[Doku] Leinwand und Co - Eigenbau -

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Beitrag
fox83
Stammgast
#1 erstellt: 23. Feb 2014, 01:18
Hallo

da ich vor kurzem mein Projekt "Beamer/Leinwand" umgesetzt habe, wollte ich euch mal einen Einblick durch eine kleine Doku geben, eure Meinungen/Verbesserungsvorschläge einholen und dem ein oder anderen eventuell Mut für einen "günstigen" Selbstbau machen.

Was war mein Ziel?

Das Gesamtudget was ich mir gegeben habe lag bei allerhöchstens 1.000 € und mein Anspruch war ein möglichst natürliches und scharfes Bild, 1080p wäre schön und nicht zu laut sollte er sein. Leinwand, naja bei dem Gesamtbudget war da nicht viel Luft, daher war von Fertig bis komplettem Eigenbau alles in der Betrachtung.
Da sich die Leinwände in meinem Budget eher von der Qualität und nicht von der Harmonie mit einem Beamertypus o.ä. unterscheiden, konnte ich meine erste Recherche voll auf den Beamer setzen, um mir in diesem Themengebiet a bisl Grundwissen zu verschaffen.
Ohne ins Detail zu gehen, ich mußte zwischen 600 – 750 € ausgeben um einen passenden Beamer zu finden. Ergebnis war der W1070 von BenQ.

Da Beamer und Leinwand alleine nicht funktionieren, ich auch noch Kabel für PC, Hifi, Bluray, Konsolen, Kabelkanäle, Wandfarbe... einkalkulieren mußte, hätte ich bei dem Restbudget an fertigen Leinwänden nur Sperrmüll gekauft. Muss man leider so sagen und daher hieß es Eigenbau.

Wohnzimmer hat knapp 25m² und man sitzt je nach Position um die vier Meter entfernt.
Also Beamer gekauft, aufgestellt, Blurays, DVDs, ... raus und optimale Bildgröße ermittelt.

Entscheidung viel auf 2600 x 1200 ....die Pros werden jetzt direkt stutzen, da dies keinem Normverhältnis entspricht.
Weshalb habe ich dieses gewählt? Da ich durch die unterschiedlichen Zuspielmedien mehrere Formate abbilden werde, mußte ein Kompromiss her. Präferenz lag dennoch beim Kinoformat.

Gedankliches Konzept erstellt, los gehts....


Holzlatten möglichst gerade 2x2200, 5x1000
bisl Kleinkram, den Bildern zu entnehmen
Gipskarton - / Nassraumplatten 2600 x 1200


Da Holz die Gefahr birgt mit der Zeit Wellen zu schlagen, habe ich mich für Gipskartonplatten als Basis entschieden. Zudem wollte ich vermeiden die Wand zu sehr anzugehen, da Mietwohnung.


Man könnte vermuten das die Holzleisten, welche ich mit Holzleim aufgeklebt habe, der Stabilität dienen sollten.Dem ist nicht so, lediglich ein positiver Begleiteffekt aber dazu später mehr.



Da mein Wohnhaus aus den 40ern stammt ist die Decke undefinierbar. Lediglich das sie von unten mit Holz beplankt ist war sicher, somit war mir eine Adapterplatte für den "kostspieligen" Beamer gefälliger. Brauch das Teil nicht zerschlagen auf dem Wohnzimmertisch, sondern an der Decke ; )


Nun ging es an die Rahmenkonstruktion, da ich die Leinwand etwas "abhängen" wollte.


Anfangs hatte ich ledglich drei Streben als Basis geplant aber da sich die Gipskartonplatten beim drauflegen durchgebogen haben, wollte ich kein Risiko eingehen und habe nochmal zwei leichte Streben eingezogen.


Da das Gesamte doch ein paar Kilo auf die Waage bringt (gefühlte 20-30kg), habe ich noch eine kleine Verstärkung eingebracht, da ich ledglich zwei Haken nutzen wollte.


Nun lagen sie sauber.


Schraub schraub – für Gipskarton gibt es gesonderte Schrauben....


Uppps, was ist das denn ....kost so 50€ bei .... gibts auch deutlich günstiger und ebenfalls teurer, hab mich einfach mal an die nie verkehrte goldene Mitte gehalten.


Das LED Leuchtband hat zwar ab Werk ein doppelseitiges Klebeband aber dem traute ich nicht. Mein verwendetes Zeug wird umgangssprachlich als Tacky Tape bezeichnet. Vorteil, kann rückstandslos wieder entfernt werden (falls Garantiefall, Demontage o.ä.).



