12 Jahre Lima-Pfeifen

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Bernd_D.
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 04. Mai 2013, 19:03
Hallo zusammen,

auch ich gehöre zu den leidgeplagten Opfern des Lima-Pfeifens. Nach ausgiebiger Recherche in diesem Forum und auf anderen Seiten sowie diversen vergeblichen Umbau-Aktionen und Tests bin ich am Ende mit meinem Latein.

Seit ca. 12 Jahren fahre ich eine C-Klasse von 1995 (W202). Zentrale Bestandteile der musikalischen Ausrüstung sind die folgenden Komponenten.

Radio: Kenwood KDC-MP6090R
Verstärker: Helix HXA 500 Q
Kondensator: Brax E-Cap

Von Anfang an hatte ich mit Lima-Pfeifen zu kämpfen. Mit bis zur Schmerzgrenze aufgedrehter Eingangsempfindlichkeit am Verstärker und einer gewissen Gleichgültigkeit war das Pfeifen einigermaßen zu ertragen. Mir war stets aufgefallen, dass das Pfeifen stark von den äußeren Witterungseinflüssen abhängig zu sein scheint: Besonders ausgeprägt war es immer bei niedrigen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit.

Vor wenigen Tagen habe ich das alte Kenwood-Radio gegen ein neues Kenwood KDC-5057SD ausgetauscht. Seitdem ist das Pfeifen unerträglich!

Im Laufe der Jahre hatte ich die folgenden Maßnahmen ausprobiert:
  • Cinchkabel links, rechts und am Mitteltunnel verlegt.
  • Radio mit eigener Stromversorgung direkt an der Batterie angeschlossen.
  • Verstärker mit Stromkabeln mit größerem Querschnitt angeschlossen.
  • Entstörfilter in die Signalleitung eingebaut.
Sämtliche Maßnahmen haben keine Verbesserung bewirkt. Die Entstörfilter haben sogar für ein wesentlich stärkeres Pfeifen und Brummen gesorgt.

Nachdem ich auf http://masseschleife.de/mst.php gestoßen bin, habe ich am Verstärker den Widerstand zwischen dem äußeren Leiter der Cinch-Eingänge und dem Masse-Anschluss gemessen. Es sind lediglich ca. 3,5 Ohm.

Falls jemand anhand dieser Symptome eine Diagnose stellen kann, wäre ich äußerst dankbar.
Besonders merkwürdig erscheint mir, dass die Entstörfilter und das neue Radio alles wesentlich schlimmer gemacht haben.

Gruß
Bernd
zuckerbaecker
Inventar
#2 erstellt: 04. Mai 2013, 19:13
Manche Verstärker reagieren allergisch wenn sie aufs Fahrzeugblech geschraubt werden --> entkoppeln.

Desweiteren: Neuen Massepunkt wählen.

Noch besser - ein gemeinsamer Massepunkt für Verstärker und Radio.

Mögliche andere Ursache:
Defekte Cinchmasse am Radio.


Entstörfilter taugt garnix.

Das ist wie wenn Dich der Arzt mit nem Messer im Schenkel,
mit einer Packung starker Schmerzmittel wieder nach Hause schickt.
Dennis-Carhifi-System
Gesperrt
#3 erstellt: 04. Mai 2013, 19:18
Hatte letztens das Problem das beim Kunden das Limapfeifen nicht zu lokalisieren war, .. ham auch gesucht wie blöde;)
Das end vom Lied.... Stufe hatte einen weg.
Car-Hifi
Inventar
#4 erstellt: 04. Mai 2013, 19:25

Bernd_D. (Beitrag #1) schrieb:
Mit bis zur Schmerzgrenze aufgedrehter Eingangsempfindlichkeit am Verstärker und einer gewissen Gleichgültigkeit war das Pfeifen einigermaßen zu ertragen.

Du meinst sicher voll herunter gedrehter Empfindlichkeit? Bei voller Empfindlichkeit reagiert der Verstärker nicht nur empfindlich auf das Nutzsignal, sondern auch auf den Störanteil. Als erstes solltest Du den Verstärker auf das neue Radio ordentlich einpegeln.

Du könntest auch mal ein Cinchkabel mit der sogenannten Twisted Pair Technologie testen. Allerdings erwarte ich nur geringe Erfolge.

Die HXA ist ja von der Entwicklung schon einige Jahre alt. Die Entwicklung der Technik ist weiter gegangen. Zwar verwenden einige Hersteller nach wie vor Technologien, die für andere Einsatzgebiete gedacht waren (Heim- oder PA-Elektronik), aber einige haben ihre Verstärker an die speziellen Herausforderungen im Fahrzeug angepasst. Dem entsprechend wird bei einem zeitgemäßen Verstärker die Signalmasse nicht mehr mit der Stromversorgungsmasse verbunden, sondern der Eingang wird (sehr selten) mit einem induktiven Koppler versehen oder mit einer Schaltung namens Differenzialverstärker.

