Transistorverstärker, die II.

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Phorminx
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 24. Nov 2007, 19:32
Recht weit bin ich ja noch nicht gekommen, aber ich glaub die "Basics" sitzen jetzt so einigermaßen; dafür hängt's beim nächsten Schritt: Ich hab einen einfachen Differenzverstärker mit einer Stromquelle aufgebaut (bzw. in der Simulation), die Testbedingungen sind vorerst folgendermaßen: Ub +- 12V, Transistoren BC547B, Rc = 2k3; Stromquelle: U0 = 4,7V (Zener), Re = 3k

Nach meinen Berechnungen sollte die untere Ausgangsspannugsgrenze ca. bei -6V liegen, in der Simu werdens aber nur 0V. Außerdem hab ich dann ein Problem mit der nächsten Stufe (Emitterstufe), die eigentlich auf knapp an die Betriebspannung verstärken sollte. Aber 1. kann ich nur gute Ergebnisse mit Gegenkopplung erreichen, die die maximale Ausgangspannung wieder senkt, 2. scheint wohl der niedrige Eingangswiderstand der Emitterstufe meinen Differenzverstärker zu stören.
Sind also ein paar V unter der Betriebsspannung ok und muss ich für die 2.Stufe ein bootstrap Schaltung bauen oder geht das ganze eleganter (oder baut die Simu sogar Mist)?

Thx
Ultraschall
Inventar
#2 erstellt: 24. Nov 2007, 21:56
Null Volt ist Sättigung (Ub=Uc) der Diff.-transistoren. Deren Basis liegt immer auf Null Volt. Erklärt das die Sache?
Wenn nicht, kann ich es noch ausführlicher erklären.

Der Rest ist auch normal so.

Abhilfe: schalte nach der Differenzstufe und vor die Emitterstufe einen Impendanzwandler.
Dann spendiere dem Diff.-verstärker eine aktive Last...was die ausmacht, Du wirst staunen.

Ein paar Volt unter plus Ub sind okay und logisch, weil Sättigungsspannung der Transistoren etc.; Simu ist also okay.
Eleganter ist es die Treiberspannung einige Volt höher als die Endstufenspannung zu machen.
Phorminx
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 25. Nov 2007, 17:05

Ultraschall schrieb:
Null Volt ist Sättigung (Ub=Uc) der Diff.-transistoren. Deren Basis liegt immer auf Null Volt. Erklärt das die Sache?


Mhm, noch nich so ganz. Tietze schreibt:

min{Ue1, Ue2} > U0,min + (-Ub) + Ube

minimale Ausgangsspannung der Stromquelle:

Ua,min = U0 - Ube + Uce,sat

ergibt eingesetzt:

U0 - Ube + Uce,sat + (-Ub) + Ube = U0 + Uce,sat + (-Ub)

bei U0 = 4.7V kommt dann raus:

4.7V + 0.2V - 12V = -7.1V

Eigentlich hätt ich nicht einsetzen dürfen, weil ich unterwegs den Bezugspunkt ändere (Differenzverstärker symmetrische Spannungsquelle, Stromquelle nicht), aber im guten und ganzen sollte die Rechnung doch so stimmen, oder nicht?

Und wie meinst du das mit der aktiven Last? Diff mit Stromspiegeln?

Danke auf jeden Fall!
Ultraschall
Inventar
#4 erstellt: 25. Nov 2007, 18:29
Stelle mal bitte die Schaltung hier rein, dann lässt es ich besser drüber reden.

Ansonsten aktive Last siehe hier V4:
http://www.speaker.e...3/mod3Spice(sch).gif

V11 ist hier der Impemdanzwandler zwischen Diff. und "Treiber" V15.
Phorminx
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 25. Nov 2007, 19:30
http://img140.imageshack.us/my.php?image=planwm3.jpg

Bis auf den Differenzverstärker is alles Nonsens, vor allem die "Gegenkopplung über alles" is ein Relikt aus missglückten Versuchen. Die diffverstärkerinterne Gegenkopplung verursacht btw. NICHT die 0V-Grenze.
Ultraschall
Inventar
#6 erstellt: 25. Nov 2007, 20:03
Mache mal
R1 = 1k5
R9=5K
R11=100
und schon flutscht es - außer Übernahmeverzerrungen, weil Du der Endstufe keine Vorspannnung gibst.
Phorminx
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 25. Nov 2007, 22:33
nö, tuts nicht

Zumindest kommt ohne GK nur Schrott² raus. Aber ich mach jetzt erst mal nen Impendanzwandler + deine aktive Last hin.


