8 Ohm Lautsprecher

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Joshua_Harlow
Neuling
#1 erstellt: 16. Nov 2013, 22:06
Woran erkennt man ob Lautsprecher echte 8 Ohm haben?

MfG

Joshua
ehemals_Mwf
Inventar
#2 erstellt: 17. Nov 2013, 02:19
Hi,

...an Testergebnissen, die den Impedanzverlauf geprüft haben,

und DIY
-- mit einem Multimeter den Gleichstromwiderstand (DC) des Systems oder Bass-Treibers messen.
Es sollten mindestens 5.5 Ohm sein, um im Audiobereich (AC) als 8 Ohm durchgehen zu können.

Der einfache Test funktioniert leider nicht bei LS mit Hochpassfilterung im Bass, d.h. einige Canton-Modelle (Endung "DC") sowie etliche kleine Satelliten-LS (z.B. Elac).

Ansonsten:
Außer im PA- /Partyeinsatz, d.h. länger andauernd am und überm Limit (Clipping), oder Betrieb von zwei LS-Paaren an einem Stereoverstärker,
darfst du Ohm und Watt weitgehend ignorieren.

Gruss,
Michael
Giustolisi
Inventar
#3 erstellt: 19. Nov 2013, 07:17

Der einfache Test funktioniert leider nicht bei LS mit Hochpassfilterung im Bass, d.h. einige Canton-Modelle (Endung "DC") sowie etliche kleine Satelliten-LS (z.B. Elac).

In so einem Fall misst man den Tieftöner ohne Weiche
Camb
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 19. Nov 2013, 14:09
Also wenn ich in der Schule richtig aufgepasst habe dann ist Ohm ja der Wiederstand.
Könntet ihr mir erklären was der Wiederstand bei einem Subwoofer bedeutet?
Ist damit gemeint, das der Wiederstand das Material ist, durch dass der Sound wiedergegeben wird?
Giustolisi
Inventar
#5 erstellt: 19. Nov 2013, 14:49
Für die Erklärung musst du wissen, wie ein Lautsprecher aufgebaut ist.
Wenn du weist was eine Schwingspule ist, ist das bereits ein Anfang, denn um die geht es hier.
Der Schwingspulenträger ist eine dünnwandige Röhre, die teilweise innerhalb des Luftspalts des Magnetsystems sitzt. An einer Seite ist die Membran angeklebt, darunter die Zentrierspinne. Der Rest sitzt innerhalb des Magnetsystems. Auf diesen Teil ist ein isolierter Draht aus Aluminium oder (meistens) Kupfer gewickelt. Das ist die Wicklung. Den Träger mit Wicklung nennt man Schwingspule. Zusammen mit dem Magnetsystem ist sie der Antrieb des Lautsprechers.
Fließt Strom durch eine Spule, erzeugt diese ein Magnetfeld. Das Magnetsystem besitzt auch ein Magnetfeld. Diese Magnetfelder ziehen sich je nach Signal an oder stoßen sich ab. So wird die Membran des Lautsprechers durch den Strom, der durch die Schwingspule fließt in Bewegung versetzt.

Nun ist es wichtig, den Unterschied zwischen Widerstand und Impedanz zu kennen. Zur Verdeutlichung verlinke ich dieses Datenblatt, es soll als Beispiel dienen.
Ein Widerstand ist frequenzunabhängig, der hat bei jeder Frequenz den gleichen Wert. Von einer Impedanz spricht man, wenn sich der Widerstand mit der Frequenz verändert. Die schwarze Kurve im Diagramm (Datenblatt) zeigt den Impedanzverlauf. Der SLS12 (der hier als beispiel dienen soll) hat 8 Ohm Nennimpedanz. Das bedeutet, dass der tiefste Punkt der Impedanz mindestens bei 6,4 Ohm liegen muss. Man sieht aber sehr schön, dass der Großteil der Kurve darüber liegt. Das hat mehrere Gründe. Bei der Resonanzfrequenz steigt die Kurve zu einer Spitze an, um danach erst mal wieder zu fallen. Darüber steigt die Kurve an. Wenn der Widerstand zu hohen Frequenzen hin ansteigt, spricht man von einer Induktivität. jede Spule zeigt dieses Verhalten, auch die Schwingspule. In passiven Frequenzweichen nutzt man dieses verhalten gezielt, deswegen werden dort Spulen verbaut. Wie hoch die Induktivität einer Schwingspule ist, lässt sich im datenblatt ablesen. Die Schwingspuleninduktivität (Le) wird in Millihenry (mH) angegeben. Das Gehäuse hat auch einen erheblichen Einfluss auf den verlauf der Impedanzkurve, vor allem bei tiefen Frequenzen.
Will man wissen, welche Nennimpedanz ein Lautsprecher hat, schaut man wo der tiefste Punkt der Kurve liegt.
Hat man kein Datenblatt, muss man selber messen. Kann man den Impedanzverlauf nicht messen, muss man sich mit dem Gleichstromwiderstand (Re im Datenblatt) begnügen, den kann man mit einem einfachen Multimeter hinreichend genau bestimmen. Der liegt etwas niedriger als die Impedanz, aber das ist nicht schlimm. Im Beispiel sind es nur 5,7 Ohm, das ist normal für 8 Ohm Lautsprecher, es kommen auch niedrigere Werte vor. Da die Frequenzweiche den Impedanzverlauf auch stark beeinflusst, misst man den Tieftöner am besten ohne angeschlossene Weiche.

