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Schallplatten reinigen? Cheap Thrill?

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Autor
Beitrag
DasLost
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 10. Jan 2020, 23:25
Moin moin,
Ich möchte gerne meine Schallplatten nassreinigen.
Da die Knosti Maschinen sich allgemeiner Unbeliebtheit erfreuen und auch außerhalb meines Budget liegen, habe ich mich im Internet ein bisschen informiert.
Jetzt bin ich auf die Cheap Thrill Methode gestoßen, die mir auch einleuchtet.
Isopropernol, Destilliertes Wasser und Spüli hab ich zu Hause,
aber wie führe ich die Reinigung jetzt durch, sprich, wie krieg ich die Reinigungsflüssigkeit auf die Platte und wieder runter?

PS: Ich habe nicht vor mir eine Absaugmaschine für 400 Euro zu kaufen
Burkie
Inventar
#2 erstellt: 10. Jan 2020, 23:35
Aufbringen mit der Sprühflasche, verteilen mit der Bürste, einwirken lassen, gelegentlich bürsten.
Dann mit der Küchenrolle Flüssigkeit samt Dreck aufnehmen.

Das ganze findet auf einem sich drehenden Plattenspieler statt.

Hier ist es beschrieben.

Grüße

P.S.: Ich finde Knosti trotzdem gut.


[Beitrag von Burkie am 10. Jan 2020, 23:36 bearbeitet]
DasLost
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 11. Jan 2020, 00:00
Ok, diesen Beitrag habe ich tatsächlich auch schon gelesen. Könnte man die Flüssigkeit auch mit der weichen Seite eines Küschenschwamms verteilen? Das habe ich auch schon mal gesehen.
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#4 erstellt: 11. Jan 2020, 00:53
Du brauchst einen Applikator um die Flüssigkeit auf der Platte zu verteilen und um den Schmutz rillentief zu lösen.

Ich benutze diesen Applikator:

https://www.dienadel...twischer/a-353636219

Gerd
siciliano1
Stammgast
#5 erstellt: 11. Jan 2020, 10:32

DasLost (Beitrag #3) schrieb:
Ok, diesen Beitrag habe ich tatsächlich auch schon gelesen. Könnte man die Flüssigkeit auch mit der weichen Seite eines Küschenschwamms verteilen? Das habe ich auch schon mal gesehen.
:)


Hi!

Die "gelbe" Seite eines Küchenschwamms ist hierfür nicht geeignet, da sie nicht in die Rille gelangt um festsetzenden Schmutz zu lösen.

Du kannst die Flüssigkeit auch in einem Kaffeebecher mischen und mit einem Teelöffel verteilen. Ich mache das seit Jahren so.

Auch wenn Dein Budget knapp ist, wirst Du um so eine Bürste nicht herumkommen. Ich nutze hierfür seit über einem Jahr die Thakker Soft Brush (9,90€).

Ciao siciliano1
Tywin
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 11. Jan 2020, 10:53
Hallo,


Da die Knosti Maschinen sich allgemeiner Unbeliebtheit erfreuen


ich finde die Knosti für den Preis für die Plattenreinigung optimal.

Die Reinigungsflüssigkeit kann man selbst zusammenstellen und filtern.

Die Reinigung damit finde ich erheblich wirksamer als alle anderen Methoden die eher eine andere Verteilung von Schmutz in der Plattenrille bewirken.

Mit der Behandlung per Knosti wandert der Schmutz aus der Plattenrille in die Reinigungsflüssigkeit in der Wanne wenn man das Gerät sinnvoll verwendet.

Niemand hält einen Menschen davon ab nach der Reinigung die Rest-Flüssigkeit per Fenstersauger oder Küchenrolle aus der Rille zu entfernen wenn man das für erforderlich hält und die alleinige Trocknung per Ständer nicht gefällt.

LG Michael


[Beitrag von Tywin am 11. Jan 2020, 11:22 bearbeitet]
Holger
Inventar
#7 erstellt: 11. Jan 2020, 11:13
Jede Methode hat Vor- und Nachteile.
Und der Cheap Thrill hat eine Voraussetzung: nicht auf einem Plattenspieler mit Riemenentrieb nutzen.

Jeder hat zudem eigene Präferenzen.
Für mich ist es eben ein Unding, Platten in gebrauchter Plörre zu waschen (ab der zweiten LP tut man das nun mal bei der Knosti) und es ist für mich ein noch größeres No-Go, solche Platten dann auch noch lufttrocknen lassen zu müssen (und das tut man nun mal nach einer Knosti-Prozedur).

Andere modifizieren daher die Knosti oder den Umgang mit ihr, wieder andere sehen die Sache sowieso komplett anders... jeder, wie er möchte.

Es gibt allerdings - und davon bin ich überzeugt - keine bessere Methode als den Cheap Thrill, wenn man schnell, mal eben so nebenbei, kostengünstig, flüsterleise und mit sehr guten Ergebnissen eine Schallplatte reinigen möchte.
Und man kann sie sofort nach der Reinigung hören.
.JC.
Inventar
#8 erstellt: 11. Jan 2020, 11:36
Moin,

nur der Vollständigkeit halber, es gibt auch eine leicht abgewandelte Methode für mehrere LPs: cheap drill.
Lohnt sich wenn man viele Platten (ab ca. 5) waschen will.
(und man braucht keinen Dreher dafür)
Tywin
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 11. Jan 2020, 11:50
Hallo,

ich nutze die Knosti nicht für einzelne Platten. Das wäre viel zu aufwändig.

Platten die mir auffallen oder neu in meinem Bestand sind bearbeite ich gesammelt und dann bin ich damit Stunden beschäftigt. Dafür lasse ich mir dann reichlich Zeit.


