TML: Variationen?

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DiscoStu
Stammgast
#1 erstellt: 06. Mrz 2023, 21:16
Guten Abend an alle,

Eine grundsätzliche Frage zum TML Prinzip. Wenn ich einen durchsimulierten Bauvorschlag einer TML habe, inwieweit kann ich an den Parametern Änderungen vornehmen um das Gehäuse optisch anders zu gestalten?

Gegeben: Chassis sitzt am Anfang der TML, Öffnung am Ende der TML.
Gegeben und unverändert bleibt das Koppelvolumen (sagen wir beispielhalber 500ml)
Gegeben ist die Länge der TML (beispielhalber 1500mm)
Gegeben sind die Breite/Höhe der Line innen (beispielhalber 80mm x 15mm) <-- weder verjüngt noch geweitet

Frage 1: Wäre es nun möglich, die Line unter Einhaltung der Länge (1500mm) und des Koppelvolumens (500ml)
von 84mm x 15mm (=12,6cm²) auf kreisrunde 4cm (ebenfalls eine Fläche von 12,6cm²) abzuändern?

Frage 2: Wäre es theoretisch möglich, die im Original gefaltete Line zu begradigen, sprich ein Rohr von 4cm² und 1,5m Länge zu nehmen? Hier geht es mir lediglich um eine theoretische Frage, ob das Funktionsprinzip dadurch beeinträchtigt wird. Etwaige Dämpfungen durch zugebrachte Materialien in der Original TML sollen für diese Betrachtung an der Stelle keine Rolle spielen.

Danke für eure Meinungen!


[Beitrag von DiscoStu am 06. Mrz 2023, 21:18 bearbeitet]
kboe
Inventar
#2 erstellt: 07. Mrz 2023, 01:20
So lange Querschnitt und Länge und andere Parameter unverändert bleiben, bleibt auch die Funktion unverändert.
Die Form des Rohres spielt eine untergeordnete Rolle. Ein runder Querschnitt ist theoretisch optimal, je schmäler ein Schlitz wird, desto mehr Verluste wirst du haben.
Und ein gerades Rohr ist auch nicht optimal. Diverse Umlenkungen bzw. Knicke im Rohr vermindern ungewollte Oberwellen, während sie die gewollte Grundwelle kaum beeinträchtigen.
Such mal nach Bernd Timmermanns "fuzzy" TML.
DiscoStu
Stammgast
#3 erstellt: 07. Mrz 2023, 01:27
Ich danke dir für die Bestätigung meiner Annahme.
Nun eine weitere gewagte These: für das Projekt mit dem 3 Zoll Tangband Mini Subwoofer Chassis würde ich statt eine TML klassisch aus Holz zu bauen, einen flexibelen Plastikschlauch nehmen mit passendem Querschnitt und Länge, und verlege diesen in einer Holzkiste sehr platzsparend. Wie genau die Form aussieht muss ich dann schauen. Mir schwebt da eine Spirale vor, die sich um die 450ml Volumen für die Chassiskammer legt. Ein Ende des Schlauchs an die Kammer, ein Ende offen nach außen.

Und dann wird das Ganze mit Beton oder ähnlichem zugegossen. Vllt reicht auch schon Bauschaum...Details 😅

Gibt es hier grundsätzliche Denkfehler?
lonelybabe69
Inventar
#4 erstellt: 07. Mrz 2023, 14:06
Hallo!
Wenn man eine tml umfalten will, müssen zum einen die Querschnitte wie auch die Länge der Mittellinie möglichst exakt übereinstimmen.

Eine mehrfach gefaltete Linie zu entfalten bzw. als gerade ausführen zu lassen, bringt leider Nachteile mit sich, weil sich dadurch die Resonanzen stärker ausbilden. Sprich = Je öfter eine Linie gefaltet ist, desto besser werden die Resos abgeschwächt.

lonelybabe69
Inventar
#5 erstellt: 07. Mrz 2023, 14:12

DiscoStu (Beitrag #3) schrieb:
einen flexibelen Plastikschlauch nehmen mit passendem Querschnitt und Länge, und verlege diesen in einer Holzkiste sehr platzsparend. Wie genau die Form aussieht muss ich dann schauen. Mir schwebt da eine Spirale vor, die sich um die 450ml Volumen für die Chassiskammer legt. Ein Ende des Schlauchs an die Kammer, ein Ende offen nach außen.

Und dann wird das Ganze mit Beton oder ähnlichem zugegossen. Vllt reicht auch schon Bauschaum...Details 😅


jaaaa, Theorie und Praxis ist ja sone Sache

Wie hast du vor, mit dieser Art und Weise die Bedämpfung abzustimmen?