Ich hoffe, ich konnte deine Fragen verständlich beantworten.


[Beitrag von Giustolisi am 19. Nov 2013, 14:50 bearbeitet]
Camb
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 20. Nov 2013, 16:15
Danke für die Erklärung, ich musste sie zwar 3 mal lesen bevor ich alles richtig verstanden haben aber jetzt weiß ich schon ein wenig mehr.
Giustolisi
Inventar
#7 erstellt: 20. Nov 2013, 21:24
Wenn du etwas nicht verstehst oder noch Fragen hast, stell die Fragen nur. Dafür ist dieses Forum da.
Camb
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 21. Nov 2013, 12:45
Ja ich möchte euch ja nicht nerven mit meinen Fragen, aber wenn du schon so fragst, hätte ich das tatsächlich noch eine.
Das ist zwar eine ziemlich absurde Frage aber ich stell sie trotzdem.
Also um etwas wirklich zu verstehen muss ich es mir vor den Augen vorstellen können und es gibt ja Maßeinheiten wie Meter, Kilometer usw.
Aber wie viel ist 1 Ohm, wie kann ich mir das vorstellen?
Giustolisi
Inventar
#9 erstellt: 21. Nov 2013, 14:00
Am besten kann man sich das mit dem Leitwert vorstellen, der angibt wie gut ein Stoff leitet. Kupfer hat einen Leitwert von 56.
Das bedeutet dass ein Kupferdraht mit 1mm² Querschnitt (also 1 mal 1mm groß) und 56m Länge 1 Ohm Widerstand hat.
Hat dir das geholfen?
Camb
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 22. Nov 2013, 13:33
Das erklärt was ein Ohm ist aber was hat den 1 Ohm für Auswirkungen auf den Strom?
Angenommen man schickt 100% druch eine Leitung mit 2 Ohm, heißt dass denn das beipsielsweise nur 98% druchkommen?
Giustolisi
Inventar
#11 erstellt: 22. Nov 2013, 21:52
Du kannst dich mal mit dem ohmschen Gesetz beschäftigen. Das dürfte vieles erklären.
Es gibt Spannung, Widerstand und Strom.
Elektrizität ist nichts anderes als Elektronen, die sich in einem Leiter bewegen. Es kommen immer so viele am Ende raus, wie am Anfang rein gehen. Es gehen keine verloren.
Strom kann man in Grenzen mit Wasser vergleichen. So kann man es sich besser vorstellen. Die Spannung ist dabei der Druck auf der Wasserleitung, der Widerstand ist eine Verengung in der Leitung (eben ein Widerstand) und der Strom ist die Durchflussmenge.
Bei gleichbleibendem Druck und einer Verengung mit geringerem Durchmesser (entspricht einem größeren Widerstand) fließt weniger Wasser. Bei gleicher Spannung und höherem Widerstand fließt also weniger Strom.
Die Formel zur Berechnung lautet R=U/I
U ist die Spannung in Volt
R ist der Widerstand in Ohm
I ist der Strom in Ampere
Hat man also eine Spannung von 1Volt, einen Widerstand von 1 Ohm, stellt man die Formel passend um. Sie lautet dann I=U/R.
1Volt durch 1 Ohm ergibt 1 Ampere. Es fließt also ein Strom von 1 Ampere. Aus Spannung und Strom kann man die Leistung (P) errechnen, die in Watt angegeben wird. U*I=P.
Bei einem Ampere mal 1 Volt hat man also 1 Watt.
Nun verdoppeln wir den widerstand, also 1 Volt durch 2 Ohm ergibt 0,5 Ampere. 1 Volt mal 0,5 Ampere ergeben 0,5 Watt Durch den doppelten Widerstand hat sich die Leistung also halbiert.
Camb
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 25. Nov 2013, 12:55
Ah ich glaube jetzt habe ich er verstanden, das mit dem Wasser zu vergleichen kann man sich sehr gut vorstellen.
Also was ich gelernt habe ist, dass die Elektronen nicht verloren gehen. Ein Wiederstand wäre, das sich diese Leitung so zu sagen verengt und daher weniger Strom in einer gewissen zeit durchfließt. Sprich im Endeffekt sorgt ein Ohm für die Verlangsamung des Stromflusses oder?
Um den Wiederstand aufzuheben müsste man theoretisch also nur die Spannung erhöhen.
Ich hoffe ich habe das richtig verstanden.
ehemals_Mwf
Inventar
#13 erstellt: 25. Nov 2013, 13:06
Hi,
Camb (Beitrag #12) schrieb:
...Ich hoffe ich habe das richtig verstanden.

