Einschränkung, dass die Abstimmung zu den persönlichen Vorlieben passen muss. Ein Hörer für alles und jeden ist der T90 nicht.

Wer einen Universalisten in dieser Preisklasse sucht, dem würde ich eher zum SRH-1840 von Shure raten.

Dennoch vielen Dank an Beyerdynamic und sathim für die tolle Testaktion.
RiotNBG
Neuling
#4 erstellt: 10. Aug 2012, 21:57
Hallo Freunde,

ich habe ein kleines Review zum T90 verfasst, ich habe auch einige hochauflösende Bilder drin.

Mein T90 Review

Viel Spaß

P.S. ich hoffe der Link ist erlaubt...ist nur ne kleine private seite
shaft8
Inventar
#5 erstellt: 13. Aug 2012, 18:31
T90 Test:

ich brauche ja nicht gross zu betonen, wie genial ich solche Aktionen seitens des Herstellers finde.
Ein neuer Kopfhörer kommt auf den Markt und mit ein bisschen Glück gehört man zu den Personen, die ihn 1 Woche lang kostenlos testen dürfen.
Find' ich super. :-)


T90 2

Interessiert war ich deswegen, weil man nach dem ersten Aufsetzen des sehr gemütlichen 880 Edition (600 OHM) einfach das Gefühl hat, einen Beyerdynamic besitzen zu müssen. Das klingt komisch - für einen Laien gehört der Tragekomfort aber zu den wichtigen, ersten Eindrücken wodurch so ein Hörer (neben dem Klang) in Erinnerung bleibt.

Ich hatte auch schon beim T70 Test mitgemacht, der mich aufgrund der Bauart (geschlossen), dem Tragekomfort und der Summe von Vorzügen sehr begeistert hat. Einzig bei Hörbüchern, also wenn es um reinen Text geht, ist eine Absenkung bei ca. 500HZ nicht unwichtig, weil er sonst je nach Stimmlage eine gewisse Dosigkeit (T90 absolut nicht) hat.
Im Grunde eine Kleinigkeit, aber nur für den, der einen EQ sein Eigen nennt. Dies als Nachtrag.

Der neueste Streich, der T90 ist komplett offen und schnell auf den Punkt gebracht würde ich sagen – Bass sehr sauber mit Struktur, aber die Höhen sind bei 8KHZ etwas zuviel.
Aber so leicht ist es eben nicht, vom Geschmack ganz abgesehen. Wer vom 880 Edition kommt erlebt mit dem T90 allerdings vorzeitige Weihnachten, denn das wäre sein Hörer.
Minimale Badewanne mit super Auflösung und frischem Sound. Meiner Meinung nach auf keinen Fall mit dem Unterwasserklang des 990 vergleichbar, viel eher 880 Edition.
Die Grenze zwischen guten und sehr guten Kopfhörern ist jedoch immer fliessend. Fast geht es nur noch um Nuancen in der Abstimmung bzw. des persönlichen Geschmacks. Wenn man beim T90 mit einem EQ spielt, um die technischen Fähigkeiten voll auszureizen, hat man es schwer, diesen Klang noch zu toppen. Nach öfterem Hin- und Herwechseln mit einem anderen Hörer sowieso.
Aus der Erinnerung heraus war der HD800 von Sennheiser auch ähnlich hell. Zwar nicht mit peak, aber vom Gesamtbild der hellen Töne ähnlich. Nur hat der T90 den qualitativ und quantitativ besseren Bass. Ich kann mich nicht erinnern beim HD800 solch sauber definierte Bässe mit Punch und Kick gehört zu haben.Aber die Stärke des HD800 liegt wohl irgendwo anders, das muss erwähnt bleiben.

Auch kann ich mir vorstellen, dass manche den T90 sogar besser als den doppelt so teuren T1 finden, der aus der Erinnerung heraus zwar das rundere Klangbild hat, aber für den doppelten Preis nicht nochmals ein enormes AHA-Erlebnis bietet. Da könnte man sagen, für den Preis bekommt man ja einen T70 und einen T90 und hat ausgesorgt. Aber der T1 hat eben keinen Höhenpeak und eine leicht andere Klangsignatur. Das mögen Nuancen sein, aber dabei geht es ja beim Musikhören.
Dennoch sind sich T90 und T1 sehr ähnlich.

Der T90 versucht ein Allrounder zu sein, der jegliche Musik frisch und detailreich rüberbringt.
Wer gerne mal durchs Radio zappt, bekommt schnell Zugang zu unterschiedlichen Genres. Mir persönlich gefiel der T90 bei Pop, Elektro und Gesang am Besten. Auch Erzählstimmen sind klar und ohne Resonanz. Auf die Raumdarstellung habe ich nicht so grossartig geachtet, würde sie aber als gross, frisch, frei nach aussen und realistisch bezeichnen.
Die Fähigkeit zu rocken ist ihm gegeben, aber nicht perfekt. Die E-Gitarren haben durch das etwas helle Klangbild nicht den Sound, den ich gerne hätte. Das haben aber die wenigsten. Ein AKG 701 stellt die Sache wesentlich unrockiger dar. Dagegen ist der T90 "Wacken Pur".

Die Optik, Haptik und der Komfort ist wie immer super. Die Hörer von Beyerdynamic sehen zwar alle gleich aus, aber warum etwas verschlechtern, wenn etwas so nah am Ideal ist?
Die Ohrpads lassen sehr frischen Sound zu, bieten aber dennoch genug Bassfundament. Wer am T90 interessiert ist, sollte mal aus Spass die Ohrpads mit denen des DT990 tauschen. Diese kann man auch separat um ca. 20 Euro nachkaufen. Diese Pads halten den 8KHZ Peak besser zurück und hell genug ist er dann auch noch.Wie genau sich das Klangbild dadurch ändert soll man selbst herausfinden.
Interessant fand ich die T90 Polster, weil eine Art Pappe innen verbaut wurde. Wenn man die Polster drückt, fühlt sich das so an. Von aussen sehr weich und bequem. Als Sinn könnte ich mir vorstellen, dass die Ursprungsform der Polster somit länger erhalten bleiben soll.

Das Gewebe aussen an den Ohrmuscheln macht auf mich einen optisch schönen und auch durchaus stabilen Eindruck.
Eine Komplett-offen-Lösung kann auch deutlich fragiler konstruiert werden.


T90 2



Fazit:
Der T90 begeistert durch eine sehr saubere Bassline, auf die man einfach gerne lauscht und mit der man dauerhaft Spass hat. Wer danach auf einen anderen Hörer wechselt, wird wieder dieses feine „Grummeln“ vom T90 hören wollen. Auch Punch, Kickbass, Frische und Offenheit gefiel mir gut. Je nach Song störte mich jedoch die Betonung der Höhen bei 8KHZ.

Kann man versuchen per EQ nachzubessern, aber eigentlich wäre der Idealfall der, dass die Stärke und nicht die Schwäche per EQ vom Benutzer optimiert / verbessert wird. Wenn einem der Grundcharakter eines Hörers nicht zusagt, sollte auch den EQ im Schrank lassen. Wer will jedesmal vor dem Hören Negatives beseitigen anstelle Positives zu betonen?

Ein 500 Euro Hörer muss gefallen und der T90 gefällt mit Sicherheit sehr vielen Leuten. Mir ist er etwas zu hell, aber das sollte jeder selbst entscheiden.
Wer vorher bereits etwas heller gehört hat (z. B. 880 Besitzer) wird glücklich werden und erlebt mit dem T90 ein deutliches Soundupgrade.

Nochmals ein grosses Danke an Beyerdynamic sowie denen, die diese Aktion ermöglicht haben.


[Beitrag von shaft8 am 13. Aug 2012, 18:31 bearbeitet]
RobN
Inventar
#6 erstellt: 22. Aug 2012, 19:59
Einführung/Allgemeines

Mein derzeit meist genutzter Kopfhörer ist ein Denon AH-D2000, ausserdem besitze ich noch: Beyerdynamic DT990 Pro, Philips Fidelio L1, CAL! und Presonus HD7 (aka Superlux HD681). Ausserdem an In-Ears UE TripleFi 10, Phonak Audèo PFE1x2 und Westone W1. Diverse andere Hörer haben mich entweder schon wieder verlassen oder wurden in der Vergangenheit bei Händlern probegehört.

Als Zuspieler für alle Hörer diente mein PC, abwechselnd mit Fiio E7 sowie dem dedizierten KHV meiner Soundkarte (ESI/Audiotrak Prodigy HD2 auf Low-Gain) und testweise am KH-Ausgang meines CD-Players. Der T90 zeigt dabei keine Auffälligkeiten, verhält sich am nahezu 0-Ohm-Ausgang des Fiio nicht merkbar anders als etwa an der hochohmigen Prodigy. Direkt als erstes ist mir aufgefallen, wie leicht der T90 anzutreiben ist. Der DT990 mit ebenfalls 250 Ohm braucht schon deutlich(!) mehr Leistung, um auf die selbe Lautstärke zu kommen und selbst Niedrig-Öhmer wie der Denon sind bei identischer Einstellung am KHV nicht dramatisch viel lauter.

Meine musikalischen Schwerpunkte liegen momentan vor allem bei (gutem!) Synthpop, ruhigen Electro-Titeln (kein Techno und Ähnliches) sowie Rock/Hardrock und (gemäßigtem) Metal jeglicher Art. Generell gibt es in fast jedem Genre für mich hörenswertes, der Schwerpunkt liegt aber im Moment ganz klar auf den oben genannten.

So - damit kämen wir dann aber auch mal zum eigentlichen Objekt der Begierde, dem T90...

Verarbeitung/Optik/Haptik

Insgesamt ordentlich und der Preisklasse grundsätzlich angemessen. Die Materialien wirken wertig, die Farbkombination gediegen. Unverkennbar ist das typische Beyerdynamic-Design. Die Editions-Modelle der DTxx0 kenne ich zwar bisher nur vom Händler, aus der Erinnerung sind sie sehr ähnlich verarbeitet. Mein DT990 Pro jedenfalls wirkt deutlich schlichter und hemdsärmeliger, auch wenn die Grundkonstruktion praktisch identisch ist. Was mir allerdings nicht gut gefält, ist die Größenverstellung: erstens ist sie für meinen Geschmack viel zu leichtgängig. Mir ist es während der Testphase mehr als einmal passiert, dass die Ohrmuscheln beim nächsten Aufsetzen komplett eingefahren waren, obwohl ich den Hörer nur abgenommen und betont vorsichtig auf den Tisch gelegt habe. Hier hält die Verstellung des DT990 Pro - obwohl eigentlich identische Technik - besser. Vielleicht liegt es auch einfach nur an diesem einen speziellen Exemplar des T90. Aber generell wirkt der Mechanismus bei beiden recht einfach - in der Hinsicht ist unter meinen Hörern der nur halb so teure Philips L1 das Maß aller Dinge.

Komfort

Zum Tragekomfort gibt es eigentlich nur zu sagen: hervorragend! Generell sitzen ja ohnehin die größeren Beyers mit ihren großen, runden und weichen Polstern schon sehr komfortabel, der DT990 aber hat für mich vor allem einen Minuspunkt: mein rechtes Ohr stößt an die Treiberabdeckung, was schnell sehr unangenehm drückt. Beim T90 sind die Polster ein gutes Stück tiefer, somit umschließt er meine Ohren komplett und eckt nirgendwo an. Sehr schön. Auch der Kopfbügel ist gut gepolstert, trotz des nicht ganz niedrigen Gewichtes kann man den T90 insgesamt auch über Stunden hinweg angenehm tragen und spürt ihn kaum. Auch wenn ich das Material der Polster beim DT990 als etwas angenehmer - weniger kratzig - empfinde, ist der T90 der langzeitbequemste Kopfhörer, der bis dato auf meinen leider in der Hinsicht recht schwierigen Ohren Platz nehmen durfte - top!

Klang

Die Familienzugehörigkeit ist nicht zu überhören - leider auch, was den schon typischen "Beyerpeak" in den Höhen angeht. Im Gegensatz zum DT990 Pro empfinde ich ihn entgegen anders lautender Meinungen sogar manchmal eher noch als ausgeprägter, was aber auch am weniger angehobenen Bass liegen mag. Insbesondere (aber nicht nur) betonte Sibilanten überschreiten leider gelegentlich schon einmal die Schwelle zum Unangenehmen.

Die Mitten sind dafür sehr schön präsent und kaum abgesenkt, trotz der Höhenlastigkeit. Besonders die Stimmwiedergabe empfinde ich als hervorragend, im direkten Vergleich habe ich z.B. den Denon erstmals als teilweise leicht nasal und zu dünn wahrgenommen.

Der Bass ist sehr schnell, präzise und trocken, der etwas dröhnige und aufgedickte Oberbass etwa eines DT990 ist ihm absolut fremd. Insgesamt ist er aber für meinen Geschmack teilweise ein wenig zu zurückhaltend, insbesondere ganz weit unten im Tiefbass fehlt mir je nach Musik manchmal schon etwas. Da liegt mir die Abstimmung des Denon oder auch des TripleFi 10 mit ihrer Anhebung im Tiefbass offenbar besser. Insgesamt kann ich mich bei längerem Hören ohne Wechseln an den eher schlanken Bass aber dennoch recht schnell gewöhnem und bei einem Teil meiner Musik auch gut damit leben. Bei mir gut bekannten Titeln mit ultratiefen (synthetischen) Bass-Anteilen fehlt mir allerdings auch weiterhin etwas.

Als wirklich hervorragend empfinde ich generell die Auflösung, wohl eine der größten Stärken des T90. In der Hinsicht steckt er fast alle meine anderen Kopfhörer locker in die Tasche, lediglich der TF10 kann in etwa mithalten. Nicht zu höhenreiche, reichhaltig instrumentierte und gute Aufnahmen etwa akustischer Musik, Singer/Songwriter und ähnlichem sind mit dem T90 ein Traum.

Tonal passt also bis auf den Höhenpeak grundsätzlich eigentlich alles. Allerdings kann das auch ein Nachteil sein, bei manchen Titeln habe ich den Klang als geradezu langweilig empfunden, während ich mich bei anderen an der schieren Fülle an Auflösung und Details gar nicht satthören konnte. Aber leider gab es dann auch noch eine dritte Kategorie von Titeln, insbesondere mit nicht perfekter Aufnahme, bei denen der T90 geradezu lästig und anstrengend klingen konnte: bassarm und mit sezierend bis hin zu schneidend zu bezeichnenden Höhen, die den Hörgenuss empfindlich trübten.

Fazit

Der erhoffte Allrounder ist der T90 für mich also leider doch nicht ganz geworden, auch wenn er ein technisch hervorragender Hörer mit vielen Stärken ist. Der manchmal unangenehme Peak in Verbindung mit dem mir teilweise fehlenden Tiefbass und das dadurch für meinen Geschmack insgesamt zu helle Klangbild verhindern aber, dass er mich gänzlich zufrieden stellt. Mit einem anderen oder zumindest anders verteilten/gewichteten Musikgeschmack wären wir vielleicht sogar sehr gute Freunde geworden.

Bleibt mir zum Abschluss noch zu sagen, dass ich mich glücklich schätze, zu den Teilnehmern dieser Aktion gehört zu haben. Mein Dank geht daher an dieser Stelle an Sathim für die Organisation und Beyerdynamic für die Bereitstellung des Testmusters!

Zaunei
Stammgast
#7 erstellt: 22. Aug 2012, 20:58
Hier gibts noch einige Eindrücke von mir http://www.hifi-foru...um_id=211&thread=489
KoRnasteniker
Inventar
#8 erstellt: 23. Aug 2012, 01:40
Testbericht T90:

Gleich zu Beginn möchte ich mich beim User Sathim und Beyerdynamic für die Ermöglichung dieser Testaktion bedanken.

Der Testbericht soll meine persönliche Meinung wiedergeben und kann deshalb keinesfalls als objektive Einschätzung gelten.

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Verwendetes Equipment:

Abspielgeräte:
FiiO E10 an HP Compaq 2510p

Abspielsoftware:
Foobar 2000 unter Win XP und Win 7.

Kopfhörer:
Beyerdynamic T90
Beyerdynamic DT880/600

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Zuerst mal zur Testumgebung: Getestet wurden verschiedenste Genres, alle sorgfältig ins Flac-Format von CDs geripped.
Zum Testzeitpunkt lag gerade eine Hitzeglocke über Wien und so sind manche Eindrücke auch nicht weiters verwunderlich.

Optik und Haptik:
Der Kopfhörer kam gut verpackt bei mir an. Die Kopfhörertasche ist die gleiche, wie beim DT880/600. Eine schlichte Ledertasche, mit Schaumstoffeinlage.
Der Kopfhörer ansich fühlt sich sehr gut verarbeitet an. Die Kopfbügel sind nicht, wie beim DT880 mit Leder überzogen, sondern mit einer Art Vlies.
Das fühlt sich im Winter sicher wohlig warm an, aber hat nicht die Qualität des Kunstleders (Außerdem fängt man im Sommer unter diesem Material wesentlich schneller zum schwitzen an, als mit den DT880 Pads). Zweiter Unterschied sind die Ohrpads.
Beim DT880 sind hier standardmäßig graue Velourpads mit von der Partie. Beim T90 findet man die gleiche Art Vlies, wie an dem Kopfbügel. Hier ist das Velour wesentlich geschmeidiger als das eher kratzige Vlies.
Sowohl am Kopfbügel als auch bei den Ohrpolstern weist der T90 eine dickere Polsterung auf, als der DT880.
Was auch neu ist und bereits in den anderen T-Serien zum Einsatz kommt, ist die neue Verpackung im Bereich der Rasterung. Anstatt der Metalllasche beim DT880 gibts hier eine Plastikummantelung. Nichtsdestotrotz wirkt die Verarbeitung auch hier hochwertig.
Der Verstellmechanismus fällt aber trotzdem gleich aus.

Tragekomfort:
In Sachen Langzeittauglichkeit kann sich der T90 durchaus mit dem DT880 messen. Sowohl der neue Beyer, als auch der DT880 kann man über Stunden tragen, ohne einen Druck oder gar Schmerz zu verspüren.
Anders sieht es da schon bei der Erwärmung der Ohren aus: Hier macht sich das unterschiedliche Material der Ohrpolster bemerkbar. Wie schon beim Punkt Optik und Haptik geschrieben, sind diese beim T90 aus einer art Vlies und schmeicheln den Ohren nicht ganz so sehr, wie die Pads des DT880.
Dieses Vlies ist auch deutlich dicker als das des DT880 und lässt dadurch auch gleich weniger Durchlüftung der Ohren zu.

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Klang:
So, wie klingt dieser Hörer nun im Vergleich zu seinem Quasi-Predecessor DT880? Der Erste Eindruck war um ehrlich zu sein etwas ernüchternd. Allgemein klang er heller als der DT880 und eine Auflösungssteigerung konnte ich beim T90 auch nicht unbedingt feststellen.
Wie gesagt war das der erste Eindruck. Nach und nach begannen sich aber die Vorteile herauszukristallisieren. Ich möchte hier, wie schon im Review zum Shure SRH-1840 das Layout beibehalten. Nach der allgemeinen Einschätzung auf die einzelnen Frequenzabschnitte eingehen:

-->Bass:
Im Bassbereich wurde ich beim ersten aufsetzen, was die Bassmenge anbelangt etwas enttäuscht. meine Erwartungen gingen in Richtung "Mischung aus DT880 und DT990". Ich suchte also den typischen Beyer-Midbassbuckel. Aber Fehlanzeige. Von dem war keine Spur. Stattdessen fiel mir auf, dass er im unteren Mid- bis Tiefbass kräftiger zu Werke ging, als der DT880.
Ich hielt dies zuerst für eine leichte Tiefbassbetonung, bis ich ihn - zwar nicht direkt - mit dem AKG K550 verglich. Der AKG hat im unteren Bassdrittel noch ein bisschen mehr Bass, als der T90. Der T90 ist also einfach im Bass linear. Diese Linearität wirkt sich aber auch unmittelbar auf den Kickbass aus. Wo der DT880 wirklich gut kickt, hat der T90 wesentlich weniger Energie. Am Anfang stört das vielleicht ein bisschen, man gewöhnt sich aber recht schnell daran und dann klingt auch ein Trip-Hop Gespann wie Lamb ausreichend druckvoll. Positiv fällt diese Linearität bei Jazz auf. Der Kontrabass stimmt nun mit Klavier und Schlagzeug überein, wo es beim DT880 schnell man zu leise klingen konnte gegenüber den anderen Instrumenten, haut Dan Berglund von E.S.T. über den T90 so richtig in die Saiten.Einen trockenen Bass haben beide, DT880 und T90. Allerdings empfinde ich den Bass vom T90 als ein bisschen trockener. Das kann entweder an der Teslatechnologie liegen, aber auch die blosse Abstimmung im Bass könnte dazu beitragen.