Für mich ist es eben ein Unding, Platten in gebrauchter Plörre zu waschen (ab der zweiten LP tut man das nun mal bei der Knosti)


Wenn die "Plörre" nicht mehr sauber genug ist, dann sollte man die wechseln/filtern.

Wann das der Fall ist hängt vom Verschmutzungsgrad der gewaschenen Platten ab.

Du nutzt doch auch für Cheap Thrill keine schmutzige Flüssigkeit ... warum sollte man das dann per Knosti machen?

Ich nutze für die Aufbewahrung und Filterung ein großes verschließbares Weithalsglas mit Kaffee-Goldfilter + Papierfilter für die Reinigungsflüssigkeit. Es ist auf diese Weise kein Problem immer saubere Reinigungsflüssigkeit nutzen zu können.

LG Michael


[Beitrag von Tywin am 11. Jan 2020, 11:53 bearbeitet]
Holger
Inventar
#10 erstellt: 11. Jan 2020, 12:05

Tywin (Beitrag #9) schrieb:

ich nutze die Knosti nicht für einzelne Platten.


Und ich den Cheap Thrill nicht für Wasch-Sessions, mit denen ich "Stunden beschäftigt" bin.


Tywin (Beitrag #9) schrieb:

Du nutzt doch auch für Cheap Thrill keine schmutzige Flüssigkeit ... warum sollte man das dann per Knosti machen?


Meiner Begrifflichkeit nach ist sie das aber nach dem Waschen der ersten Platte, sorry.


Tywin (Beitrag #9) schrieb:

Ich nutze für die Aufbewahrung und Filterung ein großes verschließbares Weithalsglas mit Kaffee-Goldfilter + Papierfilter für die Reinigungsflüssigkeit. Es ist auf diese Weise kein Problem immer saubere Reinigungsflüssigkeit nutzen zu können.


Wäre mir eben zu viel Rumgepansche... sorry.

Aber ist doch OK, ich schrieb ja schon, dass jeder seine Methoden und seine Präferenzen hat.

Knosti du weiter, ich cheapthrille weiter, ist doch gut so.

BTW: wie trocknest du?


[Beitrag von Holger am 11. Jan 2020, 12:06 bearbeitet]
Tywin
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 11. Jan 2020, 12:09
Hallo,


BTW: wie trocknest du?


nach Lust und Laune per Ständer, Microfasertuch, Küchenrolle oder Fenstersauger.

LG Michael
Holger
Inventar
#12 erstellt: 11. Jan 2020, 12:12
Wie läuft das ab, wenn du mit MFT, Küchenrolle oder Fenstersauger trocknest?
Worauf liegt die nasse Platte und wie drehst du sie zum Abtrocknen?
Tywin
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 11. Jan 2020, 12:16
Als Unterlage nutze ich je nach Stimmung Handtuch, Küchentuch, Microfasertuch oder spezielle Reinigungsunterlagen mit Drehachse:

https://www.audiophi...le&ProdNr=18899&p=38

Oft trockne ich auch mit Microfasertüchern in jeder Hand die Platten die ich vom Ständer nehme. Davon habe ich mir eine größere Mengen zugelegt die nach der Nutzung in der Wäsche landen.

Diese spezielle Reinigungsunterlage ist womöglich auch für Dein genutztes Reinigungsverfahren eine Möglichkeit.


[Beitrag von Tywin am 11. Jan 2020, 12:20 bearbeitet]
Holger
Inventar
#14 erstellt: 11. Jan 2020, 12:23
Eher nicht, danke.

Ich reinige und trockne auf einem meiner Laufwerke mit Reibrad- oder Direktantrieb.

Es ist von Vorteil, wenn sich die Platte für diese Tätigkeiten motorisch dreht.
/OMEGA/
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 11. Jan 2020, 12:30
siciliano1 (Beitrag #5) schrieb:
Ich nutze hierfür seit über einem Jahr die Thakker Soft Brush

Der Körper von der Bürste ist doch nur Pappe ? Löst sich das nicht bei der Nassreinigung auf ?
Gruß Joachim
.JC.
Inventar
#16 erstellt: 11. Jan 2020, 12:36
So geht´s auch.
Burkie
Inventar
#17 erstellt: 11. Jan 2020, 13:30

DasLost (Beitrag #3) schrieb:
Ok, diesen Beitrag habe ich tatsächlich auch schon gelesen. Könnte man die Flüssigkeit auch mit der weichen Seite eines Küschenschwamms verteilen? Das habe ich auch schon mal gesehen.
:)


Verteilen natürlich.

Wenn du allerdings etwas in den Rillen herum putzen willst, brauchst du eine Bürste mit feinen Haaren, die auch in die Rille reingehen.

Im wesentlichen aber dürfte die Reinigungswirkung auf der Lösung des Drecks in der Reinigungs-Plörre zurückzuführen sein. Also, lasse die Flüssigkeit etwas einwirken.

Grüße
siciliano1
Stammgast
#18 erstellt: 11. Jan 2020, 13:45

/OMEGA/ (Beitrag #15) schrieb:
siciliano1 (Beitrag #5) schrieb:
Ich nutze hierfür seit über einem Jahr die Thakker Soft Brush

Der Körper von der Bürste ist doch nur Pappe ? Löst sich das nicht bei der Nassreinigung auf ?
Gruß Joachim


Hi!

Ich wusste nicht, dass der Körper nur aus Pappe ist - interessant. 🙂

Ich habe bisher ca. 100 LPs damit gereinigt - ja, nass - und bisher hat sich nichts gelöst oder aufgeweicht.

Ciao siciliano1
/OMEGA/
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 11. Jan 2020, 15:08
Ob der Körper nun aus Pappe ist war eine Annahme von mir, es fühlt sich so an. Dann werde ich das auch mal mit der Bürste probieren, habe noch eine. Danke für den Tipp.
siciliano1
Stammgast
#20 erstellt: 12. Jan 2020, 11:41
Hi!