[Beitrag von Phorminx am 25. Nov 2007, 22:33 bearbeitet]
Phorminx
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 26. Nov 2007, 22:03
http://img411.imageshack.us/my.php?image=planty5.png

Das ist mein neuer Versuch, natürlich noch ausbesserungsfähig mit Vorspannung und so. In der Simulation gehts grad ganz gut, ich hab hohe Verstärkung und mit GK kaum Verzerrungen. Was sagt ihr dazu? Wird das auch in Hardware noch so rosig aussehn?

thx, Phorminx


[EDIT]Ok, doch ein krasser Fehler drin: wenn ich das jetzt richtig sehe, übernimmt die Spannungsverstärkung doch nur die eine Emitterschaltung. [/EDIT]


[Beitrag von Phorminx am 26. Nov 2007, 22:20 bearbeitet]
Phorminx
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 29. Nov 2007, 22:26
So jetzt aber!

http://img102.imageshack.us/my.php?image=planiq8.png

Das ist mal eine in der Simu komplett funktionierende Endstufe. Die werd ich aufbauen und testen, danach kommt son schnickschnack mit Gleichspannungsabschaltung und so dran. Die Transistoren sind übrigens nicht die, die später auch verbaut werden, sondern nur irgendwelche nicht-ideale Typen.

mfG,

Phorminx
Ultraschall
Inventar
#10 erstellt: 29. Nov 2007, 23:41
Die funktioniert so aber auch nur in der Simulation.

Willst Du mehr wissen?
Phorminx
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 29. Nov 2007, 23:51
Ne absolut nich

Darf ich raten? Der Stromspiegel geht nicht, weil meine Transistoren zu unterschiedlich sind?

Mögliche Abhilfe (kA, ob das viel bringt):
a) noch einen Referenzstrom mit dranbaun (Stromspiegel über die Stromquelle vom Diff erweitern)
b) doch 1k Collector Rs einbauen.

c) keins von dem, ich lieg total daneben.

Also schieß los, wo ziepts?
Ultraschall
Inventar
#12 erstellt: 30. Nov 2007, 01:01
Den Stromspiegel musst Du mit Emitterwiderständen versehen.

Hast Du dich mal gefragt, wieso in anderen Endstufen in den Emitter- bzw. Sourceleitungen der Endstufen immer so kleine Widerstände von 0,1..0,5 Ohm drin sind?
Ds ist viel interessanter.

Außerdem optimal ist die Schaltung außerdem nicht.......Dazu morgen mehr.
Phorminx
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 30. Nov 2007, 09:52
Ok, als doch die dummen Rs am Diff. Irgendwie will ich die Teile nicht...

Die Rs am Ausgang sind doch meines Wissens "nur" für die Strombegrenzung, also für die Funktion an sich unerheblich. Außerdem kann man ohne die auch nen Elektromotor rocken ;-)

Was an der Schaltung nicht optimal ist, ist denk ich folgendes:
- Ruhestrom nicht einstellbar (die 3er Diodenkette durch eine Spannungsquelle ersetzten?)
- Die minimale Ausgangsspannung liegt bei -6V, d.h. die andren 6V hab ich verschenkt (als U0 müsst ich dann halt vlt. 1.8V (LED) hernehmen und nicht die 4.7V Z-Diode).
- Einstellbare Offsetkompensation, da hätte ich an ein Poti in der GK des Diffs gedacht (ich hab ja schon 2 leicht verschiedene Werte eingestellt)
- Schwingungen vermeiden. KA ob überhaupt welche auftreten, drum wollt ich ihn bauen.


