Gitarren Röhrenverstärker Problem

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ole87
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 03. Dez 2013, 21:11
Hallo.
Ich habe folgendes Problem mit meinem Gitarren Vollröhrenverstärker.
Hughes & Kettner Edidiotn Tube
http://www.hughes-and-kettner.com/products.php5?id=129&lang=de
Er funktioniert erstmal wie gewohnt, ist aber egal in welcher Lautstärkereinnstellung sehr sehr leise. Also verglichen mit dem Zustand als er heile war etwa 1/10 - 1/20. Ab einer bestimmten Lautstärker die ich einstelle, etwa 1/4 aufgedrehtes Poti im Clean Kanal verzerrt das Signal fürchterlich wenn ich die Gitarre doll anschlage, also ein hohes Signal anliegt. Die Verzerrung klingt nicht mehr nach Gitarre und ist auch lauter als das Gitarrensignal.
Während der Garantiezeit hatte ich den Verstärker einmal wegen einem ähnlichen Poblem (Ich weiß es nicht mehr genau, ist 10 Jahre her)zur Reperatur eingeschickt. Die Fehlerbeschreibung war glaube ich kalte Lötstellen am Röhrensockel. Als erstes habe ich diese deswegen erneuert. Hat leider nichts gebracht. Im Betrieb gegen die Röhren klopfen oder den Verstärker kräftig schütteln hat auch keine Störgeräusche gemacht. Die Röhren habe ich in einem anderen Verstärker getestet. Dort jeweils eine Vorstufen und Endstufenröhre. Lief tadellos.
Der Verstärker hat einen Effect Loop. Glaube dabei handelt es sich um Vorstufenausgang und Endstufeneingang. Habe dann die Vorstufe an eine andere Endstufe angeschlossen. Dabei haben beide Kanäle über die gesamte Lautstärkeeinstellung funktioniert und so geklungen wie der Verstärker klingen sollte. Ich denke also der Defekt ist in der Endstufe. Mehr habe ich noch nicht getestet. Vielleicht hat ja jemand von euch einen Tipp woran es liegen könnte. Hier der Schaltplan.

http://www.freeinfosociety.com/electronics/schemview.php?id=2288
Vielen Dank schonmal.
Ole
vegatronic
Stammgast
#2 erstellt: 09. Dez 2013, 16:57
Hallo,

also ich würde R54 einseitig auslöten - also die Seite die zum Transistor T5 geht. Dann speißt Du dort ein NF-Signal ein (Linker Kanal CD-Player etc.) und schaust mal wie sich das anhört..... An sich ist so eine Röhrenendstufe kein Hexenwerk, ich tippe auf fehlerhafte Wiederstände, Kondensatoren oder kalte Lötstelle. Aber ohne Systematische Fehlersuche wird das nichts.

Grüße aus Dresden,
Thomas
ole87
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 09. Dez 2013, 20:16
Besten Dank für die Antwort. Du bist gut. Hatte die Frage noch in einem anderen Forum gepostet, vergessen das Thema hier zu schließen. Nach langer Anleitung und viel messen haben wir den Fehler gefunden. Du hast ihn sofort gefunden! Es war ein durchgeschlagener Kondensator C33 direkt neben R54. Tut mir Leid für die Umstände.
vegatronic
Stammgast
#4 erstellt: 10. Dez 2013, 11:56
Kein Problem, wichtig ist das die Kiste wieder spielt....."lets rock"

Thomas
ole87
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 10. Dez 2013, 21:51
Jetzt habe ich doch noch eine Frage an dich wo du dich doch offensichtlich gut mit Röhrenverstärker auskennst, oder wer auch immer mir sinst hier helfen kann.
Also ich habe den Verstärker durch den Austausch von C33 repariert.
Bei den vorigen Messungen ließen sich die Anodenströme der beiden EL84 Röhren nicht vernünftig einstellen ( 12mA und 21mA). Es gibt nur einen Biasregler für beide Röhren. Ich habe mir dann noch neue Endstufenröhren gekauft und dei Anodenströme eingestellt. 15,9mA und 17,9mA.
Der Amp klingt wieder fantastisch. Jetzt habe ich nach langem testen heute noch folgende Probleme festgetellt.
Im Leerlauf im Clean-Kanal Kanal kommt es unregelmäßig zu einem leisen knistern/knacken. Die Lautstärkeeinstellung hat darauf keine Einfluss. Im Lead Kanal tritt das nicht auf.
Zusätzlich höre ich, wenn ich tiefe Töne anspiele und diese ausklingen lasse ein leises rascheln im Hintergrund. Also dieses Geräuscht kommt auch aus dem Lautsprecher, bei beiden Kanälen.
Könnten diese Probleme von den beiden Vorstufenröhren kommen? Die wurden noch nie getauscht. Glaube der Verstärker ist zehn oder zwölf Jahre alt.
vegatronic
Stammgast
#6 erstellt: 11. Dez 2013, 00:35
Hm,