Dann berichte mal bitte, ob die Bürste für Dich praktikabel ist. Womit "schrubst" Du denn bisher?

P. S. Ich wollte auch erst die Thakker Soft Brush nicht kaufen, da explizit erwähnt wird, dass diese für eine Nassreinigung nicht geeignet ist. Nachdem ich aber in den Rezensionen gelesen habe, dass es welche gibt die es erfolgreich mit Cheap Thrill angewendet haben, war es mir ein Versuch wert. Und ich bin sehr zufrieden. Jedenfalls bisher - nach ca. 100 LPs.

Ciao siciliano1


[Beitrag von siciliano1 am 12. Jan 2020, 11:42 bearbeitet]
/OMEGA/
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 12. Jan 2020, 13:06
@siciliano1, ich wasche bisher mit die hier: Klick, die Bürste ist leider nicht so gut. Verliert zu viele Haare nach einigen Wäschen. In dieser Woche kaufe ich mir noch ein paar Platten und wasche die dann mal mit der Soft Brush .
Erwin_Pupanski
Stammgast
#22 erstellt: 12. Jan 2020, 13:25
Im Letzten "Waschgang" sollte man mit viel Flüssigkeit den gelösten Dreck wegschwemmen. Dazu die Platte schräg über die Spüle in die flache Hand nehmen und mit einem Lappen/Schwamm viel dest.H2O drüber-und ablaufen lassen.
siciliano1
Stammgast
#23 erstellt: 12. Jan 2020, 13:38

/OMEGA/ (Beitrag #21) schrieb:
@siciliano1, ich wasche bisher mit die hier: Klick, die Bürste ist leider nicht so gut. Verliert zu viele Haare nach einigen Wäschen. In dieser Woche kaufe ich mir noch ein paar Platten und wasche die dann mal mit der Soft Brush . :)


Hi!

Diese BIKO Premium Schallplattenbürste mit Sapeli Holzgriff sieht gar nicht gut aus.

Die einzelnen Borsten scheinen viel zu grob zu sein. Die eignet sich evtl. um die Waschfüssigkeit zu verteilen, aber nicht um tiefer in die Rillen zu kommen. Wenn die auch noch haart...

Bei der Thakker Soft Brush merkst Du richtig, dass diese tief in die Rille gleiten kann. Du kannst - nachdem Du die Flüssigkeit aufgetragen hast - ein paar Runden drehen indem Du nur den Zeigefinger auf die Bürste legst. Richtig "schrubben" tue ich damit nicht, weil es nicht mehr nötig ist.

Ciao siciliano1
DasLost
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 12. Jan 2020, 14:40
Da scheinen sich die Gemüter echt zu spalten...
Holger
Inventar
#25 erstellt: 12. Jan 2020, 15:58

Erwin_Pupanski (Beitrag #22) schrieb:
Im Letzten "Waschgang" sollte man mit viel Flüssigkeit den gelösten Dreck wegschwemmen. Dazu die Platte schräg über die Spüle in die flache Hand nehmen und mit einem Lappen/Schwamm viel dest.H2O drüber-und ablaufen lassen.


Ist beim Original-CT nicht nötig.
Der gelöste Schmutz wird mitsamt der Flüssigkeit entweder von dem MF-Tuch oder dem ebenfalls sehr saugfähigen Stück ZEWA / Küchenrolle (diese benutze ich) gründlich und sehr schnell aufgenommen.
burki111
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 12. Jan 2020, 19:21
Habe mir nochmals das Filmchen mit Holger beim Putzen angeschaut (früher habe ich das recht ähnlich gemacht) und wundere mich immer wieder darüber, dass man (obwohl man es mit fast mikroskopischen Verschmutzungen zu tun hat) hier genau weiss, wo man noch ein wenig mehr schrubben muss und wo nicht...
Zudem würde ich auch mit der besten Bürste kein "Einrasten der Borsten" in die Rille spüren, doch vielleicht bin ich dazu zu grobmotorig ...

IMHO (um auf die Frage des TEs zurück zu kommen) ist für ein gleichmäßiges Verteilen und Einwirken der Reinigungsflüssigkeit immer ein rotierendes und waagerechte System (also ein Plattenteller mit direktem Antrieb) mehr als sinnvoll.
Ebenso mag ich nicht auf ein effektives und schnelles Absaugen der Dreckpartikel verzichten.
Somit ist man dann doch wieder beim dedizierten Plattenspieler oder einer PWM.

Ich verkaufe übrigens gerade meine Pro-Ject VC-S MK II, da ich mit der Levar Twin in eine ganz andere Preisregion eingestiegen bin...
Holger
Inventar
#27 erstellt: 13. Jan 2020, 00:13

burki111 (Beitrag #26) schrieb:
Habe mir nochmals das Filmchen mit Holger beim Putzen angeschaut (früher habe ich das recht ähnlich gemacht) und wundere mich immer wieder darüber, dass man (obwohl man es mit fast mikroskopischen Verschmutzungen zu tun hat) hier genau weiss, wo man noch ein wenig mehr schrubben muss und wo nicht...


"Man" - bzw. in dem Filmchen ich - weiß das gar nicht genau... man schrubbt einfach mehr oder weniger die ganze Zeit und hat somit alle Bereich der LP erreicht.


burki111 (Beitrag #26) schrieb:

Zudem würde ich auch mit der besten Bürste kein "Einrasten der Borsten" in die Rille spüren, doch vielleicht bin ich dazu zu grobmotorig


Bei Benutzung der Clearaudio Pure Groove oder auch der The Disc Doctor's Miracle Record Brush habe ich einen Eindruck des "Einrastens"... dürfte aber von der Art der Bürste und auch dem eigenen "Feeling" abhängen.
ParrotHH
Inventar
#28 erstellt: 13. Jan 2020, 17:19

burki111 (Beitrag #26) schrieb:
Somit ist man dann doch wieder beim dedizierten Plattenspieler oder einer PWM.

