PA-Upgrade für clubartigen Partykeller mit Qualitätsansprüchen

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Hydrum
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 17. Apr 2023, 03:32
Hallo in die Runde!

Nachdem unsere Leidenschaft für elektronische Musik schleichend zum Auflegen und zu kleinen Privatveranstaltungen (teilw. mit geliehenem Equipment) geführt hat, wollen wir jetzt aufrüsten mit einem gewissen Anspruch an Qualität

Einsatzort ist primär der heimische Keller:
- Größe: 8,35 x 4,23 x 2,30 m
- massive Steinwände, Kaiserdecke, Vinylboden
- PAX: 20
- dB: 85-90, selten darüber
- Genres: Techno, Hardstyle/Raw

Vereinzelt soll die Anlage bestimmt auch mal woanders zum Einsatz kommen; sollte daher irgendwie portabel sein - und grundsätzlich auch erweiterbar. Fokus liegt aber auf dem Heimkeller.

Vorhanden sind aktuell:
- the box CL 115 MKII + (2x) CL 108
(- Pioneer DDJ-1000 [wird ggf. getauscht durch CDJs mit A&H-Mixer])
(- diverse DMX-Lichttechnik; Moving Heads, Laser, Software)

Wir wollen das in dem kleinen Rahmen technisch ansprechend gestalten (als Hobby aber natürlich bezahlbar), egal ob Klangqualität oder programmierte Lichtshows plus Videos/Visuals (aber hier und jetzt geht's natürlich um den Ton )

Grundsätzliche Kenntnisse bzgl. Audioanlagen (Heimkinos) haben wir, Physikverständnis ist auch vorhanden Was fehlt ist die Erfahrung mit der Technikauswahl...

Die bisherige Anlage war in den Raum geschmissen und hat ohne Raumkorrekturen in die ganz üblen Bassmoden reingespielt. Wir werden mind. zwei große Steinwolle-Eckabsorber bauen, die Anlage ausrichten und viel Liebe in einen vernünftigen DSP investieren... Wir wollen mehr gleichmäßigen Druck im Raum und kräftige Kicks, keinen Bassmatsch. Lieber ausgewogene 85-90 dB als viel-hilft-viel-Lärm.

Welche Tops und welcher Sub wären in dem Zuge ein sinnvolles Upgrade? Ist es ratsam, besonderen Wert auf die Tops zu legen, um nicht am Ende übetrieben viel Bass < 120 Hz zu haben, und dafür zwischen 120 und 300(?) Hz zu wenig? Könnte man die bisherige Anlage sinnvoll miteinbeziehen (z.B. um mit den Tops rückseitig die Tanzfläche zu bestrahlen)?

-> Budget vorzugsweise bis 1.500€, bei großem Mehrwert auch darüber
(?) DSP: t.racks 204
(?) Amp: t.amp TSA 4-300
(?) Sub: the box pro TP 118/800 (wird überall eingängig empfohlen; ausreichend? Oder zwei mit größerem Amp? Oder sogar den TP 218/1600? Oder ein ganz anderer?)
(?) Tops: Da sind wir noch ganz ratlos...

Lieben Dank im Voraus!
Adrian
Hydrum
Schaut ab und zu mal vorbei
#2 erstellt: 17. Apr 2023, 15:33
Kurzes Update: Den the box pro TP 118/800 gab es gerade 1x als B-Stock, den haben wir uns gesichert. Wenn der uns zufriedenstellt und mal noch mehr Druck gebraucht wird, würden wir noch einen zweiten kaufen. Der Amp müsste ja super dazu passen (2x Top + 2x Brücke für den Sub)? Nur für einen zweiten wiederum müsste ein weiterer Amp her.

Wenn das alles so stimmt, bleiben als aktuelle Kernfrage die Tops übrig

// edit
Bei Thomann hat man uns als Tops die Achat 112 (oder sogar 115) empfohlen... Für externe Veranstaltungen oder etwas Outdoor sicher fein, keine Frage. Aber ist das für den Heimkeller sinnvoll oder schon Overkill? In unserem Rahmen bis 90 dB...


