Welches (Echt-)Holz für Lowboard/TV-Bank

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maker7
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 11. Jan 2017, 01:10
Hallo Zusammen,

Ich würde mir gerne ein neues Lowboard für meine Geräte bauen, siehe erster Entwurf:

Lowboard im Hemnes-Design mit semiintegrierten Center-LS (CAD Rendering)

Mittig ins Lowboad soll der Centerlautsprecher halb integriert sein. Darunter drei Fächer für schlanke Geräte (BD-Player, Set-Top-Box, etc.) und außen je für die etwas Größeren (AV-Receiver, Verstärker).


Da meine restliche Wohnzimmereinrichtung aus der Ikea Hemnes-Serie ist, habe ich die typische Formgebung für das Lowboard übernommen. Die Ikea Möbel sind aus Kiefer, was zum einen sehr weich (empfindlich) ist und sich (wie ich finde) nicht gut bearbeiten lässt, zumindest in der Hobby-Werkstatt nicht.
Daher auch meine eigentliche Frage, was würdet ihr für ein solches Möbelstück für Holz empfehlen? War zwar jetzt schon im Holzfachmarkt, aber da habe ich irgendwie nur "Verkäufer" angetroffen, die mir nicht wirklich beratend weiter helfen konnten.
Was ich bis jetzt favorisieren würde, wäre keilgezinktes Buche Leimholz.

Das fertige Lowboard soll dann, entgegen dem Rendering, eher dunkelbraun bis schwarz werden. Beizen oder lasieren, wäre auch noch so eine Frage? Die Holzstruktur sollte aber sichtbar bleiben.
JokerofDarkness
Inventar
#2 erstellt: 11. Jan 2017, 01:50
Nimm Buche Multiplex zum Bauen und für die farbliche Anpassung dann Osmo Dekorwachs Ebenholz. Zur Versiegelung dann anschließend Osmo Hartwachsöl farblos matt.

Die Oberfläche schaut dann so aus:

MPX Buche - Ebenholz

MPX Buche - Ebenholz 2

Auf den Bildern wirkt es heller, als es ist. Wenn Du es generell noch dunkler haben willst, gehst Du halt mehrfach mit Ebenholz rüber, dann wird es fast schwarz.
maker7
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 11. Jan 2017, 02:13
Vielen Dank für deine Antwort JokerofDarkness. Deine Boards sind mir die letzten Tage hier immer wieder ins Auge gefallen, echt super Arbeit.

Farblich sieht das schonmal ziemlich nach dem aus, was ich mir vorstelle und die Platten gibt es sogar günstig in meinen Abmessungen.


Wie verhält sich denn die Oberfläche nach der Wachsbehandlung, wird die da auch glatter? Also kann man danach Staub auf der Platte wischen, ohne das der Lappen "kleben" bleibt. Hab das Multiplex nämlich eher rau in Erinnerung. Oder kann man es Schleifen?
JokerofDarkness
Inventar
#4 erstellt: 11. Jan 2017, 08:10
Wenn Du das vor der Behandlung ordentlich schleifst, ist das glatt wie ein Babypopo. Ich nutze im letzten Schleifgang immer Schleifpapier mit 240er Körnung.
maker7
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 12. Jan 2017, 01:36
Super, so soll es auch sein. Schleifst du mit mit einem Bandschleifer oder einem Exzenterschleifer? Oder gar komplett mit Hand?