Komisch, da mache ich wohl irgendwas falsch. Ich benutze einfach einen meiner kräftigen Direktriebler, höre die Platte oft beim Waschen, und sauge dann mit Fenstersauger ab.



Parrot
/OMEGA/
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 13. Jan 2020, 17:50
Das mit dem Fenstersauger ist ja cool.
Tywin
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 13. Jan 2020, 21:07
Hallo,

das hab ich mich noch nicht getraut mit meinen DDs ... Elektrik und Flüssigkeiten versuchte ich bislang so gut wie möglich zu trennen.

Da lohnt sich vielleicht doch die Anschaffung eines billigen gebrauchten Hanpin DD als Waschtisch.

Danke für das tolle Video!

LG Michael
Holger
Inventar
#31 erstellt: 13. Jan 2020, 21:15
Ich habe mir jetzt auch mal so einen Fenstersauger bestellt... mal schauen.

Und Michael... ich wasche jetzt seit Jahren auf meinen Reibradlern und DDs... wenn man die Reinigungslösung behutsam mit einer Labor-Spritzflasche auf die Platte appliziert, dann geht kein Tröpfchen daneben... bei mir ist seit Ewigkeiten kein Tropfen mehr auf der Zarge gelandet.
Tywin
Hat sich gelöscht
#32 erstellt: 13. Jan 2020, 21:26
Hallo Holger,


wenn man die Reinigungslösung behutsam

.
vielleicht kannst Du es Dir sehr gut vorstellen - ich bin nicht so ganz so sehr der ganz behutsame Typ.

Danke für den Tip mit der Labor-Spritzflasche

LG Michael


[Beitrag von Tywin am 13. Jan 2020, 21:27 bearbeitet]
Burkie
Inventar
#33 erstellt: 13. Jan 2020, 22:41
Hallo,

bei diesem ganzen Zubehör, Fenstersauger, Bürsten, Spritzflaschen, Plattenspieler, ...., ist es mit dem "cheap" nicht mehr so ganz weit her.

Dann schon lieber von Anfang an eine Knosti, da weiß man was man hat. Ist nämlich komplett.


Grüße
Holger
Inventar
#34 erstellt: 13. Jan 2020, 23:00
Sorry, aber diese Einlassung ist doch nur dumm...

Einen Plattenspieler hat doch nun mal jeder, der sich für's Plattenwaschen interessiert, oder?
Viele haben mehrere, und darunter sind viele geeignete Laufwerke.
Und wer keinen RR oder DD hat, der kann sich ggf. sogar ein Wrack ohne Haube und ohne Tonarm für nullkommkeine Euronen suchen, denn es muss sich ja nur noch der Teller drehen, wenn man das Netzkabel einstöpselt.
Eine geeignete Bürste und eine Laborspritzflasche kosten zusammen um die 20-25 Euro.
Und eine Rolle Zewa-Küchentuch... naja.
Ein Fenstersauger ist nämlich Luxus-Zubehör, man BRAUCHT ihn nicht.

Zusätzlicher Platzbedarf für jemanden, der bereits einen RR oder DD hat: null, man kann auf dem vorhandenen Laufwerk waschen.
Für jemanden, der z. B. nur einen Riementriebler hat: ein Eckchen im Schrank für das hochkant stehende Wrack, also nicht mehr als für die Knosti inkl. Zubehör.

Und selbst wenn es etwas mehr kosten würde: mir würde es vor dem Platzbedarf, dem Aufwand und der Rumpuddelei mit der Knosti und des Problems mit der richtigen Absaugung nur grauen.

Aber jeder wie er mag... warum einfach, wenn's umständlich geht.
Altes Sprichwort, und immer noch wahr...

SR2245
Inventar
#35 erstellt: 14. Jan 2020, 01:20
Genau, jeder wie er mag... ich verschwinde im Bedarfsfall einfach für 3-4 Minuten im Badezimmer, dann ist die Platte porentief sauber.
Hab den ganzen Wirbel um die Plattenreinigung nie verstanden, 120-180 Gramm PVC krieg auch ohne spezielle Hilfsmittel oder Geräte sauber.


[Beitrag von SR2245 am 14. Jan 2020, 01:22 bearbeitet]
Holger
Inventar
#36 erstellt: 14. Jan 2020, 01:31

SR2245 (Beitrag #35) schrieb:

Hab den ganzen Wirbel um die Plattenreinigung nie verstanden


Jou, das merkt man...

MOS2000
Inventar
#37 erstellt: 14. Jan 2020, 02:38
Ich finde die reine Methode ist ja meist relativ egal - in den 80ern haben wir wahrscheinlich alle mehr oder weniger die klassische CT durchgeführt - wobei es die Knosti auch schon ewig gibt - mit der konnte ich mich aber nie anfreunden. Gute Microfaser Tücher gab es so damals noch nicht

Was ich mich noch frage ist welche Bürsten -tatsächlich- in die Rille rein kommen. Ich habe schon Experimente gemacht mit folgenden Tools, alles recht günstig - alles mal im Netz gesehen und für ausprobierenswert befunden:

  • Kohlefaserbürste - funktioniert nicht weil die feinen Haare bei Nässe klumpen und insgesamt zu weich sind, kein "Bürsteneffekt" welcher Dreck wirklich lösen könnnte
  • Ziegenhaar - Babyhaar Bürste - Fasern zu lang, klumpt zusammen - hat keinen "Zug"
  • Ziegenhaar - Okki Nokki Bürste - Fasern fühlen sich gut an - manchmal hat man das Gefühl man sei "in der Rille", aber ist man wirklich bis unten drin? Insgesamt scheinen mir Die Fasern zu dick um wirklich tief rein zu kommen
  • Lackpinsel breit - mit geschliffenen Kunstfaser-Borsten - fühlt sich ganz gut an - aber ist man wirklich tief in der Rille? Mir scheinen die Fasern zu Dick, trotz Schliff - saugt endlos Flüssigkeit auf.
  • Lackpinsel rund - mit geschliffenen Kunstfaser Borsten rund und spitz zulaufend - wenig Auflagefläche, man muss sehr systematisch arbeiten, saugt endlos Flüssigkeit auf.
  • Sehr feine Kosmetikpinsel - Haare (Kunstfaser) scheinen fein genug, allerdings sind die Borsten zu lang und müssten eigentlich geeignet gekürzt werden. In Lang bekommt man keinen "Zug" in die Rille. Habe einen breiten - so Rasierpinselmäßig, und einen für Puder, vorne Flat wie ein elektrischer Zahnbürstenkopf - nur weich natürlich - sehr weich.
  • Reine Waschung mit Microfaser - Kommt die Microfaser wirklich bis in den Rillenboden und bewirkt dort etwas? Mir scheinen die Fasern insgesamt zu weich - ist quasi wie Gläser spülen, die Platten sehen danach auch aus wie neu
  • Samt-Bürste - Fühlt sich zwar an als würde die guten Zug haben, aber meiner Meinung nach dringt da nichts wirklich in die Rille ein. Das Material folgt lediglich der Rillenstruktur sehr willig, aber Haare, die da was bewirken könnten, sind ja kaum dran. Erst recht keine mit etwas Flexibilität.
  • Lack-Flächen-Pinsel - Sowas zum Beispiel: https://www.hornbach...5085305/artikel.html - der fährt auf der Platte tatsächlich wie auf Schienen - trotzdem versagt auch dieser bei Platten die zum Beispiel Nass-Abspiel-Ablagerungen haben


Remember - richtiger Dreck steckt per Adhäsion in der Rille und ist imho durch jegliche Art von Bürsten überhaupt nicht zur Lösung zu bewegen. Die Bindungskräfte in dieser "Kerbe" sind, gegen die Masse des Schmutzes selbst verglichen, extrem hoch. Dazu müsste man die Verschmutzungen auch noch eingeweicht bekommen - ölige oder sonstwie schwer lösliche Rückstände sind aber evtl sogar noch Wasserabweisend und bieten auch durch Spüli / Art Du Son oder reichlich Alkohol keine "Angriffsfläche" durch die etwas eindringen könnte. Genau wie beim trocken Reinigen bekommt man eigentlich nur den Schmutz los, welcher sowieso lose auf der Oberfläche rumwest, oder der ganz locker in der Rille liegt. Die einzige Methode dürfte daher Ultraschall sein, bei der durch die Kavitation die Chance besteht die Ablagerungen "geknackt" zu bekommen. Leider habe ich selbst noch nie mit US gereinigt und so eine Platte die mit "allen Bürsten" nur bis Punkt x zu reinigen war damit dann wirklich "sauber" gekriegt.

Also wer hat "physikalische Infos?" Wie breit muss ein Haar sein um wirklich so tief zu kommen um in der Rille auch noch was zu bewirken wenn zum Beispiel der unterste Boden der Rille eingetrocknet verdreckt sein sollte - zum Beispiel von Nass-Abspielern.
In der Summe fühlt sich die originale Okki Nokki Bürste aus Ziegenhaar am "besten" an, da hat man machmal richtig das Gefühl dass die Bürste in der Handfläche zu vibrieren beginnt, ähnlich wie man sich das bei der Nadel wohl vorstellt...danach ist dieser Lack-Flächen-Pinsel sehr geeignet um zum Beispiel auch die Ränder einer Scheibe genauestens bearbeiten zu können...Schädigungen der Rillen habe ich noch nie festgestellt, sogar wenn ich schon testweise bei "Opferplatten" richtig viel Druck ausgeübt habe. Man kommt immer bis zu einem Ergebnis, danach verbessert sich das nur noch minimal, wenn überhaupt.
Für einen Freund letztens versucht eine alte Nassläufer Scheibe zu behandeln - da war nichts zu machen. trotz insgesamt 3 oder 4 Wäschen inklusive langer Einwechphasen und Nutzung verschiedener Bürsten.

Auch hier - eine Spielwiese mit 1000 Optionen - glücklicherweise ist nichts davon mit besonders viel Investition verbunden....bin gespannt wann es mir zu bunt wird und ich mir eine US anschaffe
Ich schiebe morgen nochmal Fotos nach, die Zeigen was ich meine - die Haare sind allesamt viel "fetter" als eine Nadel und bieten nur im Ansatz eine Schärfe oder Position bei der ich mir vorstellen könnte, dass man damit wirklich gründlich reinigt.Die Kohlefaser-Haare zu fotorafieren ist schwer, weil die Schwarz sind, da muss ich mal auf mehr Licht warten.
Nichtsdestotrotz sehen die Platten nach einer Reinigung natürlich besser aus und man hat auch Erfolgserlebnisse - aber ob das wirklich tief und fest sitzender Dreck ist den man da erwischt - I doubt that.