-->Mitten:
Hier tun sich die zwei Kandidaten nicht viel. Der T90 hat hier vielleicht die etwas kühlere Darstellung, als der DT880. Was aber eher dem Grundton zuzuschreiben ist und nicht den Mitten. Tendenziell klingen Frauenstimmen beim T90 sogar etwas hervorgehobener, als beim DT880 aber auch etwas heller. Das liegt wahrscheinlich daran, dass vom Mid-/Kickbassbuckel des DT880 auch etwas an Energie in den Grundton reinstrahlt.
Dadurch klingen auch Gitarren nicht so voll, aber trotzdem minimal "echter". Gleiches gilt für Klavier. Hier aber umgekehrt, es klingt zwar echte und teilweise hört man die Gefühlvollen Anschläge auch richtig aus den anderen heraus, insgesamt präsentiert sie der T90 aber etwas zu hell. Mir Fehlt ein wenig der Grundton von wärmeren Hörern. Aber vielleicht ist das auch nur Gewöhnungssache.

-->Höhen:
Die Höhen sind meines Erachtens das Interessanteste am neuen Tesla-Beyer. Ich erwartete von vorne herein den typischen Beyerpeak bei 8-9KHz. Umso mehr war ich überrascht, als da zwar eine Höhenbetonung da war, plötzlich aber an einer komplett anderen Stelle. Nämlich deutlich Höher oben im frequenzspektrum, schätzungsweise bei 12KHz. Dadurch wirkte der Hörer in bestimmten Stücken weniger schrill und anstrengend, in anderen Stücken drehte sich das ganze aber wieder um. Durch den Höhenpeak weiter oben, erhalten Becken und Hi-Hat Anschöäge vom Schlagzeug einen deutlich anderen Charakter, als wenn ich sie mit dem DT880 höre. Bei den Anschlägen fehlt es dem becken deutlich an Kontur. Diese können zwar ausklingen - und ja, sie klingen länger nach als beim DT880 aber besitzen viel weniger Körper. Wirken dadurch vielleicht ein bisschen unwirklicher. Bei einem Hi-Hat lastigen Jazzstück stachen die Höhen sogar mehr heraus, als beim DT880. Ich kann nichts machen, aber dieser Peak ist für mich einfach an der falschen Stelle angesiedelt und steht teilweise der natürlichen Musikwiedergabe im Wege. Auch bei Trip-Hop und Pop empfand ich diese Höhen als ein bisschen unnatürlich. Bei Klassik hingegen hörte man das nicht so raus und die Höhenanhebung unterstützte die Ortungsschärfe bei einigen Aufnahmen.

-->Detailreproduktion:
Hier gewinnt relativ klar der T90. Solch eine Detailfülle kenne ich nichtmal vom Shure SRH-1840. Nun gut: Vielleicht ist die Detailwiedergabe bei beiden Kopfhörern (SRH-1840 und T90) gleich und nur die grundlegend andere Abstimmung macht den Unterschied. Die Höhen zaubern auf jeden Fall Details hin und teuschen nicht nur vor, wie es bei vielen günstigeren Modellen der Fall ist. Der DT880 z.B. klingt in den Höhen teilweise spitz, ohne dass so viele Details wie beim T90 hervorgezaubert werden.

-->Räumlichkeit/Ortungsschärfe:
Man sollte jetzt annehmen, durch die etwas hellere Abstimmung des T90 sollte der Kopfhörer auch ein wenig räumlicher klingen, als der DT880. Dem ist tatsächlich so. Nur nicht so dermaßen hörbar, wie z.B. bei einem AKG K701 oder Derivate davon. Der T90 klingt insgesamt luftiger als der DT880 und bietet einem dadurch auch die Illusion einer größeren Bühne.
Was die Ortungsschärfe angeht, merkt man hier auch eine deutlichere Bestimmung der einzelnen Instrumente und Stimmen. Am besten wird dieser kleine aber feine Unterschied zum DT880 bei großen Orchestern hörbar. Bei kleineren Besetzungen, wie Jazz oder Pop fallt es nicht so sehr ins Auge. Trotzdem macht der T90 es bei diesen beiden Punkten etwas besser, als der DT880.

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Leistungsanforderungen an den Verstärker:
Viel ist hier nicht zu sagen. Gefühlt reiht sich der T90 knapp hinter seinem kleinen Bruder DT880/600 ein. Er ist bei gleicher Potistellung etwas lauter, als der DT880/600Ohm. Man muss aber auch dazusagen, dass der DT880 für einen 600 Ohm Hörer erstaunlich wenig Pegelreserven für sich beansprucht. Dem Shure SRH-1840 musste ich für ungefär die gleiche Lautstärke wesentlich mehr Saft aus dem Verstärker zuführen.
Bei den Potistellungen eines FiiO E10 sähe das bei Low Gain wie folgt aus: Beyer T90 auf ein wenig mehr als 1, entspricht beim Beyer DT880/600 etwas mehr als 1 1/2. Der Shure SRH-1840 tanzt hier aber komplett aus der Reihe. Bis der Lautstärkeregler auf 3 war, klang er noch gefühlt leiser, als die beiden Beyer auf früher gennanter Stellung. Das ist anscheinend aber nicht der Max. Empfindlichkeit oder der Impedanz zu schulden. Zum Vergleich: Ein DT880/600 hat genauso, wie der Shure Hörer eine Empfindlichkeit von 96dB das bei 1mW/1KHz. Die Empfindlichkeit beim T90 ist mit 104dB bei 1mW/500Hz angegeben, was wahrscheinlich ungefähr auf's gleiche rauskommen dürfte. Die Impedanzen sind da aber sehr verwirrend und nicht ausschlaggebend - der Shure hat nur 65Ohm und ist am schwierigsten anzutreiben von allen. Da dürften auch andere Faktoren mit eine Rolle spielen.

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Nun zur zusammenfassenden Bewertung der beiden (DT880/600 und T90) mittels einer PROs - CONs Auflistung:

Beyerdynamic T90:

-->PROs:
Der Hörer besticht durch eine sehr solide Verarbeitung. Der Tragekomfort gehört mitunter zu einem der Besten im Segment Offene, Ohrumschließende Kopfhörer. Der Bassbereich ist grundsätzlich sehr linear abgestimmt und reicht hinunter bis in den Keller. Auch die Mitten sind sehr homogen. Wegen des linearen Basses kommen auch Stimmen sehr schön zur Geltung. Durch die Detailauflösung und die angehobenen Höhen, welche sich oberhalb des Peaks beim DT880 befinden, wirkt er offener und räumlicher als sein kleiner Dt-Genosse.

-->CONs:
Tja, da gibts eigentlich nur eine einzige Sache zu bemängeln: Die Höhen. Und ja, auch wenn sie bei vielen Stücken, wo der DT880 zu spitz klingt, weniger nervig sind und schon fast ein OK von mir bekommen, sind sie doch um ein kleines Bisschen zu präsent. Was bei Klassik nicht so auffällt und die Ortungsschärfe erhöht, wird bei Pop und Rock teilweise als zu Höhenbetont, teilweise wieder als zu hell im Gesamtklang wahrgenommen.
Wenn man Kritik auf ganz hohem Niveau üben will, dann merkt man, dass das Stoff-Mesh, welches an den Muscheln aussen angebracht ist, vielleicht nicht so beständig ist, wie das Metallgitter am DT880. Das kann aber erst eine Langzeiterfahrung zeigen.

Beyerdynamic DT880/600:

-->PROs:
Auch der DT880 ist in meinen Augen sehr gut verarbeitet. Besteht er doch zur Gänze aus Metall. Durch seinen gut konturierten, aber nicht zu starken Kickbass ist der DT880 geradezu prädestiniert für Elektronische Musik. Der Beyerpeak ist beim Modell mit 600 Ohm nicht ganz so stark ausgeprägt, wie bei der 250 und 32 Ohm Variante. Dadurch wird Musik mit etwas mehr Höhenanteil erträglicher.

-->CONs:
Ein bisschen anders, als beim T90 fällt hier die Lösung der Verbindung zwischen Kopfband und Gabel aus. Auch wenn die Verarbeitungsqualität sehr hoch wirkt, tritt beim Bewegen der Muscheln genau dort ein knacken auf, was auf eine nicht 100% optimal gelöste und verschleißfreie Verbindung hindeutet. Hier besitzt der T90 einen Vorteil. Auch wenn der DT880 den besseren Kickbass aufweist, so fällt er im Tiefbass doch merklich ab. Darüberhinaus ist der Bass des DT880 auch etwas schwammiger, als der des T90. Die Höhen können trotz der besseren Eignung für Pop und Elektronische Musik, bei manchen Musikgenres mehr nerven als die des T90.

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Fazit:
Der T90 ist ohne Zweifel ein erstklassiger Hörer, der dank seiner Detailfülle weit über den alten Modellen der DT-Serie spielt. Nun, was die Abstimmung betrifft, kann ich ihn nur bedingt für alle Genres empfehlen. Bei Jazzbesetzungen oder Klassik ist der Beyer sehr gut geeignet. Hier kommen der lineare Bass und der weiter oben ansetzende Höhenpeak dem Frischling zugute. Bei Elektronik und Poppigeren Liedern würde ich eher zu einem Kopfhörer mit besser kickendem Bass greifen, was nicht bedeuten soll, dass die Bassmenge allgemein zunehmen muss. Hier bietet sich der DT880 mit 600 Ohm an. Aber auch mit dem T90 kann man natürlich wunderbar andere Genres hören. Hier entscheidet schlussendlich der eigene Geschmack.

-->Eine Frage des Geldes:
Nachdem ich versucht habe, den Preis der beiden Kopfhörer im gesamten Review weitestgehend auszublenden, kommt nun natürlich doch die Frage: Ist der Kopfhörer sein Geld wert? NAJA lautet hier meine ganz subjektive Antwort. Einerseits überzeugt der Kopfhörer mit einer Detailfülle, die fast an einen T1 heranreicht, hat eine wunderbare Ortungsschärfe und klingt relativ offen, andererseits stört mich dieser Höhenpeak beim T90 schon fast mehr, als bei meinem DT880/600Ohm. Die Abstimmung sonst geht aber sehr in ordnung. Ich für meinen Teil kann aber auf das letzte Quäntchen Offenheit und Detailauflösung verzichten, wenn dafür die Hochtonwiedergabe stimmt.

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Wie immer, war diese Testaktion aber wieder einmal eine Bereicherung für mein Klanggedächtnis und hat meinen Erfahrungshorizont erweitert. Insgeheim hoffe ich aber noch auf einen dritten Teslabeyer für den Heimgebrauch, der etwas günstiger daherkommt

Gruss, Thomas


[Beitrag von KoRnasteniker am 23. Aug 2012, 14:15 bearbeitet]
PAfreak
Inventar
#9 erstellt: 01. Sep 2012, 15:14
Test Beyerdynamic T90

Zuerst möchte ich mich an dieser Stelle bei Sathim und der Firma Beyerdynamic bedanken diese Testaktion möglich gemacht zu haben. Für sowas bleibt man gerne in einem Forum!

Kommen wir nun zum eigentlich Review. Ist mein erstes, nicht verhauen bitte ;-)


1. Verpackung/ Lieferumfang/ Verarbeitung

Der Kopfhörer kommt in einem für Beyerdynamic typischem, nüchternem Karton. Darin befindet sich eine Kunstledertasche mit dem Kopfhörer. Ansonsten liegt nicht viel bei, ein 6,3mm Klinkenadapter, ein Spiralkabelbinder und ein Handbuch. Kein wirklich riesiger Lieferumfang, aber das nötigste ist dabei.
Das Zubehör macht einen sehr ordentlichen Eindruck, das gilt auch für die Tasche. Der Form der Kopfhörer geschuldet fällt sie allerdings recht groß aus.
Wer wissen will wie es anders geht schaut sich mal einen Ultrasone Kopfhörer und das beigelegte Case an. So etwas geht bei mir als transportabel durch, Transport im Rucksack ist kein Problem.
Die Beyerdynamic Tasche will lieber einzeln getragen werden.

Die auffällig beste Verarbeitung des Lieferumfangs weist glücklicherweise der Kopfhörer selber auf. Hier hat Beyerdynamic es nach meiner Meinung geschafft an den richtigen Stellen die schon sehr gute DT Serie zu verbessern. Insbesondere optisch macht der T90 einiges mehr her als die DT Serie, gerade die Außengitter der Ohrmuscheln finde ich äußerst gelungen!
Wenn mir an der Verarbeitung etwas nicht gefällt, dann der Verstellmechanismus. So richtig sauber will der Kopfhörer bei mir nie einrasten, das Verstellen geht häufig unterschiedlich schwer. Auch die Drehbarkeit der Ohrmuscheln wirkt auf mich (auch wenn sie natürlich gewollt ist) nicht so richtig gelungen. Ich kanns dem Kopfhörer ob des sonstigen Eindrucks aber gut verzeihen.

2. Tragekomfort

Für meinen Kopf gab es bisher selten etwas so bequemes wie einen der Kopfhörer von Beyerdynamic. Die Bügelform harmoniert sehr gut mit meinem Kopf, der Hörer liegt auf sehr breiter Fläche auf. Auch nach 3 Stunden dauertragen treten bei mir absolut keine Ermüdungserscheinungen auf. Ich muss den Kopfhörer nicht einmal kurz abnehmen oder verschieben. Perfekt für mich. Besser war bisher nur der HD800.
Es gibt ein paar Veränderungen zu der DT Serie, neue Polster (Mikrofaser statt Velour) und ein anderes Kopfband. Die neuen Polster sind naja, weniger flauschig, wärmen die Ohren aber auch weniger auf.

Mir gefällt der Komfort insgesamt nochmal besser als bei der DT Serie.

3. Klangcharakteristik

a) Höhen

Schon beim ersten Aufsetzen bemerkt man dass der T90 ein sehr heller Kopfhörer ist. Dieser Eindruck resultiert aus einem sehr starken Hochtonbereich. Die Anhebung fällt imho breiter und noch ein bisschen stärker aus als z.B. bei einem DT880 Edition.
Insgesamt prägt sie das Klangbild des Hörers doch am stärksten.
Ein Kopfhörer mit stark betonten Höhen braucht dort imho auch eine sehr gute Auflösung um nicht zu nerven. Schafft der T90 das?

Naja, bedingt. Im Prinzip sind die Höhen sehr gut, Becken sind für mich klar auseinander zu halten, ein Fortschritt zum DT 880 ist für mich schon wahrnehmbar.
ABER: Hach, dieser Beyerpeak…. Waren es bei der DT Serie vor allem „Zisch“- Laute die stören konnten ist es nun eher ein „Zing“ (hab ich auch irgendwo hier im Forum schon mal so gelesen).
Gerade die Beckenanschläge und hohe Frauenstimmen werden so teilweise schon sehr scharf. Empfindlichen Gemütern wahrscheinlich deutlich zu viel.
Für mich kein Problem, ich bin da recht hart im Nehmen. Auch andere Vertreter betonter Höhen (UE TF 10, Denon AH D2000, die DT Reihe) konnten mich da nie wirklich nerven. Lediglich beim Ultrasone Pro 900 war es doch etwas zu viel des guten. Das nur als eigene Einordnung meiner Leidensfähigkeiten.

b) Bass

Natürlich gibt es beim T90 aber wie erwartet auch einen Ausgleich am anderen Ende;-)
Der Bassbereich ist leicht betont, Frequenzen um 100 Hz etwas stärker als der Rest, im Tiefbass fällt er gaaaaanz leicht ab. Er fällt wirklich nur so leicht ab, dass ich dem T90 einen im Höreindruck linear angehobenen Bass bescheinigen würde. Pegelmäßig ist der Bass wirklich nur leicht betont, vom TF 10 wechselnd gibt es zwar keinen Kulturschock, aber umgewöhnen muss man sich schon.
Eine Betonung im Tiefbass wie ihn z.B. der UE TF 10 oder der Denon AH D2000 haben fehlt ihm aber definitiv. So richtig Subwooferfeeling gibt es hier nicht. Hätte mir ja durchaus gefallen

Dafür gibt der Bass auch qualitativ einiges her. Noch schneller und trockener kann ein Bass imho kaum sein. Hier finde ich ihn sogar vielleicht einen Hauch besser als meinen geliebten TF 10. Auch die flottesten Drummer der Welt (in meinem Fall Mike Mangini auf dem aktuellem Dream Theater Album) bringen ihn nie in Verlegenheit. Top, besser geht’s nicht.
Auch kann der Bass für mich sehr deutlich verschiedene Instrumente trennen, dem E- Bass zu folgen ist - auch in komplexen Bassdrumparts- möglich.

Kurzum:
Hätte der T90 noch eine ganz leichte Tiefbassbetonung, ich wäre völlig hin und weg. Das ist aber persönlicher Geschmack, technisch macht er für mich hier alles richtig.

c) Mitten

Komische Reihenfolge mach ich hier: Höhen, Bass, Mitten. Warum? Eindeutig ist es der Bass der die Höhen ausgleicht.
Nun ja, nun auf zu den Mitten!
Zunächst haben sie für mich doch eine leicht kühle Klangfarbe. Kann aber auch durch die betonten Höhen so wirken. Der Bass matscht hier wirklich gar nicht rein, von der Seite droht also keine Gefahr ;-)
Bei mir entsteht ein recht natürlicher Klangeindruck, leicht ins metallische gehend (deutlich weniger als beim TF 10) stehen die Mitten ein ganz klein wenig im Schatten von Bass und Höhen.
Wer einen Hörer sucht der einem E Gitarren mit voller Wucht ins Gesicht wirft ist hier definitiv falsch, so richtig fies klingen Gitarren nie. Das kann ein Grado/ Allessandro oder ein Audio Technica einfach besser.
Technisch macht der T90 aber auch hier absolut nichts falsch. Chöre kann man super auseinandernehmen und auch Gitarrenanschläge sind deutlich und sauber abgetrennt.

4. Bühnendarstellung

Nach 2-3 Monaten nur In Ears war ich zunächst völlig platt was der T90 hier kann. Es gibt eine sehr breite, aber leider wenig tiefe Bühne. Positionen sind deutlich zuzuordnen, jeder Musiker hat immer ganz genau einen Platz und ist nicht einfach „irgendwo rechts“.
Was die Tiefe der Bühne angeht:
Eigentlich ist der T90 hier ebenfalls sehr gut, aber leider nur für einen Kopfhörer. In diese Richtung bin ich vielleicht auch einfach leichter „Bühnenlegastheniker“.
Nur T1 und HD800 schaffen es für mich wirklich glaubwürdig die Musik vor mich zu projekzieren.
Was der T90 auch gut kann ist Musik nah dazustellen. Es gibt wirklich entfernte und nahe Instrumente, nie kommt ein Hallengefühl auf. Für mich muss eine Akustikgitarre auch wirklich direkt am Ohr spielen können. Das macht der T90 sehr gut.
Auch im Vergleich zum DT 880 schlägt sich der T90 sehr wacker, ein quervergleich mit einem DT 880 Pro brachte eine deutlich breitere Bühne. Technisch vielleicht sogar der größte Vorteil den der T90 dem DT 880 gegenüber hat.