War heute nochmal im Holzmarkt. Neben dem Buche Multiplex habe ich noch Buche Leimholz gesehen. Gefällt mir noch besser, da man die Schichten an den Kanten, beim Multiplex nicht so mag.
JokerofDarkness
Inventar
#6 erstellt: 12. Jan 2017, 04:05
Mit Excenterschleifer für das Grobe und mit Hand für die Fase, Rundungen usw..
jehe
Inventar
#7 erstellt: 12. Jan 2017, 06:44

maker7 (Beitrag #5) schrieb:
War heute nochmal im Holzmarkt. Neben dem Buche Multiplex habe ich noch Buche Leimholz gesehen. Gefällt mir noch besser, da man die Schichten an den Kanten, beim Multiplex nicht so mag.


kann ich verstehen, geht mir bei MPX genauso.
Allerdings habe ich zumindest beim Boxenbau keine sonderlich guten Erfahrungen mit Buche-Leimholz gemacht. Obwohl es da nur als aufgeklebte Seitenwand bzw. aufgedoppelte Front zum Einsatz kam (also kein ganze Box aus dem Material), neigt es ab einer gewissen Größe sehr schnell zu Rissbildung - reagiert also sehr empfindlich auf Veränderungen der Luftfeuchtigkeit. Gerade im Winter wenn die Luftfeuchtigkeit im Raum eher gering ist, bilde sich teilweise 1-1,5mm dicke Risse, welche sich in den unbeheizten Zeiten aber wieder vollständig schließen. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern sieht auch beschissen aus. Erstaunlicherweise bilden sich die Risse nicht nur an den Klebestellen der einzelnen Segmente, sondern auch direkt im Holz.
Das muss jetzt bei einem Lowboard nicht so sein, da ja keine größeren Flächen irgendwo aufgeklebt werden, ich möchte es aber trotzdem mal anmerken.
maker7
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 12. Jan 2017, 13:29

jehe (Beitrag #7) schrieb:
Das muss jetzt bei einem Lowboard nicht so sein, da ja keine größeren Flächen irgendwo aufgeklebt werden, ich möchte es aber trotzdem mal anmerken.


Nein das muss wirklich nicht sein und ich würde es auch ärgerlich finden, daher auf jeden Fall vielen Dank für den Hinweis.

Was hast du genau für Holz verwendet, also in welcher Qualität? Vielleicht liegt es ja doch daran das du es aufgeklebt hast.

Ich habe folgendes Material ins Auge gefasst:

Produktinformation Leimholzplatte Buche

A/B Möbelqualität ist ja eigentlich erste Wahl und Risse sind nicht zulässig, was sicher durch das Dämpfen erreicht werden soll. SWP 1 erlaubt nach DIN explizit für einige Wochen/Jahr ein Luftfeuchtewerte über 65%.


[Beitrag von maker7 am 12. Jan 2017, 13:36 bearbeitet]
jehe
Inventar
#9 erstellt: 12. Jan 2017, 15:21
zur Qualität kann ich leider nichts weiter sagen, zum Einen weil es schon eine Weile zurück liegt und zum Anderen habe ich mir das damals immer über einen Bekannten (Schreiner) besorgen lassen. Der m² lag aber auch in dem Bereich. Im Nachhinein denke ich aber auch, dass er mir eher was in Richtung B/C verkauft hat. Die Verteilung und das Farbbild der Lamellen war aber richtig gut, so das ich da auch nicht stutzig geworden bin.
Ist nur eine Vermutung, möglicherweise liegt es auch nur an der vollflächigen Verleimung. Aufgeleimt wurde das Ganze auf MDF und da kann ich mir gut vorstellen das diese beiden Materialien abhängig von der Luftfeuchtigkeit unterschiedlich schaffen und so große Spannungen entstehen die wiederum zu Rissen führen. Wie gesagt, bei steigender Luftfeuchtigkeit (ab ca. 40-55% über einen längeren Zeitraum) verschwinden die Risse wieder.
Jetzt im Winter sind es nicht mal 20% (Wetterstation zeigt garkeinen Wert mehr an, da der niedrigste Wert 20% ist) und da ist es am extremsten.
maker7
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 12. Jan 2017, 16:39
Haben sich die Risse den sofort gezeigt, bzw. wie lange hat es gedauert bis sie entstanden sind?

