Alten Verstärker reparieren

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Sepp28
Neuling
#1 erstellt: 31. Jul 2015, 20:19
Guten Abend,

ich plane seit einiger Zeit mir eine Stereo Anlage zusammen zu stellen (das heißt für mich erstmal etwas besseres als die billige Mini-Steroanlage die gerade hier im Zimmer rumsteht - ich habe also praktisch keine Ahnung von der ganzen Materie, dafür aber natürlich sicherlich auch erstmal nicht den Anspruch den der ein oder andere hier als Minimum fordert).

Ich habe nun den ersten Schritt gemacht indem ich die alte Anlage von meinem Vater ausgegraben habe, bestehend aus einem ONKYO A-5000 und dem zugehörigen Tuner. Der Verstärker sollte ja mittlerweile ca. 35 Jahre auf dem Buckel haben, funktioniert allerdings noch mehr oder weniger Problemlos, aber eben nicht komplett weshalb ich mich an Euch wende.

Das Problem ist konkret, das der Verstärker rauscht (white Noise), dieses Rauschen verändert sich mit dem Lautstärkeregler, steht dieser auf Null so ist auch das Rauschen weg, ist dieser voll aufgedreht hört es sich im Zimmer an als würde draußen ein Sturm wüten. Insbesondere ist es also laut genug um auch noch mit Musik wahrnehmbar zu sein. Das Rauschen ist unabhängig von der Wahl des Eingangssignals und tritt auch auf wenn am Verstärker überhaupt nichts angeschlossen ist (bis auf die Boxen).

Ein anderer, für mich nicht so wichtiger, aber dennoch merkwürdiger, Defekt ist, dass bei der Lautsprecherwahl A bzw. B einzeln Funktionieren, die Einstellung A+B geht allerdings in beiden Fällen nicht.

Jetzt wollte ich gerne wissen ob das Rauschen ein Standartproblem bei älteren Geräten ist, das ich durch austauschen bestimmter Bauteile wahrscheinlich beheben könnte? Eine weitere Frage wäre natürlich inwiefern sich das ganze überhaupt lohnen würder oder, ob ihr der Meinung seid, dass ich mit dem Verstärker selbst im funktionsfähigen Zustand sowieso nicht gut bedient bin.

Schöne Grüße,
Sebastian
scauter2008
Inventar
#2 erstellt: 31. Jul 2015, 21:53
Hast du ein Oszilloskop ?

Dann könnte man mal messen was an Pin1 des STK80 anliegt.
Notfalls kann man es auch mal mit dem Multimeter probieren ob das was anzeigt.

http://wegavision.pytalhost.com/Onkyo/onkyoA5000/my09-013.jpg
Kay*
Inventar
#3 erstellt: 01. Aug 2015, 00:34

Der Verstärker sollte ja mittlerweile ca. 35 Jahre auf dem Buckel haben,

ich weiss nicht, wieviel Mechanik im ONKYO A-5000 steckt,
aber
jeden Schalter, jedes Poti, jedes Relais
prüfen/reinigen wäre die erste Aufgabe
Rabia_sorda
Inventar
#4 erstellt: 01. Aug 2015, 12:42
Wenn der Verstärker auf beiden Kanälen gleich rauscht, vermute ich erstmal einen Fehler in der Vorstufe, oder auch in der Versorgungsspannung.
Hast du mal den ausprobierten Line-Eingang kurzgeschlossen und nochmals getestet ob das Rauschen weniger wird?
Kalte Lötstellen überprüft?
Auch gibt es Transistoren die mit der Zeit dieses Fehlerbild erzwingen.
Sepp28
Neuling
#5 erstellt: 01. Aug 2015, 14:14
Vielen Dank für die schnellen Antworten - und für das Verschieben ins richtige Unterforum (man sollte meinen ich hätte selber dazu in der Lage sein müssen "Reparatur & Wartung" in den Unterforen zu finden...)

Die Schalter habe ich bereits alle durchgemessen und sie scheinen noch alle perfekt zu laufen, die Potentiometer haben auch alle noch die Werte die ursprünglich draufstehen, aber prinzipiell könnte ich die natürlich trotzdem alle mal zur Vorsoge reinigen.