5. Der T90 in verschiedenen Anwendungsbereichen

Ich möchte hier darauf eingehen wie sich der T90 zum einem an unterschiedlichen Quellen schlägt (Augenmerk liegt hier auf dem Einfluss des Dämpfungsfaktors auf die Klangcharakteristik) und zum anderem was er außer Musik sonst noch kann.

a) Quelleneinfluss

Wie, was? Verstärkerklang? So nen Unfug.
Ne, geht’s nicht drum. Wie viele andere auch habe ich mich viel mit In Ears beschäftigt. Dort ist der Dämpfungsfaktor, letztendlich also die Ausgangsimpedanz der Geräte häufig starker Klangeinfluss. Technisch habe ich von der ganzen Sache ehrlich gesagt wenig Ahnung. Wenn ich hier Unsinn erzähle bitte Aufschreien und mich korrigieren!
Als Testquellen dienten mir folgend Geräte:

Yulong U100
Kopfhörerausgang meines Laptops (Realtek Chip ALC271X)
iPhone 3GS/4
Denon PMA 700AE Vollverstärker
Yamaha CDX 493 CD Spieler

Ich fange jetzt nicht an zu rätseln ob die Bühne an der oder der Quelle größer ist. Die ist für mich überall gleich.
Mein Testaufbau deckt glücklicherweise viele Situationen ab. Zum einen habe ich sehr niederohmige Geräte (<2 Ohm), „ganz normale“ (Laptop und CD Spieler, geschätzt zwischen 10 und 100 Ohm) sowie ein sehr hochohmiges Gerät (den Denon).
Der Klang verändert sich beim Wechseln zwischen allen Geräten deutlich. Je höher die Impedanz wird, destso betonter wird der Kickbass und umso mehr werden auch die Höhen entschärft!
Am Denon hat man schon ein echtes Kickbassmonster, die „Zing- Laute“ von oben fallen mir kaum noch auf. Blöderweise wird der Bass dabei deutlich lahmer. Klingt irgentwie ein bisschen nach DT 990 Pro. Ja, das kommt gut hin. Nicht ganz so heftig, aber die Richtung stimmt.

Am Yulong und am iPhone ergeben sich jedoch die Klangbilder die ich oben beschrieben habe. Recht linearer Bass mit ordentlichem Hochtonschmalz.

CD Spieler und Laptop schlagen hier eine kleine Brücke. Beyerdynamic entwickelt sein Hörer wohl immer noch nach irgendeiner DIN Norm die 100 Ohm Ausgangsimpedanz vorsieht. So wie sie der A1 Verstärker von Beyerdynamic wohl auch hat.
Hier klingt der T90 schlicht ein wenig wärmer als an den „0 Ohm Geräten“, der Bass ist mir noch flott genug (ein ganz bisschen Federn lässt er), die Höhen aber schon angenehmer.

Ich würde ja sehr gerne mal eine Impedanzmessung des Kopfhörers sehen um meine Eindrücke bestätigen zu können. Aber das wird wohl noch ein wenig dauern.

b) Der T90 als Multimediaspielzeug


Ich höre mit Kopfhörern nicht nur Musik, sondern sehe auch sehr gerne einen Film mit ihnen oder zocke eine Runde.

Puh, zumindest bei Computerspielen liefert der T90 wirklich eine beeindruckende Vorstellung. Bühnengröße und Ortbarkeit sind eigentlich echt schon Overkill zum daddeln. Ernsthaft, bei Egoshootern war es mir teilweise fast zu viel des guten. Man hört Gegner einfach ZU FRÜH!
Ständig läuft man auf der Suche nach diesen Geräuschquellen durch die Gegend oder bleibt stehen. Dabei ist die Quelle noch meilenweit entfernt. Daran muss man sich echt erst einmal gewöhnen. Geräusche die dann wirklich nah dargestellt werden lassen mich teilweise so aufschrecken, dass ich die Maus sonstwo hinreiße. Leider wird in Spielen die Geräuschdarstellung dem Kopfhörer nicht wirklich gerecht. Entfernte Geräusche sind einfach nur leiser, nicht aber weiter weg. Das könnte der T90 zwar darstellen, meine Testspiele lassen es aber nicht zu.

Für Filme verwende ich ganz gerne mal die Surroundsimulation „Dolby Headphone“. Normalerweise empfinde ich den Klang hiermit immer als recht Dumpf, beim T90 passt es aber ganz gut, weniger Höhen schaden hier nicht so viel ;-)
Bei Filmen erreicht der T90 so eine noch größere Bühnendarstellung. Man kann wirklich wunderbar in das Geschehen eintauchen. Nicht mit allen Kopfhörern harmoniert Dolby Headphone so gut. Da ist der T90 für mich schon sehr weit vorne.

c) Sonstiges

Allgemein ist der T90 ein recht kompatibler, einfacher Kopfhörer. EQ Einstellungen nimmt er klaglos hin. Kleine Korrekturen sind ebenso möglich wie das Schaffen eines absurden Bassmonsters.
Unglaublich, der T90 bleibt auch bei +8 dB über den gesamten Bassbereich völlig sauber. Das kann ein Ultrasone Pro 900 so nicht. Den kann man mit einem EQ und einem T90 bassmäßig völlig versägen.

Sehr gut gefällt mir auch der hohe Wirkungsgrad des Kopfhörers. Der T90 ist bedeutend lauter als die DT Reihe. Ein iPhone reicht zum Betrieb imho völlig aus, meine Onboardsoundkarte ist schon zuviel, ein Yulong U100 kann locker als Folterwerkzeug eingesetzt werden. Das bei 250 Ohm ringt mir einiges an Respekt ab. Vor allem wenn man an so lahme Kisten wie einen AKG K701 denkt. Ohne richtig Power kommt der ja garnicht aus dem Quark.

6. Fazit

Der T90 macht für mich sehr viel richtig. Technisch habe ich nichts auszusetzen, die vielseitige Verwendbarkeit kommt mir sehr entgegen und er bereitet mir sehr viel Freude. Musikalisch ist er für mich kein Spezialist sondern eindeutig Allrounder. Mit dem T90 kann ich mir Prog Metal ebenso anhören wie Singer/ Songwriter, Hip Hop, Dubstep, Reggae oder Elektro.
Tonal deckt er meine Wünsche nicht zu 100% ab, aber da fehlt echt nicht mehr viel.
Kurzum: Für mich der beste Allrounder bis jetzt.

Grüße,

Florian

PS: Das Review habe ich erst geschrieben als mein eigener T90 eintraf. Das sollte man beim Lesen ruhig wissen.
liesbeth
Inventar
#10 erstellt: 07. Sep 2012, 23:09
T 90 Review

Vorabbemerkungen:

Erstmal vielen Dank an die Organisatoren für die Möglichkeit den T 90 zu testen!!!
Ich habe ganz bewusst vor dem Testen auf das Lesen von anderen Tests verzichtet und kann euch deshalb absolut unvoreingenommen meine absolut subjektiven Eindrücke Schildern...
Der T 90 hat mich vor allem interessiert, da er Preislich der nächste Sprung von meinem AKG K 701 darstellen würde. Mit genau diesem musste er sich messen und wurde auch immer wieder gegen meinem Spaßhörer den AT M 50 gehört.


So zu meinen Eindrücken:

Lieferumfang und Verarbeitung:

Abends nach der Arbeit wurde das gute Stück natürlich sofort ausgepackt und begutachtet, ein wenig ernüchtert war ich schon. Eine schöne edle aber sehr sperrige Aufbewahrungsbox und ein Stecker Adapter mehr war an Zubehör nicht dabei aber gut was soll man noch groß miteinpacken.

Die Verarbeitung ist tadellos und sauber, Die Materialwahl hatte ich mir allerdings bei einem Kopfhörer dieser Preisklasse edler vorgestellt. Die Ohrmuscheln sind aus Plastik und das sieht man und fühlt man sofort. Die Polster sind aus einem Mikrofaserzeugs, persönlich finde ich Velour angenehmer. Ist wohl Geschmackssache.

Was aber gar nicht geht ist diese Kunststoffnaht auf dem Bügelpolster. Diese Naht wirkt extrem billig und es ist für mich nicht nachvollziehbar, wie diese durch die Designabteilung gewinkt werden konnte.


Aber zum wesentlich wichtigerem dem Klang:

Nach dem auspacken konnte ich es gar nicht erwarten ihn zu hören und stöpselte ihn erstmal in mein Handy und zu meiner Überraschung spielte er auf der Standard Lautstärke schon in angenehmer Lautstärke. Besonders schwer anzutreiben ist er schonmal nicht.

Aber auch der Klang haute mich um.
Es spielten Dave Matthews und Tim Reynolds live in Las Vegas

Die Gittaren der beiden wurden bis in letzte Detail genau dargestellt. Fein aufgelöst und mit großer Auflösung hat der T90 die intime Atmosphäre des Gigs in meine Ohren gepustet.

Erster Eindruck schon mal vielversprechend.

Weiter gings Netbook an Fiio dran und weiter geht’s:

Fleet Foxes Mykonos:
Auch hier spiel ich dem T90 scheinbsr in die Karten. Der dahinwabernde Soundteppich der Foxes wird genüßlich ausgebreitet. Jedes Detail ist hörbar ohne aber die enorme Homogenität des Songs zu zerreißen.

Nächster Song Jimmy Thing live von der Dave Matthews Band

Der Song hat es in sich. Ein ca 5 min dauerndes Saxophonsolo fordert die Höhendarstellung enorm außerdem wird so ziemlich die gesamte Frequenzbreite natürlicher Instrumente ausgenutzt. Der T90 stellt den gesamten Bereich gut dar ohne irgendeinen Bereich sonderlich hervorzuheben.

Aber dafür fällt mir etwas anderes auf. Die Bühne ist zwar weit auseinander gezogen aber die ganze Bühne wird auf einer geraden Linie aufgebaut, die so etwa 10 cm neben den Ohren beginnt und dann mitten durch den Kopf zur anderen Seite geht.

Bei der Liveaufnahme hatte dies zur Folge, dass das Publikum neben den Künstlern zu hören ist. Fällt die Bühne bei Studioproduktionen nicht sonderlich negativ auf, so ist dieser Effekt sehr störend.

Schnell was anderes:
Lonly Boy The Black Keys

Hmm na ja nicht schlecht aber der Rocker unter den Kopfhörern ist er nicht... Richtige Kritikpunkte gibt es nicht aber mir gefallen bei Rock KH vom Schlage des M 50 wesentlich besser!

So nun noch ein Song um mal zu sehen wie er mit Bass zurecht kommt, scheint für viele ja das wichtigste zu sein also:

Outcast Rosa Parks

was ist denn nun los? Der Bass ist längst nicht so präsent wie ich es in Erinnerung habe. Dass der T 90 den Bass eines E Bass und einer Base Drum sauber darstellen kann hat er vorher schon gezeigt aber der tiefe Bass aus dem Song geht völlig unter. Zum Vergleich den K 701 aufgesetzt und tatsächlich der als Bassloss geltende K701 hat eindeutig den kräftigeren Bass! Um nochmal einen Vergleich zu haben setze ich den M 50 auf und fühle mich wie in nem tiefergelegtem Dreier da war er der alles übetönende Bass den ich bei dem Song in der Erinnerung hatte.


Fazit:

Der T 90 ist mit Sicherheit ein guter KH mit toller Auflösung der gerade bei akustischer Musik absolut hervorragend spielt. Leider ist gerade der Tiefbass sehr zurück genommen. Und ja das größte Manko ist für mich die Bühnendarstellung.
Meinen K 701 wird er so Bald nicht ersetzen, da ich ihn von der Abstimmung und dem Einsatzzweck nah beim K 701 sehe, verliert er für mich das Preisleistungsduell deutlich!

Für ein Budbet von 500 € ist man meiner Meinung mit einem Duo wie dem meinigen besser bedient!
Aber bei einem Budget von 1000 € könnte ich mir zb den T 90 in Kombi mit einem Denon 5000 gut vorstellen und würde diese zb dem HD 800 oder dem T1 vorziehen...

Na ja mir hat der T 90 auf jeden Fall Spaß gemacht und vlt sehen wir beide uns ja doch noch mal wieder!!!

Hoffe das Review hilft dem ein oder anderen!
fqr
Inventar
#11 erstellt: 08. Okt 2012, 21:53
So, nun ist auch mein Review fertig. Alles ist wie immer rein subjektiv und erhebt nicht den Anspruch wissenschaftlich zu sein. ... (ist jetzt doch etwas länger geworden, danke fürs lesen, wers schafft :D)


Verarbeitung und Optik:

Zur Verarbeitung von Beyerdynamic KH muss man glaube ich nicht mehr viel sagen, wertig und haltbar, die überleben so einiges, zur Not kann man damit Nägel in die Wand hauen. Einziges Manko, das mir beim T90 aufgefallen ist und das auch schon von anderen Testern bemängelt wurde, ist die labbrige Rasterung des Kopfbandes. Das nervt wirklich und ich finde es schmälert das sonst sehr angenehme Anfaßgefühl des T90. Ist das ein Bug oder ein Feature, dessen Sinn sich mir nicht erschließt? Der T70 hatte das nicht.
Das war‘s dann aber auch schon mit dem Meckern an der Verarbeitung. Gut, die Stecker der Beyers sind langweilig, das macht Audio Technica schon beim M50 schöner, aber das ist sicher kein K.O. Kriterium.

Optisch finde ich den T90 sehr ansehnlich, er gefällt mir weit besser, als zB der T70 mit seinem grau-in-grau Plastiklook und sieht edler aus als mein Dt-880pro. Die braunen Gewebeabdeckungen der Muscheln finde ich gelungen und zusammen mit den dicken Polstern verleiht das dem T90 die Anmutung eines bequemen Sofas, das zum Reinfletzen und Tagvergammeln einlädt ;-).

Die neuen Kopfpolster sind vom Tragekomfort her großartig, meine Ohren stoßen nirgendwo an und was ich bei meinem DT-880 noch mit gerolltem Papiertaschentuch „modden“ musste, kann der T90 ab Werk. Allerdings scheinen die neuen Polster nicht ganz so haltbar zu sein, denn zumindest optisch sah man dem T90 an den Polstern an, dass er schon durch einige Hände gegangen war. Die Polster haben diese winzigen Knubbel und sehen aus, wie ein schon ein paar Mal gewaschener Fleece Pulli, da gefielen mir die älteren schwarzen Mikrofaser Pads, die aus demselben Material waren, wie das Polster des Kopfbandes, besser. Es sah irgendwie auch einheitlicher schwarz aus, aber die Farbe wirkt sich sicherlich nicht auf den Klang aus .


Klang:

Das verwendete Equipment war überwiegend mein „couch-setup“, also Touch 4g, oder Cowon D2 (mit RockBox) am Penguin Caffein Ultra pKHV, bzw dem Fiio E5 für die Tf10 (tausche Höhenabfall gegen Bassabfall).
Gehört wurden die unterschiedlichsten Musikrichtungen, mit Schwerpunkt auf elektronischer Musik, also viel Downtempo, Ambient, Trip-Hop, IDM etc., aber natürlich auch Rock, Klassik, Jazz und Naturgeräusche.
Der T90 musste sich daher vor allem meinen „Elektro-Spaß-Hörern“ stellen, dem Ultrasone pro2500 und den Ultimate Ears TF10, sowie ab und an dem Audio Technica Ath-M50. Wegen der Familienzugehörigkeit habe ich an der einen, oder anderen Stelle auch meinen Allrounder, den DT-880pro, herangezogen, vor allem für Klassik.

Da ich erst seit relativ kurzer Zeit stolzer Besitzer, eines Paares noch günstig erstandener TF10 bin und diese, ob ihrer Präzision und dem legendären Tiefbassgrummelns sehr liebe, hatte ich natürlich in der Zeit vor der Ankunft des T90, viel mit diesen gehört und stellte mich schon auf eine herbe Enttäuschung ein, besonders nach meinem Höhen-Desaster mit dem T70. Kurz, ich erwartete einen dünnen, leblosen und kreischigen Tesla, der lediglich eine bessere Bühne, als der geschlossene T70 bieten würde. Das nur vorab zum besseren Verständnis meines Gemütszustandes.

Ich möchte mein Review hier nicht klassisch nach Höhen, Mitten und Bass gliedern, sondern meine Eindrücke und die Entwicklung meiner Hörerlebnisse in eine eher chronologische Reihenfolge aufteilen.


Das erste Aufsetzen und Kennenlernen:

Hier wurde nur jeweils kurz querbeet gehört, um mir einen ersten Eindruck zu verschaffen.
Beim ersten Aufsetzen, wurde mir schnell klar, der T90 ist kein offener T70, Glück gehabt. Dennoch war die Höhendarstellung des T90, vom TF10 und dem DT-880 kommend, schon erst einmal sehr grenzwertig und der T90 erschien mir sehr hell und fast etwas blechern. High-Hats, Becken und hohe elektronische percussive Geräusche waren etwas stechend, allerdings fiel mir auf, dass Sibilanten weniger schneidend und rau waren, als zB beim DT-880, oder erst recht beim M50. Ob ich mich mit dem Höhenpeak des T90 würde anfreunden können?

Was mir auch sofort auffiel, war die geniale räumliche Darstellung des T90, die nach einigen Tagen mit den TF10, nochmal gigantischer ausfiel. Die Instrumente/Geräusche verteilten sich um meinen Kopf herum und waren sehr präzise zu orten, nicht nur links oder rechts, sondern wirklich gestaffelt und 3-dimensional. Links oben, halb rechts hinterm Ohr, vorne links über der Augenbraue… von überall her stürmten Klangereignisse auf mich ein. Bei elektronischem Blubber-Kram, wurde mir bei geschlossenen Augen fast schwindelig.

Dies gepaart mit der scheinbar hohen Auflösung des T90 ergab für mich ein fast greifbares, plastisches Musikerlebnis. Kurz verglichen mit den TF, war ich mir allerdings anfangs nicht so sicher, ob nun der T90, oder die TF besser auflösen, da beide mit ihrer Auflösung irgendwie „angeben“ und diese durch die Höhenbetonung einem quasi auf dem Tablett servieren. Aus dem Gedächtnis fiel mir hier der Shure 1840 als Anti-These ein, bei dem ich erst dachte, er löse schlechter auf als mein Dt-880, bis ich herausfand, dass der Shure ein Tiefstapler ist, der erst beim genauen Hinhören sein Können preisgibt.

Als nächstes fiel mir der Bassbereich auf, wie gesagt ich hatte in den letzten Tagen meist mit den TF10 gehört. Kurz möchte ich an dieser Stelle beschreiben, was ich am Bass der TF so liebe, damit man meine Erlebnisse mit der Bass-Darstellung des T90 besser einordnen kann.

Der Bass der TF ist für das Musik-Genre, das ich bevorzugt höre, fast ideal. Der Oberbass/Kickbass ist recht linear, aber dennoch extrem straff und energetisch. Nur die tiefen Register sind stark betont, das bewirkt zum einen das ausgeprägte „Subwoofer-Feeling“ und zum anderen werden auch Stücke mit mehr „Bumm Bumm“ nie ermüdend oder dröhnig.

Außerdem scheint mein Gehirn zu mogeln, ich versuche das mal zu erklären:
wenn man eine Bass Drum (elektronisch oder real) hört gibt’s den Attack der weiter oben im Bassbereich ist und dann den Bauch bzw. Nachklang der grade bei elektronischem Gerne mal bis in den tiefsten Keller runter geht, da ist man schnell bei 40 Hz oder tiefer. Liegt nun der Attack im linearen Bass-Bereich der TF und nur der Nachklang berührt die Regionen, die beim TF betont sind, mogelt mein Hirn und sagt sich, wenn der Nachklang betont ist, muss ja auch der Attack des selben Klangereignisses betont sein und suggeriert mir „boaa fetter bumms“, allerdings und das ist der Vorteil, ohne dass der oftmals dröhnende oder nervige Attack tatsächlich betont ist und meine Ohren ermüdet. Ich hoffe man versteht in etwa was ich meine, der TF klingt irgendwie im ganzen Bassbereich betont ist es aber nicht und nervt so auch nicht.

Wie war also der erste Eindruck von den Tiefen des T90? Nicht so prominent, erst einmal zu wenig von allem, aber sehr knackig, kontrolliert und furztrocken. Tiefbass war auch vorhanden, sogar einen Tick betont, wie mir schien, auf jeden Fall aber nicht abfallend. Auch der Kickbass war zu erahnen. Ich konnte da schon hören, dass mir die Qualität des Basses und seine Schnelligkeit Lust auf mehr machte. Ich gebe zu, dass da zum ersten Mal der Finger Richtung Bassboost bzw. EQ App zuckte. Ich sah zu diesem Zeitpunkt jedoch davon ab, da ich mich erst mal mit dem T90 „pur“ beschäftigen wollte.
Kurz und gut, der Bass gefiel, aber war mir zu diesem Zeitpunkt etwas zu wenig.

Die Mitten fielen mir erst einmal nicht besonders auf, weder negativ, noch positiv. Ich bin aber auch ein bekennender Mitten-Legastheniker, wahrscheinlich, da ich wenig Musik höre, deren Hauptmerkmal auf Gesang liegt. Klassik kam auch erst später im Testverlauf.

