Umbau / Reparatur Veho Z8 KH - neues Gehäuse, Treiber & Polster (Spaßprojekt)

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Ste_Pa
Stammgast
#1 erstellt: 21. Aug 2022, 04:29
Hallo Zusammen,

nicht ganz ernst gemeint ist mein nachfolgend gezeigtes Mini-Projekt. Hintergrund war, dass mein Veho-Z8-Kopfhörer leider das Zeitliche gesegnet hat. An einem Ohrpolster war die obere Lederbeschichtung gerissen. Die Ohrpolster sind ursprünglich mit dem Kunststoff-Gehäuse verklebt, was einen Austausch erschwert. Weiterhin wies mein Veho-Z8-KH auf einem Kanal deutliche Verzerrungen auf, was auf eine Beschädigung der Membran des Treibers schließen ließ.

Ich wollte die KH dennoch nicht einfach aufgeben bzw. wegwerfen, andererseits aber auch nicht all zu viel Geld für eine Reparatur aufwenden.

Als Ersatz-Treiber habe ich die preisgünstigen SP-39 (32 Ohm) von Monacor eingesetzt.
Für den mechanischen Treiberschutz habe ich Abschirmgitter ausgewählt, die ich beim blauen C fand.
Die Gehäuseseiten sind aus Multiplexholz, ausgeschnitten mit einem einfachen Bohrmaschinenaufsatz (Kreislochsägeaufsatz mit 2 unterschiedlichen Durchmessern), Ober- und Unterteil der Gehäuse bestehen aus Sperrholz, was ebenfalls mit dem Lochsägeaufsatz ausgeschnitten wurde.
Die Polsterinnenteile wurden aus einem Autoschwamm (1€) ausgeschnitten und mit kariertem Stoff umspannt und umnäht.

Wiederverwendet vom ursprünglichen Veho-Z8-Kopfhörer habe ich lediglich das Alu-Gestell mit der internen Kabelverbindung von linker zu rechter Kopfseite und das abnehmbare Verbindungskabel (3,5-mm-Klinke zu 3,5-mm-Klinke). Wegen dem Holzgehäuse kam eine neue 3,5-mm-Einbau-Klinkenbuchse zur Aufnahme des Verbindungskabels zum Einsatz

Etwas Filz und auch Sonofill habe ich dem Gehäuse auch gegönnt, ich habe keine Ahnung, ob das notwendig gewesen wäre.

Alles in allem ein nicht sehr professionelles Aussehen, aber immerhin der KH funktioniert nun wieder, wenngleich ich mit vom SP-39 in Verbindung mit dem Holzgehäuse doch irgendwie mehr etwas mehr Klangfülle erhofft hatte.

Interessant wäre es den Frequenzgang des Quasi-DIY-KH's zu messen, aber so etwas ist ohne Kunstkopf mit Spezialmikro sicher nicht möglich.

Dies soll nur als kleiner Bericht über mein Mini-Spass-Projekt - Kopfhörerreparatur bzw. -selbstbau - gedacht sein, vielleicht belustigt es ja den Ein oder Anderen (ernst zu nehmender Kopfhörer-(Selbst-)Bau geht sicher anders).

Viele Grüße
Steffen

Kopfhörerreparatur - Veho-Z8 - Monacor SP-39 (Bild 1)

Kopfhörerreparatur - Veho-Z8 - Monacor SP-39 (Bild 2)

Kopfhörerreparatur - Veho-Z8 - Monacor SP-39 (Bild 3)

4_Teilschritte_c

Kopfhörerreparatur - Veho-Z8 - Monacor SP-39 (Bild 5)

Kopfhörerreparatur - Veho-Z8 - Monacor SP-39 (Bild 6)


[Beitrag von Ste_Pa am 21. Aug 2022, 04:45 bearbeitet]
oldie400
Stammgast
#2 erstellt: 21. Aug 2022, 21:20
Gz, vor allem das Stoffmuster find ich gut...
Ste_Pa
Stammgast
#3 erstellt: 23. Aug 2022, 21:41
Dankeschön.
Und ja Schwarz-Weiß-Retro-Karo als Stoffmuster fand ich auch gut.

