Dj Referat hilfe

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otte1995
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 28. Feb 2011, 00:32
Moin,
Ich muss in der schule ein Referat über deejaying halten könnt ihr mir zufällig helfen über welche themen ich da schreiben kann ?
mfg
light-Green_Apple
Inventar
#2 erstellt: 28. Feb 2011, 01:03
Wie lang solls denn gehen?
Und in welchem Fach?

Eher das Theoretische oder doch eher das praktische?
Kannst über verschiedene Arten zum Auflegen schreiben, was davon die Vor- bzw Nachteile sind, aber auch über das komplette Setup: Was braucht man und wofür.

Anders vielleicht auch noch die Geschichte vom Deejaying!
*papamann*
Stammgast
#3 erstellt: 28. Feb 2011, 05:33
Darfst Du gern 'was ziehen. Ist von mir der Text; schenk' ich Dir! Teil 1: Ob das alles so stimmt fragt sich. Aber ich gab' mein bestes!

Zur Geschichte des Disc Jockey


“DJ” ist die Abkürzung des englischen Wortes “Disc Jockey”. Ein Disc Jockey ist ursprünglich jemand der in Rundfunk, TV oder Discotheken Schallplatten auflegt. Erst mit dem Aufkommen des HipHop ist ein DJ auch jemand, der Musik selbst produziert. Zeiten ändern sich.

Im Jahre 1906 wurde erstmals in den USA Musik über das Radio gesendet. Den Schallplatten-Aufleger und Moderator gibt es also seit mehr als hundert Jahren. Das Radio war für viele Jahrzehnte das Medium Nummer eins. Man saß Samstag Abend vor den Empfängern um Hörspiele, klassische Musik, Jazz und Nachrichten zu hören.

Und natürlich Pop-Musik!

Und die gehört nun mal schmissig moderiert.

Die richtigen Platten zur richtigen Zeit: Auflegen ist bereits jetzt gewissermaßen Kunst. Allerdings: der Sound der Schallplatten ist weit entfernt von der “Microgroove” der frühen 50er!

Die 20er und frühen 30er Jahre: In den USA waren Radio DJs schnell gefragte und bekannte Leute; die Hörer hatten ihre Lieblings-Shows; allerdings noch strikt getrennt; es gab Country Shows für die Weißen; und Blues-Shows für die Schwarzen; die Zeit war geprägt durch einen latenten Rassismus; man war noch nicht soweit die unglaublich reiche Musik der USA als gemeinsames Erbe zu sehen. So hatte jeder Musik-Stil; jede Region sein eigenes Radio; viele ahnten nicht wie sehr die Musik der Schwarzen kochte…

Die Djs, die es wagten Musik beider Lager zu spielen hatten einen schweren Stand….und doch waren diese wahre Visionäre! Erstaunlich diesbezüglich der Swing-Boom der 30er…Jazz als Tanzmusik! Aber auch dort wurde eine “weiße” Spielart gefördert; der “Nigger-Jazz” war nach wie vor etwas unheimlich…Solange die Welt in Ordnung war wurden die Radio DJs zu äußerst wichtigen Institutionen: manche Radio-Shows waren richtige Strassenfeger….was die aufstrebende Schallplatten-Industrie sofort erkannte: man versuchte gar oft die Djs zu bestechen um bestimmte Schallplatten ständig im Programm des Senders zu lancieren. Dies wurde in den 30er Jahren umso wichtiger; es entstanden die ersten Hit-Paraden; die Platten die oft im Radio liefen verkauften sich natürlich besser. Ein angesehener DJ war ein wichtiger Teil der expandierenden Musik-Industrie geworden. Das Radio war wichtiger Werbeträger; und man zahlte gutes Geld für Spots in den Radio-Shows der angesagten Djs; ließ die gar selber für Kühlschränke, Getränke oder Autos werben.