Gehört uA:

Xploding plastiX – Behind The Eightball
Pearl Jam – Insignificance
Fingers In The Noise – Gaussian Blur
Dave Brubeck – Take Five (Audios Audiophile Aufnahme)


Die erste längere Hörsession mit dem T90 (ohne EQ):

Als nächstes begann ich damit, mir ganze Stücke und Alben ausschließlich mit dem T90 anzuhören, um ein Gefühl für den KH zu bekommen.
Der T90 kann trotz seiner recht weiten räumlichen Darstellung, auch ziemlich direkt auf die Fresse spielen, wenn‘s die Musik erlaubt.

Der Höhenpeak störte mich immer noch, allerdings nicht bei allen Genres. Bei rockigem mit viel Beckeneinsatz wurde es wirklich anstrengend, aber nie auf dem Level eines T70. Obwohl anstrengend, gefiel mir die Detailliertheit, jedes Becken klingt anders, nie nur zzzsch zzzsch und man hört genau wo der Drummer hinhaut, ob auf die Glocke oder das Becken selbst. Alles nur einen Ticken weniger betont und ich wäre sofort begeistert gewesen, denn grade Becken empfand ich hier fast als zu laut dargestellt im Vergleich zum Rest. Bei Jazz ist es ähnlich, wenn auch nicht so extrem. Jazzer hauen halt einfach nicht ganz so rein…

Bei Elektronischem allerdings empfand ich das nicht so extrem, bei manchem Stück waren die Höhen etwas aufdringlich, aber nicht so enervierend wie bei realen Instrumenten. Ich nehme an, das liegt daran, dass bei Elektronischem auch der Bass in der Aufnahme stärker dargestellt wird und sich so die Balance etwas verschiebt.

Bei der Bassperformance des T90 ist es anders, ich beginne die Präzision und Kontrolle zu erahnen, bei Rock beispielsweise bemerke ich, dass der T90 auch kicken kann, wenn es die Musik hergibt, längst nicht so stark, wie zB der M50, aber dafür war da irgendwie mehr Geräusch im Kickbass, er klingt vielschichtiger. Jaaa so langsam kommen wir der Sache schon näher.
Bei elektronischer Musik empfinde ich den Bass, je nach Aufnahme, als ausreichend. Es dröhnt nichts und es klingt alles zwar straff und knackig, aber dennoch musikalisch und groovig. Schön, wirklich… gegen ein bissl mehr hätte ich nichts einzuwenden, wenn‘s ähnlich kontrolliert bleibt.

Ich versuche auch zum ersten Mal bewusst auf die Mitten zu hören, fand aber, dass alles da war was ich brauchte, E-Gitarren klingen nach E-Gitarren und bei Stimmen, wie sie in meiner Art Musik vorkommen, vermisste ich auch erst einmal nichts.

Gehört uA:
Niederflur – Normal Null
Parov Stelar – Cat Groove; Mojo Radio; Love
Dubmood – Lo Stresso
Sephira – Learning to walk
Audiophile Testfiles aus dem HD800 Test
Dave Brubeck – Take Five (Audios Audiophile Aufnahme)
Pearl Jam – Rival, Soon Forget


Die Gegenüberstellungen:

Als nächstes begann ich zwischen meinen KH zu wechseln und jeweils ein paar Stücke zu hören.

(1) Battle der kontrollierten Spaßmacher: TF10 vs. T90:
Mir ist klar, dass das ein Vergleich Äpfel vs. Birnen ist, da hier zwei sehr unterschiedliche Systeme gegeneinander antreten, die beide systemimmanente Vor- und Nachteile mitbringen.
In-Ears beispielsweise werden nie die Räumlichkeit und Luftigkeit eines offenen Full-Size KH erreichen. Auch lässt sich, meiner (laienhaften) Ansicht nach, Membranfläche bei der Darstellung von tiefen Frequenzen durch nichts ersetzen.
Dafür kommen die meisten dynamischen Full-Size KH idR bei der Präzision und Schnelligkeit von multi-balanced-armature Treibern nicht mit, schon gar nicht beim Wirkungsgrad.

So nun zum Wesentlichen, wie schlägt sich der T90 nun gegen meinen TF?
Wenn man vom TF zum T90 wechselt, ist es wie wenn man eine Badekappe von den Ohren nimmt, der Unterschied in der Bühne und dem Raum den der T90 erzeugt ist gewaltig. Beim TF spielt sich alles mehr oder weniger im Kopf, oder ganz nah um diesen herum ab. Das kann bei manchen Genres auch von Vorteil sein, da es die nötige Intimität und Involviertheit mitbringt, auch für unterwegs mag ich diese Art der Darstellung, da es so etwas wie eine „Privatsphäre im öffentlichen Raum“ bietet.

Auch die räumliche Staffelung der Ereignisse bekommt der TF nicht so hin, es klingt alles irgendwie 2-dimensional. Dafür ist der TF sau schnell und extrem präzise in der Darstellung, aber dennoch musikalisch und nicht übermäßig analytisch. Der Bass des TF ist super kontrolliert und wird auch bei höheren Lautstärken nie schwammig oder wabbelig. Er bleibt über den ganzen Bereich musikalisch und ist nie nervig. Das Tiefbassgrummeln ist monumental und verleiht der ganzen Musik ein solides Fundament. Über den Bass-Trick des TF, den ich empfinde habe ich ja oben schon etwas geschrieben.

Die Höhen des TF sind für meine Ohren nie scharf, betont ja, aber nicht aufdringlich. Sehr präzise und kristallklar, Becken und metallische Percussions können aber nach meinem Empfinden fast schon zu metallisch klingen und der Attack beim Anschlag eines Beckens klingt etwas unnatürlich. Anschläge einer E-Gitarre klingen hart, aber nicht rau, vielleicht etwas zu sauber.
Stimmen klingen direkter und näher am Geschehen, intimer. Instrumente wie Saxophon klingen im Vergleich zur Realität dagegen etwas dünn und haben für meinen Geschmack einen Tick zu wenig Volumen.

Den T90 empfinde ich als wesentlich heller, was mich zusammen mit seiner Präsentation zur Annahme verleitet, dass der T90 tatsächlich eine höhere Auflösung bietet. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das am Höhenpeak, gepaart mit der großartigen räumlichen Ortung liegt, oder ob tatsächlich mehr da ist. Auf jeden Fall hat man beim T90 das Gefühl, die Töne greifen zu können. Becken klingen sehr realistisch und weniger metallisch. Saiten-Instrumente klingen nicht so hart wie beim TF und man kann das ganze Ereignis vom Zupfen, bis hin zum Ausschwingen erhören, was dem Ganzen eine irre Realität verleiht. Alles in allem komme ich hier zu dem Schluß, dass der T90 doch besser auflöst als die TF, er klingt allerdings auch analytischer.

Der Bass ist trocken und geht unglaublich tief, der T90 kann auch grummeln, sehr gut sogar, aber gegen die Tiefbassbetonung des TF ist er machtlos. Dafür stellt der T90 den Kick einer Bassdrum realistischer dar. Die große räumliche Darstellung führt allerdings auch dazu, dass Stimmen für meinen Geschmack etwas distanzierter klingen, männlichen Stimmen fehlt evtl etwas Wärme.

Zu guter Letzt habe ich beide Hörer Naturgeräuschen ausgesetzt, mittels Nature-Space App, die soll sog. Holographic Audio bieten, was auch immer, auf jedenfall sind das sehr gut aufgenommene Naturaufnahmen mit viel Rauminformation. Hauptsächlich habe ich Regen und Gewitter, mit oder ohne Wind verwendet.

Mit dem T90 bin ich fast erschrocken, durch die weite und präzise Darstellung, die die Bühne bis hinter die Ohren reichen lässt, hatte ich bei geschlossenen Augen tatsächlich das Gefühl, hinter mir im Freien tobe ein Gewitter. Das distanzierte Donnergrollen im Hintergrund, mit Regen im Vordergrund, das langsam näherkommt, war extrem genau zu orten und die Regentropfen waren fast plastisch. Manche tropften näher am Kopf und manche etwas weiter hinten, manche trafen ein Blatt oder schlugen in einer Pfütze auf, alles sauber zu lokalisieren. Auch die Windgeräusche wanderten in dem vom T90 erzeugten imaginären Raum umher. Der Donner kollerte unglaublich realistisch und dräuend hinunter bis in die tiefsten Bass-Register. Absolut genial, das ist wirklich beeindruckend.

Nach diesem Ereignis, war der TF dran, naja kurzgesagt, die realistische Darstellung von Naturgeräuschen ist nicht die Stärke des TF. Die einzelnen Ereignisse sind zwar präzise dargestellt und sauber umrissen, jedoch geht dem TF die Dreidimensionalität ab, alles spielt mehr oder weniger im Kopf.
Was bei bestimmten Musik-Genres passen mag, ist bei Naturgeräuschen wie Gewitter einfach unrealistisch und hört sich falsch und komprimiert an. Wer hat schon ein Gewitter IM Kopf?!
Der Regen klang zu hart und das Tiefbassgrummeln des TF war hier auch nicht natürlich, da irgendwie der Übergang des Donners in den Tiefbassbereich nicht stimmte, erst klang es flach und dann relativ sprunghaft voluminös, der Donner kollerte nicht so eindrucksvoll von oben nach unten durch. Mein kurzes Fazit hier: Naturgeräusche mit In-Ears machen keinen Spaß.

(2)Bassschlacht der Superlative: US pro2500 vs. T90(mit EQ)
Kurz vorweg, ich habe, wie ich es auch bei manchen Genres mit meinem Dt-880 mache, beim T90 ein bisschen am (Tief-)Bass gespielt, einmal durch Einschalten des Bassboosts an meinem Penguin pKHV, da mir dieser gut gefällt, wesentlich besser, als der des Fiio E5, oder die BBE/Mach3 Einstellungen des Cowon. Ich kann es leider nicht messen, was der Penguin da genau macht, aber er gibt meinem DT-880, ein gutes Pfund mehr Tiefbass und ein wenig mehr Ober- bzw. Kickbass, ohne zu dröhnen. (wer den Penguin mal messen will, möge sich melden ).

Jetzt werden einige wieder schreien, „wer am EQ dreht hat den falschen KH“, nein hatter nicht! Ein Beispiel: der Dt-990 ohne EQ gefällt mir zB nicht so gut wie ein DT-880 mit dezent angehobenem (Tief-)Bass.

Also den T90 mit Bassanhebung gegen den US pro2500 getestet.
Fangen wir mit dem US an: nach den Hörsessions mit dem T90, hört sich der US fast wie ein Geschlossener an, beengter und mit anders geformtem Raum, eher elliptisch nach vorne hin ausgedehnt und an den Ohren etwas enger. Alles klingt etwas gestaucht. Die Erfahrung, dass der Raum des US seltsam geformt ist, kenne ich jedoch schon vom Wechsel US auf DT-880.
Obwohl auf dem Papier ein offener KH, klingt der US hier nicht sehr viel räumlicher als der TF, nur etwas mehr außerhalb des Kopfes vielleicht. Eventuell muss ich wieder mehr mit dem US hören, damit S-logic bei mir wieder anschlägt, denn das habe ich eigentlich anders in Erinnerung, auch wenn der US nie richtig 3D konnte, das machen die Teslas ganz klar besser.
Grundsätzlich führt die Darstellung des US aber dazu, dass einige Stücke recht räumlich, aber doch intim klingen, nicht so distanziert wie beim T90.

Die Höhen des US sind auch nicht ohne, nur sind sie schlechter aufgelöst und klingen harscher. Details die ich mit dem T90 gut höre, sind beim US eher versteckt und nicht so präsent, kann aber auch zum Teil an dessen extremer Badewanne liegen. Die Härte zieht sich durch alles was ich mit dem US höre, was bei clubbigen Elektro Tracks oder Goa noch passt und Spaß macht, klingt bei ruhigerem Elektro noch OK, aber bei Rock und erst recht bei Klassik eher daneben.

Der Bass des US ist knallhart, wo andere "Bumm" machen, macht der US nur "PENG", ohne groß nachzuklingen. Attack ist da, aber beim Bauch hapert’s etwas, und ich habe das Gefühl, der US fällt zum Tiefbass hin ab. Kurz der Bass des US groovt nicht so gut und neigt dazu zu nerven. An Bass-empfindlichen Tagen geht der US gar nicht.

Stimmen klingen allerdings recht direkt und nicht so zurückgesetzt, wie man es bei der Bass und Höhenbetonung erwarten würde.
Alles in Allem macht der US beim richtigen Genre zwar Spaß, aber mein Gehör ermüdet auch recht schnell durch die sehr aggressive und harte Darstellung des US.

Kommen wir zum T90. Zu dessen Räumlichkeit und Präzision muss ich ja nichts mehr sagen, nur so viel, in Punkto Auflösung lässt der T90 den US hinter sich. Der Höhenpeak des T90 stört im Vergleich zu den harschen Höhen des US relativ wenig.

Wie schlägt sich der T90 mit angehobenem Bass, gegen den brutalen Bass-Schläger pro2500?
Der T90 kann grummeln, fast wie der TF und ist dabei sehr präzise, vielleicht nicht mehr ganz so trocken wie ohne Anhebung, aber es grooved und macht richtig Laune. Vor allem der Kickbass kommt deutlich hervor und eine Bassdrum knallt und grummelt gleichzeitig, was den Klang fast noch realistischer macht als zB beim TF. Dennoch nervt der Bass des T90 nicht, da trotz Anhebung der Bass nie so knallhart wird wie der des US.
Auch bilde ich mir ein, dass durch die Anhebung im Bass der Höhenpeak nicht mehr so anstrengend ist.
Alles in allem muss ich sagen, dass der T90 mit einer, bei Bedarf und passender Musik leichten Bassanhebung, meiner derzeitigen Wunschvorstellung von einem Spaß-KH auf hohem Niveau recht nahe kommt. Und wo‘s nicht passt wird der T90 halt wieder gezähmt, dann lässt sich auch Jazz, oder Klassik damit gut hören.


Gehört uA:
Rebotini – The Spirit of Boogie
Brickman – Cold Inside
Fingers In The Noise – Gaussian Blur; Amazone
Dave Brubeck – Take Five
Xploding Plastix – Sports, Not Heavy Crime
Pearl Jam – Nothing As It Seems
Vitalic – Poison Lips
Naturgeräusche (Naturespace-App)
Trentemöller – Take me to your skin, Always something better
Aes Dana - Bam


(3)Das Klassik Duell: T90 vs. DT-880pro:
Kommen wir zum Duell im eigenen Lager, angefangen mit dem T90. Hier ohne Bassanhebung .
Aufgrund des vom T90 erzeugten Raumes und der 3D artigen Staffelung der Instrumente, hat man das Gefühl im Parket der Philharmonie zu sitzen, alles ist an seinem Ort und genau zu lokalisieren, die hohe Auflösung lässt zu, dass man Klappen, Atemgeräusche und das Knarzen von Stühlen hört. Das macht das Ganze enorm realistisch, auch der trockene Bass klingt toll zB bei gezupftem Kontrabass, Holzbläser hört man vibrieren und ein Cello kratzt sehr schön.
Bei dichten Stellen, zB wenn Karajan die Berliner Philharmoniker durch den 2. Satz von Beethovens 9. prügelt, wird nichts verwaschen, alle Instrumente sind sauber zu hören und zu orten.

Aber kommen wir zum Negativen, ich bin kein Frequenz Experte, aber mir scheint, als täte die tonale Abstimmung des T90 Violinen nicht wirklich gut, auf jeden Fall klingen sie irgendwie zu spitz und kreischig, etwas dünn und bei Streichern allgemein vermisse ich etwas Körper.

Der Dt-880 gefällt mir da tonal schon besser, der Unterschied ist nicht überwältigend, aber er präsentiert das Geschehen zusammenhängender, nicht so seziert. Violinen kreischen nicht so und klingen einen Tick voller.
Dafür hat man beim DT880 keine derartig gute Staffelung der Instrumente und man hört auch nicht ganz so viele Details heraus.
Grundsätzlich würde ich bei Klassik aber den Dt-880 vorziehen, da er für mich harmonischer klingt.


Gehört uA:

Beethoven – Cello Sonata Op. 69 in A Major
Audiophile Test files
Beethoven 9. Symphonie (Karajan)

Die Experimente am EQ:
Ich bin kein Experte im Eq-ing und habe nach Gusto rumprobiert, auf jeden Fall konnte ich den Höhenpeak des T90 für mich etwas entschärfen, wenn ich am Foobar EQ bei 7kHz und 10kHz etwas rausnehme. Allerdings hatte ich mich recht bald an den Peak des T90 gewöhnt und beim Wieder- Umstieg auf den Dt-880 hatte ich dann kurz das Gefühl der berühmten Wolldecke. Schon erstaunlich wie anpassungsfähig das Hirn ist.

Was die Bassanhebung betrifft, kann ich wie schon gesagt, beim Penguin Amp nicht genau sagen welche Frequenzen, wie breit angehoben wurden. Mit der EQ app klingt‘s auf jeden Fall gut, wenn man so ab 70Hz langsam ansteigend (so genau lässt sich das bei der EQ app nicht ablesen, bzw. meine Finger sind zu dick) bzw. bei foobar bei 110Hz ein winzigen tick, und dann ab 77Hz ansteigend ein bissl hochzieht und zum Tiefbass auf dem Niveau lässt.


Fazit:

Der T90 ist ein toller KH, technisch gesehen auf jeden Fall, die Präzision und die räumliche Darstellung hat mich jedes Mal aufs Neue begeistert. Nach meinem Desaster mit dem T70 glaube ich nun wieder an Beyerdynamic, frage mich allerdings warum die T Modelle alle so extreme Höhenpeaks haben, das war doch beim DT-880 noch nicht so extrem?! Sind die Techniker dort älter geworden? Der T70 war für mich fast unhörbar, und ich finde auch die Höhenabstimmung des T90 teils grenzwertig. Der T90 wird hier erst durch das Hirn-Burn-In, vollständig erträglich. Bei Klassik gefällt mir der DT880 tonal besser, wäre da nicht die geniale räumliche Darstellung des T90.

Ich habe trotz der EQ Experimente, eigentlich die meiste Zeit so gehört wie der T90 von Hause aus klingt, nur bei einigen Genres, dezent am Bass geschraubt, die Höhen blieben so wie sie waren. Da ich die eierlegende Wollmilchsau noch nicht gefunden habe, wäre der T90 (mit und ohne Basskorrektur am EQ) ein guter Schritt in die richtige Richtung.

Derzeit würde er auch zwei meiner KH obsolet machen, denn einen Dt-880 parallel zum T90 zu halten wäre für mich unsinnig, denn letzterer macht das meiste besser.
Der Einsatzbereich meines US pro2500 schmälert sich ohnehin von Tag zu Tag, da ich immer weniger Genres finde, bei denen mir dessen Härte zusagt und mit dem T90 lässt sich auch prima Bum Bumm Musik hören.

Für meinen Geschmack und die von mir gehörten Genres, ist der T90 ein guter Allrounder. Dies gilt insbesondere, da ich trotz vielem Lesens und Hörens meinen Ideal-KH, mit der räumlichen Darstellung eines Teslas, dem Kickbass eines M50, dem Tiefbass eines TF10 und den Höhen, sowie der Auflösung eines HD800, das ganze natürlich zum Preis eines DT-880, noch nicht gefunden habe.
Würde ich den T90 kaufen, ja! Würde ich mit ihm auf ewig glücklich werden? Wahrscheinlich nein.

Zum Schluss natürlich herzlichen Dank an Beyerdynamic für die zur Verfügung Stellung des T90 und an Sathim, der das ganze angeleiert hat, es war mir wie immer eine große Freude und Ehre an dem Test teilnehmen zu dürfen.


[Beitrag von fqr am 08. Okt 2012, 22:46 bearbeitet]
Trance_Gott
Inventar
#12 erstellt: 28. Okt 2012, 23:27
Beyerdynamic T90 - Review von Trance_Gott

Einleitung:

Zunächst möchte ich mich bei den Moderatoren des Hifi-Forums sowie Beyerdynamic bedanken, die diese Testaktion des T90 ermöglicht haben.

