Was bringt mir genau mit dem neuer Auflösung?

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michimike
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 15. Okt 2006, 10:18
Ich versuche in diesem Artikel zu erläutern, wann HDTV etwas brint und wann es Humbug ist (titel bitte ändern, hat einen groben fehler ):

Ich hatte jetzt auch in Sachen HDTV eine Entscheidung zu treffen. Und da man las, dass die aktuellen 1366x768 Pixel Plasmas ja nur eine „Zwischenauflösung“ hätten und man doch lieber auf das „echte“ HDTV mit 1920x1080 Pixeln warten solle, habe ich mich mal informiert. Und eins führte zum anderen und mich nun zu dem Ergebnis, dass 1080p nur für Beamer mit Riesenbild geeignet sind. Dazu brachte mich folgende Berechnung, die von mir ist und die ich zur Überprüfung und zur Kritik freigebe.

Also – das menschliche Auge löst im besten Falle mit einer Bogenminute auf. Das bedeutet, in einem Blickwinkel von einem Grad können 60 verschiedene Pixel erkannt werden (ein Grad = 60 Bogenminuten). Übrigens leider nur in dem Bereich, den das Auge gerade fokussiert – daneben löst das Auge viel schlechter auf. Dies kann jeder überprüfen, der ein Wort dieses Textes fokussiert und so versucht die benachbarten Wörter zu lesen. Aber egal – zu Gunsten der TVs gehen wir mal vom Optimalfall aus, dass nämlich das Auge das gesamte TV Bild mit einer Genauigkeit von einer Bogenminute auflösen kann.

Ich habe für die Beispielberechnung einen 50 Zoll Fernseher mit der „schlechten“ Auflösung von 1366x768 Pixel herangezogen. Ich habe mich jetzt gefragt, wie nah ich an den Fernseher ranrücken muss, um überhaupt 768 Pixel in der Höhe (Vertikalauflösung) erkennen zu können.

Zunächst habe ich 768 Pixel durch 60 Bogenminuten geteilt. Ergebnis, bei einem Blickwinkel von 12,8 Grad (was 768 Bogenminuten entspricht) kann das menschliche Auge noch und genau alle 768 Linien erkennen. Um einen rechten Winkel für die Berechnung zu haben teile ich die 12,8 Grad durch 2. Der Betrachter sieht 6,4 Grad nach oben und sieht die obere Hälfte des Bildes und 6,4 Grad nach unten und sieht die andere Hälfte des Bildes. Hinsichtlich der oberen (oder unteren) Hälfte hat der Blickwinkel zwischen der Betrachterachse x und dem halben Fernsehbild y einen rechten Winkel. Der Bruch von Kosinus Winkel (6,4) geteilt durch Sinus Winkel entspricht dem Verhältnis von Betrachterabstand und halber Bildhöhe. Das Ergebnis also ein weiteres mal durch 2 geteilt ergibt das Verhältnis von Bildhöhe und Betrachterabstand.

(Ich bitte um Nachsicht – ich habe mit Mathe eigentlich nichts am Hut – sollte die Berechnung falsch sein, bitte ich um einen Hinweis.)


Ein 50 Zoll 16:9 Fernseher hat folgende Ausmaße: Diagonale: 127 cm (= 50 Zoll). Die Seitenverhältnisse ergeben sich daraus bei einer 16:9 Auflösung:
Höhe: 62,3 cm
Breite: 110,5 cm.

Ich erhalte gemäß o.a. Rechnung für diesen Fernseher einen optimalen Abstand von nur dem 4,46-fache der Bildhöhe (oder dem 2,19-fache der Bilddiagonalen). Das sind 2,78 m. Denn bei einem Blickwinkel von 12,8 Grad sieht das menschliche Auge in 2,78 m Entfernung bei einem Bild der Höhe 62,3 cm von oben nach unten gerade noch 768 verschiedene Punkte.

Nichts anderes gilt für die Auflösung von links nach rechts (Horizontalauflösung). 1366 Pixel erkennt das Auge bei einem Winkel von 22,77 Grad. Dies entspricht einem Abstand des 2,48-fachen der Breite des Fernsehbildes. Also vorliegend 2,74 m. Die Abweichungen sind Rundungsfehler bei den Längen- und Höhenangaben des Bildes. Bei Quadratischen Pixeln sollte der gleiche Abstand herauskommen.

