Sitzabstand bei Beamern und Displays

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r2d3
Stammgast
#1 erstellt: 16. Mrz 2007, 13:53
ich hab mal ein paar Berechnungen zum optimalen Sitzabstand gemacht.

Wir alle kennen den Effekt, daß man Displays oder Beamern, wenn man zu nah dran ist, daß man nur noch Pixel erkennt und dadurch das Bild unscharf wird. Da hilft nur Abstand gewinnen. Unsere Erfahrung sagt uns aber, dass, je weiter wir uns von einem Objekt entfernen, unser Auge Schwierigkeiten hat, Details zu erkennen, wir müssten also wieder näher ran.
Der Abstand, der einen Kompromiss aus Beidem darstellt kann man ausrechnen.
Da dieser Abstand allerdings von einem optimalen Auge ausgeht, muss man noch seine individuelle Fehlsichtigkeit einrechnen und kann so seinen optimalen Abstand ausrechnen.

Grundlage für die Berechnung ist das Schärfesehvermögen des Auges.
Dies ist von 2 Faktoren abhängig. Die Dichte der Sehzellen und die optischen Eigenschaften des Auges.
Das Auge verfügt etwa über 120Mio Sehzellen, die allerdings ungleichmäßig verteilt sind.
So haben wir im Zentrum mehr und am Rand weniger. Geht man vom Zentrum aus, beträgt der Abstand der Rezeptoren 0,0058mm.
Daraus ergibt sich, dass Objekte, die kleiner sind als 1 Bogenminute (1/60 Grad) nur noch von einem Rezeptor erkannt werden. Wenn 2 Objekte so klein sind, dass sie sich im Bereich einer Bogenminute befinden, werden sie nur als 1 Objekt war genommen.



Der 2. Faktor ist das optische Sehvermögen. Die Berechnungen gehen vom 100% perfekten Auge aus. Auch wenn jemand vom Arzt 100% Sehvermögen bestätigt bekommen hat, heißt das nicht, dass er ein 100% perfektes Auge hat. Er hat halt nur die kleinsten Zahlen noch lesen können. Vielleicht wäre er damit am Ende seiner Sehfähigkeit angelangt und ein Anderer könnte noch kleinere Zeichen lesen.

Die folgenden Rechnungen gehen vom perfekten Auge aus.
Ich persönlich multipliziere das Ergebnis mit 0,75 um auf mein persönliches Ergebnis zu kommen. Ich habe mal genau nachgemessen, wie groß der Abstand war, bei denen bei mir die Pixel verschwanden. Ich mußte etwas näher ran, um die Pixel noch zu erkennen, sodaß ich auf 75% des errechneten Wertes kam. Bei anderen Monitore und Bildschirme, wo ich Vergleichsmessungen gemacht habe, kam ich ebenfalls immer auf diese 75% vom optimalen Abstand. Daher gehe ich davon aus, daß sich die Berechnungen problemlos auf jeden anderen Bildschirm/Beamer übertragen lässt

Wie groß ist der optimale Abstand (mm) bei gegebener Objektgröße (mm)?

sin(1/60)=0,000290888

Abstand:
= Pixelgröße / sin(1/60)
= Pixelgröße / 0,000290888

Beispiel: Laptopdisplay, Auflösung 1024x768, 4:3, 15“
1. Umrechnung in mm 15“ x 2,54 x 10 = 381 mm
2. Breite des Displays (bei 4:3 Diagonale/5*4, bei 16:9 Diagonale/18,36*16)
also 381/5*4 = 304,8 mm
3. Pixelgröße (Objektgröße) ausrechnen Breite/Anzahl der Pixel = 304,8/1024 = 0,29765625
4. Optimaler Abstand = Pixelgröße/0,000290888 = 1023,3 mm
5. Auf meinen individuellen Wert umrechnen. 102,3 cm * 0,75 = 76,7 cm

