Soundmagic HP150 Review Thread

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vanda_man
Inventar
#1 erstellt: 23. Feb 2015, 18:34
Hallo,

ich habe diesen Thread zwecks meiner gestarteten Hörertestaktion erstellt.
Die gesammelten Erfahrungen werden hier kompakt als Review gepostet, erwünscht sind natürlich auch Reviews von Usern, die den KH bereits haben/hatten und etwas schreiben können.
Mein persönliches Review folgt demnächst.

Gruß
vanda_man
Natsukawa
Stammgast
#2 erstellt: 09. Mrz 2015, 04:41
Da ich nun schon mit dem Vergleich begonnen habe und er aber noch eine ganze Weile dauern wird, hier ein kleiner Zwischenbericht, bis mein Review steht:

Ich kann schon jetzt sagen, der HP100 und HP150 sind nicht identisch im Kang. Kurz und knapp kann man zusammengefasst sagen, sie klingen fast 1:1 gleich außer, dass der HP150 mehr und auch qualitativ besseren Bass hat.....aber er hat auch mehr Höhen als der HP100. Was der Eine gut kann, macht der andere Zuviel und umgekehrt. Der Bass vom HP150 sucht aber seinesgleichen. Ich glaube, nur der T90 hat nen knackigeren Bass, bzw. so gut definierten. Der Bass des HP150 ist für mich genau die perfekte Menge gepaart mit Qualität, was Bass angeht Er kick auch besser als der SRH440 und auch minimal besser als mein Bassgemoddeter SRH440 . Beim HP100 ist das nicht so, dessen Bass ist schwammiger und kann nicht ganz mit dem SRH440 (ungemoddet und gemoddet) mithalten, sowohl qualitativ als auch quantitiv (!). Dafür klingt der HP100 natürlicher / besser in den Mitten und Höhen als der HP150. Der HP150 klingt mir (als T90 User !!!) zu spitz und stechend. Bei niedrigem Pegel gehts noch einigermaßen aber sobald man etwas mehr aufdreht fliegen einem die Ohren weg wie beim DT770, nur, dass dieser besser auflöst. Beim HP150 klingts metallisch / sehr rabiat, fast schon Ultrasone-like. Beide Soundmagic sind nicht Pegelfest, d.h., wenn man etwas lauter hört kling alles, außer dem Bass, sehr mies aufgelöst und metallisch ~ erinnert mich wie ne Mischung aus Ultrasone und ATH-M50. Der HP100 klang mir schon zu blechrig / dosig in den Höhen und Mitten, der HP150 hat noch mehr davon. Das nervt bei nahezu jedem Lied und jedem Genre. Mehr dazu die Tage.

Ich möchte hierzu auf mein altes Review / Vergleich zwischen dem Soundmagic HP100 und dem Shure SRH440 & 840 hinweisen, denn da schreibe ich Einiges, was ich nun erneut erlebe. Einige Schwächen, die ich dort beim HP100 damals bemängelt habe (z.B: schwammiger Bass) sind beim HP150 ausgemerzt, bzw. wo anders angesiedelt. Hier der Link zu meinem alten Vergleich / Review:

http://www.hifi-forum.de/viewthread-211-586.html


EDIT:

Ich habe gerade etwas herausgefunden, dass Soundmagic Nutzer entzücken wird. Ich hätte nie gedacht, dass etwas so Einfaches diesen Hörer komplett in ein ganz anderes, würdiges Monster verwandelt . . . . ein konkurrenzfähiges Monster. Das gilt sowohl für den HP100, als auch für den HP150. Ich bin begeistert von einem Hörer, der mich vorher sehr enttäuscht hat. Das hat nei mir schon viel zu sagen, denn ich bin sehr schwer zu begeistern, wenn ich mich von etwas abgewandt und einmal die kalte Schulter gezeigt habe. Ich bin Vanda sehr dankbar, denn ohne seine Aktion hätte ich das nie herausgefunden, bzw. die Motivation gehabt es zu untersuchen. Godlike. Mehr dazu die Tage


[Beitrag von Natsukawa am 09. Mrz 2015, 05:07 bearbeitet]
Soundwise
Inventar
#3 erstellt: 21. Mrz 2015, 00:26

Natsukawa (Beitrag #2) schrieb:
Ich habe gerade etwas herausgefunden, dass Soundmagic Nutzer entzücken wird. Ich hätte nie gedacht, dass etwas so Einfaches diesen Hörer komplett in ein ganz anderes, würdiges Monster verwandelt . . . . ein konkurrenzfähiges Monster.
...
Mehr dazu die Tage :D


Ich bin neugierig. Worum geht's da ?
Natsukawa
Stammgast
#4 erstellt: 21. Mrz 2015, 01:15
Ich muss das Review etwas kürzen weil momentan hab ich 39 Din A4 Seiten x___X Darum bin ich noch am kürzen und so. Ich hab extrem viele Songs reingenommen und bei jedem Song die Unterschiede zwischen den 5 Hörern erläutert. Nein, ich bin nicht wahnsinnig Daher entschuldigt, dass hier noch kein Review steht aber es lohnt sich und am Ende werden viele was davon haben, die den richtigen Hörer suchen . . . und andere . . . werden aus Neugier Dinge ausprobieren
Soundwise
Inventar
#5 erstellt: 03. Apr 2015, 22:58
Darf man langsam erfahren, um welchen Mod es sich handelt und wie er sich auf den Klang auswirkt ?
ingo74
Inventar
#6 erstellt: 06. Apr 2015, 14:18
Ich habe mit dem HP150 nun etwa eine Woche gehört und mit meinem Denon D600 und einem Hifiman HE400i verglichen - kurzes Fazit vorweg, der HP150 gefällt mir richtig gut

Optik, Haptik und Verarbeitung
Erster Eindruck - viel Plastik. ABER es fühlt sich gut und sehr wertig an, es ist kein billiges Hartplastik, sondern eher ein weiches, gummiertes Plastik. Dazu macht der gesamte KH einen sehr stabilen Eindruck, nichts quietscht und knarzt, alles lässt sich leicht einstellen ohne das es hakt. Die Tasche gefällt mir deutlich besser als die labberige Tasche, die bei den Beyerdynamics beiliegt. Das Hardcase ist gut gepolstert und schützt den HP150 dementsprechend, zudem ist noch genug Platz für Zubehör, also hier auch alles prima.
Das Anschlusskabel abnehmbar und ist zweigeteilt, ein kurzes für unterwegs und mit einer Verlängerungsmöglichkeit, für mich sinnvoll.
Ich habe den HP150 im Schnitt so 1-2 Std am Stück aufgehabt und er trägt sich gut - nichts drückt und mir wurde auch nicht war oder schwitzig.