das ist nicht so einfach, vom Fehlerbild - also knacken usw... würde ich auf einen durchschlagenden Kondensator tippen, Du hast ja schon einen getauscht, schau Dir auch mal alle anderen an die im Signalweg liegen. - Vor allem die gleiche Baureihe/Hersteller wie der breits getauschte.
Ich würde mir ehrlich gesagt die Mühe machen die Handvoll Kondensatoren zu wechseln, Elkos sind ja auch immer nett beim ausfallen...

Die Vorstufenröhren sind meiner Meinung nach nicht kaputt, das glaube ich nicht - wobei ECC83 eine Brot und Butter Röhre ist, die sollte nicht die Welt kosten.

In einem anderem Thread gefunden:


Es war ein teildefekter Transistor, nicht messbar, böse Falle. Bin dem Burschen damit auf die Spur gekommen, dass ich die Bauteile nach und nach mit dem Föhn erwärmt hatte (hatte kein Kältespray zum kühlen). Es war ein thermisches Problem, beim Erwärmen des betreffenden Transistors wurde das spratzeln, knacken, rauschen stärker.
- also Kältespray, und Fön, Platine vorsichtig abklopfen usw...

Thomas


[Beitrag von vegatronic am 11. Dez 2013, 01:29 bearbeitet]
ole87
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 11. Dez 2013, 17:15
So habe noch weiter getestet. Möchte bevor ich mich auf die Suche nach defekten Bauteilen mache, oder auf verdacht alle Kondensatoren in der Endstufe tausche noch ein wenig den Fehler eingrenzen.
Also im Leerlauf ab und an mal ein leises Knistern/Knacken im Clean Kanal. Spiele ich eine Zeit Gitarre kommt es danach (dabei hört man es nicht) vermerrt zu diesen Störgeräuschen und sie nehmen langsam ab, wenn man nicht weiterspielt. Ich glaube auch, dass wenn ich lauter gespielt habe (Lautstärkerregler mehr aufgedreht die Störgeräusche lauter geworden sind).
Um den Verstärker länger zu belasten habe ich dann einen CD Player an den Instrumenteneingang des Verstärkers angeschlossen und eine Stunde Musik laufen lassen. Als ich die Musik ausgemacht habe hat der Verstärker danach relativ laut gebrummt. (etwa 1/4 der Musiklautstärke) Vielleicht wie das Knistern/Rascheln nur nicht vereinzelt sondern sehr komprimiert. Beim Umschalten auf den Lead Kanal hat es sofort aufgehört, beim zurückschalten auf Clean direkt wieder da. Ich habe dann nicht gewartet bis es abgenommen hat sondern den Verstärker aus und sofort wieder an gemacht und es war weg.....
Da es nur den einen Kanal betrifft denke ich es muss irgendwo in der Vorstufe sein, ein durchgeschlagener Koppel- oder Siebkondensator?
vegatronic
Stammgast
#8 erstellt: 13. Dez 2013, 02:53
Hallo,

naja, das ganze ist wenn man das Gerät nicht vor sich hat schwierig zu beschreiben/zu debuggen. Ich würde ein NF-Signal in den Clean-Kanal einspielen
und mit einem Kopfhöhrer oder anderen Endstufe dem Signal folgen....und irgendwo fängt es an zu knacken....
Ich tippe auf einen Koppel-Kondensator, das Problem ist das man ein spezielles Messgerät braucht um ESR und Kapazität zu messen, wenn Du das nicht hast ist es besser 5 Euro in die Hand zu nehmen und einen Großteil dieses Kondensator-Geraffels zu ersetzen. Schau mal nach ob irgenwelche Elkos im betrieb sehr warm werden, also aufgeheizt werden durch eine Röhre, widerstand - ich hatte jetzt so einen Fall Sony TA-VE 700, dauernd im Protect-Modus... Im Endeffekt waren es zwei Elkos die ständig durch die Abwärme einen Spannungsreglers gebacken wurden - optisch sind beide Einwandfrei...