Beispiel: Flachbildschirm, 1920x1080, 16:9, 42“
1.Umrechnung in mm 42“ x 2,54 x 10 = 1066,8 mm
2. Breite des Displays (bei 16:9 Diagonale/18,36*16)
also 1066,8/18,36*16 = 929,7 mm
3. Pixelgröße ausrechnen Breite/Anzahl der Pixel = 929,7/1920 = 0,484 mm
4. Optimaler Abstand = Pixelgröße/0,000290888 = 1663,9 mm
5. Auf meinen individuellen Wert umrechnen. 166,4 cm * 0,75 = 124,8 cm

Beispiel: Beamer, 800 x 600, 4:3, Leinwandbreite 2,5 Meter
1. Pixelgröße 2500/800 = 3,125 mm
2. Optimaler Abstand = Pixelgröße/0,000290888 = 10742,9 mm
3 Auf meinen individuellen Wert umrechnen 10,74 m * 0,75 = 8,06 m

Beispiel: Beamer, 1920x1080, 16:9, Leinwandbreite 2,5 Meter
1. Pixelgröße 2500/1920 = 1,302 mm
2. Optimaler Abstand = Pixelgröße/0,000290888 = 4476,2 mm
3. Auf meinen individuellen Wert umrechnen 4,48 m * 0,75 = 3,36 m

Es ist schon erstaunlich, wie genau man ausrechnen (vorhersagen) kann, ab welchen Abstand man die Pixel erkennen wird. Wer will, kanns ja mal mit seinem TFT ausprobieren und ausmessen, wie der individuelle Abstand aussieht. Ich hab festgestellt, daß der bei anderen Displays dann mit dem ausgerechneten Wert übereinstimmt.
Wie Ihr wisst, liegen meine Augen so gemessen bei 75%. Postet doch mal Eure Werte. Wär doch auch mal interessant zu vergleichen.


[Beitrag von diba am 22. Mrz 2007, 17:37 bearbeitet]
r2d3
Stammgast
#3 erstellt: 22. Mrz 2007, 13:54
Oben die Berechnungen treffen zu, wenn man die maximale Auflösung des Displays ausnützt.

Wenn über ein Display nur die Pal-Auflösung (720x576) geschaut wird, und wir mal davon ausgehen, dass sich deswegen die Höhe des Displays nur mit 576 Pixeln auflöst, ist es klar, dass man deswegen (trotz hochauflösendem Display) den Abstand vergrößern muß.

Hier mal ein paar Berechnungen über den Sitzabstand bei PAL-Auflösungen.

Höhe des Displays (16:9)
(Diagonale in Zoll*2,54*10/18,36*9 = Displayhöhe in mm)

Daraus ergibt sich z.B. für:
32“ - 398,43 mm
37“ - 460,69 mm
50“ - 622,55 mm

Daraus wiederum ergibt sich die Pixelgröße
(Displayhöhe/576)

32“ - 0,69 mm
37“ - 0,80 mm
50“ - 1,08 mm

Fürs perfekte Auge ergibt sich ein Sitzabstand von
(Pixelgröße/0,000290888)

32“ - 2372,04 mm – 2,37 m
37“ - 2750,20 mm – 2,75 m
50“ - 3712,77 mm – 3,71 m

Auf meine Augen umgerechnet:
(Abstand für perf. Auge * 0,75)

32“ - 1,78 m
37“ - 2,06 m
50“ - 2,78 m
Blecke
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 22. Mrz 2007, 18:16
Ist ja fast schon höhere Mathematik...

Deine Berechnung stimmt aber leider nur für eine bestimmte Stelle des Bildschirms...

Oder glaubst du ernsthaft, dass du bei 1.25m Sitzabstand auch nur annähernd in der Lage bist, den kompletten Bildschirm mit 42" Diagonale zu erfassen?

Der optimale Sitzabstand hat in erster Linie mit dem Sichtfeld des Zuschauers zu tun. Ist man zu nah dran, kann man das Bild nicht mehr als Ganzes wahrnehmen. Die alte Faustregel mit 3mal Diagonale scheint mir persönlich auch für moderne Flat TVs noch Gültigkeit zu haben. Also ca. 3m Sitzabstand bei 42" müsste an sich ganz gut sein...
r2d3
Stammgast
#5 erstellt: 23. Mrz 2007, 12:45
OK, kann ich nachvollziehen.