Klang
Vorweg - ich tue mich schwer, hier Unterschied und Kleinstunterschiede aufzuschreiben, da ich durch diverse Vergleiche in den letzten Monaten gemerkt habe, dass vieles zum einen subjektiv ist und anscheinen stark abhängig von der Hörsituation, dh womit gehört wird und wie gehört wird.
Ich höre immer an meinem Macbook Pro, trage beim Hören eine Brille und habe mittellanges Haar, somit liegen die Hörmuscheln auch an den Haaren auf.

Erster Eindruck - wow, alles so, wie es mir gefällt. Druckvoller, tiefer Bass, Höhen nicht dumpf, aber auch nicht spitz und keine Grundtonbetonung. Laut genug spielt er auch.
Somit wär eigentlich schon alles von meiner Seite her geschrieben, aber das wäre wohl etwas zu wenig
Der Punkt, der mir am HP150 bei mir in meiner Hörsituation nicht so gut gefällt, ist dass er im Vergleich zu meinem Denon eine engere Bühne hat und der Klang sich mehr im Kopf abspielt. Das schafft der D600 deutlich besser. Auch geht der D600 lauter und spielt deutlich tiefer.

Gehört habe ich ua. Dire Straits Best of, diverse Yello-CD´s, diverse Steroplay-Hörtest-CD´s mit einem bunten Mix aus Klassik, Jazz und Singer-Songwriter. Dazu einige HipHop/Rap Stücke und viel House.

Mit allen Musikrichtungen hat er mir viel Spaß gemacht und mehr Spaß als viele getypte Hörer wie der AKG 701 oder der Beyerdynamik 880.
Den HE400i habe ich übrigens bewusst rausgelassen, weil ich bei dem im Moment etwas zwiegespalten bin und er zudem offen ist, dh. freier und luftiger spielt, dafür gefällt mir der HP150 im Grundton und bei manchen Stimmen (zB. Mark Knopfler) besser.

Fazit
Ich bin überrascht - klanglich, optisch und haptisch - und kann den HP150 in allen 3 Punkten komplett empfehlen. Ein toller Kopfhörer und das für unter 200€..!


Fotos

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[Beitrag von ingo74 am 06. Apr 2015, 14:31 bearbeitet]
Soundwise
Inventar
#7 erstellt: 24. Apr 2015, 20:44

Natsukawa (Beitrag #2) schrieb:
Ich habe gerade etwas herausgefunden, dass Soundmagic Nutzer entzücken wird. Ich hätte nie gedacht, dass etwas so Einfaches diesen Hörer komplett in ein ganz anderes, würdiges Monster verwandelt . . . . ein konkurrenzfähiges Monster. Das gilt sowohl für den HP100, als auch für den HP150. Ich bin begeistert von einem Hörer, der mich vorher sehr enttäuscht hat. Das hat nei mir schon viel zu sagen, denn ich bin sehr schwer zu begeistern, wenn ich mich von etwas abgewandt und einmal die kalte Schulter gezeigt habe. Ich bin Vanda sehr dankbar, denn ohne seine Aktion hätte ich das nie herausgefunden, bzw. die Motivation gehabt es zu untersuchen. Godlike. Mehr dazu die Tage :D


Gut, ich probiers nochmal. Nicht aufgeben. Alles wird gut. Irgendwann.
Da ich nach RobN der nächste bin, der den HP150 testen darf, wüßte ich gerne, um welchen Mod es hier geht.
Was ist zu tun und was bewirkt es.

Bitte. Danke.
vanda_man
Inventar
#8 erstellt: 25. Apr 2015, 20:09
SRH840 Polster aufsetzen.
Allerdings bedeutet dies auch, meinen HP150 zu malträtieren.
Laut Natsukawa hat er diesen Mod an seinen HP100 installiert und ihm gefiel der Klang wesentlich besser.
Ob er das auch an meinem HP150 gemacht hat, weiß ich nicht.
Wie immer: Mod dürft ihr machen, wenn ihr Ahnung davon habt.
Sollte da aber etwas kaputt gehen, bitte dann ehrlich sein und mit mir abklären.
Soundwise
Inventar
#9 erstellt: 25. Apr 2015, 23:31
Danke für die Auflklärung. Ist da wirklich so ein grosser klanglicher Unterschied bei Wechsel der Polster ? Was bewirkt das klanglich ?

Mich interessiert der HP150 als Hörer für die Ubahn. Ich würde mir evtl. Shure Polster bestellen, um den Mod zu probieren.
Ich hab schon Erfahrung im schonenden Polsterwechsel bzw ich habe früher schon mal mit Shure Polstern experimentiert.
Natsukawa
Stammgast
#10 erstellt: 26. Apr 2015, 15:35
Es bewirkt unglaublich viel, ähnlich wie beim srh440, den ich mit standardpolstern gar nicht hören kann weil zu blechern, dünn, basslos, körperlos und zu spitz in den höhen. Mit den 840 polstern wird der zu nem ganz anderen hörer. Auflösung ist viel besser, mehr soundstage, höhen werden seidiger ohne details zu verschlucken, instrumentenseperation.....er klingt einem srh840 dann extrem ähnlich ( viele meiner kumpels hörten schwer überhaupt unterschiede) aber der bass hat mehr kick und textur und er spielt detailfreudiger als der 840.

