RHA MA750 Wireless - User-Reviews

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HiFi-Forum
Stammgast
#1 erstellt: 08. Dez 2017, 18:10
In diesem Thread werden ab sofort die User-Reviews des Produkttests zum RHA MA750 Wireless abrufbar sein. Wir bitten darum, zunächst die komplette Veröffentlichung aller Texte abzuwarten. Danach laden wir euch herzlich ein, diese zu kommentieren oder Fragen an unsere Tester zu stellen.


Review-Übersicht:
kathrinshome
Pd-XIII
stonecoldmb
robomobil
leonardste
madhouse
mickymicky1


[Beitrag von #Friederike# am 18. Dez 2017, 02:04 bearbeitet]
kathrinshome
Neuling
#2 erstellt: 15. Dez 2017, 18:04
RHA ist eine vergleichsweise junge Audio-Marke aus Schottland, die seit 2011 auf dem Markt ist. Zur IFA 2017 haben sie nun ihren ersten Bluetooth-Kopfhörer vorgestellt: den neuen MA750 Wireless. Wir haben uns sehr gefreut, diesen kabellosen In-Ear-Kopfhörer als Leihgerät mit drei Generationen testen zu dürfen. Dazu standen uns im Familien- und Freundeskreis folgende Geräte zum Vergleich von Konnektivität und Benutzerfreundlichkeit zur Verfügung: Asus Zenfone 2, Apple iPhone SE, Huawei Mate 10 lite und CHEREEKI Bluetooth Smartphone-Uhr. Dazu konnten wir unsere Erfahrungen mit den Bose wireless SoundSport mit einbringen.

Die RHA MA750 Wireless Kopfhörer bringen folgende Daten mit:

12 Stunden Batterielaufzeit
Streaming und AAC-Unterstützung
dynamischer Treiber
schweiß- und spritzwasserresistent
Universalbedienung mit Mikrofon für Musik, Lautstärke, Anrufe und digitale Assistenten
geräuschisolierendes Design
NFC
Silikonband
magnetische Kopfhörerknöpfe

Mitgeliefertes Zubehör:
diverse Tips zum Austauschen
Netzaufbewahrungstasche
USB-Ladekabel
3 Jahre Garantie



Fragestellung: Wozu nutzen wir kabellose Kopfhörer im Alltag? Welche Vorzüge haben die MA750 Wireless Headphones und welche Verbesserungsmöglichkeiten sehen wir?

Vor allem werden kabellose Kopfhörer für Busfahrten zur Uni und beim Laufen im Wald von uns eingesetzt.

Meine Tochter nutzt zur Zeit die Bose SoundSport (In-Ear) für die Busfahrten und ihr ist gleich positiv aufgefallen, dass sich die RHA angenehm am Ohr tragen lassen. Mit Hilfe der ungewöhnlich großen Auswahl an Ohrstöpseln (Größe & Material) lässt sich ein gutes Tragegefühl herstellen. Auch gibt es keine störenden Bügel, die eventuell Druckstellen verursachen könnten. Aber man muss sich Zeit zum Anpassen nehmen, denn sonst fallen die knapp 1,2 Zentimeter kleinen Stöpsel aus dem Ohr beziehungsweise erzeugen sie beim Hören von Musik ein Rauschen.

Die Tonqualität ist sehr gut. Sowohl in den Höhen als auch bei den Bässen gibt es keine Nebengeräusche (wohlgemerkt, wenn die Stöpsel richtig sitzen!) und auch etwas höhere Lautstärken machen die RHAs mit.

Das Anschließen an das iPhone über Bluetooth hat einwandfrei funktioniert. Die Verbindung blieb auch mit Jacke oder Smartphone in der Tasche konstant gut.


Ich habe die RHAs zum Laufen verwendet und muss sagen, man merkt beim Anlegen die Knöpfe nicht im Ohr, denn das Silikon ist sehr angenehm. Auch liegt das Nackenband nur leicht auf; die Länge der Kabel reicht auch für eine etwas dickere Jacke.

Auch ich hatte zuerst das Problem, dass die Kopfhörer beim Musikhören während des Laufens etwas rauschten; diese Nebengeräusche ließen sich aber durch richtiges Anpassen beheben. Mir fiel allerdings bei der Bewegung auf, dass die Ohrstöpsel nicht immer sicher im Ohr saßen, was gerade mit Handschuhen zum Korrigieren etwas mühsam war. Mit einer Mütze war das Problem aber dann auch unterwegs gelöst... Hier zeigt sich auch der Vorteil, dass keine Bügel vorhanden sind, denn so verhakt sich nix.

Ich bin zufrieden mit der Wiedergabe: verschiedene Lautstärken, Höhen, Bässe – es hat richtig Spaß gemacht, die Musik unverzerrt zu hören.

Die Spritzwasserresistenz kann ich bestätigen, denn obwohl ich beim Laufen vom Regen nass wurde beziehungsweise geschwitzt habe, konnte ich keine Beeinträchtigung an den Kopfhörern merken. Sie ließen sich auch einfach reinigen: Dazu muss man die dünnen Silikonstöpsel abziehen (das ist etwas mühsam), kann dann den Edelstahlkörper abwischen, die Silikonstöpsel unter fließendem Wasser reinigen und nach dem Trocknen wieder aufsetzen.

Mit meinem Asus Zenfone 2 haben sich die MA750 ohne Probleme sofort verbunden. Auch über das testweise ausprobierte NFC kam eine Verbindung zustande. Auch das testweise eingesetzte Huawei kam mit der Bluetooth-Verbindung sofort klar.

Allerdings ist hier aufgefallen, dass die Benutzerfreundlichkeit etwas gelitten hat: Man muss zum Verbinden mit dem Endgerät das ausgeschaltete RHA-Set fünf Sekunden am Anschaltknopf drücken... und alle Testpersonen haben dazu nicht den kleinen Knopf am dicken Ende des Nackenbandes gedrückt, sondern den mittleren Schalter an der Fernbedienung! Natürlich haben sich dann alle gewundert, warum keine Verbindung zustande kam... Ergo: Wir alle hätten es besser gefunden, wenn sich der Anschaltknopf an der Fernbedienung befinden würde, wo man intuitiv hingreift, wenn man die Kopfhörer mit dem Endgerät verbinden möchte.

Der Senior unserer Testrunde mit Mitte siebzig stellte uns dann seine Smartwatch zur Verfügung. Er selbst empfindet die In-Ear-Headphones als eher unangenehm, weil er immer das Gefühl hatte, die „kleinen Dinger“ zu verlieren. Er braucht einen Bügel am Ohr. Noch lieber mag er On-Ear-Kopfhörer. Auch war leider keine Bluetooth-Verbindung zwischen der Smartwatch und dem MA750 herzustellen; wobei zwar die Verbindung angezeigt wurde, abgespielte Musik aber nicht über die Kopfhörer zu hören war. Diverse Einstellungsänderungen brachten kein zufriedenstellendes Ergebnis für meinen Vater, dem die Marke RHA übrigens gänzlich unbekannt war, obwohl er mehrere Jahre in Großbritannien gelebt hat.

Fazit: Übereinstimmend waren wir uns alle einig, dass die Klangqualität vorzüglich ist und sich der Ohrhörer auch gut mit unseren Smartphones verbunden hat. Anrufe konnten problemlos angenommen und beantwortet werden. Das Laut- und Leisestellen funktionierte über die sehr kleine Fernbedienung, die ich mir gerade in der Winterzeit mit Handschuhen etwas größer und damit benutzerfreundlicher wünschen würde. Durch ein Piepsen wurde die Lautstärkenverstellung angezeigt, wobei nur bis zu einem bestimmten (angenehmen) Pegel hochgedreht werden konnte.

Das Silikon der Stöpsel und Bänder lässt sich angenehm tragen und auch mit einem feuchten Lappen zwischendurch reinigen. Sinnvoll ist die gute Auswahl an Ohrstöpseln. Der Aufbewahrungsbeutel könnte etwas größer und auch wasserdicht sein. So könnte man das Headset auch mal mit an den Strand nehmen oder im Rucksack mitnehmen.

Apropos unterwegs: Wir hatten den Ohrhörer nun mehrere Stunden am Stück im Einsatz und mussten zwischendurch nicht nachladen. Der MA750 ging einfach abends an die Ladestation neben dem Smartphone; die zwölf Stunden Akkulaufzeit sind daher für unsere Zwecke ausreichend.

Alles in allem finden wir den MA750 Wireless – wenn man In-Ear-Ohrhörer mag – wirklich gut und der Preis, der sich mit den verglichenen Bose-Headphones im gleichen Preissegment befindet, ist gerechtfertigt.

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Pd-XIII
Inventar
#3 erstellt: 15. Dez 2017, 22:09
Produkttest RHA750 Wireless

Einleitung:

Im HIFI-FORUM wurde ich auf die Testaktion aufmerksam und dachte mir, dass dies mal eine neue Erfahrung werden könnte. Mal nicht nur Meinungen lesen und irgendwann mal nachvollziehen zu können, sondern selbst und vor allem unvoreingenommen ein Produkt in die Hand bekommen und die eigenen Eindrücke niederzuschreiben.
Ich finde es außerdem immer wieder mutig von Herstellern, wenn sie solch eine Aktion fahren, da man die Tester nicht kontrollieren kann und diese oft eine ungeschönte und ehrliche Meinung wiedergeben. Eben unabhängig.
Also habe ich mich kurzentschlossen angemeldet und mich sehr gefreut, als ich die Mitteilung bekam, dass ich einer der Glücklichen sein darf. Eine Woche später war das Paket schon in der Post.


Auspacken:

Zum ersten Mal habe ich nun also ein Produkt des schottischen Herstellers RHA vor mir auf dem Tisch. Was weiß ich über dessen Produkte? Nun ja, eigentlich nur so viel: Sie werden in ihren Preisklassen gerne empfohlen und sollen auf sehr hohem Niveau verarbeitet sein.


