Plattenspieler Kaufempfehlung

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Thaddäus_Tentakel
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 28. Okt 2023, 19:41
Hallo zusammen,

ich glaube ich brauche einen neuen Plattenspieler. Mein System ist bei Weitem kein High-End-System, aber so nach und nach möchte ich die Komponenten auch durch hochwertigere ersetzen.

Als Plattenspieler hat die letzten 12 1/2 Jahre ein Sony PS-LX 300 fungiert. Den hab ich mir damals für einen schmalen Taler noch von meinem Azubi-Gehalt gekauft. Klanglich nun wahrlich kein Highlight und optisch auch nicht, aber für gelegentliches Hören hat er bisher brav seinen Dienst getan. Allerdings verweigert er diesen seit heute kontinuierlich. Versuche ich eine Platte abzuspielen senkt sich der Tonarm zwar ab, geht aber im nächsten Moment direkt wieder hoch und fährt zurück in die Ausgangsposition und der Dreher schaltet ab. Es kommt auch vor, dass er dann eine Sekunde später wie von Geisterhand wieder zu drehen beginnt und erneut abschaltet - dieses Spielchen geht solange, bis ich in dem kurzen Moment in dem der Teller stillsteht die Platte herunter nehme. Zuerst dachte ich auch, es tritt nur bei den schweren neueren Platten auf, weil bei ersten Tests die alten leichteren Platten noch funktionierten. Nach etwas Herumprobieren fingen die Probleme aber auch da an und Platten die kurz zuvor noch liefen wollte er auch nicht mehr abspielen. Versucht man den Arm manuell in Position zu bringen fährt er auch schon wieder zurück, bevor man ihn überhaupt absenken kann. Scheint also irgendein Sensor zu sein, Einstellmöglichkeiten gibt es keine und das Ding zu reparieren übersteigt wahrscheinlich den Wert.

Nun habe ich mich ein wenig umgeschaut, was es denn so gibt und bin mein Pioneer PLX-500 und dem PLX-1000 hängen geblieben. Vor allem letzterer wird in Berichten, die ich gefunden habe sehr gelobt, ist aber mit knapp 700,- € auch schon recht teuer. Um ihn an meinem Denon AVR-X3100W zu betreiben würde ich zudem noch einen Vorverstärker brauchen (auch da wäre ich ggf. für eine Empfehlung dankbar). Der PLX-500 hat schon einen Vorverstärker mit drin und kostet gerade mal die Hälfte seines großen Bruders.

Daher stellt sich mir nun die Frage: Lohnt sich der Aufpreis tatsächlich so sehr oder kann ich auch getrost zum 500er greifen, bzw. empfehlt ihr etwas ganz anderes?
Angeschlossen werden soll er wie gesagt an einen Denon AVR-X3100W, an dem aktuell ein Harman/Kardon HKTS7 betrieben wird (das aber auch irgendwann durch etwas höherwertiges ersetzt werden soll). Scratchen möchte ich nicht, sondern lediglich Vinyl in guter Qualität abspielen.

Danke schon mal für eure Tipps!
B-Bear
Stammgast
#2 erstellt: 28. Okt 2023, 20:42
Bedenke, beim PLX-1000 kommen noch Abnehmer und Nadel dazu.
Der 500 hat ein einfaches System.
Wenn es nach der Optik geht, werfe ich den AT-LP120XUSB ins Rennen.
Der hat eine bessere Grundlage wenn dein System hochfahren möchtest.
Die entsprechende Nadel
kann einfach getauscht werden.

Gruß
Bernd
Thaddäus_Tentakel
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 28. Okt 2023, 22:26
Danke für den Tipp! Den hatte ich noch gar nicht auf dem Schirm. Scheint ja mehr oder weniger identisch mit dem 500er von Pioneer zu sein, hat allerdings den Vorteil, dass das Chinch-Kabel nicht fest verbaut ist. Dank der 19%-Aktion von MediaMarkt/Saturn kann man den auch aktuell für 243,69 € bekommen.

Das sieht doch sehr verlockend aus.
evilknievel
Inventar
#4 erstellt: 29. Okt 2023, 10:56
Moin,

ich möchte anmerken, dass du bei den genannten Drehern auf eine Automatikfunktion (auch keine Endabschaltung) verzichten musst.
Die sind voll manuell.
Wenn dir das nicht wichtig ist, dann ok.


Gruß Evil


[Beitrag von evilknievel am 29. Okt 2023, 10:57 bearbeitet]
Thaddäus_Tentakel
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 29. Okt 2023, 12:07
Da ich in der Regel im Raum bin, wenn der Plattenspieler läuft, ist das weniger problematisch. Halbautomatisch oder vollautomatisch ist natürlich bequemer, aber kein KO-Kriterium.

Wie ist denn das bei den genannten Geräten am Ende einer Platte? Bleibt die Nadel dann einfach auf der letzten Rille (in dem "glatten" Bereich) und der Teller dreht weiter oder hebt sich der Arm dann zumindest von der Platte und man muss ihn nur manuell zurück in die Ausgangsposition bringen und den Teller abschalten?