Hab ich noch was vergessen? Bitte ergänzen!


mfG,
Phorminx
Ultraschall
Inventar
#14 erstellt: 30. Nov 2007, 10:26
Die "dummen R's" R7 R8 am Diff sind gut. Sie bilden eine lokale Gegenkopplung, linarisieren damit die Eingangssufe, erhöhen deren Eingangswiderstand, senken zwar etwas die Verstärkung des Diff. - das führt aber zu insgesamt besseren dynamischen Verhalten des Verstärkers.

Die R's 0,1...0,5 Ohm am Ausgang, dienen neben einer klitzekleinen Art der Signal-Gegenkopplung(die ist hier sehr nebensächlich) in der Hauptsache dem Stabilhalten des Ruhestromes !! Hast Du die nicht drin, läuft dir Endstufe thermisch hoch, der Ruhestrom steigt immer weiter bis es die Endtransistoren killt.
Unnötigerweise würde die heute keiner der pfennigfuchsenden Hersteller einbauen, sie tun es alle, aus guten Grund.

Ja, Z-Diode durch LED Farbe grün ersetzen wäre gut. Würde etwas mehr Ausgangspegel geben.
Aber ich meinte mit nicht optimal, auch und vor allen das "Gedöhns" mit und um Q13 Q14 ----alles rausschmeißen!!!
Die Dioden D6 D7 D8 direkt zwischen die Kollektoren von Q4 Q12 schalten.
Besser statt drei Dioden ein Transistor als Ube-Multplikator beschaltet, damit ist der Ruhestrom dann einstellbar.

Verstärkung R5 zu R10 ist zu hoch eingestellt, da reicht ca. 10 fach praktisch völlig aus. Also R10 auf 2k2 und R5 auf 220 setzen. Wird den Offset gleich drücken.
Über das Einstellen würde ich Moment noch nicht nachdenken. Du hast genügend andere schwere Probleme in der Schaltung drin.



Ob der Verstärker Schwingt???
NA KLAR!!!!SICHER!!!

Stelle mal in der Simu bei den Spannungsquellen einen Innenwiderstand von 0,1 Ohm ein Wenn das dann nicht schon in der Simu schwingt....ist die sehr bescheiden, was mich bei SWCAD3 wundern würde. Es sollte schwingen.
Du hast keine Konstantstromquelle über einen Kondensator von den Schwankungen der Betriebsspannung entkoppelt. Das ist in der Praxis tödlich.
Also über D1 100µ drüber, senkt auch das Brummen. Die anderen sich gegenseitig selbstbeschäftigenden Konstantstromquellen Q13 Q14 fallen ja raus.
Über D6 D7 D8 noch insgesamt eine Kondensator 100n...1µ.

Und die Speisespannung schön abblocken und dann in der Simu bei den Abblock-C's einen Innenwiderstand von 0,03 Ohm einstellen. Bringt recht realistische Ergebnisse.

Na dann, sei heute fleißig.

Grüße

Lothar Kowalik
Phorminx
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 30. Nov 2007, 15:10
Hm, wundert mich jetzt ein wenig - große Teile der Schalung sind ausm Tietze übernommen, besonders der komplette Leistungsteil. Also kA warum Q13/Q14 Schwachsinn sein sollen.
Das mit den Kondensatoren über den Stromquellen ist mir auch neu: weder im Tietze noch in zucker's "Endstufenberechnung" hab ich die gefunden. Aber bevors ein Griff ins Klo wird kommen die Dinger halt hin.(0815-)Elkos sind ok?


[EDIT] Habs grad mit den Serienwiderständen ausprobiert: es schwingt nicht, die Versorgungsspannung wackelt so um die 0.5V [/EDIT]


[Beitrag von Phorminx am 30. Nov 2007, 15:29 bearbeitet]
Phorminx
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 30. Nov 2007, 18:31
So, also unter den härteren Bedingungen getestet und bis 100k Hz sehr gut bestanden: http://img255.imageshack.us/my.php?image=planbp6.png

Den Leistungsteil hab ich (noch) vom Prinzip her so gelassen wie er vorher war. Der Einstellkram kommt noch - wobei mir einfällt, dass ich in LTSPICE keine Potis dafür gefunden hab. Muss man die irgendwo seperat runterladen?

oh großer Ultraschall, mögest du doch diesen Schaltplan wenigstens teilweise billigen!
Ultraschall
Inventar
#17 erstellt: 30. Nov 2007, 21:41
Was bei Zucker kein 0815 Elkos in den Konstantstromquellen? Muss ich selbst gleich schauen.... und Tietze Schenk erklärt das Prinzip und für das Prinzip der Konstanstromquelle ist ein Elko nicht erforderlich, in der rauheren Praxis mit realen Spannungsquellen schon.


http://files.hifi-fo...sfet/Mosfet%207d.GIF
C3 C7!!....habe allerdings auch ein Schaltbild von ihm gefunden wo kein Elko drin ist. Viel sicherer ist mit und erhöht einfach die Speisespannungsunterdrückung.

