Eingangswahlschalter bei Yamaha RX-797

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gst
Inventar
#1 erstellt: 29. Mrz 2023, 20:35
Ich habe einen Yamaha RX-797 auf dem Tisch, der mehrere Defekte hat. Die Netzteilschaltung ist das kleinste Übel und am schnellsten gemacht, ob wohl auf der Platine mehrere Leiterbahnen weggeschmolzen waren. Das Display musste gegen ein anderes gebrauchtes getauscht werden. Aber die Eingangssteuerung stellt mich vor Probleme: Alle Eingänge werden vom Verstärker durchgeschaltet, obwohl der Input-Drehknopf alle Eingänge einzeln anwählen und die Wahl auch anzeigen kann. Die Eingangsbausteine NJU 7313 erhalten Steuersignale vom Prozessor über "Clock", "Data", und "ST" als CE und sollen dann den passenden Eingang durchschahlten. Ich hatte zuerst gedacht, diese ICs wären defekt, aber der Tausch mit einer anderen Eingangsplatine brachte keine Besserung. Dass der Microprozessor einzelne Leitungen nicht mehr schalten kann, kenne ich kaum, meistens ist das Ding heil oder nicht mehr funktionsfähig. Eigentlich ist es unmöglich und ein Defekt, wenn mehrere Eingänge durchgeschaltet werden. Das sind SMD-Baustelne der verschärften Art mit weniger als 1mm Abstand zwischen den Pins. Für mich unöglich, das zu löten. Hat jemand noch eine Idee für mich?
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 29. Mrz 2023, 22:39
Eine richtig gute Idee habe ich auch nicht. Dies liegt aber auch an Informationsdefiziten.
So habe ich dem Datenblatt des IC nicht entnehmen können, ob das Freischalten aller Eingänge durch eine reguläre Ansteuerungsoption (also erlaubte Abfolge von Steuerungssignalen via DATA) möglich ist.
Ebenso fehlen mir Infos, wie das IC mit dem Reset/Löschen einer vorher gewählten Inputwahl umgeht. Beispiel:
wenn durch das Schalten auf GND eine "Entladung" stattfindet, kann eine fehlende GND-Anbindung das Löschen verhindern.

Der Fehler betrifft wirklich alle - also auch die digitalen - Eingänge? CD-Direct?

Anfangs hatte ich einen Defekt des Zone_2-IC gedacht, das ja bezgl. der Inputs parallel verschaltet ist. Kann aber nicht sein, weil der Platinentausch auch dieses IC betrifft.


[Beitrag von CarlM. am 29. Mrz 2023, 22:40 bearbeitet]
gst
Inventar
#3 erstellt: 30. Mrz 2023, 09:44
Der Fehler betrifft alle Eingänge. Auch die Option CD-direkt läuft über den Umschalter NJU-7313. Aber ich werde noch mal testen, ob das Eingangs-IC für REC-out auch befallen ist. Notfalls könnte man dann die Eingangswahl über Rec-Out steuern, aber das gefällt mir gar nicht. Werde heute nachmittag das mal austesten. Auf jeden Fall danke für dein Mitdenken.
Ich glaube, für die Befehlsübermittlung wird der Befehl in das Latch geschrieben und mit dem nächsten Takt wohl übernommen. Ein Reset findet nach meinem Wissen nicht statt. Mit "Entladung" meinst du die Steuerung über Chip Enable "ST" oder habe ich dich missverstanden?
gst
Inventar
#4 erstellt: 30. Mrz 2023, 18:00
ein Zwischentest:
An den Eingang DVD eine externe Qelle eingespeist und an Rec-Out wieder an anderen Verstärker weitergeleitet. Beim Durchschalten vom Drehschalter des Rec-Out normale Lautstärke an Rec-Out wie gewünscht, und wesentlich schwächer an den anderen Eingängen und eher die Höhen abgeschwächt als die Tiefen. Normalerweise habe ich ja ein Übersprechen eher bei den Höhen? CD und Phono sind leicht schwächer als die anderen Übersprechkandidaten. Was mir dazu noch einfällt, sind fehlende Masseverbindungen irgendwo im Eingangsbereich oder passt das nicht? Der Microprozessor schickt ja brav seine Meldung an das Display, welchen Eingang ER ausgewählt hat, aber irgendwie hat er sich offenbar nicht durchgesetzt, alle anderen quatschen dazwischen wie einem Erstklässler-Raum.