Und nun liegt vor mir ein quadratisches Schächtelchen, eingepackt in Seidenpapier. Aber nicht irgendein 08/15-Papier, nein, dieses ist bedruckt mit einer Art Patentzeichnungen oder Blaupausen von In-Ears. In dem Wickel ist eine hochwertige Pappschachtel, welche neben einem Produktbild auf der Vorderseite auch Informationen über den Inhalt auf der einen, sowie ein paar Ausstattungsmerkmale auf der anderen Seite aufzeigt.
Auf der Rückseite dann noch ein paar nähere Details, die ich mir natürlich unbedingt alle durchlesen möchte, bevor ich die Schachtel öffne... als ob.

Ein schöner eleganter Magnetverschluss ermöglicht es mir endlich, einen Blick auf den zugesandten Hörer zu erhaschen. Dies ist tatsächlich meine erste Begegnung, denn ich habe mir nicht einmal die Produktbilder angesehen, geschweige denn Reviews gelesen. Durch ein großes Sichtfenster sehe ich nun den MA750 Wireless schön drapiert in einem maßgeschneiderten Schaumstoffbett schlummernd. Nun trennen mich nur noch zwei Einwegsiegel von der ersten Berührung. Diesmal kann ich mich zusammenreißen und lege dieses schöne Bündel erstmal zur Seite.
Darunter findet sich sinnvoll verpackt, wie es bei Smartphones auch üblich ist, das Zubehör.
Die drei grauen Schachteln beherbergen ein USB-Ladekabel, ein Set Tips und eine Transporttasche. Das USB-Kabel ist, welch Überraschung, ein (Micro-)USB-Kabel. Nichts Besonderes. Bei den Tips hingegen erwarten mich ganze sieben Paare, davon drei aus Silikon in zwei unterschiedlichen Größen (zweimal klein und einmal groß, wobei einmal groß bereits auf den Hörern aufgezogen sind), je ein Paar Double-Flanges in Groß und Klein und zwei Paar Comply Foam in Groß. Dazu später mehr.

Rein optisch enttäuscht mich der Aufbewahrungsbeutel, aber er ist gut gepolstert und enthält tatsächlich noch einmal zwei Paare Tips und einen Kabel-Organizer. Wofür man letzteren braucht, weiß ich bis dato noch nicht, aber insgesamt zehn Paar Tips, das ist schon eine Ansage. Trotz wulstigem Versorgungsteil passt der MA750 gut in den Beutel.

Und jetzt... Ja leider ist das Auspacken schon vorbei, aber das ist auf jeden Fall schon ein Erlebnis. Wenn ich da an das Auspacken meines SE425 denke, da ist der RHA schon eine deutliche Liga drüber. Nun sollte das Auspacken aber nicht die Paradedisziplin eines Kopfhörers sein und ich bin gespannt, ob dieser haptische Leckerbissen auch beim eigentlichen Produkt fortgeführt werden kann.


Haptischer Eindruck und Fitting:

Er kann. Und zwar in jeder Hinsicht. Die Lobeshymnen in den Foren sind nicht übertrieben. Die Ohrhörer sind unheimlich sauber gearbeitet und fühlen sich fast wie chirurgische Instrumente an. Wenn man sie das erste Mal in den Fingern hat und etwas hin- und her- spielt, merkt man erst, wie klein sie eigentlich sind. Nach meinen letzten Erfahrungen mit Knowledge Zenith erfrischend klein und ähnlich den Shure-Hörern. Die MA750 sehen allerdings deutlich größer aus. Die sitzen bestimmt bequem im Ohr, wenn auch etwas kalt.

Was gleich auffällt, ist die fette Silikon-Schlange, die man sich über das Genick legen soll. Sehr massiv und schwer, ist sie trotzdem geschmeidig genug, dies auch souverän zu tun, ohne dabei unangenehm zu wirken oder gar überhaupt aufzufallen. Die vorliegenden Dimensionen sind aber wohl zwingend notwendig, da ja schon auf der Verpackung deutlich darauf aufmerksam gemacht wird, dass der Akku zwölf Stunden Musikgenuss ermöglichen soll. Um diesen zu laden, finden wir am rechten Ende einen USB-Anschluss neben dem Power-Knopf und einer dezenten Status-LED. Leider liegt der Anschluss offen und kann nicht mit einem Gummistopfen verschlossen werden. Das ist übrigens für mich der einzige richtige Minuspunkt hinsichtlich der Konstruktion, den ich finden kann. Abgeschlossen wird dieses Paket an beiden Enden mit edlen Metallringen, auf welchen man den Typ ablesen kann, sollte man es mal vergessen haben. Und diese bergen den einzigen Fertigungsfauxpas: Sie sind Richtung Nackenband nicht entgratet. Das wäre vermeidbar, ist aber noch verschmerzbar. Meckern auf höchstem Niveau.

An den Hörern selbst ist das Kabel über einen vorgeformten Gummibügel angebunden. Dieser wird über das Ohr gelegt. Andere Hersteller arbeiten hier mit Draht, die Lösung von RHA ist aber meines Erachtens angenehmer zu tragen. Die Verbindungskabel zu den Hörern wirken im ersten Moment befremdlich lang, beim Tragen stelle ich aber schnell fest, dass sie exakt die richtige Länge haben. Es scheint, als habe sich hier jemand wirklich die Mühe gemacht und die optimale Länge nicht nur festgelegt, sondern vorher ausgiebig getestet. Die Position der makellos verarbeiteten Fernbedienung ist auch wieder perfekt, rangiert bei mir sehr mittig zwischen Schulter und Ohr und ist dadurch intuitiv erreichbar.
Nun aber endlich rein in die Gehörgänge. Die bereits aufgesteckten Tips sind zwar fein und passen auf Anhieb, werden aber sofort getauscht. Comply Foams sind mir einfach um Längen lieber. Die Schaumstoff-Tips sind sehr weich und behalten die komprimierte Form lange. Das führt dazu, dass es etwas dauert, bis sie sich im Gehörgang komplett entfaltet haben und ich bin mir im ersten Moment nicht sicher, ob ich damit einen ausreichenden Seal hinbekomme. Allerdings muss ich auch sagen, dass die Tips dadurch sehr langzeittauglich im Gehörkanal stecken und kaum auffallen.
Apropos "kaum merken": Erinnert ihr euch daran, als ich vor ein paar Sätzen vermutete, dass die Hörer sehr bequem sein könnten? Verdammt, JA.
Nach kurzer Zeit fallen sie mir gar nicht mehr auf und übertreffen damit sogar die von mir höchstgeschätzten Shure-IEMs, die ich in der Disziplin (universal, keine CIEMs) als nahezu unschlagbar eingeschätzt hatte. Und die befürchtete Kälte ist einfach nicht existent.
Ach ja, aber was macht man, wenn man gerade keine Stöpsel im Ohr hat?
Man lässt sie locker von den Schultern baumeln. FALSCH! In den Hörern sind Magnete eingearbeitet, sodass man notfalls eine Art Kette erhält und die Hörer nicht zufällig verlorengehen, wenn sie runterfallen.
Wieder ein Beispiel für gutes Mit- und Vorausdenken. In diesem Moment wird mir auch der Sinn des Kabel-Organizers klar. Die Hörer baumeln nämlich immer noch recht weit nach
unten, circa auf Brusthöhe. Mit dem Clip kann man sie aber eben auch auf Höhe des Schlüsselbeines zusammenführen.

Aber nun zurück ins Ohr mit den Stöpseln, denn was wirklich zählt, ist ja immerhin der Klang.
Halt, halt, halt! Nicht so schnell. Denn hier handelt es sich um einen Bluetooth-Hörer, der erst verbunden werden will.
Verbindungsaufbau und Bedienung:

Ich habe erstmal der Bedienungsanleitung keinerlei Beachtung geschenkt, um zu sehen, wie intuitiv die Bedienung ist.
Also einmal auf den Knopf am Nackenteil gedrückt. Die LED leuchtet auf und aus den Hörern wird mit mitgeteilt, dass der Ladezustand hundert Prozent beträgt. Erfreulich für ein Produkt out of the box. OK, wenn ich den Knopf jetzt länger drücke, geht der Hörer wieder aus. Wenn ich jetzt gleich länger auf dem Knopf bleibe, wird wieder eingeschaltet und kurz darauf beginnt die LED zu blinken. Aus den Hörern kommen kurz Signaltöne. Und jetzt wird der Hörer auch als verfügbares Gerät angezeigt – und zwar auf iPhone, iPad, Android-Smartphone und Win10-Laptop.
Ich habe diese Geräte allesamt ausprobiert und die Verbindung verlief problemlos und schnell. Ob man die Verbindung nun unbedingt via NFC vornehmen muss, um einmalig Zeit zu sparen? Ist eben ein nettes Feature.
Nun die (in diesem Moment) größte Überraschung: Die Fernbedienung funktioniert bei allen drei Betriebssystemen ohne weiteres. Pause/Play, Lautstärke sowie nächster und vorheriger Titel werden mit den Standardplayern sowie (unter Windows und Android) Foobar richtig interpretiert. Gefreut hat mich, dass die Verbindung unter Windows auch so gut geklappt hat, da ich hier später auch mal mit einem parametrischen EQ herumdoktern möchte.
So jetzt aber...


Klang – Ersteindruck:

Warum auch immer, war der erste Track, der mir in den Sinn kam, M1-A1 von Gorillaz. Das ist insofern verwunderlich, da ich diesen noch nie wirklich einzeln ausgewählt hatte. Der Anfang war von meiner Erwartung schon überraschend, denn der MA750 wirkt wirklich sehr ausgeglichen. Für einen In-Ear hat er auch eine schöne, natürliche Bühne und die Auflösung lässt im ersten Moment keine Wünsche offen. Dann setzt das Schlagzeug ein und die wahre Größe des RHA kommt zum Vorschein. Tiefton, bewusst nicht Bass, da dies oft mit Midbass gleichgesetzt wird. Der Tiefton allerdings ist darunter angesiedelt und deutlich angehoben. Nicht unkontrolliert oder gar schwammig, sondern einfach nur tief. In gehobener Lautstärke kommt bei mir trotzdem ein unwohles Gefühl. Dazu ist aber zu sagen, dass ich weder Lauthörer noch Basshead bin. UND, der Schotte ist wohl eher dafür da, unterwegs verwendet zu werden und da ist diese Anhebung wieder von Vorteil. Was aber dank dieser Abstimmung sehr angenehm ausfällt, ist eher leises Hören. Hier fällt er mir sehr neutral auf und eignet sich gut, um nebenbei zu lesen. Auch schon in geringen Lautstärkeregionen ist die räumliche Abbildung voll vorhanden und das Volumen durch den Tiefton sehr ausgeprägt. In Kombination mit dem Tragekomfort kann man wirklich Stunden damit verbringen. Ich könnte mir tatsächlich auch vorstellen, damit schlafenzugehen.
Apropos Tragekomfort, Seal bekomme ich mit den Comply-Foam-Tips ausreichend hin. Die Isolation gegenüber der Außenwelt ist aber nicht hundertprozentig. So bekommt man auf der Straße auch mit, dass ein Auto von hinten kommt oder im Büro das Telefon klingelt. Beides kann natürlich durch Lautstärke ausgeglichen werden. Ich persönlich empfinde die nicht komplette Isolation als angenehm.


