Hifi Röhrenvorverst. Tubeware R50

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Menzoberranzan
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 07. Aug 2003, 10:11
Hallo Hifi-Freunde !!!

Im Netz findet man immer wieder Hifi-Röhrenvorverstärker,
wie z.B. den Tubeware R50 (www.tubeware.de).

Bringt so ein Gerät einen "richtigen Vorteil", oder
wird dadurch ein Gutes Signal "eher vermindert" ?

Lohnt sich der Aufpreis zu einem Röhrenvollverstärker ?

Sind solche "klanglichen Verbesserungen" nur bei Perfekt augenommenen Klassik-CD' s zu vernehmen, oder hat man
auch bei "schrammeliger Rockmusik" vorteile ?

"Guter Rat ist teuer"

Danke für Antworten !!!
burki
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 07. Aug 2003, 10:33
Hi,

dieser Tubeware R50 ist ja wohl primaer ein PhonPre (da halte ich Roehre keineswegs fuer das Schlechteste), doch irgendwie scheint mir das Ganze eher eine Bastellsg. zu sein (0,53 kg !!)
Persoenlich stehe ich uebrigens durchaus auf Roehrenvorstufen, bzw. eben auf Hybridverstaerker (z.B. Pathos mit Roehrenvor- und Transistorendstufen), welche fuer mich die Vorteile "beider Welten" (natuerlich beeinflusst die Roehrenvorstufe das Klangbild) verbinden.
Schau doch einmal z.B. bei www.reussenzehn.de vorbei, denn IMHO sind das durchaus interessante Geraete ...

Gruss
Burkhardt
bartek
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 07. Aug 2003, 10:35
da frag ich auch gleich mal mit ... was ist eigentlich so ein röhrenverstärker ! diese technik ist doch 30 jahre alt oder ? brauch man sowas wenn man "guten" sound haben will? ist der unterschied überhaupt hörbar ? fragen über fragen
Langhaarigerbombenleger
Stammgast
#4 erstellt: 07. Aug 2003, 10:43
30 Jahre?
Transistoren gibt es schon über 30 Jahre Röhren etwas länger...
Werner_B.
Inventar
#5 erstellt: 07. Aug 2003, 10:57
"diese technik ist doch 30 jahre alt oder ?"

Weit älter! Der Volksempfänger im 3. Reich war mit Röhren bestückt. Erste Computer mit Röhren gab es glaub ich in den 40ern des vorigen Jahrhunderts. Die Röhre dürfte so aus den 20ern/30ern des vorigen Jahrhunderts stammen. Legt mich bitte nicht fest oder korrigiert mit exakten Daten, meine Zeitorientierung findet eher in grosszügigen Massstäben statt

Der Transistor ist aus den 50ern, die ersten mit Germanium waren langsam und relativ unzuverlässig, erst später kam Silizium, die waren erheblich schneller und zuverlässiger - und sind heute noch Stand der Technik. Es wurde immer wieder mit anderen mehr oder weniger exotischen Materialien experimentiert, als stabile Basis hat sich aber Silizium herausgestellt, in Spezialfällen nur mit anderen Materialien dotiert (Gallium, Arsen etc.).

"brauch man sowas wenn man "guten" sound haben will?"

Nein.

"ist der unterschied überhaupt hörbar ?"

Ja, meist. Röhrenverstärker erzeugen üblicherweise einen höheren Klirr (Oberwellen), der ihren Klang als "warm" und "angenehm" erscheinen lässt. Es sind jedoch definitiv Störprodukte, die die Elektronik erzeugt, also auf der ursprünglichen Aufnahme nicht vorhanden sind.

Ferner:

Röhren sind erheblich verschleissanfälliger als moderne (Silizium-) Transistoren. Ersatzbeschaffung ist in aller Regel schwieriger, wenngleich sich einige insbes. osteuropäische und chinesische Firmen wieder darauf spezialisiert haben. Man muss nach Wechseln der Röhren den Arbeitspunkt des Verstärkers wieder neu kalibrieren - etwas Elektronikerfahrung ist hilfreich (Messgerät notwendig!).

