Lenco L450

Beim Stöbern nach Informationen über den L 450 bin ich auf diesen toten Thread gestoßen.
Rund 15 Jahre später stellen sich mir exakt die gleichen Fragen wie TomTom seinerzeit, deswegen starte ich mal einen Versuch...
VG
Marcus

Da ich nach wie vor seit 30 Jahren immer noch stolzer Besitzer eines L 450 bin kann ich dazu was beitragen:
Ich habe zwar anscheinend noch die Originalgewichte dran, unter unter elektrotanya.com
https://elektrotanya.com/lenco_l450.pdf/download.html
kann man im "Service Manual" unter Punkt 8 alles nachlesen. Auch in welche Ringnut man es einhängen sollte. Die Antiskatinggewichte richten sich nach der Auflagekraft des Tonabnehmers. Was dort nicht steht ist welche Gewichte es sind. Normalerweise entsprechen diese der Auflagekraft, d.h. 10mN Auflagekraft entspricht einem Antiskatinggewicht von 1g. 15 mN 1,5g usw. Unter 10mN ist kein Gewicht erforderlich.
Leider habe ich meine Tonarmwaage verlegt, sonst würde ich nochmal nachmessen, aber die Daumenregel hatte ich von einem Hifi-Spezialisten.
Zum Tonabnehmer: Ich hatte vor ein paar Jahren noch einen Shure M97Xe ergattert, ein prima MM Tonabnehmer der sehr gut zum Lenco paßt. Leider hat Shure 2018 die Produktion eingestellt. Zeitweise hatte ich einen Ortofon OMB10 (heute als OM Cartridge mit einem OM5 zu kaufen und wäre dann mit OM10 zu bestücken), der ist etwas günstiger, besonders für Rock/Blues/Pop zu empfehlen und läßt sich noch mit höherwertiger Nadel nachrüsten. Auch einen MC hatte ich mal, war ein Benz Micro, von MCs würde ich beim Lenco abraten, das Laufwerksgeräusch ist dafür einfach zu hoch und stört hörbar.
Mein L 450 läuft nur mit Tricksereien. Das altbekannte Problem mit dem billigen Subteller hatte ich auch. Der war komplett umbrauchbar, ich kaufte damals ein L450 zum Ausschlachten, auch dessen Plattenteller drehte sich gar nicht mehr, er lag teilweise auf dem Gehäuse auf. Der hat sich wenigstens halbwegs gleichmäßig verformt, so daß ich den Teller mit 3 Auflagestücken (einfach unterschiedlich dicke Geldstücke) anheben und das Problem beheben konnte, schlagen tut er dabei auch nicht. War aber reine Glückssache und wie lange das gut geht weiß man nicht, es hat dennoch bereits 15 Jahre geklappt .Dennoch halte ich die Lösung die hier vor 4 Jahren mal gepostet wurde für die Beste. Austausch mit einem Subteller von einen L43 CH, auch der vom L470 scheint ja ähnlich zu sein. Das Teil im L 450 ist aus Zinkdruckguss, das scheint bei tieferen Temperaturen schnell spröde zu werden. Also niemals den Lenco auf den kalten Dachboden stellen oder beim Transport den Teller drauf lassen. Gebrauchte Ersatzsubteller bekommt man noch in Tschechien oder Polen, dort wurden die unter der Marke Tesla verkauft wenn man nach "subplatter Tesla NC 450" sucht. Die Kommunikation ist leider sehr schwierig.

Hatte schon lange damit gehadert mir doch endlich einen neuen Dreher zu kaufen. Aber selbst Modelle für über 600 Euro von DUAL haben nichtmal eine Geschwindigkeitsfeineinstellung mit Stroboskoplampe, einen Direktantriebler will ich nicht, Halbautomatik ist meistens Fehlanzeige, auch keine China OEM-Plattenspieler wie Roberts, Reloop und wie die alle heißen, Pro-Jects haben keine Headshell, für unter 500 Euro bekommt man nichtmal einen kardanischen Tonarm, dasselbe bei Thorens. Der L450 war zu seiner Zeit ein Einsteigermodell für unter 300 DM, heute wäre er locker ein hochpreisigeres Modell.
Werde mich nochmal melden wenn ich die verdammte Waage wieder gefunden habe um die genauen Werte für die Gewichte zu posten. Die Antiskatingkraft kann man zur Not auch einfach mit der Waage messen.

Hallo
Also das mit, Auflagegewicht = Antiskatinggewicht möchte ich so nicht stehen lassen. Du hast ja mehrere Kerben zum einhängen Schnur und damit mehrere Übersetzungsmöglichkeiten. Versuche das Antiskating so einzustellen, dass beim Aufsetzen der Nadel, diese sanft in die Einlaufrille gleitet und gut isses.

Wobei die Kerben sozusagen die Feinjustierung sind. Irgendwo muß man ja ein Gewicht bestimmen. Und dafür ist die Daumenregel sicher nicht schlecht. Aber das mit der Anfangsrille ist sicher ein guter Tip. Das wurde im Handbuch natürlich alles genau berücksichtigt wenn man die Originalgewichte hat.