Ich erinnere mich, dass meine Mutter einen manuell zu bedienenden Philips-Plattenspieler aus den 70ern hatte. Da musste man zum Starten den Arm erst zurück ziehen und am Ende der Platte schaltete sich der Teller zwar ab, aber der Arm blieb darauf liegen. Und es gab eine Platte, die bei dem Teil gerne Probleme gemacht hat: Die Single "Guardian Angel" von Masquerade. Die hatte nämlich einen extrem kurzen "Auslaufbereich" und innen so einen geriffelten Rand. Da kam es vor, dass der Tonabnehmer am Ende des Liedes gegen den geriffelten Rand gelaufen und dann wieder zurück gesprungen ist.

Das hier war die Platte:
https://i.postimg.cc/Yt2hCsFX/Guardianangel-d-1024x1024.jpg

Sowas wären eigentlich die einzigen Dinge, wo ich Bedenken hätte. Wobei das wahrscheinlich auch ein Konstruktionsproblem dieses Philips-Plattenspielers, bzw. dessen Tonabnehmer war. Kann mich nicht dran erinnern, dass andere Plattenspieler sowas auch gemacht haben.

Und kann man eigentlich auch den Tonarm auflegen und dann erst den Teller starten? Bei den kleinen Singles finde ich es nämlich etwas schwieriger, den Anfang zu treffen, bzw. abzuschätzen, ob der Arm vor dem Absenken korrekt positioniert ist, oder ob er einen Tick zu weit außen sitzt und dann auf der Matte statt auf der Platte landet.
Gratwanderer_
Stammgast
#6 erstellt: 29. Okt 2023, 13:03
Manuell heißt, der Spieler dreht sich weiter und die Nadel bleibt auf der Platte und arbeitet.

Halb automatisch heißt, der Plattenspieler geht aus am Ende der Platte. Da gibt es wieder verschiedene Modelle. Nadel bleibt liegen, tonarm geht hoch. Tonarm geht zurück.

Es gibt Plattenspieler die haben einen Rillenfinder. Zum Beispiel dual cs 704.

Ich selber nutze nur 2 Vollautomaten.

Cheers Ronny
Thaddäus_Tentakel
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 29. Okt 2023, 13:33
Danke für die Erklärung!
Ich dachte immer "halbautomatisch" bedeutet, dass der Arm auch zurückfährt und "manuell" ist alles, wo man den Arm händisch zurückführen muss. Aber "halbautomatisch" bedeutet ja dann eigentlich, dass irgendwas am Ende von selber passiert, egal was. Ob das nun Abschalten mit weiterhin aufliegendem Arm ist, ob der Arm nur hoch geht oder ob er komplett zurück fährt.

Aber wie gesagt: Solange der Arm in der Leerrille bleibt und nicht zurück springt wenn man zu langsam ist oder sonst was passiert, dann ist das völlig ok für mich. Der Plattenspieler läuft üblicherweise nicht unbeaufischtigt und wenn die Nadel dann mal 30 Sekunden auf der Leerrille läuft, bis ich eingreife, dann ist das auch kein Drama. Da ist mir bessere Wiedergabequalität wichtiger als die Automatik.
Thaddäus_Tentakel
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 13. Nov 2023, 18:30
Nochmal kurz als Update:
Es ist der empfohlene Audio-Technica AT-LP120XUSB geworden. Bin bisher auch sehr zufrieden damit, der Aufbau war recht einfach und der Klang merkbar besser als mit dem Sony-Plastikbomber.

Was mir schon bei dem Sony aufgefallen ist und hier ebenfalls (wenn auch nicht so stark wie beim Sony): Bei den großen Platten nimmt die Qualität zur Mitte hin manchmal etwas ab. Lieder die außen auf der Platte sind klingen sehr gut, nach innen hin (gerade so bei den letzten 1-2 Liedern) klingt z. B. lauter Gesang manchmal etwas "schriller". So wie ich gelesen habe ist das aber auch ein produktionsbedingtes Problem mit den Platten, ich persönlich habe auch das Gefühl, dass ich es bei älteren (meist auch dünneren) Platten eher wahrnehme als bei neueren.

Allerdings ist mir was anderes jetzt schon 2x passiert, wo ich mich dann auch gefragt habe, ob das Problem vor dem Plattenspieler steht, oder ob es doch was anderes ist.
Und zwar ist mir bei den kleinen 45er-Singles jetzt schon 2x passiert, dass der Arm in der Einlaufrille aufsetzt, aber dann nach außen auf die Filzmatte abhaut. Habe ich da schlichtweg zu weit außen aufgesetzt oder kann sonst noch irgendwas falsch eingestellt sein? Gegengewicht und Anti-Skating habe ich wie in der Anleitung beschrieben nach dem Austarieren auf 2,0 eingestellt, daran sollte es also eigentlich nicht liegen. Vielleicht steht das Problem aber wie gesagt auch vor dem Plattenspieler und ist schlichtweg zu tapsig, um den Tonarm an die korrekte Stelle für die kleinen Platten zu schieben.
B-Bear
Stammgast
#9 erstellt: 13. Nov 2023, 19:05
Ich gehe mal davon aus, das die Auflagekraft und Antiskating entsprechend der BA und Tonabnehmer eingestellt wurde.
Wenn die Qualität mur manchmal bei bestimmten Platten auftritt, kann es auch an der
Pressung liegen.
Alternativ besorgst du dir eine Einstellschablone für den Tonabnehmer.

