Baubericht: DIY Bass-Traps für Dachschrägen

Lange habe ich das Thema aufgeschoben, aber es zu ignorieren hilft aud Dauer auch nicht, also habe ich mich in den letzten Tagen verstärkt mit Raumakustik beschäftigt. Schnell konnte ich mit Hilfe der ersten Messungen und Tipps aus dem Forum feststellen, das die Nachhallzeit besonders in den tieferen Bereichen deutlich zu hoch ist und hier Handlungsbedarf besteht. Auch im Mittel- bis Hochtonbereich sind Optimierungen nötig. Für letzteres habe ich mir acht verschieden große Schallabsorber gekauft, die ich später noch an den höher liegenden Dachschrägen anbringen werde, für die tiefen Nachhallzeiten sollen Bass-Traps selbst gebaut werden, da es für mein Zimmer keine passenden Lösungen gibt, die vernünftig in die schrägen Ecken hinter den Lautsprechern hineinpassen.

Also schnell die beiden Ecken hinter den Lautsprechern ausgemessen, eine Zeichnung zu Papier gebracht und in den Baumarkt 15 mm Multiplex Buche gekauft. Weiterhin habe ich mir Molton Akustikstoff gekauft, um den Rahmen später damit zu beziehen sowie ordentlich Steinwolle als Absorber und Folie, in die das Dämmmaterial später der Gesundheit zu Liebe verpackt wird.

Die passenden Zuschnitte sind schnell gemacht, insgesamt 4,3 m² Holz sind über die Kreissäge zu fahren. Normalerweise würde ich die Teile verleimen, in diesem Fall greife ich der Einfachheit halber und um den Rahmen mit dem Stoff später sauber zu spannen aber auf eine konventionelle Verschraubung zurück.





















Jetzt noch die Überstände abschleifen und das Holz mit 240 sowie 400er Schleifpapier behandeln, anschließend die Steinwolle zuschneiden und in Folie verpacken. Anschließend öle ich das Multiplex mit Leinenöl ein. Den Rahmen mit Molton zu bespannen ging erstaunlich leicht. Dank der Verschraubung zieht sich durch die Kraft der Schrauben auch jede noch so kleine Falte heraus.











In den Ecken hinter den Lautsprechern fallen die Bass-Traps nicht groß weiter auf und da sich in den Ecken eh nichts sinnvoll unterbringen lässt, bin ich optisch sehr zufrieden mit der Lösung.



Der ganze Spaß hat mich knapp 200 Euro und 15 Arbeitsstunden gekostet. Am Ende bleibt die Frage, ob sich der ganze Aufwand gelohnt hat? Hier zunächst eine Messung am Hörplatz vor Umsetzung der Maßnahmen:





Und hier die neue Messung mit den beiden Bass Traps in den Ecken:





Wie zu sehen ist, hat sich einiges getan. Besonders die Nachhallzeiten im Mittel- bis Hochtonbereich haben sich bereits deutlich reduziert. Im Tieftonbereich ist der Nachhall auch um ein paar db gesunken. Ganz zufrieden bin ich mit dem Ergebnis noch nicht, daher bin ich gespannt ob ich mit den bestellten Breitbandabsorbern noch mehr herauskitzeln kann. Zumindest was die Ecken hinter den Lautsprechern angeht, habe ich denke ich das größtmögliche Potenzial ausgeschöpft.

Viele Grüße,
Carsten