Ausrüstung für das Löten und Entlöten (SMD und andere)

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cynaut
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 07. Jan 2018, 21:08
Hallo zusammen,
ich verzweifle hier gerade dabei, einige Kondensatoren aus einem Receiver Mainboard zu bekommen,
bzw. die Löcher vom Lötzinn zu befreien.
Habe "eigentlich" einiges an Löterfahrung, aber evtl. ist die Aurüstung nicht mehr zeitgemäß.
Selbst die Lötstelle und das Beinchen vom Kondesator unter leichtem Druck, bei gleichzeitiger Erwärmung durchzuführen klappt nicht. Entlötpumpe auch nicht, auch kein, die Lötkolben und Pumpe gleichzeitig ist. Auch nciht, nochmal etwas Zinn drangeben, damit die Pumpe was zu saugen hat.

Ich sitze jetzt schon zwei Tage an einem "Löchlein", das wird mir jetzt zu blöd.
Wie löst ihr so etwas?
Bohrt ihr einfach mit 0,5 mm (0,7?) durch?
Bringt eine vernünftige "Entlötstation" etwas? Schafft so eine Station, das Löchlein "frei zu saugen"?
Oder Entlötlitze? "Saugt" die den kleinen Zinnrest raus?
Könnt' ihr ein Gerät empfehlen (bezahlbar für gelegentliche Anwendung)?

Nächstes Problem: SMD Elkos
Dies kleinen, fiesen Dinger hatte ich noch nicht ausgelötet. Auch der Versuch endete kläglich.
Offenbar sind die nicht nur am Ende mit Lötzinn benetzt, sondern "irgendwie" auch darunter, wo man mit dem Lötkoblen überhaupt nicht drankommt.
Auch eine Seite erhitzen und etwas anhebeln klappte nicht. Ich habe das Gefühl, da reisst gleich was ab. Sind die evtl noch geklebet? Wie habe die solche Dinger überhaupt verlöten können.
Brauche ich da einen speziellen Lötkolben, der beide Seiten gleichzeitig erhitzt?

Ich bin für jede Hilfe oder Ausrüstungsempfehlung dankbar!

Es grüßt

Carsten
Bollze
Inventar
#2 erstellt: 07. Jan 2018, 21:50
Die SMD Kondensatoren : dafür nehme ich zwei Lötkolben mit nad(g)elförmiger Spitze gleichzeitig. Ein geregelten Lötkolben und ein 30 Watt Dauerläufer, (0815 für 5 Euro) Letzterer wird heisser und den setze auf den Elkoanschluss, der auf sich auf der grösseren Metallfläche sich befindet, ( also meist der Masseanschluss) da dort mehr Wärmezufuhr nötig ist, den anderen Lötkolben setze ich gleichzeitig auf anderen Pin des Elkos, wenn das Lot weich ist, wird der Elko wegschoben, ohne Gewalt, sonst reisst man die Leitbahnen weg.

Bei den Elkos die in Lötösen stecken, die man schlecht entlötet bekommt, lasse ich manchmal von den alten Elko die Anschlussbeine mit drin und löte daran den neuen Elko an. Es ist sicher nicht schön, aber damit macht man wenigsten Schaden und es geht schnell. Ansonsten braucht man für solche Lötstellen wohl eine richtig gute Entlötstation, mein einfaches Teil packt es nicht so richtig gut. Da muss man oft zusätzlich mit der Heissluft die Platine vorwärmen, dabei kann auch viel Schaden machen.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 07. Jan 2018, 21:53 bearbeitet]
cynaut
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 07. Jan 2018, 22:54
Danke für die Tipps!
Die Beinchen einfach drin zu lassen ist auch ein Möglichkeit.
Wäre mir so nicht in den Sinn gekommen..man lernt nie aus.

Das mit den zwei Lötkolben werde ich mal probieren. Hab' ja noch ein paar.... :-)

Gruß

Carsten
-sletrabf-
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 07. Jan 2018, 22:58
Hallo,

zum Auslöten: vielleicht fließt das alte Lötzinn nicht mehr so wirklich, oder es ist bleifreies, das braucht auch mehr Hitze. Das zusammen mit einer großen Masse Lötzinn kann dann schonmal Probleme bereiten. (Ist wahrscheinlich bekannt)

Ich habe eine alte Lötstation (ERSA MS 250), der Lötkolben kann mit den 25 W der Station eine Temperatur von bis zu 460 °C erreichen. Damit bekomme ich aber auch nicht alles sofort ab. Was bei mir in schwierigen Fällen immer gut funktioniert hat, war, frisches, flussmittel- und bleihaltiges Lötzinn (Sn60Pb39Cu1) in die alte Lötstelle "hineinzulegieren" (nicht nur drauflöten) und anschließend mit der Entlötsaugpumpe das nochmal erhitzte Lot abzusaugen. Ist für empfindliche Bauelemente sicherlich nicht so toll, aber bisher ist noch nix kaputt gegangen.

Zum Absaugen kann ich übrigens den "Solder Sucker SS-02" aus Japan empfehlen, ist nicht ganz billig, aber durch den hitzebeständigen Silikonschlauch an der Spitze kann man extrem nah, auch direkt an den Lötkolben, drangehen und erzielt eine super Saugwirkung.

MfG sletrabf


[Beitrag von -sletrabf- am 07. Jan 2018, 23:00 bearbeitet]
jehe
Inventar
#5 erstellt: 09. Jan 2018, 05:47
was du auf keine Fall tun solltest - aufbohren. Zumindest nicht bei so komplexen Schaltungen/Platinen wie einem Mainboard.
Hier wird oft mit Multilayern gearbeitet, was bedeutet das auch innerhalb der Platine Leiterbahnen verlaufen und somit auch Kontaktierungen zu Bauteilen stattfinden. Bohrst du die Durchkontaktierung raus und das Bauteil war nicht nur mit dem Top- und/oder BottomLayer verlötet, war's das mit der Reparatur. Dann gibt es nur noch einen Weg und der führt direkt in die Mülltonne.
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