Etwas ähnliches tun die polster auch beim hp100 & 150. Das mittenloch wird gestopft, er bekommt mehr grundton, das blecherne/metallische in den höhen wird weggenommen und der bass ist nochmal präzser. Die seperation ist besser aber die bühne rückt etwas näher ans geschehen. Der hörer ist bei gleichem pegel auch lauter. Das alles nur durch polsterwechsel ist in meinen augen schierer wahnsinn! Bei manch anderen hörern muss man sich die hand blutig modden, um solche ergebnisse zu erzielen. Übrigens haben ich nun schon bei sehr vielen hörern den positiven einfluss der srh840 polster bemerkt. Die sind einfach genial und imo klanglich sogar noch vorteilhafter als die brainwavz hm5 pads.

Polsterwechsel ist übrigens easy beim hp100/150,so leicht wie z.b. bei den superluxen oder den beyerdynamics. Einfach dranstülpen, es gibt keine einrastmechanik wie beim k701 oder so.
Soundwise
Inventar
#11 erstellt: 26. Apr 2015, 16:11
Danke für die Info. Das finde ich alles sehr interessant.

Ich nehme an, daß dem Paket keine Shure SRH840 Polster beiliegen, oder ? Ich bestelle ohnehin bald was von Thomann,
da würd ich mir die Shure Poster dazubestellen.
Natsukawa
Stammgast
#12 erstellt: 26. Apr 2015, 17:17
Ich wollte eigentlich meine 840er beilegen aber da mein 440er mit 840er polster mein Haupthörer für Unterwegs ist und ich mein zweites Polsterpaar für Testzwecke verliehen hatte, konnte ich meine nicht beilegen. Ich empfehle jedem die 840er zu testen, der Klang ändert sich drastisch. Ich habe auch Velourpolster getestet, nur zum Spaß (z.B. SRH940 Velours und DT880 & DT770 Velours) aber das Resultat war für mich schrecklich. Durch Velours klingen die Soundmagic sehr, sehr dünn und Körperlos, extrem spitz bis unerträglich in den Höhen und der schöne Bass geht auch flöten. mit den 840ern hatte ich mit die besten und begeisterndsten Ergebnisse. Das hätte ich in sofern nicht erwartet, weil ich dachte, die SM-Polster wäen den 840ern ähnlich, da sie ähnlich weich sind etc. Pustekuchen, sind 2 verschiedene Welten.
Huo
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 04. Mai 2015, 23:15
HP150

Über die Dauer eines Wochenendes konnte ich den SoundMagic HP150 testen. Ich hatte ihn etwa 8-10 Stunden in Betrieb.

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Lieferumfang, Design, Verarbeitung und Comfort
Der Kopfhörer wird in einem ziemlich klobigen und großen Transportcase geliefert, das auch genug Platz für den Kopfhörer und Zubehör bietet. Jedoch ist dies nicht auf die benötigte Größe zurecht geschnitten, sondern nimmt unnötig viel Platz. Für den Koffer ok, für den Rucksack ein No-Go. Leider fehlt ein einfaches Täschchen, denn der Kopfhörer lässt sich zusammenfalten und nimmt eigentlich viel weniger Platz in Anspruch als die Box einem glauben lässt.
Zum Zubehör gehört ein aufschraubbarer 6,5mm-Klinkenadapter und ein Verlängerungskabel. Auch das Standardkabel ist mit einem Bajonettverschluss abnehmbar. Allerdings sind beide Kabel etwas steif und übertragen Mikrofonie sehr stark. Hier hätte ich mir ein hochwertigeres Kabel gewünscht.

Der Kopfhörer selber versucht nicht mit hochwertigen Materialien zu beeindrucken. Echtes Leder, Holz oder aufwändige Aluminiumfräsungen sucht man vergeblich. Dennoch ist das funktionale Design sehr gut verarbeitet. Das Plastik ist robust und an den richtigen Stellen mit Metall verstärkt (Bügel und Schrauben). Das Kopfband hat auf der Oberseite eine weiche Lederoptik. Die Ohrpolster sind angenehm weich und dichten gut ab. Auf der Innenseite der Muschel sind die Treiber gut abgedeckt. Der Stoff ist dort so dick, dass ich mich gefragt habe, ob es eventuell zu einem geringen Grad sogar den Klang beeinflussen könnte.

Bei meinem schmalen Kopf drückt nichts und auch die Ohren haben bei diesem Over-Ear Design genug Platz.

Die Abdichtung ist überraschend gut. Für den Einsatz auf der Straße ist mir das Design zu klobig, von der Isolierung her gibt es jedoch deutlich schlechtere Alternativen. Für längere Zugfahrten kann man sich ruhig überlegen ob man so viel Platz im Koffer opfern möchte.

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Sound
Die Abstimmung ist angenehm warm mit einer spaßigen und moderaten Badewanne.
Als professionelles Monitoring-Werkzeug würde ich mich um eine Alternative bemühen, um allerdings einen guten Allrounder für Musik und Film zuhause zu haben, finde ich den HP150 sehr gelungen.

Der Bass reicht wirklich sehr tief. Trotz der Anhebung hat mich der Bass wirklich sehr selten gestört. Ein Beispiel dafür wäre jedoch Hozier - Like Real People Do. Hierbei war ein konstantes und leicht störendes Brummen zu vernehmen, das auch mehr auffiel als beim Rest des Albums. Ansonsten ist der Bass nicht so aufdringlich, wenn auch präsent. Gerade bei schnellerem Metal würde ich mir jedoch etwas mehr Textur und einen schnelleren Abklang wünschen (Earthtone9 - Evil Crawling I).
Dafür überzeugt der Kickbass. Dieser wirkt einiges fester und macht einfach Spaß.