Mit dem T90 stellt Beyerdynamic das neueste Mitglied der Tesla Familie vor. Mit einer UVP von 499EUR gesellt er sich zwischen T70 und T1. Kommt er als komplett offener KH an das Flaggschiff T1 heran? Diese Frage werde ich in folgendem Review beantworten. Ebenso werde ich Vergleiche zu meinen anderen Kopfhörern machen. Denn ich finde so kann man sich den Klang eines Kopfhörers besser vorstellen wenn Vergleiche gezogen werden. Vor allem wenn die Leser diese Vergleichshörer auch besitzen. Allgemeine Klangaussagen dagegen können oft Missverstanden werden. Wenn z.B. jemand von einem abgrundtiefen Bass beim DT990 redet und noch keinen Denon D7000 gehört hat:-)

T90_3

T90_2


Verarbeitung und Komfort:

Die Verarbeitung des T90 ist auf T70 Niveau. Er besitzt ein Velour-Kopfband wie der T70. Das Leder-Kopfband gibt es erst beim T1. Das Kabel des T90 ist dünner wie das des T1 und es handelt sich hier um ein Einkabelsystem. Beim T1 verwendet Beyerdynamic ein Sommercable. Das des T90 ist nicht näher identifizierbar. Einen Neutrik Stecker wie der T1 besitzt der T90 auch nicht. Im Vergleich zu den Velourpolstern des T1 sind die des T90 etwas härter, jedoch sind Sie trotzdem sehr bequem. Überhaupt sind lange Hörsessions aufgrund des optimalen Anpressdruckes kein Problem.

T90_4

T90_5


Klang:

Gehört habe ich den T90 an meinen beiden KHV Funk LPA-2a sowie Schiit Lyr. Beide harmonieren mit dem neuen Tesla wunderbar. Sogar der Schiit Lyr, der eigentlich nur für die sehr hochohmigen Boliden wie T1 oder die Orthodynamiker gebaut wurde.
Fangen wir mit der Tonalität an. Der T90 klingt heller als der T1 und wie ein T70 ohne topfig zu klingen. Er besitzt eine leichte Badewanne, die sich in etwas angezogenen Höhen und Bässen wiederspiegelt. Leider kann ersteres schon mal sehr nerven. Höhenlastige Aufnahmen wie Girls Just Want To Have Fun von Cyndi Lauper zischeln nur so vor sich hin.
Beim ersten Aufsetzen jedoch gefällt der sehr luftige Klang. Da kann der topfige T70 nicht mithalten. Der Raum wirkt sehr breit und tief. Im Direktvergleich mit dem T1 fällt jedoch auf, dass die Tiefenstaffelung und Instrumentortung beim Flaggschiff einfach besser bzw. genauer funktioniert.
Durch den Wechsel zwischen T90 und T1 fiel mir auch auf, dass der T90 irgendwie dünner klingt. Dies stellte ich auch damals beim T70 fest als ich Ihn mit meinem W1000x verglichen habe. Wenn man dann allerdings längere Zeit weiterhört stört es nicht.
Die Stimmenwidergabe wirkt echt und authentisch, wobei der T1 wärmer darstellt und der T90 vordergründiger. Das führt dazu, dass der T90 schneller nervt.
Die Mittendarstellung insgesamt ist sehr gut. Das Gitarren Solo am Ende von Sister Disco wird genial wiedergegeben. Ja, dass macht Spass!
Die Höhen sind wie schon vorher gesagt leicht angehoben. Dadurch werden selbst kleinste Details hörbar. Die Auflösung ist auf T1 Niveau.
Der Bass ist schnell und knackig wie schon bei den anderen Teslas T1 und T70. In Sachen Tiefbass bietet der T90 etwas weniger als der T1, aber der Unterschied ist marginal. Zum Tiefbass eines Denon D7000 fehlt dann noch ein gehöriges Stück. Im direkten Vergleich hört man einen etwas stärkeren Kickbass des T90 zum T1 heraus. Jedoch gefällt mir der Kick des T1 etwas besser. Er wirkt noch etwas präziser. Nicht das der Kickbass des T90 schlecht ist. Ganz im Gegenteil, er ist sehr gut und weiß zu gefallen. Die ganz harten Schläge a la W1000x besitzt er nicht.
Am Ende habe ich noch ein Experiment durchgeführt. Ich verwendete den T90 mit einem 120Ohm Adapter an dem Funk KHV. Ergebnis war mehr Bass. Dafür büßte er etwas an Luftigkeit ein und die Bühne rückte näher zusammen. Wär eine In Your Face Darstellung bei Rock bevorzugt für den könnte der Adapter eine Interessante Alternative darstellen.


Fazit:

Der T90 ist ein T70 mit luftigem Klang. Für den nahezu halben Preis vom T1 habe ich auch nicht erwartet, dass er dem Flaggschiff T1 Paroli bietet. Letzterer ist in fast allen Belangen wenn auch manchmal nur knapp, überlegen. Meine Vorstellung hat der T90 auch nicht erfüllt. Ich hatte mir insgeheim einen DT990 Tesla gewünscht. Also eine noch klarere Badewannenabstimmung die bei Rock & Pop sehr hohen Fun- und Lustfaktor besitzt. Der Preis ist schon in Ordnung wenn man die Leistung insgesamt betrachtet. Schade, dass Beyerdynamic auch hier wieder wie beim T70 den Höhenpeak nicht eliminiert hat. So bleibt der T1 mit seiner wärmeren Abstimmung und ohne Höhenpeak für mich mit Abstand die Nummer 1 bei Beyerdynamic. Ein Spaßkopfhörer ist der neue Tesla für mich leider auch nicht geworden. So dass ich in diesem Bereich mit meinen Denons und dem LCD2 wenn es richtig Knallen soll besser bestückt bin.

T90_1


Auszug aus meiner Playlist:

Depeche Mode - Violator, 101
Metallica - Master Of Puppets
Blackfield - Blackfield, Blackfield II
Dream Theater - Images And Words, Awake
Jethro Tull - Aqualung
The Who - Who Are You
Cyndi Lauper - She’s So Unusual
David Bowie - Let’s Dance
Porcupine Tree - Live At Warszawa
Alphaville - Forever Young
Rush - Moving Pictures
Dio - Holy Diver
Dire Straits - Brothers In Arms
Duran Duran - Greatest
Yazoo – Upstairs At Erics


[Beitrag von Trance_Gott am 28. Okt 2012, 23:34 bearbeitet]
Milchkaffee
Inventar
#13 erstellt: 03. Nov 2012, 14:34
Review: Beyerdynamic T90 – High-Res für Team-Treble


Inhalt:

1. Vorwort

2. Verarbeitung und Komfort

3. Klang I (Musik)

4. Klang II (Filme und Games)

5. EQ


Vorwort

Bevor ich zum eigentlichen Review komme, erst einmal ein großes Dankeschön an die Organisatoren dieser Test-Aktion (Hüb‘ und Sathim) und an Beyerdynamic. Coole Sache!

Zunächst vielleicht etwas über meine Kopfhörervergangenheit. Bei Reviews finde ich es immer wichtig, den Rezensenten richtig einordnen zu können. Am besten ist es natürlich, wenn es unter den gemeinsamen Kopfhörern eine Schnittmenge gibt. Wenn nicht nur der Hörer selbst bewertet wird, sondern auch vergleichend auf andere Kopfhörer eingegangen wird, dann kann man sich am besten ein Bild vom betreffenden Kopfhörer machen.

Angefangen habe ich vor gut 5 Jahren mit einem Sennheiser HD25-II. Hat gut gerockt das Teil, damals als ich noch Metall und Hardrock gehört habe. Einzig der Anpressdruck und die zischelnden Höhen waren ein No-Go, so dass er nach weniger als einem Jahr wieder gehen musste. Dafür kam ein Shure SE420 ins Haus, der allerdings seinen Klang aufgrund schlechtem Sitzes nie richtig entfalten konnte. Nach sprichwörtlich ein paar Monaten hatte ich den Shure aufgegeben und weiterverkauft. Dann hatte ich hier im Forum von einem richtig guten Deal bei EarphoneSolutions.com gehört und mir den UE Triple.Fi 10 Pro aus den USA bestellt. Das war mein erstes wow-Erlebnis was (Kopf-)Ohrhörer angeht – und das Out-of-the-Box, Mitte 2008. Dieser war dann auch für drei Jahre mein Ohrhörer für unterwegs und wurde letztlich aber doch wieder gegen einen Bügelkopfhörer ausgewechselt: den Beyerdynamic DT1350. Grund war unter anderem das unkompliziertere Handling beim Beyer, nachdem er für mich auch qualitativ kein Rückschritt war. Zuvor kam aber noch ein anderer wesentlicher Kopfhörer ins Haus. Der DT880, den ich seit 4-5 Jahren besitze und welchen ich in diesem Review hauptsächlich mit dem T90 vergleichen werde.


Verarbeitung und Komfort

Beyerdynamic bleibt sich treu: Unverkennbar ein Beyer. Mir fällt keine andere Kopfhörerschmiede ein, die über die Jahre hinweg so konsequent an ihrem Produktdesign festhält. Manch einer mag es langweilig finden, ich finde es klasse. Daher habe ich im Bereich Verarbeitung und Komfort auch kaum etwas zu meckern – es bleibt beim Bekannten. Einige Haare finden sich wie immer allerdings trotzdem in der Suppe.
Gut finde ich den größeren Abstand zum Ohr, durch die steiferen Polster. Dadurch liegt mein Ohr innen nicht auf was im Langzeitgebrauch angenehmer ist. Zudem besteht das Obermaterial der Schaumstoffscheiben beim T90 im Gegensatz zum DT880 jetzt aus weicher Mikrofaser. Die Polster beim T90 haben zwar eine samtige Oberfläche aber der harte Kern der für den größeren Ohrenabstand sorgt ist auch sein Knackpunkt. Ich habe mich dabei ertappt immer mal wieder die Position des Kopfhörers zu ändern, einfach weil es irgendwann minimal gedrückt hat. Hier hat der DT880 den Vorteil, aufgrund der wirklich sehr weichen Polster, allerdings auf Kosten des Ohrabstands. Insgesamt liegen im Komfort beide gleich auf mit jeweils kleinen Vor- und Nachteilen.

Schön sieht das Gitter der Ohrmuscheln aus, welches mit einem feinmaschigen Gewebe verkleidet ist. Ich denke, für den Heimgebrauch ist es robust genug.
Was mir beim T90 aufgefallen ist, ist die wirklich sehr sehr leichtgängige Rasterung der Gabeln, die sich bei fast jedem Absetzen des Hörers unbeabsichtigt verstellen. Ich weiß nicht, ob das bei allen T90-Modellen so ist. Wenn ja, dann finde ich dies bei der Preisklasse schon etwas bedenklich. Selbst mein fast 5 Jahre alter DT880 hat da mehr Widerstand.

Die Gabeln aus Stahl kennt man ja auch von anderen Beyerdynamic-Modellen. Da gibt es für mich nichts zu beanstanden. Ich frage mich nur, warum der Schieber zwischen Bügel und Gabel aus Kunststoff sein muss – noch dazu mit leichtem Pseudo-Metall-Glanz. Klar, das sind Details, aber ich hatte ausgehend von den Produktfotos eine andere Vorstellung.
Nun, das ist mäkeln auf hohem Niveau, im Vergleich zu Kopfhörern anderer Hersteller.
Insgesamt sieht der T90 schon sehr gefällig und edel aus.

Nicht edel hingegen ist die Transportbox. Sie sieht an sich so aus wie beim DT880. Bei Beyerdynamic bleibt man sich eben treu. Schade allerdings, denn der Deckel ist wieder nicht gepolstert. Auch hätte die Tasche ein paar Zentimeter größer sein können.

Nachtrag: Mittlerweile habe ich mir einen komplett neuen Satz Polster für den DT880 bestellt. Die alten waren doch schon sehr abgenutzt und mit den Polstern EDT 990 VB (Artikelnummer: 904163) und den „verbesserten“ Schaumstoffscheiben (Artikelnummer: 910236) ändert sich beim DT880 so einiges. Diese Schaumstoffscheiben aus dem Beyerdynamic-Ersatzteilkatalog haben das gleiche Material wie beim T90, das heißt sie sind weniger rau und viel weicher als die originalen. Die schwarzen Polster hingegen sorgen für wesentlich mehr Abstand zum Ohr als vorher mit den silbergrauen. Kann natürlich auch damit zu tun haben, dass sie neu und noch nicht eingetragen sind...
Beim T90 hatten die Polster aber einen nochmals festeren Kern, wenn ich mich recht erinnere. Das Bassvolumen beim DT880 nimmt mit neuen Polstern zu dem ein klein wenig ab habe ich das Gefühl (etwas ähnliches habe ich auch mit den T90-Polstern erlebt).
Achja, wenn jemand von euch auch neue Polster braucht: zumindest bei den schwarzen Polstern sind schon die neuen Schaumstoffscheiben dabei. Sonst habt ihr wie ich zwei Paar


Klang (Musik)

Im folgenden möchte ich auf den Klang des T90 eingehen. Abgehört wird über einen PC mit Windows 7 und einer Asus Xonar Essence STX Soundkarte. Abspielsoftware ist VLC und die Musik liegt verlustfrei als ALAC-Datei vor. Zwischen lossless-Songs und MP3-V0 habe ich während meines Vergleichs keinen Unterschied hören können. Da meine Lossless-Datenbank allerdings größer ist als mein MP3-Bestand habe ich daher auf ersteren zurück gegriffen.

T90 und DT880 sind mit einer Stereoweiche direkt an die Soundkarte angeschlossen. So kann ich sehr gut zwischen den Kopfhörern hin- und herwechseln, ohne, dass durch An- und Abstecken zu viel Zeit vergeht.
Was sofort auffällt ist, dass der T90 an der STX locker 10 Punkte lauter spielt als der DT880. Wenn mir der DT880 zu leise ist, ist der T90 genau richtig und anders herum. Bemerkenswert, wie viel empfindlicher die Tesla-Treiber beim T90 sind.

Lautstärke am iPhone 4: Wären meine MP3‘s nicht per MP3gain auf 89dB runtergeregelt bzw. das iPhone nicht EU-kastriert dann könnte ich den T90 sogar mobil benutzen. In leiser Umgebung allerdings, da der Beyer offen wie ein Scheunentor ist.

Das bringt uns gleich zum Punkt Isolation. Im Vergleich zum halb-offenen DT880 ist der T90 gänzlich offen. Das hört man auch. Er lässt noch mal mehr Ton nach außen und disqualifiziert ihn als Schlafzimmerhörer sofort, wenn neben einem noch jemand schlafen möchte.

Während meines Tests habe ich Musik aus allerlei Genres gehört, hauptsächlich aber Künstler die ich aktuell viel höre und sehr mag.
Dabei sind u.a. Bob Dylan, Dire Straits, Dream Theater, E.S.T., Die Ärzte, Daft Punk, Len Faki, Marian, SCSI-9 sowie auf Empfehlung von fqr: Fingers in the Noise.

Anstatt nun den T90 chronologisch nach Höhen, Mitten, Tiefen zu sezieren möchte ich beim Klang auf das Gesamtprodukt T90 eingehen. Die Antworten zu Einzelaspekten befinden sich daher über den längeren Text verteilt, sehr es mir bitte nach

Das erste Aufsetzen offenbart ohrenscheinlich die erste große Stärke des T90: Man, was für ein Raum! Der ganze Klang wirkt auseinandergezogen, was das Ausmachen einzelner Instrumente extrem erleichtert und ohne, dass es künstlich wirkt. Gerade spielt Bob Dylan‘s Hurricane von der Studio-CD: Ich frage mich, wie sich erst Live-Aufnahmen anhören werden.
Der T90 ist sehr hell! Das muss ich an dieser Stelle schon mal betonen. Ich ertappe mich dabei wie ich bei One More Cup of Coffee immer wieder am Lautstärkeregler drehe wenn im Song das Schlagzeug einsetzt. Der Hochton ist schon stark hervorgehoben, fast schon unnatürlich hell bei manchen Titeln.
Da wirkt der DT880 insgesamt harmonischer in der Darstellung, auch wenn er nicht den Raum bietet, wie der T90. Beim Wechsel vom DT880 zurück zum T90 wird mir aber auch bewusst, dass letzterer deutlich klarer und detaillierter ist. Nicht, dass der DT880 matschig spielt, aber der T90 löst höher auf, das merkt man sofort.

Ana Caram–Correnteza: Ja, alle Titel auf der Chesky Records „Ultimate Demonstration Disc“ hören sich auf fast jedem Kopfhörer gut an. Da ist auch Correnteza keine Ausnahme. Der T90 schlägt sich mit Bravour und der DT880 hat das Nachsehen. Er macht einfach alles etwas schlechter als der Neuling. Der T90 ist klarer über den gesamten Frequenzbereich und dabei auch merklich räumlicher. Den Bass des T90 finde ich zu dem etwas tiefer und detaillierter. Quantitativ liegt er (jedenfalls bei diesem Stück) gleich auf mit dem DT880.

Als nächstes steht mit Daft Punk elektronisches auf dem Programm. Anspieltitel sind u.a. die Klassiker Around the World sowie Da Funk und Face to Face (feat. Todd Edwards). Ich zitiere mal meine eigenen Notizen: „der T90 könnte so geil sein, wenn er nicht so hell abgestimmt wäre“. Toller Bass und herrlich klar am Anfang von Around the World allerdings nach einer Minute nur noch nervig. Leider.

Mal gucken ob sich Die Ärzte besser schlagen. Die Live-CD Unplugged: Rock‘n‘Roll Realschule gefällt mir schon seit einigen Jahren sehr gut. Inhaltlich und von der Produktion her eine tolle CD, die Spaß macht. Wie bei Live-Aufnahmen zu erwarten, schlägt sich der T90 ziemlich gut. Er beeindruckt mit starker Räumlichkeit, bei der man das Gefühl hat beim Schul-Konzert dabei zu sein. Aber auch hier spielt der T90 mir etwas zu viel auf der hellen Seite der Macht. Anspieltitel waren Mit dem Schwert nach Polen, Der Graf und Manchmal haben Frauen…

Weiter geht‘s wieder Live aber diesmal mit Jazz. E.S.T.–Live in Hamburg. Gehörte Titel sind u.a. The Goldhearted Miner und Eighthundred Streets by Feet. Erstmals dominiert der T90 den DT880 deutlich (und natürlich den kleineren DT1350). Raumgefühl und Detailgrad der Aufnahme sind Wahnsinn. Schau an: Der T90 kann mir tatsächlich ein Grinsen aufs Gesicht bringen.
Beim DT880 scheitert es im Vergleich an der Auflösung und der DT1350 hat zu viel Bassvolumen und Im-Kopf-Lokalisation.

Bevor wir noch mal zu elektronischer Musik kommen noch etwas Rockmusik zwischendurch. Wobei zwischendurch nicht abwertend gemeint ist, Dire Straits schätze ich sehr. Mit dem T90 habe ich daher auch recht viele Titel vom Alchemy Live-Album gehört (u.a. Brothers in Arms, Once upon a Time in the West und Telegraph Road). Einer der Gründe ist, dass diese CD neben der genialen Musik eine der wenigen im Test ist, bei der mich die Helligkeit des T90 nicht gestört hat. Und dann spiele ich Going Home Theme from „Local Hero“ an und ich sitze mit offenem Mund im Sessel. Wahnsinn!!! Einfach klasse, was der T90 hier darbietet. Obwohl er (ausnahmsweise ohne zu nerven) deutlich heller als der DT880 spielt, liefert er im Gegenzug Räumlichkeit und Detailreichtum, die die 880er einfach nicht bieten kann. Auf dem Höhepunkt meiner Testsession mal aus Jux den DT1350 an die Asus geklemmt. Nachdem ich den Gain-Faktor eine Stufe runterstellen musste, kommen mir fast die Tränen. Warum gibts keinen Zwitter aus T90 und DT1350? Das beste aus beiden kombiniert und ich hätte meine Traumkopfhörer. Abstimmung, Isolation und Basskick des DT1350 (ja, er ist im Bass nicht ganz neutral, aber mir macht‘s Spaß) verbunden mit Räumlichkeit und und Komfort des T90... <3
Auflösungsmäßig liegt der T90 vor dem DT1350, aber nicht extrem viel finde ich. Ich denke der Eindruck kommt größtenteils daher, dass die Räumlichkeit und damit einhergehend die Trennung der Instrumente beim T90 einfach besser ist.

Images and Swords von Dream Theater habe ich schon länger nicht gehört, finde ich aber immer noch großartig. Pull me under und Wait for Sleep klingen mit dem T90 schön klar und detailiert allerdings wieder zu hell. Insgesamt ziehe ich hier den DT880 oder gar den DT1350 vor. Ersterer gewinnt allerdings aufgrund der besseren Bühnendarstellung.