Beste Grüße
Steffen


[Beitrag von Ste_Pa am 23. Aug 2022, 21:41 bearbeitet]
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#4 erstellt: 23. Aug 2022, 21:47
Nice, schöne Sache.
Als Pads hätten mMn optisch auch solche
Grado-Pads ganz gut gepasst.

Wie klingt denn der Monacor?

Ste_Pa
Stammgast
#5 erstellt: 24. Aug 2022, 02:53
Hi Steven,

es freut mich sehr wenn das Projekt doch dem Ein und Anderen gefällt.

Danke für den Link zu den Grado-Pads. Da ist in der Tat Einiges dabei, was auch sehr gut gepasst hätte, optisch wie auch preislich.

Von dem Monacor SP-39 hatte ich mir irgendwie etwas mehr erhofft, für meinen Geschmack klingt es etwas dumpf. Ich weiß allerdings nicht genau für welche Kopfhörerbauart der SP-39 konzipiert wurde. Meine Hörergehäuse sind ja geschlossen und innen auch ein wenig mit Sonofill bedämpft. Auch sind meine Schallaustrittslöcher in Bezug auf die Polster etwas schmal geraten. Möglicherweise würde es in offener Bauart und mit größerem Austrittsdurchmesser in den Polstern nicht so dumpf klingen. Wobei ich auch nicht zu sehr meckern will, man kann damit durchaus schon Musik hören.

Die ursprünglich im Veho Z8 verbauten Treiber sahen aber dem SP-39 äußerlich zumindest sehr ähnlich.

Beste Grüße
Steffen


[Beitrag von Ste_Pa am 24. Aug 2022, 02:59 bearbeitet]
TrueHighFidelity
Stammgast
#6 erstellt: 29. Aug 2022, 01:54
Hallo zusammen,

interessantes Projekt, zu dem ich auch etwas beitragen möchte. Ich habe selber nämlich gerade einen (mehr oder weniger) Eigenbau-Kopfhörer mit den Monacor SP-39 auf dem Kopf. Nämlch die folgende Neckermann-Tröte aus den 70er Jahren:

neckermann-tröte 1

Im Original waren 5,5-cm-Breitbandlautsprecher verbaut, die weder Bässe, noch Höhen, noch anständiges Stereo konnten. Da war auch mit Equalizer nichts zu wollen. Ein Versuch mit 7-cm-Breitbändern von Monacor war auch nicht richtig erfolgreich, weswegen ich dann die Monacor SP-39 als dezidierte Kopfhörer-Treiber ausprobiert habe.

neckermann-tröte 2

Schnell und unschön zusammengeklebt, aber der Kopfhörer ist sowieso nichts wert. War auch eher als Vorarbeit für eine mögliche Verbesserung eines Koss K6 (ebenfalls aus den 70er Jahren) gedacht, der ebenfalls (ohne Equalizer und nach heutigen Maßstäben) nicht besonders toll klingt, aber eine geniale Optik hat.

Ja, das ist Pappkarton. Die Kunststoffplatten haben durch vorherige Versuche schon etwas gelitten und die Öffnungen waren zu groß. Die Gehäuse sind rundum geschlossen. Der Schaumstoff macht, denke ich, klanglich nichts (oder nicht viel) aus. Die "Kopfpolster" sind selbstklebende Moosgummi-Streifen, die aber nicht dafür taugen, weil der Kleber sich ablöst (vom Moosgummi, nicht vom Bügel). Ohne Polsterung wären die Bügel sogar für meinen Quadratschädel zu groß.

Auch ich stelle fest, dass der Klang etwas dumpf ist - selbst ohne jeden Stoff oder Gitter vor dem Treiber. Bass ist ziemlich stark, laut Versuchen mit Equalizer APO um 100 Hz herum. Da könnte man durchaus etwas absenken. Dann gibt es eine leichte Trötigkeit im Stimmenbereich, möglicherweise durch das geschlossene Gehäuse. Mit einem High Shelf Filter ab 6 kHz lassen sich dann doch noch ein paar Höhen rauskitzeln. Für mehr Tiefbass kann man mit einem Peaking Filter um 60 Hz noch etwas dazugeben, wenn man möchte.

Du kannst ja mal experimentieren, ob du geeignete Equalizer-Einstellungen für dich findest. Auch wenn ein guter Kopfhörer m. M. n. ohne Equalizer schon gut klingen sollte.