Die beliebten und recht gut bezahlten DJs ließen sich immer neue Tricks einfallen um die Hörerschaft an ihr Programm zu binden: Legendär zum Beispiel Murray “the K” Kauffmann. Er verband zwei Platten mit Wortfetzen; Slangausdrücken, irrem Gekicher…und er setzte erstmals Soundeffekte ein; Urwaldgeräusche, den Sound fahrender Züge; Kanonendonner. Der schwarze “R’n’B” (Rhythm and Blues) hatte die weiße Hörerschaft erreicht, die ihn als “Rock’n’Roll” abfeierte; angereichert durch Elemente der originär “weißen” Country-Music. Der Groove eines Stils erlangte enorme Wichtigkeit. Und ob nun originär schwarz oder weiß tritt zurück.

Besonders die schwarzen Djs perfektionierten in den 50ern die Moderation zwischen zwei Titeln; Sprachdreher; Wortakrobatik, frühe “Funkyness”. Eine frühe Form des Rap.

Ebenfalls in den 50ern tat sich ein neues Betätigungsfeld auf: erste Diskotheken entstanden; wo vorher noch “echte” Musiker spielten legten nun Djs Schallplatten auf; das war für die Clubbesitzer weit billiger. Auch der Klang der Platten hatte sich deutlich verbessert; die heute gängigen Formate (LP & Single) gab es seit 1948; richtig gute (Stereo)Tonabnehmer wurden erstmals angeboten.

Die 60er Jahre brachten eine Revolte gegen die Kommerzialisierung in den “Top 40”-Radios; erste “Underground“-Stationen entstanden; zunächst getragen von der Rockmusik.

Aber auch Soul-Platten von Motown Records aus Detroit oder STAX-Records aus Memphis wurden vor allem durch schwarze Djs gepusht. In den Diskotheken wurde auf Tanzbarkeit der Musik geachtet; und auf eine möglichst elitäre Auswahl der Soul-Platten. Wichtiger als das man tanzte wurde wonach man tanzte. Jugendbewegungen definierten sich nicht zuletzt über die Musik die in ihnen kursierte; Abgrenzung zur großen Masse war das Gebot der Stunde.

Die DJs reagierten mit immer ausgefalleneren Platten; streckenweise entfernte man gar die Etiketten (“Label”), um alleiniger “Wissender” um Herkunft der Platte zu bleiben.

Ende der 60er: Disko als Musikstil taucht erstmals auf. Der Beat änderte sich; er wurde hypnotischer.; statischer . Die Musik war für die Tanzfläche gemacht; nicht mehr für den Hausgebrauch. Laut sollte der neue Stil gehört werden; und für die Aufleger war der neue Sound Ausgangspunkt neuer Kreativität: Die Djs fingen an Beats zweier Platten nahtlos aneinander zu fügen. (“Slipcueing”) Der Plattenspieler (“Turntable”) wurde aufgerüstet: Die ersten Geräte mit “Pitcher” erschienen; man konnte die Geschwindigkeit des Tellers verändern. Dadurch war es möglich zwei verschiedene Songs beatgenau ineinander zu mixen.

Zwei wichtige Figuren der DJ-Szene dieser Zeit:

Kool DJ Herc: Aus Jamaika stammend brachte er die Art des Auflegens mit nach New York: auf der Karibikinsel belegten die dortigen Djs die Platten mit rhythmischem Sprechgesang (“Toasting”). Außerdem bewegte er sich weg vom Disko-Sound; unterlegte seine Reggae-Platten mit Funk oder Latin Beats. Kool DJ Herc war der erste HipHop DJ!!

Und dann: Grandmaster Flash! Der führte zunächst einmal Soundspielereien via Equalizer ein: Bässe ganz ‘raus; zischende Höhen; um dann den Bass wieder herein zu knallen und für Schub zu sorgen. Auch setzte er erstmals den Crossfader ein; stufenlos zwischen zwei Platten hin- und her zu faden war eine ganz neue Qualität beim Erzeugen amtlicher Sounds! Sein eigentlicher Verdienst bleibt aber die “Erfindung” des Break-Beats: er nutzte die kurzen Schlagzeug-Rolls eines Übergangs zwischen Stopfe und Refrain; auf dem zweiten Turntable entweder die selbe Platte; oder einen anderen Roll….diese nur kurzen Schnipsel baute Grandmaster Flash zu einem Groove auf! Erstmals entstand ein Groove, der mit normalen Instrumenten so nicht spielbar war….