Die Stimmen sind nicht so homogen wie ich mir das wünschen würde, von Hit 'N Miss darf aber nicht die Rede sein. Diese reichen immerhin von gut bis sehr gut.
Ein Beispiel für leichte Unstimmigkeiten ist jedoch Dr. Dres Next Episode. Während Eminems Stimme wunderbar realistisch dargestellt wird, klingt die von Dr Dre etwas zu hart. Auch hier macht sich die auffälligste Schwäche des HP150 bemerkbar. Die Claps zum Beat springen stark ins Gesicht und schädigen leicht die Harmonie. Dies macht sich auch bei manchen Klavierstücken bemerkbar, wenn manche Noten klimpern als wären sie leicht verstimmt. Nervig ist es jedoch nicht.
Besonders gut gefällt mir hingegen, dass die Stimmen plastisch und losgelöst dargestellt werden. Räumlich glaubwürdig und im Idealfall - wie bei Gregory Porter - einfach herrlich romantisch und intim. Auch bei mehrschichtigen Spuren bleiben Stimmen differenziert und sauber.

Der Hochton ist zart und angenehm. Auch wenn er etwas weniger Pegel als die niedrigeren Frequenzen liefert, hatte ich nie das Gefühl dass sich die Musik etwas dumpf anhört. Cymbalen sind gut herauszuhören, fest und klingen realistisch. Von Sibilanten habe ich keine Spur gefunden.

Insgesamt ist der Klang sehr räumlich, allerdings in einem angenehmen Maß bei dem er sowohl nah, als auch fern spielen kann. Besonders gut empfand ich den HP150 bei Kammerjazz, aber auch klassische Musik ist durchaus genießbar.
Die spaßige Abstimmung ergibt sich aus einen angehobenen Bass, der sanft in die Mitten übergeht, allerdings von den hohen Stimmen etwas ausbalanciert wird.
Die beste Leistung lieferte der SoundMagic bei mir zuhause bei älteren Aufnahmen, wie z.B. Paranoid (Studio Master), Thriller (Vinyl) und You Give Love a Bad Name (Studio Master). Dort hat der sonore Bass genau die richtige Quantität um Leben einzuhauchen und mit genug Headroom habe ich den Raumklang für einen geschlossenen Kopfhörer als beeindruckend notiert. Da kommt Leidenschaft und Begeisterung auf - Musik pur!

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Kompatibilität
Hauptsächlich habe ich den SoundMagic HP150 per Mac am Chord Hugo getestet. Ob HD oder SD hat nicht so den großen Unterschied gemacht, obwohl er sehr wohl von mehr Headroom profitiert. Die Auflösung ist absolut ausreichend, der Hifi-Begeisterte in mir will aber anmerken, dass er schon knackigere und präzisere Kopfhörer gehört hat.

Per Meier Audio Corda Jazz mit analogem Zuspieler eines Plattenspielers blühte der SoundMagic auf. Analoge Quellen gefallen ihm ganz klar! Je nach Aufnahme hat der Klang - meiner Meinung nach - sogar vom Crossfeed profitiert; Da der Bass ohnehin nicht sonderlich knackig oder aggressiv spielt, sondern eher weich, tat dies keinen Abbruch.

Auch am iPhone 6 Plus hat die Lautstärke ohne zusätzlichen Verstärker gereicht. Große Qualitätseinbußungen muss man dabei nicht erwarten. Allerdings merkt man doch dass etwas mehr Reserven gewünscht werden, wenn man bei Klassik oder Filmen aufdrehen möchte.

SoundMagic

Persönliches Fazit
Der SoundMagic HP150 ist ein sehr gelungener Allround-Kopfhörer für den multifunktionalen Heimgebrauch. Ob Film oder Musik, Smartphone oder Anlage, Hauptsache die Aufnahme steht im Vordergrund; Der HP150 wird sein Möglichstes tun nicht davon abzulenken und trotzdem heimlich eine kleine Schippe Spaß unterzumischen.
Die Verarbeitung verspricht zudem eine lange Haltbarkeit und das konservative Design sollte niemanden abschrecken.

Dem Hifi-Anwender, der gerne seine Euros in Auflösung abwiegt, bietet der Markt eventuell geeignetere Alternativen. Allerdings vermute ich Modding-Potential hinter der dicken Treiberabdeckung und auch an den Ohrpolstern. Die Gefahr den Mittenbereich zu vermurksen, besteht allerdings.

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Lucki.Pictures
Stammgast
#14 erstellt: 15. Mai 2015, 12:09
Bevor ich mit meinem Review beginne möchte ich vanda_man noch einmal ganz herzlich für den Start dieser Aktion danken. Es ist heute keine Selbstverständlichkeit, seinen privaten Kram wildfremden Menschen anzuvertrauen, nur um ein Stück weit den Community-Gedanken zu pflegen. Das ist recht selbstlos und verdient grössten Respekt. Wenn dieses nur durch ein kurzes Schildern meiner Eindrücke egalisiert werden kann, umso mehr.
Fotos habe ich mir gespart, die Bilder von Huo sprechen für sich, besser bekomme ich das auch nicht hin.