Würde mir einfach mal ein Muster besorgen. Im Moment habe ich auch eher trockene Luft und wenn da die Risse entstehen, könnte ich es ja einfach testen.
jehe
Inventar
#11 erstellt: 12. Jan 2017, 18:35
naja, so nach ca. 2 Wochen ist es mir das aufgefallen, da waren die Risse zumindest groß genug um sie auch von Weitem zu sehen.
Ein Test ist sicher sinnvoll, wahrscheinlich aber nur bei größeren Flächen. Ein kleines Probestück wird da nicht reichen um wirklich ein aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten.
JokerofDarkness
Inventar
#12 erstellt: 12. Jan 2017, 23:25

jehe (Beitrag #7) schrieb:
Obwohl es da nur als aufgeklebte Seitenwand bzw. aufgedoppelte Front zum Einsatz kam (also kein ganze Box aus dem Material), neigt es ab einer gewissen Größe sehr schnell zu Rissbildung - reagiert also sehr empfindlich auf Veränderungen der Luftfeuchtigkeit.

Genau deshalb benutze ich seit Jahren MPX und nicht diesen verleimten Abfall.
jehe
Inventar
#13 erstellt: 13. Jan 2017, 00:07
wie schon gesagt, ich kann mich mit MPX wegen der Schnittkanten nicht so recht anfreunden. Darüber hinaus ist es eben auch eine Frage des Aussehens. MPX und Leimholz lassen sich optisch eben nicht vergleichen und wer Letzers will, für den ist MPX einfach das falsche Material.
Naja, wie auch immer, ich habe Kunstleder für mich entdeckt, von daher ist es zumindest beim Boxenbau vorerst kein Thema mehr.
Sathim
Inventar
#14 erstellt: 13. Jan 2017, 00:19
Bei Leimholz kann man wirklich böse reinfallen, die Baumarktware die ich so in den
letzten Jahren hatte hat sich immer böse verzogen.

Ganz anders das Kirschleimholz (28mm) vom Großhandel Carl Götz,
da hat sich nix bewegt und auch die Qualität ingesamt war super.

Die Schnittkanten des MPX könnte man ja furnieren, gibt ja fertige Umleimer.
maker7
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 16. Jan 2017, 03:44
Nach nochmaliger umfassender Rechereche und einen überaus informativen Gespräch mit einem Leimholzproduzenten bin ich jetzt etwas schlauer und habe auch keine Angst mehr vor den genannten Rissen. Letztendlich ist es so wie fast überall, das Zeug (Leimholz) was es für teuer Geld im Baumarkt kaufen kann ist einfach nicht zu vergleichen mit ordentlicher Qualitätsware, welche im Holzfachmarkt oder Holzgroßmarkt zu kaufen ist. Hauptprblem ist hier wohl die fachgerechte Trocknung des Rohmaterials, bevor es auf Fügemaß gebracht wird...


Sathim (Beitrag #14) schrieb:
Die Schnittkanten des MPX könnte man ja furnieren, gibt ja fertige Umleimer.

Also das wäre mir glaube zu Fummelig Wobei es natürlich außer Frage steht, das Multiplex in einer anderen Liga spielt als Leimholz.


Was für die ganz Verrückten, etwas mehr Multiplexoptik, Pollmeier Baubuche:
Pollmeier BauBuche
NeCoshining
Inventar
#16 erstellt: 16. Jan 2017, 13:38
Sieht klasse aus.
Ich habe zb für meine LS, diese sind aus Multiplex, mit Ponal Fugenleim geklebt.
Wird hier im Forum oft Empfohlen.
Man sieht nix. Und es ist mega extrem fest.
Trocknet auch extrem schnell.
Mein Schreiner hat da auch keine bedenken gehabt.

Kann das zeug nur weiter empfehlen.
Ponal Fugenleim

Höchste Endfestigkeit
Langfristiger Aufquellschutz im Fugenbereich
Höhere Langlebikeit des Holzboden-Verbunds


[Beitrag von NeCoshining am 16. Jan 2017, 13:39 bearbeitet]
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