Fotozelle für die FB und den Rest des 10m Leuchtbandes nach innen geführt – ein Schelm wer hier Dekadenz vermutet ; )



Die Wand wurde anthrazit-matt und für diejenigen, welche das silberne Gebilde rechts im Bild nicht erkennen – so Kinder, das ist ein Röhrenfernseher, mit dem Ding haben die Menschen früher mal Fernsehen geschaut^^
Solange sich dort die Qualität des Inhalts nicht ändert, bleibt er auch weiter ungenetzt und somit nicht tauschwürdig.


Angehängt und gespachtelt.




Erster Test, ließ schon gutes verhoffen : )
(die Lautsprecher links und rechts sind Heco Celans und der Antrieb n PMA 1510)


Wer noch nie geschliffen hat, sollte wissen: "Das staubt tatsächlich!" ; )


Anschließend mit einer Sperrschicht bestrichen.


Diesen Punkt sollte ich etwas hervorheben.
Kleiner Themenwechsel... der Beamer hat nur einen begrenzten Zoom. Den Zoom benötige ich um das richtige Bildformat einzustellen, da der Beamer selbst ja fest an der Decke montiert ist.
Man sollte, bevor man den Beamer sorglos an die Decke bringt, vorher die optimale Distanz zur Leinwand ermitteln, in diesem Fall helfen die Standard Programme der Hersteller o.ä. Nicht viel.




An dieser Stelle eine kleine Entschuldigung. Da ich mit Fotografie nicht so viel zu tun hab, entstammen die Bilder meiner Handykamera.
Für die Darstellung reichts. Für Qualität, insbesondere bei den Bildern ohne Blitz, nicht. ; )

Ich hoffe das Ergebnis gefällt euch ebenso.
Alles die das Bild bislang gesehen haben, meiner eingeschlossen waren von der Bildqualität hellauf begeistert.
Angeschlossen und bestanden hat alles, von N64 bis PlayStation3, über PC bis DVD/Bluray.
Mit Abstand am überzeugensten natürlich die 1080p Medien aber selbst das MarioKart 64 Bild konnte sich mit üblichen bei der Diagonale und dem Abstand noch sehen lassen

Was gibt es noch zu sagen?
Die Umsetzung dauerte länger wie erwartet, insbesondere wenn man zwischendurch auf Optimierungsmöglichkeiten stößt und das nötige Material nicht vor Ort hat. Lieber ein zweites mal nachdenken, bevor man ein zweites mal fährt. Oder warens gar drei? : )

Das Leuchtband besitzt n dutzend farben oder so. Das ganze funktioniert da die, mit ein Paar Zentimetern voneinander entfernten, "Spots" mit jeweils vier verschiedenfarbigen LEDs bestückt sind. Es gibt diverse Spiel, Flacker und GlimGlow Modi, welche aber allesamt nicht wirklich taugen.

Des Weiteren hat sich ein unerwarteter positiver Effekt gezeigt. Wie man auf den Bildern erkennt, entsteht ein zweites indirektes und sogar noch heller, da besser reflektiertes, Leuchtband an den Seitenwänden und der Decke. Hätte ich nicht erwartet aber gefällt, sogar sehr.
Den höchsten Kontrast hat man natürlich erst wenn alle zusätzlichen Lichtquellen aus sind.

Einige interessiert jetzt sicher noch brennend die Projektionsoberfläche. Derzeit sind es lediglich fünf oder noch mehr Schichten, sehr ordentlich und mit einer hochwertigen Rolle aufgetragene seidenmatt weiß Farbe.
Wie vorhin bereits angeschnitten waren die Meinungen polarisierend und ich began mit dem günstigsten Material.
Kost für die Fläche keine zwanzig Euro und das Ergebnis ist schon sehr überzeugend für dieses Geld.
Wenn man die stark diskutierte Beamerfarbe mal außen vor läßt und direkt an ein Leinwandtuch denkt, frage ich mich ob ein enormer Bildqualitätsgewinn wirklich sein kann. Einen sichtbaren aber leichten halte ich eher für wahrscheinlich.
Zumindest mit TV Geräten, sind meine Erfahrungen nicht gering, da sollte man sich von dem Silberklotz nicht in die Irre führen lassen. Daher werde ich bei der bestehenden Qualität die Entscheidung sehr ruhig angehen.


Hoffe es hat euch gefallen und hilft dem ein oder anderen mit ein Paar Denkanstößen...in diesem Sinn

Gruß Fox ; )
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