Oder, um das ganze vorherige Geschwurbel abzukürzen: kaufe Dir einen modernen Verstärker und pegel ihn richtig ein. Störungen sollten dann der Vergangenheit angehören.
Bernd_D.
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 04. Mai 2013, 20:44

zuckerbaecker (Beitrag #2) schrieb:
Manche Verstärker reagieren allergisch wenn sie aufs Fahrzeugblech geschraubt werden --> entkoppeln.

Der Verstärker hängt unter einer Plexiglas-Platte und hat keinen direkten Kontakt zur Karosserie.


zuckerbaecker (Beitrag #2) schrieb:
Desweiteren: Neuen Massepunkt wählen.
Noch besser - ein gemeinsamer Massepunkt für Verstärker und Radio.

Masse vom Verstärker ist momentan direkt an der Batterie angeschlossen. Zeitweise hing er an einem anderen Massepunkt. Masse vom Radio hatte ich testweise zusammen mit dem Verstärker direkt an die Batterie angeschlossen. Leider hat alles keine spürbare Veränderung bewirkt.


zuckerbaecker (Beitrag #2) schrieb:
Mögliche andere Ursache:
Defekte Cinchmasse am Radio.

Kann ich das irgendwie testen?


snoop3011 (Beitrag #3) schrieb:
Das end vom Lied.... Stufe hatte einen weg.

Inzwischen vermute ich auch, dass es am Verstärker liegt.


Car-Hifi (Beitrag #4) schrieb:
Du meinst sicher voll herunter gedrehter Empfindlichkeit?

Ich habe die Regler so eingestellt, dass das Signal in Relation zum Störsignal möglichst laut wird. Beim alten Radio hat das recht gut funktioniert. Beim neuen Radio steht der Regler auf Anschlag, die Lautsprecher beginnen noch nicht zu verzerren und das Störsignal ist sehr laut. Den Regler habe ich nicht in die falsche Richtung gedreht. Ich habe es gerade eben noch einmal überprüft.


Car-Hifi (Beitrag #4) schrieb:
Dem entsprechend wird bei einem zeitgemäßen Verstärker die Signalmasse nicht mehr mit der Stromversorgungsmasse verbunden, sondern der Eingang wird (sehr selten) mit einem induktiven Koppler versehen oder mit einer Schaltung namens Differenzialverstärker.

Wie hoch sollte denn der Widerstand zwischen Signalmasse und Stromversorgungsmasse sein, damit man von einem funktionierenden Differenzverstärker ausgehen kann? Auf http://masseschleife.de/mst.php ist die Rede von 10 Ohm (ganz unten) und hier http://www.hifi-forum.de/viewthread-77-15476.html werden sogar einige Mega-Ohm als Richtwert genannt. Hat jemand von euch das mal gemessen? Insgesamt erscheint es mir plausibel, wenn die HXA 500 Q mit den von mir gemessenen 3,5 Ohm empfindlich auf Störsignale reagiert.
Dennis-Carhifi-System
Gesperrt
#6 erstellt: 04. Mai 2013, 20:57
Schließ mal ne andere Stufe an.
Car-Hifi
Inventar
#7 erstellt: 04. Mai 2013, 21:44
Die paar Verstärker, die ich durchgemessen habe, hatten Widerstände von einigen 100 Ω bis gut 1 kΩ.
Bernd_D.
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 06. Mai 2013, 20:08
Vielen Dank für die Hinweise.
StefanX91
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 24. Mai 2013, 15:27
Als ich meine Anlage eingebaut habe hatte ich auch ständig dieses Pfeifen, das bei mir einzig und allein von der Drehzahl und somit von der Lima kam.

Ich war schon drauf und dran so Entstörfilter, etc.... auszuprobieren, aber glücklicherweise hab ich nochmal meine ganzen Leitungswege überprüft und siehe da, Strom und Cinch hatte ich zwar getrennt verlegt (Strom linke Seite / Cinch rechte Seite), aber ganz am Ende bevor ich die Leitungen am Verstärker angeschlossen hab, wurde überschüssige Leitung einfach unter den Teppich im Kofferraum gefummelt und genau da kam dann die Cinch Leitung ein paar cm an die Masseleitung ran ... das war bei mir das Problem.


Also ich vermute mal dass du das sicher schon einmal überprüft hast, aber ich wollts einfach mal nochmal anmerken, da man die strikte getrennte Verlegung echt nicht unterschätzen darf.
akem
Inventar
#10 erstellt: 27. Nov 2013, 16:48
Miß mal den Ohmschen Widerstand von der Cinchmasse zur Versorgungsmasse der Endstufe. Für die Messung ALLE Cinchkabel abstecken.
Wenn da was < x Megaohm rauskommt, kauf Dir ne vernünftige Endstufe. Alle Alpines die ich kenne haben beispielsweise getrennte Massen. Rodekt wollte das laut Prospekt auch mal so machen. Axton auch. Ansonsten weiß ich keine anderen Hersteller. Vor einem Neukauf einfach nachmessen.
Dann ist Ruhe.

Gruß
Andreas
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