Klang – generell:

Nachdem ich immer wieder für ein paar Minuten in den RHA reingehört habe und auch das NTS (New Toy Syndrome) etwas nachgelassen hat, habe ich mich darauf konzentriert, eine neutrale Einschätzung zu verfassen und das fällt mir gar nicht so leicht. Auf der einen Seite habe ich mit dem SE425 einen etwas teureren und sehr neutralen IEM, der sich sehr gut zum analytischen Hören eignet. Auf der anderen Seite liegen hier verschiedene China IEs, hauptsächlich Knowledge Zenith, die meist preislich weniger als zehn Prozent des MA750 kosten und ziemlich „knallen“. Der RHA ist irgendwo dazwischen angesiedelt. Die Bühne ist, wie schon im Ersteindruck beschrieben, schön natürlich. Deutlich weiter als beim Shure und aufgeräumter als bei KZ ATE. Details werden nicht so schön herausgearbeitet wie beim SE425 und der MA750 klingt einfach unglaublich entspannt. Das soll es nun aber gewesen sein mit den Vergleichen.
Ein negatives Detail möchte ich an dieser Stelle nicht verschweigen: Man hört ein deutliches Grundrauschen. Leicht, aber konstant und unabhängig vom gekoppelten Gerät, also bei allen versuchten Geräten gleich. Sobald aber Musik gespielt wird, kann man es nur noch in wirklich ruhiger Umgebung und bei leisen Passagen hören. Sobald man auf der Straße unterwegs ist, fällt es nicht mehr auf.
Jetzt aber Musik rein und Ohren auf. Den Anfang machte Kate Tempest mit ihrem zweiten Album Let them eat Chaos. Und hierzu passt der RHA MA750 perfekt. Die Stimme ist komplett zentral, während die verwendeten Beats und Effekte großvolumig im Kopfumfeld dargestellt werden. Dadurch, dass der Bass weit nach unten reicht, kommt die Atmosphäre dieser einmaligen Darbietung überwältigend und mitreißend sehr intensiv rüber. Bei Europe is lost wird man direkt in den Bann des Tracks gezogen und kann dem Text sehr gut folgen, da dieser einwandfrei wiedergegeben wird. Noch besser fand ich Whoops, bei welchem Kate sich selbst von Zeit zu Zeit von weit hinten dazwischenfunkt. Da spielt der Schotte seine natürliche Weite schön aus.
Allgemein halte ich die Wiedergabe, bei gemäßigter Lautstärke, für sehr natürlich. Benjamin Clementines Debutalbum ist eine Freude. Hier merkt man aber auch ganz deutlich, dass der Hörer nicht dafür gedacht ist, jedes kleinste Detail herauszuarbeiten. Es ist ein Hörer zum Genießen, nicht zum Analysieren. Das Klavier und der Kontrabass werden schön warm und raumfüllend wiedergegeben und haben beide die „richtige Größe“. Das ist das erste Mal, dass ich dieses Album ohne weiteres nebenbei hören kann, ohne dass es mich zu sehr ablenkt. Wie gesagt, einfach angenehm, ohne Fehler zu machen.
Allgemein ist Klavier ein Instrument, das dem MA750 sehr gut zu Gesicht steht, vor allem, wenn ihm ein sauberes Schlagzeug zur Seite gestellt wird. Sollte man daneben noch einen erfahrenen Musiker mit einem Kontrabass vorfinden, so hat man mit Gogo Penguins Man made Object beispielsweise ein auf den RHA zugeschnittenes Album, das runtergeht wie Öl. Mit Damon Albarns Projekt Rocket Juice & the Moon, welches ebenso smooth rüberkommt und alle Stärken des MA750 ausspielt, möchte ich aber den Part der ruhigeren Stücke wieder verlassen… Das kann der Hörer ohne Zweifel.
Kann er aber auch knallen? Slipknot – Custer. Kann er! Aber nicht so souverän. Zumindest nicht in angemessener Lautstärke. Hier wird er unsauber und ich habe das Gefühl, der Tiefton nimmt etwas zu viel Einfluss auf die oberen Oktaven. Wirkt etwas schwammig. Bei ruhigerer Wiedergabe wiederum ist alles beispiellos ordentlich. Überraschenderweise habe ich diesen Eindruck bei Royal Blood nicht. Das geht gut und auch lauter, ist aber doch eine andere Nummer. Alternativer Rock geht dann eben doch deutlich besser. Räumliche Darstellung noch einmal testen? Letlive mit Good morning America. Sehr gut, da ist man live dabei.
Noch einen Genrewechsel und den Klassikordner geöffnet. Hierbei ist mir der RHA dann schon zu entspannt und es gehen viele Details verloren. Aber viel schwerwiegender ist, dass das stetig vorhandene Grundrauschen hier deutlich wahrzunehmen ist. Erst dachte ich, dass es an den Aufnahmen liegt, da mir bei den bisher gehörten Tracks nichts dergleichen auffiel, aber egal, welche Aufnahme auf welchem Gerät, das Rauschen war allgegenwärtig und hat mich schon stark gestört.
Auch fiel hierbei auf, dass die Auflösung doch einiges verschluckt. Bei Pop und Rock mag das gar nicht so auffallen, aber bei Klassik geht hier zu viel verloren. Andererseits bringt es bei Jazz aber eben eine gewisse Entspanntheit mit sich. Immer deutlicher stelle ich fest, dass dieser Hörer für aktives Hören weniger geeignet ist als für unterwegs.

Egal, was jetzt noch gehört wurde, es folgten keine Überraschungen, sondern immer wieder die gleiche Erkenntnis:

Natürliche und ausgeglichene Wiedergabe
Tolle räumliche Darstellung
Entspannte Atmosphäre
Stärke eher bei leiser Wiedergabe

Genreempfehlung meinerseits:
Alternative Rock
Jazz

Optimaler Einsatzort:
Büro
Außer Haus


Entzerrung:

Seit ich mich letztes Jahr mal mit der Entzerrung von Kopfhörern und deren erheblichen Vorteilen beschäftigt habe, versuche ich immer, aus jedem Kopfhörer noch ein bisschen mehr herauszukitzeln, um das volle Potential ausschöpfen zu können. So musste sich auch der RHA MA750 Wireless dieser Prozedur unterziehen. Das heißt in diesem Fall circa vierzig Minuten Sweeps.
Überraschend für mich, dass das Ganze trotzdem so lange gedauert hat, denn die Entzerrung ging im Vergleich zu anderen Hörern sehr unkompliziert vonstatten. Mit nur vier Filtern (EQ APO) kam ich ans Ziel. Dabei sind drei Peak-Filter und ein Low-Shelf-Filter im Einsatz. Fairerweise muss ich aber noch erwähnen, dass zwei der Peaks meinen Gehörgangresonanzen entgegenwirken. Etwas fies war der Bereich zwischen diesen beiden Frequenzen (3.300 und 6.500 Hertz). Dort habe ich noch einen Peak um die 5.100 Hertz ausgemacht, welcher mir einige Zeit abverlangt hat. Ich gehe allerdings davon aus, dass dieser Unterschied bei gewöhnlichem Hören nicht aufgefallen wäre.
Unter 500 Hertz steigt der Pegel dann nochmal an. Hier habe ich den besagten Low-Shelf gesetzt und den Tiefton auf ein gemäßigtes Niveau herabgesetzt. Jetzt kann ich mit dem MA750 auch laut hören.
Damit war das Entzerren auch schon erledigt, was meines Erachtens dafür spricht, was für ein ausgeglichener, recht neutraler Hörer der RHA im Grunde ist. Also abgesehen vom angehobenen Tiefton.
Meiner Auffassung nach profitiert der Schotte von der Entzerrung sogar im Bereich der Bühnenweite, welche leicht zunimmt und den In-Ear etwas runder klingen lässt. Das hängt aber eben auch mit den Gehörgangresonanzen zusammen.
Wer, wie ich momentan, den MA750 hauptsächlich im Büro am Rechner nutzt, dem kann ich nur wärmstens empfehlen, sich die Zeit zu nehmen und den Hörer per parametrischen EQs anzupassen. Der MA750 reagiert darauf sehr gutmütig. Ein RS1i hat mich da schon mehr Zeit und Nerven gekostet.


Akkulaufzeit:

Ich habe jetzt keine Stoppuhr laufen lassen, wenn ich aber die gehörten Alben und deren Längen zusammenzähle, komme ich auf circa elf Stunden pro Akkuladung. Dazu noch ein paar Einzeltracks und Stand-by-Zeiten, dann komme ich schon auf die beworbenen zwölf Stunden.
Auf jeden Fall genug, um einen ganzen Tag im Büro oder im Flugzeug zu verbringen.


Preis:

Auf der RHA-Homepage werden für den MA750 Wireless rund 150 Euro aufgerufen. Das ist nicht gerade wenig. Verglichen mit den aktuellen Preisen für hochwertige Kopfhörer aber nicht sonderlich unüblich.
Vom Klang alleine ausgehend, wäre ich persönlich nicht überzeugt genug, um dieses Budget in die Hand zu nehmen.
Im Zusammenspiel mit der BT-Funktion, der Optik, Haptik, Verarbeitung und nicht zuletzt den eingeflossenen Gedanken muss ich aber schon sagen, dass 150 Euro angemessen sind. Zumal gerade die Konnektivität mit verschieden Betriebssystemen einfach funktioniert.
Für mich ein fairer Preis.