Lass mal Q13 Q 14 raus, wie ich Dir gesagt habe (Die beschäftigen sich wirklich nur sinnlos gegenseitig!) es geht auch ohne sie und sollte auf keinen Fall schlechter sein, als mit denen.
C7 C11 sind okay. Rauslassen würde ich C9 - Erfahrung, habe auch schon versucht an dieser Stelle einen C reinzusetzen, um Verstärker zu verbessern, es wurde schlechter.

Grüße


[Beitrag von Ultraschall am 30. Nov 2007, 21:42 bearbeitet]
zucker
Inventar
#18 erstellt: 30. Nov 2007, 22:21
Ave,


Der Einstellkram kommt noch - wobei mir einfällt, dass ich in LTSPICE keine Potis dafür gefunden hab. Muss man die irgendwo seperat runterladen


D6, D7, D8?
Mußt Du nehmen einzelne R für die Uv der Endstufe.

Hier R31/P2, allerdings mit echter Uv Erzeugung.
http://files.hifi-forum.de/Zucker/Selbstbau/760W/MK1.wmf


Hm, wundert mich jetzt ein wenig - große Teile der Schalung sind ausm Tietze übernommen, besonders der komplette Leistungsteil. Also kA warum Q13/Q14 Schwachsinn sein sollen


TS hat hier eine Möglichkeit der Ansteuerung aufgezeigt. Es wird dabei bei kommender positiver Halbwelle das Niveau am Punkt K D8 / C Q13 auf positiveres bis positives gezogen. I aus Q14 würde damit gezwungen, seinen Weg über Q7 / Q5 / R2 nach Masse zu pressen, Q8 schließt.
Eine negative Halbwelle öffnet Q8 und Q6, so das I von der Masse über R2 nach Ub fließen kann.

Das ist so erstmal korrekt, erfordert aber für Ua~ max eine genauso große Ue~. Die erreichst Du zwar mit der U-Treiberkombination Q4/Q10, ist aber Doppelmoppel. Die Quellen mit Q14 / Q13 können wegbleiben.

Nun ist aber Q10/Q4 eigentlich auf der falschen Seite angeordnet. Eine als U-Treiber fungierende Stufe hat im Normlafall nur einen T, um den max U-Hub machen zu können. Eine I-Quelle zur Uv-erzeugung kann aus einer Darlingtonschaltung bestehen.
Q4 würde als U-Treiber genügen, Q12 kann um einen weiteren NPN ergänzt werden, muß aber nicht, da dadurch auch durch die Uv über die gesamte Stufe der Aussteuerungsgrad der Endstufe um diesen Wert gemindert wird, bzw. sich dann eine unsymm. Aussteuerung ergibt. Entgegnen kann man dem mit einer höheren Ub für die Vorstufen.

D1 kann eine LED verpasst werden (Uf 1.8V), R1 gegen Masse geschalten mit einem Wert von 2K. Das ergibt 5mA If. R1 müßte nämlich nach Deinem Plan ein 2W Typ sein, da 1.54W Ptot an ihm abfallen. Selbiges trifft für die 4.7 Z (1N 750) zu. R6 muß dann für 2mA (wie in Deinem Plan) 560R bekommen.
Damit wäre die Uv für Q12 als Konstantquelle abenfalls nur 1.8V und nicht 4.7V, wie in Deinem Plan.
Damit über Q12 ein ordentlicher Querstrom fließen kann, darf R9 für 20mA nur 56R haben.