Kommen wir als erstes zu den Äusserlichkeiten. Das Case ist groß und sehr stabil, zum Verstauen im Schrank sicher optimal, zum verreisen allerdings eindeutig zu wuchtig. Da packt meine Frau fast 2 Paar Schuhe als Ersatz in den Koffer. Meiner Meinung nach ist der Soundmagic für unterwegs auch nicht gemacht, obwohl sich die Hörer schon gut falten bzw. drehen lassen. Grund dafür ist meiner Meinung nach der ausgeprägte Mikrofonie-Effekt des an sich sehr wertigen Kabels, welches allerdings jede Bewegung des Körpers überträgt. Zu Hause auf der Couch stört das aber weniger. Noch ein Wort zur Verriegelung des Kabels am Hörer: ist ganz sicher nett anzuschauen und sitzt auch bombenfest, allerdings ist so eine Sollbruchstelle wohl schon vorprogrammiert.
Der Soundmagic ist komplett aus Kunststoff gefertig, allerdings sehr sauber und optisch ansprechend verarbeitet, die Scharniere scheinen aus Metall zu sein, die Einstellmöglichkeiten sind absolut ausreichend, die Polster schauen wertig aus und sitzen sehr bequem. Der Hörer sitzt relativ fest, genauso mag ich es. Bei den sommerlichen Temperaturen letzte Woche wird es dann nach ca. 1h an den Ohren leicht wärmer, ist aber im Rahmen und wirklich erträglich. Für die Haptik und Handhabung gebe ich ein klares Sehr gut, mit leichten Abstrichen wegen der Mikrofonieanfälligkeit des Kabels. Aber viel mehr „Aussenwirkung“ braucht man eigentlich nicht. Überhaupt bin ich der Meinung, das in der Kopfhörerwelt viel zu viel Entwicklungsaufwand in die Äusserlichkeiten gesteckt wird. Meiner Meinung nach muss ein KH für zu Hause nur 2 Dinge können: gut klingen und bequem sitzen. Diesen Spagat meistert der Soundmagic sehr gut, viel mehr braucht man eigentlich nicht.

Bevor ich zu meinen Klangeindrücken komme ein paar Worte zu meinen Hörgewohnheiten und meinem Setup.
Quellen waren kurz ein Iphone 5s, ohne EQ und Apple-Lossless Dateien. Den meisten Teil habe ich aber an einem Pioneer AVR der 2500€-Klasse gehört, Zuspieler waren ein Pioneer-Streamer und ein Denon Cd-Player, sowie ein Oppo-BluRay Spieler. Also Standardware, nichts aussergewöhnliches.
Mein KH-Setup besteht seit vielen Jahren zu Hause aus einem Sennheiser HD-580, der aber zuletzt nur noch rumlag, weil ich Kopfhörer-Technisch seit vielen Jahren „versaut“ bin. Ich gehöre nämlich zu der Fraktion, die gute Inears als das Maß aller Dinge ansehen, was sicher auch mit meiner Art Musik zu hören zu tun hat. Ich kann mit Begriffen wie „konzentriert Musik hören“ oder „tolle Bühne“, „super Tiefenstaffelung“ nicht viel anfangen.
Musik hat für mich immer eine emotionale Komponente, ich lass mich von ihr einlullen oder mitreißen, von den Texten inspirieren oder zum Träumen verleiten. Sicher, es muss gut klingen, aber in erster Linie auch entspannen oder was mit mir anstellen. Inears bieten mir da ein ziemlich perfektes Umfeld, ich bin einfach näher dran, sie spielen „to the Face“. Das kann sicher Ansichtssache sein, ich liebe aber meine uralten Ultimate Ears Superfi 5 pro. Nur weil diese dringend ein Update brauchen, bin ich überhaupt hier in diesem Bereich des Forums gelandet. Mit Inears kann man besser dem Alltag entrücken, allerdings braucht es immer etwas Fummelei bis sie richtig sitzen. Aber, das ist eine andere Baustelle. Für die Abende zu Hause, wenn die grossen LS und meine beiden 170L Subs Pause haben, suche ich einen Ersatz für meine fast 20 Jahre alten Sennheiser. Das diese nicht mehr auf der Höhe der Zeit sind, haben mir die Soundmagic bewiesen.

Angefangen habe ich mit einem Titel aus meinem schon jetzt feststehenden Album des Jahres 2015. Steven Wilsons „Hand.Cannot.Erase“ enthält als 4.Track das Stück „Perfect Life“. Gesprochener Text, Ambient-Einflüsse, zum Schluss etwas rockiger. Diese 4 Minuten langen eigentlich, um mir den Grundcharakter eines KH zu entlarven. Es gibt da bei ca. 1:30min eine Textstelle, „Water has no Memory“, unterlegt mit einem eindrucksvollen Hall-Effekt. Ein durchschnittlicher KH verschluckt dieses Detail fast, ein guter kann dagegen für Gänsehaut sorgen, eben wie es auch der Musiker beabsichtigt hat. Der Soundmagic kann das super, nur hatte er sich in den neunzig Sekunden davor für mich fast schon disqualifiziert. Grund dafür war ein zischeln der S-Laute, zwar noch erträglich, aber ich mag es einfach nicht. Was sehr, sehr schade ist, weil der Soundmagic andere Sachen perfekt kann, wie ihr gleich noch lesen werdet.
Schon bei diesem ersten Track ist mir der sehr saubere Bass des KH aufgefallen, verbunden mit einer klaren, tendenziell hellen Abstimmung des Hörers, welche für eine gute „durchhörbarkeit“ sorgt. Man kann eben alles wahrnehmen, was sich der Produzent so hat einfallen lassen.

Danach folgten dann verschiedene Titel aus den Richtungen Prog-Rock oder Rock der etwas härteren Gangart, Musik eben, wie ich sie neben elektronischer Musik auch gerne höre. Und mein erster Eindruck verstärkte sich etwas: Mit dieser Art von Musik hat der Soundmagic aufgrund seiner hellen, klaren Abstimmung kleinere Probleme: Hi-Hats oder Cymbals zischeln wahrnehmbar, ebenso heller klingende Gitarrenparts. Andererseits lupfen die Soundmagic jeglichen Schleier, im Vergleich dazu klingen meine Sennheiser HD580 geradezu muffig.

Weiter ging es mit den Foo Fighters-Matter of Time. Auch hier zeigt sich wieder das gute Auflösungsvermögen des Soundmagic, trotz eines sehr komplexen Arrangements, aber eben auch wieder recht spitze Höhen.