Fazit:

Nachdem ich jetzt rund eine Woche immer wieder mit dem RHA MA750 Wireless verbracht und ihn in meinen Alltag eingebunden habe, fasse ich meine vorherigen Ausführungen in wenigen Sätzen zusammen:
Der RHA MA750 Wireless ist ein sehr natürlich aufspielender In-Ear-Hörer, dessen Verarbeitung auf höchstem Niveau anzusiedeln ist und der mit einem großzügigen Paket an Zubehör in ansprechender Verpackung geliefert wird.
Die Verbindung via Bluetooth erfolgt intuitiv und die verwendete Fernbedienung funktioniert auf Anhieb mit iOS, Android und Windows 10.
Der Sitz im Ohr ist äußerst angenehm und langzeittauglich. Die Isolation ist nicht hundertprozentig, sodass man auf der Straße auch noch etwas vom Verkehr mitbekommt.
Abgesehen von einem angehobenen Tiefton spielt der RHA MA750 Wireless sehr ausgeglichen und neutral. Genau dieser Tiefton verleiht ihm aber die Fähigkeit, vor allem bei leiser Wiedergabe oder in reger Umgebung sehr natürlich zu klingen. Die Bühne ist für einen In-Ear angenehm weit und tief, wodurch ein schöner Raumeindruck entsteht. In Sachen Auflösung gibt es sicherlich bessere Kandidaten, die dann allerdings auch nicht in der Lage sind, so entspannt zu klingen.
Als Manko ist das Grundrauschen zu nennen, welches speziell bei klassischer Musik störend auffällt.
Abschließend ist aber ganz klar festzuhalten, dass das Hauptaugenmerk des RHA MA750 Wireless nicht auf aktivem Hören, sondern eher auf mobilem Einsatz liegt. Diese Aufgabe erfüllt er in meinen Augen beziehungsweise für meine Ohren ohne Tadel. Die gebotene Qualität im Verhältnis zum aufgerufenen Preis ist fair.


Nachwort:

So, und schon ist die Testphase wieder vorbei. Das war einmal eine schöne Erfahrung, an solch einem Test teilzunehmen. Interessant vor allem, weil man das NTS schnellstmöglich abarbeiten muss, obwohl ich diese Phase eigentlich immer sehr genieße. Das geht hier natürlich etwas schneller, da es ja nicht mein Hörer ist, den ich mir durch ausführliche Überlegungen ausgesucht und dann gekauft habe.
Hilfreich war auf jeden Fall, dass ich mir im Vorfeld keine Informationen zum MA750 eingeholt habe und deshalb frei von Vorurteilen bewerten konnte.
Ich hoffe, dieser Bericht ist hilfreich und freue mich schon auf die Ergebnisse der anderen Tester.
Mit Hi-Fi-delen Grüßen
Pd-XIII
stonecoldmb
Stammgast
#4 erstellt: 17. Dez 2017, 14:53
RHA MA 750 wireless

Da lag es nun, das noch ungeöffnete Paket. Früher oder später muss ich zum Inhalt wohl ein Review verfassen – gerade ich, notorisch schreibfaul und ein wenig unsicher. Wird schließlich mein erster Produkttest. Eingebrockt habe ich mir den „Schlamassel“ selbst, weil Schotten nun mal keine Engländer sind. Und dann noch In-Ears. Bisher wurde ich mit den modernen In-Ears noch nicht wirklich warm, denn irgendwie ist mein Ohr für diese Silikonpfropfen nicht gemacht. Ständig flutschen sie mir aus den Ohren, finden bei mir keinen Halt. Ich benutze daher immer wieder noch solche Old-School-Dinger von Sony von irgendwann aus den späten Achtzigern. Diese kann ich schön klemmen, ohne dass sie drücken. Wenn es per S-Bahn in eine Kneipe geht, ziehe ich diese meinen großen Over-Ears vor, da mir Over-Ears in der Kneipe selber immer zu sperrig sind. Klanglich sind sie in Ordnung. Sicher keine Offenbarung, aber deutlich besser als das Standardstöpelzeug, das aktuellen Telefonen beiliegt. Aber zurück zur Schachtel auf dem Küchentisch. Die erste Überraschung gleich nach dem Öffnen des Pakets: Lacht mich da doch eine Flasche Irn-Bru an (eine schottische Limo, grob umschrieben schmeckt Irn-Bru wie eine schlecht kopierte Fanta mit einem Hauch Red Bull). Ich liebe das Zeug. Danke dafür! Neben der Erfrischung war aber eben auch das Objekt der Begierde im Paket – die RHA MA750 Wireless – um die es im Folgenden geht:

Ich mag die heutige Art, Produkte zu verpacken. Auch RHA gibt sich hier keine Blöße und hat die Ohrhörer wertig eingetütet. Das Auspacken ist frustfrei und macht Spaß. Mit im „Karton“ sind ein paar Infoblätter, eine metallene Staffelei, auf der sich verschiedene Ohrpolster in verschiedenen Größen und Formen befinden, ein USB-Ladekabel und ein kleiner Transportbeutel.
Die MA750 selber sorgten sofort nach dem Auspacken für das erste „Aha“. Es machte „Klack“ und die beiden Ohrhörer klebten aneinander. Die Edelstahlkörper sind magnetisch. Kann praktisch sein. Ich meine, so vermeidet man Knoten im Kabel beim „In-die-Tasche-packen“. Der Stahl fasst sich gut an und Schweiß dürfte dem Metall weniger zusetzen als anderem Material. Über zwei Ohrbügel führt das Kabel in ein gummiertes Nackenband, welches auch die Akkus beherbergt. An einer Seite ist auch eine klassische Drei-Tasten-Bedienung inklusive Mikro angebracht, aus Edelstahl (?) mit gummierten Knöpfen, so wie man solche Dinger eben gewöhnt ist. Nice to have: Wenn ein Anruf reinkommt, vibriert das Nackenband. Die Rufannahme erfolgt per Knopfdruck. Die Gesprächsqualität war jetzt nicht überragend. Das Gegenüber schien in einer Kirche zu sitzen. Eben leicht hallig. Aber zumindest verständlich.

Mein Zuspieler für dieses Review ist ein iPhone 6, welches sich sofort und wie heute wohl üblich koppeln ließ. Den EQ am iPhone habe ich auf „Aus“. Die verwendete App ist Apple’s Musik-App. Ton an – Kopfhörer auf. Erst mal sehr bequem. Aber Moment mal, wie klingt das denn bitte? Gar nicht schön. Dann mit den Fingern an die Hörer gefasst, leicht angedrückt und schon wurde der Ton besser. Da war es wieder, das Problem mit meiner Ohrform. Wenn bequem, dann sitzen sie nicht richtig und klingen nicht. Daraufhin habe ich die beiliegenden Silikonstöpsel durchprobiert – leider ohne Erfolg. Wie immer zu groß oder zu klein, sowohl meine Gehörgänge als auch die Stöpsel.
Gepasst hat es schließlich mit diesen Memory-Schaumaufsätzen, welche den Gehörgang ordentlich abdichten. Das hat schon ein bisschen was von Gehörschutz – man nimmt kaum mehr Nebengeräusche wahr. Auch dringt so kein Schall nach außen und man beschallt die Umwelt somit nicht mit. Das war kurz unangenehm. Wahrscheinlich, da ich so etwas nicht gewohnt bin. Nach zwei bis drei Titeln ging es aber. Man gewöhnt sich halt doch recht schnell an vieles. Was ich bereits jetzt sagen kann: Sie können laut. Lauter als es mir angenehm ist beziehungsweise in dem Moment war. Mangelnde Maximallautstärke kreide ich kabelgebundenen Hörern (direkt am iPhone) manchmal an. Dieses „Problem“ haben diese hier nicht. Da jetzt alles vorbereitet war, habe ich die Ohrkorken wieder abgezogen und erst einmal an den Strom gehängt. Denn drückt man den Ein-/Aus-Schalter nur kurz, sagt einem eine blechern klingende Stimme den Akkufüllstand. In diesem Fall „battery level below sixty percent“ => also erst einmal mit Energie füttern. Anschließend habe ich dreimal das Album The Very best Of Diana Krall auf circa vierzig Prozent Lautstärke durchlaufen lassen – sozusagen zum Einspielen. Danach wieder voll aufgeladen.

Vor dem klanglichen Eindruck noch fix etwas zum Tragekomfort bei Bewegung: Dieser passt im Großen und Ganzen. Spazierengehen ist natürlich kein Problem. Eine halbe Stunde leichtes Joggen hat auch erstaunlich gut geklappt. Nix flog aus dem Ohr und auch das Nackenband mit den Akkus habe ich nicht bemerkt. Reibungsgeräusche des Kabels an der Kleidung oder wenn man ans Kabel kommt, sind kaum bis gar nicht hörbar. Auch zieht das Gewicht der Akkus nicht an den Ohren. Sehr angenehm. Etwas anders sieht es aus, wenn man mehr macht als zu joggen. Am Sandsack oder beim Seilhüpfen merke ich das Nackenband beziehungsweise die tänzelnden Akkus dann doch. Nicht unbedingt unangenehm, eher ungewohnt. Als ob einem ständig einer auf den Nacken tippen würde. Wie tags zuvor schon festgestellt, gewöhnt man sich schnell an vieles. Aber die Hörer mit Schaumstoffaufsatz isolieren wirklich so gut, dass man das Peitschen des Springseils am Boden nicht mehr hört. Oder das Entweichen der Luft aus dem Handschuh, wenn er auf den Boxsack trifft. Da ist die Stimmung in der Boxhalle einfach dahin. Das haben aber wohl alle Stöpsel, die so abdichten, gemein. Grundsätzlich hat ein Ohrhörer beim Boxen ja auch nichts zu suchen. Am Sandsack sind mir des Apfels AirPods übrigens schon mal aus den Ohren geflogen. Das passiert mit diesen vermutlich nicht. Diese kleben förmlich im Ohr. Die Reichweite geht in Ordnung. Ich weiß leider nicht, was hier klassenüblich ist. Aber das Telefon in der Sporttasche und ich circa vier Meter entfernt am Sandsack, geht problemlos. Das Telefon auf dem Couchtisch und der Gang zum Kühlschrank verlief auch ohne Verbindungsabbruch – Entfernung circa sechs Meter mit Ziegelwand dazwischen.