Die Berechnungen oben ermitteln den optimalen Sitzabstand wenn es um das Ausschöpfen der individuell maximal möglichen Auflösung geht. Wie Du richtig erkannt hast, befindet sich die individuell nur an einer ganz bestimmten Stelle.

Wenn es aber primär um den optimalen Sitzabstand für ein optimales Sichtfeld geht, wären ganz andere Aspekte wichtig. Dann könnte es aber sein, daß man zwar ein optimales Sichtfeld hätte, aber nicht mehr die maximale Auflösung ausschöpfen würde.

Ich weiß auch nicht, wie man "das optimale Sichtfeld" definieren sollte. Reicht es aus, wenn man das Bild gerade noch im Augenwinkel wahrnimmt oder soll sich die gesamte Fläche des Bildes im Scharfsehbereich (der ja recht klein ist) befinden?

Für mich persönlich kann ich sagen, daß ich es z. B. beim Beamer bevorzuge, wenn die maximale Auflösung ausgeschöpft wird und das Bild auch bis in die Augenwinkel reicht. So kann man richtig in den Film eintauchen.
Beim Flachbildschirm wird der Sitzabstand durch die Möbel im Wohnzimmer bestimmt. Wenns aber mal auf die Auflösung ankommt(z.B. beim Surfen oder andere PC-Anwendungen), geht man automatisch näher (Richtung opt. Sitzabstand) ran.
Wer einen 3-Stunden Spielfilm wegen der Auflösung aus 1,25m Abstand betrachtet ist sicherlich ein HDTV Freak
Blecke
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 23. Mrz 2007, 15:57
Ich glaube auch, dass man den Bildrand auch in etwa am Gesichtsfeldrand haben sollte. Wenn die Umgebung des Bildschirms "ruhig" ist, wie zB. eine einfarbige Wohnzimmertapete, dann ist das sicher auch von Vorteil, wenn man etwas weiter weg sitzt...

Wer 3 Stunden mit 1.25m vor der Riesen Glotze hängt... der ist ein Maulwurf...
r2d3
Stammgast
#7 erstellt: 23. Mrz 2007, 19:04

Blecke schrieb:

Wer 3 Stunden mit 1.25m vor der Riesen Glotze hängt... der ist ein Maulwurf... :D


Maulwurf = blind

Sehe ich nicht so.
Nimm mal beispielsweise ein Bild von einem Parkplatz, bei dem die Auflösung (des Displays)gerade reicht, um die Kennzeichen der Autos lesbar darzustellen.
Bei 42"/1920x1080 mußt du schon bis auf optimalen Sitzabstand ran, um sie lesen zu können. Wenn du das Bild aus 3m Entfernung betrachtest, werden Dir Deine Augen einen Strich durch die Rechnung machen.
Bei einem HDTV-Film hättest Du den gleichen Effekt.
Ich halte daher HDTV-Fan für angemessener.

Du hast aber Recht damit, daß es evtl. entspannender ist, wenn man den Abstand etwas vergrößert, weil die Augen weniger "arbeiten" müssen.
Blecke
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 24. Mrz 2007, 20:20
Ok, dann würde ich sagen, wir kommen zu dem Schluss, dass sich ein Sitzabstand von 1.25 dann lohnt, wenn man ein hochauflösendes Standbild auf Details untersuchen möchte, ohne störende Pixeleffekte zu haben..?

Selbst HDTV-Fans werden hoffentlich nicht auf die Idee kommen, während eins Films alle Kennzeichen von geparkten Autos zu checken...
r2d3
Stammgast
#9 erstellt: 24. Mrz 2007, 22:54

Blecke schrieb:

Selbst HDTV-Fans werden hoffentlich nicht auf die Idee kommen, während eins Films alle Kennzeichen von geparkten Autos zu checken... :D


Ich bin mir sicher, wenn einer viel Geld für die Auflösung hingeblättert hat, will er sie hin und wieder auch mal sehen.
(und wird vermutlich Freude dabei haben )