Insgesamt 1000 mal besser als vorher, aber keine Bedrohung für meinen treuen Sennheiser HD 595. Nur die Schallisolierung ist einwandfrei.

Ein Versuch mit einem alten Treiber eines Superlux HD-662 klang auch erfolgversprechend, aber davon hatte ich nur noch einen (der andere war schon vor langer Zeit durchgebrannt). In den Höhen wohl noch besser, aber mit nur einem Ohr schwer zu beurteilen.

Belustigend finde ich das nicht, sondern schön, dass überhaupt mal jemand was im Bereich Kopfhörer-Selbstbau macht. Darüber liest man hier eigentlich nie etwas. Auch nicht darüber, welchen Einfluss verschiedene Parameter auf den Klang haben. Der erwähnte Koss K6 hat z. B. Bassreflex-Öffnungen nach außen. Andere geschlossene Kopfhörer wiederum haben Öffnungen in der Treiberplatte zum Ohr hin, die mit Akustikvlies bedeckt sind. Aber wie man sowas auslegt und welche Auswirkungen es hat - keine Ahnung. Im Superlux-Thread habe ich gelesen, dass Leute Experimente mit Sperrkreisen für Kopfhörer gemacht haben, aber auch da - keine Ahnung, wie man sowas für den SP-39 auslegen müsste.


[Beitrag von TrueHighFidelity am 29. Aug 2022, 02:26 bearbeitet]
TrueHighFidelity
Stammgast
#7 erstellt: 29. Aug 2022, 19:07
Eine kurze Ergänzung für Steffen (falls du es nicht sowieso schon probiert hast): Dein Selbstbau-Röhrenverstärker hat doch einen Kopfhöreranschluss und eine Loudness-Schaltung, wenn ich mich nicht irre. Die könnte vielleicht dem Klang auf die Sprünge helfen. Ganz generell: Wenn du gerne Verstärker selbst baust, hindert dich ja niemand daran, einen solchen mit Klangregelschaltungen speziell auf einen bestimmten Kopfhörer anzupassen.
Ste_Pa
Stammgast
#8 erstellt: 30. Aug 2022, 02:06
Hallo Johnny,

äußerst interessant, dass Du auch ältere Kopfhörer wieder fit gemacht hast mit neuen Treibern und dass Du auch die SP-39 eingesetzt hast. Und ja, ich finde auch, dass es nur wenige Threads zum Thema Kopfhörer-Selbstbau gibt. Das Thema als solches ist eigentlich hochinteressant.

Wegen dem SP-39 meine ich in einem Forum mal gelesen zu haben, dass diese Treiber auch in einem KH-Modell von Superlux verbaut sind. Ich finde die Aussage aber leider nicht mehr.

An das Einbringen eines "BR-Kanals" hatte ich auch schon gedacht oder daran Bohrungen in die Rückwand des Holzgehäuses einzubringen. Aber so richtig wusste ich nicht, wie ich hier am besten vorgehe. Bei Lautsprecherboxen ist das insofern einfacher, als dann man den Amplituden- und Phasengang mit einem Mikro messen kann. Bei Kopfhörer ist das vermutlich schwerer zu realisieren, weil man einen "Kunstkopf" und sicher spezielle Mikros benötigt. Aber evt. könnte man hier auch etwas improvisieren.

Ich hatte das kleine Umbauprojekt des Veho-Z8-KH ebenfalls auch als kleinen Vorläufer betrachtet, um evt. mal tatsächlich einen "vernüftigen" KH selbst zu basteln , dann aber mit besseren Treibern. Aus Fernost findet sich da so einiges (Klick).

Im Forum gab es hier auch mal einen Thread, wo Jemand sich sehr aufwändig einen KH gebastelt hat mit einer Art Wallnusschalen für die Gehäuse, aber ich finde auch diesen Thread aktuell leider nicht mehr.

Gegen hardware-mäßig realisierte Sperrkreise oder Shelving-Filter hätte ich nichts einzuwenden, die würde ich dann in einer "Zwischenkiste" verstauen.
Die Software-Equalizer sind immer so eine Sache, ab und an höre ich auch noch Musik vom CD-Player oder aber auch über meinen R2R-DAC der von einem Raspi mit Daten bespeist wird. Daher hätte ich schon gern softwareunabhängige KH. Aber zum Testen werde ich die Equalizer APO mal installieren, damit "spielen" wollte ich immer schon mal.