…der Plattenspieler wurde zum Musik-Instrument! Grandmaster Flashs’ nächster Schritt war der Einsatz der neuen “Beat Boxes”; den ersten (und heute gesuchten!) Drum-Coputern.

Dieser neue Groove sorgte für die Explosion des HipHop: Breakdance, Rap; neue Turntable Techniken (Sratch!) veränderten den Sound der frühen 80er komplett. Als dann die ersten Sampler auf den Markt kamen ließen sich die Breakbeats aufnehmen und loopen; im Kreis abspielen. Eine völlig neue Ästhetik konnte sich etablieren. Diese schuf eine völlig andere Tanz-Kultur und ebnete den Weg zum nächsten entscheidenden Schritt:


[Beitrag von *papamann* am 28. Feb 2011, 05:42 bearbeitet]
otte1995
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 28. Feb 2011, 21:17
danke für die antwort
Danny_DJ
Inventar
#5 erstellt: 28. Feb 2011, 22:01
@otte:

bis du selber dj oder einfach nur für dieses referat auserkoren worden?


@papaman

soweit ganz nett, wobei es nur den hiphop beleuchtet. dieser hat, richtig beschrieben, den plattenspieler als eine art instrument neu gebraucht, klangkreation durch scratching und beatjuggling (=analoges loopen).

im techno (als überbegriff für elektronische tanzmusik, da zählen auch house, dance, trance und zig andere dazu) als zweite musikrichtung, in der das DJing ebenso als zentrales merkmal kultiviert wurde, funktioniert das ganze ein wenig anders. dort wird quasi gar nicht hörbar gescratcht oder beats gejuggelt. dort wird idealerweis versucht, aus tempomäßig und stimmungstechnisch zueinander passenden tracks ein mix mit einem spannungsbogen zu erzeugen. übergänge sind teilweise kaum rauszuhören, wenn man die tracks nicht kennt. (die unbekanntheit der meisten musik im technobereich ist übrigens ein alleinstellungsmerkmal gegenüber vielen anderen tanzmusiken).
dass es DJs gibt, die beide sphären musikalisch und technisch miteinander verbinden, steht außer frage und ist auch gut. aber "techno" und hiphop sind die archetypen.

ebenso wichtig: DJ zu sein, heißt nicht einfach nur irgendwelche mixes zu machen, sondern auch leute gekonnt zu unterhalten. und dafür muss man nicht nur auflegen können, sondern auch menschen verstehen und "lesen" können, was die feiermenge jetzt braucht um die party erfolgreich weiterzuführen.

nächster aspekt: digging - das suchen nach musik. meiner meinung nach macht das locker die hälfte aus. die musikauswahl ist im zweifelsfall wichtiger als die mixtechnik. mixtechnik ist wie fahrradfahren, einmal gekonnt, nie verlernt. aber erst seine musik zu kennen (ihren aufbau, ihre wirkung), befähigt, einen spannungstechnisch gekonnten mix zu erzeugen.

einem guten party dj macht genau eins aus: die richtige musik zur richtigen zeit zu spielen. WIE ist im zweifelsfall schnurzpiepegal.


@otte

also folgende zu vertiefende punkte:

-was ist ein dj? musikabspielende person, kann im club/disco/festival/daheim/radio usw. sein. je nachdem interessieren fähigkeiten, vor publikum zu spielen mehr oder weniger.

-was macht ein dj? musik auswählen und abspielen, idealerweise unterhaltsam

-was gibts für dj-sorten? grob und plump gesagt 2: künstler und dienstleister. dienstleister sind die, die im autoscooter, auf hochzeiten etc auflegen. sie spielen meist einfach nur wie ne playliste beim publikum gewünschte hits. AC/DC, madonna und dj ötzi auf nem 50. geburtstag zu dudeln ist musikalisch wenig anspruchsvoll und auch mit keiner der von papaman erwähnten techniken in kontakt. dennoch ein job, der nachgefragt wird und vor dem man (nerv-faktor) respekt haben sollte.
künstlertypen sind dann dagegen die, die einen bestimmten stil haben (musikauswahl und die art, diese musik aufzuführen/mixen) und genau deswegen gebucht werden

-womit arbeitet eim dj?
platten, cds, dateien. heute ist alles erlaubt und das ist gut so. es zählt, was rauskommt.

