Monoprice Monolith 565C Rundreise Reviews

+A -A
Autor
Beitrag
the_det
Inventar
#1 erstellt: 29. Mai 2022, 20:39
Hallo liebe Kopfhörerfreund:innen,

momentan geht es ja Schlag auf Schlag, ein Kopfhörer löst den nächsten in verschiedenen Rundreisen ab, und es macht viel Spaß, allen Geräten auf den Zahn zu fühlen. Dieses Mal ist es also der "kleine" geschlossene 565C von Monoprice. Der kommt mir gerade recht, denn ein guter Geschlossener passt momentan in mein Beuteschema - vor allem, nachdem ich mich in letzter Zeit vor allem mit offenen KHs beschäftigt habe. Persönlicher Musikgeschmack und Aktivitäten der Familie machen es manchmal aber unabdingbar, sich ein bisschen abzukapseln

Okay, direkt in medias res. Ich beschäftige mich nicht wirklich mit solchen Dingen wie Verpackung, Transportbox, etc., denn es interessiert mich ehrlicherweise nicht - darum findet das Unboxing in meinem Review auch nicht statt. Ich konzentriere mich auf die beiden einzigen für mich wichtigen Dinge: Komfort und Klang.

Zu meinem Bedauern verhalten sich diese beiden Aspekte wie Licht und Schatten: Der Kopfhörer klingt super und trägt sich ein Paar Unterhosen, die drei Nummern zu klein sind (sorry... ). Okay, Review vorbei, Ihr könnt euch sinnvollen Dingen zuwenden.
Na gut, ein bisschen weiter geht es noch. Ich beschreibe zuerst den Teil, der mir gar nicht gefällt: Der Komfort. Wie auch beim Monoprice 1060 ist das Kopfband für meinen Schädel (und für manche andere auch, wie ich nun weiß) einfach zwei bis drei Nummern zu klein - und hier erscheint es sogar noch extremer; vermutlich wegen der sehr kleinen Ohrpolster aus Kunstleder (?). Egal, wie ich den KH aufsetze, er bleibt unbequem. Längere Hörsessions sind für mich damit leider ausgeschlossen. Die Polster haben einen Ohrausschnitt von 60x40mm. Bei meinen Ohren bedeutet das, dass sie ohraufliegend sind, aber nicht ohrumschließend. Aber auf Dauer sind die Polster zu hart, um bequem auf dem Ohr getragen werden zu können. Möglicherweise gibt es im Zubehör passende Pads, aber ich wollte einen geliehenen KH nicht auseinandernehmen, um das herauszufinden
Na gut, das ist also nichts. Allein aus diesem Grund kommt dieser Kopfhörer für mich nicht in Frage. Schade eigentlich, denn das zweite Kriterium, der Klang, erfüllt meine Ansprüche zu 100%.
Beim ersten Aufsetzen war ich sofort verliebt in den Klang: Ein bisschen angefüttert im Bass und den unteren Mitten, eine tolle Mittendarstellung (wie beim 1060) und einen Präsenzbereich, der schön vorhanden ist und gut auflöst, aber nicht vorwitzig herumzischelt. Beim 1060 habe ich geschrieben, zu wenig untenrum, Mitten super und Höhen zu präsent. Hier beim geschlossenen 565C ist alles wie aus einem Guss. Der Equalizer hatte Pause.
Eine nette, intime Bühne - auch hier mit sehr guter Greifbarkeit der Schallereignisse und eine ganz "okaye" Isolierung runden das Bild für mich in die Richtung ab, dass er einen Habenwollen-Impuls auslöst. Mit dem Klang könnte ich sehr lange sehr glücklich hören. Aber leider, wie erwähnt...

Vielen Dank mal wieder an den Organisator der Reise, Steven_Mc_Towelie, der keinen Aufwand und Stress scheut, immer wieder tolle Geräte zum Hören und (hoffentlich) Genießen zu besorgen und zur Verfügung zu stellen!
Cyraph
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 02. Jun 2022, 11:57
Hallo zusammen!

Vorwort
Auch wenn ich nicht an der Rundreise teilgenommen habe, würde ich mich hier gerne (mit 3,5mm) einklinken. :)
Bitte kurz Bescheid geben wenn ihr einen separaten Thread für sinnvoller erachtet oder dieser Thread den Rundreiseteilnehmern vorbehalten bleiben soll.

Letzte Woche habe ich mir den Monoprice Monolith 565C sowie den Beyerdynamic 770 Pro 80 Ohm bestellt und konnte beide nun ausgiebig vergleichen.
Wer nur mein Review lesen will, bitte zu den === oder *** für das Fazit springen.

Ich bewege mich seit ca. 20 Jahren in der HiFi-Welt und habe weder Gold- noch Holzohren.
Kopfhörer sind Neuland für mich, ich habe meine Musik (und Filme) bisher ausschließlich über Lautsprecher genossen.

Da ich seit geraumer Zeit das tägliche Pendeln mit dem Bus zur Arbeit praktiziere, bieten sich dort mehrmals wöchentlich Zeitfenster zum Musikkonsum an.
Kopfhörer mussten her!

In-Ears und On-Ears mag ich nicht, hier bin ich wohl einfach zu phlegmatisch um guten In-Ears eine Chance zu geben.
Die Kopfhörer sollen mich abschirmen und mich in die Musik eintauchen lassen, ergo: geschlossene Over-Ears.
Preislich wollte ich nicht direkt in die vollen gehen und habe mich über mögliche Einsteigermodelle informiert.
Planare Magnetostaten - das klang für mich so abgehoben, aber auch reizvoll, dass ich neugierig wurde und einen solchen mit einem Dynamiker vergleichen wollte.
Die Preisspanne um die 150 Euro schienen mir für einen soliden Einstieg dank des 565C auszureichen.

Ich bin mir der Erwartungshaltung an den Test gegangen, dass ich eine Notlösung für unterwegs finden werde, aber nicht mit der stationären Anlage vergleichen darf.
Zumal ich auch ein großer Freund von 3D-Sound bin, und KH hier ohrenscheinlich limitierter sind.

Mir ist ebenfalls bewusst, dass mein Einsatzgebiet suboptimal ist: Im lauten Bus sitzend und über ein Smartphone zuspielend.
Über einen KHV denke ich gar nicht nach. Denn wäre ich bereits das Mehr an Geld zu investieren, dann wären es zunächst teurere KH geworden.
Davon ab sehe ich kein Einsatzgebiet für einen KHV bei mir, da ich zu Hause auf die KH verzichten kann.


===


Review / Vergleich
Monoprice Monolith 565C vs. Beyerdynamic 770 Pro 80 Ohm


Bevor beide KH ihren ersten Ton abgeben durften, habe ich beide jeweils für drei Stunden getragen um den Komfort völlig unabhängig von der Klangqualität beurteilen zu können.
Während ich den 565C morgens trug, kam der 770 abends an die Reihe.
Für die folgenden Hörtests hatte ich es dann genau umgekehrt gemacht.

565C
Der 565C ist für meinen Kopf und meine Ohren fast zu klein.
Ich habe einen großen Kopf und auch große Ohren.
Den Bügel auf die größte Stufe gestellt und die Ohren ein bisschen in die Muscheln gefaltet und es klappte besser als anfangs befürchtet.
Nur in den ersten Minuten hatte ich das Gefühl, dass der Bügel auf dem Kopf drückt.
Dank der enormen Flexibilität konnte ich aber schnell eine bequeme Position finden, und auch nach über zwei Stunden entstand kein unbequemes Gefühl.
Lediglich meine Ohren wurden warm und begannen leicht zu schwitzen.

770
Der Bügel des 770 hingegen saß bequem auf dem Kopf. Auch passten meine Ohren wunderbar in die Pads.
Doch bereits nach kurzer Zeit bemerkte ich, dass mir der Anpressdruck etwas zu stark war.
Besonders unterhalb der Ohren zu spüren.
Nach über zwei Stunden waren meine Ohren zwar nicht warm, aber ich war doch froh den KH abzusetzen.
War der Druck so störend, dass sich der ByDy bereits disqualifizierte?


Am nächsten Tag dann der Hörtest. Ist mir nicht leicht gefallen zu warten, aber ich wollte ausgeruht an die Sache herangehen.
Wer meine Einleitung übersprungen hat: ich habe nie zuvor qualitativ gute KH benutzt, und beide KH werden lediglich an einem Smartphone unterwegs betrieben.