Mit der Loundness hast Du Recht, ich habe an fast jedem meiner Selbstbau-Amps die Loudness vorgesehen, weil ich "Badewannen" mag. Die Loundnessstellung ist aber bei meinen Amps meistens so gestaltet, dass diese lautstärkeabhängig arbeitet, d.h. bei recht lautem Hören ist kaum noch eine Mittenabsenkung vorhanden, so wie das "gehörrichtig" sein sollte. Aber ich habe auch einen DIY-KH-Amp mit getrennter und lautstärkeunabhängier Loundness-Einstellung. Damit könnte mit den umgebauten Veho's dann besser Musik-Hören. Wobei für mein Empfinden der (obere) Bass reduziert werden müsste, die Mitten ebenfalls ein wenig, dafür müssten etwas mehr Höhen her. So ähnlich hattest Du Deine Korrekturvorschläge für das Hörerlebnis mit den SP-39 ja auch beschrieben.

Und ja ich baue sehr gerne kleine Verstärker. Denkbar wäre daher auch eine Entzerrung vor dem eigentlichen Amp oder innerhalb dessen interner Gegenkoppung. Hier bin ich dann aber leider wieder bei den Messmöglichkeiten. Eine Entzerrung rein nach Gehör zu entwerfen erscheint mir recht schwierig.

Was mich auch interessieren würde, ob Jemand mit Treibern aus Fernost schon Erfahrungen oder Höreindrücke hat. Diese 260-Ohm-Treiber zum Beispeil ("40MM High-end-Kopfhörer Lautsprecher Einheit 260 Ohm HIFI DIY Hohe Impedanz Bluetooth Headset Treiber ... verbesserte hohe impedanz version, 260 Ohm impedanz, der sound ist mehr rein und weich, HIFI für audiophile DIY." [2 Treiber: 25,93 €]

Beste Grüße
Steffen
TrueHighFidelity
Stammgast
#9 erstellt: 30. Aug 2022, 02:56
Moin Steffen,


Ste_Pa (Beitrag #8) schrieb:

Wegen dem SP-39 meine ich in einem Forum mal gelesen zu haben, dass diese Treiber auch in einem KH-Modell von Superlux verbaut sind. Ich finde die Aussage aber leider nicht mehr.

Aber dann sicher nicht unter dem Namen SP-39. Ich weiß nur, dass die Treiber vom Superlux HD-662 deutlich größer sind als die SP-39 (5 cm Durchmesser). Vielleicht weiß das jemand im Superlux-Thread, aber einen neuen Superlux nur dafür zu schlachten, fände ich auch nicht richtig.


An das Einbringen eines "BR-Kanals" hatte ich auch schon gedacht oder daran Bohrungen in die Rückwand des Holzgehäuses einzubringen.

Zu Bassreflex: Die SP-39 haben ja jeweils ein Loch, das nicht mit Akustikvlies verschlossen ist. Ich habe diese Löcher gerade mal testweise mit Klebeband verschlossen, und das senkt den Bass tatsächlich deutlich ab. Eigentlich schon zu stark; irgendwo in der Mitte wäre gut. Dafür klingt es insgesamt weniger dumpf. Vielleicht halb verschließen oder mit einem durchlässigen Stoff? Mal sehen...

Die gewisse Trötigkeit in den Mitten bleibt aber nach wie vor.



weil man einen "Kunstkopf" und sicher spezielle Mikros benötigt. Aber evt. könnte man hier auch etwas improvisieren.

Meine Idee dazu: Eine Styroporkugel in Kopfgröße mit zwei darin eingesetzten Elektret-Mikrofonkapseln. Oder einen richtigen Styropor-Kopf. Weiß aber nicht, ob da was Sinnvolles bei rauskäme. Man müsste den Frequenzgang der Mikrofonkapseln berücksichtigen.