Q10 und R3 fallen ganz weg, R17 wird unter folgenden Betrachtungen auf xxx R festgelegt:

Q9/Q11 bekommen jeder 330R Emitter-R verpasst. Über ihnen sollen bei 1mA für jeden Diffarm 330mV abfallen. Die Uce Strecke wird in etwa 1V abfallen lassen, so daß an den C`s des Spiegel eine Uv gegenüber Ub+ von 1.4V abfallen wird. Diese 1.4V - 0.7V Ube des Q4 / 20mA Querstrom ergibt für R17 einen Wert von 36R.

Da die Stromquelle nun auf der negativen Seite ist, der U-Treiber auf der postiven liegt, wird die Ankopplung der Stromtreiber an der K von D8 vorgenommen, so wie Du das auch im Plan hast. Q13 und Q14, mit allem Zubehör, werden eliminiert.

Q7/Q8 - R12/R13 - diese R sind erheblich zu hoch. Bei 2 x 12V Ub wird an 8R Last ein I von ca. 1.5A Ics fließen. Q5 würde nun bei 1K für R12 schon ab 700µA angekoppelt werden. DFas ist definitiv zu niedrig, da ein Leistungs-T erst ab ca. 10mA etwas brauchbares tut. Diese 10mA verlangen in etwa 400mV Ube, was für R12(R13) einen Wert von ca. 43R verursacht. In dem Fall wird aber mit dem 2907/2222 als Treiber nix mehr, da 270mA Ics im trockenem Querstromzustand ohne benötigtem Basisstrom für die End-T Essig ist. Es fallen dann schon mal wenigstens 3.5W Ptot an ihnen ab.


[Beitrag von zucker am 30. Nov 2007, 22:31 bearbeitet]
Phorminx
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 01. Dez 2007, 13:38
Vielen Dank erstmal!

Ich hätt noch ein paar Fragen
- ich hab einen 120VA 2*30V Trafo rumliegen, is schrott oder?
- Stromspiegel, Kaskodeschaltungen etc. schauen aufm Papier alle so genial aus, aber wird das diskret aufgebaut auch was? Sonst würd ich manches ganz anders machen.
- wie komm ich auf sinnvolle Ruhestromgrößen? In der Simu geht alles von 200µA bis 10A. Ich hab halt jetzt beim Diff einfach mal die 2mA gewählt.
- warum ist der Treiber auf der falschen Seite? Wegen der geringern Stromverstärkung eines PNPs?
- Gibt es und wenn ja wo Referenzen wo X-Transistorentypen drinstehn, wofür sie gebraucht werden, womit sie komplementär sind...
zucker
Inventar
#20 erstellt: 01. Dez 2007, 20:57
Da Du oben schriebst, den "Endstufenfred" gelesen zu haben und TS hast, nahm ich eigentlich an, daß einiges klar ist ?.?


- ich hab einen 120VA 2*30V Trafo rumliegen, is schrott oder?

Für 8R Last ist der Trafo schon zu gebrauchen. 80W sin sollten möglich sein.


- Stromspiegel, Kaskodeschaltungen etc. schauen aufm Papier alle so genial aus, aber wird das diskret aufgebaut auch was? Sonst würd ich manches ganz anders machen

Sic her geht das, eventll. müssen die T selektiert werden oder zumindest ein Emitter-R als Cermet ausgelegt sein, um Differenzen hinsichtlich der Ube auszumerzen. Der h21e sollte aber schon im Rahmen von 5% Toleranz bleiben.


- wie komm ich auf sinnvolle Ruhestromgrößen? In der Simu geht alles von 200µA bis 10A. Ich hab halt jetzt beim Diff einfach mal die 2mA gewählt.

Tja, das ist eben Simu.
Der Diffstrom kann nicht einfach wahllos gegeben werden. Es kommt dabei auf die gewünschte obere Grenzfreq und die Anpassungen der nachfolgenden Stufen an. Von daher muß immer rückwärst berechnet werden. Dazu steht aber auch einiges im "Endstufenfred".


- warum ist der Treiber auf der falschen Seite? Wegen der geringern Stromverstärkung eines PNPs?


Der U-Treiber ist nicht auf der falschen Seite - eine Darlingtonkombination ist dort fehl am Platz, weil an ihr zu viel Aussteuerspannung verloren geht.