Genau für diese Zielgruppe (die sie sehen will) ist dieser Thread gemacht.
hanke
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 03. Apr 2007, 15:49
Hallo zusammen,
ich möchte mir in den nächsten tagen einen LCD Fernseher kaufen. Wahrscheinlich den Sharp LC37 XD1E. Ich sitze ca. 3,40 meter vom Gerät entfernt. Würdet ihr mir jetzt als normalen Fernsehgucker (kein HDTV Freak) doch den LC42 empfehlen?
Blecke
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 04. Apr 2007, 18:21
Also ein 42er sollte bei dem Sitzabstand eigentlich AUCH gehen. Unbedingt empfehlen würde ich den jetzt nicht. Ein 37er tut es sicher auch. Schau dir einfach mal die Abmessungen der Geräte an und halte mal einen Zollstock an deinen aktuellen Fernseher. Dann kannst du evtl. selber sehen, ob du unbedingt einen 42er brauchst...
r2d3
Stammgast
#12 erstellt: 09. Apr 2007, 19:36
Die Displaygröße, die Auflösung und der Sitzabstand stehen in einem festen Zusammenhang.
Das hat, wie oben beschrieben, mit dem Auflösungsvermögen des menschlichen Auges zu tun. Geht man näher ran, werden die Grenzen von der Auflösung des Displays gesetzt, weil man irgendwann die Pixel sieht. Entfernt man sich, spielt das Auflösungsvermögen der Augen nicht mehr mit, was sich dadurch bemerkbar macht, dass man zunehmend Schwierigkeiten hat, Details zu erkennen.

Da der optimale Sitzabstand durch praktische Gegebenheiten oft nicht eingehalten werden kann, muß in dem Zusammenhang noch erwähnt werden, dass ein überschreiten des optimalen Abstands als angenehmer empfunden wird als das unterschreiten. Dennoch um die Verluste zu begrenzen, sollte die Abweichung zum optimalen Abstand so gering wie möglich sein. (Das ist auch der Grund, warum aus 3m ein 36cm Bild weniger Details erkennen lässt als ein 32“) Damit wird deutlich, dass ein größeres Display auch im Alltagsgebrauch durchaus Sinn macht.

Wenn man nun den Sitzabstand schon vorher kennt, kann man die Fragestellung sinnigerweise umkehren und nach der Größe und Auflösung des Displays unter gegebenen Bedingungen fragen. (wie das Hanke tut) Dabei sollte man aber auch die Sitzpositionen berücksichtigen, die dem Display sehr nahe kommen. (siehe oben genannten Grund)

Vergleichen wir mal ein 37“ mit einem 42“ Display

42“, 1920x1080
optimaler Sitzabstand f. perf. Auge: 166,46 cm
wenn man nun noch berücksichtigt, dass individuell niemand das perf. Auge hat.
(also z. B. x 0,75) = 124,84 cm

42“, 1366,768
optimaler Sitzabstand f. perf. Auge: 233,97 cm
individuell (z.B. 0,75) 175,47 cm


37“, 1920x1080
optimaler Sitzabstand f. perf. Auge: 146,64 cm
individuell (z.B. 0,75): 109,98

37“, 1366x768
optimaler Sitzabstand f. perf. Auge: 206,11 cm
individuell (z.B. 0,75): 154,59

Ein HDTV Bild sieht bei genau diesen Entfernungen am Besten aus.
Der individuelle Sitzabstand sollte von der nächsten Sitzposition nicht unterschritten werden, weil sonst das Bild von dort aus pixelig wirken würde.