-voraussetzungen, um dj zu sein: zuallererst (und das mit abstand):
-liebe zur musik;
-vorhandene technik und die fähigkeit, diese auch zu benutzen (sprichwort übersteuern und damit körperverletzung und technikverschleiß begehen; musik in unterirdisch schlechter qualität illegal von youtube ziehen und damit geld verdienen wollen etc...)
-im künstlerischen bereich: taktgefühl, ahnung von musik als solcher

wie für alle musik/kunst gilt: ob man damit geld verdienen kann, hängt von den eigenen künstlerischen und vermarktungstechnischen fähigkeiten sowie dem umfeld (nachfrage und vitamin B) ab.
damit anfangen zu wollen und von vornherein die absicht zu haben, geld verdienen zu wollen, war schon immer ein schlechter ratgeber bzw enttäuschungen vorprogrammiert.


[Beitrag von Danny_DJ am 28. Feb 2011, 22:05 bearbeitet]
*papamann*
Stammgast
#6 erstellt: 28. Feb 2011, 22:21
Jau Danny,

deine Aspekte sind absolut wichtig und werden im zweiten Teil besprochen! Kicher...

..jedenfalls kommt klar zu Tage: Du bist ein "echter" DJ; ich "nur" einer für daheim.

@ otte: Mit den Aspekten von Danny und eventuell der "Frühgeschichte" meines Beitrags hast Du schon cool was zusammen!

Grüße

Carsten
Danny_DJ
Inventar
#7 erstellt: 28. Feb 2011, 23:37

*papaman* schrieb:


..jedenfalls kommt klar zu Tage: Du bist ein "echter" DJ; ich "nur" einer für daheim.


war das auf dich u mich bezogen?

hab nirgends geschrieben, dass ich professioneller dj wär.
hab schon mehrere dutzend male öffentlich gespielt, aber verteilt über 11 jahre. auch zuhause leg ich echt selten auf. die meiste zeit bin ich mit dem diggen, sortieren/organisieren und optimieren der sammlung beschäftigt. es dreht sich eben alles um die musik
gibson81
Stammgast
#8 erstellt: 28. Feb 2011, 23:40
Und ein paar tracks mitm laptop abspielen, vielleicht eine DJ software runterladen(natürlich freeware )
es gibt kostenlose einsteiger softwaren wie zulu software, fürs referat vielleicht ganz interessant, das gefällt dann auch den klassenkammeraden
TerminX
Stammgast
#9 erstellt: 07. Mrz 2011, 03:02
ich finde, man sollte erstmal wissen um welches fach es geht. Wenn man das Referat in Physik halten soll, würd ich das anders beleuchten als in Musik. Obwohl letzteres deutlich wahrscheinlicher ist.

Ich würd primär was über die Geschichte erzählen. Wies entstanden ist, wie verschiedene Formen etc kamen. Weiterentwicklung der Technik. Kann man sich ja alles anlesen. Also die Geschichte so als roten Faden.

Das ganze untermauert mit Bildern oder kleinen Videos zu den jeweiligen Bereichen (Djing heute, Djing früher; CDJs, Vinyls, Computerunterstützung etc.)

Und zum Abschluss vielleicht noch etwas genauer eingehen, was ein DJ macht, womit er es macht und WIE er es im besten falle zu machen hat. Ist zwar eventuell ein wenig Wiederholung, aber das meiste haben deine Klassenleute bei der Hälfte eh wieder vergessen.

Zum richtigen Abschluss wärs natürlich geil, wenn du was kleines selbst vor der klasse live mixen könntest. Musst du zwar ein bisschen Material mitnehmen, aber geil wäre es allemal!
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