Vollaktiv-"Stereo Sub" ala Geithain 901 mit Monacor SPH-380TC möglich!

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waschmatzine
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 14. Jul 2021, 21:21
Guten Abend,

ich bastel gerade etwas an einem (erstmal nur optischen) Geithain-Klon herum. Maße und optik sollen ca. einer RL901K entsprechen. Die kardioide Abstrahlung ist erstmal nicht im Programm, die Lautsprecher sollen zunächst quasi als geschlossene Subs laufen aber bis ~500hz hochspielen, wo dann der MT übernimmt.

An Hardware habe ich eine Behringer DCX 2496 als Weiche, die 2 Kanäle empfängt und in 3 Wege, also 6 Kanäle, aufteilt. Dahinter hängen 3 Behringer A800, also für jeden Weg eine.
TT Chassis sind Monacor SPH-380TC in Reihe angeschlossen.

Nun zu meinem Problem:
Zunächst habe ich einige Bauvorschläge gelesen, bei denen durchgehend die Rede davon war, dass dieses Chassis in sehr kleinen Volumina, geschlossen, gut tief spielen kann.

Jetzt habe ich aus Birke Multiplex 30mm Kästen von BxHxT 46x48x45 gebaut, also Netto irgendwo bei 65 Liter. Laut Bauvorschlägen aus dem Internet sollte das Volumen locker reichen für ordentlich Tiefbass.

Meine Messungen (mit UMIK 1) sehen aber alle irgendwie so aus:
messungen

Zur Sicherheit habe ich in zwei ganz verschiedenen Räumen gemessen, einer ziemlich klein, einer eine große Deele. Die Ergebnisse waren aber fast gleich.
An der DCX habe ich den Bereich um 30hz bereits testweise um +15db erhöht und mal im Bridge Modus des A800 bearbeitet, das hat auch den Pegel an diesen Stellen etwas hochgezogen, allerdings ist er immernoch lächerlich im Vergleich zu dem Bereich ab ~120hz...und dieser stieg natürlich mit mehr Leistung an der Endstufe ebenfalls mit.

Wo liegt mein Fehler bzw. meine Fehler?
Sind meine Gehäuse schuld oder habe ich etwas anderes grundlegendes nicht verstanden? Muss ich den gesamten Bereich ab 50hz massiv runterregeln und unter 50hz noch massiver Endstufenleistung reinpumpen? Ist die Relation von unterem Frequenzbereich zu >100hz bis 500hz einfach zu krass, als dass dieses Chassis diesen in gleichmäßiger Lautstärke spielt?

Bitte möglichst erstmal auf das konkrete Bassproblem eingehen und nicht zu sehr auf das Gesamtprojekt. Ich weiß, dass das kaum ein geeignetes Anfängerprjekt ist und mit einigem Trial and Error verbunden sein wird.

Wenn mehr/anderer Input benötigt wird, sagt es mir.

Ich danke schon einmal für Eure Hilfe
stoneeh
Inventar
#2 erstellt: 14. Jul 2021, 21:34
Schöne Sammlung von Raummoden hast du da gemessen. Leider allerdings nicht viel vom Lautsprecher selbst.
waschmatzine
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 14. Jul 2021, 21:40
Also alle Messungen wurden in ca. 50cm Entfernung von einem einzelnen LS gemessen.
Können zwei verschiedene Räume so massiv fast den kompletten Bassbereich unterhalb 100hz ausdünnen?

Wo kann ich den Lautsprecher selbst besser messen? Draußen auf freier Fläche?
stoneeh
Inventar
#4 erstellt: 14. Jul 2021, 21:55
Selbst bei (kombinierten) Nahfeldmessungen, d.h. Mikro direkt vor der Dustcap bzw. vorm Port - was die Standardmethode ist, um bei akustischen Messungen Indoor Raummoden auszublenden (d.h. zu übertönen) - schlagen je nach Raum und Aufstellung manchmal Raummoden durch. Durfte ich erst kürzlich wieder mal wen konsultieren, weil das immer noch nicht ins kollektive Bewusstsein vorgedrungen ist.

Mit 50cm Abstand misst du auf jeden Fall mindestens soviel von den Raummoden als vom Lautsprecher selbst.


Zur Info: mehr als minimale Welligkeit im Frequenzgang soll's bei einem Subwoofer im Bassbereich überhaupt nicht geben! Der erste Ausreisser der bei einer sauberen Messung eines Subs auftaucht ist üblicherweise die erste Porteigenresonanz eines BR oder Gehäuseresonanz, meist im Bereich von ein paar hundert Hz.

Hier zur Veranschaulichung eine saubere Messung (Outdoor ohne relevante Hindernisse, ausreichendes SNR) eines Bassreflex-Subs - die angesprochene Porteigenresonanz sieht man bei ~250 Hz:

Aktivsub GPM 2m Fg


Die Bodenmessung Outdoor ist, wenn möglich, definitiv die Methode der Wahl. Ganz trivial ist sie auch nicht, d.h. ein paar Dinge gibt's zu bedenken. Aber mit ein bisl Hingabe bringt das jeder zusammen.
Bei Bedarf, ich hab da mal vor ner Weile ne Anleitung zusammengetippselt -> klick
waschmatzine
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 14. Jul 2021, 22:05
Danke sehr für die Antworten!

Ich habe zwischen meinen Messungen heute auch mal Testtöne statisch auf 30, 40 und 50hz spielen lassen und all die klangen nicht soo schlecht, fand ich, daher haben mich die Messergebnisse auch etwas irritiert. Naja..wer viel misst..

