Luxman L-230: Welcher neue klingt ähnlich?

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exim
Stammgast
#1 erstellt: 03. Mai 2012, 19:38
Hallo zusammen,

bin durch Zufall an einen alten Luxman L-230 Vollverstärker gekommen. Eigentlich keines der besseren Luxman-Geräte, ich hab nicht viel erwartet. Ein Test an meiner Kette hat aber ergeben, dass er extrem gut mit meinem Röhren-CD-Player Xindak SCD-2 (getuned) und den angeschlossenen Heco XT-901 harmoniert. Kräftige Bässe, dabei klar und offen klingend, ohne Zischeln in den Höhen, zugleich präzise und mit "viel Seele". Ich weiß, es hört sich komisch an, aber wie soll ich es sonst beschreiben? Außerdem klingen Aufnahmen so, als hätte man der Band 500 € extra gegeben – die Musiker legen richtig los, es kommt viel mehr Begeisterung rüber.

Problem: Das alte Ding hat kaum brauchbare Boxen-Anschlüsse und der linke Kanal kratzt.

Entweder ich versuche das Kratzen (kommt vor allem vom Lautsprecher A-Druckknopf) selber zu beseitigen (ohne Kontaktspray) oder ich schaue mich nach einem neuen Verstärker um, der ähnlich klingt.

Frage: Hat jemand eine Empfehlung für einen aktuellen Verstärker, der ähnlich klingt? Geht das Klangbild in Richtung "Röhrenverstärker"? Ich geb zu: Ich hab noch nie einen gehört.

Vielen Dank für ein paar Tipps, gerne auch zur Reparatur,

Stefan
gammelohr
Inventar
#2 erstellt: 04. Mai 2012, 00:52
Wenn du deinen Luxman so sehr magst dann frag da mal bezüglich Reparatur an:

click me

Ich Trauer meinem L230 auch noch hinterher, ich verstehe dich daher.



[Beitrag von gammelohr am 04. Mai 2012, 00:53 bearbeitet]
exim
Stammgast
#3 erstellt: 04. Mai 2012, 12:04
Hey, vielen Dank für den Link, das klingt reparaturtechnisch ja schon mal sehr gut!

Vielleicht noch jemand einen Tipp für einen ähnlich klingenden Neuverstärker??

Danke und Grüße
Stefan
hucky50
Stammgast
#4 erstellt: 04. Mai 2012, 17:43
Hallo,
bei mir stellt sich die gleiche Frage:Luxman reparieren lassen oder vergleichbaren (Vor-)Verstärker kaufen.
Mein Luxman C-120-A(an Yamaha Verstärker) zauberte ein unglaublich
schönen Bass.
Leider konnte ich nach einiger Zeit nur noch ein Brummen vernehmen.
Meine Vermutung geht in Richtung Netzteil.
Würde es sich lohnen ein Gerät aus den frühen 80er reparieren zu lassen,wenn man berücksichtigt das ein Orginal Poti(Bass) inklusive Porto schon 25€ kostet.

Gruß hucky50
audiophilanthrop
Inventar
#5 erstellt: 05. Mai 2012, 15:03
Wenn ich mal nach der Preislage des Nachfolgers C-02 gehe, war der C-120A seinerzeit nicht so extrem billig. Da sollte sich eine Reparatur schon noch lohnen. Bei diesem Fehlerbild wird es wohl in der Tat ein Netzteilproblem sein, das sollte sich bei der recht überschaubaren Schaltung doch finden lassen.

Wo ich aber gerade den Schaltplan vor der Nase habe... Sag mal, ist (war) das Gerät nicht 'ne ziemliche Rauschbombe? Die Eingangsspannungsrauschdichte der Verstärkerschaltung kann schwerlich unter 8,5 nV/sqrt(Hz) liegen (das 100k-Lautstärkepoti tut ein übriges), dabei macht sie 24 dB Spannungsverstärkung. Da ist eine Endstufe mit eingangsseitigem Pegelsteller ein Muß, denke ich - aber viele Yamahas haben ja einen, von daher gehe ich jetzt bald davon aus, daß es sich auch um ein entsprechendes Modell handelt.
Das ist so ein Fall, wo es tatsächlich auf die richtige Gerätekombination ankommt.
hucky50
Stammgast
#6 erstellt: 05. Mai 2012, 17:43

audiophilanthrop schrieb:

Wo ich aber gerade den Schaltplan vor der Nase habe... Sag mal, ist (war) das Gerät nicht 'ne ziemliche Rauschbombe? Die Eingangsspannungsrauschdichte der Verstärkerschaltung kann schwerlich unter 8,5 nV/sqrt(Hz) liegen (das 100k-Lautstärkepoti tut ein übriges), dabei macht sie 24 dB Spannungsverstärkung. Da ist eine Endstufe mit eingangsseitigem Pegelsteller ein Muß, denke ich - aber viele Yamahas haben ja einen, von daher gehe ich jetzt bald davon aus, daß es sich auch um ein entsprechendes Modell handelt.
Das ist so ein Fall, wo es tatsächlich auf die richtige Gerätekombination ankommt.