[Beitrag von gst am 30. Mrz 2023, 18:02 bearbeitet]
gst
Inventar
#5 erstellt: 30. Mrz 2023, 21:54
noch ein Zwischenbericht:
Ich habe alle Masseverbindungen vom Eingang zum NJU7313 und zum Prozessor überprüft - alles in Ordnung. Ich habe auch das das Chip-Enable-Signal am NJU 7313 vom Prozessor nachweisen können. Immer, wenn ich den Eingangswähler hin und herdrehte, konnte ich dieses Signal nachweisen. Einen Reset im eigentlich Sinne gibt es wohl nicht, CE gibt wohl den Startpunkt einer Bitfolge, die die Eingänge definiert. Wenn ich mich nicht versehe, bedeutet es auch, dass der NJU7313 defekt ist. Gibt es noch eine andere Möglichkeit?
CarlM.
Inventar
#6 erstellt: 30. Mrz 2023, 22:00
Grundsätzlich sehe ich es auch so. Nur ... dann müsste das IC auf der anderen Platine ja auch defekt sein ....
Aufgrund des Ergebnisses des Platinentauschs lautete die Frage für mich (bisher):
"Wie lässt sich das Zusammenschalten aller Eingänge erklären, ohne dass die Platine mit dem NJU7313 ursächlich ist?"

Kann der in #1 beschriebene andere Schaden sich bis hierher ausgewirkt haben?
gst
Inventar
#7 erstellt: 31. Mrz 2023, 09:27
Zu den anderen Schäden:
Die Netzteilplatine hatte einige weggeschmolzene Leiterbahnen, aber da sitzt eigentlich noch dieser Mini-Trafo dazwischen, der für galvanische Trennung zur Hauptplatine sorgen soll(te). Ich habe das noch nicht erlebt, dass diese Eingangs-ICs "durchgebrannt" sind. Außerdem ist jeder Eingang noch durch einen OP abgesichert, allerdings in bipolarer Technik.
Wahrscheinlich werde ich doch einen NJU7313 aus China kaufen, den alten rausfräsen und dann mein Glück versuchen.
gst
Inventar
#8 erstellt: 07. Apr 2023, 10:26
@Carl:
ich habe noch eine andere neue Theorie: Der Prozessor scheint ja zu funktionieren: er startet den Rechner, er wählt den Eingang. Aber der Prozessor-Takt hat eine zu geringe Amplitude, nur gerade 0,3Vss. Laut Manual sollten dass ca 4Vss sein. Dieser Ausgang ist normalerweise mit dem Oszi gut zu messen. Bei diesem Gerät habe ich den Prozessor mit einer Messung zum Absturz gebracht. Nur mit dem Umschalter 1:10 in der Messspitze mit verringerter kapazitärer Last und einem kurzen Reset konnte ich die Schwingung wieder sehen. Wenn der Prozessor den eigenen Generator nicht richtig in Gang bringt, vielleicht gibts deshalb auch Fehler bei der Ansteuerung anderer Chips? Das Display wird einwandfrei angesteuert, kann eigentlich nicht sein. Wie ich das so schreibe, müsste ich noch einen Gedanken an die Betriebsspanung des Prozessors (eigene Unterstabilisierung) verschwenden und den Keramik-Resonator, aber beides erscheint mir so unwahrscheinlich. Ich werde nachher noch mal messen
gst
Inventar
#9 erstellt: 08. Apr 2023, 09:36
Betriebsspannung des Prozessors: 4,747 Volt, leider der Fehler hier nicht zu verorten.
CarlM.
Inventar
#10 erstellt: 08. Apr 2023, 11:36
Eine große Hilfe kann ich Dir hier nicht sein, weil Du selbst auf diesem Gebiet kompetenter bist.

Trotzdem: ich würde auch einen IC-Defekt (Input) vermuten.
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