[Beitrag von Hydrum am 17. Apr 2023, 16:04 bearbeitet]
Böötman
Inventar
#3 erstellt: 17. Apr 2023, 16:25
Ich glaube das Problem ist nicht die Bassmenge sondern die Bassverteilung.
Donsiox
Moderator
#4 erstellt: 17. Apr 2023, 21:39
Servus Adrian,

erst einmal: schönes Projekt.
>30m² als Partykeller sind ja doch ganz nett
Die Deckenhöhe von 2,30m natürlich nicht ganz optimal. Gerade 15" Tops wirken da recht "klotzig".


- dB: 85-90, selten darüber

Womit hast du das denn gemessen? 85dB sind jetzt nicht wirklich laut.
Allerdings sind hier Durchschnitts- und Peak-Werte zu unterscheiden wie auch die Distanz zu den Lautsprechern.


Die bisherige Anlage war in den Raum geschmissen und hat ohne Raumkorrekturen in die ganz üblen Bassmoden reingespielt. Wir werden mind. zwei große Steinwolle-Eckabsorber bauen, die Anlage ausrichten und viel Liebe in einen vernünftigen DSP investieren...

Für Raumakustik-Optimierung bin ich leider kein Experte. Wie Böötmann schon anmerkte, ist die Bassverteilung jedoch von vielen Variablen abhängig.
"Nur" ein DSP reicht hier nicht, die Aufstellung ist sehr wichtig. Mit mehreren Subwoofern hast du hier auch mehr Möglichkeiten. In einem rechteckigen Raum hast du, ohne Techniken wie SBA/DBA-Setups, kaum Chancen, die Bassverteilung überall eine gleichmäßig zu erreichen.
https://av-wiki.de/aufstellung
https://av-wiki.de/subwoofer#aufstellungstipps


Der Amp müsste ja super dazu passen (2x Top + 2x Brücke für den Sub)

Ja, das wäre so möglich.
Wenn du die Endstufe brückst, kannst du auch zwei Subs anschließen. Dann brauchst du aber eine weitere für Topteile.
Ein the t.amp E-1200 für die Subs und eine the t.amp E-800 für die Tops wäre eher meine Empfehlung, auch wenn du die Subs damit noch immer nicht komplett ausfahren kannst.


Ist es ratsam, besonderen Wert auf die Tops zu legen, um nicht am Ende übetrieben viel Bass < 120 Hz zu haben, und dafür zwischen 120 und 300(?) Hz zu wenig?

Jup. Volle Zustimmung. Das ist ja genau das Problem, bei vielen Säulensystemen oder 2.1-Sets mit 15"/18" Subs und 6,5"/8" Tops.
Beim Budget wird es aber etwas eng.
Hier mal mögliche passive Tops als Neuware:
https://www.thomann.de/de/ld_systems_stinger_12_g3.htm
Wenn ihr euch mal aktive Lautsprecher anhören wollt, wären QSC, RCF, EV, Yamaha oder JBL denkbar - aber hier ist euer Budget bei 1.500€ schon fast für zwei ordentliche 12" Topteile weg...


Könnte man die bisherige Anlage sinnvoll miteinbeziehen (z.B. um mit den Tops rückseitig die Tanzfläche zu bestrahlen)?

Subwoofer sollte man nie mischen. Falls du (bei 8m Tiefe) bereits eine Delay-Line einsetzen willst, dann könntest du hierfür die Tops nutzen.
4-Punkt-Beschallung mit verschiedenen Lautsprechern wäre jetzt nicht meine Empfehlung.
Also eher verkaufen & damit das Budget aufstocken


Oder ein ganz anderer?)

Ich hätte ggf. auf dem Gebrauchtmarkt nach einem guten 2.2-Set geschaut und dieses mit einem DSP ergänzt.
https://www.ebay-kle...s/2404971209-172-343
Hydrum
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 18. Apr 2023, 04:09
Danke für die ausführliche Antwort!


Donsiox (Beitrag #4) schrieb:
erst einmal: schönes Projekt.
>30m² als Partykeller sind ja doch ganz nett


Danke, zeigen es gerne mal, wenn alles etwas weiter ist


Donsiox (Beitrag #4) schrieb:
Die Deckenhöhe von 2,30m natürlich nicht ganz optimal. Gerade 15" Tops wirken da recht "klotzig".