Alle folgenden Titel habe ich mit siebzig bis achtzig Prozent der maximal möglichen Lautstärke via iPhone 6 gehört.

FooFighters – Walk
Die Baseline spielt sauber auf, die Gitarren schön scharf. Die Stimme geht nicht unter. Sehr gut.

Iron Maiden – Brave New World
Habe nichts daran auszusetzen. Es hört sich an, wie ich es gerne höre.

Surrender – Billy Talent
Die Drums kicken, die Baseline spielt sauber und tief. Des Sängers eigenwillige Stimme wird gut dargestellt und nervt nicht. Meine Sonys bilden sie Stimme deutlich aggressiver ab.

Joker – Marek Hemmann
Ein minimalistischer Elektro-Titel. Auch hier – alles gut.

Three Little Birds – Bob Marley
Erstaunlich, wie gut hier der Reggae rüberkommt. Im Vergleich zu meinen Sonys deutlich bassiger. Einen solchen Unterschied hätte ich nicht erwartet.

Empire State of Mind – Jay Z
Der erste Bassanschlag im Lied gelingt nicht laut genug. Danach passt es aber. Auch die Bongos (?) im Hintergrund hört man schön heraus. Ms. Keys’ Stimme hört sich traumhaft an.

Born To Roll – MastaAce
Die Ma750-Performance gefällt. Der Bass wabbelt nicht nach und drückt schön.

(I Know I Got) Skillz – Shaquille O´Neil
Hammermäßig. Kein einfaches Lied, wie ich finde, gerade was die Tiefen betrifft. Hier war ich schon überrascht ob der souveränen Leistung der MA750, gerade im Bassbereich. Da können die Sonys nicht ansatzweise mithalten.

Spider´s Web – Katie Melua
Tolle Abbildung der Stimme. Got to love it. As simple as that. Bang!

No Surrender – Bone Thugs n Harmony
Irgendwie schießen mir bei diesem Track immer die Zeiten als unverbesserlicher Jugendlicher durch den Kopf. Viele Erinnerungen, daher keine objektive Beurteilung möglich. Aber ich habe kopfgenickt und das macht man nicht, wenn es sich nicht gut anhört.

Harry Gregson-Williams – Pitas Sorrow (Man-on-fire-Soundtrack)
Großartig. Die Streicher spielen schön voluminös und gleichzeitig glasklar. Sehr stimmig.

Boyz II Men – Vibin´ (remix)
Bewusst ausgewählt, denn leider ist die Qualität des Tracks nicht ideal. Wurde von Schallplatte auf MiniDisc kopiert. Von der MiniDisc auf meinen Rechner und via iTunes Match in der Musik-App bereitgestellt. Ich liebe diesen Song und er hört sich halt einfach an, wie er soll. Einzig die Baseline dürfte sauberer aufspielen, aber das ist meiner Meinung nach der Aufnahme geschuldet. Und die schlechte Aufnahmequalität hört man sofort – der Kopfhörer schönt hier nix. Gut, oder nicht?

Mitgefühl – Ruben Cossani
Wie mittlerweile gewöhnt, passt auch hier alles. Schöne Stimmendarstellung.

Nara – E.S. Posthumus
Wuchtig kommt der Bass, aber der dürfte etwas lauter aufspielen. Trotzdem gut.

River Flows In You – Yiruma
Der einzige Titel, der mich tatsächlich nicht gänzlich überzeugt hat. Ich hatte ständig das Gefühl, die Stöpsel würden leicht verzerren. Auch hörte man die Nebengeräusche, wie etwa das Treten der Pedale am Klavier, zu stark heraus. Mag für einige wichtig sein, ich muss das nicht unbedingt hören. Spricht aber für das Auflösungsvermögen.

Fazit:
Grundsätzlich würde ich den MA750 Wireless als neutral abgestimmt bezeichnen. Er klingt schön klar, aber nicht aggressiv. Stimmen hören sich einfach toll an. Die Bässe können schön „punchy“ sein, wenn sie müssen. Die ganz tiefen Töne dürfte er für meinen Geschmack hier und da etwas lauter reproduzieren – verglichen mit meinem 80er Sony spielt er aber schon einige Klassen höher. Insgesamt erhält man aber einen sehr wertig wirkenden Ohrkanalverstopfer.
Die abgegebenen zwölf Stunden Akkulaufzeit habe ich nicht ganz geschafft – ich kam auf 10,5 Stunden bei mittlerer/leicht gehobener Lautstärke. Übrigens schalten sich die Kopfhörer ab, wenn längere Zeit kein Signal anliegt. Schont also den Akku.
An diese anfangs für mich ungewohnten Memo-Schaum-Aufsätze gewöhnt man sich schnell und wireless ist unterm Strich an einem mobilen Device doch praktischer als ein Kabel. Würde ich mir die Kopfhörer kaufen? Ja, denn sowohl klanglich als auch haptisch treffen sie meinen Geschmack.

Danke HIFI-FORUM, dass ich so einen Test mal erhören durfte. Danke auch für die Flasche Irn-Bru.
Einfach lecker und gerne wieder!

Marc


Bildmaterial:

Der Karton:
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Inhalt:
IMG_4533

Die Kopfhörer:
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Der Akku und die Fernbedienung beziehungsweise das Mikro:
IMG_4540 IMG_4529

Und meine alten Sonys:
IMG_4536
robomobil
Inventar
#5 erstellt: 17. Dez 2017, 21:20
Hier nun mein Review. Vorab Dank an RHA und HIFI.de für die Gelegenheit, an diesem Test teilzunehmen. Hat viel Spaß gemacht.

Vorbemerkung

Zur Wertung meiner Klangeindrücke möchte ich darauf hinweisen, dass ich eine altersbedingte Hörschwäche habe und einen kernigen Tinnitus. Infolgedessen reagiere ich sehr empfindlich auf hohe Töne und ziehe da Hörer vor, deren Höhenwiedergabe weniger ausgeprägt ist. Was mir also an Höhenwiedergabe gefällt, mag anderen zu wenig sein.

Verpackung

Die Verpackung macht, grade in Hinblick auf den Preis, einen sehr guten Eindruck. USB-C-Kabel, die üblichen RHA-Ohrstücke auf der schicken Metallplatte sind dabei sowie ein Transportsäckchen.

IMG_1827_gedreht

IMG_1828_kopie

Bis auf das Plastiksichtfenster (auf das ich verzichten könnte) und die Halterung des Hörers ist alles Papier oder Pappe, das Kästchen wird über einen Magneten geschlossen. Hübsch fand ich die Papierumverpackung, auf der „technische“ Zeichnungen von RHA-Produkten abgebildet sind.

IMG_1825_kopie

Verarbeitung

Die Verarbeitung macht einen sehr guten Eindruck. Metall und weiches Plastik, der Ein-/Ausschalter ist gut zu ertasten. Die Kabelbedienung funktioniert, nur die Lautstärkesprünge sind mir unter IOS zu groß.

Genial finde ich die Idee, die beiden Ohrstücke mit einem Magneten zusammenzuhalten, sodass der Hörer sicher getragen werden kann, wenn man gerade nicht Musik hört.

Schön wäre eine Rechts-/Links-Markierung gewesen, auch wenn das durch den Halsbügel eigentlich klar ist.

Erster Eindruck

Gehört habe ich mit einem iPhone 7 Plus, meiner primären Anlage. Die Ohrstücke habe ich durch In-Ears in Größe S ersetzt, die erfahrungsgemäß gut passen. Die Kabelhörer werden über einen Oppo HA2 angeschlossen. Bisher kenne ich nur die Bluetooth-Hörer meiner Kinder, mit denen ich aber keine Musik hören würde. Ich war also gespannt.

Und der erste Eindruck war gut. Angenehme Höhen mit einer minimalen Schärfe, die aber noch nicht störend war, der Bass schien mir etwas inexakt und stärker als gewohnt, aber das werde ich bei den Vergleichen weiter beobachten.

In den letzten Tagen habe ich den 750er auf meiner Pendelstrecke Köln - Stuttgart ausgiebig gehört. Der erste gute Eindruck hat sich bestätigt, grade mit Rock hat er viel Spaß gemacht, daher war ich auf den Vergleich gespannt.

Vorab, zur Bühne kann ich nichts sagen, bei allen Kopfhörern findet bei mir alles nur im Kopf statt. Auch bei der Positionierung der Instrumente höre ich in der Regel keinen Unterschied. Holzohr halt.

Ich habe viel kreuz und quer gehört, aber zum Vergleich habe ich folgende Stücke gehört:

Bat for Lashes – Laura (wegen der Höhen bei Stimme)

Pain of Salvation – The Taming of the Beast (wegen des Schlagzeugs)

Melanie di Biasio – Your Freedom is the End of me (Stimme und Bässe)

FZ – Camarillo Brillo (einfach so)

Gentle Storm – Heart of Amsterdam (Gentle Version) (Stimme und Instrumente)

Und weil ich die Stücke einfach sehr gut kenne.

Vergleich RHA T20i

Im direkten Vergleich merkt man schnell, dass der T20 gerade in den Bässen exakter darstellt. Auch die gelegentlichen leicht kratzigen Höhen des 750er (speziell in Bat for Lashes – Laura) kommen da nicht vor. Der Tragekomfort ist etwas besser, da das Gehäuse komplett in der Ohrmuschel liegt und nicht auf den Tragus drückt.

Generell würde ich den klanglichen Vorsprung des T20 als gering, aber wahrnehmbar einstufen.

Vergleich Apple AirPods

Dumpfer, verhangener, dicker, unpräziser Bass. Aber nicht druckvoll, sondern einfach nur matschig. Auch geht er weniger tief als der MA750. Dadurch aber auch keine Schärfen in den Höhen, aber auch keine Brillanz. Stimmen wirken verhangen, wie im Hintergrund. Auch Gitarren (bei The Taming of the Beast) sind irgendwie im Hintergrund.