Ein Bild mit PAL-Auflösung würde dann bei folgenden Abständen am besten aussehen:

42“, 720x576 (PAL)
optimaler Sitzabstand f. perf. Auge: 312,10 cm
individuell (z.B. 0,75): 234,08 cm

37“, 720x576 (PAL)
optimaler Sitzabstand f. perf. Auge: 274,95 cm
individuell (z.B. 0,75): 206,21 cm

Wie gesagt, meine Argumentation bezieht sich nur auf das Ausschöpfen der Auflösung!
Ob es nun sinnvoll ist, in einem 9qm Zimmer einen 42" oder in einem 120qm Raum ein 36cm Fernseher aufzustellen ist eine ganz andere Fragestellung und wird mit Sicherheit individuell sehr unterschiedlich beurteilt.
Jemand, der jahrelang mit einem 36cm Fernseher gut ausgekommen ist, wird vermutlich anders über ein 42"er denken als jemand, der eine Weile mit einem 32"er vorlieb nehmen mußte, weil er sich zum Kaufzeitpunkt nichts Größeres leisten konnte. Daher halte ich es für sinnvoll, berechenbare Fakten als Grundlage zu nehmen um sie dann mit den persönlichen Vorlieben zu kombinieren.
davidausemnet
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 15. Apr 2007, 02:00
ich schließe mich dem ganzen hier vollkommen an kann auch diese Seite hier nur weiterempfehlen!!!

http://www.visiars.de/calculator.php

aber ich meine man nimmt das trotzdem als farbgebung war. Da war nämlich mal so ein Member hier im Forum der hat nen 1080p Display gehabt und saß über 3 meter weg. Ein Pixel war defekt und er konnte ihn trotzdem aus 3 metern erkennen. Also man sieht schon noch was von der Auflösung aus der Entfernung auch wenn es nur noch "Anzeichen" sind. Aber naja Adlerauge oder nich
r2d3
Stammgast
#14 erstellt: 30. Apr 2007, 10:36

davidausemnet schrieb:
... und saß über 3 meter weg. Ein Pixel war defekt und er konnte ihn trotzdem aus 3 metern erkennen. Also man sieht schon noch was von der Auflösung aus der Entfernung auch wenn es nur noch "Anzeichen" sind. Aber naja Adlerauge oder nich :D


Ja, klar kann man ein Pixel, das kleiner ist als 1/60 Bogenminute noch als Farbpunkt erkennen!
Es wird jedoch nicht möglich sein, die Form des Pixels (also das Pixel als solches) zu erkennen. Dazu reicht das Auflösungsvermögen des Auges einfach nicht mehr aus.
Das Abbild dieses Pixels deckt dann halt nur noch einen Teil der Sehzelle ab, auf die es im Auge abgebildet wird. (siehe Bild oben)
Es wird aber trotzdem die Sehzelle angeregt.

Dies ist übrigens auch der Trick, wie man mit einem Pixel Farben darstellen kann.
Ein Pixel besteht aus 3 Subpixeln in den Grundfarben. Diese Subpixel werden zwar als Farbpunkte erkannt, jedoch nicht als Pixel als solches. Dazu sind sie zu klein.
Werden also z.B. auf eine Sehzelle drei Subpixel projeziert, kann das Auge zwar die Farbpunkte wahrnehmen, jedoch nicht, daß es sich um drei Subpixel handelt.
So wird aus den 3 Grundfarben praktisch auf der Sehzelle die gewünschte Farbe gemischt.
Das Auge sieht also nur einen Farbpunkt in der Mischfarbe.
Lobos2
Neuling
#15 erstellt: 03. Mai 2007, 05:53
Bitte korriegier mich, wenn ich mich irre aber diese rumrechnerei ist doch vollkommen sinnlos...

zeig mir bitte mal einen normalen menschen (keinen freak) der sich fürs fernsehen auf einem meter der 37"-Glotze nähert (bzw. 1.5m bei 42" laut deiner Rechnung), nur um "alle details der auflösung" zu sehen.

Wenn man einen Film guckt geht die Handlung meist so schnell, dass mann keine Zeit hat zu gucken, ob die Reifen von James Bond jetzt von Good Year oder sonst wem sind. Das sind Sachen, die selbst einem "HD-Fan" nur im Standbild auffallen würden, oder vielleicht nach 100-maligem gucken des Films (meine Meinung...)

Sich so nah an so einen großen Fernseher zu setzen ist doch genauso dämlich, wie sich im Kino in die erste Reihe zu setzen, macht ja auch keiner freiwillig. Kriegste vom hin und her mit dem Kopf nur Nackenmuskeln, aber Spaß macht Fernsehen dann bestimmt nicht.