Ein Oszilloskop habe ich leider nicht zur Verfügung, das Multimeter hat mir zunächst bei beiden Seiten eine Wechselspannung von ziemlich genau 2V zwischen Pin 1 und Pin 7 (Ausgang Richtung Lautsprecher) angezeigt, Pin 1 gegen 0V zu messen habe ich leider nicht mehr geschafft, weil ich geschickterweise gleich darauf einen schönen Kurzschluss erzeugt habe was mich einen der STKs gekostet hat sonst aber glücklicherweise bis auf die Sicherung die restlichen Bauteile, soweit ich das beurteilen, kann verschont hat.

Den Eingang kurschließen werde ich mit der noch funktionsfähigen Seite ausprobieren sobald ich eine passende Sicherung besorgt habe. Sollte ich vorher die Stromleitungen zur Schaltung um den STK trennen (diesen habe ich bereits ausgelötet) oder kann ich mir die Mühe sparen und den Verstärker einfach probeweise so anschließen? (zumindest die Leitungen mit +-33.1V gehen direkt ohne Umwege in den STK und sind sonst nur mit Kondensatoren verbunden und über R318 (links vom Pin 1 des STK) kann doch eigentlich auch nicht viel passieren, der ist ja groß genug: http://wegavision.pytalhost.com/Onkyo/onkyoA5000/my09-013.jpg). Übrigens ist im anderen Kanal ein STK 082 statt 080 verbaut, es sieht auch so aus als wäre der nachträglich ausgetauscht worden, aber zumindest mein Vater kann sich nicht daran erinnern, dass der irgendwann man zur Reperatur war.

Schöne Grüße,
Sebastian


[Beitrag von Sepp28 am 01. Aug 2015, 15:00 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#6 erstellt: 01. Aug 2015, 17:45

...bei beiden Seiten eine Wechselspannung von ziemlich genau 2V zwischen Pin 1 und Pin 7 (Ausgang Richtung Lautsprecher) angezeigt...


Der Offset muss als Gleichspannung gemessen werden!


...was mich einen der STKs gekostet hat sonst aber glücklicherweise bis auf die Sicherung die restlichen Bauteile, soweit ich das beurteilen, kann verschont hat.


Wollen wir das Beste hoffen.
Ärgerlich, aber du bist und bleibst nicht der Erste, der seine Geräte kaputtrepariert.


Sollte ich vorher die Stromleitungen zur Schaltung um den STK trennen (diesen habe ich bereits ausgelötet)


Wenn er schon raus ist, nichts anderes defekt und nicht aus Versehen irgendwo Lötpunkte überbrückt hast, sollte er mit dem einen Kanal noch laufen.

Als Ersatz passen STK 080, 082 und 083.
Sepp28
Neuling
#7 erstellt: 04. Aug 2015, 13:28
Hallo,

also heute habe ich es nochmal mit einer neuen Sicherung versucht, der Verstärker funktionierte auch direkt Problemlos, scheint also wirklich alles in Ordnung zu sein.

Das Kurzschließen des Eingangssignals bringt nichts, das Rauschen verändert sich dadurch leider nicht.

Die Messung an Pin1 gegen 0V konnte ich jetzt auch durchführen, hier ergeben sich 158mV.

Mir ist übrigens noch aufgefallen, dass die Lautstärke des Rauschens nur zu beginn mit dem Lautstärkeregler ansteigt, sobald man einen bestimmten Wert erreicht hat (ungefähr die Hälfte) bleibt das Rauschen von der Lautstärke her etwa gleich.

Schöne Grüße,
Sebastian
oldiefan1
Inventar
#8 erstellt: 05. Aug 2015, 21:39
Hallo Sebastian,

Du hast nicht zufällig den Eingangswahlschalter auf "Phono"? Das würde das Rauschen erklären.

Gruss,
Reinhard
Sepp28
Neuling
#9 erstellt: 01. Sep 2015, 14:41
Hi,

da ja bis jetzt keine der "einfachen" Lösungen funktioniert hat wollte ich fragen ob es sinnvoll wäre mal auf gut Glück ein paar Bauteile auszutauschen (die Transistoren wurden ja beispielsweise bereits angesprochen), das wäre ja vom Arbeitsaufwand noch überschaubar. Wo würde man dann anfangen?

Übrigens kann ich das Rauschen komplett entfernen wenn ich den "Treble" Schalter auf 0 stelle, könnte also in diesem Schaltungsteil das Problem liegen oder filter ich so einfach die entsprechenden Frequenzen komplett raus?

Schöne Grüße,
Sebastian
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