Russo, William: 3Stücke für Blues-Band und Sinfonieorchester

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teleton
Inventar
#1 erstellt: 26. Aug 2005, 13:27
Hallo HIFI-Forianer (Russo-Freude währe verfehlt an dieser Stelle),

William Russo hat in Zusammenarbeit mit dem Dirigenten Seiji Ozawa und mit dem Blues-Band-Boss Corgy Siegel in den 80er-Jahren die genialen
Drei Stücke für Blues-Band und SymphonyOrchestra op.50 geschrieben und mit Ozawa / Boston SO und der Siegel-Schwall-Band auf DG aufgenommen.

Ich hatte diese Aufnahme zuvor schon auf LP und war nach dem ersten Hören absolut begeistert. Natürlich habe ich mir die CD schon bald nach erscheinen auch zugelegt - die ist klanglich genau so gut geraten, wie auf LP. Sicher --- da geht es absolut zur Sache, das ist nichts für Schlafmusik-Fans. Die Instrumentation des Orchesters, das Zusammenspiel mit der Blues-Band und die Mundharmonica mit Orchester - das paßt alles genau und es entstand ein aufgewühltes Orchesterwerk in drei Sätzen - ein Wahnsinn-Stück !



Wer kennt diese geniale Werk ????

Welche Werke sind noch von Russo bekannt ?
Ifukube
Stammgast
#2 erstellt: 26. Aug 2005, 15:07
Das Violinkonzert von William Russo ist genial!

Gruß,
Ifukube
op111
Moderator
#3 erstellt: 26. Aug 2005, 18:23
Hallo Wolfgang,

Russos "Drei Stücke für Blues-Band und Symphony Orchestra op.50" werden [wie schon bei den Planeten, der Alpensymphonie u.a. populären Werken] bei manchem, dem sie nicht genügend anspruchsvoll erscheinen mögen, vielleicht Naserümpfen hervorrufen, effektvoll fulminante Stücke sind das auf jeden Fall.

Gruß
Franz


[Beitrag von op111 am 26. Aug 2005, 18:44 bearbeitet]
WolfgangZ
Inventar
#4 erstellt: 26. Aug 2005, 21:19
Die "drei Stücke" habe ich schon gehört und in guter Erinnerung. Stammt nicht auch das "Beatles Concerto" von ihm (bitte ggf. korrigieren)? Drei weitere Konzerte für eine Jazz-Combo und Sinfonieorchester könnte ich nennen: von Howard Brubeck (Swing und recht moderner Orchestersatz) und von Rolf Liebermann (zwölftönig, das originellste), sowie neueren Datums Chick Corea (ein Klavierkonzert in eher leichtem Jazz). Corea gibt es wohl auf CD (denn ich habe sie erst gekauft), bei den anderen Nummern bin ich nicht informiert. Pfiffig sind alle drei.

Viele Grüße, Wolfgang Zimmermann
WolfgangZ
Inventar
#5 erstellt: 27. Aug 2005, 11:38
Stichwort "Beatles Concerto": Da hab ich William Russo mit John Rutter verwechselt. Das verzeih ich mir noch einmal ...

Gruß, Wolfgang
s.bummer
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 27. Aug 2005, 16:34
Hallo,
ich erinner mich, dass in den frühen 70igern einer unserer Bekannten zum samstäglichen Plattentest, da saßen wir zu ca. zehnt herum und hörten eine zeitlang vornehmlich John McLaughlin, die oben gezeigte Aufnahme als LP anschleppte und auflegen durfte.
Das Stück und auch die Aufnahme, lieber Teleton, ist also viel älter als von Anfang der 80iger, ich tippe sogar auf späte 60iger, denn der Blues Stil den Siegel/Schwall an den Tag legen mußten, ist bereits zur Zeit der "Fathers and Sons LP" im ersten Blues Revival Ende der 60iger als veraltet zu bezeichnen.
Oder anders: Seit Hendrix wurde zumindest für mehr als 10 Jahre Blues völlig anders gespielt.
Der Eindruck des Stückes war dann auch nicht besonders. Weder die Siegel/Schwall Band noch der Rest des Stückes. Eben weder Fisch noch Fleisch.

Wesentlich besser gelungen finde ich dagegen aus der gleichen Zeit "Escalator over the Hill" von Carla Bley, eine Jazz Oper mit Rockmusikeinsprengseln. Die ist auf der Höhe der Zeit und Jacks Travelling Band ist von einer ganz anderen Qualität als Siegels Truppe (nicht verwandt übrigens mit Ralph Siegel!)

Ich hatte schon gehofft, das Stück wäre in Vergessenheit geraten.
Das elendige "Konzert für Rockband und Orchester" von John Lord scheint es wenigstens zu sein.
Gruß S.

Nachtrag: Steeet Music habe ich in meinem Plattenarchiv gefunden, zusammen mit Gershwins Amerikaner, der sich in Paris verirrt hat.
Auch hier kann ich der Musik nix mehr abgewinnen.
Die Mundharmonika nervt gewaltig! Der zweite Satz klingt anfangs dann wie Gottfried Böttger. ("Und für jede Nummer Ragtime kriegt er n Korn undn Bier"(Udo Lindenberg))
Tut mir leid, sollen sich andere begeistern.