Nein,
Sorry, aber deine Vorstellungen liegen noch ganz grundsätzlich "daneben".

Habe leider jetzt nicht genug Muße, dir, leicht verständlich und komprimiert das Prinzip
-- Leistungsübertragung von einer Energiequelle (Verstärker) zum Verbraucher (Schallwandler)
nahezubringen.

Vllt. ein andermal...

Gruss,
Michael
Giustolisi
Inventar
#14 erstellt: 25. Nov 2013, 13:37

Also was ich gelernt habe ist, dass die Elektronen nicht verloren gehen.

Ist richtig. was vorne in die Wasserleitung rein fließt, kommt hinten wieder raus. Bei Strom gibt es kein Leck.

Ein Wiederstand wäre, das sich diese Leitung so zu sagen verengt und daher weniger Strom in einer gewissen zeit durchfließt.

Fast. Das mit der zeit ist wieder etwas Anderes. Die Einheit Ampere ist nur für einen momentanen Zustand zu gebracuhen. Wenn Strom und Zeit zusammen kommen, sind es Amperestunden (Ah). Damit wird übrigens die Kapazität von Batterien angegeben.
Eine Batterie mit einer Kapazität von 10 Ah kann eine Stunde lang 10 Ampere abgeben oder 10 Stunden lang ein Ampere.
Der Strom (Ampere) bezeichnet nur, was im Moment fließt. Bei gleicher Spannung und gleichem Widerstand bleibt auch der Strom gleich.

Sprich im Endeffekt sorgt ein Ohm für die Verlangsamung des Stromflusses oder?

Weniger Stromfluss, Strom bewegt sich immer mit Lichtgeschwindigkeit.

Um den Wiederstand aufzuheben müsste man theoretisch also nur die Spannung erhöhen.

Vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt aber grundsätzlich richtig. Um die gleiche Leistung bei einem höheren Widerstand zu haben, muss man die Spannung erhöhen.
Camb
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 26. Nov 2013, 11:07
Ok ich glaub ich muss mir das noch mal genauer in Internet durchlesen, aber schonmal danke für deine Zeit und deine Antworten.
Giustolisi
Inventar
#16 erstellt: 26. Nov 2013, 19:51
Wenn noch fragen offen sind, stell sie einfach. Wenn du dich über das Thema belesen willst, es geht um das ohmsche Gesetz.
Crazy-Horse
Inventar
#17 erstellt: 23. Dez 2013, 10:28
Da ein Elektron auch nur ein Teilchen ist, kann es sich nicht mit c fortbewegen.

Daher ist die Ausbreitungsgeschwindigkeit einer EM Welle in einem Kabel immer noch 2/3 c.

Aber das ist immer noch schnell genug.

Eine Endstufe sollte eine an die Last angepasst Impedanz besitzen nur so lässt sich die Leistung am effektivsten übertragen.
8 Ohm LS brauchen eine Spannungsquelle, 4 Ohm Modelle Damenbesuch schon eher eine Stromquelle, da deren Wiederstand mit 3,2 Ohm schon recht niedrig ist und damit viel Strom fließen kann.

Ein Wiederstand führt immer nur zu einem Spannungsabfall, da Leistund sich aus P=U*I zusammen setzt muss I nun als größer werden um ein gleich großes P zu ergeben. Simpler 3 Satz.

Bsp.:
40W=4V*10A

40W=10V*4A
ehemals_Mwf
Inventar
#18 erstellt: 24. Dez 2013, 03:17

Crazy-Horse (Beitrag #17) schrieb:
...Eine Endstufe sollte eine an die Last angepasst Impedanz besitzen nur so lässt sich die Leistung am effektivsten übertragen.
8 Ohm LS brauchen eine Spannungsquelle, 4 Ohm Modelle Damenbesuch schon eher eine Stromquelle, da deren Wiederstand mit 3,2 Ohm schon recht niedrig ist und damit viel Strom fließen kann...

Das sind die Verhältnisse bei maximaler A-Leistung (schon im Clipping),
dann, wenn die Eigenschaften des Netzteils, der eigentlichen Leistungsquelle, durchschlagen.

Bis dahin, also im Normalbetrieb, sind bei Lautsprecher-Endstufen die Eigenschaften einer Spannungsquelle gewünscht und Quasi-Standard,
d.h. die Ausgangsspannung ist konstant, nahezu unabhängig von der angeschlossenen Last und damit dem daraus resultierenden Strom.
Dahinter steckt eine starke (Spannungs-)Gegenkopplung, die den Innenwiderstand von Netzteil + Endstufe um den Dämpfungsfaktor kleiner als den Lastwiderstand werden lässt, typ. <= 0.1 Ohm.

Auf diesem Wege lassen sich v.a. dynamische Lautsprecher trotz ihrer stark schwankenden Impedanz (*)
ausreichend breit-bandig ansteuern.

(*) = Ursachen:
a) Gegen-EMK der mechanischen Grundresonanz
b) Induktivität der Schwingspule
c) ggfs. passive Frequenzweichen und Entzerrungsglieder
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