Ich werde mich morgen wieder ans Messen machen erst einmal direkt vor der Dustcap, dann versuchen es draußen einzurichten, wahrscheinlich ist zu viel los auf dem Hof tagsüber morgen aber mal sehen.
stoneeh
Inventar
#6 erstellt: 14. Jul 2021, 22:59
Np. Viel Erfolg.

Bei der CB ist eigtl. eine Nahfeldmessung sehr simpel. Die Response im Nahfeld ist halt eine etwas andere als im Fernfeld. Letztere ist relevanter, da man in den allermeisten Fällen im Fernfeld hört. Kann man aber in der Software umrechnen.

Die Groundplane-Messung (GPM) gibt einem direkt die Fernfeld-Response.

Ein Würfel mit ca. 40cm Innenlänge hat übrigens eine Resonanz / Mode bei ca. 400 Hz. Wenn du bei 500 Hz trennen willst solltest du daher diese Resonanz bedämpfen. Das geht gsd. sehr einfach via grosszügigem Einsatz von Dämmwolle o.ä.

Aber zuerst mal schaun ob du das Gehäuse überhaupt so lässt. Recht viel Tiefbass, oder auch Nutzbass, scheint da derzeit, was man durch die Welligkeit durchsieht, nicht rumzukommen.
waschmatzine
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 14. Jul 2021, 23:32
Ich habe erstmal Gehäuse in dieser Größe gebaut, weil die original Geithainer sich ebenfalls in dieser Größenordnung befinden. Durch deren Fließwiderstand dürfte der Tiefbasspegel ja eigentlich eher nach unten gehen, da das ganze auch nicht als Bassreflex aufspielt. Natürlich besitze ich nicht genau den Geithain-Treiber aber irgendwie muss es ja möglich sein aus ca. diesem Volumen den Tiefbass zumindest annähernd herauszuholen..

Hat dazu vielleicht jemand noch ein paar erhellende Gedanken?
punsch
Stammgast
#8 erstellt: 15. Jul 2021, 07:24
Morgen,

schau doch Mal ob du nicht irgendwo nen Highpass drin hast.
Das was du da gemessen hast kann so nicht stimmen. Raummoden hin oder her.

Hab den gleichen woofer in 60 Liter cb. Evtl komm ich dazu heute ne nahfeldmessung zu machen.

Mfg
thonau
Inventar
#9 erstellt: 15. Jul 2021, 08:04
Moin,

auch eine Impedanzmessung wäre hilfreich.
Ebenso würde ich prüfen, ob die Schwingspulen richtig gepolt in der Reihenschaltung angeschlossen sind.
Nicht lachen, solche selbstgebauten Fehler passieren leicht.
Oder mach mal einen Vergleich mit nur einer Schwingspule.
https://www.visaton....-doppelschwingspulen
MaV3RiX
Stammgast
#10 erstellt: 15. Jul 2021, 11:47
Zur Not, einfach mal grob mit einer Handy-App nachmessen, ob der Fehler von der Wiedergabe oder der "Aufnahme" kommt.
Ein Abfall von über 30dB zwischen 120 und 60Hz kommt jedenfalls nicht vom Chassis.
Würde auch vermuten, dass da irgendwo ein Hochpass im Spiel ist.
Messen kannst Du ja auch erstmal ohne Weiche und/oder mit anderen Verstärkern. Wenn Du dann den Fehler eingekreist hast, kannst Du gezielter suchen.
waschmatzine
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 15. Jul 2021, 18:21
Guten Abend,

heute mittag habe ich mich auf die Suche nach dem Fehler gemacht.
Erstmal die Entfernung auf ca. 5cm reduziert. Das brachte zwar den von Stoneeh angekündigten "smoothing"-Effekt, leider aber nicht den gewünschten Tiefbass.
Nachdem ich alle Geräte in der Kette mal getauscht oder überbrückt habe, sich jedoch nichts geändert hat, hab ich mal zu einem anderen Laptop gegriffen...
Ich hatte ja bereits erwähnt, dass sich das ganze beim einfachen anhören zumindest gefühlsmäßig gar nicht so schlecht anhörte...
Auf dem Zweitlaptop war der Frequenzgang dann fast eine gerade von ~30hz bis ~500hz. Da ich auf diesem Laptop die Kalibrierungsdatei meines UMIKs nicht hatte, war ich erstmal skeptisch..

Den Arbeitslaptop bzw. dessen Einstellungen habe ich mir folgend vorgenommen. Nach ein bisschen stöbern in der Sound-Systemsteuerung musste ich feststellen, dass es auf diesem Dell eine Standardeinstellung, sowohl bei Mikrofon, als auch bei Lautsprecher, gibt, die sich "Signalverbesserung aktivieren" nennt...Name ist natürlich Programm.
Nachdem ich die Häkchen bei Out- und Input herausgenommen habe gab es auch auf dem Arbeitslaptop folgende Kurve zu sehen:

messungen2

Hat mich schon enorm erleichtert, dass es sich dann doch so gut misst, wenn man es richtig macht.

Selbst die Mode bei ~400hz fällt ja recht moderat aus, da werde ich mich morgen noch dranmachen ein bisschen mit Dämpfungsmaterial zu spielen. Mal sehen, was sich da so tut.

Ich danke Euch vielmals für Eure Hilfe! Ich hätte ne ganze Weile gebraucht, bis ich von selbst drauf gekommen ist, dass es mal wieder Windows ist. Als ob es im normalen IT-Alltag nicht schon nervig genug wäre, das dieses OS selbst das Lautsprecherbauen behindert, wäre mir so schnell nicht eingefallen


[Beitrag von waschmatzine am 15. Jul 2021, 18:23 bearbeitet]
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