Einen unterschiedlichen Wert bekommt man beim Vergleich der Horizontal- und der Vertikalauflösung nur bei nicht-quadratischen Pixeln. So haben viele 42 Zoll Plasmas eine Auflösung von 1024x768 bei einem Format von 16:9. Hier sind die Pixel in der Breite gestreckt. Wird gerne gemacht, da das Auge in der Breitenauflösung nicht so genau ist wie in der Höhenauflösung.

Dies bedeutet, dass ich trotz des Riesenfernsehers (50 Zoll) bis auf unter 3 m heranrücken muss, um überhaupt alle Pixel mit dem Auge auflösen zu können. Erst wenn ich noch näher herangehe, kann ich überhaupt eine höhere Auflösung wahrnehmen.

Nachfolgend einige typische Auflösungen:

640x480 – 4,29-fache der Diagonalen bei 4:3 Fernsehern.
854x480 – 3,5–fache der Diagonalen bei 16:9 Fernsehern.
720x576 – 3,57-fache der Diagonalen bei 4:3 Fernsehern.
720x576 – 2,92-fache der Diagonalen bei 16:9 Fernsehern.

(Bei einem klassischen 80 cm 16:9 Fernseher erkennt man also überhaupt erst unterhalb eines Abstandes von 2,33 m mehr als PAL Auflösung. Anders ausgedrückt: ein 80cm Fernseher mit einer HD-Auflösung bringt erst unterhalb von 2,33m Betrachtungsabstandes etwas. Wer also 3 m wegsitzt, braucht eine größere Glotze oder hat nix von HDTV) .

1280x720 – 2,33-fache der Diagonalen bei 16:9 Fernsehern.
1366x768 – 2,19-fache der Diagonalen bei 16:9 Fernsehern.
1920x1080 – 1,55-fache der Diagonalen bei 16:9 Fernsehern.

Wer also die volle HD Auflösung auch sehen will, muss bis auf das 1,55-fache der Bilddiagonalen heranrücken. Bei einem 50 Zöller mit 1,27 m Diagonale also auf 1,97 m. Wer macht das? Das erscheint mir selbst bei PC-Nutzung zu nah, oder?

Ich fasse zusammen. Bei einem von mir favorisierten 50 Zöller kann mein Auge bei 1,97 m Abstand die volle HD Auflösung von 1920x1080 auflösen. Noch näher bringt keinen Schärfegewinn. Bei einem Abstand von 2,78 m erkennt mein Auge noch maximal 1366x768 Pixel. Bei einem Abstand von 2,96 m erkennt das Auge noch die kleine HD Auflösung von 1280x720 Pixeln. (Bei dieser Entfernung sehe ich also keinen Unterschied mehr zwischen einem 1080p und einem 720p Fernseher) Und bei einem Abstand von 3,71m sehe ich gerade noch die PAL Auflösung von 720x576.

Bei den typischen 42 Zöllnern mit 106 cm Diagonale sind die Grenzabstände 1,66m für 1080p, 2,47m für 720p und 3,10m für 576p.


Ich hoffe dies hilft für die Kaufentscheidung.

MEINE EMPFEHLUNGEN ZUM KAUF EINES HDTV:

1.) FERNSEH GRÖSSER ALS 37 ZOLL
2.) NICHT AUF 1080P ACHTEN, AUSSER DAS VERHÄTLNIS, WELCHES ICH OBEN ERKLÄRT HABE, BRINGT ETWAS BEI 1080P
3.) ANSTATT AUF 1080P ACHTEN, LIEBER AUF EINEN ANSEHBAREN PAL SCALER SCHAUEN.
4.) WENN MÖGLICH AUF GERÄTE VON TOSHIBA VERZICHTEN, PLASMA GERÄTE VON PIONEER, ABER AUCH LCD GERÄTE VON PHILIPS SCHLAGEN DIE SCHÄRFE UND FARBEN UM EINIGES (ICH WAR IN EINEM FACHGESCHÄFT!) DER NEUE TOSHIBA MIT 47 ZOLL UND 1080P KANN NICHT BEEINDRUCKEN, WEDER IN HDTV NOCH IN PAL DARSTELLUNG!!!


[Beitrag von michimike am 15. Okt 2006, 10:30 bearbeitet]
CyborgDE
Stammgast
#2 erstellt: 15. Okt 2006, 23:48
Hallo,

michimike schrieb:
Dies bedeutet, dass ich trotz des Riesenfernsehers (50 Zoll) bis auf unter 3 m heranrücken muss, um überhaupt alle Pixel mit dem Auge auflösen zu können. Erst wenn ich noch näher herangehe, kann ich überhaupt eine höhere Auflösung wahrnehmen.