770
Wish you were here remastered 2011, der Song der bislang alle meine Hörtests (mit Lautsprechern) starten durfte, über Spotify mit sehr hoher Qualität über das Smartphone zugespielt.
Und ein erster Aha-Effekt. Das klang gar nicht so furchtbar wie ich erwartet hatte.
Ich konnte sehr viele Details erkennen die mir sonst auch meine Anlage (Marantz SR7010 + XTZ Divine 100.33) bei HQ Zuspielung offenbart.
Es war ein ganz anderes Hören, aber durchaus gefällig!

Es folgte eine ca. zweistündige Hörsession diverser Titel und Interpreten, und ich fand mehr und mehr Gefallen an den 770.
Zum Abschluss habe ich dann noch ein Hörbuch laufen lassen, da ich auch gerne mal Geschichten lausche.
Die Sprachverständlichkeit war klasse, kein nerviges Gezischel oder ähnliches.


565C
Am Abend habe ich mich dann mit dem 565C beschäftigt.
Mein erster Eindruck: Oh, klingt ja fast genauso wie der 770.
Ich hatte wohl eine andere Erwartungshaltung. Da ich einen Dynamiker mit einem Magnetostaten vergleichen wollte, habe ich mit einem größeren Unterschied gerechnet.
Auch hier habe ich das selbe Programm wie beim 770 abgespielt, inklusive Abschluss mit einem Hörbuch.
Es gab viele Momente in denen sich ein Lächeln auf mein Gesicht zauberte, weil mir das Hörerlebnis wirklich gut gefallen hat.
Das war beim morgendlichen Hörtest des 770 allerdings ebenso.


Bis hierhin hätte ich noch keine Entscheidung treffen können welchen KH ich nun bevorzuge.
Am 3. Tag habe ich mir dann erneut Zeit genommen und in ca. vier Stunden beide KH immer abwechselnd zu den gleichen Liedern/Sequenzen aufgesetzt.
Es dauerte ca. eine Stunde bis sich ein paar Erkenntnisse heraus kristallisierten:
Der 770 hört sich offener, weiter, breiter an.
Der 565C ist enger, gemütlicher, irgendwie privater.

Der 770 klingt analytischer, als würde man einem Lied folgen und versuchen Spielfehler oder falsche Töne zu erkennen.
Der 565C umhüllt mich mehr, vielleicht auch bedingt durch den besseren Tragekomfort auf meinem Kopf. Ich fühlte mich tiefer in der Musik drin.

Mir ist es nicht leicht gefallen beide KH immer gleich laut zu betreiben.
Denn während ich den 770 mit seinen 80 Ohm bei ca. 80% Lautstärke laufen ließ, genügten dem 565C ca. 60% für eine ähnliche Lautstärke.
Aufgrund meiner Erfahrungen mit dem Vergleich von Lautsprechern (insgesamt ca. zehn Modelle in meinen Räumlichkeiten verglichen), wusste ich, dass lauter oft irrtümlich als besser empfunden wird.
Deshalb habe ich hier versucht immer die gleiche Lautstärke einzustellen.

Eine erste Tendenz in Richtung 565C lag in der Luft.
Ich habe mir dann teilweise bestimmte Liedausschnitte von ca. einer Minute erst auf dem einen, dann direkt auf dem anderen angehört. Manchmal auch mehrmals gewechselt.
Dazu habe ich mir Notizen gemacht.

Am Ende sah mein persönliches Bild dann wie folgt aus:
Rock/Metal: 565C > 770
Electro: 565C > 770
Klassik/Scores: 770 > 565C
Singer/Songwriter: 565C = 770
Hörbuch: 565C = 770

Die Genres sind in absteigender Präferenz gelistet.
Zusammen mit dem besseren Tragekomfort fiel meine Entscheidung dann letztendlich zu Gunsten des Monolith aus.
Der Beyerdynamic muss leider zurückgehen, auch wenn es mir schwerfällt und er durchaus ein toller Kopfhörer für einen Einsteiger wie mich ist.


Ein paar Worte noch zu den Äußerlichkeiten.
Der 770 sieht zwar schick aus, doch ich bevorzuge die nicht fest verbauten Kabel des 565C.
Der 565C ist auch wesentlich beweglicher und so konnte ich ganz einfach eine Position finden wo der Bügel bequem auf dem Kopf sitzt.
Leider war beim 565C eine Schraube locker und eine Hülse ist abgebrochen. Beides kein Beinbruch.
Ich persönlich mag die ovale Form der Pads des 565C lieber als die runden des 770.
Dafür passten dort meine Ohren besser rein.
Fasst man das Kabel des 565C an, so hört man es deutlicher in den Ohren als beim 770. Sobald allerdings leise Musik läuft, stört es mich gar nicht mehr.


***

Fazit
Beides sind mMn sehr gute KH wenn man in der ~150er Klasse einsteigen möchte. Auch wenn mir der Vergleich zu anderen KH fehlt, kann ich doch sagen, dass ich nichts vermisse und positiv überrascht bin. Natürlich könnte es sein, dass mich andere KH in dieser Preisklasse noch mehr überrascht hätten, aber ich bin schon froh überhaupt verglichen zu haben.

Kann ich unterwegs vernünftig Musik genießen?
Ja, absolut!
Ich bin heute das erste Mal mit den 565C im Bus unterwegs gewesen, und es hat sich gut angefühlt!
Ein Eintauchen in die Musik war möglich, der Tragekomfort war sehr bequem und die Ohren haben sich einfach über die gute Qualität des Klangs gefreut.

Der 565C gewinnt für mich knapp und darf bei mir wohnen bleiben.
Falls sich mir die Gelegenheit bietet den 565C mit einem deutlich höherpreisigen KH zu vergleichen, werde ich berichten.


P.S.: Wenn Bilder gewünscht sind, auch im direkten Vergleich beider KH, kann ich gerne welche nachträglich einstellen. Noch ist der ByDy nicht zurückgesendet.


[Beitrag von Cyraph am 02. Jun 2022, 12:07 bearbeitet]
the_det
Inventar
#3 erstellt: 02. Jun 2022, 13:47
Ahoi! Danke für dein Review. Ich habe überhaupt keine Probleme, wenn das hier im Thread ist - im Gegenteil: Ist doch super, wenn alles beisammen ist.

Viele Grüße
Det
Marcel21
Inventar
#4 erstellt: 04. Jun 2022, 00:26
Vorwort
Geschlossene Over-Ear-Kopfhörer und ich, fast schon eine Leidensgeschichte. Während ich bei den offenen Zahlreiche Modelle mein Eigen besitze und viele weitere nennen kann, die mir gefallen, so habe ich es mit den offenen oft versucht, und bisher nichts zufriedenstellendes gefunden. Den letzten Versuch habe ich vor ein paar Monaten gestartet, als ich auf einer anderen Plattform den Beyerdynamic DT 700 Pro X, AKG K371, Anker Soundcore Q30 und Superlux HD-660 Pro miteinander verglichen hatte. Ich fasse es noch mal kurz aus meinem Gedächtnis zusammen. Der Beyerdynamic war ganz ok, aber es gab zu viele Dinge die mich störten, im Tragekomfort (viel zu hoher Anpressdruck), aber auch im Klang. Der AKG war eine einzige Enttäuschung, nachdem ich doch einiges erwartet hatte und die Messungen sowie verbreiteten Meinungen vielversprechend aussahen, war das Ergebnis ziemlich ernüchternd, es hat einfach nicht gepasst, auch vom Komfort her nicht. Der Q30 hat sich im Endeffekt noch als bestes Gesamtpaket erwiesen, und diesen Kopfhörer habe ich auch behalten. Er ist in erster Linie als TV-Kopfhörer im Einsatz, und da auch nur die Alternative, falls ich die Kabellosigkeit oder Isolation benötige. Dieser use-case existiert, und die Q30 erfüllen diesen sehr gut. Klanglich ist er nach EQ solide, aber dieser 500Hz-Peak, der dem Klangbild immer einen topfigen Unterton verleiht, stört mich. Und dann noch der Superlux...nach ein paar notwendigen Modifikationen hatte dieser im Prinzip noch am besten abgeschnitten. Doch ohne Mods hat dieser einen massiven Peak um die 6,5KHz, der sehr unangenehm ist. Meine durchgeführten Modifikationen dämmen diesen ein, allerdings leidet der Hochton im gesamten darunter, was ihm defintiv auch Klarheit nimmt, während der Peak als solches im Vergleich zu den benachbarten Frequenzen immer noch vorhanden ist.

