Aussehen und Funktionalität von Antennendosen

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raceroad
Inventar
#1 erstellt: 02. Dez 2010, 23:44
Aus aktuellem Anlass ( Was für ne Dose habe ich hier ?) krame ich einen irgendwann einmal vorbereiteten, dann aber doch in Vergessenheit geratenen Beitrag zur Ausführung und Funktion der Anschlüsse von Antennendosen wieder heraus:

Es waren hier immer mal wieder Beiträge zu lesen, in denen aus dem Aussehen einer Antennendose auf deren Funktion rückgeschlossen wird. Etwa: "Antennendosen ohne F-Anschluss eignen sich nicht für Satanlagen" / "Heute werden für Sat nur noch F-Buchsen verwendet". Oder umgekehrt: "Ein F-Anschluss ist immer für Sat" (woraus dann geschlossen wird, dass am Anschluss Sat-TV zur Verfügung steht).

Bestimmt wird sich in den meisten Fällen hinter einer so



aussehenden Antennendose mit einem IEC-Stecker und einer IEC-Buchse (gemeint sind damit koaxiale Steckverbindungen nach IEC 60169-2) tatsächlich ein nicht für Satempfang geeignetes Fabrikat wie die ESC 84 von Kathrein verbergen. Um nur ein Gegenbeispiel zu nennen: Die bis auf die Typenbezeichnung gleich aussehende ESD 84 eignet sich sehr wohl für Satemfang (auch für spannungsgesteuerte Anlagen). Gegenüberstellung: PDF ESC/ESD 84. Optisch unterscheidet sich auch die ESD 08 nicht von den vorgenannten Modellen. Sie ist als reine Steckverbindung für zwei zuführende Leitungen konzipiert und könnte daher sogar für einen Sat-Twinanschluss verwendet werden.


Die Mehrzahl der Sat-Singledosen dürfte so aussehen wie die ESC 30 mit zwei IEC-Steckverbindungen für terrestrische Signale bzw. Kabel-TV und einem F-Schraubanschluss für Sat in der Mitte:



Doch es gibt Ausnahmen: Wie die abgebildete Dose sieht im Prinzip auch die Wisi DB 52 aus, bei der es sich aber um eine Sat-Twindose handelt: Zwei Satreceiver lassen sich unabhängig voneinander an F- und IEC-Buchse anschließen (Detailbild; meistens haben Sat-Twindosen aber zwei F-Buchsen, Bild). Im Gegensatz dazu eignet sich bei dem Multimedia-Anschlussdosen von DCT oder den 3-Loch Modem-Dosen von Hirschmann, Axing, ... auch die F-Buchse in der Mitte nicht für Sat. Und es gibt (oder gab zumindest) 3-Loch Sat-Singledosen mit Sat-Anschluss in der Mitte als IEC-Steckverbindung.


Vermutlich um Fehlnutzung zu vermeiden sitzt bei den Modemdosen von Kathrein wie der ESM 20 der als F-Buchse ausgeführte Modemanschluss nicht in der Mitte sondern seitlich:



Nur bedeutet eine seitlich angebrachte F-Buchse wiederum nicht, dass es sich dabei immer um einen Modemanschluss handelt. Denn bei Sat-Dosen mit Schutzschaltung für den Einsatz an Einkabelanlagen wie z.B. der ESU 33 (Bild) dient der seitliche F-Anschluss dem Satempfang. Das gilt auch für die 2-Loch Sat-Filter-Dosen von Triax/Hirschmann mit einer F-Buchse für Sat und einem IEC-Stecker für Radio/TV wie die EDS 01 F, die so aussieht:




Bei 4-Loch Dosen mit zwei F-Buchsen



handelt es sich meist um Sat-Twin-Dosen wie die SDD 4-00 von Axing. Aber auch hier - keine Regel ohne Ausnahme: Neu im Programm von DCT sind 4-Loch-Dosen, bei denen ein F-Anschluss für Sat und der andere zum Anschluss eines Modems ausgelegt ist (Presseinfo).


Fazit aus meiner Sicht: Wenn man sich an der Ausführung der Anschlüsse orientiert, mag das im Sinne von Wahrscheinlichkeitsrechnung einen ersten Hinweis geben - mehr aber auch nicht!

Hinzu kommt, dass die Eignung einer Antennendose für Sat noch nichts darüber aussagt, ob an ihr auch tatsächlich ein Satellitensignal anliegt. Und es gibt verschiedene Arten von Satanlagen, wodurch nur der Einsatz bestimmter Receiver möglich/sinnvoll ist. Es führt kein Weg daran vorbei, sich vor dem Kauf eines Receivers/TVs bei Vermieter/Anlagenbetreiber/kundigen Nachbarn über den Anlagentyp zu informieren.

Oft genug wurde das nicht bedacht, was die Freude am neuen Receiver nachhaltig getrübt hat .
  • Digitalreceiver empfängt kaum Sender, die "wichtigen" fehlen, weil die Satanlage nicht voll digitaltauglich ("analog") ist.
  • Kauf eines HD-Receivers hat sich gar nicht gelohnt, weil es sich zwar um eine digitale, aber um eine ungesteuerte Einkabelanlage handelt, die nur den Empfang eines FTA HD-Senders möglich macht.
  • Sat-Tuner im TV ist gar nicht nutzbar, weil er nicht zur modernen, gesteuerten Einkabelanlage (Unicable) kompatibel ist.
  • TV-Signal stammt zwar vom Satelliten, wird jedoch gewandelt, so dass in der Wohnung gar kein Satreceiver sondern nur ein digitaler Kabelreceiver eingesetzt werden kann.


[Beitrag von raceroad am 03. Dez 2010, 12:01 bearbeitet]
Duke44
Inventar
#2 erstellt: 03. Dez 2010, 00:43
Das gibt ein Fleißbienchen.


Lass ihn doch gleich mal oben in den FAQ anpinnen.
MisterAustria
Neuling
#14 erstellt: 06. Dez 2010, 23:13
@ Duke44

Ich dachte, dass "Kopfanlage" bedeutet, dass das SAT-Signal zentral im Haus in ein Signal umgewandelt wird, das dann ohne SAT-Receiver über die Dose in der eigenen Wohnung empfangen werden kann. Daher hab ich - extrem laienhaft - vom "Gemeinschaftsreceiver" gesprochen.

Aber mal sehen, was ich morgen rausfinde, wenn ich erstmals mit DVB-S auf Sendersuche gehe.

LG,
MrA
KuNiRider
Inventar
#16 erstellt: 07. Dez 2010, 14:51
Diese Nachricht wurde automatisch erstellt!

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