Ist nicht negativ gemeint deinen Rechnungen gegenüber (hab schon verstanden was du damit meinst, was das auge erkennen kann und was nicht), aber für mich erschließt sich nicht der Sinn zwischen Filmgenuss und angestrengtem "Nach-Detail-Suchen". Ich finde, was das HD-Bild ausmacht, ist das man mehr den Eindruck hat, "mittendrin" zu sein. und den hat man meiner meinung nach auch bei mehr als 2m Sitzabstand und auch schon bei 720p auf 37".
Zweck0r
Moderator
#16 erstellt: 03. Mai 2007, 07:03
Moin,

die eine Winkelminute Auflösung passt ziemlich gut zu meinen experimentell ermittelten Werten.

Den Test kann jeder selbst machen:

http://www.hifi-foru...m_id=124&thread=1891

Grüße,

Zweck
r2d3
Stammgast
#17 erstellt: 04. Mai 2007, 00:51

Lobos2 schrieb:
Bitte korriegier mich, wenn ich mich irre aber diese rumrechnerei ist doch vollkommen sinnlos...


Nun korrigieren will ich Dich nicht, weil es Deine Meinung ist. Und genau darum geht es. Dem Einen ist die Sitzposition eben wichtiger als die Auflösung bei einem Anderen ist es umgekehrt.

Der Hauptgrund, warum ich diese Rechnungen gemacht habe ist, daß jeder, der sich damit beschäftigt, eigene Berechnungen anstellen kann, ohne auf Tabellen oder Internetseiten angewiesen zu sein, bei den man nicht genau weiß, wie das Ergebnis zustandegekommen ist. So ist man in der Lage, die Bildqualität (was die Auflösung betrifft) vorauszuberechnen.

Es geht auch nicht darum, daß man nun gezwungen ist, jeden Film aus dem optimalen Sitzabstand zu betrachten.
Bei Planung einer Anschaffung ist der Sitzabstand m. E. schon ein ernstzunehmender Aspekt, weil der einen Einfluß auf die Bildqualität hat.
Insbesondere bei Beamern ist das ein oft unterschätztes Problem, denn dort sitzt man i. d. R. zu nah dran und dann wirds pixelig, was zur Folge hat, daß man das Bild leider wieder kleiner machen muß.


Lobos2 schrieb:
Wenn man einen Film guckt geht die Handlung meist so schnell, dass mann keine Zeit hat zu gucken, ob die Reifen von James Bond jetzt von Good Year oder sonst wem sind. Das sind Sachen, die selbst einem "HD-Fan" nur im Standbild auffallen würden, oder vielleicht nach 100-maligem gucken des Films (meine Meinung...)


Das ist zwar richtig, darum geht es aber nicht. Würde James Bond in der Realität an Dir vorbeifahren würdest Du auch auch dabei die Reifenmarke nicht beachten bzw. erkennen. Es geht um den Gesamteindruck der Bildqualität. Und das Bild ist nunmal nur an einer bestimmten Stelle am schärfsten und kommt nur da der Realität am nächsten.

Wenn man das vor einer Anschaffung berücksichtigt, kann das doch sehr sinnvoll sein.
Maikj
Inventar
#18 erstellt: 06. Jan 2008, 18:52
Hi !

Danke für Deinen lehrreichen Beitrag. Mich würde mal Deine Meinung ineressieren, ob bei einer Bildbreite von rund 2,15 und einem Betrachtungsabstand von rund 4,00 m ein FHD Beamer rein von der Auflösung Vorteile gegenüber meinem recht ordentlichen 720 DLP bringen würde.

Ich möchte nicht näher ranrücken !

Gruss

Maik
r2d3
Stammgast
#19 erstellt: 07. Jan 2008, 00:09
Hallo Maikj,

der Sitzabstand ist abhängig von der Pixelgröße, die sich wiederum aus der Kombination von Auflösung und Bildgröße ergibt.
Die Bildbreite hast Du ja mit 2,15 vorgegeben.

a) Bei einem Beamer mit der Auflösung 1280x720 verteilen sich also 1280 Pixel auf 2150 mm
Ein Pixel ist also unter diesen Umständen 1,68mm groß

b) Bei einem Beamer mit der Auflösung 1920x1080 wäre ein Pixel nur noch 1,09mm groß.

