Aktivabsorber und abgespeckte DBA-Varianten

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Zweck0r
Moderator
#1 erstellt: 17. Sep 2012, 04:07
Das vielversprechende Ergebnis eines kleinen Experiments:

Bassfrequenzgang vorher:

dba_aus_fg

Bassfrequenzgang nachher:

dba_an_fg

Sinusburst bei 33 Hz (Raummode) Vorher/Nachher (Pegel 'nachher' zwecks besserer Vergleichbarkeit in Audacity angehoben):

dba_33Hz

Urzustand ist meine PC-Anlage mit basskräftigen Aktivboxen-Klassikern (Philips 22AH567), der Absorber ist eine einzelne Aktivbox, die mittig an der gegenüberliegenden Wand steht:

DBA_Raum

Das Signal für den Absorber kommt wie beim DBA von der Quelle, beide Stereokanäle gemischt. Das ganze geht über einen Behringer DEQ 2496, den ich per PEQ gezielt auf die schlimmste Raummode angesetzt habe:

PEQ

Der GEQ ersetzt notdürftig einen zusätzlichen Tiefpass, eine DCX 2496 wäre dafür besser geeignet. Um die Polarität habe ich mich gar nicht gekümmert, ich habe nur Delay und Pegel so eingestellt, dass die Modenfrequenz in der Nähe der Raumrückwand so gut wie möglich absorbiert wird.

Für so ein Provisorium IMHO ein ziemlich überzeugendes Ergebnis. Die Mode ist weg, das verzögerte Ein- und Ausschwingen deutlich reduziert, und das ohne Equalizer vor den Stereolautsprechern.

Ein zweiter Versuch in einem anderen, breiteren Raum ist leider misslungen, vermutlich reicht da ein einzelner Subwoofer hinten nicht mehr aus.

Fortsetzung folgt...(irgendwann )
bartman4ever
Inventar
#2 erstellt: 20. Sep 2012, 17:30
Du hast die Mode am Hörplatz gemessen und diese dann an der Rückwand minimiert? Oder hast du die Mode an der Rückwand gemessen?

Normalerweise sollte man ja die Überhöhung in Echtzeit messen, invertieren und behandeln. Mit dem Originalsignal soll das angeblich nicht so perfekt werden. Ausser beim DBA. Aber dafür braucht man wieder einen symmetrischen Raum.

Wenn ich den zweiten Nubert 1300 habe, werde ich versuchen die Moden auch aktiv zu behandeln. Der Nubert hat ja auch gleich den DSP dabei.

Schönes Experiment.
Zweck0r
Moderator
#3 erstellt: 21. Sep 2012, 10:08
Die Fequenzgangmessungen sind vom Hörplatz und auch die Audacity-Aufnahmen von den einfach von Hand mit dem Start/Stop-Button von Sweepgen erzeugten Sinusbursts.

Zum Einstellen habe ich den 33-Hz-Ton laufen lassen und in der Nähe der hinteren Box (nicht direkt davor) nach Gehör mit Pegel- und Delayeinstellung auf Minimum abgeglichen. Bei laufender Frequenzgangmessung am Hörplatz habe ich dann noch an der Bandbreite des PEQ herumgedreht, um den Bereich um die Mode herum auch so eben wie möglich hinzubiegen.


[Beitrag von Zweck0r am 21. Sep 2012, 10:09 bearbeitet]
Zweck0r
Moderator
#4 erstellt: 24. Mrz 2016, 01:38
...nach langer Zeit geht's weiter

Anordnung ist gleich geblieben, Hardware ist neu: Stereolautsprecher auf dem PC-Tisch sind jetzt Nubert Nuvero 60, der "Modenstaubsauger" an der Rückwand ist ein günstig geschossener Nuline AW-550.

Neu ist außerdem, dass kein DSP mehr im Spiel ist, ich habe zur Abstimmung nur Bordmittel des Subwoofers (Pegel-, und Phasenregler, Grenzfrequenz) verwendet.

