Alte Filme auf LCD gucken? Tips und Tricks

Hmm, und was hat das mit Röhrenfernseher zu tun?

Auf meiner alten Grundigröhre waren alte Filme immer gut anzusehen.
Schöne Farben, gute Schwarzwerte, angenehme Bewegungen.
Dies ist auf dem LCD leider nicht der Fall.

Kann ich den LCD dazu bringen mir ein angenehmeres Bild zu verschaffen für alte Filme?

Ich weiss nicht bei welchen Stand der Technik der Beovision stehen geblieben ist. Ich selbst habe einen alten LCD von Philips, war mal einer der Besseren, ist aber schon technisch überholt, aber selbst bei diesen Gerät habe ich keine Sehnsucht nach einer Röhre mehr.

Neue und gehobene Geräte z.B. von Panasonic haben auch einen guten Schwarzweisswert und gerade Panasonic bekommt die Farben gut hin, wenn man den TV optimal einstellt. Der Betrachtungswinkel hat sich erstaunlich verbessert. Habe gerade mal einen neuen 43 Zoll Smart Full HD Panasonic bewundern dürfen.
Würde man das Bild der Grundigröhre oder irgendeiner Röhre auf die heute übliche Grösse von TVs vergrössen, würde man auch mehr Artefakte und Fehler der guten alten Röhre sehen. Anders gesagt, würde sich ein Hersteller die Mühe machen und einen Spitzen-LCD in der typischen Bildröhregrösse von ca. 67cm zu bauen, wäre es heute kaum noch schlechter als eine gute Röhre, im Gegenteil, die ganzen Fehler der Röhre, wie Geometrieprobleme oder dynamische Geometrieverzerrungen, eine Lochmaske die sich bei hellen Bildinhalten aufheizt und somit Falschfarben produziert, die Unschärfen an den Rändern oder Konvergenzprobleme fallen bei den LCD weg.
Einige Probleme, die den LCD angelastet werden, kommen auch von den Videocodec. Auf einer kleinen Röhre mit leicht verwischten Bild fallen diese nicht so auf.

Bollze

Eine weitere Frage ist, wie denn die alten FIlme auf den LCD kommen. Per VHS Rekorder sieht das sicher grauslich aus, alte Filme auf BluRay, am besten noch "remastered" sind meistens qualitativ sehr gut.

Hier nun mal praktische Tipps zur Bildverbesserung - wobei ich nicht weiß, ob die mit deinem Beo umsetzbar sind, weil die Beo-Philosophie meines Wissens leichte Bedienung in der Vordergrund stellt, was differenzierte Einstellungsmöglichkeiten weitgehend ausschließt.

- Hauptproblem dürfte die Darstellung der Bewegung sein: Spielfilme sehen auf solchen Geräten oft so aus, als wären sie mit einer TV-Kamera gedreht worden. Das kann man ein wenig verbessern, wenn man die Zwischenbildberechnung ausschaltet. Ideal wäre eine graduelle Ausschaltung, weil ganz aus nun zu LCD-typischen Schlieren führen könnte, die auch nicht schön anzusehen sind.

- Ab Werk sind Flachmänner oft grausig eingestellt, hier hilft nachjustieren mittels HD-Testbildern. Schnelle Abhilfe schafft der Wechsel auf den Film- oder Cinema-Modus. Dann Grauverlauftestbilder (zum Beispiel von AVS) nehmen und Helligkeit und Kontrast so einstellen, dass im SW-Bild möglichst viele Schattierungen zu sehen sind - wichtig: Die ersten 16 der unteren 256 Graustufen müssen ganz schwarz sein, da darf also keine Unterscheidung sichtbar sein. Nach oben hin ist es egal, ab 235 ist der Standardwert für 100 Prozent Weiß.

- Dreh die Schärfe auf höchstes 20 Prozent runter.

- Schau dir auch an, wie sauber das Schwarzweiß ist, indem du die Farbe mal ganz rausdrehst. Gibt es da Farbstiche, kannst du die mit entsprechenden Reglern etwas nachjustieren. I.d.R. ist das aber bei LCD kein Thema.

- Probiere bei allen Bildverbesserungsschaltungen aus, ob sie das Bild wirklich verbessern oder nur einen Effekt schaffen, der letztlich nichts mit naturgetreuer Wiedergabe zu tun hat (dynamischer Kontrast und sowas).

- Schalte Overscan aus - da ist dann zwar manchmal der Rand unsauber, aber dafür hast du die 1:1-Sender-Empfänger-Wiedergabe

- Um herauszubekommen, wer die bessere Bildbearbearbeitung hat, der TV oder der BD-Player: Lass den Player Filmszenen, die du gut kennst, einmal "native" wiedergeben (also die Originalauflösung der DVD oder BD) und mal nur die Auflösung des Fernsehers (Full HD, nehme ich an) - und schau, welches Bild besser ausschaut.

Eine Kalibrierung des Fernsehers wäre natürlich die beste Möglichkeit, die Bildeinstellungen zu optimieren, allerdings ist das für den Laien nur schwer machbar, da muss man sich reinarbeiten und gewisse Hardware kaufen (Sensor), und dann ist da auch noch die Frage, ob der Beo eine 10-Pkt-Kalibrierung überhaupt kann, d.h. ob er so differenziert die IRE-Stufen 010-100 einstellen kann in Helligkeitsverlauf (Gamma) und Farbmischung (RGB).

Insofern: Was ohne Aufwand machbar ist, hab dir beschrieben. Viel Erfolg!

Sehr gute Tipps,
am Wochenende werde ich mich damit mal befassen.

Besten Gruß
C