Bei Bestellungen in Fernost würde ich zögern. Einmal wegen der Lieferzeit und einmal, weil ich gar nicht weiß, wie das jetzt mit der Einfuhrumsatzsteuer geht. Wer genau kassiert die, wenn man da bestellt? Hätte keine Lust, wegen so Kleinzeug extra zum Zoll zu müssen.
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#10 erstellt: 30. Aug 2022, 09:54

Ste_Pa (Beitrag #8) schrieb:

Im Forum gab es hier auch mal einen Thread, wo Jemand sich sehr aufwändig einen KH gebastelt hat mit einer Art Wallnusschalen für die Gehäuse, aber ich finde auch diesen Thread aktuell leider nicht mehr.
Umbauten und DIY KH
Meintest du den thread hier?
Der Teilnehmer Ghoster52 macht sehr viele Umbauten
und der Teilnehmer Schlappen baut sogar komplett ganze Kopfhörer selber

Im Internet finden sich, allerdings meist in englisch, noch sehr viele DIY-Kopfhörer und einige Infos dazu.
Ste_Pa
Stammgast
#11 erstellt: 31. Aug 2022, 00:53
Hallo Johnny,

Dank Dir für den Tipp auf das nicht mit Vlies verschlossene Loch der SP-39 und dem Einfluss des (Halb-)Verschließens auf den Bass. Da könnte ich mal etwas Experimentieren.

So einen Kunstkopf aus Styropor hatte ich letztens in einem TEDI gesehen, ich meine um die 10 € wollte man dafür haben. Elektret-Mikrofonkapseln gibt es auch rel. preiswert. Dazu käme dann noch ein DIY-Mikrofonvorverstärker. Problem: man müsste mit einem Referenzmikro kalibrieren.
Ein größeres Problem sehe ich dann in der Nachbildung eines Gehörganges. Man müsste dann ein Loch in den Kunstkopf einbringen und dort das Mikro unterbringen. Art, Ausprägung und Tiefe des Gehörganges haben sicher massiven Einfluss auf die zu erwartenden Messergebnisse. Ich habe keine Ahnung, wie die Profis hier vorgehen.

Wegen Fernost-Bestellungen ... In der Vergangenheit hatte ich oft dort bestellt, allerdings war das noch vor der Absenkung des Freibetrages von 22€. Das hat immer einwandfrei geklappt, i.d.R. waren die Sendungen auch innerhalb von 2 - 3 Wochen hier. Meine Sendung bei Zoll abholen möchte ich nicht, da wäre der Anfahrtsweg dann doch zu weit und zu teuer. Andererseits denke ich nicht, dass bei der Flut der Kleinsendungen von Fernost nach DE jeder Brief bei Zoll kontrolliert werden kann. Aber man weiß es halt nicht.
Die Auswahl an KH-Treibern auf AliExpress ist schon gewaltig, hierzulande finde ich nichts Vergleichbares, sehr einfach ist der SP29 zu bekommen, aber dann wird die Luft schon dünner und/oder deutlich teurer.


Steven_Mc_Towelie,

hab vielen Dank für den Link und die Hinweise auf die im Forum aktiven Mitglieder, die sich mit dem Kopfhörerselbst- und -umbau beschäftigen. Genau der KH-Selbstbau von "Schlappen" war mir in Erinnerung geblieben , weil er quasi Alles (bis auf die Polster und die Treiber) selbst hergestellt hat. Der Umbau-Thread von "Ghoster52" ist auch interessant. Ich habe mir beide Foren-Threads jetzt als PDF gespeichert, samt zugehöriger Links, damit ich sie demnächst dann wieder finde.

So einen Kopfhörer-Selbstbau finde ich nach wie vor spannend.


Beste Grüße
Steffen


[Beitrag von Ste_Pa am 31. Aug 2022, 00:56 bearbeitet]
TrueHighFidelity
Stammgast
#12 erstellt: 31. Aug 2022, 17:57
Ich habe die Treiber jetzt mal auf den vorhandenen Kunststoffplatten in den Koss K6 eingesetzt (mussten ein wenig zurechtgeschnitten werden dafür). Die originalen Trägerplatten waren auf die Schnelle nicht nutzbar, da die Gitter nach innen gebogen sind. Wollte man die weiterverwenden, müsste man einen ringförmigen Abstandshalter einkleben und darauf die Treiber montieren. Und ich weiß nicht einmal, was für ein Kunststoff das ist, und womit man dem am besten klebt.

