Messmikrofon für Subwoofer/Tieftöner

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Dark_Omen
Stammgast
#1 erstellt: 27. Sep 2010, 21:47
Hallo,

im dem Entwicklungsbericht Apollon Sub von Quint Audio habe ich folgendes gelesen:

Die Messungen im Infraschallbereich sind grundsätzlich nicht einfach. So sind normale Mikrofone für den Messalltag hierfür völlig ungeeignet. Erst eine amtliche Microtech Gefell 1'' Kapsel mit extremer Infraschallempfindlichkeit zeigte das erwartete Ergebnis. Allerdings fällt die Amplitude im Hochtonbereich etwas ab, was aber für diesen Zweck und auch für viele andere Anwendungen nicht relevant ist.

Quelle: Seite 4, http://quint-audio.c..._apollon_sub_tml.pdf

Ich muss zwar nicht unbedingt bis in den Infraschallbereich messen, aber dennoch möchte ich recht tief messen.

Meine Frage also, ist mein Beyerdynamic MM1 für diese tieffrequenten Messungen geeignet oder benötige ich ein größeres Mikrofon? (auch wenn das Microtech Gefell aus dem Zitat zu teuer sein wird.)

Danke für die Antworten

Johannes
hreith
Inventar
#2 erstellt: 28. Sep 2010, 00:07
Ich denke, dass üblicherweise die Kompensation der Mikros im Audiobereich (also vonm 20Hz bis 20kHz) gemacht wird. Wenn du ein kompensiertes Mikro benutzt, dann kannst du damit also ab 20Hz ausreichend zuverlässig den Frequenzgang messen.
Gerade bei Nahfeldmessungen muss man aber beachten, dass man den maximalen Schalldruck der Kapseln nicht überschreitet - Kompressionseffekte von fetten Tieftönern wird mal also mit eher einfachen Kapseln nicht erfassen können.
Dark_Omen
Stammgast
#3 erstellt: 28. Sep 2010, 20:24
Danke für die Antwort, dann kann ich vorrest beim Beyerdynamics bleiben
HiFi-Selbstbau
Inventar
#4 erstellt: 30. Sep 2010, 14:58
Hi,

ein Mikro (selbst die billigste Elektretkapsel bei Pollin) könnte eigentlich problemlos bis 0 Hz messen, würde dann aber durch Luftdruckschwankungen (z.B. Tür zuknallen) übersteuert. Daher bringt man vorsorglich eine Ausgleichsbohrung an, was die unterer Grenzfrequenz (also den - 3dB-Punkt) auf z.B. 10 Hz ansteigen lässt.

Mikros haben eher oben rum Probleme.

Nicht zu vernachlässigen ist aber der Einfluss des Vorverstärkers, der oft ein zusätzliches eingebautes Hochpassfilter hat.

In unserer aktualisierten Übersicht über 500 Mikrofone (s. http://www.hifi-selb...view=article&id=367) kann man gut sehen welche Mikros sich wie verhalten. Bis 20 Hz ist der Abfall (hier in der Regel MIT Vorverstärker gemessen) unproblematisch. Warum es da ein GEFEL für > 1000 € sein muss erschliesst sich mir nicht. Wichtiger wäre ein guter Messraum, damit das GEFEL seine Vorteile überhaupt ausspielen könnte ;-)

Nachtrag: Ich möchte damit NICHT sagen, dass der Messraum von Quint Audio (den ich gar nicht kenne) nicht gut wäre, sondern dass man schon einen guten Messraum braucht um die prinzipiellen Vorteile einer 1" Kapsel nutzen zu können. Da ein Privatmann den in der Regel nicht hat kann er auch nicht die prinzipiellen Vorteile einer 1" Kapsel ausnutzen und kommt mit einem ordentlichen preiswerten (idealerweise zusammen mit dem Vorverstärker individuell kalibrierten) Messmikro gut genug zurecht.

Das BEYERDYNAMIC MM1 ist für sein Geld extrem gut ;-)

Gruß Pico


[Beitrag von HiFi-Selbstbau am 01. Okt 2010, 17:14 bearbeitet]
klikla
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 04. Okt 2010, 09:23
Hi, Pico!

Ich wundere mich ein bisschen über eure MCE-2000-Statistik. Kann es sein, dass die Ausreisser im 10kHz-Bereich MCE-4500 oder ähnliches waren? Oder waren die Ausreisser deutlich anders montiert (versenkt?)?
Gibt es Erfahrungen oder noch besser Messungen zur MCE-2002? Die wurde mir als sehr gut geeignet empfohlen.

Ist es ratsam das Mikrofonkapselgehäuse mit dem Metallrohrschaft als Schirmung elektrisch zu verbinden? Kapselgehäuse liegt ja auf Masse.

CU Klaus
HiFi-Selbstbau
Inventar
#6 erstellt: 08. Okt 2010, 12:39
Hi klikla,


Kann es sein, dass die Ausreisser im 10kHz-Bereich MCE-4500 oder ähnliches waren? Oder waren die Ausreisser deutlich anders montiert (versenkt?)?


Das waren "angelieferte" Mikros, von denen die Besitzer behaupteten es seien MCE2000. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Der Einbau war entsprechend immer anders ausgeführt von vorstehend bis bündig.


Ist es ratsam das Mikrofonkapselgehäuse mit dem Metallrohrschaft als Schirmung elektrisch zu verbinden?

Das mag elektrisch günstig sein, akustisch ist es ggf. ungünstig. Ich würde versuchen sie mechanisch zu entkoppeln, z.B. mit Isolierband. Dann steht sie auch schön vor (akustisch gut aber mechanisch kritisch).
Alternativ kann man das Alurohr schwerer machen (z.B. Sandfüllung), dann wird es auch nicht so leicht anzuregen sein.

Ein großes Problem ist auch immer die Befestigung mit diesen dünnen Aluröhrchen. Da handelt man sich durch eine ungünstige Befestigung schnell mal´+/- 2 dB im Mitteltonbereich ein . . .

Gruß Pico
klikla
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 08. Okt 2010, 16:55
Hi, Pico!

Naja, die Kapseln sind ja scheinbar größtenteils nicht beschriftet und einige Typen sind äusserlich kaum bis nicht unterscheidbar. Scheinbar kommt es da öfters zu Verwechslungen.
Die mechanische Entkoppelung der Kapsel war mir klar. Die Frage war eher, ob es sich bei Verkabelung mit geschirmten Kabel bemerkbar machen könnte, wenn man das Gehäuse elektrisch verbindet, z.B. über zwei Lötpunkte.
Verbessert das die Schirmung?

CU Klaus
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