Gruß
Thomas
ole87
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 18. Dez 2013, 01:41
Also ich habe jetzt lange mit einer anderen Methode getestet. Da das Störgeräusch im Leerlauf auftritt habe ich das Signal an Punkten wo keine Gleichspannung anliegt auf Masse gelegt und den Fehler bei der Endstufe beginnend bis zum Gitarreneingang gesucht. War sehr langwierig, da der Verstärker mal diese Störgeräusche abgibt und dann wieder eine Stunde keinen ungewöhnlich Mux macht. Dabei tritt es manchmal direkt nach einschalten auf und manchmal nicht. Dann gibt es mal einen relativ lauten Knall und es fängt wieder an zu knister/rauschen oder eben mal wieder nicht. Sehr merkwürig. Das Störgeräusch tritt auch im Lead Kanal auf, den muss man nur laut aufdrehen da der Fehler links vom Lautstärkeregler des Kanals ist. Eingegrenzt habe ich den Fehler jetzt bei Tube 1 wie folgt:
Schleifer von P2 Masse: Es knistert (und alles links davon auf Masse auch)
Tube 1.7 auf Masse: Es hört auf (und bei allen Punkten rechts davon auch)

Also die Parallelschaltung von R19 und C65. Kann das sein?
vegatronic
Stammgast
#10 erstellt: 18. Dez 2013, 12:59
Hallo,

erst-mal super Analyse - auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen das so zu testen :-).....
Nach Deinen Ausführungen kann das durchaus sein das C65 da spinnt, löte den doch mal Einseitig aus...
Schau mal nach ob der vom selben Hersteller ist wie der andere C der schon defekt war....wenn ja, such mal nach weiteren dieser Kandidaten.
Das ist wie schon gesagt bei Reichelt oder Conrad nur Pfennigkram, daher raus mit dem Zeug bevor man 3x Anfängt.

Grüße aus DD
Thomas


ole87 (Beitrag #9) schrieb:
Also ich habe jetzt lange mit einer anderen Methode getestet. Da das Störgeräusch im Leerlauf auftritt habe ich das Signal an Punkten wo keine Gleichspannung anliegt auf Masse gelegt und den Fehler bei der Endstufe beginnend bis zum Gitarreneingang gesucht. War sehr langwierig, da der Verstärker mal diese Störgeräusche abgibt und dann wieder eine Stunde keinen ungewöhnlich Mux macht. Dabei tritt es manchmal direkt nach einschalten auf und manchmal nicht. Dann gibt es mal einen relativ lauten Knall und es fängt wieder an zu knister/rauschen oder eben mal wieder nicht. Sehr merkwürig. Das Störgeräusch tritt auch im Lead Kanal auf, den muss man nur laut aufdrehen da der Fehler links vom Lautstärkeregler des Kanals ist. Eingegrenzt habe ich den Fehler jetzt bei Tube 1 wie folgt:
Schleifer von P2 Masse: Es knistert (und alles links davon auf Masse auch)
Tube 1.7 auf Masse: Es hört auf (und bei allen Punkten rechts davon auch)

Also die Parallelschaltung von R19 und C65. Kann das sein?
ole87
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 18. Dez 2013, 13:08
Ich glaube die Lösung ist noch simpler. Habe gerade mal an der besagten Stelle und am Röhrensockel von Tube 1 die Lötstellen erneuert. Seit zwei Stunden läuft der Verstärker seitdem ohne knistern. Ich werde es noch ein paar Stunden beobachten, glauber aber es waren wirklich nur kalte Lötstelllen....... :).
Naja hab auf jedenfall einiges gelernt bei meiner ersten Verstärkerreperatur, danke für deine Hilfe.
vegatronic
Stammgast
#12 erstellt: 18. Dez 2013, 13:21
Na das ist doch super - kalte Lötstellen ist was total übles - hatte das auch schon, sieht optisch einwandfrei aus, aber .....
Schön das es jetzt geht, teste mal 2,3 Tage, und dann let's Rock :-)

Thomas


[Beitrag von vegatronic am 19. Dez 2013, 00:32 bearbeitet]
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