Liebe und Grüße und allzeit befriedigende Plattenwäsche.
MOS2000
.JC.
Inventar
#38 erstellt: 14. Jan 2020, 09:27
Moin,


MOS2000 (Beitrag #37) schrieb:

...
Remember - richtiger Dreck steckt per Adhäsion in der Rille und ist imho durch jegliche Art von Bürsten überhaupt nicht zur Lösung zu bewegen.
...
Also wer hat "physikalische Infos?" Wie breit muss ein Haar sein um wirklich so tief zu kommen um in der Rille auch noch was zu bewirken wenn zum Beispiel der unterste Boden der Rille eingetrocknet verdreckt sein sollte - zum Beispiel von Nass-Abspielern.
...
Nichtsdestotrotz sehen die Platten nach einer Reinigung natürlich besser aus und man hat auch Erfolgserlebnisse - aber ob das wirklich tief und fest sitzender Dreck ist den man da erwischt - I doubt that.


deine Aufzählung ist richtig
...
Wenn der Dreck mit Zucker (Cola u.ä.) in die Mikrorille gebunden ist, dann ist das weit mehr als Adhäsion.
Das ist dann eine kristalline Verbindung, die GsD wasserlöslich ist.
...
Idealerweise sollten die Haare deutlich kleiner sein als die Rille.
...
Hier habe ich ein Foto vom Reinigungsvorgang mit cheap drill gemacht.
...
Ob der Dreck wirklich weg ist hört man dann schon beim nachfolgenden Abspielen.
...
Wenn ich gebrauchte LPs kaufe, ist selten mal eine wirklich dreckige LP dabei.
Da war mal eine LP die einfach so aufgelegt das reinste Lagerfeuer produziert hat.
Der erste Wischvorgang färbte das gelbe Schaumtuch deutlich braun,
nach dem ersten Wischvorgang mit dem Mikrofasertuch war die LP sauber bis auf einige Flecken,
die man da erst richtig sehen konnte und die vermutlich von Fett kamen.
Die waren hartnäckig!
Aber mit dem Mikrofasertuch kann man punktuell, mit so viel Druck wie man will (ein Vorteil von cd)
hin und her wischen, man merkt dabei sehr genau, dass man in den Rillen ist und das ist auch sehr wichtig.

Nach ca. 3 Minuten war die LP dann so sauber, dass sie störungsfrei abgespielt werden konnte!
(bis auf 2-3 feine Kratzer)

Probier´s mal mit einer alten LP aus, die Du vorher mit Bier, Cola, Asche, Fett dreckig gemacht hast.
Also so schmutzig wie man LPs nie sieht.
MOS2000
Inventar
#39 erstellt: 14. Jan 2020, 09:52
Das habe ich schon ausprobiert - ist in der Liste die normale Wäsche mit Microfaser.
Bewirkt genau so viel oder wenig wie die anderen Methoden.
Und frischer Dreck ist kein Maßstab - es geht mir um Partikel die seit vielleicht 20 Jahren in der Rille hocken - und dann noch vielleicht wirklich ganz unten in der Schnittkante - also auch mit Bindung an beide Flankenseiten.
Liebe und Grüße
MOS2000
8erberg
Inventar
#40 erstellt: 14. Jan 2020, 10:52
Hallo,

da jemand gefragt hatte schauen wir uns eine Stereo-Rille gemäß DIN 45546 (45 UpM) bzw. 45547 (33 1/3 UpM) an: Die Breite der modulierten Rille beträgt 40 µm = 0,040 mm, Rillenwinkel 88° +/- 2°
Rillengrundradius 4 µm, macht also eine "Grundbreite" von 8 µm.

Das selbst feinstes Ziegenhaar (Kashmir) einen Durchmesser von min. 15 µm hat ist es kaum möglich, dass eine Faser den "Boden" berührt.

Samt ist ein "geschnittes Gewebe" aus überwiegend Baumwollfasern, die geschnittenen Fäden werden mittels Appretur im Gewebe stabilisiert, dennoch können mit der Zeit Fäden austreten (wie auch beim verwandten Cord), nöö. Ausserdem viel zu dick.

Es bleibt also tatsächlich nur Einweichen und "herausspülen" von Dreck, evtl. unterstützt durch Ultraschall.

Badezimmer: tja, wer aus der Leitung absolut mineralfreies Wasser bekommt .... löst allerdings nicht Schuppen, Fingerfett o.ä. aus der Rille.

Also man nehme: entmineralisiertes (destilliertes) Wasser + einen Alkohol der die Makromoleküle des Vinyls nicht ärgert (=Isopropanol), dazu ein Tensid um die Oberflächenspannung des Wassers zu nehmen (ein Tropfen Spüli z.B.)

Schon haben wir die "Knosti" oder "Lencoclean"-Mischung

Peter


[Beitrag von 8erberg am 14. Jan 2020, 10:53 bearbeitet]
MOS2000
Inventar
#41 erstellt: 14. Jan 2020, 12:22
Danke nochmal für die Zahlen und Relationen - bestätigt letztlich meine Vorstellung und das latent vorhandene Grundwissen.
Wie dick sind Kohlefaser / Microfaser Haare?

Liebe und Grüße
MOS2000
8erberg
Inventar
#42 erstellt: 14. Jan 2020, 12:42
Hallo,

Microfasern liegen bei < 10 µm je nach Material.

Diese können also den 'Boden" erreichen, nur sollt man daran denken das solche Feinheiten teuer sind, daher gibt es bei Microfaser-Tüchern auch so große Preisunterschiede (obwohl nicht gerade die "Teuren" die Besseren sind...)

Kohlefasern können noch feiner, bis zu 5 µm. Ich hab mal welche in einem dieser Carbon-Reiniger verwendeten Fasern unter mein Folienmessgerät gelegt, die Fasern waren damit mit ca. 10 - 15 µm schon sehr fein. Leider verbappen die Fasern "gerne".

Peter
.JC.
Inventar
#43 erstellt: 14. Jan 2020, 13:05

8erberg (Beitrag #42) schrieb:
Diese können also den 'Boden" erreichen, ...


was aber nicht unbedingt notwendig ist, denn die Töne sind ja in die Flanken geschnitten
und nur die müssen richtig sauber sein.
Was mir schon aufgefallen ist nach der Reinigung, ist, dass sich ein kleiner Knubbel Dreck
an der Nadel (AT 150 MLX) bildet; das war wohl der nicht entfernte, aber nun weiche Dreck vom Rillenboden.
Der ist aber mit dem Pinsel problemlos zu entfernen.
ParrotHH
Inventar
#44 erstellt: 14. Jan 2020, 13:16
Schönes Thema, und aus allerlei Gründen nicht ganz einfach.