Wie man sieht also alles nicht perfekt. Ich habe noch viele weitere geschlossene gehört, doch der Funke ist nie so richtig übergesprungen. Ist das überhaupt möglich? Zwischenzeitlich zweifle ich schon daran, ob ich überhaupt einen geschlossenen finden werde, der meinen offenen das Wasser reichen kann. Deshalb bin ich für diesen Zweck eher in Richtung IEMs geflohen, und das mit Erfolg. Ich sehe bei den IEMs auch einige Vorteile gegenüber geschlossenen Over-Ears, gerade was die Portabilität und Abschirmung betrifft. Doch manchmal möchte man vielleicht nichts im Ohr stecken haben und dennoch etwas Isolation. Daher steht ein guter geschlossener weiterhin auf der Wunschliste.

Eine neue Möglichkeit, diesen Wunsch vielleicht zu erfüllen, hat sich nun mit der Monoprice-Rundreise ergeben. Auf großes Interesse ist der M565C hier zunächst nicht gestoßen, etwas zögerlich habe ich mich dann doch für eine Teilnahme entschieden. All zu viel erwartet hatte ich nicht – ein planarmagnetischer, geschlossener Kopfhörer für unter 200€ von einer Firma die quasi alles vermarket, aber jetzt keine besondere Reputation auf dem Kopfhörer-Markt besitzt. Kann das überhaupt was sein? Die Treiber-Art kenne ich ja schon von Hifiman und Audeze, während sie mir bei Hifiman klanglich zumeist zusagt und ich selbst einen Deva und Edition XS besitze, war Audeze bei dem was ich bisher von Audeze gehört habe auch nie meine Baustelle. Doch warum gibt es von Hifiman keine geschlossenen Kopfhörer mit einem planarmagnetischen Treiber in dieser Preisregion? Generell ist die Auswahl da überschaubar und klanglich scheint es wohl auch kein all zu großer Sprung zu sein. Hifiman kriegt es trotz jahrelanger Erfahrung mit planarmagnetischen Treibern nicht so recht hin, das in einen geschlossenen Kopfhörer zu transferieren. Jetzt kommt Monoprice daher, und meint genau das zu können. Meine Skepsis diesem Kopfhörer gegenüber war groß, und nach dem enttäuschenden Reinfall mit dem IEM von JVC einer anderen Rundreise ( Review) hatte ich die Befürchtung, den nächsten Reinfall zu erleben. Zurecht? Das gilt es im folgenden Review herauszufinden.

Erster Eindruck und Verarbeitung
Der Kopfhörer kommt in einem passenden Hardcase, das einen durchaus ordentlichen Eindruck macht. Nach dem Öffnen sah der Kopfhörer auf den ersten Blick auch sehr überzeugend aus. Etwas merkwürdig finde ich die Tatsache, dass die Seiten nicht markiert sind. Prinzipiell kann man sie in beide Richtungen anschließen und aufsetzen. Allerdings sind sie nicht ganz symmetrisch. Der Kopfbügel ist in einer Seite etwas nach vorne geneigt, erfahrungsgemäß ist das auch die Seite, die nach vorne gehört. Damit war die Verteilung links/rechts dann klar.
Das Kabel ist stoffummantelt und macht einen ordentlichen Eindruck, wenn auch etwas steif. An Anschlüssen findet sich hier der typische 3,5mm Anschluss auf der einen Seite, und auf der anderen mit 2x2,5mm dann etwas doch eher ungewöhnliches. Leider kann ich das symmetrische Kabel für meine Hifiman mit 2x3,5mm hier nicht nutzen.

Der erste Eindruck ist schon mal positiv. Auf den zweiten Blick, bei genauerer Betrachtung, hat sich das Blatt dann jedoch etwas gewendet. Ins Auge fällt mir da vor allem der Höhenverstell-Mechanismus. Dieser sieht mit den unnötig großen Kunststoff-Blöcken recht rustikal aus, und das schlimmste ist eigentlich das Material. Die Oberfläche ist mit so einem Soft-Touch-Kunstoff überzogen, was sich schon jetzt nicht gerade angenehm anfühlt. Es zieht Schmutz förmlich an, und Erfahrungsgemäß war es bisher immer so, dass Kunststoff dieser Art mit der Zeit anfängt eklig oder gar klebrig zu werden. Mit meinen UE6000 kann ich da ein Lied von singen, der ganze Bügel besteht aus diesem Material und obwohl ich diese kaum genutzt habe und die fast ihre gesamte Zeit ihrer Neoprenhülle verbracht haben, hat sich der Bügel mittlerweile in ein widerwärtiges Etwas verwandelt, was man nicht mal anfassen mag. Auch meine HyperX Cloud , wessen Gehäuse aus diesem Material besteht, sieht trotz geringer Nutzung echt nicht mehr gut aus. Und dieses Schicksal fürchte ich beim Monoprice auch, weshalb ich die Materialwahl nicht gutheißen kann. Hier betrifft es zum Glück nur einen kleinen Teil des Kopfhörers, und es muss ja nicht so kommen. Doch das kann nur die Zeit zeigen. Positiv an der Höhenverstellung ist, dass sie tut was sie soll, ordentlich hält und nichts verkratzt

Neben der teils fragwürdigen Materialwahl sind mir auch ein paar Mängel in der Verarbeitung aufgefallen, beispielsweise an den Holz-Schalen der Kopfhörer. Das Holz an sich wirkt schon recht edel, aber ich habe bereits bei der Ankunft eine kleine Macke auf einer Ohrmuschel feststellen müssen, wobei ich natürlich nicht feststellen kann ob diese bereits werksseitig oder erst später hinzukam. Auch die Lackierung im Bereich der Löcher für die Schrauben könnte besser sein. Haptisch fasst sich diese Oberfläche jedoch gut an, da gibt es nichts zu meckern. Letzter Mecker-Punkt bei der Verarbeitung sind jedoch die Gelenke, da diese hier leider stark unterschiedlich in ihrer Festigkeit sind. Es ist erst mal gut, dass der Kopfhörer ausreichend gelenkig ist, um sich auf jeder Achse passend zum Kopf des Trägers einzustellen. Allerdings ist es so, dass sich die Neigung der Ohrmuschel auf der rechten Seite ganz von allein verstellt und sehr locker ist, während man auf der linken Seite doch etwas Kraft aufwenden muss, um diese überhaupt zu verstellen, so sollte es beidseitig sein. Bei der Drehung das gleiche, nur andersherum. Rechts ziemlich fest und erfordert Kraft zum verstellen und hält seine Position, links sehr locker und dreht sich von alleine. Daraus ergibt sich eine merkwürdige Mischung, die zur Folge hat, dass sich der Kopfhörer beim einfachen ablegen oder aufhängen oft etwas schräg daherschaut.

Der Bügel und der Rest der Schalen bestehen aus Metall und geben keinen Grund zur Kritik, auch das Kunstleder-Material der Ohrpolster und des Kopfbandes sind durchaus ordentlich. Die Polster sind schön verarbeitet und angenehm weich, wenn auch etwas dünn, allerdings habe ich hier nicht festgestellt, das die Ohren das innere des Kopfhörers berühren, also dick genug. Wo wir schon dabei sind…