Definitiv... unser Gedanke war, die Tops (vmtl. 12") eventuell quer und angewinkelt an die Decke zu hängen. (Vielleicht mit 'ner Packung Ibuprofen daneben für die absehbaren Kopfschmerzen vom Dranrennen)


Donsiox (Beitrag #4) schrieb:
Womit hast du das denn gemessen? 85dB sind jetzt nicht wirklich laut.
Allerdings sind hier Durchschnitts- und Peak-Werte zu unterscheiden wie auch die Distanz zu den Lautsprechern.


Schallpegelmessgerät und iPhone. Peak waren wir meist bei "nur" 80-85 dB. Das dürfen gerne 5 mehr sein, also Grenze ohne Filter-Gehörschutz. 95+ wäre vermutlich die seltene Ausnahme.


Donsiox (Beitrag #4) schrieb:
"Nur" ein DSP reicht hier nicht, die Aufstellung ist sehr wichtig. (...)


Ja, das haben wir absolut auf dem Schirm. Bei der Aufstellung werden wir viel experimentieren, und wir werden sicher sehr viel Zeit in die Optimierung vom Raum investieren, z.B. mit den geplanten Eckabsorbern. Wir haben keine Scheu, da beliebig etwas Großes in die Ecken und an die Wände zu basteln, zugunsten der Tonqualität Ist aber natürlich mit viel Recherche, Aufwand und Feingefühl verbunden, ganz klar. Der DSP rundet nur ab und unterstützt.


Donsiox (Beitrag #4) schrieb:
Beim Budget wird es aber etwas eng.
Hier mal mögliche passive Tops als Neuware:
https://www.thomann.de/de/ld_systems_stinger_12_g3.htm
Wenn ihr euch mal aktive Lautsprecher anhören wollt, wären QSC, RCF, EV, Yamaha oder JBL denkbar - aber hier ist euer Budget bei 1.500€ schon fast für zwei ordentliche 12" Topteile weg...


Haben wir inzwischen auch festgestellt, dass wir noch was draufpacken müssen

Die the box pro Achat 112 M wurden uns vom Thomann-Berater empfohlen, und auch beim Recherchieren stolpert man immer wieder darüber... Die könnten wir ggf. gerade zu einem guten Kurs schießen. Wären die vergleichbar mit den LD Systems?


Donsiox (Beitrag #4) schrieb:
Ein the t.amp E-1200 für die Subs und eine the t.amp E-800 für die Tops wäre eher meine Empfehlung, auch wenn du die Subs damit noch immer nicht komplett ausfahren kannst.


Habe jetzt beim Recherchieren gelesen, dass man die o.g. Achat 112 eher an einem größeren Amp betreiben sollte, da man den Unterschied am RMS-Limit (wie beim E-800) wohl deutlich hört. Daher da auch besser eine Nummer größer? Bzgl. der Subs, bei 8 Ohm 600W, weshalb würde der E-1200 mit 800W nicht ausreichen zum kompletten Ausfahren? Und: Da wir aktuell mal nur den einen, bestellten Sub haben werden: Wäre der TSA 4-700 nicht eine gute Option, um zwei große Tops (z.B. Achat 112) plus den Sub (118/800) zu befeuern? (alternativ 2x den E-1200, um Reserve für einen zweiten Sub zu haben)


Donsiox (Beitrag #4) schrieb:
Subwoofer sollte man nie mischen. Falls du (bei 8m Tiefe) bereits eine Delay-Line einsetzen willst, dann könntest du hierfür die Tops nutzen.
4-Punkt-Beschallung mit verschiedenen Lautsprechern wäre jetzt nicht meine Empfehlung.
Also eher verkaufen & damit das Budget aufstocken


Oder ggf. behalten für andere Anwendungsfälle und Budget trotzdem aufstocken Delay-Line wäre aber sicher klüger als 4-Punkt, jep. Sofern sich das qualitativ nicht beißt mit den billigen CL 108(?)