Ich frage mich bis heute, wie man die Leistung einer Reinigungsmethode einigermaßen sinnvoll objektivierbar und nachvollziehbar machen könnte. Man bräuchte eine Art "Normverschmutzung", die man nach Bedarf sicher erzeugen kann, um Methoden miteinander zu vergleichen.

Na ja, und zu den verschiedenen Bürsten wüsste ich auch nicht, wie man mit "bildgebenden Verfahren" wirklich aussagekräftige Informationen generieren könnte. Ich habe das selbst vor ziemlich genau 2 Jahren (und 2 Tagen) mal versucht. Da habe ich eine Ziegenhaarbürste (Tonar Wet Goat) und Samt (Clearaudio Puregroove) aufgenommen.

Man erkennt aber praktisch nichts...

Hier Ziehenhaar (links) und Samt (rechts) im Vergleich zu einer Plattenrille:

LP_Ziegenhaar LP_Samt

Und dann hier ein Vergleich zu einer Nadel:

Nadel_Ziegenhaar Nadel_Samt

Immerhin sieht man, dass das Ziegenhaar deutlich dicker und gröber ist die Samtfasern. Das hat damals mein Gefühl bestärkt, diese Art Bürsten nicht weiter zu verwenden, denn damit kommt man m. E. über eine oberflächliche Reinigung nicht hinaus. Der Samt ist natürlich weich aber auch feiner. Und man kann Druck auf die Pure Groove ausüben. Ich stelle mir das so vor, dass die Faser dann IN den Rillen quasi wie ein feuchter Putzlappen durchgezogen werden.

Parrot
SR2245
Inventar
#45 erstellt: 14. Jan 2020, 14:48

8erberg (Beitrag #40) schrieb:

Badezimmer: tja, wer aus der Leitung absolut mineralfreies Wasser bekommt .... löst allerdings nicht Schuppen, Fingerfett o.ä. aus der Rille.



In Verbindung mit Reinigern schon und mineralfreies Wasser braucht man erst ganz zum Schluß vor dem Abtrocknen
MOS2000
Inventar
#46 erstellt: 14. Jan 2020, 15:40

.JC. (Beitrag #43) schrieb:
... die Töne sind ja in die Flanken geschnitten und nur die müssen richtig sauber sein. ...

Das ist richtig, Aber wenn in der Rille "weiter unten" was liegt, und Du tauchst mit einem scharfen Schnitt relatief (haha!) ein dann würde ja eine Ablagerung am Boden Deine Nadel evtl. anheben und damit automatisch den Kontakt zur Rillenflanke verschlechtern,
Oft hört man auch, dass Dreck nur links oder rechts sitzt...das ist wohl der Teil den man ganz gut wegbekommt, denn diese Partikel scheinen ja nur auf einer Flanke vorhanden zu sein, aber selbst da müsste man eigentlich sicher gehen können, dass man mit den Bürstchen die Partikal nicht einfach nur runterstopft - Absaugung schön und gut - die muss aber wiederum stark genug sein um die Bindungskräfte innerhalb der Rille zu "brechen". Aufnahme mit einem Papier / Vlies / Tuch ist mit sicherheit nicht stark genug - da kann man nur hoffen dass der Schmodder sich vorher gelöst hat - Hartnäckige Brocken bleiben imho damit garantiert in der Rille. Auch wenn das ein paar sicher wieder nicht hören wollen - und hey... es ist besser als nichts - Antistatik-Effekt ist ja dabei als Wirkung drin und alles was grob sowieso auf der Oberfläche lag ist sicher auch weg.
Ich habe nach wie vor das Gefühl, dass wir mit all unseren Bürsten die Dreckschicht/Dreckpartikel nur schön weiter einmassieren und polieren - zum Glück äußert sich auch so eine Politur mitunter als Reinigungseffekt

Jetzt bräuchte man also wieder Zahlen...
Wie groß ist ein "Standardpartikel"?
Wieviel Abstand hat ein üblicher Microline-Schliff noch vom tiefsten Punkt der Nadel in der Rille bis zum tatsächlichen Rillenboden?
Wie lang muss denn eine Faser eigentlich sein - respektive wie tief geschnitten ist die Rille eigentlich?
Wenn man mit schäumenden Reinigern arbeitet - wieviel Masse kann eine Schaum-Blase aufnehmen (wenn tatsächlich was gelöst wird)? Und funktionieren Schaum-Blasen überhaupt in Rillen?

@ParrotHH
Sehr schön mit den Bildern, vor allem Vergleich zur Nadel / Rille....finde schon dass man das ein wenig einschätzen kann.
Auch hier ist alles Bemühen wohl eher ein "Wohlfühlfaktor" Element als ein tatsächlicher Nutzen - oder anders: Auch mit einer sehr guten Trockenreinigung sollte man eigentlich den Großteil des losen Abraums wegbekommen - und das deckt sich immerhin zum großen Teil mit meinem täglichen Erleben beim Umgang mit Vinyl.

Liebe und Grüße
MOS2000
Holger
Inventar
#47 erstellt: 14. Jan 2020, 16:48

ParrotHH (Beitrag #44) schrieb:

Ich frage mich bis heute, wie man die Leistung einer Reinigungsmethode einigermaßen sinnvoll objektivierbar und nachvollziehbar machen könnte. Man bräuchte eine Art "Normverschmutzung", die man nach Bedarf sicher erzeugen kann, um Methoden miteinander zu vergleichen.