Du stellst vielleicht Fragen
Das einzige Rauschen über das ich dir Auskunft geben kann ,ist das in meinem Kopf,wenn mein laienhafter Verstand durch solche Fragen gemartert wird.
Zum Glück kenne ich einen auskunftsfreudigen älteren Herrn,der vor dem Studium der Elektrotechnik bei EMT gearbeitet hat.
Spaß beiseite.
Ich habe den Luxman noch nicht lange-war ein Geschenk.
Ausprobiert habe ich ihn am Ax 397 und am AS 700.Mittlerweile besitze ich noch einen AS 1000(der Ax 397 wurde verschenkt).
Ich denke dieser wird die von dir genannten Anforderungen erfüllen.
Aber auch mit den beiden zuerst genannten Amps habe ich im Bezug auf den Luxman gute Erfahrungen gemacht.
Meine Elac Lautsprecher(FS 207A) sind nach meinem Dafürhalten keine Basswunder,aber in Kombination mit dem Luxman klingen sie einfach klasse.
Mittlerweile behelfe ich mir mit einem Subwoofer aber das sollte zumindest was das Anhören von klassischer Musik anbelangt nicht die Ultima Ratio sein.
Vielen Dank für deine Antwort.
Bei uns in der Stadt gibt es einen Elektrohändler,der mir auch schon den Bass-Poti eingesetz hat.
Ein Freund von mir bringt all seine reparaturbedürftigen Hifi-Geräte dorthin und hat bisher nur gute Erfahrungen gemacht.
Eventuell muß es ja kein orginal Netzteil sein.

Gruß hucky50


[Beitrag von hucky50 am 05. Mai 2012, 17:46 bearbeitet]
audiophilanthrop
Inventar
#7 erstellt: 05. Mai 2012, 21:24

hucky50 schrieb:
Ich habe den Luxman noch nicht lange-war ein Geschenk.
Ausprobiert habe ich ihn am Ax 397 und am AS 700.Mittlerweile besitze ich noch einen AS 1000(der Ax 397 wurde verschenkt).
Ich denke dieser wird die von dir genannten Anforderungen erfüllen.

Eigentlich nicht, vorausgesetzt es wird nur die Endstufe verwendet (à la Vor-End-Kombi). Bei Verwendung z.B. am MAIN IN des A-S1000 müßte ein recht deutlicher Grundrauschpegel hörbar werden, höher als der des internen Vorverstärkers. (Die Yamaha-Endstufen, die ich meinte, wären eher M-2, M-40 und andere Oldies.)

Ich habe aber so den Eindruck, daß du den Pre an einen gewöhnlichen Hochpegeleingang angeschlossen hattest, richtig? (Immerhin geht es beim AX-397 gar nicht anders.) Damit läßt sich das Rauschen immerhin auf das Niveau des internen Vorverstärkers drücken.

In solch einer Konstellation würde normalerweise der Lautstärkesteller des "Endverstärkers" (hier A-S1000) geschätzt auf 12-Uhr-Position stehen, am Vorverstärker auf ca. 9 Uhr. Dann ist das Rauschen schon deutlich reduziert, ohne daß man sich Ärger im Bereich der nichtlinearen Verzerrungen eingehandelt haben sollte.

Da gibt es nämlich gewisse Tücken: Ein sehr weit aufgedrehter Vorverstärker betätigt sich ggf. ungewollt als Effektgerät (der Luxman sollte hier übrigens bei umgangenen Klangreglern besser sein) oder "überfährt" gar den Eingang am Endverstärker mit zuviel Pegel. Der C-120A kann laut Spec maximal stolze 18 Veff ausgeben - dem A-S1000 sollte man aber nicht mehr als etwa 9 Veff anbieten, den CD-Eingängen am AX-397 und am A-S700 gar nur 3-3,5 Veff.

hucky50 schrieb:
Bei uns in der Stadt gibt es einen Elektrohändler,der mir auch schon den Bass-Poti eingesetz hat.
Ein Freund von mir bringt all seine reparaturbedürftigen Hifi-Geräte dorthin und hat bisher nur gute Erfahrungen gemacht.

Das klingt doch schon mal gut. Der sollte den Lux wieder hinbekommen, denke ich.

hucky50 schrieb:
Eventuell muß es ja kein orginal Netzteil sein.