Teilt man nun die Pixelgröße durch sin(1/60) [=0,000290888] erhält man den Sitzabstand für das perfekte Auge.

zu a) 1,68/0,000290888 = 5775 mm = 5,76 m
zu b) 1,09/0,000290888 = 3747 mm = 3,75 m

Da wir aber alle mehr oder weniger schlechter sehen als das „perfekte Auge“ muss man das auch berücksichtigen. 75% ist ein guter Mittelwert, was aber nicht heißen muss, dass Du auch bessere Augen hast als der Durchschnitt.

Fürs Durchschnittsauge ergibt sich also

zu a) 5,76 * 0,75 = 4,32m
zu b) 3,75 * 0,75 = 2,81m

Ab diesen Entfernungen wird das gesunde Durchschnittsauge keine Pixel mehr erkennen.


[Beitrag von r2d3 am 07. Jan 2008, 00:14 bearbeitet]
Maikj
Inventar
#20 erstellt: 07. Jan 2008, 13:36
Hi !

Danke für Deine Angaben und die Mühe die Du dir machst !

Inwieweit ist eigentlich der Füllfactor der verschiedenen Beamertechnologien hierbei berücksichtigt ?

Wie Du sicher weisst gibt es hier ja LCD ( z.Teil mit Smooth Screen / Panasonic ) und eben auch DLP Beamer die hier einen besseren Füllfactor aufweisen bzw. geschickt defocusieren so das die Gitterstruktur / Fliegengitter unterschiedlich ausfällt.

Gruss

Maik
r2d3
Stammgast
#21 erstellt: 07. Jan 2008, 15:22
Das ist eine sehr gute Frage.
Grundsätzlich sind LCD´s dafür anfälliger und DLP´s schneiden da aber besser ab.
Da diese Linien des Fliegengitters deutlich länger sind als ein Pixel ist es theoretisch möglich diese auch noch aus einem größeren Abstand wahrzunehmen. Glücklicherweise sind sie aber so dünn (ein Bruchteil eines Pixels) dass das wieder kompensiert wird.
Ich für meinen Teil konnte feststellen, dass sich durch zusätzlichen Abstand auch die Gitterstruktur von selbst verliert. Die Wahrnehmung scheint, was diesen Punkt betrifft allerdings auch sehr unterschiedlich ausgeprägt zu sein. Da wo ich die Linien gesehen habe, war für andere das Bild bereits perfekt. (da kann ich Dir aber leider keine Berechnung zu anbieten)
Eine andere Möglichkeit wäre den Focus nicht 100% zu wählen was aber nicht gerade die Lösung sein sollte. Ein DLP würde in diesem Punkt wohl eher seine Stärke ausspielen können. Dann besteht aber die Gefahr des "Regenbogeneffekts" der auch sehr "individuell" ist. Wenn Du das auch umgehen willst brauchst Du einen 3-Chip DLP Beamer.


[Beitrag von r2d3 am 07. Jan 2008, 15:39 bearbeitet]
Klausi4
Inventar
#22 erstellt: 07. Jan 2008, 23:29

r2d3 schrieb:

Eine andere Möglichkeit wäre den Focus nicht 100% zu wählen was aber nicht gerade die Lösung sein sollte. Ein DLP würde in diesem Punkt wohl eher seine Stärke ausspielen können. Dann besteht aber die Gefahr des "Regenbogeneffekts" der auch sehr "individuell" ist. Wenn Du das auch umgehen willst brauchst Du einen 3-Chip DLP Beamer.


...oder einen D-ILA- (JVC) bzw. SXRD-Projektor (Sony)...

Gruß Klaus
r2d3
Stammgast
#23 erstellt: 08. Jan 2008, 19:11

Klausi4 schrieb:

...oder einen D-ILA- (JVC) bzw. SXRD-Projektor (Sony)...

Gruß Klaus


Qualität hat halt seinen Preis
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