BFI und PWM bei OLED und LCD

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littbarski
Schaut ab und zu mal vorbei

#1 erstellt: 16. Mrz 2024, 17:39

Hallo zusammen,

ich werde mir vielleicht demnächst irgendwann einen neuen Fernseher kaufen, auch wenn es nicht eilt, es kann auch erst nächstes Jahr sein :). Da wir eine Migräne-Historie in der Familie haben, haben wir bisher immer eher kleinere Geräte gekauft, mit denen wir gut klar kamen. Nun gibt es immer mehr OLED im Laden, und ich fand bei Youtube und anderswo einige Bericht und Videos (in Zeitlupe), wo BFI mit PWM verglichen wurde. Ich habe nun unseren alten Sony-Fernseher auch mal mit dunkler Kameraeinstellung angesehen und war positiv überrascht bzw. wir wussten natürlich, dass wir zufrieden sind. Ich will mich nun natürlich nicht "verschlechtern", höchsten ggf. eine Stufe größer kaufen (43 Zoll).

Ich habe also folgende technische Fragen - ich hoffe, diese werden hier nicht wöchentlich gestellt, dann gerne einen Hinweis auf einen bestehenden Thread. Außerdem geht es mir nicht um eine medizinische Diskussion oder eine Glaubensfrage, sondern wirklich um die Technik.

Sehe ich das Folgende so richtig?
1) LCD (="LED") arbeiten mit PWM, OLED auch mit PWM, die besseren zusätzlich mit BFI
2) Es gibt auch LCD ohne PWM, aber OLED wenden eigentlich immer PWM und/oder BFI an, weil sonst die Bewegungen nicht so gut dargestellt werden (v.a. bei Spielen)
3) Auch "flimmerfreie" OLED wenden PWM/BFI an, nur in sehr hoher Hz-Zahl

Ich würde für uns dann in Zukunft eher nach LCD Ausschau halten, wenn dies so ist. Danke für eine Antworten im Voraus!

celle
Inventar

#2 erstellt: Heute, 08:06

PWM ist eher bei LCD ein Thema. Gerade einfache Panels sind hier oft im niedrigeren Frequenzbereich unterwegs. BFI ist die Schwarzbildeinfügung zur Verbesserung der Bewegtbildschärfe gegen Sample-and-Hold und immer optional zuschaltbar. Gibt es bei LCD und OLED, wobei BFI bei OLED anders funktioniert und m.E. auch angenehmer für die Augen, weil mit der Panelfrequenz oft als Rolling Scan synchronisiert, während es sich bei LCD um ein On-Off-Geblitze des Backlights handelt, was auch unabhängig der Panelfrequenz arbeiten kann.
Aktuell gibt es aber bei OLED-TVs nur BFI mit 60Hz, was natürlich sichtbares Flimmern produziert. Ist aber nur zuschaltbar und kein Muss. Dafür muss man dann aber mit Sample-and-Hold leben, was bei schnellen Bewegungen und Sportinhalten auch unangenehm ist. Betrift LCD auch und eigentlich noch schlimmer, weil deren trägen Schaltzeiten noch zum Nachziehen der Konturen neigen und den Effekt noch eher verstärken. Die Bewegtbildschärfe ist bei OLED durch die schnellen Schaltzeiten deutlich höher. Durch die Sample-and-Hold-Ansteuerung wird das volle Potenzial aber eben auch nicht ausgereizt.
Wer mit der Röhre aufgewachsen ist, weiß wie schlecht die Bewegtbildschärfe der aktuellen Flachbild-TVs noch ist.

PWM-Dimming kann auch unbewusst wahrgenommen werden, weshalb selbst hohe Frequenzen ähnlich wie bei einem Flackern einer Neonröhre oder Energiesparlampe zu Kopfschmerzen und geröteten Augen führen kann.
Wenn ihr darauf empfindlich seid, würde ich LCD meiden und eher zu OLED greifen, die auch nach meiner Erfahrung nach deutlich augenschonender sind.
Rtings testet übrigens bei allen TVs das PWM-Dimming. Die OLED-TVs schneiden hier immer am besten ab.