Auf der positiven Seite ist natürlich der Tragekomfort, die Siri-Integration und das Feature, dass er auf Pause geht, wenn man ihn aus dem Ohr nimmt. Und beim Vergleich hat das iPhone direkt auf die AirPods umgeschaltet, sobald sie im Ohr waren. Schon cool. Würde für mich aber die klanglichen Einbußen nicht ausgleichen.

Meine Gattin, der die AirPods gehören, wollte natürlich auch mal hören. Im Wesentlichen bestätigt sie meine Eindrücke. Da sie viele Hörbücher hört, waren ihr die Stimmen wichtig. Auch da fand sie den 750er besser. Getestet wurde mit Harry Rowohlt – Der Wind in den Weiden. Harry Rowohlt haben wir oft live gehört und haben eine Idee, wie sich die Stimme anhören muss.

Vergleich Oppo PM-3

Beim direkten Umstieg auf den Oppo wirkt dieser sehr unspektakulär. Man braucht immer ein paar Sekunden, um festzustellen, dass er deutlich mehr Details darstellt. Auch der Bass hat zwar weniger Volumen, ist aber trocken und im Endeffekt detaillierter und exakter.

Aber der Vergleich war ja auch nicht wirklich fair.

Fazit

Der 750er wäre für mich mobil eine echte Alternative zum T20i. Die kleineren Mängel (und ich meine klein) in den Bässen würde ich schon in Kauf nehmen, um in der Bahn nicht immer mit zwei Geräten und Kabeln zu hantieren. Und bei Rockmusik macht er mir großen Spaß.

Mein Sohn (15) hat den Hörer auch ausprobiert und konnte in Pausen ein Rauschen wahrnehmen. Ich höre da nichts, aber Sohnemann hat auch ein Fledermausgehör.

Im Haus/in derWohnung bleibe ich aber bei meinen Over-Ear-Hörern.

An RHA die Frage: Wie wäre es denn mit einem T20 Wireless? 😉
leonardste
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 17. Dez 2017, 22:00
RHA MA750 Wireless Test


1. VERPACKUNG
Der MA750 Wireless kommt in einer sehr edlen Verpackung daher. Daran hat mir besonders gefallen, dass
außen eine magnetische Klappe mit einigen Infos zu den Ohrhörern angebracht war. In der Box findet man
dann zuerst die Kopfhörer selbst, eine große Menge an verschiedenen Ohrstöpseln, ein Kabel zum Aufladen
der Kopfhörer und ein kleines Stoffnetz zum Aufbewahren.


2. DESIGN
An sich sehen die Kopfhörer sehr edel aus mit den vielen Aluminiumelementen. ABER, sowohl der
Übergang von dem dicken Nackenbügel zu den kleinen Ohrhörerkabeln als auch die sehr großen Treiber,
die komisch aus dem Ohr rausgucken, sehen gewöhnungsbedürftig aus.


3. HAPTIK
Von der Verarbeitung wirkt der Kopfhörer unglaublich hochwertig, alles ist sehr sauber verarbeitet und ich
würde mir keine Sorgen machen, den Kopfhörer auch einfach mal so in den Rucksack zu schmeißen o.ä.
Auch die Knöpfe haben einen guten Druckpunkt und das Aufladekabel sitzt fest in der USB-C-Buchse.
Im Vergleich zu den BeatsX gefällt mir auch, dass das Kabel zu den Ohrhörern selbst rund ist und nicht
flach und somit nicht so steif ist.


4. TRAGEKOMFORT
Mit den richtigen Ohrstöpseln sitzen die Kopfhörer sicher und bequem im Ohr. Verglichen zu den BeatsX
sitzen sie stabiler im Ohr durch die Kabelführung. Vergleicht man den MA750 Wireless allerdings mit den In-
Ear-Monitoren von Shure, muss man sagen, dass diese durch die anders geformten Gehäuse besser im Ohr
sitzen und weniger aus dem Ohr herausschauen. Die Kabelführung ist wiederum bei den MA750 Wireless
besser geregelt: Im Kontrast zu den mit Draht fixierten Kabelführungen bei Shure wird das Kabel bei RHA
mit einem geformten Gummischlauch (ähnelt dickem Schrumpfschlauch) gehalten, welcher sich
„automatisch“ an die Größe des Ohres anpasst.
Nun zu dem Nackenbügel… Meine Wenigkeit hat einen langen schmalen Hals, da der Hals schmal ist, hängen
die Enden des Bügels sowieso schon weiter unten als normal und dann ist mein Hals auch noch lang.
Allerdings sind die Kabel vom Nackenbügel zu den Ohrhörern nicht so lang und so tragen meine Ohren
jederzeit das Gewicht des Nackenbügels mit. Bei den BeatsX habe ich aber das gleiche Problem und ich
vermute, dass kaum ein anderer außer mir dieses Problem haben wird. Damit war für mich das Thema
Sport mit diesen Kopfhörern ausgeschlossen…



5. SONSTIGES
-Zum An- und Ausschalten muss man (relativ) lange den Knopf gedrückt halten, was mich im Alltag etwas
gestört hat. Einmal habe ich den Kopfhörer nicht richtig ausgeschaltet und er spielte während meiner
Vorlesungen in der Uni durch.
-Die Bluetooth-Verbindung ist nicht einmal abgebrochen, das Signal reicht sehr weit und auch der
Kopplungsprozess verläuft schnell und ohne Probleme. Das Signal hat auch in der U-Bahn oder im Hörsaal
mit 700 Leuten (und Handys) keine Probleme.
-Für mich muss die Lautstärke am iPhone 8 nicht mal fünfzig Prozent sein und die Kopfhörer erreichen meine
Schmerzgrenze.
-Die Akkulaufzeit beträgt auch in der Realität circa zwölf Stunden und das reicht je nach Nutzung für eine Woche ohne
Aufladen.


6. SOUND
Kommen wir zum wichtigsten Teil des Reviews: dem Sound!
Und der ist/hat Klasse! Wenn ich den Sound mit drei Adjektiven beschreiben müsste, würde ich sagen er
klingt detailreich, voluminös und klar. Die Mitten kommen meiner Meinung nach etwas zu kurz, die Höhen
sind sehr gut, sehr klar und gut zu differenzieren. Der Bass ist präsent, präzise und geht für die
Preiskategorie auch recht tief. Der Sound hängt allerdings stark davon ab, ob der Ohrstöpsel euch richtig
passt und welchen Ohrstöpsel ihr benutzt. Beigelegt sind normale Silikon-Ohrstöpsel, Silikon-Ohrstöpsel
mit zwei Lamellen und Memory-Foam-Ohrstöpsel. Die beste Isolierung erreicht ihr mit den Memory-Foam-
Ohrstöpseln. Im Vergleich zu anderen Kopfhörern klingt der MA750 Wireless überdurchschnittlich gut. Die
BeatsX klingen schwammig und dumpf im direkten Vergleich. Verglichen mit den SoundMagic E50S klingen
die RHAs sehr ähnlich, bieten aber mehr Bass, was mir persönlich gefällt. Gegen die Shure SE315 verlieren
die RHAs allerdings im Sound-Vergleich, das kann allerdings auch einfach dem Bluetooth-Modul zu
verdanken sein, aber es sind ja nun mal Bluetooth-Kopfhörer. Und man muss leider zum Schluss sagen, dass
der Kopfhörer bei niedriger Lautstärke nicht so toll klingt und das ist für mich ein großes Manko, wenn
man leise hören möchte und dann der Bass fehlt…
Jeder von euch hört unterschiedliche Musik und damit ihr nicht mit dieser sehr pauschalen Beschreibung
leben müsst, versuche ich im Folgenden so viele Genres wie möglich durchzuhören und zu jedem Genre zu
schreiben, wie gut der Kopfhörer abschneidet. Ich bewerte dabei in Schulnoten.

Pop
Lied: Shape Of You von Ed Sheeran
Klang: Sehr gut. Die Stimme von Ed Sheeran klingt natürlich und das Marimba kommt auch sehr gut rüber.
Der Bass, welcher zum Refrain einsetzt, ist kraftvoll, aber nicht zu viel und auch nicht zu wenig.
Lied: 7 Years von Lukas Graham
Klang: Sehr gut, das Klavier klingt natürlich und man hört auch kleine Details wie das Rauschen und
Knacksen, welches am Anfang eine alte Schallplatte oder einen alten Film imitieren soll. Die Stimme von
Graham ergreift einen und der Bass gibt dem Ganzen noch etwas „Punch“.


Klassik
Lied: Symphonie No.25 in G-Moll von Mozart
Klang: Gut. Die Instrumente können gut differenziert werden. Durch die Isolierung mit den Memory-Foam-
Ohrstöpseln kann man sich sehr gut auf die Musik konzentrieren und sich darin verlieren.

Hip-Hop
Lied: Es war einmal… von Beginner
Klang: Sehr gut. Beat und Stimmen sind differenziert und man fühlt sich wie im Tonstudio. Vielleicht ist das
Lied einfach gut abgemischt und der Stereo-Sound erweckt diesen Eindruck, aber es klingt auf jeden Fall
gut!

Rock
Lied: Snow (Hey Oh) von Red Hot Chili Peppers
Klang: Gut. Das Verhältnis der Lautstärken, des Basses, der Gitarre und des Gesangs ist sehr gut. Die
Instrumente und vor allem das Schlagzeug klingen sehr „lebendig“.
Lied: Sultans Of Swing von Dire Straits
Klang: Im Gegensatz zum Hip-Hop fühlt man sich eher alleine vor einer großen Bühne statt in einem
Tonstudio. Man hört die einzelnen Seitenanschläge und der Klang ist im Ganzen sehr dynamisch.

Techno
Lied: Opa von Kölsch
Klang: Gut. Der Bass ist sehr druckvoll und kommt auch tief, allerdings hat er nicht mehr die Präsenz wie
noch bei den Pop-Liedern. Das restliche Klangbild ist sehr ausgewogen/linear und detailliert, genau wie
man es bei solchen Liedern haben möchte.
Lied: Odyssey von Monkey Safari
Klang: Gut. Hier ist der Bass deutlich präsenter, aber auch hier versagen die Treiber bei den tiefen Bässen.
Sonst sind der Rest des Songs und auch die Vocals wieder sehr detailreich und lassen nicht zu wünschen übrig.

