Nerviges OSD beim Metz Nordkap 70

Hallo, alle!

Weiss jemand, wie man bei einem Metz Nordkap 70 das OSD deaktivieren kann? Ich würde nicht davor zurückschrecken, irgendwo in der Hardware ein Signal z. B. mit einem nachträglich eingebauten Schalter zu unterbrechen, falls dies möglich ist.

Zum Hintergrund meiner Frage erlaube ich mir, einen kleinen Erfahrungsbericht mit dem Metz Nordkap 70 darzulegen.

Ich habe den Metz erworben in der Annahme, für ein möglichst einfaches und gediegenes Gerät müsse man heute eben eher etwas mehr Geld hinlegen.
Mein Eindruck nach drei Wochen: Der Nordkap hat ein zugegebenermassen wirklich gutes Bild. Dafür ist der Klang der eingebauten Lautsprecher gemessen am voluminösen Gehäuse eher dünn, da kann auch die Klaneinstellung nicht viel korrigieren. Was aber wirklich nervt, sind drei Punkte:

1. Das OSD. Dieses ist das genaue Gegenteil von dezent, d. h. eine recht grosse Ecke des Bildes wird mit einem deckend-blauen Feld überblendet. Ausserdem verbleibt die Anzeige jeweils für gute fünf Sekunden. Klasse. Und so überflüssig: Denn der Nordkap hat ein wunderschönes Relikt aus vergangenen Zeiten, eine 7-Segment-Anzeige! Eigentlich würde es ja genügen, Programm- und Lautstärkezahl hierauf anzuzeigen. Aber nein, man bekommt dieselbe Zahl gleichzeitig im 7-Segment- als auch im OSD angezeigt. Die Entwickler gehören verprügelt. Schlimm: Per Menü lässt sich zwar der Bedienumfang in drei Stufen von "einfach" bis "voll" variieren. Es gibt jedoch keine Möglichkeit, das OSD, falls unerwünscht, zu deaktivieren. Bei der Benutzung einer lumpigen TV-Karte im PC ist das kein Thema. Aber ein über 1000 EUR teuerer Fernseher bietet diese Möglichkeit nicht. Arm.

2. Bei Anwahl eines Programmes mit einstelliger Nummer wartet der FS noch geduldig, ob vielleicht doch noch eine zweite Ziffer kommt, und tut in der Zwischenzeit gar nichts. D. h., man darf erstmal drei Sekunden warten, bevor die Kiste reagiert, und bekommt dann nach dem Umschalten zur Strafe noch weitere fünf Sekunden ein Plakat in den Bildschirm geklebt (OSD). Das ist beim Zappen wirklich ein Hemmnis, und der Trick mit der Null vor der einstelligen Programmnummer wirkt auch nur eingeschränkt, denn man darf zwei Tasten nicht schneller als ca. eine Sekunde nacheinander drücken, sonst wird das ignoriert. Oh Mann.

3. Ein deutlich hörbares Nebengeräusch. Erstens sirrt es (offenbar das Netzteil). Ein Oberton davon scheint das ganze Bildrohr in machanische Resonanz zu versetzen, was man noch in vier Metern Entfernung deutlich hören kann, wenn der Ton aus den Lautsprechern gerade mal etwas leiser ist.

Nun habe ich mir in verschiedenen Elektromärkten nochmal verschiedenste billige und teuere Geräte etwas genauer angesehen. Ein einziges Gerät (ich glaube ein Panasonic) hat wenigstens beim Verstellen der Lautstärke OSD-mässig die Schnauze gehalten und stattdessen mit einem dezenten Flickern der Power-Anzeige quittiert. Ansonsten muss ich feststellen, dass man vermutlich wirklich einen schon ziemlich alten Fernseher auf dem Flohmarkt kaufen muss, wenn man ganz sicher von sinnlosen OSD-Einblendungen verschont bleiben will.

Mein letzter FS war übrigens ein 20 Jahre alter Siemens Bildmeister, der hatte auch ein gutes Bild, kein OSD, aber eine 7-Segment-Anzeige, die FB hatte noch Zehner-Tasten (man fasse es!), das Gerät hat beim Zappen auf jeden Tastendruck in Zehntelsekundenschnelle pariert, und es gab kein Nebengeräusche. Sogar der Zeilentrafo war akustisch gut gedämpft. Es ist kaum zu glauben, dass man bei einem nagelneuen, deutlich teurerem Gerät gegenüber einem alten subjektiv doch einen so krassen Rückschritt hinsichtlich der Bedienung und ästhetischer Anmutung hinnehmen muss.

Es würde mich noch interessieren, ob jemanden von Euch ähnliche Empfindungen bewegen, oder ob mein Idealbild von einem Fernseher ohne unnötige OSD-Einblendungen (bei Programm und Lautstärke) heute schon eher altmodisch oder gar exotisch zu werten ist.
Oder gibt es doch auch neuzeitliche Geräte, bei denen man das OSD unterdrücken kann?