Wie versprochen zum Abschluss des Kapitels wieder elektronische Musik. Zunächst mein persönlicher Basstest mit Len Faki–Death by House vom Sampler Cocoon Compilation H. Bei der „Bassgelegenheit“ merke ich auch wieder mal, dass mein linker Treiber am DT880 einen Defekt zu haben scheint. Auf jeden Fall verzerrt er merklich. Aber nun zum T90.

DT880 oder T90 sind hier beide gleich gut bzw. schlecht. Der T90 liegt zwar in der Bassqualität vorne dafür strengt der Höhenpeak schon wieder an. Der kleine DT1350 räumt in dieser Disziplin ab – er macht mir am meisten Spaß, die beiden Kontrahenten sind insgesamt zu schlank untenrum.

Ich gebe zu, der Song war nicht ganz fair für DT880 und T90, denn mit neutralem Bass kommt da nicht wirklich Freude auf. Deswegen habe ich noch Marian mit Pictures und Passengers gehört. Auf allen drei Kopfhörern gut hörbar. Der T90 glänzt mit Bassqualität und Räumlichkeit, der DT880 mimt den Allrounder und der DT1350 spielt schön intim und knackig. Aber auch hier störe ich mich am T90-Peak und höre lieber mit dem DT1350.

Nun, es gibt auch weiterhin Musik, wo mir die Höhen des T90 nicht negativ auffallen. Dazu gehört auf jeden Fall SCSI-9 ein russisches Elektro-Duo mit dem Album Line of Nine. Der Track Little Leaves Fall ist auf allen drei Kopfhörern toll anzuhören. Am T90 am besten – sehr transparent, tief im Bass und einfach ohne Makel. Der DT880 schwächelt bei der Auflösung wenn ich ihn mit dem Neuankömmling vergleiche. Sehr gut schlägt sich wieder der DT1350, bei dem ich zwar die T90-Klangwolke um meinen Kopf vermisse, der aber auch weiterhin mein Favorit bei elektronischer Musik sein wird.

Abschließen möchte ich mit dem Album 3x1 von Fingers in the Noise, der Empfehlung von fqr. Nach längerem Hören hängen geblieben sind bei mir jedenfalls die Tracks Gaussian Blur und Amazone. fqr hat den Sound mit dem T90 sehr treffend als „Geblubber im Kopf“ bezeichnet. Gefällt mir sehr gut. Richtig von Bühne sprechen kann man ja bei dieser Musik nicht aber der T90 vermag dennoch das Klanggeschehen wie in einer Wolke um den Kopf anzuordnen. Sehr chillig. Der T90 glänzt mit Luftigkeit, der DT880 macht nichts wirklich gut aber auch nichts wirklich schlecht und der DT1350... nun ja, elektronische Musik eben ;-)


Klang II (Filme und Games)

Nachdem ich mit dem T90 Musik gehört habe möchte ich natürlich auch mal schauen wie er sich bei Filmen und Computerspielen macht. Gerade die stark ausgeprägte Räumlichkeit des Kopfhörers erscheint vielversprechend in diesem Zusammenhang.
Deshalb also die STX auf 6-Kanal-Sound umgestellt und Dolby Headphone aktiviert.

Der T90 macht seinen Job als Filmkopfhörer ganz gut. Wie schon bei Musik, so wird auch bei Filmen das Geschehen weiter vom Kopf weggerückt und auch ein mehr an Details ist zu hören. Tonal ins Helle gehend aber zumindest bei den von mir geschauten Titeln (Tucker and Dale, The Wire) nicht extrem störend. Habe ich schon gesagt, dass „weniger hell“ besser wäre?
Der DT880 macht ebenfalls viel Spaß, allerdings ist er qualitativ in allen Belangen etwas schlechter als der T90.

Für die Zockerfreunde habe ich Battlefield 3 ausprobiert: ein Spiel, dass für seinen imposanten,wuchtigen Sound bekannt ist. Ich finde es genial wie gut Dolby Headphone bei der STX funktioniert. Mit dem DT880 kann man super 360° hören ohne Abrisse oder harte Übergänge im Ton. Die Position eines konstanten Geräusches kann man beim drehen um die eigene Achse exakt nachverfolgen. Der T90 hat hier einen leichten Vorteil was die Ortung von Gegenspielern angeht, aber nicht graviered. Das Lokalisieren des Gegners geht mit beiden Kopfhörern spielend. Gravierender ist der Hochton des T90, der bei jedem Schussgeräusch im Ohr schmerzt. Kein Vergnügen


Equalizer und T90

Dem Equalizer bzw. der EQ-Eignung des T90 möchte ich in meinem Review ein eigenes Kapitel widmen. Bisher habe ich bei den Kopfhörern, die ich besessen habe auf den Einsatz eines EQ verzichtet. Zum einen weil ich am iPod oder iPhone eh keinen brauchbaren EQ habe. Zum anderen war und bin der Meinung, ein Kopfhörer sollte schon zum eigenen Hörgeschmack passen, ohne dass man ihn erst komplett klanglich zurecht biegen muss.

Ohne jetzt um den heißen Brei herumzureden, meine Haltung zum T90 ist sehr reserviert, ich werde einfach nicht warm mit diesem Kopfhörer. Die überwiegende Anzahl der positiven Klangaspekte wird durch einen einzigen Umstand nichtig gemacht – Der stechende Hochtonpeak.

Nach zwei Tagen Hörpause habe ich den T90 deshalb nochmals mit aktiviertem Equalizer angehört. Danke an Comox für die EQ-Kurve, die ich als Anregung genommen habe.

EQ-Kurve beim T90:
EQ Kurve beim T90

EQ-Kurve beim DT880:
EQ-Kurve beim DT880

Und nun passiert etwas, was ich nicht geglaubt hätte. Der T90 kippt meine Meinung mit Hilfe des Equalizers um 180 Grad. Es ist als habe ich einen neuen Kopfhörer auf. Nun nervt nichts mehr, der T90 glänzt in allen Registern. Über die Bassquantität zu reden ist jetzt ja hinfällig geworden, allerdings ist der Bass detailreicher, tiefer und knackiger als beim DT880. Räumlichkeit und Trennung der Instrumente ist insgesamt hervorragend, der Klang ist deutlich klarer als beim DT880. Mittel- und Hochton sind gefällig geworden. Der T90 spricht wirklich sehr gut auf Equalizing an. Pegelanhebungen per EQ sind kein Thema. Deutlich besser als beim DT880, der dann im Bass unsauber wird, so bald man deutlich ins Plus geht. Meine eben noch unhörbaren Test-Songs machen plötzlich richtig Spaß!

Beim T90 ist ein Equalizer IMHO ein Muss, dann aber zeigt er seine Stärken und ist in allen Belangen merklich besser als der DT880. Beim Wechsel auf den alten Beyer wird mir jetzt erst bewusst wie deutlich der qualitative Unterschied doch eigentlich ist. Zum ersten Mal seit ich den T90 zuhause habe entsteht ein kleines „Haben-Will“-Gefühl.

Beim Titelsong der vierten Staffel von The Wire bekomme ich auf einmal Gänsehaut – das klingt unfassbar gut! Bei Filmen hat der T90 von allen drei den mit Abstand besten Sound, getragen von der enormen Räumlichkeit und Transparenz. Abstimmungsmäßig dahinter kommt der DT1350, der aber vom DT880 locker in Punkto Räumlichkeit und Komfort geschlagen wird. Und diese beiden Punkte sind für mich das wichtigste beim Filme schauen. Aber der DT1350 ist ja auch für unterwegs...
Die Sprachverständlichkeit ist bei allen drei sehr gut, da kann man nicht meckern. Den T90 alleine für Filme kaufen würde ich dennoch nicht. So viel besser als der DT880 ist er in diesem Bereich nicht, als das er den Aufpreis rechtfertigen würde. Vielleicht sieht das am Headzone anders aus.

Keine Überraschung: Bei Spielen klingt der T90 jetzt ebenfalls sehr angenehm, wobei er immer noch spielerisch keinen Vorteil bietet. Ein T90 allein zum Zocken? Nicht wirklich, der DT880 tut es auch und das sehr gut. Dazu ein Clip-On-Mikro ans Kabel und fertig ist das High-End-Headset.


Fazit

Was bleibt, ist ein gemischtes Fazit. Der T90 wird auf jeden Fall polarisieren. Ist er sein Geld wert? Für mich ein „Jein“. Wer neu in die Kopfhöreroberklasse einsteigen möchte und bereit ist 500 Euro auszugeben, der bekommt mit dem T90 einen technisch sehr guten Kopfhörer. Mit EQ-Einsatz wird er sogar ausgezeichnet und ist dann eine klare Kaufempfehlung. Unter Vorbehalten allerdings, falls man schon DT880 Besitzer ist. Für halb so viel Geld macht der alte Beyer alles einfach etwas schlechter ohne aber schlecht zu klingen. Er hat definitiv das bessere Preis/Leistungs-Verhältnis und bleibt ein toller Allrounder mit leicht zu optimierendem Komfort. Beim T90 hat mir der augenblickliche wow-Effekt gefehlt um einen Reflexkauf auszulösen. Dafür hat mich von Anfang an die Helligkeit zu sehr gestört. Jemand hatte mal behauptet, der T90 ohne Hochton-Peak sei wie der DT880 nur in High-Res. Das möchte ich so unterschreiben!


Ich danke euch für's Lesen. Ist länger geworden


[Beitrag von Milchkaffee am 03. Nov 2012, 14:36 bearbeitet]
DaDude
Stammgast
#14 erstellt: 04. Nov 2012, 23:12
Hallo zusammen,
hier ist nun mein Review zum Beyerdynamic T90. Ich habe mir bewusst vorher keine anderen Reviews durchgelesen, also kann es sein dass sich so mancher schon genannter Punkt wiederholt oder ich genau das Gegenteil behaupte. Aber nun viel Spaß beim Lesen!

Ersteindruck:

Als das Paket mit dem T90 ankam, habe ich den Hörer natürlich sofort ausgepackt und war doch sehr gespannt, wie der erste Eindruck ausfällt. Und ich muss sagen, auf den ersten Blick machte die Verpackung keineswegs den Eindruck, einen KH im Wert von 500€ in den Händen zu halten. Es hätte genauso gut ein KH für 100 Euro sein können… Manch einer hier legt vielleicht keinen allzu großen Wert auf das Design und die Wertigkeit der Verpackung, mir ist sowas jedoch wichtig, da sie ja den ersten Eindruck vermittelt. Auch die mitgelieferte Tasche ist eher einfach gehalten und passt nicht so wirklich zum T90. Da hätte ich doch eher ein Hardcase erwartet, oder zumindest etwas, dass den KH auch unterwegs schützt, die Tasche des T90 ist ja in erster Linie Staubschutz, zumindest wäre mir der KH darin nicht gut genug geschützt um ihn im Reisegepäck mitzunehmen.
Der Ersteindruck des T90 an sich ist wiederum das genaue Gegenteil. Der Kopfhörer macht einen enorm wertigen Eindruck, alles ist super verarbeitet und die Haptik ist ebenfalls von der besten Sorte. Da braucht man sich keine Gedanken zu machen, dass der Hörer irgendwann auseinanderfallen würde. (und zu meinem Erstaunen waren sowohl Treiber als auch deren Abdeckung auf der richtigen Seite und v.a. gerade eingebaut… )Nur gesteckte Kabel wie bei AKG oder Sennheiser wären wünschenswert und, wie ich finde, bei einem 500€ Hörer auch schon keine Besonderheit mehr.
Zur Passform sei zu sagen, dass der T90 sehr bequem sitzt und durch das geringe Gewicht auch nach Stunden des Musikgenusses nicht unbequem wird. Desweiteren ist er auch für Brillenträger uneingeschränkt empfehlenswert, da die Ohrpolster zwar auf die Bügel drücken aber so weich sind, dass es nicht unangenehm drückt.
Klang:
Allgemein ist zu sagen, dass der T90 neben dem T1 der Bislang einzige Beyer ist, der keine aggressiven Höhen hat bzw. auch ohne reduzieren der Höhen per EQ „hörbar“ ist. Ich reagiere extrem empfindlich auf zu sehr betonte Höhen (auch außerhalb des Musikhörens) und habe daher bei Beyer meistens keine großen Erwartungen. Von daher war ich vom T90 zu Beginn schon mal sehr überrascht, dass mir der Klang auf Anhieb sehr gefällt. Generell klingt er sehr ausgewogen und ist in Sachen Musikgenre ein Allrounder der in keiner Hinsicht übertreibt oder zu dick aufträgt. Wenn man mal etwas mehr Bass braucht, kann man diesen am EQ etwas nach oben regeln, und schon macht der T90 auch bei Elektro, RnB und anderen basslastigen Genres Spaß.
Räumlichkeit:
Der T90 klingt nicht so „offen“ wie ein T1 oder HD800 aber hat dennoch ein ganz ordentliche Bühnendarstellung bzw. räumlichen Klang. Im Vergleich zum HD800 klingt er natürlich wesentlich intimer in der Räumlichen Darstellung, aber man kann alle Instrumente gut voneinander trennen und lokalisieren. Dennoch muss ich sagen, dass mir der T1 oder der HD800 in Sachen Räumlichkeit doch besser gefällt.

Tiefen:

Der Bass des T90 ist ordentlich aufgelöst, sodass man alle Details die im Track sein sollen auch wahrnimmt. Leider ist mengenmäßig für meinen Geschmack etwas wenig Bass vorhanden. Ich hatte den Bass am Fiio E17 auf +4 gestellt, da er mir mit dieser Einstellung am besten gefallen hat. So machen dann auch basslastige Tracks mächtig Spaß. Gerade die Platten von Mobb Deep oder Erykah Badu grooven dann schon ziemlich und machen mächtig Spaß! (ob ich das noch schreibe, wenn ich mal den Ultrasone Pro 900 gehört habe, nunja… ) Ohne EQ des Basses ist es mir etwas zu wenig davon bei manchen Alben, aber eventuell könnte man sich daran auch gewöhnen.

Mitten:

Die Mitten sind meiner Meinung nach sehr neutral abgestimmt, sodass Stimmen immer authentisch wirken. Auch hier ist die Auflösung sehr gut und es wird nix übertönt oder unterdrückt. Gerade bei Gitarren kommt da wirklich Gänsehautfeeling rüber. Santana und Clapton Platten machen da natürlich mächtig Spaß, genauso wie Jazz oder gut aufgenommene Live Musik, da kann man dann sämtliche schreienden Fans ganz genau lokalisieren und fühlt sich wie mittendrin anstatt nur dabei.

Höhen:

Die Höhen waren, wie bereits erwähnt, für mich die größte Überraschung beim T90. Es geht durchaus weit hinauf, ohne harsch zu klingen. Mit dem T90 konnte ich sämtliche Tracks, bei denen ich sonst hin und wieder die Lautstärke reduzieren oder per EQ die Höhen heruterregeln musste, problemlos Hören, auch bei höheren Lautstärken.

Fazit:

Der T90 ist neben dem T1 der einzige Beyer der mir zusagt und diesem Preis-/Leistungsmäßig natürlich überlegen. Er ist ein Allrounder was sowohl die Genres als auch die Qualität des gehörten Materials angeht. Auch nicht ganz perfekte MP3s klingen durchaus hörbar. Obwohl ich normalerweise eher den AT-Haussound mag hat mich der T90 vollständig überzeugt, da er einfach sehr entspannt aber dennoch neutral klingt und auch nach vielen, vielen Stunden des Hörens nicht störend oder anstrengend wird. Ganz egal was man abspielen möchte, man gibt’s dem T90 und der bringts rüber. Auch Filme schauen oder mal ein Spiel an der Konsole spielen ist für den Hörer kein Problem. Wenn ein Hörer das Prädikat Eierlegende-Wollmilchsau verdient, dann der T90. Hätte er von Haus aus etwas mehr Bass, könnte es der Allrounder schlechthin werden. Wenns mal krachen soll, kann man sich ja noch einen Spaßhörer wie einen Audio Technica o.ä. als Ergänzung kaufen.. Sollte der Straßenpreis irgendwann einmal auf das Niveau der „alten“ Beyer-Garde sinken, wäre er auf jeden Fall eine absolute Kaufempfehlung bzw. ein „No-Brainer“. Zurzeit finde ich den UVP von 499 einfach zu teuer, da die Konkurrenten von AKG und Sennheiser doch noch deutlich günstiger sind.
FritzS
Inventar
#15 erstellt: 02. Dez 2012, 20:46
Meinen herzlichen Dank an all Jene die diesen Test ermöglichten!

Ersteindruck:
Verpackung des Hörers ist OK

Der Stanzgrat auf Bügel stört mich etwas - so etwas sollte bei einen rund € 500,- Produkt nicht sein.
Die Stoffbespannung am Bügel zeigt schon weißliche Gebrauchspuren, da wäre ein anderes Material angebracht, das nicht Feuchtigkeit und Fett der Haare anzieht.

Der Stoff der Ohrpads wärmen etwas, trotz der 18°C Raumtemperatur (in mags gerne kühler) - wie wird das erst im Sommer sein? Manchmal kratzt mich der Stoff. Woran das liegt kann ich nicht feststellen.

Der Sitz ist gut, umschließt meine Ohren zur Gänze, die AKG K/Q701 weisen noch einen größeren Durchmesser auf.

Die notwendige Lautstärkeeinstellung am WNA MKII ist ähnlich der AKG's.

Quelle: SACD/CD Player Marantz SA 7001KI, Verstärker WNA MKII (Selbstbau) - kurz GSP Audio Solo.
Der GSP Audio Solo führt zu einen sehr hell überzogenen Klangbild - trotz seines mit 33 Ohm höheren Quellwiderstandes.
Ich verwende keinerlei Beinflussung der Frequenzgangkurve, Equilizer sind nicht mein Ding!

Klangwertung insgesamt:
Ein sehr detailreiches Klangbild, das bis auf die manchmal überzogenen Höhen neutral ist. Bei sehr lauten Passagen kommt mir vor als ob die Grenzen zwischen Instrumenten/Instrumentengruppen etwas verschwimmen würden.

Bass:
Tief reichend, sehr trocken, aber nicht besonders druckvoll. Im mittleren und oberen Bereich fehlt etwas Wärme, beim Chello merkbar.

Mitten:
Gut durchleuchtet, detailreich

Höhen:
Scheinen manchmal überzogen, zeigen zuweilen Schärfe. Ich habe die Vermutung, dass diese Schärfe womöglich schon auf den Aufnahmen zu finden ist, der T90 diese dann überzeichnet, denn auf der technisch sehr guten SACD Kodo prism rhythm ist dies trotz hart angerissener Saiten kaum zu bemerken. Der T90 scheint Fehler im Hochtonbereich nicht zu kaschieren, sondern zu überzeichnen.

Bühne, Ortung:
nicht ganz so weitläufig wie die AKG's. Die Instrumente scheinen eher auf einer Linie. Stimmen manchmal hinter der imaginären Stirnlinie und eher unten. Bei sehr lauten Passagen verschwimmt etwas die Ortungsschärfe einzelner Instrumente.

Klasseneinstufung:
Auch wenn hier manche anderer Auffassung sein werden, für mich ist der T90 in einer Riege mit den AKG's K/Q701, K702.
In einigen Bereichen ist hier auch der K501 nicht zu verachten.
Für mich müsste ein anderer Kopfhörer schon deutlich mehr bringen als der T90, um umzusteigen.
Ich besitze zudem noch einen Denon AH D7000 und hatte die Gelegenheit den AKG K1000 für drei Monate testen zu können, wenn dieser im Bass nicht so druckvoll ist, so prägt dessen Klangbild schon sehr.

Liste der gehörten Stücke, plus einige Punkte die mir besonders aufgefallen sind:

Pink Floyd, Final Cut
Track 1 - The post war dream (das klimpern Münzen zu Beginn ist für mich ein Referenzstück)

Das Klimpern ist sehr realistisch, das Becken zischt mir eine Spur zu prägnant.
Klimpernde Münzen
K701 (momentan für mich besser als der Q701) sehr natürlich hörbar
T90 sehr gut hörbar, manchmal eine Spur schärfer.

Weitere Tracks - das Becken zeigt manchmal eine Spur unnatürlicher Schärfe.
Die Pink Floyd spezifischen Hintergrundgeräusche, z.B. von Kindern, sind sehrt gut hörbar.
Tiefbass - hier fehlt manchmal die Tiefe und der Druck.