Jazz
Lied: Take Five von Dave Brubeck
Klang: Sehr gut. Die Instrumente klingen alle sehr natürlich und authentisch. Vor allem beim Kontrabass war
ich sehr über diese Natürlichkeit verwundert, da der Bass ja teilweise die einzige Schwäche von den Kopfhörern ist.


Progressive Rock
Lied: Psycho von Muse
Klang: Gut. Die Stimmen kommen mal wieder sehr natürlich rüber und auch die E-Gitarre klingt, als ob
jemand neben einem spielen würde, aber leider ist hier der Bass etwas schwammig und überdeckt die
detailreiche Gitarre.

Reggea
Durch die bedingte Aufnahmequalität bei den meisten Reggea-Liedern treffe ich einfach mal eine
generalisierte Aussage und beschreibe den Klang als gut.

Funk
Lied: Who Is He? von Bill Withers
Klang: Sehr gut. Der Klang ist alles in allem warm und differenziert. Hier klingt der E-Bass mal wieder gut
und wohl definiert.


Jetzt könnte man sagen, dass ich mich oft wiederhole, aber man kann auch einfach aus den ganzen
Beschreibungen ein Fazit ziehen: Die Kopfhörer sind echte Allrounder, welche detailreich, dynamisch,
bei Instrumenten und Vocals natürlich klingen und beim Bass manchmal etwas schwach wirken. Meiner
Meinung nach ist auch das Preis-Leistungs-Verhältnis für 150 Euro angemessen und die Kopfhörer lohnen
sich.

Bei Rückfragen zu bestimmten Liedern, meinem „Setup“ oder anderem stehe ich natürlich gerne zu
Verfügung.

PS: Technische Details und den auf der RHA-Website angegebenen Frequenzgang habe ich ausgelassen, da
dies alles nur Buchstaben sind und nicht viel über die Kopfhörer aussagt. Und die Optik der Kopfhörer
entspricht den Bildern auf der Website.
madhouse
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 17. Dez 2017, 23:27
Vorab erst mal vielen Dank an HIFI.DE für die Bereitstellung der Kopfhörer für diesen Test. Bisher habe ich lediglich mit kabelgebundenen In-Ear-Kopfhörern Erfahrung (unter anderem BOSE) sammeln können. Ansonsten greife ich zu On-Ear-Systemen von diversen Herstellern. Ich freue mich nun auf die Gelegenheit, endlich mal schnurlose In-Ear-Kopfhörer testen zu können.

Die MA750 von der Firma RHA werden in einer schicken Verpackung geliefert, in welcher sich folgende Artikel befinden:

• Bluetooth-Kopfhörer RHA MA750
• USB-Ladekabel (Länge circa 52 Zentimeter inklusive Stecker)
• Große Auswahl an Ohreinsätzen (zehn Paar inklusive der vormontierten Ohreinsätze)
• Transportetui (Stofftasche)
• Kabelclip

RHA RMA750 Verpackung RHA RMA750 Verpackung Inhalt

Technische Details
Der RHA MA750 ist insgesamt circa hundert Zentimeter lang. Circa 44 Zentimeter davon fallen auf den mittleren, dickeren Bereich der Kopfhörer, welcher beim Tragen im Nacken-/Schulterbereich aufliegt. Das Gewicht liegt bei circa 44 Gramm. Am linken Ende des dickeren Teils ist der Nahfeldchip (NFC) für die noch bequemere Bluetooth-Kopplung (NFC am Zuspieler Voraussetzung) unsichtbar eingebettet, während sich am rechten Ende die Status-LED, der Powerknopf und die Buchse für das Ladekabel befinden (USB-C-Anschluss). Ebenfalls auf der rechten Seite, allerdings im dünneren Kabel des Ohrhörers, ist die Fernbedienung inklusive Mikrofon integriert. Der MA750 ist spritzwasser- und schweißresistent nach der IPX4-Norm und die aptX-Bluetooth-Technologie ist auch mit an Bord.

RHA RMA750 Steuerung 1 RHA RMA750 Steuerung 2 RHA RMA750 Steuerung 3

Status-LED

Rot - Akkuleistung unter zwanzig Prozent
Weiß - Lädt, Akkuleistung über zwanzig Prozent
Weiß (blinkt alle acht Sekunden) - Gekoppelt / In Betrieb

RHA RMA750 LED 1 RHA RMA750 LED 2

Inbetriebnahme
Im Auslieferungszustand hatte mein Exemplar einen Ladezustand von unter zwanzig Prozent. Ich habe es deshalb erstmal aufladen lassen. Nach circa zwei Stunden habe ich die MA750 mit dem Handy gekoppelt. Hier wurden hundert Prozent angezeigt. Es ist durchaus möglich, dass die Ladezeit kürzer war, allerdings hatte sich an der Status-LED nichts geändert, diese blieb weiß beleuchtet, obwohl der Akku scheinbar voll war. Hier hätte ich es besser gefunden, wenn die LED erlöschen würde, sobald der Akku vollgeladen ist.

Kopfhörer aufsetzen
Das Kabel der beiden Ohrhörer ist bereits fest vorgeformt und verschwindet hinter dem Ohr. Am einfachsten fiel es mir, zuerst die MA750 hinter den Kopf zu legen, dann die Ohrhörerkabel hinter das Ohr zu führen, um dann die Ohrhörer ins Ohr drücken zu können.

Bluetoothverbindung / Koppeln

Zum Koppeln hält man den Powerknopf circa fünf Sekunden fest. Es ertönt eine kurze Melodie (aufsteigende Töne) und eine freundliche Frauenstimme sagt den Ladezustand an und anschließend: "Connected.". Am iPhone wird die erfolgreiche Kopplung nicht nur in den Bluetooth-Einstellungen angezeigt, sondern auch oben rechts im Display. Desweiteren kann die Restladung des Akkus im Sperrbildschirm unter "Batterien" abgerufen werden.

RHA RMA750 Bluetooth 1 RHA RMA750 Bluetooth 2

Anzahl Verbindungen Zwei Bluetooth-Verbindungen gleichzeitig möglich

Ich war neulich aus Versehen mit zwei Geräten parallel gekoppelt – iPhone und MacBook. Dies funktioniert, es wird dann Audio von beiden Geräten übertragen. Ich habe am MacBook Musik gehört und die Nachrichtentöne von E-Mails und WhatsApp mitbekommen. Zwei Musiktitel gleichzeitig sind nicht möglich (wer braucht’s?).

Reichweite
Beim Sport mit dem Handy in der Hosentasche kam es nie zu Verbindungsabbrüchen. Bei freier Sicht zum Handy konnte ich mich in der Wohnung circa zwölf Meter weit weg bewegen. Zu Störungen kam es erst bei circa zwölf Metern Entfernung mit zwei Wänden dazwischen.

Fernbedienung
Mit der Fernbedienung im rechten Hörerkabel kann man folgende Befehle ausführen:
Laut / Leiser / Play / Pause / Titel vor / Titel Zurück Mikrofon / Siri aktivieren Anruf annehmen / beenden

Hörtest
Im Auslieferungszustand waren beim RHA MA750 die größeren, weißen Ohreinsätze montiert. Diese saßen bei mir schon recht gut und hiermit habe ich die ersten Tests durchgeführt.

Schritt 1. ) Erst mal Musik ausgesucht und zum Testen ein paar Chart-Titel aus 2017 angehört. Erster Eindruck... klingen insgesamt gut, obwohl ich mir etwas mehr Bass gewünscht hätte. Ich hatte dann anfangs auch den Eindruck, die Kopfhörer seien etwas mitten- und höhenlastig.
Dann habe ich weitere Titel herausgesucht, auch mal basslastige Titel und siehe da – da geht doch noch etwas. Natürlich - wenn man die Kopfhörer noch etwas fester in die Ohren drückt, wirkt der Bass stärker – aber das können wir ja nicht auf Dauer machen.
Und mir ist klar, dass ein Vergleich mit On-Ears nicht besonders repräsentativ ist. Tatsächlich - nach einer relativ kurzen Eingewöhnungszeit hat mir der Klang ganz gut gefallen. Und mir wurde klar, dass der RHA MA750 eigentlich recht neutral klingt. Musiktitel, die etwas basslastiger abgemischt sind, kommen schon bei meiner ersten Ohreinsatzwahl ganz gut rüber. Neutral abgemischte Titel klingeln halt "neutraler". Beim MA750 waren mir Qualitätsunterschiede der zugespielten Quelle noch deutlicher als mit anderen Kopfhörern bisher.

Schritt 2.) Andere Ohreinsätze ausprobieren
Dem MA750 sind neun Paar zusätzliche Ohreinsätze beigelegt. Ich habe mich für die "doppelte Ausführung" entschieden. Diese sehen aus, als wären zwei Ohreinsätze aneinander montiert. Da der vordere, kleinere Teil etwas weiter ins Ohr eingeführt werden kann und der hintere dann den Hörkanal abschließt, verändert sich der Klang – meiner Meinung nach ist der Hörspaß noch höher. ACHTUNG – Lautstärke vorher etwas
zurückregeln. Da die Ohrhörer anders sitzen, klingt der MA750 meiner Meinung dann fast schon eher wie ein On-Ear-System. Und das bessere Abschließen der Ohreinsätze steigert den Bassanteil. Hier war nun eine neue Eingewöhnungsphase erforderlich, die dazu geführt hat, dass diese neue Kombination mein Favorit werden sollte. Ich nahm die Musik eher "im Ohr" oder "im Kopf" wahr, statt wie von außen zugeführt. Kleiner Tipp zum Wechseln der Ohreinsätze: Die Spitze eines Kugelschreibers (Mine nicht herausgedrückt!!!) ganz leicht in die Öffnung des Ohrhörers stecken, sodass man beim Abziehen des Gummis den Kugelschreiber vorne greift. Den neuen Ohrhörer dann zusammenkneifen und leicht seitlich angewinkelt auf den Ohrhörer stecken. Übung macht den Meister

RHA RMA750 Ohrhoerer 1 RHA RMA750 Ohrhoerer 2

Fazit zum Hörtest – ich empfehle es sehr, verschiedene Ohreinsatzkombinationen auszuprobieren, nicht nur in Sachen Tragekomfort, sondern auch, um dann die Auswirkung auf den Gesamtklang und das Gesamtempfinden zu erforschen.