Röhrenverstärker sind meist elektrisch nicht so stabil wie Transistorverstärker und sehr leistungsschwach, so dass dies die Lautsprecherauswahl erheblich einschränkt (trifft natürlich nur auf die Verwendung als Vollverstärker bzw. Endstufe zu). Dies ist keine prinzipielle Schwäche der Röhren (schliesslich werden Sendeanlagen mit kW-Röhren betrieben), sondern eine wirtschaftlich bedingte Gegebenheit. Richtig leistungsfähige Röhrenverstärker würden unverhältnismässig teuer - und Du hättest gleichzeitig einen vollwertigen Ersatz für Deine Zimmerheizung.

Gruss, Werner B.


[Beitrag von Werner_B. am 07. Aug 2003, 11:03 bearbeitet]
Langhaarigerbombenleger
Stammgast
#6 erstellt: 07. Aug 2003, 11:27
das mit dem guten Sound ist natürlich Ansichtssache...

Ich habe jetzt einen 6K EUR Röhrenamp, der m.E. besser klingt als manche 10K EUR Transistor/Schaltverstärker Amps, die ich mir im Vergleich angehört habe.
Besser heisst für mich deutlich mehr Details der Aufnahme hörbar, gleichzeitig kein "Höhen die sich in die Ohren beissen" Effekt, den ich bei einigen hochpreisigen Transistoramps gehört habe. Mag sein, dass Summa summarum für mich ein Pass oder Mark Levinson eine Steigerung (=Verbesserung) wäre, aber das ist wohl preislich für keinen von uns drin

Bei dem Wetter (heute, letzte Woche etc.) höre ich keine Musik - siehe Heizung :/

Leistungsschwach?

Mmmh also stabile 2*100W oder mehr empfinde ich nicht als wenig Leistung.

Es gibt Röhren Amps (Single Ended Triode o.ä. Exoten) die mit nur Wenigen Watt auskommen müssen und damit nur hochwertige Hörner mit hohem Kennschalldruck (dB bei 1 Watt Leistung) Treiben können. Hohe Leistung gibt es aber mittlerweile en masse, ist aber mit auch hohem Materialaufwand verbunden (Dicke Trafos, bei 'vernünftigen' Amps 4 Stück).

Wenn man jetzt jemand ist, der nicht nur Höchstlautstärken hört, bzw. das gar nicht kann/darf (Wohnsituation, empfindliche Ohren=Musiker), so kann man getrost mit 50 Watt leben.

Bei Vollverstärkern würde ich mal einen kleinen Cayin ausprobieren und Ihn gegen einen gleichteuren Transistoramp hören. Und staunen.

Meiner Meinung nach ist der Nutzen bei rein elektronischer Musik eher begrenzt. Wenn man auf knallharte Bässe steht, ist man mit Transistoren doch besser bedient. Druckvoller wirken die Röhren (echte Basedrum).

Ach was red' ich, es gibt Pro und Contra, aber ein schlichtes nein würde ich so nicht im Raum stehen lassen.
burki
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 07. Aug 2003, 12:14
Hi,


Ach was red' ich, es gibt Pro und Contra, aber ein schlichtes nein würde ich so nicht im Raum stehen lassen.

da kann ich dem Bombenleger ja mal wirklich zustimmen ...
Zudem: Ausgangspunkt war hier die Roehrenvorstufe und da speziell ein PhonPre, d.h. es geht weder um Leistung, noch um fehleranfaellige Roehren.
Stromstabiliatet ist uebrigens bei Roehrenamps haeufig durchaus gegeben (nicht umsonst immer wieder der (verwirrende) Begriff "Roehrenwatt"). Dafuer allerdings wieder zumeist ein Daempfungsgrad im ein- bis zweistelligen Bereich ...

Ich kann nur raten, sich selbst ein Bild von der ganzen Sache zu machen und nicht auf pauschale Urteile (nicht jeder Roehrenamp klingt nach Roehre und jeder Transistor nach Transistor) zu hoeren.
Dass Roehrengeraete mehr harmonischen Klirr erzeugen, ist IMHO ebenso eine grobe Pauschalisierung.