Threshold-Watchtower on the Moon. Der Soundmagic geht äußerst druckvoll zur Sache, die Riffs klingen sauber, die Stimme ebenfalls, aber die Hi-Hats nerven…..

Lassen wir mal die Mädels ran, etwas ruhiger. Stacey Kent-You´ve got a Friend. Da klingt ein Kontrabass wunderbar sauber und tief, Auflösung und Räumlichkeit sind hervorragend, die Stimme von Stacey kommt aber ebenfalls zu spitz heraus.
Ein letzter Versuch: Andrea Zonn-Better be Home soon: Der Bass ist ein Traum, aber die Stimme….. ihr ahnt was kommt.

Spielen wir halt Mucke ohne Stimme, dachte ich so bei mir, aber über einen Track in meiner Playliste bin ich dann doch noch gestolpert: Annuluk-Kehleri. Wunderbar musikalisch, alles schön geordnet und übersichtlich. Der E-Bass tief und präzise. Und auch die Stimmen für mich endlich versöhnlich. Eventuell hängt das eben doch auch mit der Aufnahmetechnik oder der Mikrofon-Charakteristik zusammen. Ich habe einen audiophilen Sampler von Sheffield Lab in meiner Sammlung, diese Aufnahmen klingen durchweg fantastisch, nur hört man den eben nicht mal so nebenher.

Aber kommen wir jetzt zu dem, was der Soundmagic sehr gut kann. Bass.
Daft Punk – Doing it Right. Wer den Track mal mit guten Subwoofern gehört hat, liebt diesen Titel. Und die Soundmagic bringen es fast ähnlich gut rüber. Habe ich von einem KH so nicht erwartet. Auch fällt mir bei diesem Track auf, das die doch eigentlich sehr präsenten elektronischen Hi-Hats nicht nerven, da sie im Frequenzverlauf wohl leicht überdeckt werden. Der Bass allerdings, wie bereits oben geschrieben, für mein Hörempfinden und einen Kopfhörer ziemlich perfekt.
Nächster Titel in meiner Liste: Gorillaz-Rhinestone Eyes. Auch wieder sehr weiträumig, sehr gut durchhörbar, der Bass genau dossiert. Der Fuß wippt, der Soundmagic rockt.

Kommen wir zu den Highlights: Kryptic Minds-A Glimpe of Hope
Das dunkle Intro wird förmlich seziert, der Bass ist einfach ein Traum, absolut sauber und präzise. Beim hören über grosse LS mit Subwoofern wird der Track ohne Entzerrung in den meisten Räumen arge Probleme machen, mit dem Soundmagic macht er auch so Riesenspass.
Ebenso Massive Attack-Unfinished Symphony. Einfach nur sehr, sehr schön.
Paparuda-Monkey Safari
Hi-Hats on Mass, aber ……. Geht Doch! Bei 1:02min. setzt der Bass ein, herrlich.
Letzter Track, Nine Inch Nails-Copy of a. Perfekt! Ich bin mit dem Soundmagic versöhnt. Mehr Kopfhörer braucht kein Mensch…..

Was bleibt nun als Essenz? Für elektronische Musik bekommt der Soundmagic meine klare Empfehlung. Was hier für 200€ geboten wird ist sehr, sehr gut. Bei Rock muss man evtl. schauen, ob man die schöne klare, tendenziell helle Abstimmung mit einem Eq etwas einbremsen kann. Oder generell damit leben möchte. Ich für mich möchte auf jeden Fall versuchen, noch den HP200 von Soundmagic zu testen. Evtl. ändern die dort grösseren Treiber entscheidendes. Die Grundabstimmung sollte ja ähnlich sein.
Zuerst stehen aber neue Inears auf dem Wunschzettel, aber das ist eine ganz andere Baustelle.


[Beitrag von Lucki.Pictures am 15. Mai 2015, 12:10 bearbeitet]
RobN
Inventar
#15 erstellt: 17. Mai 2015, 13:16
So, dann folgt nun auch noch mein Review zum Soundmagic HP150.
Auch ich möchte zuerst nochmals vanda_man für diese Testaktion danken!

HP150 HP150 HP150

HP150

Erster Eindruck

Der HP150 wird in einem sehr großen, gut verarbeiteten und robusten Case geliefert. Richtig portabel ist es aufgrund der Größe nicht, aber man traut ihm dafür einen sehr guten Schutz für den wertvollen Inhalt zu. Schön finde ich auch, dass die beiden mitgeliefertern abnehmbaren Kabel in einem extra Fach ihren Platz finden.

Auch der Hörer selber ist eher groß - ein richtiger Fullsize-Hörer mit großen, runden Ohrmuscheln. Er besteht zwar größtenteils aus Kunststoff, dieser ist aber leicht angerauht, was recht hochwertig wirkt und ihm eine gute Anfassqualität verleiht. Der Bügel scheint unter seiner recht ordentlichen Polsterung aus Metall zu besehen und wirkt robust, ebenso wie die fein gerasterte Höhenverstellmechanik. Die (klappbaren) Aufhängungen der Ohrmuscheln wirken mit ihren sichtbaren Schrauben zwar etwas rustikal, aber ebenfalls auch wieder robust und langlebig. Überhaupt macht der gesamte Hörer den Eindruck, stabil und mechanisch langlebig zu sein.

