Mini Forentreffen Österreich 2019 - Amp Vergleich

Heute vormittag hat ein kleines Treffen und ein Gerätevergleich stattgefunden. Ob man es Treffen nennen kann lassen wir mal offen, da es eigtl. nur ein private Jux zwischen zwei Veranstaltern ist, die sich übers Forum kennengelernt haben.

Auf jeden Fall gibt es einen Bericht, insb. da ich meine Eindrücke schwinden merke und ich diese gerne festige, indem ich sie niederschreibe - das besser hier, als als Textdatei auf meiner Festplatte dahingammelnd.


Das Treffen fand während des Aufbaus für die Beschallung eines ~20x20m Zelts mit elektronischer Musik statt. Hauptthema war ein Amp-Vergleich, mit geplantem Schwerpunkt klangliche Unterschiede.


Die Kandidaten:



1. t.amp TSA 4-1300
2. Crest Pro 8200
3. Sinbosen FP10000Q V2
4. Nexo NXAmp 4x4


Getestet wurde an einem System mit acht Doppel 15er Subs, acht 15er Kickbässen, und zwei Doppel 10er Tops.
Hauptsächlich wurde an den Subs verglichen. Diese sind BR Bässe mit RCF LF15X401 und ~35, 40 Hz Tuning.

Die Bässe stehen als Monostack nebeneinander, die Kicks und Tops in LR Aufstellung.

Testprozedur: jeweils ein Amp trieb vier Subs an - der eine die linke Seite des Stacks, der andere die rechte. Für die Crest bedeutet das 2x2 Ohm Betrieb, für alle anderen 4x4 Ohm. Ab den Kicks aufwärts liefen alle Lautsprecher am gleichen Amping.
Das Messmikrofon wurde an der Mitte des Sub-Stacks orientiert platziert. Es wurde via Frequenzgangmessung in ARTA eingepegelt, bis die Unterschiede zwischen den Seiten weniger als 1 dB betrugen.
Die Hörposition war ebenfalls mittig. Während Musik abgespielt wurde, wurde ständig zwischen links und rechts umgeschalten.


Eindrücke: gleich vorweg, trotz unterschiedlicher Erwartungshaltungen haben wir im grossen und ganzen die gleichen Eindrücke gewonnen. Die klanglichen Unterschiede, zmd. an diesem System, waren marginal. Ich würde diese mit kaum mal mehr als 10% quantifizieren. Hier Details zu den einzelnen Amps:

TSA: well rounded. Eher ein bischen dicker/fetter. Manchmal nicht ganz so präzise wie zB die Sinbosen.
Crest: nicht viel um. Manchmal etwas knackiger als zB die TSA, teils hat sie mMn aber auch ein bischen die Kontrolle über die Chassis verloren.
Nexo: dünner im Sound als die anderen. Ist uns beiden klar aufgefallen. Könnte man jetzt wohlwollend als "präziser" mutmassen, aber mir hat ehrlich gesagt ein bischen was gefehlt.
Sinbosen: beste Mischung aus fett und präzise.


Da klanglich wirklich nicht viel um war, haben wir uns dann auf die Leistung konzentriert.
Bei Musik mit normalem Crestfaktor hatte keiner der Amps irgendwelche Probleme, die Subs ans Limit zu treiben. Darum hab ich dann bewusst Tracks gesucht mit Basslines (-> sinusähnlichen Signalen), die um die Tuningfrequenz der Subs liegen. Tbh, in Tek, DnB, auch EDM ist sowas nicht schwer zu finden - eher die Regel als die Ausnahme. Ergebnisse mit diesem fordernderem Musikmaterial:

TSA: am schlechtesten. Ging ins Clip deutlich bevor die Subs am Limit gewesen wären.
Crest: packte 1, 2 dB auf die TSA drauf. Das war subjektiv schon deutlich besser. Aber mich hat tbh überrascht dass nicht mehr ging.
Sinbosen: packt nochmal 2, 3 dB auf die Crest drauf. Respekt! Das hat die Subs schon wirklich gut ausgespielt.
Nexo: nochmal mind. 1, 2 dB mehr, und weiter sind wir nicht gegangen. Nach oben offen, sag ich mal.


Unser eindeutiger Gewinner des Tages war also die Sinbosen FP10000Q V2. Für den Preis diesen Output und diesen Sound - two thumbs up.


Anmerken möchte ich, bitte nicht von der Sinbosen FP10000Q auf das Original und andere Klone schliessen. Da sind meiner Erfahrung nach deutliche Unterschiede, die ich aber hier, weil unabhängig des Treffens getestet, nicht breittreten will. Aber nur als Hinweis, falls wer jetzt Lust hat alle FP Klone aufzukaufen die er findet ..
Zudem, wie oft hier im Forum von mir betont, soviele 4" Schwingspulen an einem Amp und einer Phase geht wahrscheinlich elektrisch / thermisch nicht dauerhaft gut. Bei Musik mit hoher Energiedichte / niedrigem Crestfaktor zmd. - bei Musik mit hohem Crestfaktor kann man quasi ranhängen was man will.

Und, bei den subjektiv empfundenen Unterschieden zwischen Elektronikgeräten kommt es mEn viel auf das System an. Dieses hier war zwar ein sehr hochwertiges, aber zwischen zB der Crest und der TSA hör ich an unserem eigenen System andere und deutlichere Unterschiede. Man kann also nicht automatisch von diesem Test auf alle anderen Situationen schliessen.

Alsdann - hoffe es hat gefallen . Vll. wird der Forenkollege hier auch noch ergänzen, und mir vll. erlauben dass ich ein paar Pics und Videos einstelle - aber, vermutlich wird das aus Zeit- und Motivationsgründen nix.


Alles beste.

Grüsse
Stoneeh