Frequenzgang vorher/nachher:

NV60_DBA_Freq

Wasserfall vorher (inklusive lustigem Netzbrumm):

NV60_Water

Wasserfall nachher:

NV60_DBA_Water

Mission erfüllt, 33-Hz-Mode zerstört

Jetzt muss ich mich nur noch um diesen Grand Canyon bei 100 Hz kümmern, ich vermute Deckenreflexion
thewas
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 24. Mrz 2016, 12:46
Sehr interessant , mich würde jedoch auch eine Vergleichsmessung interessieren wenn du den 33 Hz direkt an der Quelle entzerrst ohne den "Modenstaubsauger".
-goldfield-
Inventar
#6 erstellt: 25. Mrz 2016, 02:40
Dein Wasserfalldiagramm sieht auf den ersten Blick ganz ordentlich aus.
Aber stell das ganze mal so ein, wie hier im "Kapitel 2" beschrieben.
http://recording.de/.../147164/thread.html#

Ansonsten ein sehr interessanter Ansatz.
Ich grübel hier schon lange darüber nach, was ich mit meinen beiden übrigen Subwoofer-Chassis mache, da ich ein DBA hier nicht hin bekomme.
Vielleicht sollte ich es auch mal auf die Art versuchen.


[Beitrag von -goldfield- am 25. Mrz 2016, 03:12 bearbeitet]
Zweck0r
Moderator
#7 erstellt: 26. Mrz 2016, 20:59
Bei 300 ms abgeschnitten sieht es so aus:

NV60_Water300

NV60_DBA_Water300

Equalizer APO probiere ich später aus.

soundbraut
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 26. Mrz 2016, 22:44
Hallo


Vielleicht inspiriert dich ja auch dieser Thread

http://recording.de/.../147684/Thema_1.html


lg Bert
-goldfield-
Inventar
#9 erstellt: 27. Mrz 2016, 03:16

Bei 300 ms abgeschnitten sieht es so aus

Laut dem Ersteller des verlinkten REW-Workshop's, den ich als erfahrenen Studio/Hörraum-Akustiker schätze,
sollte der Nachhall in dem Frequenzbereich nach 300ms um ca. 60dB abgeklungen sein.
Das lässt sich mit den Einstellungen jetzt besser beurteilen.

Aber bevor du dich da ran machst, solltest du dich vielleicht erstmal um die Auslöschung im Bereich 70-120Hz kümmern.

Jetzt muss ich mich nur noch um diesen Grand Canyon bei 100 Hz kümmern, ich vermute Deckenreflexion

Wenn du da einen bestimmten Bereich in Verdacht hast, lässt sich das mit provisorisch angebrachtem Rockwool oder ähnlichem Material ja testen.
Ansonsten würde ich nach Möglichkeit erstmal mit verschiedenen Aufstellungen der Lautsprecher und/oder des Hörplatzes spielen.
Das mit dem APO oder ähnlichem Equalizing aufzufüllen, macht keinen Sinn.


[Beitrag von -goldfield- am 27. Mrz 2016, 03:39 bearbeitet]
ehemals_Mwf
Inventar
#10 erstellt: 27. Mrz 2016, 11:44
Hi,
Zweck0r (Beitrag #4) schrieb:
...Jetzt muss ich mich nur noch um diesen Grand Canyon bei 100 Hz kümmern, ich vermute Deckenreflexion :Y

Vorschläge für 1. Schritte zur Analyse:

-- Mikrophonposition nur in der Höhe über Fb verändern

-- Main-LS und Absorbersub einzeln messen

Gruss,
Michael
_ES_
Administrator
#11 erstellt: 28. Mrz 2016, 23:22
Hi,


Vielleicht inspiriert dich ja auch dieser Thread


Habe ich mir durchgelesen..so ähnlich hatte ich hier auch experimentiert, nur das ich alles bis ca 200Hz in "General-Haft" genommen hatte.
Das war schon besser als jetzt.
Heute habe ich einen Einbruch um 65..67Hz, sieht man in der Messung, hört man dadurch, das man nichts hört...
Interessanterweise ist dieser Bereich weder am Hörplatz noch an der Wand dahinter präsent..
Zweck0r
Moderator
#12 erstellt: 29. Mrz 2016, 02:50
Die E-Trap-Geschichte interessiert mich auch, aber den "gesteuerten Aktivabsorber" habe ich wegen des wegfallenden Rückkopplungsrisikos dem "geregelten" einfach aus Bequemlichkeit vorgezogen

Vielleicht teste ich das später. Um Schadensbegrenzung bei einer Rückkopplung muss ich mich jetzt ja praktischerweise nicht mehr selbst kümmern, weil der Nubert-Sub das mit seiner Softclippingschaltung schon erledigt.