Tragekomfort und Abschirmung
...kommen wir auch direkt zum Tragekomfort. Hier bin ich etwas zwiegespalten. Zunächst mal: Der Kopfbügel ist eher klein gehalten. Ich habe wohl einen überdurchschnittlich großen Kopf, komme aber bei den meisten Kopfhörer im mittleren Bereich aus. Bei meinen Hifiman Edition XS bin ich sogar fast noch ganz unten, aber diese sind auch nur für große Köpfe geeignet. Doch im Prinzip kann man sagen, da wo die Edition XS anfangen, da hören die M565C auf. Es gibt nur einen kleinen Bereich an Kopfgröße, wo beide Kopfhörer passen würden. Und mein Kopf scheint wohl genau in diesen Bereich zu fallen. Allerdings ist es bei den M565X schon ziemlich grenzwertig, ich muss sie ganz nach oben stellen damit es passt. Doch dann passt es – gerade so.
Aber das ist nicht alles was klein ausfällt. Im Inneren der ovalen Ohrpolster gibt es gerade mal 40x52mm platz. Das hat zur Folge, dass die Ohren nicht ganz hineinpassen, und sich die Ohrläppchen zwischen Polster und Kopf eingeklemmt werden müssen. Damit hatte ich allerdings erstaunlich wenig Probleme, das passte sogar recht gut. Problematischer ist der Bereich, an dem die Ohren hinten das Polster berühren. Da drückt es mit der Zeit schon etwas, sodass es auf Dauer unangenehm werden kann.
Die Polster selbst sind einfach mit Klettband befestigt, was ungewöhnlich, aber prinzipiell nicht verkehrt ist. Erschwert jedoch den Polstertausch, da wohl kaum Ersatzpolster mit Klett ausgerüstet sind. Da ich noch etwas Zeit habe hatte ich noch ein paar andere Polster lose ausprobiert, und tatsächlich habe ich ein paar Möglichkeiten gefunden, die den Tragekomfort verbessern, ohne den Klang negativ zu beeinflussen. Die Polster sollten nur nicht zu dick sein, das nimmt sonst obere Frequenzen weg. Ich denke hier kann man noch fündig werden. Ich habe testweise die Polster meiner HyperX Cloud aufgelegt, die passen von der Form sehr gut, ließen sich nur nicht befestigen. Doch damit waren die Kopfhörer bereits deutlich bequemer. Wenn man passende Polster findet und mit Klett ausrüstet, könnte es eine gute Alternative sein. Viel mehr wollte ich aber auch nicht machen, sind ja nicht meine eigenen Kopfhörer. Also alles binnen Sekunden wieder zurück auf normal. Das ist das mit dem Klett schon praktisch.

Im Serienzustand ist das mit dem Tragekomfort so eine Sache. Ich habe einen großen Kopf und eher große Ohren, aber ich kann noch so eben sagen: Ja, sie sind bequem. Mit Luft nach oben. Ich kann sie auch über längere Zeit tragen, ohne dass es zu unangenehm wird. Damit sind diese Kopfhörer schon mal wesentlich bequemer als z.B. die AKG K371, die bei mir direkt nach dem aufsetzen drücken. Das machen die M565C nicht, wobei es sich schon etwas eng am Ohr anfühlt. Das ist ein hartes Kontrastprogramm zu den Edition XS. Größer dürften mein Kopf oder meine Ohren auf keinen Fall sein, dann würde es schlichtweg nicht mehr passen. Daher kann ich mir auch vorstellen, dass die Kopfhörer nicht jedem passen werden. Doch auch meine durchschnittlichen offenen Kopfhörer wie ein HD600 oder DT 880 sind merklich bequemer.

Was den Tragekomfort auf jeden Fall begünstigt: Der Anpressdruck. Dieser ist sehr angenehm, gerade so fest, dass der Kopfhörer ordentlich hält und nicht bei der kleinsten Bewegung vom Kopf fällt, aber locker genug, dass der Kopfhörer auch über lange Zeit nicht drückt. Das gefällt mir.

Auch positiv ist das Kopfband, dieses verteilt das nicht zu hohe Gewicht des Kopfhörers angenehm auf dem Kopf, ein Druck von oben ist mir in der Testzeit nicht aufgefallen. Obwohl der Luftraum zwischen Kopfband und dem Metallbügel in dieser Einstellung nur noch mikroskopisch ist, liegt es nicht auf. Die polsternde Wirkung bleibt somit erhalten.

Kommen wir nun zur Abschirmung. Diese könnte für einen geschlossenen Kopfhörer durchaus besser sein. Was natürlich auch mit dem mäßigen Seal durch die kleinen Polster zusammenhängt, aber nicht nur. Auf den Klang wirkt sich das mit dem Seal kaum aus, ein Vorteil der planarmagnetischen Treiber, die hier erfahrungsgemäß eher unempfindlich reagieren, zumindest weniger empfindlich als die dynamischen Vertreter.
In der Gegenrichtung sieht es nicht so viel besser aus: Die Kopfhörer strahlen nach außen ab. Wenn man sie trägt, kann man in einer stillen Umgebung auch in etwas Entfernung bei einer normalen Hörlautstärke noch vernehmen, das da etwas läuft, und ggf. sogar was das läuft.

Festgestellt habe ich, dass sich die geschlossene Bauweise vor allem positiv auf die Lautstärke auswirken kann. Mit meinen offenen höre ich tendenziell eher zu laut, habe aber auch das Gefühl die Lautstärke zu brauchen. Mit einem geschlossenen, egal ob IEM oder Over-Ear, geht das alles etwas leiser, was meinen Ohren auf Dauer dann doch zugute kommt.

Insgesamt ist die Abschirmung ausreichend. Übliche Nebengeräusche wie PC-Lüfter oder Geräusche aus Nebenzimmern werden bei laufender Musik so weit abgeschirmt, dass sie nicht mehr stören. Ohne Musik nimmt man hingegen alles noch wahr, was vielleicht auch von Vorteil sein kann. Für eine bessere Abschirmung gibt es ja dann noch die In-Ears.

Klang (subjektiv)
Nun haben wir uns aber genug mit dem ganzen Drumherum beschäftigt. Wobei dieses natürlich stimmen muss, damit der Kopfhörer im Ganzen überzeugen kann. Doch letztendlich steht und fällt alles mit dem Klang. Und der Monoprice hat im Vorfeld leider schon ein paar Negativ-Punkte einsammeln müssen, die es jetzt erst mal mit einem guten Klang wieder wettzumachen gilt. Immerhin: Die Minuspunkte wiegen für mich schon mal nicht so stark, dass ich diesen Kopfhörer dadurch kategorisch ausschließen würde, denn am Ende passt es ja doch irgendwie, und der Komfort lässt sich z.B. durch Polstertausch noch verbessern.

Voller Ehrfurcht habe ich es dann endlich mal gewagt Musik auf dem Kopfhörer anzuschmeißen. Wird es ein zweites JVC-Desaster, oder irgendwas belangloses was nicht sonderlich schlecht aber auch nicht sonderlich gut ist, was wohl auf die meisten bisher gehörten geschlossenen zutrifft, oder vielleicht doch ein herausragendes Klangerlebnis? Wir werden hören. Die ersten Takte setzen ein, und...Erleichterung. Es ist auf jeden Fall kein Desaster. Ganz und gar nicht. Mir gefällt was ich höre, durchaus. Aber es ist anders. Anders als alle anderen geschlossenen die ich bisher gehört habe, und auch anders als meine offenen Kopfhörer. Zunächst mal fällt mir diese unerwartete Ausgewogenheit zwischen allen Frequenzbereichen auf. Weder Bässe noch Höhen stechen besonders hervor, noch werden sie direkt vermisst. Dadurch stechen die Mitten allerdings etwas hervor, insbesondere die oberen Mitten sind im Gesamtbild dann doch stärker betont, als ich es gewohnt bin. Nicht auf AKG K702-Niveau, aber man merkt, dass Stimmen sehr direkt sind. Mit Mittenbetonten Kopfhörern hatte ich früher so meine Probleme und konnte nie groß gefallen daran finden. Doch, haben wir hier wirklich eine Mittenbetonung, oder ist es eher das Gehör, das einem hier einen Streich spielt? Jedenfalls habe ich mich Song für Song durch meine Test-Playlist gespielt, und war durchaus angetan, von dem, was mir die M565C hier präsentiert haben. Die Kopfhörer können dabei eine kurze Eingewöhnungszeit benötigen, aber danach klingt es sehr erhaben und für viele Songs überraschend gut. Dass es ein geschlossener Kopfhörer ist blendet sich dann völlig aus, davon spiegelt sich nicht viel bis nichts im Klang wieder. Ich habe hier immer eine gewisse Eigenart herausgehört, die mir nicht gefällt. Und diese hat der M565C nicht.

Ich weiß nicht wie Monoprice das geschafft hat, aber der Kopfhörer hat scheinbar kaum mit Resonanzen und Auslöschungen zu kämpfen, was ein sehr homogenes Klangbild zur Folge hat, das ich bei vielen, vor allem auch geschlossenen, Kopfhörern sonst vermisse.

Was ich dafür bei den M565C vermisse ist etwas Nachdruck im Bass. Die Bässe sind schon da, können sich aber selbst in Bassstarken Songs nicht all zu sehr behaupten, wobei ich vor allem im Tiefbassbereich etwas vermisse, während der Oberbassbereich schon ganz ordentlich repräsentiert ist. Einen beyerdynamischen Oberbassbuckel gibt es hier allerdings nicht.