*schmunzel*
Auch wenn der Laie unter einem Netzteil oftmals nur einen Trafo versteht, so gehört zum Netzteil strenggenommen alles, was zwischen dem Netzkabel und den fertigen Versorgungsspannungen für die verstärkenden Schaltungsteile liegt - also auch elektronische Komponenten wie Gleichrichter, Siebelkos und Spannungsregler (letztere hier wiederum diskret aus einen Haufen Einzelbauteilen aufgebaut). Und irgendwo in diesem Bereich wird wohl auch der Fehler stecken. Nachdem die Service-Doku online verfügbar und die Schaltung noch überschaubar ist, sollte sich das beheben lassen.
hucky50
Stammgast
#8 erstellt: 06. Mai 2012, 10:02
Dank dir für die ausführlichen Erläuterungen.
Zu meiner Ehrenrettung:Ganz so unbedarft bin ich nicht was Netzteile anbelangt.
Ich hab früher meine Computer selbst zusammengebaut und da beschäftigt man sich auch mit Netzteilen(und schraubt sie auf ).
Ich vermute mal das Problem ist ein geplatzter Elko.
Das Netzteil wird im Betrieb relativ heiß und der Verstärker war lange nicht im Gebrauch.

Gruß hucky50

Edit: Laien mit einer gewissen Einbildung sind die Schlimmsten.


[Beitrag von hucky50 am 07. Mai 2012, 08:31 bearbeitet]
audiophilanthrop
Inventar
#9 erstellt: 07. Mai 2012, 01:20
Mit dem Elko könntest du zumindest indirekt recht haben, weil diese manchmal im Alter an Spannungsfestigkeit einbüßen und dann ordentlich Strom ziehen können, bis entweder das Leck im Dielektrikum gestopft ist oder Gleichrichter oder Sicherung aufgeben.

Im Gegensatz zum PC gibt es in solchen Geräten i.d.R. keine modularen Standardnetzteile. Ist auch gar nicht nötig, denn ein konventionelles Trafonetzteil mit Linearreglern ist erheblich einfach zu konstruieren und unproblematischer zu handhaben als ein Schaltnetzteil (und robuster dazu). Nur die Effizienz eines Linearreglers ist - wie du festgestellt hast - nicht so berückend.

Es gab in den 80ern mal Hifi-Endstufen mit Schaltnetzteilen (etwa von Sony), durchgesetzt haben sie sich aber nicht. Anders im PA-Bereich, wo die Kombination aus Schaltnetzteil und Class-D-Endstufe wegen der erheblichen Gewichtsreduktion sehr begehrt ist - Beschallungstechnik wird oft hin- und hergeschleppt, und klassische Endstufen mit ein paar hundert Watt wiegen schon mal 30 kg.

Übrigens hatte ich gestern die Schaltung eines Yamaha C-4 vor der Nase, angeboten etwa zur gleichen Zeit wie der C-120A, etwas billiger. Der Vergleich zeigte eindrücklich, welche Welten zwischen den Möglichkeiten eines kleinen und eines Großserienherstellers liegen. Selbst ohne Kopfhörerverstärker noch fast doppelt soviele Transistoren, 4-Gang-Poti. Ein ganz anderes Kaliber in jeglicher Hinsicht.

So, ich hoffe, der TE ist wegen der Threadentgleisung nicht allzu böse.

Am L-230/400 kann ich übrigens nicht allzuviel Besonderes finden - sieht nach einem konventionellen, solide gemachten Vollverstärker mittlerer Leistung aus. Nur das Fehlen jeglicher Schutzschaltung ist bedenklich, im Fall eines kapitalen Endstufendefekts gehen hier die Lautsprecher mit über den Jordan.
hucky50
Stammgast
#10 erstellt: 07. Mai 2012, 08:43

audiophilanthrop schrieb:

So, ich hoffe, der TE ist wegen der Threadentgleisung nicht allzu böse

Das hoffe ich auch.
Nochmals vielen Dank.
Deine Ausführungen sind wirklich sehr interessant,und laiengerecht aufbereitet,zum großen Teil auch für mich verständlich.

Gruß hucky50


[Beitrag von hucky50 am 07. Mai 2012, 08:51 bearbeitet]
exim
Stammgast
#11 erstellt: 08. Mai 2012, 00:49
So, hab die Wahlschalter (Input und Speakers A) sowie die Potis (Lautstärke und Balance) mal vorsichtig mit Oszillin Kontakt- und Tuner-Spray geflutet und die Schalter ordentlich gedrückt und gedreht – und siehe da: Kein Knacksen und Kratzen mehr. Wenn das jetzt fünf Jahre hält, bin ich zufrieden.

Auch wenn der L-230 erstmal nach nix Besonderem aussieht: Der Klangunterschied zu meinen anderen Verstärkern ist geradezu berauschend. Da liegen Welten dazwischen. Hängt aber auch ganz klar davon ab, welcher Player, welche Boxen. Mein Music Hall cd25.2 klingt viel zu hell am L-230, am Yamaha A-S700 und am Topping TP41 klingt er dagegen sehr gut. Im Vergleich zu Xindak Röhren-Player + Luxman ist die Kombi allerdings trotzdem chancenlos. Beim Luxman vergesse ich auf den Klang zu achten, da spielt reine Musik.

Viele Grüße
Stefan


[Beitrag von exim am 08. Mai 2012, 01:35 bearbeitet]
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