- Gibt es und wenn ja wo Referenzen wo X-Transistorentypen drinstehn, wofür sie gebraucht werden, womit sie komplementär sind...


Klar, der Schlüssel dazu heißt Typ. Ein BD wird ein SI T für Leistungsanwendung sein, daher "B" und "D". Ein BC wird ein SI für NF Kleinsignalanwendungen sein, daher das "C", F steht dann für HF Anwendungen.
Bei 2N und den Japanern ist das nicht so, dort hat man einerseits etwas wahllos typisiert, zum anderen einfach weitergezählt.

Als Lektüre zum nachsehen verwende ich "Jaeger Elektronik Vergleichstabelle". Auch hat es im Netz eine Datenbank, "datasheet" oder so ähnlich.
Phorminx
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 01. Dez 2007, 21:21
Naja, ich dachte halt, dass der Trafo bescheiden ist, weil er eine Spannung nach den Ladeelkos von ~85V produziert. 120 VA reichen wenn ich richtig überschlagen hab dann auch wirklich nur für die Leistungstransistoren, ich müsste also - was ich ohnehin vorhab - für die Treiber eine noch höhere Spannung nehmen, sagen wir 90V. Und damit bin ich an einem Punkt angekommen, an dem mir datasheets und codes nicht viel weiterhelfen: Ich brauch eine Übersicht, in der ich schnell und einfach sehen kann, welcher Transistor die 90V mit macht und welche Eigenschaften er sonst noch so hat. Ich schau mich also mal nach dieser "Jaeger Elektronik Vergleichstabelle" um. Ich hoff man kann das Ding auch irgenwo bestellen...
Phorminx
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 28. Dez 2007, 19:37
So. Das ist jetzt die vorläufige Endversion, zuminderst vom Prinzip her. Die Betriebsspannung wird noch nach oben geschraubt (Rs werden dementsprechend angepasst, sonst muss denke ich nix verändert werden), damit ich 80 - 120W aus dem Teil krieg und der Verstärkungsfaktur wird noch mal halbiert (mindestens).

http://img185.imageshack.us/my.php?image=endstufede3.png

Eigentlich bin ich recht zuversichtlich, dass es so funktioniert, aber bitte bewahrt mich vor evtl. Fehlschlägen beim Aufbau. Danke.

PS: sämtliche Transistoren werden erst noch gewählt! Die Angaben im Plan sind nicht zu beachten.
Ultraschall
Inventar
#23 erstellt: 28. Dez 2007, 20:00
Gefällt erst mal.
(Nur R1 würde ich auf 1K erhöhen. Das siebt besser.)
Phorminx
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 28. Dez 2007, 20:19
Danke Dir! Prima auch, dass das hier immer so schnell geht.

Jetzt noch Spannung rauf, Teile kaufen, löten und ab gehts. *vorfreu*
5_0_H_z_S_
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 28. Dez 2007, 20:37
Bitte ( u. a. ) beachten:

bezüglich Endtransistoren:

- Einhalten der SOAR auch im Überlastfall;
- Einstellung des Ruhestroms und Stabilisierung über Betriebstemperaturbereich ( eventl. Poti ? ) !

Viel Glück / 5 0 H z S
Phorminx
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 28. Dez 2007, 21:13

5_0_H_z_S_ schrieb:
Bitte ( u. a. ) beachten:

bezüglich Endtransistoren:

- Einhalten der SOAR auch im Überlastfall;


Als Endtransitoren hätte ich mir bislang 2SC5200 & 2SA1943 (von reichelt) vorgestellt. Bei nem Supergau würde die komplette Stufe vermutlich trotz meiner Strombegrenzung abrauchen, drum kommen vor die beiden Leistungstransen noch entsprechende träge Sicherungen.


5_0_H_z_S_ schrieb:

- Einstellung des Ruhestroms und Stabilisierung über Betriebstemperaturbereich ( eventl. Poti ? ) !


Wie meinst du das jetzt genau? Ruhestrom-Poti is ja vorhanden (P1, R3; SWCAD kann nur keine "echten" Potis). Q10 pack ich dann noch ans Kühlblech, damit das ganze etwas temperatur(un)abhängiger wird. Bei Überhitzung ist eine Brechstangenmethode per NTC & Relais vorgesehen (nicht schlagen!)