Tragekomfort

Die runden Ohrpolster bestehen aus Kunstleder und sind weich und angenehm groß, in etwa vergleichbar mit den großen Beyerdynamic- oder AKG-Hörern. Eigentlich also gute Voraussetzungen für besten Tragekomfort, sollte man meinen. Leider bin ich in der Hinsicht sehr empfindlich und komme auch mit dem geringsten Druck auf die Ohren gar nicht gut klar. In der Hinsicht leistet der Hörer sich zumindest bei meinem großen Kopf in Verbindung mit ebenfalls eher großen Ohren einen Patzer und wird nach einer Weile unangenehm, weil er auf der rechten Seite (ich habe fast immer nur rechts das Problem) unangenehm anliegt und drückt. Dazu kommt ein recht hoher Anpressdruck, der das ganze noch verstärkt. Eventuell ließe es sich durch Biegen des Bügels etwas abmildern, aber das wollte ich einem fremden Hörer natürlich nicht antun. Ein AKG K551 etwa liegt ähnlich an, hat aber weniger Anpressdruck, ein Beyerdynamic DT770 Pro ist deutlich bequemer, obwohl alle drei in etwa den selben Durchmesser der Polster haben. Noch bequemer ist der Denon D2000. An meinen Hifiman kommt allerdings trotz dessen hohen Gewichts komforttechnisch keiner heran - der ist hier allerdings außer Konkurrenz, weil offen.

Die meisten dürften allerdings sehr gut mit dem Tragekomfort klar kommen, er ist deutlich bequemer als die ein Großteil der beliebten geschlossenen Hörer mit ihren mit kleineren, ovalen Polstern.

Die Isolation würde ich als sehr gut bezeichnen, ungefähr auf Augenhöhe oder etwas besser als K551 oder DT770 Pro. Der Denon ist eher auf dem Papier geschlossen und sieht in der Hinsicht kein Land. In-Ears isolieren natürlich noch besser.

Klang

Vorab zu meinen Hörgewohnheiten, bevorzugter Musik und verwendeten Equipment: getestet habe ich den HP150 mit verschiedenen Musikrichtungen, insbesondere aber (Hard) Rock und Metal, Electro/Synthpop, da dies auch meine persönlichen Favoriten sind. Ein klein wenig Klassik und Pop durften aber auch dabei sein. Die Musik wurde dabei grundsätzlich vom PC per Hifi-Soundkarte (ESI Audiotrak Prodigy HD2) zugespielt und der Hörer von einem Lake People G103-S angetrieben. Am Smartphone oder mobilem Player habe ich nicht getestet, allerdings kurz am mobilen DAC/KHV FiiO E7.

Der HP150 ist leicht anzutreiben, schon der FiiO hat rein gar keine Probleme mit ihm und bringt ihn schon im niedrigeren Regelbereich auf mehr als zufriedenstellende Lautstärken, damit sollte auch der Betrieb am Smartphone kein Hindernis darstellen. Der Lake People ist leistungsmäßig eigentlich schon ziemlicher Overkill, selbst mit niedrigem Gain muss man den Lautstärkeregler schon sehr feinfühlig bedienen.

Insgesamt sehe ich die Abstimmung als generell eher warm und bassbetont. Mein erster Eindruck war, dass die Höhen doch recht stark angehoben sind, nach einigem Hören habe ich dann aber festgestellt, dass es einen Peak eher irgendwo im Bereich der oberen Mitten gibt, der - je nach Material und Aufnahme - etwas Frische bis hin zu Schärfe oder Aggressivität ins Klangbild bringt. Spontan konnte ich mit einer leichten Absenkung im Bereich zwischen 2 und 3 kHz diesen Peak recht deutlich entschärfen.

In Stichpunkten:

- die Höhen sind angenehm und neigen eigentlich nie zu Sibilanten, sind andererseits aber auch nicht zu warm abgestimmt
- die Mitten sind nur leicht zurückgesetzt, wirken bis auf den genannten Peak weitgehend verfärbungsfrei und homogen.
- der Bass reicht tief, ist spürbar angehoben, bleibt dabei aber größtenteils recht sauber und gut konturiert - solange es nicht zu schnell wird
- die Bühne ist für einen Geschlossenen schön breit, wenn auch nicht sehr tief
- durch den o.g. Peak kann der der Hörer je nach Musik ziemlich aggressiv, teilweise sogar hohl bis plärrig klingen

Mein Fazit zusammengefasst zu einzelnen Musikrichtungen:

Rock/Metal:
Hier kann mich der HP150 leider nicht ganz überzeugen. Höhen und Mitten sind zwar prinzipiell in Ordnung, aber durch die Abstimmung klingt es, wie erwähnt, oft aggressiv bis nervig. Dies gilt insbesondere für Hi-Hats oder manche E-Gitarren, aber auch Stimmen können schon einmal unangenehm ins Ohr stechen. Zudem kann es in schnellen Passagen doch gelegentlich vorkommen, dass der Bass etwas aufgedickt und zu langsam wirkt. Letzteres ist mir vor allem bei aktuelleren, im Bass nicht zurückhaltenden Aufnahmen (Bsp.: Volbeat - Evelyn oder The Mirror and the Reaper vom Album Beyond Hell / Above Heaven) aufgefallen. Bei älteren, eher dünnen Aufnahmen dagegen gab es in der Hinsicht keine Probleme, beim Album Far beyond Driven von Pantera etwa wirkte der Bass auch in schnellen Passagen nicht unkontrolliert oder übertrieben. Dafür nervte hier wieder der Peak, der alles aggressiv und leicht metallisch-plärrig klingen ließ. Ganz schlimm klang das Album Colours In The Dark von Ex-Nightwish-Frontfrau Tarja Turunen: schneidende Stimme, nervige Instrumente - einfach nur anstrengend!

Aber ich möchte ja nicht nur meckern, es ging auch anders: langsamerer oder mehr akustischer Rock etwa liegt ihm eigentlich ganz gut. Bei Moment of Glory von den Scorpions gefiel er mir z.B. ziemlich gut. Selbiges gilt etwa auch für U2s The Joshua Tree oder Through von Amity in Fame oder das Best-Of-Album A Slight Case of Overbombing der Gothic-Rocker Sisters of Mercy.