[Beitrag von s.bummer am 28. Aug 2005, 12:13 bearbeitet]
op111
Moderator
#7 erstellt: 28. Aug 2005, 12:11
Hallo S.,

s.bummer schrieb:
Ich hatte schon gehofft, das Stück wäre in Vergessenheit geraten. Das elendige "Konzert für Rockband und Orchester" von John Lord scheint es wenigstens zu sein.
Gruß S.

zum Glück nicht ganz, das Originalnotenmaterial ist verlorengegangen. Der holländische Komponist Marco de Goeij hat es nach der alten Aufnahme und einer Videoaufzeichnung rekonstruiert.
Das Ergebnis liegt auf CD und DVD vor

Deep Purple - In Concert With The London Symphony Orchestra
Aufn.; Royal Albert Hall 25./26. September 1999

amazon.de

und es gibt auch wieder die 1969er Originalaufnahme (fully HIP - auf Originalinstrumenten)

Jon Lord, keyboards
Ritchie Blackmore, guitar
Ian Paice, drums
Roger Glover, bass
Ian Gillan, vocals
The Royal Philharmonic Orchestra
Malcolm Arnold, conductor
Aufnahme: 24. September 1969

amazon.de

Ob das "große Musik" ist wage ich nicht festzustellen, jedenfalls ist es für mich ab und zu ein großes Hörvergnügen und kurzweiliger als das Stück der Siegel-Schwall-Band.

Gruß
Franz


[Beitrag von op111 am 28. Aug 2005, 12:19 bearbeitet]
op111
Moderator
#8 erstellt: 28. Aug 2005, 13:47
Hallo zusammen

s.bummer schrieb:
Das Stück und auch die Aufnahme, lieber Teleton, ist also viel älter als von Anfang der 80iger, ich tippe sogar auf späte 60iger, denn der Blues Stil den Siegel/Schwall an den Tag legen mußten, ist bereits zur Zeit der "Fathers and Sons LP" im ersten Blues Revival Ende der 60iger als veraltet zu bezeichnen.
Oder anders: Seit Hendrix wurde zumindest für mehr als 10 Jahre Blues völlig anders gespielt.

Wiilliam Russo (*1928) ist Jazz-Fans eher als Arrangeur und Komponist "Bill Russo" bekannt, die "pieces" stammen aus dem Jahr 1968. In der Tat wirkt der Stil nicht nur gemessen an Hendrix veraltet.


s.bummer schrieb:
Wesentlich besser gelungen finde ich dagegen aus der gleichen Zeit "Escalator over the Hill" von Carla Bley, eine Jazz Oper mit Rockmusikeinsprengseln. Die ist auf der Höhe der Zeit

Uneingeschränkte Zustimmung. Und hier die CD-Box:

Escalator Over the Hill
Carla Bley and Paul Haines

Jack Bruce, Don Cherry, Charlie Haden, John McLaughlin, Linda Ronstadt, Jeanne Lee, Don Preston, Roswell Rudd, Bob Stewart, Michael Mantler, Gato Barbieri, Paul Motian, Enrico Rava, Jimmy Lyons, Paul Motian ...
JCOA/ECM/Universal Jazz 839 310-2
(2 CDs, 120 Min., aufgenommen 11/68-6/71)

amazon.de

Homepage:
http://www.wattxtrawatt.com/

Gruß
Franz
teleton
Inventar
#9 erstellt: 29. Aug 2005, 08:51
Hallo s.bummer und FranzJ,

ihr scheint aus der Musikrichtung Jazz zu kommen und kennt daher die Vorläufer des Russo op.50.
Für mich als reiner Klasikhörer und NewAge-Fan haben beim ersthören die 3Stücke für Blues-Band und SO schon einen sehr großen Eindruck gemacht.
Aus der CD-Beschreibung weiß ich, das das Werk in den 70er-Jahren absolut neu in Zusammenarbeit mit Ozawa und der Siegel-Schwall-Band komponiert wurde.
Ich hatte mich mit der Angabe 80er-jahre geirrt - habe nachgesehen.
Mich begeistert das Russo-Werk sehr, weil ich es so zuerst gehört habe. Warscheinlich werden mir die Sachen vorher, die genannt wurden nicht gefallen, da ich ohnehin nicht der Jazz-Fan bin. (Da ziehe ich NewAge mit geringen Jazz-Elementen vor.)

Ich hatte auch die von FranzJ. gezeigten LP´s von DeepPurple, die mich als Klassik-Hörer aber nie vollends vomm Hocker gerissen haben - das ist mir einfach zu Leihenhaft gemacht.

William Russo als Komponist des 20.Jh hat hier jedoch einen interessanten Ausflug in die jazz-Welt gemacht !


[Beitrag von teleton am 29. Aug 2005, 08:54 bearbeitet]
op111
Moderator
#10 erstellt: 30. Aug 2005, 18:55
Hallo Wolfgang,
als Jazz-Fan würde ich mich nicht bezeichnen eher als Musik-Fan, auf solche Kategorisierungen gebe ich nichts.

Russos "3 Pieces" (1968) sind übrigens die ältesten der genannten Werke.
Von einem Vorläufer kann man, so unterschiedlich wie die Stücke sind, kaum reden.
Am das beste Hörvergnügen bereitet mir Carla Bleys "Escalator" (1971),
Jon Lords "Concerto" (1969) ist einfach ein Riesenspaß.

Gruß
Franz
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