Und keine Sorge, den 100-Hz-Canyon wollte ich nicht mit dem EQ auffüllen Mir schweben da eher weiter oben positionierte Zusatzboxen vor, die über einen Bandpass in Phase mit den Nuveros laufen, also sozusagen ein Spar-SBA. Den dann vermutlich zu lauten Oberbass senke ich mit einem EQ wieder ab.

Rockwool in der erforderlichen Dicke könnte ich an der Decke nicht montieren, der Raum ist nur 2,1 m hoch. Da hängt schon eine Basotectplatte, die die Abbildungsschärfe verbessert, mehr passt nicht, ohne dass ich mich darunter wegducken müsste
EisenPM
Stammgast
#13 erstellt: 26. Jun 2017, 12:01
Ich muss noch mal eine Frage zur grundsätzlichen Funktionsweise stellen, damit ich besser verstehe, ob das interessant für mich sein könnte.

Mal angenommen, ich habe einen Hörplatz mit Stereo-Vollbereichslautsprechern in einem rechtwinkligen Raum. Ich kenne die Raummoden im Bassbereich durch Messungen.

Nun kann ich entweder:

- eine digitale Raumkorrektur laufen lassen
- passive Bassabsorber in den Ecken den Raumes aufstellen
- ein "Array" mit Subwoofern einrichten (da ist mir noch nicht klar, ob zwei bereits "reichen" oder es mehr sein "müssen", diese spielen das normale Audiosignal mit leichter Zeitverzögerung bei dem/denen auf der Rückseite)

ODER

ich kann wie du eine aktive Bassfalle einrichten.

Dazu nehme ich einen beliebigen Subwoofer und tue genau was? Dieser Schritt ist mir noch nicht ganz klar. Wird dort ein Signal durchgeschickt, welches permanent läuft? Das heißt, ich habe ein Brummen im Raum, auch wenn ich keine Musik höre? Oder wie muss ich mir das vorstellen?

Ich danke schon mal für die Erläuterungen :-)


[Beitrag von EisenPM am 26. Jun 2017, 12:10 bearbeitet]
bartman4ever
Inventar
#14 erstellt: 26. Jun 2017, 13:48
Eine aktive Bassfalle misst per Mic das Basssignal an der aufgestellten Stelle und gibt es phasengedreht wieder. Damit kommt dann aus der Ecke keine Bassreflektion mehr. Abgespeckte Lösungen haben an der Stelle einen Subwoofer und geben das Basssignal verzögert und invertiert wieder. Allerdings ist diese Lösung nur eine Krücke und liefert nur kleine Bassabsenkugen, die man auch per Bassabsorber angehen könnte.

An deiner Stelle würde ich Bassabsorber in den Ecken und die Entzerrung per EQ machen. 2 Subwoofer vernünftig auf- und eingestellt bieten meist den sauberen Bass aber wer Vollbereichslautsprecher hat, will da ja auch den Bass mit ausgeben.
DasNarf
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 01. Jul 2017, 23:26

EisenPM (Beitrag #13) schrieb:


Mal angenommen, ich habe einen Hörplatz mit Stereo-Vollbereichslautsprechern in einem rechtwinkligen Raum. Ich kenne die Raummoden im Bassbereich durch Messungen.

Nun kann ich entweder:

- eine digitale Raumkorrektur laufen lassen
- passive Bassabsorber in den Ecken den Raumes aufstellen
- ein "Array" mit Subwoofern einrichten (da ist mir noch nicht klar, ob zwei bereits "reichen" oder es mehr sein "müssen", diese spielen das normale Audiosignal mit leichter Zeitverzögerung bei dem/denen auf der Rückseite)

ODER

ich kann wie du eine aktive Bassfalle einrichten.


Du kannst im Prinzip auch alle vier Möglichkeiten kombinieren.
EisenPM
Stammgast
#16 erstellt: 02. Jul 2017, 16:56
Ach herrje, eigentlich will ich doch nur Musik hören
DasNarf
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 02. Jul 2017, 17:00
Das wollen wir alle. Aber Akustik ist ein Schwein. Da kommt jeder drauf, der wirklich "gut", soll heißen, unverzerrt Musik hören will. Ist leider so.
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