5_0_H_z_S_ schrieb:

Viel Glück / 5 0 H z S


Danke, werd ich brauchen^^
5_0_H_z_S_
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 28. Dez 2007, 21:37
T'schuldigung, hätte ich natürlich merken müssen, das mit dem Poti. -

Als Endtransistoren würde ich mit "langsameren" anfangen, zuerst 2N3055 + 2N2955 ( oder so ähnlich ), haben statt 30 MHz nur 1 Mhz, könnte günstiger bezgl. Schwingneigung sein (?).
Sicherungen eventl. in Ausführung "flink" ( ? ).

Viel Spass !
Phorminx
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 28. Dez 2007, 23:38
2N3055 + 2N2955 würden bei erhöhter Betriebspannung (~60V) laut DB versterben. Für "oder so ähnlich" fehlt mir leider die Erfahrung, die beiden anderen hab ich auch aus einer anderen Schaltung geklaut. Wären für alles andere außer den Treibern / Ruheströmling BC546, BD556 oder ähnliche (<- da kenn ich sogar welche ) ok?
5_0_H_z_S_
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 29. Dez 2007, 00:01
BD317, BD318 haben 100V / 16A bei 1Mhz Transitfrequenz.

Sind vermutlich teuer [ TO3-Gehäuse, u.U. nur von Motorola erhältlich ( wenn überhaupt noch )].

Bei den vorhandenen Japan-Typen eventuell C von ca. 220pF ( probieren ! ) jeweils zwischen B-C schalten und statt Lautsprecher anfangs Leistungswiderstand oder Auto-Glühbirne anschliessen.

Den Basiswiderstand bei den Endtransistoren zum Schluss fortlassen, weil sonst Ausschaltzeit zu gross => kurzzeitiger Strom über beide Endtransistoren !

Alle Vorschläge ohne Gewähr !!!

Gruss 5-0-H-z-S

===========================

... Gestern standen wir kurz vorm Abgrund, heute sind wir einen Schritt weiter ...
5_0_H_z_S_
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 29. Dez 2007, 00:04
Ach ja, auch bei den Treibern auf hinreichend robuste
Typen achten !
"BC 107" in 80V-Version wären mir etwas zu riskant.

Noch'n Gruss
audiophilanthrop
Inventar
#31 erstellt: 29. Dez 2007, 02:08

Phorminx schrieb:
Als Endtransitoren hätte ich mir bislang 2SC5200 & 2SA1943 (von reichelt) vorgestellt.

Sind die auch echt?
_Preamp_
Stammgast
#32 erstellt: 29. Dez 2007, 11:52
[quote="Phorminx"]Bei nem Supergau würde die komplette Stufe vermutlich trotz meiner Strombegrenzung abrauchen, drum kommen vor die beiden Leistungstransen noch entsprechende träge Sicherungen.[/quote]

Halbleiter sind die schnellsten Sicherungen die es gibt...


Als Endtransistoren eignen sich auch:

MJ15003
MJ15004

MJL1302A
MJL3281A

MJL4281A
MJL4302A

Gibt es alle bei Reichelt von ON-Semi, also ehemals Motorola. Hab' schon gehoert dass Reichelt auch nur "Counterfeits" liefert, aber das muesste man mal ausprobieren.


Gruss, Lasse


[Beitrag von _Preamp_ am 29. Dez 2007, 11:54 bearbeitet]
Phorminx
Ist häufiger hier
#33 erstellt: 29. Dez 2007, 16:51
Oh je. Ich hab schon befürchtet, dass ich mir evtl. Piratentransitoren einhandle und deswegen extra reichelt dazugeschrieben. Aber mir ist sowieso aufgefallen, dass reichelt nicht mal die benötigten Trafos hat (angepeilt: 2x25V, 300VA), auch Conrad, Bürklin, CSD, Geist (mit Ringkerntrafo 2X24V/2x4.7A/225VA noch am nächsten dran) und auch Pollin scheitern alle. Amplimo hätte zwar den Trafo aber sonst nix. Gibts nicht eine Bezugsquelle wo ich alle Teile auf einmal und ungefälscht herkrieg?
[EDIT]Bin grad über Farnell gestolpert. Da gäbs den Trafo und die beiden Japantransistoren: 4€/St von "Magnatec" - woher die die Transistoren haben, weiß ich nicht [/EDIT]


@50HzS:
Die Basistransistoren hab ich eingebaut, um einem Schwingen vorzubeugen. Ich werds dann mal mit & mal ohne probieren (und ein Pärchen Endtransen mehr kaufen).