Was man allerdings beachten sollte: Gute Roehrengeraete sind (obwohl haeufig sehr einfach aufgebaut) im (finanziellen) Einstiegsbereich kaum zu bekommen (gewisse Modelle von Cayin und Reussenzehn sind Beispiele aus der "Einstiegsklasse"), waehrend Transistorgeraete (je nach Anwendungsfall) schon fuer 200-300 EUR "perfekt" funktionieren koennen.

Gruss
Burkhardt
Werner_B.
Inventar
#8 erstellt: 07. Aug 2003, 13:07
Flops
Neuling
#9 erstellt: 12. Feb 2004, 12:05
Hi, ich habe mir vor einiger Zeit einen solchen Preamp Tubeware R50 zugelegt und muß sagen, dass er das hält was er verspricht.

Ob Röhre oder nicht ist auf jedenfall eine Geschmacksache. Es kommt auch darauf an welche Musik wiedergegeben werden soll. Richtig gute und druckvolle Rockmusik kommt mit dem Röhrenpre viel besser rüber, als mit Transistor.

Alte Schallplatten sind ja auch mit Röhrenverstärkern aufgenommen worden und auch die Riaa-entzerrung wurde damals auf Röhren abgestimmt. Deshalb macht es sinn Schallplatten mit dieser Röhrenentzerrung wiederzugeben.

Mit einem Röhrenvorverstärker (z.B. Tubeware R50) höhren sich diese Platten viel druckvoller an, egal ob eine Röhren oder Transistorendstufe eingesetzt wird. Der Gitarrensound klingt in den Höhen viel harmonischer und billianter.

Bei den meistem Rockbands werden auch heute immer noch Röhrenverstärker eingesetzt, obwohl sie viel schwerer sind als Transistoramps. (die müssen ja den ganzen Tag auf und abgebaut werden) Ich bin selbst Profimusiker (Gitarrist) und habe über viele Jahre immer wieder Transistorverstärker auf der Bühne ausprobiert. Der richtig gute Sound kommt nur mit Röhre zustande. Da spielt auch das Gewicht keine Rolle mehr. Ich kenne in der Musiksene keinen Profi der mir nicht zustimmen würde.

Aus diesem Grund höhre ich auch Privat nur mit Röhrenverstärkern.

Flops
Lone*Star
Neuling
#10 erstellt: 28. Okt 2004, 00:50
Natürlich gibt es aus beiden Welten Weltklassegeräte und ebenso grottenschlechte.
Mit einem Märchen sollte man aufräumen:
- wird einem Trasistorgerät "röhrenähnlicher Klang" attestiert,
ist das bestimmt lediglich ein höhenarmes Klangbild mit fehlender
Auflösung und Dynamik- auf jeden Fall nichts empfehlenswertes.
- Röhrenvorverstärker klingen im Idealfall weder "soft" noch "mild",
sondern hochauflösend und durchhörbarer als eine Transistorvorstufe

Ein guter Röhrenvorverstärker hat auch seinen besten Kollegen
aus der transistorierten Ecke einen besser aufgelösten Hochtonbereich
voraus mit akustischen Glanzlichtern, die aber nicht sphärisch-verklärt
rüberkommen dürfen.
Ich blicke jetzt auf den Besitz von 14 transistorierten Vorstufen gehobener bis höchster Qualität zurück, gefolgt von 4 Röhrenvorverstärkern. Mein momentaner Favorit ist eine Raphael Orthophonoc Line, diese Vorstufe hat allen mir bekannten eine schier unglaubliche Dynamik und "Griffigkeit" des Klangbilds voraus. Lediglich die serienmäßige Röhrenbestückung verhindert höchste Weihen, wer hier näheres wissen möchte, mailt mir einfach.
Unterm Strich: Wer einmal eine gute Röhrenvorstufe gehört hat, weiß: Von hier aus gibt es kein zurück!
Euer Lone*
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