P.S- planst du den Minirig Sub3 nachzubauen?
Tech Spec Parts_Minirig Sub 3 - Driver_0


[Beitrag von lonelybabe69 am 07. Mrz 2023, 14:16 bearbeitet]
DiscoStu
Stammgast
#6 erstellt: 07. Mrz 2023, 14:32
Absolut valider Punkt, da hast du Recht. Da habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Ich finde die theoretische Idee grade zu spannend, um das dadurch ad acta zu legen.
Den Schlauch mit Dämmung zu befüllen und damit zu experimentieren ist evtl mehr Aufwand. Ein durchsichtiger Schlauch sollte hier schon etwas helfen um sich zu orientieren. Vllt wird das auch nach ein paar Versuchen als nette Idee wieder weg gelegt, aber versuchen wollte ich es mal. Daher grundsätzlich die theoretischen Fragen, ob es in der Theorie Denkfehler gibt, oder nicht.

Soweit ich das alles zusammengefasst habe, klappt es, wenn man die Parameter nicht ändert (Querschnitt, Länge der TML)


[Beitrag von DiscoStu am 07. Mrz 2023, 14:37 bearbeitet]
DiscoStu
Stammgast
#7 erstellt: 07. Mrz 2023, 14:36
Haha, nein der Minirig ist mir nicht bekannt. Aber cool, dass jmd das schon so gemacht hat. Die Idee dahinter ist ja ähnlich, genau. Ich fand es halt spannend, dass man eine TML (zugegeben für eher kleine Treiber, bei größeren Chassis lohnt sich das Schlauch Ding weniger) sehr sehr platzsparend realisieren könnte, es absolut einfach nachzubauen ist für jeden Laien ohne Kenntnisse in Holzbearbeitung oder Werkstatt.
d-ybom
Stammgast
#8 erstellt: 07. Mrz 2023, 15:27

DiscoStu (Beitrag #3) schrieb:

Nun eine weitere gewagte These: für das Projekt mit dem 3 Zoll Tangband Mini Subwoofer Chassis würde ich statt eine TML klassisch aus Holz zu bauen, einen flexibelen Plastikschlauch nehmen mit passendem Querschnitt und Länge, und verlege diesen in einer Holzkiste sehr platzsparend. Wie genau die Form aussieht muss ich dann schauen. Mir schwebt da eine Spirale vor, die sich um die 450ml Volumen für die Chassiskammer legt. Ein Ende des Schlauchs an die Kammer, ein Ende offen nach außen.

Und dann wird das Ganze mit Beton oder ähnlichem zugegossen. Vllt reicht auch schon Bauschaum...Details 😅

Zum testen könntest Du KG Rohre in der Gesamtlänge nehmen, entweder gerade oder mit Bögen.
Die evtl in MDF-Kreuz fixieren oder aufrecht als Up- oder Down-Firing Subwoofer.
Ca die letzte Hälfte mit Akustikvlies locker dämmen da es ansonsten rohrig dröhnt.

Solange die Rohre und Bögen nicht defekt sind kann man die idR auch wieder im Baumarkt zurückbringen.

Falls Du einen Schlauch in Beton gießen willst solltest Du beachten, dass Beton oder Zement nicht wirklich gut fließt und zu schmale Öffnungen hohl bleiben.
Besser wäre evtl Schlauch unten befestigen, erste Lage Beton eingießen und Schlauch weiter reindrücken, nächste Lage Beton und so weiter damit es keine Hohlräume gibt. Der hohle Schlauch wird dann aber vermutlich Auftrieb haben, evtl mit Draht fixieren.
Dann mind 1-2 Tage trocknen lassen, je nach Gesamdicke auch länger.
Aber das Gewicht von Beton nicht unterschätzen.
Beton an sich ist auch nicht wirklich stabil, genug Dicke an den Seiten inkl Armierungsgewebe aus Kunststoff einberechnen, sollte grob mind 2-3 cm Dicke seitlich haben.

Für einen Mini-Subwoofer hören sich 1,5 m für eine Viertelwelle aber etwas kurz an.

Ich habe einen TB W4-1320 in 1 m KG Rohr DN110 und zwei SPH-165* in je 1 m KG Rohren DN160, hört sich gut an und Bass ist knackig, trocken und tief.


[Beitrag von d-ybom am 07. Mrz 2023, 15:53 bearbeitet]
DiscoStu
Stammgast
#9 erstellt: 07. Mrz 2023, 15:55
Ja, das hatte ich auch schon überlegt. Je nachdem wie eng der Schlauch gewickelt ist, sind die Zwischenräume recht klein. Damit fiele PU Schaum auch raus. Epoxidharz würde gehen, wenn auch recht teuer. Aber man könnte ein nettes Gehäuse zaubern. Ich werde am WE erstmal tüfteln und mit REW messen. Das schönste Gehäuse bringt nichts, wenn es nicht klingt.
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