Die Mitten...wie schon erwähnt sind die oberen Mitten betont, was aber auch mit unserer Wahrnehmung zusammenhängen dürfte. Stimmen rücken generell etwas in den Vordergrund, aber gerade nicht zu weit, sodass zu unnatürlich klingen oder blechern würde. Man erhält eine sehr gute Textverständlichkeit, allerdings sollte man durchaus Freund einer klaren Stimmwiedergabe sein. Bei Stimmfokussierter Musik kann das richtig gut rüberkommen. Eine gelungene Mittenwiedergabe, die auch zum entdecken neuer Musik einlädt.

Ebenfalls gelungen ist die Hochtonwiedergabe. Das ist ja immer so ein Problembereich. Die Höhen sind recht dunkel, aber noch klar, ohne dass die Kopfhörer zu irgendeiner Schärfe oder zu Sibilanten neigen. Selbst meine schärfsten Test-Songs voller Sibilanten und Zischlauten gibt Monoprice sehr handzahm wieder. Das hat aber auch zur Folge, dass es bei ebenfalls dunkel abgemischten Songs dann doch an Hochton fehlt. Für meinen Geschmack dürfte es etwas mehr Hochton sein, allerdings nur so viel dass die angenehme Hochtonwiedergabe enthalten bleibt. Wer ein in den Höhen eher zurückhaltendes, aber noch klares Klangbild möchte, der wird hier auf jeden Fall fündig. Mir gefällt es so auf jeden Fall besser als umgekehrt, dass der Kopfhörer einen sehr unangenehm Hochton hat, den man erst mal bremsen muss, damit man hier überhaupt zu einem Musikgenuss kommen kann. Kopfhörer die in dieses Beuteschema fallen sind z.B. die Superlux HD-660 Pro, aber auch die Beyerdynamic DT 1990 Pro sind hier keinen Deut besser.

Zuletzt noch die Bühne. Ich muss sagen, hier haben die Kopfhörer mich mit am meisten überrascht. Die Wiedergabe ist sehr räumlich, vor allem für einen geschlossenen Kopfhörer. Da muss sich der Monoprice nicht vor seinen offenen Brüdern verstecken. Allerdings ist es jetzt keine besonders weite Bühne wie bei den Edition XS, sondern eher kompakt wie bei den HD600, dennoch schön im Raum platziert und eben eine gut wahrnehmbare Räumlichkeit. Eigentlich hätte ich ihm sogar noch eine größere Bühne attestiert, doch dann habe ich den Fehler gemacht und den Edition XS in den Direktvergleich genommen, nachdem ich Tage fast nur mit dem Monoprice gehört habe...nunja, dann war dieser Eindruck dahin. Der Edition XS ist da in allem schon noch mal eine ganz andere Hausnummer und kann sich deutlich vom Monoprice absetzen, aber natürlich auch im Preis. Hier wäre wohl der M1570 oder M1070 der fairere Vergleichskandidat, vielleicht erhalte ich ja in der anderen Rundreise noch mal die Möglichkeit, diesen zu testen. Aber wenn ich die Monoprice jetzt schon mit den Edition XS vergleiche, dann merke ich, dass die M565C doch merklich an Klarheit, Auflösung und Räumlichkeit büßen müssen, selbst mit meinem EQ (dazu später mehr). Wenn man sich kurz dran gewöhnt, passt das aber, da das Klangbild in sich stimmig ist. Die Edition XS sind ja auch recht hell und bei weilen eher analytisch abgestimmt, während es sich bei den M565C doch um einen entspannteren Kandidaten handelt. Im Klangbild sehe ich hier viele Gemeinsamkeiten zum Sennheiser HD600, wobei die Monoprice noch mal linearer als der Sennheiser aufspielen. Auch technisch im Sinne von Auflösung usw. sind sie sich nicht zu unähnlich. Der M565C spielt auf jeden Fall in dieser Liga, und damit dann auch oberhalb seiner Preisklasse.

Für welche Musik sind sie nun geeignet?
Vor allem akustische Musik sowie Musik, in der die Stimme eine wichtige Rolle spielt, profitiert deutlich vom Klangbild der M565C. Auch Rock und Pop funktionieren sehr gut, wobei dem einen oder anderen hier etwas Bass fehlen kann. Bei elektronischer Musik hingegen fehlt es mir oft an Bass und Höhen, dafür sind sie einfach zu linear abgestimmt. Das lässt sich schon hören, aber das macht z.B. mit den 7Hz Timeless dann doch mehr Spaß. Lässt sich hier mit einem EQ noch etwas herausholen? Das, und vieles mehr, schauen wir uns in den nächsten Kapiteln an.

Klang (objektiv)
Nachdem ich genug Eindrücke mit den Kopfhörern in Reinform gesammelt habe, bin ich auch mal mit meinen Methoden durch die Frequenzen gefahren, um mir einen Eindruck vom wahrgenommenen Frequenzverlauf zu machen sowie einige Korrekturen per EQ vorzunehmen.

Ab ca. 25Hz beginnen die Kopfhörer merklich etwas zu wiedergeben, bleibt aber in einem niedrigen Pegel, der zunächst nicht groß steigt. Jenseits der 100Hz wird es dann merklich lauter, wobei der Kopfhörer im gesamten Bereich unter 1kHz etwas stärker betont ist, was ihm einen warmen Grundton verleiht. Von 1kHz bis 2kHz steigt es dann weiter an, wobei im Bereich 2kHz bis 2,7kHz ein Hochplateau erreicht wird, was zugleich auch den Höhepunkt des Kopfhörers in Sachen Pegel bildet. Der nachfolgende, Harman-Typische anstieg bleibt aus, die Kopfhörer spielen von 3kHz bis 14kHz extrem linear, so wie ich es bei noch keinem Kopfhörer wahrgenommen habe. Normalerweise sieht es so aus: Ab ca. 1kHz geht es los mit einem Anstieg. Im Resonanz-Bereich um 5-8kHz wird irgendwo der Höhepunkt erreicht, danach fällt es wieder ab. Aber nicht so die Monoprice. Hier findet sich eine Linearität, die ihresgleichen Sucht. Wenn man also mal einen linearen Kopfhörer gehört haben wollte – hier ist man schon verdammt nah dran. Begleitet wird diese Linie wie üblich von ein paar kleinen Peaks und Dips, wobei nur die Peaks nennenswert und mit dem EQ leicht zu korrigieren sind. Nach 15,5kHz fällt der Pegel auf ein sehr niedriges Niveau, aber wenn man drauf achtet ist auch nach 18kHz noch etwas zu hören, was ich meinem Gehör gar nicht mehr zugetraut hätte. Bei offenen ist meist bei ca. 16kHz Schluss, was einfach daran liegen dürfte, dass Umgebungsgeräusche Frequenzen darüber hinaus einfach verdecken.
Was ich ansonsten noch festgestellt habe ist ein sehr gutes Abschneiden in Sachen Kanalungleichheit, denn diese ist quasi nicht existent. Einzig bei ca. 300Hz ist der rechte Kanal einen Hauch lauter als der linke und sonst im Mitteltonbereich eher der linke einen Hauch lauter, ab ca. 3kHz dann absolut identisch...aber, da muss man schon nach der Ungleichheit suchen. An sich ein fantastisches Ergebnis, wo sich viele teurere Kopfhörer eine Scheibe von abschneiden können.

