Kaufberatung: Soundbar oder herkömmliches 5.1?

Ein 5.1-System immitiert die Geräusche einer bestimmten gewünschten Umgebung.
Ein 5.1-Projektor immitiert ein 5.1-System.

Was kann die gewünschte Geräuschkulisse wohl am ehesten erzeugen?
Verlege Kabel und stelle ein normales 5.1-System auf. Eventuell auch 6.1 oder 7.1, wenn das Budget reicht. Der Raum scheint ja speziell als Fernsehraum ausgelegt zu sein


Gruß, Bartho

Eine Soundbar simuliert die Lautsprecher eines 5.1 Systems indem es die Reflektion des Schalls an den Seiten- und Rückwänden des Raumes nutzt. Dazu sendet es Schall in unterschiedliche Richtungen mit einem gewissen Zeitversatz aus.

Das ganze Prinzip funktionert nur richtig, wenn:
1) die rechte und linke Seitenwand identisch im Reflektionsverhalten sind (und auch relektieren). In Deinem Fall hast du auf der lnken Seite ein Fenster und auf der rechten Seite eine Mauer, also unterschiedliches Reflektionsverhalten

2) die Rückwand recht nahe am Sitzplatz liegt. Auch dies ist bei Dir nicht der Fall.

Somit wird ein Soundprojektor oder eine Soundbar bei nicht nicht besonders gut funktionieren.
Also auch von mir der Rat: kaufe 5 Lautsprecher und einen Sub !

Zu Deiner zweiten Frage: Auch ein Soundprojektor / Soundbar benötigt einen AV-Receiver.

inwiefern braucht sowas einen avr?

Also da gibt es ja verschiedene Methoden.

Die Yamaha, Loewe, B&W ... Soundbars/Soundprojektoren arbeiten mit Schallkeulen oder abgewinkelten Chassis und erzeugen dann durch Schallreflektionen von den Wänden her "Klangquellen".

Front ist ganz einfach, spitzer Winkel, einmal reflektieren, das klappt in fast jeder Räumlichkeit. Problematisch sind aber Rears, da hier mehrmals reflektiert werden muss und damit das alles klappt, sollte der Raum schon aussehen wie im Handbuch - nämlich leer, ideal geformt, keine Fenster, keine Vorhänge, keine Möbel im Weg etc.

Man kann zwar manuell nachjustieren und inzwischen haben die meisten Revisionen irgendwelche Einmessmikrofone, aber die können auch nicht zaubern, wenn der Raum es einfach nicht hergibt.

Selbst wenn es dann klappt, sind die Rears oder auch Fronts niemals so überzeugend wie "echte" Lautsprecher.

Das von dir vorgeschlagene Produkt von Denon setzt nicht auf Schallreflektion, sondern auf Psychoakustik und Schallwellenbrechung/beugung. Das heißt, intern wird berechnet, wie der Schall schwingen müsste, damit es für dich so klingt, als käme er von vorn rechts oder surround links und dann wird dieser schall erzeugt.
Klappt wohl ganz gut, ist auch aufstellungsunkritisch, weil es eben grade ohne Wandreflektionen auskommt. Allerdings erzeugen diese Systeme noch kein richtiges Surroundgefühl, sondern eher eine sehr breite, räumliche Front und Surround hört maximal rechts und links von deinen Ohren auf. Also Rears gibt es nicht.
Von Yamaha gibt es auch so ein System... irgendwie DVX-1000 oder so, ist aber mehr eine kleine DVD Komplettanlage mit so einem Psychoakustik-verfahren (Head Related irgendwas), welches leider auch nur eine sehr lebhafte Front erzeugen kann.

In den Soundbars sind Verstärker und Audioeingänge integriert, manche haben auch Videoein- und -ausgänge, die neuen Yamaha's sogar 1080/24p fähige HDMI-Ein/Ausgänge, also benötigt man keine extra AV-Hardware. Lediglich ein Subwoofer wäre noch eine lohnenswerte Investition.

Ich habe einen Yamaha YSP-1 am Laufen. Der funktioniert, auch wenn die Rearkanäle unbefriedigend sind. Ich würde mir keinen mehr holen, sondern lieber auf ein richtiges 5.1 Setup setzen. Vor allem, wenn man sich vernünftige rückwärtige Kanäle wünscht, denn daran hapert es momentan noch bei allen Methoden.

Mal schaun, ob Yamaha und Denon mit ihrern Psychoakustik oder Head Related Verfahrensarten in Zukunft noch bessere Surround-Erfolge erzielen, die Methode mit den Wandreflektionen ist jedoch auf entsprechende Raummöglichkeiten angewiesen.

ja genau das dacht ich mir bzgl der wandreflexion

da ich bereits ein teufel system mit nem pioneer av receiver hab wird dieses wohl wieder zum einsatz kommen...

hab mich mit der thematik nur auseinandergesetzt um evtl ein wenig arbeit zu ersparen beim renovieren...