@_Preamp_:
Wenn ich das richtig sehe, muss die Strombegrenzung relativ großzügig angelegt werden, damit bei voller Aussteuerung die Signale nicht geköpft werden (8.5A bei 100W an 4Ohm?!). Fließt mir jetzt aber im worst case ein starker Gleichstrom über die Transistoren, reicht der locker um trotz Strombegrenzung die selbigen zu einzuäschern. Also hätte ich jetzt leicht unterbemessene, aber dafür träge Sicherungen eingebaut, die dann dafür sorgen sollen, dass der Strom noch rechtzeitig ganz abgeschaltet wird. Ich weiß natürlich nicht, ob's wirklich was bringt.
Auf reichelt.de kann ich übrigens nicht erkennen, von welchem Hersteller die Transistoren in deiner Liste (thx!) sind.

Und noch mal an alle: vielen, vielen Dank.


[Beitrag von Phorminx am 29. Dez 2007, 17:09 bearbeitet]
_Preamp_
Stammgast
#34 erstellt: 29. Dez 2007, 17:19

Phorminx schrieb:
Auf reichelt.de kann ich übrigens nicht erkennen, von welchem Hersteller die Transistoren in deiner Liste (thx!) sind.


Dann bestell' dir den Katalog . Da steht's dahinter, Inchange oder ONS.

edit: Die teuren sind von ONS


Wenn du bei den Transistoren mit dem Strom uebertreibst, sind die Dinger weggesprengt bevor die Sicherung auch nur warm wird. Wenn die SOA nicht ausreicht, hilft wohl nur parallel schalten.


Zu den Trafos: Ist zwar nicht besonders schick, aber du kannst um einen Ringkerntrafo noch "Hilfswicklungen" winden. Z.B. um einen 18V-Trafo ein paar Windungen, die etwa 6V bringen und dann phasenrichtig in Reihe schalten. Geht auch andersrum, um von 30V ein paar runterzunehmen. Lautsprecherlitze (1,5qmm) ist gut geeignet.


Gruss, Lasse


[Beitrag von _Preamp_ am 29. Dez 2007, 17:20 bearbeitet]
BigEggMC
Stammgast
#35 erstellt: 30. Dez 2007, 01:29
juten abend,
zu deinem trafoproblem könnte dir evt www.schuricht.de weiterhelfen, die haben ne menge trafos, zwar nicht ganz billig aber dafür ne gute auswahl!
viele grüße, basti
Phorminx
Ist häufiger hier
#36 erstellt: 30. Dez 2007, 20:33
Sodala, ich hab jetzt alle Transistoren zusammengestellt:

End~:
MJL1302A & MJL3281A

Treiber~:
2SC2073 & 2SA940 (Wieder Japaner, aber ich hab keine BDs mit so schönen Kennwerten gefunden.)

Strombegrenzungs~:
BC639 & BC640 (Falls Kühlblechmontage nötig sein sollte: BD241C & BD242C)

Ruhestrom~:
BD241C

für den kompletten Rest:
BC556 & BC546 (Passen von den Daten her. Keine tiefergehenden Erfahrungen vorhanden, außer dass der BC547 als mein erster Transistor im Kosmoskasten drin war... )

Wegen den Trafos überleg ich mittlerweile, obs nicht 2x [2x12V á 160VA] Ringkerne auch täten, was mich dann um einiges billiger käme.

Bis bald, wär ja utopisch zu glauben, dass es daran nix zu bemängeln gäbe ;-)
5_0_H_z_S_
Hat sich gelöscht
#37 erstellt: 03. Jan 2008, 19:48
Trafos mit 24V sollten doch auch standardmässig erhältlich sein, vielleicht auch eine Alternative ?

Gruss
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