EQ
Kommen wir nun zum Thema Equalizing. Wie mir beim Musikhören und der technischen Frequenzanalyse aufgefallen ist, ist der Kopfhörer enorm linear mit einer leichten Mittenbetonung. Mein Geschmack ist aber eher ein Klangprofil mit u-Signatur, bedeutet einer sanften Bass- und Höhenbetonung. Dies ist z.B. durch das Harman-Target gegeben, was dieser Kopfhörer nicht zu verfolgen scheint. Was auch nicht unbedingt schlimm sein muss. Ich habe mir, lose angelehnt an Harman, aber nicht explizit darauf abgestimmt, ein EQ-Preset erstellt. Für eine exakte Harman-Abstimmung habe ich natürlich nicht die Mittel, aber ich denke das muss auch nicht sein, da auch Harman sicherlich nicht perfekt ist (sonst hätte mir der sehr gut dem Target folgende K371 wohl besser gefallen).
Das EQ-Preset sorgt dafür, die Bässe und Höhen des Kopfhörers zu verstärken und zeitgleich ein bisschen was aus den Mitten herauszunehmen, um den gewünschten „Badewannen“-Charakter zu erhalten. Dabei habe ich die Filter jedoch nicht so ausgelegt, dass es die Charakteristik des Kopfhörers komplett auf Links krempelt, sondern einfach das nimmt, was der Kopfhörer mitbringt, und an den entscheidenden Stellen sinnvoll ergänzt. Nach der initialen Erstellung habe ich immer wieder feine Anpassungen vorgenommen bis ich in der 5. Generation zu folgendem Ergebnis gekommen bin:

Preamp: -5 dB
#Anpassung an Präferenz
#Bass
Filter: ON LSC Fc 100 Hz Gain 5 dB Q 0.7
#Höhen
Filter: ON HSC Fc 4000 Hz Gain 5 dB Q 0.5
#Zurück auf (fast) normal an der Hörschwelle
Filter: ON HSC Fc 16000 Hz Gain -4 dB Q 0.5
#Ausgleichen der Peaks
Filter: ON PK Fc 250 Hz Gain -1.5 dB Q 1.5
Filter: ON PK Fc 600 Hz Gain -1 dB Q 1
Filter: ON PK Fc 2100 Hz Gain -2 dB Q 2
Filter: ON PK Fc 6900 Hz Gain -2 dB Q 6
Filter: ON PK Fc 8000 Hz Gain -1.5 dB Q 7
Filter: ON PK Fc 10000 Hz Gain -2 dB Q 7
Filter: ON PK Fc 12200 Hz Gain -3.5 dB Q 4

Habe es dies mal mit Kommentaren versehen. Mit den 3 Shelf-Filtern kann man recht einfach die Menge an Bass- und Hochton dem eigenen Geschmack, der aktuellen Stimmung oder der Musikrichtung anpassen. Die restlichen Filter sind zum Ausgleichen der verbleibenden Peaks, wobei man unter Umständen die Gegenseitige Einflussnahme (auch der Shelf-Filter) beachten muss. Und natürlich dass der Gesamtpegel im negativen Bereich bleibt. Wenn man jetzt einen sehr kräftigen Bass mag, kann man auch -12db Preamp und +12dB im Bass einstellen, das geht, wenn der Verstärker es hergibt. Besonders schwierig anzutreiben sind die M565C auch nicht, daher sollte das durchaus machbar sein. Ohne Messung der totalen harmonischen Verzerrung kann ich allerdings nicht beurteilen, wie viel man dem Kopfhörer hier zumuten kann. Erfahrungsgemäß sind die planaren in diesem Punkt meistens recht unempfindlich, bis zu einem gewissen Level. So lange man nicht extrem laut hört, kann man hier also durchaus ein bisschen was machen, und die Kopfhörer sprechen auch sehr gut auf den EQ an. Normalerweise reicht die +5dB Bassbetonung für meinen Geschmack vollkommen aus, damit ist der Bass in einem für Over-Ear angenehmen Bereich. Der Bass liefert, wenn er gebraucht wird, kommt aber nie zu übertrieben daher.
Wenn man es klarer mag, kann man den 4kHz-Filter auch ohne weitere Anpassungen auf bis +7dB stellen, wodurch sie noch mal einen deutlichen Boost in Sachen Klarheit und Auflösung bekommen. Ich habe es mit den +5dB hier auf die eher helle Seite gebracht, wobei der Hochton weiterhin nicht zur Schärfe oder zu Sibilanten neigt. Das spricht für sich, denn ich habe auch durchaus Kopfhörer, die auf Hochton-Anhebungen sehr empfindlich reagieren. Da scheint es zwischen dumpf und scharf quasi keinen Spielraum zu geben, während dieser bei den Monoprice überaus üppig vorhanden ist, sehr gut.

Mit diesem Preset klingen die Monoprice für mich noch mal eine Klasse besser, vor allem für elektronische Musik. Aber, ein wichtiger Punkt, der hier erfüllt ist: Sie klingen auch ohne EQ gut. Wie ja schon in meinem anderen Reviews geschrieben, möchte ich die Kopfhörer eigentlich nicht korrigieren, sondern optimieren. Und das ist mir hier wie ich finde sehr gut gelungen – sogar ganz ohne Messung als Basis, denn da konnte ich im Netz leider keine aus einer guten Quelle finden. Wohl eines meiner bisher besten Ergebnisse in Sachen Equalizing.

Fazit
Damit sind wir auch schon am Ende meines Reviews zu den Monoprice M565C angekommen. Was soll ich sagen...diese Kopfhörer haben mir doch gezeigt, wie toll es ist, an solchen Rundreisen teilnehmen zu können, und auch einfach mal etwas neues zu entdecken. Wo hätte ich diesen Kopfhörer sonst ausprobieren können, und hätte ich es angesichts aller Bedenken überhaupt getan? Wahrscheinlich nicht. Daher schon mal erneut ein großes Dankeschön an Steven McTowelie und Monoprice für die Organisation der Rundreise.

Im Laufe des Reviews hatte ich doch ein paar Kritikpunkte genannt, die man dem Kopfhörer auf jeden Fall anrechnen muss. Die Verarbeitung und Materialwahl ist nicht perfekt und der Tragekomfort ist ok, aber grenzwertig für meinen Schädel. Auch die Abschirmung in beide Richtungen könnte besser sein. Doch als der Kopfhörer zu spielen begonnen hat, waren diese Gedanken dahin, und ich wahr einfach gefangen. Gefangen in der schönen und sanften Wiedergabe, die der Kopfhörer an den Tag legt. Noch nie habe ich einen Kopfhörer mit einer so linearen Wiedergabe gehört. Selbst wenn das nicht unbedingt meinen Geschmack trifft, so hat es doch was für sich, und der Kopfhörer bietet durch seine Linearität eine wunderbare Basis, um ihn per EQ an seinen Geschmack anzupassen. Mein oben genanntes Preset ist dabei nur ein Anfang, ein erster Versuch, der innerhalb von ein paar Tagen entstanden ist. Da gibt es mit Sicherheit noch Verbesserungspotential. Und auch ohne EQ regen die Kopfhörer auf jeden Fall zum Musikgenuss an.

Daher kann ich Zweifelsohne sagen: Dieser Kopfhörer war die größte (positive) Überraschung von allen Rundreisen, an denen ich bisher teilgenommen habe. Nicht nur das, auch an sonstigen Kopfhörern, die ich in letzter Zeit so ausprobieren konnte. Ich habe nicht all zu viel erwartet, doch was ich dann gehört habe, hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Würde ich die Kopfhörer kaufen? Schließlich scheint es doch endlich das zu sein, was ich seit langem gesucht habe. Was spricht noch dagegen? Klar, meine Kritikpunkte in Sachen Material und Verarbeitung. Für den Preis vielleicht noch zu verschmerzen, wobei ich zumindest hoffe, dass ein tendenzielles eigenes Exemplar dann doch weniger Mängel aufweist.

Eine der ersten Dinge, die ich während der ersten Hör-Session mit dem M565C gemacht hatte: Geschaut, wo ich ihn kaufen kann. Ist das ein schlechtes Zeichen? Zumindest für meinen Geldbeutel.
Ja, es gibt Kritikpunkte an Tragekomfort und Verarbeitung. Und das Klangbild entspricht nicht zu 100% meinem Geschmack. Doch muss das sein, werde ich so einen Kopfhörer jemals finden? Ich habe lange gesucht, nach einem geschlossenen Kopfhörer, der es mit meinen offenen aufnehmen kann. Jetzt habe ich ihn gefunden, und das noch zu einem durchaus erschwinglichen Preis. Da ich jetzt noch den Montag zusätzlich zum testen hatte, habe ich mir die Zeit genommen, um eine Entscheidung zu treffen. Und sie ist gefallen – ich habe mir diesen Kopfhörer bestellt. Auch wenn er mich am nächsten Tag wieder verlassen musste, so bekomme ich in ein paar Tagen meinen eigenen. Ich freue mich, hoffe aber auch, dass die Verarbeitung bei meinem Exemplar möglichst besser und der Klang möglichst nicht schlechter ist, dann bin ich zufrieden. Zumindest in Sachen Klang spielt er auf einem Niveau z.B. zum HD600, der mehr als das doppelte kostet – und offen ist. Das muss man auch erst mal schaffen. Daher Hut ab, Monoprice.