Die Bühne scheint eine Spur nicht so weitläufig wie bei den AKG's und etwas in einer Linie.
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AUDIOphile Pearls Vol.1
Track 9 - J. Brahms, Werke für Chello und Klavier - Sonatensatz

Dem Chello fehlt meiner Meinung etwas der Körper, die Fülle.
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Audio - 50 Jahre Kef, Vol.5 The 2000s
Etwas für mich unnatürliche Schärfe beim Anreißen von Saiten merkbar.
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stereoplay, Der perfekte Klang (11/2011)
Manchmal habe ich den Eindruck, dass etwas Luftigkeit, Freiraum zwischen Instrumenten fehlt.
Bass sehr trocken, es fehlt manchmal etwas Druck. Irgendwie fehlt mir manchmal etwas der warme Schmelz der Musik.
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Chick & Hiromi - Duett
Gesamteindruck sehr gut - auch die Hintergrundgeräusche kommen gut herüber
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AL DiMeola, John Mc Laughlin, Paco De Lucia - Friday Night in San Franciso
Gesamteindruck sehr gut - sehr detailreich
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Marin Pihl sings Ola Magnell, Malvina
Stimme näher, es fehlt etwas Wärme; etwas Schärfe bei den Becken, klingen etwas verwaschen.
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Max Bruck, Violinkonzerte Nr. 1 & 2, Salvatore Accordo, Gewandhausorchester Leipzig, Kurt Masur
Es fehlt mir bei der Violine etwas Körper. Tutti scheinen manchmal etwas verwaschen.
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Richard Strauss, Also sprach Zarathustra, Wiener Philharmoniker, Hervert v. Karajan
Manchmal scheint es mir, dass etwas weniger Luft zwischen den Instrumenten, den Instrumentengruppen ist.
Machmal habe ich den Eindruck, dass die Wiedegabe nicht ganz sauber klingt, dass kann aber auch an der Aufnahme (1959) selbst liegen - und durch die Höhenanhebung des T90 tritt es eher zum Vorschein.
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Kodo prism rhythm (SACD, Sony Music Japan, jpc.de Japan Import)
Trommeln trocken, hart, aber nicht so druckvoll tiefreichend (hier ist der Denon AH D7000 der King).
Die hellen Schläge kommen mir beim K701 fast härter vor.
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Mystical Scent, He Xun-tian, Magic of Himalayas (jpc.de Japan Import - diese CD muss man einmal gehört haben!)
Auch hier fehlt ein wenig der Druck im Tief-Bass der trotzdem der weit hinunterreicht, beim D7000 bläst hier Luft zwischen Ohrpolstern und Ohrmuschel hindurch. Diese CD enthält den tiefsten und druckvollsten Tiefbass meiner gesamten Sammlung!

Ansonsten ein sehr detailreiches, plastisches Klanggeschehen.
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Jeton Reference (Jeton 113 - diese CD ist alt aber gut)
Track2 Endless, Charly Antolini - hier fehlt mir etwas Druck der großen Fußtrommel
Track4 Sicurriada, Ichu - wie oben
Track7 Moonlight Serenade, Ray Brown - Ray Browns Bass-Geige fehlt etwas Volumen.
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Archie Shepp, Jasper Van't Hof - Mama Rose
Track1 Contracts
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High End Jubileums CD 2008, stereoplay
Thèrése Juel, Chuck Manggione, Charly Antolini, Marianne Mallnäs, Jazz At The Pawnshop, Modest Mussorgsky
Sehr detailreich!
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Paganini, 24 Caprices, Itzhak Perlman
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Johannes Brahms, Isaak Stern & Yo-Yo Ma; Violinkonzert op.77, NY Phil. Zubin Metha; Doppelkonzert op.102, Chicago Symph.Orch. Claudio Abado
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Bitte meinen Testbericht als rein subjektives Empfinden zu betrachten, ich erhebe keinen Anspruch auf absolute Wertung!

PS: Fotos gibt es hier schon genug, darum habe ich keine beigefügt.
kopflastig
Inventar
#16 erstellt: 04. Dez 2012, 16:02
Hier also - mit geringfügiger Verzögerung - meine Gedanken zum T90. Vorab noch die Bitte, meine Wahrnehmung und Beurteilung des T90 nicht als absolut zu betrachten, sondern lediglich als eine von vielen subjektiven Meinungsäußerung.

T90

Nun denn, hier also meine Meinung ...

... zur Verarbeitung:
Wer schon einmal eines der bekannten Beyerdynamic Editionsmodelle (DT 770, DT 880 und DT 990) in der Hand hatte, dem vermitteln Optik und Anfassqualität des neuen T90 eindeutig "Es ist ein Beyer!".
Der Materialmix wirkt wertig und die Verarbeitung Made in Germany ist in meinen Augen weitgehend makellos. Weitgehend deshalb, weil ich auch zwei Kritikpunkte habe. Da wäre zum einen die Tatsache, dass die schmalen Seiten der aus eloxiertem Aluminium gefertigten Hörergabeln schartig wirken. Bei den rund 200 Euro günstigeren DT-Modellen kann ich darüber hinwegsehen. Aber bei einem Listenpreis von 500 Euro erwarte ich von einem Kopfhörer eine perfekte Verarbeitung.
Zum anderen nervt mich (wie schon beim DT 770 und DT 880) der Mechanismus zur Anpassung der Ohrmuscheln. Die Rasterung des Testmodells verstellt sich beim Auf- und Absetzen sehr leicht.

Lobende Worte habe ich hingegen für das Facelifting übrig, das den T90 von seinen preisgünstigeren DT-Brüdern absetzt. Am auffälligsten ist wohl das schon im Vorfeld im Forum diskutierte Schweizer Tüll, das den akustisch offenen Abschluss der Ohrschalen nach außen bildet. Bei leichter Berührung gibt das sich kunststoffartig anfühlende, im trendigen Moccaton daherkommende Gewebe übrigens nicht nach. Sorge bezüglich der Langzeittauglichkeit des Materials kommt bei mir nicht auf.

Ohrpolster und Kopfbügel haben eine Oberfläche aus Mikrofaser verpasst bekommen. Einen Unterschied im Tragekomfort zu den Velourspolstern des DT 880 kann ich nicht ausmachen. Beide Varianten tragen sich ausgesprochen angenehm.
Auch am Kopfbügel macht sich die Mikrofaser gut. Allerdings stelle ich mir die Frage, wie leicht sich das Material nach einem heißen und damit verschwitzten Sommer reinigen lässt. Das Kunstleder der DT-Editionsreihe lässt sich einfach mit einem feuchten Tuch abwischen; das dürfte bei dem kleinporig wirkenden Material am T90 nicht möglich sein.

... zum Tragekomfort:
Beim Thema Tragekomfort kann ich mich kurz fassen: Einmal richtig auf dem Kopf positioniert, gehören die Kopfhörer aus Heilbronn zu den Bequemsten, die mir bisher untergekommen sind (dazu gehören z.B. der DT770 und der DT880, die AKG-Modelle K 601/701 sowie der Shure SRH 940 und der SRH 1840).
Auf meinem Kopf sitzend herrscht ein langzeittauglicher Anpressdruck, der allenfalls einen Tick höher sein könnte. Nicht, dass der T90 bei jeder kleinen Bewegung verrutschen würde. Aber zum Headbangen gibt es geeignetere Kopfhörer, denn dabei wackelt er doch schon ganz schön hin und her. Und auch für das Musikhören im Liegen eignet sich der T90 nur bedingt. Dann rutschen die Ohrmuscheln aufgrund des geringen Anpressdrucks in Kombination mit dem vergleichsweise hohen Gewicht (> 300 g) in Richtung Boden und sitzen nicht mehr richtig.

... zum Klang:
Und schon sind wir beim Wichtigsten angekommen. Beim Schreiben dieses Reviews bin ich über eine Pressemitteilung zum T90 gestolpert. Folgende Zeilen daraus möchte ich meinen eigenen Eindrücken voranstellen, denn sie sagen schon eine Menge über den T90 aus:

Beyerdynamic schrieb:
Ohne sich konzentrieren oder einhören zu müssen, kann der Musikfan sofort ins Klanggeschehen eintauchen. Der T 90 verbindet den neutralen, analytischen Klang der Tesla-Wandler mit einem vollen, warmen Timbre und einer Spielfreude, die vom ersten Ton an Spaß machen […]


Grundsätzlich stimme ich dieser Beschreibung zu, wobei ich die Sache mit der Neutralität ein wenig anders sehe. Tatsächlich bin ich mit Einsetzen der Musik sofort dabei, denn der T90 bombardiert mich geradezu mit Details. Dabei empfinde ich die Abstimmung zwar als höhenlastig, keineswegs aber als hell. Das klingt wie ein Widerspruch? Ist es in meinen Ohren aber nicht.

Einerseits hat der T90 ebenso wie sein großer und seine kleinen Brüder irgendwo einen Hochtonpeak, der so ziemlich allem, was mit Blech und Metall zu tun hat, einen in meinen Ohren unangenehmen Klang verleiht. So klingen zum Beispiel Cymbals dünn und ohne "Körper", was ich als ziemlich nervig empfinde. Andererseits verleiht er etwa Klavier und Saxophon eine etwas wärmere Klangfarbe als der DT 880, der Sennheiser HD 600 oder der Shure 940. Das klingt nicht falsch oder unangenehm. Im Gegenteil passt hier für meine Begriffe eher der – in keiner Weise negativ gemeinter - Begriff "Schönfärber". Als nervig empfinde ich die in meinen Ohren sehr deutliche Herausstellung von Sibilanten, die so manche Frauenstimme verunstaltete.

Apropos Stimmen: bei Choraufnahmen gelingt dem T90 imho eine bemerkenswerte Trennung der einzelnen Stimmen. A Capella-Aufnahmen in kleiner Besetzung, etwa von den Wise Guys, kommt das sehr zu gute. Sobald die Stimme allerdings Instrumental begleitet wird, empfinde ich die Stimmwiedergabe über den T90 als leicht "dosig" und zurückgesetzt. Sänger erscheinen mir auf der virtuellen Bühne nicht vor den Instrumenten positioniert, sondern dahinter – und damit im Verhältnis zu den Instrumenten leiser.

Im Tiefton wiederum schaffte es der T90 in meiner persönlichen Rangliste locker an die Spitzenposition. Außerordentlich tief reichend, dabei extrem trocken und nicht überbetont – so würde ich den Beyerdynamic diesbezüglich charakterisieren. Genau mein Ding. Wobei ich einschränkend anmerke, dass dies nur gilt, wenn der T90 niederohmig betrieben wird. Spaßeshalber habe ich den T90 mal an die hochohmige Kopfhörerbuchse meines kleinen Teac-Verstärkers gehängt, was sich klanglich bemerkbar machte in einem insgesamt kräftigeren Bassbereich.

Die virtuelle Bühne des T90 erinnert mich weniger an den DT 880, sondern geht eher in Richtung DT 770 oder Sennheiser HD 600. Die Abbildung ist also eher "plastisch", die Instrumente lassen sich präzise orten. Dabei ist sie weder zu groß (wie beim AKG K 701) noch zu klein (wie es so mancher beim HD600 empfindet).

... zum Gesamteindruck:
Der T90 klingt tatsächlich wie eine Mischung aus DT 880 und T1 (den ich mal für zwei Tage bei mit hatte. Wobei er meinem Empfinden nach mehr mit dem T1 gemeinsam hat als mit dem DT 880. Wohl auch deshalb, weil der T90 insgesamt etwas "wärmer" klingt als der DT 880. Letztlich ist der T90 aber ein echter "Beyer", was leider auch bedeutet, dass er es im Hochton für meinen Geschmack übertreibt. Wer aber zum "Team Treble" gehört und einen deteilfreudigen Kopfhörer mit herausragendem Tiefton sucht (oder auch einfach nur ein Upgrade zu seinem DT 880), dem kann ich den T90 nur empfehlen.
Wer hingegen einen relaxteren Kopfhörer sucht und in der Preisklasse des T90 sucht, der sollte imho dem Shure SRH 1840 ein Ohr leihen.

... zur Wiedergabekette:
Wen's interessiert: angetrieben wurde der T90 von einem Lake People G100 bzw. alternativ von einem Corda Swing aus dem Hause Meier Audio. Beide Kopfhörerverstärker belegen einen Record-Out-Ausgang an einem Teac A-H380, der das von einem Teac PD-H380 kommende Signal unverändert durchschleift.

T90 II

Zum Abschluss gilt auch mein Dank den Initiatoren dieser Aktion sowie dem Hersteller Beyerdynamic, der dankenswerterweise einen T90 zur Verfügung gestellt hat.
Blechdackel
Inventar
#17 erstellt: 30. Dez 2012, 15:47
Tesla offen

Prolog

Nachdem im Januar bereits der T 70 hier zum Test war, wurde der neue T 90 mit Spannung erwartet.

Vor allem da ich in Besitz eines alten DT 990 Pro(600 Ohm) bin.
Die Balance zwischen Analytik und Spaß verspricht der T 90 und da 499 €(ca. 1000 DM), vor allem noch in der Zeit in der ich mich mit Hifi zu beschäftigen begann, den 90ern eine satte Summe für mich waren, dürfen die Erwartungen hoch sein.

Da ich in der Reihe der Reviews diesmal verspätet bin und einige Eindrücke der vorhergehenden Reviews sich schon mit meinen decken, möchte ich es kürzer halten, bzw. auf herausragende für mich wichtige Erkenntnisse konzentrieren.

Ausgangsbasis

Getestet wurde wieder an klassischem Hifi Equipment, nur das der Gerätepark aus zeitlichen Gründen, auf genau einen Verstärker und einen CD-Spieler beschränkt wurden.
Dies waren der Telefunken RA 200(Verstärker) und der Marantz CD 42 mk 2(CD-Spieler).
Die Analogsektion via Dual 601 fiel diesmal weg, dafür wurden auch kurz Youtube Musikvideos über den PC getestet. Aber aufgrund der erfahrungsgemäß mäßigeren Qualität der Videos selbst und der vorhandenen technischen Ausstattung(Soundkarte, Verstärker) ergaben sich keine zusätzlichen, verwertbaren Erkenntnisse. So das für die Klangwertung ausschließlich die ausgewählten CD herangezogen wurden.
Bei den CDs wurden gegenüber dem T 70 Test ein paar beibehalten, einige durch andere klanglich ebenfalls interessante Aufnahmen ersetzt.

Die CDs

Donald Fagen - Kamakiriad
Yello - Essential
Stakkato - Die Hörtest CD von Audio(1984)
F. Gulda/K. Weiss/J. A. Rettenbacher - As you like it(MPS-Neuveröffentlichung)
Laura Veirs - Year of Meteors
Peter Gabriel - Shaking the tree
Esbjörn Svensson Trio - Dodge the Dodo(Live)

Der Kopfhörer und seine Verarbeitung

Hier ergibt sich ein ähnliches Bild wie beim T 70. Ein hoher und angenehmer Tragekomfort mit den Mikrofaserpolstern. Eine praxisgerechte Kopfbügeleinstellung, die für meinen Eindruck nicht schlechter ausgefallen ist wie beim T 70.
Auch in liegender Postion sitzt der Kopfhörer, mit richtiger Bügeleinstellung sehr stabil.
Das 3 m lange Kabel erwies sich als vorteilhaft, da der Liegeplatz(Sofa, Bett u.a) in der Regel schon mal weiter entfernt vom Verstärker sein kann.
Eine stimmige Verarbeitungsqualität wird geboten und statt dem geschlossenen Kapseldeckel des T 70 eine anthrazitfarbene Abdeckung aus feinmaschigem Metallgewebe.



Selbstverständlich und schon von den gehobenen DT-Modellen und dem T 70 bekannt, die DT-Bag, in die der T 90 Platz findet(und die ich für meinen DT 990 nachgekauft habe).

Ebenfalls wieder vorhanden die Anschlussmöglichkeiten für 6,35 mm wie 3,5 mm Klinken und als Schraubausführung.

Hörtests und Vergleiche

Ähnlich Wirkungsgradstark wie der T 70 zeigte sich der T 90, aber weniger rauschempfindlich an qualitativ schwächeren Kopfhörerbuchsen wie dem PC-Lautsprecher-Verstärker "Active 95".

In Rückblick auf die Performance des T 70 lässt sich beschreiben, das der T 90 ähnlich höhenbetont ist, aber durch die stärkeren Tiefen in Richtung DT 990 tendiert. Die letzterem oft in der 250 Ohm Version nachgesagten Mittenretardierung, wirkt sich aber deshalb trotzdem weniger oder gar nicht aus.
Der Charakter der 990er Serie wurde in etwa beibehalten, aber Verbesserungen zugunsten der Mittendarstellung und der Auflösung erzielt.

Direkt herangezogene Kopfhörer zum Vergleich waren der Beyerdynamic DT 990 Pro(600 Ohm) und der MB Quart QP 95(120 Ohm).

Der T 90 gewinnt vor allem in den Bereichen Auflösung, Bassqualität und er reicht tiefer hinab als die anderen Kopfhörer.
Dagegen kann er sich in der räumlichen Darstellung weniger von den anderen Kopfhörern absetzen. Die Separation ist je nach Fall lediglich präziser. Raumgröße und "Luft" in der Regel ähnlich.

Er setzt den schon mit dem T 70 begonnenen positiven Eindruck, den fast
(T 90) oder relativ gleichwertigen Mitten(T 70) und der hervorragenden Sprachverständlichkeit, fort.
Beide teilen die Fähigkeit auch mit schnellen Beats(Kickbässe) zurecht zu kommen.

Ein gutes Beispiel für die gesteigerte Qualtität im Bereich der tiefen Töne zeigte sich beim
Track 7 : Bösendorfer Imperial-Flügel "Ladykiller" auf der Audio Stakkato.
Dort zeigte der T 90 seine Souveränität. Wie weit da der T 90 da wirklich hinab reicht kann ich allerdings nicht überprüfen.
Jedenfalls ist das alles beeindruckend "trocken" und präzise.
In der Realität reicht der Bösendorfer Imperial bis zu 16,4 Hz(tiefes C) herab.
Hier kommt vermutlich jeder DT 990 nicht an diese Sauberkeit und Tiefe heran und ein QP 95/QP 400/GMP 400 sind hier schlicht zu zurückhaltend.

In den hohen Frequenzbereichen ergeben sich für mich keine Vorteile - da ich es recht "transparent" mag und unempfindlich bin, außer es ist wirklich schlecht und scharf abgemischt, kann ich da kaum etwas dazu beitragen, da ich diesbezüglich keine Goldohren habe.
"Scharfer" Gesang und ""scharfe" Instrumente werden auch über den T 90 als sibilant wiedergegeben und so entlarvt, da für mich gilt: Im Zweifel für den Kopfhörer.
Irgendwie kann es fast jeder Kopfhörer der 300 € Klasse mir da recht machen.

Gute Beispiele für die hohe Auflösung und Detailqualität waren bei mir das Stück "Trans-Island Skyway"(Donald Fagen: Kamakiriad) und das Outro von "Firesnakes" (Laura Veirs: Year of Meteors).

Hinsichtlich der tonalen Balance setzt sich der T 90 zwischen DT 990 Pro und QP 95, da letzterer insgesamt "heller" abgestimmt ist und ersterer minimal "dunkler" als der T 90 abgestimmt ist, bezogen auf meine hochohmige Alt-Version.

Mit den genannten leichten Vorzügen gegenüber den anderen, die sich bei guten Aufnahmen schnell bemerkbar machen, ist der T 90 soweit der beste Kopfhörer den ich "richtig" kenne(den AKG K 701 kenne ich z.B nur flüchtig).
Seine offene Bauweise geben ihm auch leichte Vorteile(Raum, Details, noch verfärbungssichere Mitten) gegenüber dem T 70, welcher dann wieder doch seinen noch ausgeglicheneren Charakter und wenn die baubedingten Vorzüge eines geschlossenen Kopfhörers gefragt sind, punkten kann.
Beiden gemeinsam ist der hohe Wirkungsgrad schon bei geringen Pegeln.

Danksagung:

Zum Schluss möchte ich ein Dankeschön an Beyerdynamic und Sathim und allen anderen die einen guten Ablauf der Testaktion ermöglichten richten.

Heiko
BurtonCHell
Inventar
#18 erstellt: 19. Jan 2013, 01:31
Die Testaktion
... zum Beyerdynamic T90 kam für mich gerade richtig, da ich auf der Suche nach einem offenen, ergänzenden Hörer zum (halb-)geschlossenen Denon AH-D2000 war.
Direkter Mitbewerber war der Hifiman HE-400 und indirekt der Philips X1, der mich ein paar Tage zuvor verlassen musste.