Donsiox (Beitrag #4) schrieb:
Ich hätte ggf. auf dem Gebrauchtmarkt nach einem guten 2.2-Set geschaut und dieses mit einem DSP ergänzt.
https://www.ebay-kle...s/2404971209-172-343


Eigentlich interessant, aber da schwingen leider schlechte Erfahrungen mit gebrauchtem Audioequipment mit, daher vorzugsweise eher Neuware mit Garantie.
stoneeh
Inventar
#6 erstellt: 18. Apr 2023, 10:17

Hydrum (Beitrag #5) schrieb:
Die the box pro Achat 112 M wurden uns vom Thomann-Berater empfohlen, und auch beim Recherchieren stolpert man immer wieder darüber... Die könnten wir ggf. gerade zu einem guten Kurs schießen. Wären die vergleichbar mit den LD Systems?


Ich sag gleich was dazu, aber zu der Empfehlung des Thomann-Beraters: habt ihr dediziert dazu erwähnt, dass Qualität in der Prioritätenliste weit oben stehen soll?
JoPeMUC
Stammgast
#7 erstellt: 18. Apr 2023, 13:35
Die Achat 112 M sind von Haus aus wohl OK, aber mit einer Modweiche kann man anscheinend noch einiges verbessern, verwandelt den Lautsprecher allerdings eher in ein reines Topteil.

Jochen
Hydrum
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 19. Apr 2023, 16:46
Update: Wir haben zwei Achat 112 M für je 349€ (vom Händler, mit Garantie) bekommen, und dazu einen t.amp TSA 4-700 genommen. Der sollte die zusammen mit dem 118/800 gut packen, schätzen wir einfach mal. Und für den Preis probieren wir die Achats gerne mal aus, Preis/Leistung spricht ja dafür (im äußersten Notfall Retoure...).

Als DSP ziehen wir den t.racks DSP 206 in Betracht, weil wir mit den 6 Kanälen bei Bedarf auch eine Delay-Line einstellen könnten. Oder spricht was gegen den DSP?

@Jochen
Danke, sehr interessant! Behalten wir mal im Hinterkopf, je nach dem, wie uns die Achat gefallen.

@stoneeh
Eigentlich schon, ja...


[Beitrag von Hydrum am 19. Apr 2023, 16:47 bearbeitet]
stoneeh
Inventar
#9 erstellt: 19. Apr 2023, 17:26

Hydrum (Beitrag #8) schrieb:
@Jochen
Danke, sehr interessant! Behalten wir mal im Hinterkopf, je nach dem, wie uns die Achat gefallen.


Weiche und Abstimmung sind grundlegende Eigenschaften eines Lautsprechers, die maßgeblich die Wiedergabetreue / Klangcharakteristik bestimmen. Man kann nicht sagen "wenn uns der Lautsprecher grundsätzlich gefällt verbessern wie vll. auch noch die Weiche", weil die Weiche bestimmt wie der Lautsprecher grundsätzlich klingt.

Der Einwurf mit der Mod-Weiche des Anbieters in Frage ist aber so oder so höchst bedenklich, da letzterer seit mind. 1 Jahrzehnt für seine Lieferprobleme bekannt ist, und man angesichts dieses Zeitraums nur schlussfolgern kann dass diese bestenfalls halblegalen Machenschaften mit Vorsatz geschehen. Ein aktueller sehr treffender Auszug aus seinem Google-Bewertungsprofil:

Unbenannt


Hydrum (Beitrag #8) schrieb:
@stoneeh
Eigentlich schon, ja...


Das Top mit dem verzogensten Frequenzgang in dem Preisbereich als "Qualitäts-Option" anzubieten illustriert wieder mal die Qualität der Beratung bei Thomann.
JoPeMUC
Stammgast
#10 erstellt: 20. Apr 2023, 10:30

stoneeh (Beitrag #9) schrieb:
Der Einwurf mit der Mod-Weiche des Anbieters in Frage ist aber so oder so höchst bedenklich, da letzterer seit mind. 1 Jahrzehnt für seine Lieferprobleme bekannt ist, und man angesichts dieses Zeitraums nur schlussfolgern kann dass diese bestenfalls halblegalen Machenschaften mit Vorsatz geschehen. Ein aktueller sehr treffender Auszug aus seinem Google-Bewertungsprofil:


Dass es so schlimm ist, hätte ich nicht gedacht. Aber ich habe auch noch nie was bei ihm bestellt.

Jochen
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