Am Ende habe ich hier einen wahren Geheimtipp gefunden, und kann diesen Kopfhörer, sofern man mit dem Tragekomfort zurechtkommt, und in Sachen Verarbeitung nicht all zu anspruchsvoll ist, definitiv weiterempfehlen. Wer etwas ausgefalleneres möchte, das sich nicht in jeder Sammlung findet, aber trotzdem eine tolle Performance bietet, wird hier fündig. Und damit komplettiere ich dann auch meine planar-magnetische Sammlung: Zu meinen offenen Hifiman und dem 7Hz Timeless IEM gesellt sich nun der geschlossene Monoprice M565C. Herzlich willkommen.

Damit verabschiede ich mich und wünsche auch den nächsten Teilnehmern viel Spaß mit dem Monoprice. Vielen Dank fürs lesen, ich hoffe es war informativ. unterhaltsam und nicht zu lang.

Nachtrag
Nachdem ich das Review fertig hatte ist dann mein eigenes Exemplar eingetroffen. Ich wollte dann noch kurz ein paar Eindrücke hierzu schildern.
Ist die Verarbeitung besser? Jein. Die Mängel, die ich oben benannt habe, insbesondere die ungleichmäßigen Gelenke, sind hier besser. Dafür gibt es einen Verarbeitungsfehler am oberen Gelenk rechts, hier fehlt die Abdeckung der Mutter und auch kratzt die Schraube an der Ohrmuschel. Die Abdeckung ist nur angeklebt und hatte sich gelöst und als Einzelteil in der Verpackung gefunden. Der Service hatte sich allerdings schnell gemeldet und mir einen Austausch versprochen, sehr vorbildlich. Ich hoffe bei dem 3. Modell passt es dann so weit alles. Ich erwarte keine Perfektion, aber es sollten jetzt auch keine derartigen Mängel sein. Im Zweifel würde ich da selbst Hand anlegen und es wieder ankleben, aber bei einem nagelneuen Artikel sehe ich es dann auch nicht ein. Daher bleibt meine Hoffnung, dass es doch noch klappt.

Die gute Nachricht, Klanglich gibt es hier keinen großen Unterschied. Positiv ist schon mal, dass die Peaks und Dips an der exakt gleichen Stelle sind. Bedeutet: Mein EQ-Preset funktioniert weiterhin. Negativ aufgefallen ist mir die Kanalungleichheit, die bei meinem größer ist als beim Rundreise-Exemplar, welches ja wirklich keine nennenswerten Ungleichheiten hatte. Hier hingegen ist die linke Seite im Bereich 7,5-8,2kHz deutlich lauter als die rechte, danach von 8,3-11kHz kehrt sich das dann um und rechts ist es etwas lauter als links. Das sind jetzt keine gravierende Unterschiede und beim Musikhören fällt es nicht auf. Dennoch ein Nachteil im Vergleich zum Rundreise-Exemplar.

Insgesamt gemischte Gefühle, ich hoffe dass das 3. Exemplar es dann richtig macht, denn ich bin mit der Entscheidung für diesen Kopfhörer in klanglicher Hinsicht weiterhin sehr zufrieden, und auch mit dem Komfort komme ich besser klar als es vielleicht im Review den Anschein macht. Meine Empfehlung bleibt, aber auch eine Empfehlung an Monoprice, die Qualitätskontrolle besser in den Griff zu bekommen und ggf. bei künftigen Revisionen die Materialwahl (Kunststoff-Teile) zu verbessern sowie in den Polstern etwas mehr Raum für die Ohren zu lassen, dann sind sie wirklich perfekt.
the_det
Inventar
#5 erstellt: 04. Jun 2022, 09:18
Schönes, nachvollziehbares Review, das sich in den wesentlichen Punkten mit meiner Wahrnehmung deckt. Super, dass Du Dir mal die Polster vorgenommen hast. Wenn sie tauschbar sind, überlege ich, ob ich mir auch einen 565C hole.
Marcel21
Inventar
#6 erstellt: 05. Jun 2022, 17:10
Noch ein Nachtrag:
Habe jetzt mein Austausch-Exemplar erhalten.
Leider auch nicht ohne Mängel. Die Abdeckung der Schraube hat sich auch hier als Einzelteil in der Packung gefunden. Nur dieses mal auf der anderen Seite. Die Befestigung der Gabel an der Ohrmuschel ist auf der anderen Seite nicht bündig, so wie bei dem Rundreise-Exemplar. Die Verarbeitung der Polster ist hier auch besser.

Die bei meinem 1. Exemplar angemerkte Kanalungleichheit ist hier wieder weg, diese ist bei dem Austausch-Exemplar wieder deutlich besser. Klanglich ist dieses Exemplar auch besser, es klingt klarer, dynamischer, hochauflösender, hat dafür weniger Bass.

Ich weiß noch nicht so recht was ich davon halten soll, die Qualitätskontrolle bei Monoprice lässt leider wirklich zu wünschen übrig. Ich schwanke aktuell noch dazwischen es jetzt dabei zu belassen und die Abdeckung einfach selbst wieder anzukleben und gut ist, oder beide zurückzuschicken und es zu lassen, denn ein 3. Versuch muss jetzt ja auch nicht sein. Was natürlich schade wäre, für mich und für Monoprice.
Aber wenn ich jetzt so wieder damit höre möchte ich eigentlich auch nicht drauf verzichten. Das Austauschexemplar ist in Klang und Tragekomfort das bisher beste von allen 3. Dafür funktioniert mein EQ-Preset hier etwas schlechter, was gar nicht schlimm ist, da die Basis noch besser ist und ich gerade fast ohne EQ nur mit leichtem Bass-Boost höre und es ist schon fantastisch.


[Beitrag von Marcel21 am 05. Jun 2022, 17:34 bearbeitet]
Raun
Stammgast
#7 erstellt: 07. Jun 2022, 14:34
Das ist aber doof, wenn man erst Soundbingo spielen muss um ein Exemplar zu finden was gut klingt UND gut verarbeitet ist.
RunWithOne
Inventar
#8 erstellt: 11. Jun 2022, 21:15
Vielen Dank an Steven für die Organisation der Rundreise. Der M565C ist der erste Kopfhörer Monolith, den ich hören durfte.

Unboxing/Lieferumfang/Komfort
In der schwarzen Umverpackung befindet sich erfreulicherweise ein Hardcase. Leider entsprechen die treiberseitigen Anschlüsse nicht dem Sandartformat. Das Kabel besitzt erfreulicherweise ein Schraubadapter, somit kann es an 3,5 und 6,3 mm Anschlüssen verwendet werden. Eine L/R Kennzeichnung gibt es nicht. Meine Ohren passen gerade noch in die recht kleinen Ohrmuscheln. Das Kopfband lässt sich gut auf meinen Kopf anpassen. Der Hörer wirkt zweckmäßig designt, sitzt trotzdem gut auf meinem Kopf.

Klang
Den M565C habe ich am Kopfhörerverstärker V280 von Violectric (Zuspieler foobar) und am A&K DAP gehört. Beider Geräte stellt er vor keinerlei Probleme. Das preiswerte geschlossene Modell von Monoprice bietet einen soliden Klang ohne zu glänzen. Leider habe ich keine geschlossenen KH diese Preisklasse für Vergleiche daheim. Einen grundsätzlich Vorteil der planaren Bauweise kann ich bei diesem Modell nicht hören. Ich vermisse die saubere Spielweise eines planaren Treibers. Er bietet zwar einen kompakten mitreißenden Sound, riskiert aber in der Abstimmung nichts. Diese ist eher dunkel, warm und zurückhaltend, aber mit absoluten Langzeitqualitäten. Der kleine Monolith wird niemals anstrengend, was seinen zurückhaltenden Mitten und Höhen zu verdanken ist. Grundsätzlich ist Musik mit ihm lange und ermüdungsfrei hörbar, jedoch glänzt er keinesfalls mit Separation, Bühne und Details. Die Bühne ist ziemlich kompakt, die Separation einzelner Instrumente geht für seine Klasse in Ordnung. Der Bass ist weder straff noch präzise, entspricht wie bereits angesprochen dem Anschaffungspreis.

Fazit
Trotz der im Abschnitt Klang genannten Einschränkungen könnte ich mir den M656C gut als Alltags- oder Arbeitskopfhörer vorstellen. Auch wenn ich keinen Gefallen an rein technischen bzw. analytischen Hörern habe, sehe ich den M565C nicht als Genusskopfhörer. Seine Abstimmung ist gefällig, verbirgt jedoch Details der Musik. Trotzdem empfinde sie sehr angenehm. Seine Spielweise überzeugt mich langfristig mehr als das Vorgaukeln von Details und Luftigkeit durch übertriebene Peaks in der Frequenzantwort.
Raun
Stammgast
#9 erstellt: 13. Jun 2022, 10:25
Ich bin ja auch noch Review "schuldig".