Umgebungsgeräusche
Der MA750 hat ein leichtes Eigenrauschen. Sobald Musik gehört wird, ist das Rauschen nicht mehr wahrnehmbar. Mit den normalen Ohreinsätzen nimmt man Umgebungsgeräusche noch leise wahr, natürlich auch abhängig von der Musiklautstärke. Bei meinen bevorzugten Ohrhörern höre ich keine Umgebungsgeräusche mehr. Deshalb müsste ich sicherheitshalber draussen die Musik etwas leiser hören.

Tragekomfort
Ich habe den MA750 zuhause, draussen und im Fitnessstudio getestet. Ich empfinde den Kopfhörer als sehr komfortabel. Auch die selektierten Ohrhöreraufsätze sorgen für sicheren Halt. Am meisten begeistert mich die Tatsache, dass ich nun alle Übungen im Stehen, Sitzen oder Liegen machen kann, ohne dass mir der Kopfhörer verrutscht. Mir sind meine On-Ears im Liegen immer verrutscht, und bei meinen kabelgebundenen In-Ears hat das Kabel immer wieder gestört.

Akku
RHA spricht von circa zwölf Stunden Akkuleistung. Nach der ersten Aufladung und etwas Herumprobieren bin ich mit achtzig Prozent Akkuleistung zum Sport. Nach drei Stunden Einsatz, gemischt aus knapp über einer Stunde Video und circa zwei Stunden Musik, zeigte mein iPhone noch sechzig Prozent Restakku für den MA750 an. Je nach Gebrauch (Lautstärke, Häufigkeit des Ein- und Ausschaltens, etc.) kann man also schon an die zwölf Stunden herankommen.

Gesamtfazit: Ich bin beeindruckt und nun ein Fan von RHA !!!

Für Interessierte – ich habe unter anderem mit folgenden YouTube-Videos "eingehört":
Achtung - sehr krasser Bass
Cloud City - Headphone Activist [Bass Boosted]
https://www.youtube.com/watch?v=N7nd61AtGDw - ab 0:55
BIGGEST BASS DROP EVER! (EXTREME BASS TEST!!!)
https://www.youtube.com/watch?v=M-n4cWNK2MQ - ab 0:30

weitere Beispiele:
Adam Lambert – Ghosttown
https://www.youtube.com/watch?v=Ix8ocFEMa1o - ab 1:01
will.i.am - Feelin' Myself ft. Miley Cyrus, Wiz Khalifa, French Montana
https://www.youtube.com/watch?v=VRuoR--LdqQ - ab 0:30
David Guetta ft Nicki Minaj & Lil Wayne - Light My Body Up (Official Video) – ab 0:14
https://www.youtube.com/watch?v=KYgvXjtGcmg


Gruß,

Simon
mickymicky1
Neuling
#8 erstellt: 18. Dez 2017, 01:58
Ich habe mich sehr gefreut, die RHA MA750 Wireless testen zu dürfen. In meinem Review werde ich Punkt für Punkt die für mich wichtigsten Aspekte und Eindrücke ansprechen.

--- Verpackung und Lieferumfang –--
Die Verpackung sieht sehr schön aus und vermittelt einem sofort das Gefühl, ein qualitativ hochwertiges Produkt in der Hand zu halten. Allerdings wird auch die schönste Verpackung irgendwann einmal geöffnet, um sich dem Inhalt zu widmen.
Neben den Kopfhörern ist ein, meiner Meinung nach, ziemlich umfangreiches Zubehör beigelegt. Es gibt ein kurzes USB-C-Kabel zum Laden der Kopfhörer sowie eine kleine Stofftasche für den Transport. Am meisten beeindruckt hat mich jedoch die große Auswahl an Ohraufsätzen. Es gibt die „normalen“ Gummieinsätze in drei verschiedenen Größen, außerdem sind noch Gummieinsätze mit „Widerhaken“ in zwei Größen enthalten. Ich kann mich allgemein jedoch nicht wirklich mit dieser Art von Einsätzen anfreunden, weshalb ich mich umso mehr über die zwei Paar Memory-Foam-Aufsätze gefreut habe. Diese habe ich von Minute eins an verwendet, weshalb ich nicht sonderlich viel zu den anderen sagen kann. Bei mir war der Halt und die Isolierung mit den Memory-Foam-Aufsätzen einfach am besten, dies variiert natürlich von Person zu Person beziehungsweise von Ohr zu Ohr.

--- Design und Ergonomie ---
Durch die Gehäuse aus Edelstahl machen die Kopfhörer einen sehr hochwertigen Eindruck im Ohr. Die Ohrbügel sorgen dafür, dass sie nicht schwer herunterhängen und drohen, herauszufallen. Ich kann sie problemlos für mehrere Stunden am Stück tragen, auch wenn sie nach einer gewissen Zeit im Ohr zu spüren sind. Im Vergleich zu meinen anderen In-Ears sind diese hier aber um einiges angenehmer.
Das Nackenband vergisst man sehr schnell und vor allem im Winter fällt es nur wenig auf. Da ich nicht mit den Kopfhörern jogge, kann ich leider nichts diesbezüglich berichten. Die Kabel haben für mich die exakt richtige Länge und man muss sich auch beim Umdrehen keine Sorgen machen, die In-Ears herauszuziehen.

--- Bedienung und Funktion ---
Das gesamte Bedienkonzept ist sehr einfach und ermöglicht schnellen Zugriff auf alle Funktionen. Nach jedem Anschalten wird einem der Batteriestand angesagt, diesen kann man aber auch jederzeit über ein einmaliges Betätigen des Aus-Schalters abfragen. Die In-Line-Control funktioniert einwandfrei und zuverlässig. Eine praktische Funktion sind die magnetisch aneinanderhaftenden Ohrstöpsel, was das seitliche Herunterrutschen der Kopfhörer bei Nichtgebrauch verhindert.
Die Akkulaufzeit hat mich bis jetzt nie in irgendeiner Weise beeinträchtigt und das Laden gestaltet sich durch das USB-C- Kabel einfach. Außerdem wurde durch diese Schnittstelle für die Zukunft vorgesorgt, die hoffentlich nur noch aus USB-C bestehen wird. Die Bluetooth-Verbindung geht nach dem Anschalten schnell vonstatten und blieb bei mir auch stets stabil. Ein nettes Gimmick ist auch das eingebaute Mikrofon, sodass man auch in einiger Entfernung von seinem Handy schnell auf den Google-Assistant zugreifen kann.

--- Klang ---
Ein – wenn nicht der wichtigste – Punkt bei In-Ears ist natürlich der Klang. Mir persönlich sagt der Klang sehr zu: Knackiger Bass ohne Überbetonung und keine zu schrillen Höhen. Somit ist Musik auch über längere Zeit angenehm zu hören.
Die Schallisolierung ist ziemlich gut, sodass ich im Zug abschalten kann und mir nicht immer die „interessanten Geschichten“ diverser Mitreisender oder die allgemeinen Zuggeräusche anhören muss. Natürlich – es herrscht keine Totenstille – aber man kann das restliche Hintergrundtreiben gut ausblenden.
Nun aber zu meinem einzigen wirklichen Kritikpunkt: Ich besitze keine anderen Bluetooth-Kopfhörer, weshalb ich diesbezüglich keinen Vergleichswert habe, aber mir ist das Hintergrundrauschen etwas negativ aufgefallen. Es ist schon Kritik auf hohem Niveau und mich persönlich betrifft dies nicht sonderlich, ich wollte es aber erwähnt haben. Bei leisen Passagen oder der Pause zwischen zwei Liedern kann ich deutliches Hintergrundrauschen wahrnehmen. Sobald es etwas lauter wird oder ich mich nicht in einem ruhigen Raum befinde, fällt dies jedoch überhaupt nicht mehr auf. Hat mich in dieser Preiskategorie trotzdem etwas überrascht.

--- Fazit ---
Ich bin aktuell begeistert von den Kopfhörern und freue mich jedes Mal aufs Neue, wenn ich sie mir auf meinem Schreibtisch genauer anschaue. Das viele hochwertige Metall macht optisch schon einiges her! Durch die gute Isolierung sind sie nun meine Daily Driver im ÖPNV und ich kann nun wesentlich entspannter meinem Tag entgegentreten 😉.
Ich kann sie also nur jedem mit einem ansatzweise ähnlichen Nutzungsprofil ans Herz legen!
#Friederike#
Inventar
#9 erstellt: 19. Dez 2017, 01:46
Hallo zusammen,

ein ganz herzliches Dankeschön geht an unsere sieben Tester für ihr Engagement im Rahmen dieser Aktion und ihre Berichte zum RHA MA750 Wireless! Gleichermaßen danken wir RHA für die allzeit gute Zusammenarbeit und die Möglichkeit, den Kopfhörer von unserer Community testen lassen zu können.

Dieser Thread ist nun offen für Fragen und Anmerkungen.

Beste Grüße
Friederike

Community-Management / Projektmanagement HIFI.DE
eggbird
Stammgast
#10 erstellt: 09. Okt 2019, 11:27
Hallo Zusammen

Ich besitze seit kurzem einen RHA 750MA Wireless und bin vom Klang her eigentlich völlig überzogen. Nun ist mit aber aufgefallen dass der Kopfhörer bei gewissen Songs sehr stark verzerrt (Hifi Stream Tidal). Höre ich aber zum Beispiel via Denon AVR zerrt nichts (ebenfalls Bluetooth). Dies ist mir bis jetzt bei einigen Roxette Songs aufgefallen. Speziell schlimme Beispiele sind It Just Happens vom Album Karma und Run to you und Sleeping in my Car vom Album Crash Boom Bang (2009 Remaster) Diese Alben sind aber auch sehr laut gemastert.

Hat jemand anderes ähnliche Probleme festgestellt?

Gruss
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