AÜ für Röhrenverstärker - Ultralinear

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Gelscht
Gelöscht
#1 erstellt: 31. Mrz 2006, 00:38
Hallo Forum,

ich habe ein Verständnisproblem zum Thema Ausgangsübertrager bei Röhrenverstärkern. Und zwar komme ich nicht ganz klar mit Verstärkern bzw. Ausgangsübertragern, die nach dem ULTRALINEARPRINZIP konstruiert sind. Warum dieses Konstruktionsprinzip gewählt wird, will ich hier außen vor lassen. Mich interessiert lediglich die praktische Seite: Platt gesagt: Bei Ultralinearbetrieb gehen an die Primärseite des AÜ nicht "2 Strippen", sondern noch eine "3. Strippe", die in einem bestimmten (Wicklungs)Verhältnis - z.B. 25% - zur "ersten" Strippe steht.

Was mich nun interessiert: Sind das besondere Ausgangsübertrager? Oder kann man prinzipiell jeden Eintakt-Ausgangsübertrager auch als Ultralinear-Übertrager verwenden, sofern er über unterschiedliche Primärimpedanzen verfügt, deren Verhältnis in das konkrete Verstärkerdesign paßt?

Ich kann mein Problem auch noch mal an einem ganz konkreten Verstärkerprojekt erläutern: Ich habe mir einen Schaltplan "ausgeguckt", auf dem ein Ausgangsübertrager mit einem AÜ von 2,5K und einem Ultralinearabgriff bei 25% angegeben wird (Quelle: "Röhrenkramladen", Projekt: "EL 34 Monoblock SE Verstärker"). Ich hätte jetzt gedacht, daß der AÜ neben "0" zwei Abgriffe haben muß - einen bei 2,5K und einen weiteren bei ca. 600 Ohm (weil das ungefährt 25% sind...). Liege ich da richtig bzw. wo liegt mein Denkfehler? javascript:emoticon(' ')


Konkret wird in der Schaltung ein Reinhöfer 53.81 vorgeschlagen. Ich habe mir mal die entsprechende Katalogseite von Reinhöfer angesehen. Dort steht zum 53.81 unter Ra: "2,5K/10K". Wieso paßt dieser AÜ? Ich hätte "2,5K" und vielleicht ca. "600 Ohm" erwartet, weil das ungefähr 25% ausmacht. Kurzum: Die 2,5K-Angabe ist OK. Nur die 10K machen mich stutzig. Das ist ja das Vierfache des geforderten Ra und nicht 25%... Platt gesagt: Paßt der AÜ tatsächlich?

Ich hoffe, die Frage ist nicht allzu wir u. mir kann jemand helfen...

Danke schon mal
Groucho
KSTR
Inventar
#2 erstellt: 31. Mrz 2006, 11:10
Hallo Groucho,

so wie ich die Angaben von Reinhöfer verstehe ist folgendes gemeint:

Die beiden Ra-Angaben beziehen sich auf die beiden Schaltmöglichkeiten von zwei unabhängigen identischen Primärwicklungen, seriell oder parallel, einfach um mehr Felxibilität zu haben (und weil es sich durch die Schachtelung meist eh ergibt). Deshalb kommt auch immer genau das Verhältnis 4:1 zustande, mit den UL-Abgriffen hat das aber überhaupt nichts zu tun. Diese sind jeweils zusätzlich pro Wicklung vorhanden und können nach Bedarf verwendet werden. Ich nehme an, Herr Reinhöfer legt ein genaues Datenblatt mit Beschaltungsvorschlägen bei, wenn man einen Trafo ordert. Oder du frägst halt vorher nochmal direkt bei ihm nach.

Zum Verständnis von UL ist vielleicht noch zu bemerken, dass UL-Abgriff als Spannungsabgriff für das Schirmgitter verwendet wird (und deswegen auch als Spannungverhältnis angegeben wird), wirklich Strom ziehen nur die Anoden und nur für die ist der gespiegelte Lastwiderstand Ra relevant.

Grüße, Klaus
richi44
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 31. Mrz 2006, 12:55

Ich hätte "2,5K" und vielleicht ca. "600 Ohm" erwartet, weil das ungefähr 25% ausmacht.


Ein 25% Abgriff bedeutet, dass an diesem Punkt 25% der Spannung anliegt.

Dazu eine kleine Rechnung: Angenommen, Deine Röhre braucht einen Arbeitswiderstand Ra von 2,5k und sie liefert eine Leistung von 10W. Mit dem Ohmschen Gesetz und der Leistungsformel können wir aus den 10W und den 2,5k die Spannung berechnen. Diese ist folglich Wurzel aus P*R, also Wurzel aus 10*2500 = 158V.
25% davon sind also 39,5V

Jetzt nehmen wir wieder die vorherigen Formeln, stellen sie entprechend um und berechnen aus den 10W und den 39,5V den Widerstand und siehe, es ergeben sich nicht die 600 Ohm, sondern es werden 156,25 Ohm.

Die Sache ist logisch. Wenn die Leistung gleich bleiben soll (und darauf bezieht sich die Impedanz in der ganzen Rechnerei), so nimmt hier die Spannung auf 1/4 ab. Wäre der Widerstand auch 1/4 (also Deine 600 Ohm), so wäre der Strom gleich gross, wie bei der vollen Spannung. Dann hätten wir aber auch nur eine Leistung von 25%.

Also, bei gleicher Leistung, muss der Strom um den selben Faktor zunehmen, um den die Spannung abnimmt. 1/4 Spannung = 4facher Strom für selbe Leistung.
Also gleiche Leistung, 1/4 Spannung = 1/16 Widerstand.
Und 2500 : 16 = 156,25 Ohm.

Nur interessiert dies den Trafobauer nicht. Er muss ja an diesem Abgriff weder Leistung zuführen noch welche abnehmen. Für ihn ist massgebend, dass er erst einen Viertel wickeln darf, dann raus mit dem Draht und wieder rein und die restlichen drei Viertel wickeln.
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