Elektronische Musik
Hier sieht die Sache nun schon ganz anders aus: der Bass ist überwiegend schön tiefgehend und knackig, wenn es auch hier ebenfalls teilweise eine Tendenz in Richtung etwas zu viel des Guten gibt, speziell im Oberbass. Meist bleibt es jedoch im Rahmen. Allerdings muss man hier nach der genauen Musikrichtung unterscheiden, da der Oberbegriff ja doch ein sehr weites Feld umfasst. Bei Musik, die mit E-Gitarren etc. auch Anleihen beim Rock nimmmt, etwa dem Album Rocket Science von Apoptygma Berzerk oder diversen Alben von mesh (einer meiner Lieblingsbands) waren wieder die aggressiven Ansätze durchzuhören, wenn auch abgemildert.

Hervorragend passte es aber bei rein elektronischer Musik mit sphärischen Synthies, tiefen Bässen und Gesang, wie sie etwa VNV Nation mit den Alben Automatic oder Transnational zu bieten hat. Gut gingen auch die mit Beats unterlegten Geigentöne von Lindsey Stirling oder Relax-Musik wie Atemlos von Schiller, auch wenn bei letzterem bei einigen Songs (etwa Under my Skin) der Bass dann doch etwas zu viel des Guten war und leicht nerven konnte.

Popmusik generell
Liegt ihm eigentlich auf ganzer Linie: kräftiger und punchiger Bass, angenehme Stimmwiedergabe, gute Räumlichkeit - sehr schön! Den aggressiven Touch kann man nur noch ganz gelegentlich und dann ganz leicht ausmachen, im Großen und Ganzen fällt er nicht störend auf. Der Bass verhilft auch hier vor allem älteren Aufnahmen zu einem Spaßfaktor, matscht aber auch bei moderneren Titeln nicht über Gebühr herum. Sehr gut gefallen haben mir etwa Music For Men von Gossip oder Katie Meluas Piece by Piece, aber auch für Alben wie das Best-Of Number Ones von Michael Jackson scheint der HP150 wie gemacht.

Klassik
Habe ich weniger gehört und mich eher auf eine gern zum Testen benutze Zusammenstellung bzw. Demo-CD beschränkt, weil es nicht unbedingt meine üblicherweise gehörte Musikrichtung ist. Jedenfalls kommt es auch hier wieder auf die genaue Richtung der Musik an. Viel Spaß macht etwa Orgelmusik, die sehr mächtig klingt und schön tief in den Frequenzkeller geht. Auch Chöre klingen aufgrund der für einen Geschlossenen schön breiten Bühne recht gut, in Kombination mit Orgeln kommt dann noch die oben erwähnte Mächtigkeit dazu, ohne dabei den Gesang allzusehr zu überlagern. Nicht so gut gehen kleine Besetzungen und akustische Instumente, ein Klavier alleine etwa klingt doch etwas übertrieben füllig und körperhaft, vor allem die Anschläge.

Mein Gesamtfazit; im Vergleich
Für Hörer von Pop, Elektronik oder auch älteren Rockalben ist der HP150 ein empfehlenswerter Hörer in seiner Preisklasse: guter Klang, vor allem die Mitten nicht so abgesenkt wie bei vielen anderen Spaßhörern plus üppiger, aber kontrollierter Bass, ziemlich bequem. Für Hörer von schnellerem Rock und Metal ist er allerdings eher nicht geeignet, solange man nicht per EQ nachhelfen möchte oder mit dem aggressiven Klang leben kann.

Ein richtiger Allrounder ist er damit für mich leider nicht und konnte mich nicht vollends überzeugen, allerdings hat das bisher leider auch noch kein anderer geschlossener Hörer in vergleichbarer Preisregion geschafft. Der K551 etwa klingt bei Metal und Rock besser und hat eine meist noch bessere Stimmwiedergabe, dafür manchmal arg wenig Oberbass und ist vom Sitz her eine echte Zicke. Der DT770 Pro ist noch bequemer und hat leicht weniger Bass, dafür aber teils doch ziemlich frische Höhen und sehr wenig Mitten, klingt dennoch bei Metal/Rock noch zumindest ein wenig besser als der Soundmagic. Der D2000 dagegen klingt hier noch schlimmer ("Telefon mit Subwoofer") und isoliert kaum, macht dafür bei Elektronik noch mehr Spaß und ist der Komfortkönig. Dann habe ich noch einen UE 6000, der hat zwar schöne Mitten und knackigen Bass, aber etwas sehr zurückhaltende Höhen und sehr wenig Platz für die Ohren.
vau*
Stammgast
#16 erstellt: 16. Mrz 2017, 11:38
Hallo,

erstmal sorry dass ich diesen alten Thread wiederbelebe. Sind die SRH840 Polster immer noch zu empfehlen oder gibt es inzwischen andere Alternativen?
Und dann noch eine Frage: der 3.5mm Stecker ist ja sehr speziell. Gibt es so dünne Stecker die in die kleine Öffnung passen?
Ich würde mir gern selbst ein Kabel bauen.

Danke und LG
vau*
Stammgast
#17 erstellt: 06. Apr 2017, 10:28
Ich hatte inzwischen die SRH840 Polster bestellt. Nach 30sek war mir aber klar, dass sich (für mich) der Klang verschlechtert.
Vielleicht hätte ich nicht so schnell aufgeben dürfen, aber es war wirklich nicht schön

Ich werde mal die HM5 sheepskin versuchen.

Ich bin allerdings immer noch auf der Suche nach einem Ersatzkabel bzw passendem Stecker um selbst eins zu bauen.


[Beitrag von vau* am 06. Apr 2017, 10:32 bearbeitet]
killakaktus
Neuling
#18 erstellt: 29. Aug 2018, 02:57
Sorry für's Grabschänden.

<- Hier --> wäre ein kompatibler Adapter.

Könntest Du genauer beschreiben wieso Dir die SRH840 Polster nicht gefielen? Hab den HP 151 seit einer Woche und bin größtenteils zufrieden. Bis auf die teils harschen, geschätzt, unteren Höhen. Gibts andere alternative Polster die ihn ein wenig entschärfen?
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