Für Vergleiche verschiedener Reinigungsmethoden bzw. Waschmaschinen (als ich das noch gemacht habe) hatte ich meine ganz eigene "Normverschmutzung"... nämlich vor 10, 20 oder gar 30+ Jahren von mir höchstselbst neu gekaufte und in all den Jahren ebenfalls von mir ziemlich regelmäßig abgespielte LPs... die sind aus meiner Sicht der Dinge "normverschmutzt"... nämlich so, wie Platten von jemandem wie mir eben verschmutzt sind, der sie als wertvolles und empfindliches Trägermedium ansieht und deshalb "richtig" abspielt und lagert.

Ergebnis der Vergleicherei war letztendlich, dass die wichtigsten Aspekte waren: a) die Einwirkzeit der Lösung auf der LP inkl. des Haltens der Bürste (seit vielen Jahren ausschließlich die Clearaudio Pure Grooove oder die vom Disc Doctor) wegen der "Bugwelle" (wodurch die Reinigungsflüssigkeit in Bewegung bleibt) und b) direkt anschließend die schnelle und gründliche Trocknung bzw. Entfernung der kontaminierten Reinigungsflüssigkeit von der LP.

Ob das nun mit der Nitty Gritty, der Loricraft, der VPI, der Keith Monks bzw. Source Odyssee, der Hannl oder dem CT war: die Reinigungsergebnisse waren fast immer maximal zufriedenstellend.

Es gibt natürlich immer wieder mal eine Problemplatte, und ich spreche wie gesagt auch nicht von versifften Flohmarktscheiben.

felixbo
Hat sich gelöscht
#48 erstellt: 14. Jan 2020, 18:23
Hi,
das mit dem Dreck an der Nadel nach einer Reinigung passiert auch wenn die Platte am Schluss nicht ausreichend gespült wurde, oder wenn zu viel Spüli im Wasser war. Dann werden quasi die angetrockneten Spülireste von der Nadel aus der Rille gekratzt. Gibt so weißliche Klumpen.
Sind halt unterschiedliche Ansätze. Bei der "mechanischen" Reinigung mit Bürsten etc. braucht man Tenside ggf. noch Alkohol in rel. hoher Konzentration um den Schmutz zu lösen. Beim US funktioniert das über Kavitation und anschließend muss der Dreck nur in Schwebe gehalten werden. Hierzu brauche ich nur 1-2 Trpf. Spüli auf 5-6l Wasser, vielleicht noch ein Schnapsglas Isoprop fürs Gewissen. Da kann ich 40-60 Platten mit waschen. Kosten sind gering.Thema Antistatik, hier helfen 5-10 Trpf. Mirasol auf 6l mit ins Bad. Damit ist das erledigt. Ich schleudere die Platten anschließend kurz für 10-30sek. mit der Bohrmaschine/Akkuschrauber. Die Restfeuchte verfliegt dann binnen 2-3 min. Der 6l Ultraschaller mit Motor, Achsen und allem Pi Pa Po kostete ca. 90.-€.

Gruß Felix
PS: Viele Wege führen nach Rom...


[Beitrag von felixbo am 14. Jan 2020, 18:23 bearbeitet]
Holger
Inventar
#49 erstellt: 14. Jan 2020, 18:43

felixbo (Beitrag #48) schrieb:

Dann werden quasi die angetrockneten Spülireste von der Nadel aus der Rille gekratzt. Gibt so weißliche Klumpen.


Deshalb: nichts antrocknen lassen.

Solche "Klümpchen" an der Abtastnadel hatte ich seinerzeit nur ein einziges Mal... als ich die Knosti in meiner Testreihe hatte und die Platten im Abtropfständer trocknen liess.
Bei keiner anderen Methode (bei denen immer sofort getrocknet wurde, entweder per Absaugung oder per Küchenrolle bzw.MF-Tuch) habe ich dieses Problem erlebt.
Deshalb bin ich ja auch so vehement gegen die Methode "Abtropfständer und Lufttrocknung".
Eine gewaschene Platte gehört für mich einfach sofort, schnell und gründlich getrocknet, basta.
SR2245
Inventar
#50 erstellt: 14. Jan 2020, 19:05

MOS2000 (Beitrag #46) schrieb:

Wieviel Abstand hat ein üblicher Microline-Schliff noch vom tiefsten Punkt der Nadel in der Rille bis zum tatsächlichen Rillenboden?


Beim Namiki Micro Linear Schliff (Audio Technica/Jico SAS) ist der Abstand von der Nadelspitze zum Rillenboden mindestens 6µm.
Die Rille ist etwa 40µm breit und da die beiden Flanke mit einem Winkel von 90° zueinander stehen, 20µm tief.
Der Rillenboden ist aber nicht perfekt spitz. Als übliche "Verrundungsbreite" habe ich 1-4µm gefunden. Ich habe keine Ahnung ob die mindestens 6µm, die Namiki angibt das schon berücksichtigen, oder sich auf einen theoretisch perfekt spitzen Rillenboden beziehen.

Übrigens... mit ner billigen 60x Lupe von Ebay kann man die Rillen und auch den Boden und damit auch den Erfolg der jeweiligen Reinigungsmethode sehr gut sehen.


[Beitrag von SR2245 am 14. Jan 2020, 19:13 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#51 erstellt: 14. Jan 2020, 19:06
Hi,


MOS2000 (Beitrag #46) schrieb:
Aufnahme mit einem Papier / Vlies / Tuch ist mit sicherheit nicht stark genug - da kann man nur hoffen dass der Schmodder sich vorher gelöst hat - Hartnäckige Brocken bleiben imho damit garantiert in der Rille.


das ist klar, die LP muss sauber sein bevor man sie abtrocknet.
Macht man ja bei den Händen auch so.
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