koss-tröte 1
koss-tröte 4koss-tröte 2

Klanglich fällt mir dabei Folgendes auf, soweit ich mich auf mein schlechtes akustisches Gedächtnis verlassen kann:
- Es gibt keine so starke Kickbassbetonung wie bei der Neckermann-Tröte. Der Bass ist auch eher schwammig.
- Die vorhandenen Bassreflexöffnungen (siehe Foto) helfen dem Bass tatsächlich. Er wird jedenfalls abgeschwächt, wenn ich sie zuhalte. Zufall?
- Die Höhen sind nach wie vor schwach und die Mittenbetonung nach wie vor vorhanden.
- Insgesamt auch hier 100 mal besser als das Original mit den 10-cm-Taschenradio-Lautsprechern, aber trotzdem nicht ganz nach meinem Geschmack.

Mir kommt es so vor, als ob die SP-39 eher kleinere Ohrmuscheln brauchen. Eigentlich müsste man auch mal einen Versuch mit offenen Gehäusen machen, aber da kriege ich auf die Schnelle nichts Brauchbares hin. Die größte Schwäche der SP-39 ist, denke ich, ganz allgemein der Hochton. Da müsste einfach mehr kommen für einen angenehmen Klang.

Ich habe beide Versionen mal mit Audio SweepGen durchgepfiffen- "Nervige" Stellen befinden sich bei ca. 2,3 kHz und (extrem) bei 5 kHz. Eine dortige Absenkung per Equalizer nimmt die Mittenbetonung etwas raus. Bei 3,5 kHz befindet sich eine starke Absenkung, was aber bei Musik nicht so auffällt.

Insgesamt weiß ich nicht so ganz, was ich davon halten soll. Aber ich liebe einfach das Design...

koss-tröte 3

Entschuldige das "Kapern" des Threads, aber weil es um den SP-39 ging, fand ich, das passte gerade dazu.
Ste_Pa
Stammgast
#13 erstellt: 01. Sep 2022, 02:49
Hallo Johnny,


Entschuldige das "Kapern" des Threads, aber weil es um den SP-39 ging, fand ich, das passte gerade dazu.

Da gibt es absolut Nichts zu entschuldigen! Ganz im Gegenteil, ich freue mich sehr, dass Du von Deinen Umbauten, Höreindrücken und auch Messungen an Kopfhörern berichtest , das ist für mich hoch interessant. Und der SP-39 ist vermutlich der in DE am einfachsten zu bekommende Kopfhörertreiber für kleines Geld. Daher passt das hervorragend.

Vielen Dank Dir auch für den neuen Bericht mit Bebilderung, das ist sehr interessant, besonders auch die Details zu den kleinen Bassreflexöffnungen. Die akustisch zu gering ausgeprägten Höhen fand ich auch bei meinem Aufbau am störendsten. Die Mitten hätte man sicher mit einem Sperrkreis "handeln" können, basstechnisch war auch Spielraum für Modifikationen, was Du auch bestätigt hast.

Mal schauen, evt. bestelle ich mir bei meiner nächsten Bauteile-Order noch mal zwei SP-39 mit, um dann mal von Grund auf mit Gehäusevarianten zu "spielen". Holzringe und Holzplatten hatte ich mir schon ein paar mehr geschnitten, so dass ich noch welche hier auf Reserve habe.
Meinen aktuellen Veho-Z8-Umbau habe ich nun ja leider verklebt und so "halbwegs" spielt er auch, so dass ich ihn ungern wieder zerlegen mag.
Ein Testaufbau mit (halb)offenem Gehäuse wäre sicher mal einen Versuch wert. Und das Gehäusevolumen wird, wie bei Lautsprechern auch, vermutlich einen großen Einfluss auf den Klang haben.


Insgesamt weiß ich nicht so ganz, was ich davon halten soll. Aber ich liebe einfach das Design...

Das Design gefällt mir auch, noch schöner wäre es mit Holzgehäusen.
Was mir am meisten an dem Koss K6 gefällt ist die sehr stabile Bauart (zumindest suggerierien das die Fotos). Ich denke nicht, dass da so schnell etwas bricht und selbst wenn, könnte man es mit einer Schraube wieder reparieren. Und das schnörkellose, zeitlose Design hat was, das finde ich auch.

Beste Grüße
Steffen


[Beitrag von Ste_Pa am 01. Sep 2022, 02:56 bearbeitet]
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