Gruß
Bernd
Thaddäus_Tentakel
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 13. Nov 2023, 19:25
Korrekt, ich habe mir die Anleitung auf der Homepage von Audio-Technica runtergeladen und alles danach eingestellt. Der Tonabnehmer war ja schon dabei, dementsprechend habe ich mich auch an die Werte in der BA (2,0 g für Auflagekraft und gleicher Wert fürs Anti-Skating) gehalten. Das sollte also passen, sofern ich da keinen Fehler gemacht habe (wüsste aber nicht, was man da großartig falsch verstehen könnte).

Die beiden Platten, bei denen mir der Arm abgerutscht ist waren schon recht alt und oft gespielt. Evtl. sollte ich mir da auch mal so ein Reinigungs-System besorgen, um solche Kamellen von tiefer sitzendem Schmutz zu befreien. Möglich, dass das auch eine Rolle gespielt hat. Bin aber natürlich im ersten Moment sehr erschrocken, als der Arm nach dem Aufsetzen statt nach innen nach außen lief und die Nadel auf der Filzmatte gelandet ist. Gott sei Dank hatte ich die Lautstärke in dem Moment noch stummgeschaltet, das hätte wahrscheinlich auch den Boxen nicht gut getan.
B-Bear
Stammgast
#11 erstellt: 13. Nov 2023, 19:50

Thaddäus_Tentakel (Beitrag #10) schrieb:
(wüsste aber nicht, was man da großartig falsch verstehen könnte).

Man sollte es nicht für möglich halten, aber einige User schaffen das

Dan gehen wir mal davon aus, das es an den verschmutzen Platten lag.
Trotzdem würde ich mir eine Schablone besorgen und die Position vom Tonabnehmer einmal kontrollieren.
Alle wichtigen Daten stehen ja in der BA.

Ich lasse den Lift erst ganz ab wenn ich sehe das die Nadel in der Rille läuft.

Gruß
Bernd
Gratwanderer_
Stammgast
#12 erstellt: 13. Nov 2023, 20:22
Ein toller Tonabnehmer kann auch den Klang verbessern.
Es gibt auch verschiedene Schablonen, die die Verzerrung zur Mitte hin verringern. Grundsätzlich soll das auch der Fluch des Plattenspieler sein. Ein Tangentialer soll das besser hinbekommen.

Cheers Ronny
B-Bear
Stammgast
#13 erstellt: 13. Nov 2023, 20:31

Gratwanderer_ (Beitrag #12) schrieb:
Ein Tangentialer soll das besser hinbekommen.


Auch für den Kurs?

Gruß
Bernd
Thaddäus_Tentakel
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 13. Nov 2023, 21:00
Was ist für die Reinigung eigentlich von solchen Systemen wie dem Knosti Disco-Antistat II+ oder der Schallplattenwaschmaschine von Big Fudge zu halten? Taugen die was, oder richtet man damit mehr Schaden an den Platten an, als man am Ende gut macht?

https://www.amazon.d...arbig/dp/B07H93BYM5/

https://www.amazon.d...C3%9F/dp/B07TYDCK6S/

Aktuell nutze ich nur eine Reinigungsbürste von Hama, mit der ich vor dem Abspielen ein paar Mal über die Platte bürste, bis der meiste Staub runter ist. Aber das Teil bürstet ja wirklich höchstens den losen Staub runter, tiefer sitzenden Dreck oder gar Fingerabdrücke usw. bekommt man damit ja nicht weg.
B-Bear
Stammgast
#15 erstellt: 13. Nov 2023, 21:17
Hier mal ein Link zum Plattenwaschen
Manche würden jetzt wieder eine Plattenwaschmaschine empfehlen, aber für die Reinigung von
ein paar Platten ist es dann doch etwas oversize.

Gruß
Bernd
Holger
Inventar
#16 erstellt: 13. Nov 2023, 22:24
Egal wie man vorher wäscht... Lufttrocknung in einem Ständer ist ein No-Go.

Bitte mal hier schauen: Cheap Thrill
applewoi
Stammgast
#17 erstellt: 14. Nov 2023, 01:56

Gratwanderer_ (Beitrag #12) schrieb:
Ein toller Tonabnehmer kann auch den Klang verbessern.
Es gibt auch verschiedene Schablonen, die die Verzerrung zur Mitte hin verringern. Grundsätzlich soll das auch der Fluch des Plattenspieler sein. Ein Tangentialer soll das besser hinbekommen.

Cheers Ronny


Die haben dafür ganz andere Probleme, vor allem wenn sie shcon en paar Jährchen auf dem Buckel haben.

Ich würde erstmal diese Schablone probieren, für meine Ohren ist die sogar besser als die Schön, zumindest was die Verzerrungen in den inneren Rillen anbelangt:

http://www.tanker.se/lidstrom/align.pdf
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