Es ist einfach ein Fazit vorab zu geben:

Für den Preis macht man hier nichts falsch, meiner Meinung nach spielt er weit über 150 Euro.

Details:

Der Monoprice ( die Marke ist irgendwie komisch, ich meine Staubsauger gesehen zu haben) M565C kostet normal 179 Euro, hier hat ihn einer für 140 Euro bekommen. Für das Geld kaufen hier die meisten Enthusiasten ein Kabel, oder einen Ständer aus Holz Was bekommt man für das? Mehr als bei einem 50 Euro Kopfhörer? Auf jeden Fall.

Ich würde fast sagen es ist die Einstiegsdroge in die Hifi Welt, die Verpackung ist zweckmäßig, die Verarbeitung gar nicht so schlecht. Die Metallbänder sind robust, die Earpads kratzen nicht, sind bequem.

Für große Ohren wie meine wirds schon eng drunter, die Muscheln könnten etwas größer ausfallen, der Bügel ist stabil und der Kopfhörer saß bei mir super und bequem.

Verarbeitung ist "ok", nix tolles, aber halt auch wieder am Preis gemessen "gut". Die eine Muschel ist eher lose, die andere zu fest, aber hey, das hatte mein Focal Eligia auch, und der hat 500 Euro im Sale gekostet! Beim Auspacken habe ich auf der linken Muschel eine Macke gesehen, diese war schon beim ersten Tester da, ist auch kein "verletztes Holz", scheint also eher ein Verarbeitungsfehler zu sein, der Preis, ihr wisst schon.

Was mich genervt hat, das abnehmbare Kabel (postitiv) war so dezent beschriftet, das es schwer war links und rechts zu erkennen, da auf dem Kopfhörer selbst KEIN hinweis auf L/R ist, warum macht man das? Ist das so teuer? Verstehe ich nicht.

Jetzt zum Wahrscheinlich wichtigsten, dem Klang. Wie immer bei meinen Reviews, gibts hier viel Raum für eigenen Gefallen, es ist immer sehr subjektiv, und ich habe keine Testwerte, entweder es gefällt, oder halt nicht. Und ja es hat mir gefallen.

- Bass sauber und nie verschwommen, hat nichts übertönt, eher Dunkel abgestimmt
- Höhen sauber und nie schmerzhaft, aber immer bisschen verhangen
- Bühne kaum vorhanden, recht Eng, Musik spielt eher im Kopf als um den Kopf. Klar, ist ein geschlossener KH.
- Leistung wird nicht viel benötigt, passt also auch für den mobilen Bereich.

Und genau hier kommen wir zum Punkt, für einen KH für 150 Euro, den ich auch mal im Hotel, Zug verlieren kann, ohne gleich 600-1000 Euro liegen zu lassen, super. Er klingt gut, er macht Spaß, aber er macht das halt im Preisbereich bis 250 Euro gut, nix perfekt.

Würde ich ihn kaufen? Nein, ich habe hier gelesen das man 3 Anläufe braucht um einen zu bekommen der gut klingt, oder gut verarbeitet ist, auch für 150 Euro muss die Oma stricken, dafür kann ich einmal das Auto voll tanken - ihr merkt schon - Preis Leistung ist klasse, mir war er etwas zu emotionslos.

Ich hoffe ihr könnt meine Eindrücke teilen, oder wenn nicht, kommentieren.

Danke an Steve für die Rundreise, ich liebe es und mag es Unterschiede versuchen raus zu hören. Vor 6 Monaten hatte ich noch 0 Ahnung von der Materie und konnte nicht verstehen wie man mehr als 200 Euro für einen Kopfhörer ausgeben könne
Horowitz
Stammgast
#10 erstellt: 24. Jun 2022, 14:40
Kurzer Eindruck vom Monoprice Monolith 565C
Da hier ja schon alles zum Lieferumfang und der Verarbeitung geschrieben wurde (bin der gleichen Meinung), können wir ja direkt zum Klang kommen.
Der 565 ist spaßiger abgestimmt mit einer guten Portion Bass und präsenten Höhen. Bass könnte meiner Meinung etwas weniger sein aber von den Höhen passt das für mich. Die Mitten sind auch okay und absolut Langzeittauglich. Eigentlich macht er nicht wirklich was falsch und wäre von der Abstimmung
sogar interessant für mich wäre da nicht der Komfort. Die Ohren passten nur bei meinem Sohn in die Aussparungen der Pads. Für mich war das ein On Ear der nach einer Zeit sehr gedrückt hat. Wärme haben die Pads auch gut entwickelt und somit habe ich nie länger wie 15 Minuten gehört. Das Kopfband war absolut am Anschlag also auch da unangenehmes drücken.
Das ist für mich keine Option. Schade da ich den 565 für das Geld sofort gekauft hätte :/
Leicht anzutreiben ist er auch. Selbst am Handy konnte Disco Lautstärke erreicht werden.
Als Fazit bleibt mir zu sagen das der 565 klanglich sehr viel richtig macht, besonders gemessen an dem Preis. Wäre da für mich nicht der Komfort Aspekt wäre der schon bestellt.
Ich würde jedem empfehlen, der einen geschlossenen Hörer sucht, den unbedingt zu testen. Wenn er dann bequem ist, ist das ein No-Brainer.
Vielen Dank an den guten Steven das ich den 565 testen durfte
Beste Grüße
H.


[Beitrag von Horowitz am 24. Jun 2022, 14:41 bearbeitet]
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#11 erstellt: 24. Jun 2022, 19:09

Marcel21 (Beitrag #4) schrieb:

Neben der teils fragwürdigen Materialwahl sind mir auch ein paar Mängel in der Verarbeitung aufgefallen, beispielsweise an den Holz-Schalen der Kopfhörer. Das Holz an sich wirkt schon recht edel, aber ich habe bereits bei der Ankunft eine kleine Macke auf einer Ohrmuschel feststellen müssen, wobei ich natürlich nicht feststellen kann ob diese bereits werksseitig oder erst später hinzukam.

Der Kopfhörer kam in absolutem Top-Zustand, ohne jegliche Beschädigung an den Holzschalen hier an und wurde auch so von mir versendet,
hier trifft Monoprice nicht die geringste Schuld.

So einen Makel hätte ich auch vor Beginn der Rundreise kommuniziert


[Beitrag von Steven_Mc_Towelie am 24. Jun 2022, 19:09 bearbeitet]
Raun
Stammgast
#12 erstellt: 24. Jun 2022, 19:25
Auch hier war das schon drin
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Monoprice Monolith 1060 Rundreise Reviews
the_det am 14.05.2022  –  Letzte Antwort am 03.07.2022  –  5 Beiträge
Monoprice Monolith 1570 Rundreise Reviews
RobN am 21.05.2022  –  Letzte Antwort am 23.08.2022  –  32 Beiträge
Monoprice Monolith M 1070 Rundreise Reviews
Blechdackel am 19.06.2022  –  Letzte Antwort am 05.02.2023  –  6 Beiträge
Sennheiser IE300 Reviews (Rundreise)
frix am 28.02.2021  –  Letzte Antwort am 02.12.2022  –  41 Beiträge
FiiO FD3 Rundreise Reviews
baalmeph am 19.08.2021  –  Letzte Antwort am 27.09.2021  –  4 Beiträge
FiiO FH9 Rundreise Reviews
iznt am 29.11.2021  –  Letzte Antwort am 10.01.2022  –  22 Beiträge
Shouer S12 Rundreise Reviews
Marcel21 am 15.05.2022  –  Letzte Antwort am 30.01.2023  –  15 Beiträge
Penon Serial Rundreise Reviews
Horowitz am 13.08.2022  –  Letzte Antwort am 21.09.2022  –  8 Beiträge
Sennheiser IE900 Rundreise Reviews
Steven_Mc_Towelie am 14.05.2023  –  Letzte Antwort am 25.11.2023  –  25 Beiträge
Rundreise Fiio FX15 Reviews
user712 am 15.09.2023  –  Letzte Antwort am 02.11.2023  –  4 Beiträge
Foren Archiv
2022

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder926.030 ( Heute: 1 )
  • Neuestes Mitgliedkomphackierek
  • Gesamtzahl an Themen1.551.914
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.557.172

Hersteller in diesem Thread Widget schließen