Vielen Dank an dieser Stelle an Sathim und Beyerdynamic für diese Testaktion und den reibungslosen Ablauf.

Tragekomfort, Optik, Haptik:
Angenehm leichtes Gewicht, Anpressdruck minimal - aber keine allgemeine Gültigkeit, da im Laufe der Testaktion der Hörer wahrscheinlich alle möglichen Kopfumfänge durchlaufen ist und dadurch für meine eher kleine Rübe zu weit gedehnt wurde - dadurch etwas verutschgefährdet, Bügelverstellung leider etwas zu leichtgängig.
Anfassqualität und Optik - wie im immer im Auge des Betrachters - das braune Mesh-Gewebe und die silbernen Kunststoffringe in Verbindung mit den Alu-Gabeln vermitteln einen sehr ansprechenden Eindruck und sind anstandslos verarbeitet.
Beim Kopfband gab es auch nach längeren Hörsessions kein Grund zur Klage. Negativbeispiel: D2000.
Die Ohrpolster waren schon etwas deformiert, dies hatte aber meiner Meinung keinen Einfluss auf das Klangverhalten, da sich weder beim leichten Anpressen der Polster noch beim Verändern der Position auf dem Kopf der Klang oder der vermittelte Raumeindruck ändert.
Äußerst empfindlich auf kleinste Änderungen reagiert hier im Gegensatz der HE-400. Schon eine im Abstand von 5cm gehaltene, flache Hand zur Hörmuschel "equalized" hier minimal den Klang.

Zur Einschätzung
Der T90 durfte sich überwiegend an Portis (siehe Profil) und pKHV wie dem E7 & E11 begnügen, wobei der E7 zum Antrieb vollkommen ausreichte. Er ist aber auch ohne Verstärkung mit mobilen Geräten ausreichend laut.
Weiterhin zum Einsatz kam er am PC mit Creative X-Fi-Titanium Soundkarte.
Gehört wurde vor allem Gitarrenmusik jeglicher Couleur und einige elektronische & klassische Sachen.

Die Auswahl
The Hirsch Effekt - Holon : Anamnesis
Grand Funk Railroad - Grand Funk (The Red Album)
Bat For Lashes - The Haunted Man
Porcupine Tree - The Incident / In Absentia
Motorpsycho - Angels And Daemons At Play
Johnossi - Johnossi
Deftones - Koi No Yokan
The Sword - Apocryphon
Sparta - Porcelain
Hans Zimmer - Inception / Batman (Soundtrack)
Rage Against The Machine - Battle For L.A.
The Mars Volta - Noctourniquet
Wo Fat - The Black Code
Francesco Tristano - Idiosynkrasia / Not For Piano
Eprom - Metahuman
Tweak Bird - Undercover Crops
Scuba - Triangulation / The Hope
Messiah - Rotten Persish (Remastered)
Town Portal - Chronopoly
Enter Shikari - A Flash Flood Of Colour
Grizzly Bear - Shields
Killers - Battle Born
Witchcraft - Legend
Katatonia - Dead End Kings
How To Destroy Angels - An Omen

Ersteindruck (direkt vom Hifiman HE-400 kommend)
Präsente Mitten - minimal quäkig.

Gesamteindruck in kurzen Worten gefasst
Ehrlich & transparent.

Der erlebte Klangeindruck

Und nun zu den vielen Suggestionen, Schwurbeleien und den unabdingbaren "hifidialen" Klangbeschreibungen, um letzten Endes mitteilen zu können, ob der eigentliche "Schalldruckverlauf" gefallen hat oder nicht.

Beginnen möchte ich mit den oben erwähnten präsenten Mittelton, dem herausstechendsten Merkmal beim offenen T90, der in meinen Ohren nahezu Perfektion liefert und Akustikgitarren, Stimmen und auch so manchem Soli (die Talkbox von Peter Frampton!) den richtigen Glanz und die nötige Vordergründigkeit verleiht, wie ich es noch von keinem anderen Hörer erleben durfte.
Unterstützend wirkt hier natürlich der trockene, nie aufdringliche, aber bis in die tiefsten Oktaven reichende und wohl texturierte Bassbereich - der erfreulicherweise den Grundtonbereich unangetastet lässt, damit angenehm kühl wirkt und auch im Oberbass schlank bleibt, aber Percussions trotzdem ausreichend knallen lässt.
Natürlich auch positiv beeinflussend für die außerordentlich gute Durchhörbarkeit der Mitten, ist der etwas auf Auflösung getrimmte Hochton, der auch leider stellenweise etwas über das Ziel hinauschschießt.
Will heißen: er wirkt nicht auf Dauer anstrengend oder überpräsent, aber bei Material, das besonders auf diesem schmalbandigem Peak im oberen Hochton "herumreitet", kommt schon mal der Griff ans Poti, ums leiser zu drehen, da Cymbals oder Hi-Hats doch etwas zu künstlich ziseliert erscheinen und den ansonsten authentischen (im Sinne von ausgewogen) Klangeindruck schmälern, indem dieser leicht harte, gläserne, metallische Klangeindruck entsteht.
Auch der HE-400 hat einen Peak im Hochton, wodurch Sibilanten zum Vorschein treten können, dieser wirkt aber etwas weiter unten angesetzt, verleitet mich aber zu keiner Zeit zum "Volume down"-Button.
Allgemein lässt sich sagen, dass der Hifiman doch minmal dunkler, erdiger und durch den betonteren Bassbereich bedrohlicher und dadurch auch spaßiger wirkt, wobei der Beyerdynamic den ehrlicheren, luftigeren Eindruck macht, wobei die Räumlichkeit nicht größer wirkt als beim Chinesen.

Der T90 schaft jedoch den Spagat, der oftmals für viele Hörer zum Scheidepunkt wurde, eine wohltarierte Mittenpräsenz zu bieten, die weder Gitarren oder Stimmen "schreien" oder auf der anderen Seite bedeckt/belegt oder zu "recessed" klingen lässt.

Den ("velourten") Hifiman konnte ich nun nicht mehr ohne EQ ertragen, konnte ihn aber auch damit nicht an die Mittelton-Authentizität des T90 heranbringen.

Ortbarkeit, Instrumentenseparation, Detailauflösung gehen beim T90 ganz klar in einer Hand mit der Abstimmung.
Wenn z.B. Natasha Khan (Bat For Lashes) "Laura" singt oder die melancholische Stimme von Billy McCarthy (We Are Augustines) daherstönt, wirkt es regelrecht greifbar, akustische Gitarren spielen direkt vor oder neben einem, man fühlt förmlich das Anzupfen der einzelnen Seiten. Elektrische Gitarren haben den nötigen Drive, die Aggressivität, die viele Metal-Sachen ausmacht.
Ältere Rockaufnahmen (Grand Funk Railroad, The Edgar Winter Group, The Sweet) oder viele harsche, dünn abgemischte Metal-Sachen (Gorefest - La Muerte) wirken dagegen eher flach und zu schneidig - hier hat der HE-400 eher das Nachsehen mit "dünnem" Musikmaterial, da mehr Tieftonpegel und vor allem der "nachgiebigere" Hochton, der auch noch eher Details erkennen lässt. Beim T90 kanns schonmal, übertrieben gesagt, zum gewitterartigen Becken-Gezische verkommen.
Elektronische Musik wirkt ausgesprochen transparent und "airy" - EPROM mit "Honey Badger" zeigt, das der Beyer druckvollen, mitreißenden Tiefbass kann und lässt vor allem den Eindruck eines fast grenzenlos nach oben offenen Hochtons aufkommen.

Weitere Einsatzgebiete
Als ausgezeichneter Partner hat sich der T90 beim PC-Gaming bewiesen. Ortung und die "Übersicht" die im Kopf entsteht, sind wahrlich überzeugend. So, dass die schnellen Alien-Tapser, die in den kalten, klaustrophobisch gestalteten Korridoren bei Natural Selection 2 zu hören sind, fast schon sichtbar werden.
Krachige, wummernde Explosionen kann der T90 auch, jedoch nicht wie die typischen Gamer-Crap-Sets .. pardon Head-Sets, die dadurch so manche Frequenzen schlichtweg erdrücken.
Die Gespräche im Teamspeak bleiben angenehm, da man durch die offene Bauweise auch sein eigenes Gesprochenes wahrnimmt und so seinen Lautstärkepegel besser im Griff hat. Hier würde ich nie mehr einen Geschlossenen einsetzen. Wer hört schon gern auf seine innere Stimme (c;

Fazit
Der T90 hat in der Summe aller Dinge einen sehr positiven Eindruck hinterlassen, was ich anfangs nicht wirklich so erwartete. Der schon favorisierte, "eingewöhnte" HE-400 wurde hart auf die Probe gestellt, wirkte vor allem in den Mitten dazu leicht "gummiartig".
Letzten Endes entschied ich mich dafür, den (eq´ten) Hifiman den Vorzug zu geben, aber den ernsthaften Hintergedanken zu pflanzen früher oder später die beyersche Authentizität ins Haus zu holen.
Dabei aber auch etwas in Richtung T1 schielend, der vielleicht den Hochton einen Tacken durchhörbarer und wohlgefälliger erscheinen lassen könnte.
Das der T90 zu faszinieren weiß, machte auch am ersten Tag meine Frau unmißverständlich klar, als sie diesen "nur mal schnell antesten" sollte und ihn den restlichen Abend bis in die Nacht nicht mehr hergab. Und das schaffte bis jetzt noch kein M50, D2000, HE-400.
O-Ton: "Den Sänger von Times Of Grace habe ich noch nie so geil erlebt!" ...
slickride
Stammgast
#19 erstellt: 11. Feb 2013, 11:37
Beyer T90, der elektronische Spezialist

Eigentlich hatte ich mit meiner Kopfhörersuche abgeschlossen oder mir diese aufgrund meines chronischen Zeitmangels abgeschworen und eigentlich sollte kein weiterer Test sein...

Doch nun ist er hier, das halboffene Pendant zum T70 welches auf den Namen T90 hört. Wiederholt ist der Umstand einer Testaktion des Forums geschuldet und ich bedanke mich herzlich für die wiederholt tolle und keinesfalls selbstverständliche Aktion.

...

Optik
Wer bereits den T70 oder einfach andere Tesla Modelle kennt, dem wird nun an dieser Stelle die Beschreibungen vertraut vorkommen. Die Aufmachung ist auch dieses Mal für Beyerdynamic recht typisch, beinahe identisch zum T70 und von der sonstigen Anmutung wie bei den anderen Tesla Modellen ähnlich. Ein Karton mit ausgepolsterter Kunstledertasche und dem eigentlichen Hörer findet sich wieder vor, Verarbeitung sowie die Designsprache weisen dabei eine sehr starke Analogie zum T70 auf, wobei die Differenzierung durch eine andere Farbgebung sowie durch das halboffene Klangsystem gegeben ist.

Haptik

Hochwertiges Kunststoff, präzise verarbeitet. Metallbügel, großzügiges sowie weiches Polster. Wer vom T70 kommt, wird merken, dass das Poster des T90 einen Tick weicher ist und der Hörer deshalb sogar noch ein wenig bequemer sitzt. Ein Stirnrunzeln über mangelnden Komfort bleibt hier, wie bei Beyerdynamic üblich, aus und es entwickelt sich der Wunsch nach Musik, nur die etwas undefinierte Rasterung tut dem einen seichten Abbruch.

Klangeindruck
In dem Zuge geht es direkt zu dem Klangeindruck über und es fällt mir überraschend schwer. Zuerst sind hierbei durchaus Ähnlichkeiten zum T70 festzustellen. Beides sind Badewannen, beide sind in den Mitten sehr zurückhaltend, wobei der T90 im primären Eindruck sich sehr gesounded präsentiert. DT990 Nutzer mögen diesen Umstand als nicht überraschend empfinden, für mich kam der Eindruck jedoch sehr unerwartet.

Ich hatte dabei den Eindruck eines „aufgeplusterten“ T70, welcher sich in gewisser Weise als etwas bemüht anstellte. Der hinreichende Tiefbass des T70 fehlte, im Gegenzug gab es die Dosis Schallenergie im Oberbass, welcher die zurück genommenen Mitten im Laid-Back Charakter noch weiter an Auffälligkeit gewinnen ließen. Am kritischen 5kHz Tal des T70 wurde ich dann skeptisch. Hatte der T70 gefühlt eine sehr markante Senke, so scheint der T90 im Vorfeld schon an Talfahrt begonnen zu haben, um dann im typischen Beyer-Peak an 8,5Khz anzuschließen. Dabei überkommt mich der Eindruck, als ob der Peak einen Tick länger anhält, als beim T70. Gefühlt hält dieser bis etwa 10-10,5kHz an, schwächelt etwas, holt dann wieder etwas auf und verirrt sich dann im Superhochton mit einer immer noch unerwartet hohen Schallenergie.

Resultierend aus dem fehlenden Tiefbass, dem angehobenen Oberbass und der breitbandigen Senke in den Mitten, welche für Heilbronner Verhältnisse langsam abflachend sind, ergibt sich ein sehr helles, brillantes Klangbild. Kommt der T70 kühl, frisch, trocken und relativ ausgewogen rüber – trotz 5kHz Senke und 8,5kHz Peak – so erscheint der T90 unausgewogen hell, brillant und zuweilen auch anstrengend. Dies mag für andere Leser nun durchaus direkt und hart in der Wortwahl rüber kommen, aber ich persönlich verstehe das Statement einfach nicht. Auf der einen Seite fehlt mir der Tiefbass. Kompensation durch angehobenen und kultivierten Oberbass? - Check. An dieser Stelle fehlt mir persönlich dann der Anschluss und die stark zurück genommenen Mitten erscheinen mir darauf zu sehr Laid-Back. Dies wirkt einfach für mich irritierend, erwarte ich nach einem angehobenen Oberbass einen „flauschigen“ und sanften Übergang in den Mitten, welche das anfänglich angedeutete Potenzial an Körper und Timbre fortführt. Dies fehlt mir beim T90. Hinzu kommt dann, dass der Hochton im Gegenzug zum T70 deutlich länger und intensiver anhaltend bleibt. Fiel der T70 hier an dieser Stelle sehr schnell und beinahe analog ab, so behielt der T90 den Glanz, das Gegengewicht in Form vom Tiefbass fehlte dabei, die dazukommend zurück genommene Stimmpräsentation, all dies, implizierte einen sehr hohen Grad an volumenloser, räumlich-luftiger Kühle. Eine vermeintliche Wärme kommt bei mir dabei leider aufgrund fehlendem Fundament nicht mehr unterstützend entgegen. Dies ist in meinen Ohren, welche sich zugegeben im Erbsenzählermodus befinden, nicht entgegenkommend, jedoch mag dies meiner Meinung nach gerade Hörern von Elektro House und Konsorten sehr gefallen.

Hier muss ich echt schmunzeln, hatte der etwas gemäßigter abgestimmte T70 ebenso an dieser Stelle gepunktet. Elektronische Musik kommt für meinen Geschmack wirklich gut rüber. Effekte werden verstärkt, die Bassanhebung ist an richtiger Stelle gesetzt und die Vokals werden durch den zurück genommenen Charakter noch effektvoller und halliger.

Zusammenfassung

Alle Eigenschaften zusammengefasst, so liefert sich der T90 mit dem T70 ein durchaus interessantes Rennen im Elektrobereich ab. Weiträumige Aufnahmen gewinnt der T90 gegenüber dem T70 deutlich, profilieren Aufnahmen jedoch nicht durch den Raumeffekt, so ist der T70 weiter vorne. Ein trockenerer und tieferer Tiefbass führt beim T70 für mich bei Elektro zu härteren und subjektiv schnelleren Beats, die sehr frische aber für mich überraschend unauffällige Präsentation in den Mitten kommt in meinen Ohren ebenso angenehmer rüber.

Für mich persönlich sollte ich nun behaupten, der T90 ist im Falle eines Erwerbes, ein Fehlkauf. Einmal langsam durchatmend und sich der eigentlichen Unterhaltung besinnend, verfliegt dabei die strenge selektive Wahrnehmung und der Erbsenzählermodus flacht etwas ab. Meins ist es nicht, aber pauschalisieren und verteufeln führt ebenso nicht zum Ziel.

Folgt nach der Analyse der Feldversuch eines diffuseren Eindrucks, so nimmt die Überraschung nämlich etwas ab. Es erschließt sich eine Eigenschaft, welche sehr angenehm zu deuten ist. Eine deutlich weitere und räumlichere Wiedergabe als beim T70 erschließt sich einem, der Hallencharakter des HD800 bleibt aus, das gefürchtete Stereoloch fällt überraschend subtil aus. (Genauer betrachtet zeichnet sich die räumliche Wiedergabe des T90 in der Breite ab, die Durchhörbarkeit der Tiefe bleibt das Metier des T1.)
In Verbindung mit der insgesamt sehr bequemen Handhabung und dem anschmiegsamen Sitz gefallen paradoxer Weise mir besonders weiträumige, elektronisch angehauchte Stücke. Ein wahrer Spezialist für räumliche Elektromusik.

Besonders gewitzte Zeitgenossen mögen durch die Tesla-Technologie implizierte Analogie und der klangspezifischen Affinität sich eines Witzes bedienen, ich belasse es hierbei lieber....

Grübelnd komme ich selber dabei zum Schluss, dass mir persönlich der T70 lieber ist als der T90. Mehr Tiefbass, dank zurückhaltendem Oberbass trockener und nahtloser an den daraus resultierenden unauffälligeren Mitten. Einzig die 5kHz Senke sowie der typische Peak bei 8,5kHz bis 10kHz sowie der fast analoge Superhochton lässt einem manchmal stutzig werden.

Fazit, abschließende Worte

Am Ende kommen nun die typischen Fragen auf und wie immer werden diejenigen enttäuscht, welche auf ein eindeutiges Urteil aus sind. Viel Gelaber um Nichts? Vielleicht! Wie im realen Leben heißt es hier jedoch, zwischen den Zeilen zu lesen und relevantes individuell selber herauszufiltern und sich selber im Höreindruck schlauer zu machen....
Angesichts der räumlichen Wiedergabe, des guten Wirkungsgrades, der sehr guten Verarbeitung und des angenehmen Komforts, stimmt für mich der Preis. Höre ich überwiegend hallige Musik mit effektvollen Einlagen und stehe auf einen tendenziell weicheren Bass mit Volumen, so habe ich möglicherweise hier meinen Volltreffer. Als Allrounder sehe ich den T90 jedoch nicht, denn Beyerdynamic hat Mut, zeigt diesen und dies ist auch gut so. Statt eines Besser oder Schlechter summe ich deshalb nur ein überraschendes Anders. Der T90 ist anders. Selber hören und selber entscheiden.

In dem Sinne, frohes Schaffen und Grüße aus Taiwan;)

sFrog


[Beitrag von slickride am 11. Feb 2013, 12:00 bearbeitet]
seifenchef
Inventar
#20 erstellt: 21. Jan 2015, 00:16
Hi,

Da ich auch gerade in Richtung dieser KH suche, vor allem T90, eine Frage:

Was ist das sagenumwobene, Zitat:

in Serie geschaltetem UE Dämpferglied meiner Triple.Fi.

? Was macht dieses Teil? Zaubern?

Gibt es einen Link dazu?


gruß seifenchef
Darkseth
Inventar
#21 erstellt: 01. Feb 2015, 21:49
Ist eig ein Flugzeugadapter, um die Lautstärke künstlich zu verringern mittels einem hohen Widerstand (falls die niedrigsten Lautstärkestufen schon zu laut sind).

Dieser Widerstand verändert aber auch das Klangbild, auch von Kopfhörern. Höherer Widerstand beim T90 = höhen werden entschärft, während die bässe leicht erhöht werden.
Insgesamt wird das Klangbild also ins warme verschoben.

100 Ohm machen aber da meiner Meinung nach nur einen WINZIGEN unterschied. 470 Ohm~ sind schon deutlicher hörbar, aber auch kein so großer unterschied, wie man es vermuten könnte. Ich tippe mal grob auf vergleichbar mit ner Equalizer einstellung von +- 3 dB etwa.

Sprich... Nen ähnlichen effekt bekommt man auch mit einem guten Equalizer hin.
seifenchef
Inventar
#22 erstellt: 01. Feb 2015, 22:12
Hi,

Danke für Deine Antwort.

gruß seifenchef
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