...

Wer also die volle HD Auflösung auch sehen will, muss bis auf das 1,55-fache der Bilddiagonalen heranrücken. Bei einem 50 Zöller mit 1,27 m Diagonale also auf 1,97 m. Wer macht das? Das erscheint mir selbst bei PC-Nutzung zu nah, oder?

super Berechung, das sind für die Auflösung die exakten Werte

Dann kann ich einen Punkt nicht mehr differenzieren. Jetzt haben aber nicht alle TV eine Farbtiefe von 16Mio bzw. die übertragenen Daten sind nicht höher aufgelöst
Da optimale Bild ergibt sich doch, wenn zwei Bildpunkte zu einem im Auge verschmelzen. Dies erzeugt ein sehr homogenes, CRT ähnliches Bild.
Dadurch kann man bis zum doppelten (in dem Beispiel bis auf 3,94m) weit weg gehen, bis sich kein Unterschied mehr bemerkbar macht

Gruß
PhilDeluxe
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 16. Okt 2006, 00:05
Das liest sich ja alles sehr schön, doch Theorie und Praxis sind doch 2 Paar Schuhe. Man sieht auch auf große Entfernung, also beispielsweise bei 5 Meter Abstand auf einem 32-Zöller den Unterschied zwischen 576i und 1080i. Laut deiner Berechnung dürfte das Auge da ja nicht mehr differenzieren können zwischen den Pixel. Ich finde trotzdem das man einen großen Unterschied bezüglich der Schärfe aufgrund der höheren Auflösung sieht. Ansonsten muss ich dir recht geben. Der Toshiba Full-HD ist nicht gut. 1080p bringt nur etwas bei über 50 Zoll und Beamern. Wer behauptet 1080i auf nem 42 Zöller bei 4 Meter Abstand ist unscharf, dem fehlts einfach

Gruß phil
CyborgDE
Stammgast
#4 erstellt: 16. Okt 2006, 00:24
Hallo,

PhilDeluxe schrieb:
Man sieht auch auf große Entfernung, also beispielsweise bei 5 Meter Abstand auf einem 32-Zöller den Unterschied zwischen 576i und 1080i. Laut deiner Berechnung dürfte das Auge da ja nicht mehr differenzieren können zwischen den Pixel. Ich finde trotzdem das man einen großen Unterschied bezüglich der Schärfe aufgrund der höheren Auflösung sieht.

jo, bis 5m sollte man den Unterschied noch sehen. Das Beispiel war eine höher Auflösung als 1080i bei einem 50" ...

Gruß
saturation
Stammgast
#5 erstellt: 16. Okt 2006, 00:40
@michimike

Deine Überlegungen sind durchaus richtig. Allerdings berücksichtigen sie einen wichtigen Aspekt nicht.
Wenn ein HD Bild mit 1920 * 1080i Pixel geliefert wird muß der "Normal TV" z.B das Bild auf 1366*768 Pixel runterrechnen was eben nicht so ohne Fehler funktioniert und dann eben doch ein feiner Unterschied auch bei größeren Entfernungen zu einem Full HD, der das nicht muß, erkennbar sein kann.

Ein Full HD dagegen soweit er Pixel für Pixel ( ohne Skalierung ) angesteuert wird, sollte da eben doch ein Quäntchen besser sein. Allerdings muß auch dieser das Interlacing durchführen, wo auch viele Fehler entstehen können. Ein 1366*768 TV mit sehr guter Signalverarbeitung, liefert daher sicher besser Bilder als ein Full HD Panel mit einer schlechten.


Grüße
CyborgDE
Stammgast
#6 erstellt: 16. Okt 2006, 08:24
Hallo,

saturation schrieb:
Allerdings muß auch dieser das Interlacing durchführen, wo auch viele Fehler entstehen können. Ein 1366*768 TV mit sehr guter Signalverarbeitung, liefert daher sicher besser Bilder als ein Full HD Panel mit einer schlechten.

nicht vergessen, ein 1366*768 TV muss erst deinterlacen und dann skalieren.
Ich muss sagen, ich habe noch keine interlace Artefakte gesehen, obwohl oder gerade wegen des im BenQ verbautem Faroudja DCDi.

Bei schlechtem HD Material (Sat1 HD) sollte der Betrachtungsabstand noch etwas erhöht werden, da ist auch ein Deblocking-Filter im TV sehr wichtig (Thema "Gute Signalverarbeitung").

Gruß
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