Problem bei schwarzem/dunklen Bild Sony KDL-46Z4500

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worldracer
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 10. Jan 2017, 20:56
Hallo,

habe nen schon älteren Sony KDL-46Z4500.

Ich habe das Problem, dass bei Szenen mit schwarzer oder überhaupt dunkler Farbe ich kaum etwas sehe.

Es ist zwar etwas scher zu beschreiben, aber ich versuche es. Man sieht sehr deutlich dass grössere Bereiche pixelig sind/werden, und das dann langsam wieder verschwindet. Es sieht fast aus wie Rauchwolken, jedoch mit Würfelförmigen Aussenkanten. Es lässt sich fast so vergleichen, wie bei heruntergeladenen Filmen in schlechter Qualität wo dann hin und wieder das Bild hängen blaibt und sich langsam aufbaut und man die Pixel vom neuen Bild noch mit teilen vom altem Bild sieht. Kennt ihr das?

Nur ist es eben ausschließlich bei dunklen Szenen der Fall.

Qualität der Signale kann ich ausschliessen, da es sowohl beim HD Fernsehsignal also auch bei Blurays (Sony BDP-S6500) und bei Filmen vom USB-Stick der am Blurayplayer hängt gleichermassen der Fall ist.

Seit ich den Fernseher kenne, also seit ca. 1 1/4 Jahren hat er das schon so. Wie alt er genau ist weiss ich zwar nicht, aber ich schätze so um die 7 Jahre herum.

Nun kenne ich mich auch nicht so aus. Kann das im laufe der Zeit durch "Abnutzung" entstanden sein, oder war die Qualität früher nicht besser, was ich mir nicht vorstellen kann, oder ist das vermutlich ein Defekt?

Danke schon mal!
hagge
Inventar
#2 erstellt: 12. Jan 2017, 01:52
Ich hätte da eine Idee. Nämlich dass Du Dir mit Deinen Einstellungen den Gammaverlauf ziemlich verbogen hast, so dass die einzelnen Abstufungen in dunklen Bereichen sehr stark sichtbar werden.

Was meine ich damit? Nun, zuerst mal sind diese Klötze grundsätzlich ein Problem von zu geringer Datenrate. Je geringer die Datenrate ist, desto mehr solcher sogenannter Blockartefakte sieht man. Wie kommt das? Die MPEG-Codierung spart Datenrate auf zwei verschiedene Arten. Zum einen werden oft nur Unterschiede zu den vorherigen (und manchmal auch nachfolgenden) Frames abgespeichert, weil sich diese oft nur minimal unterscheiden. Zum Beispiel bei der Tagesschau bewegt sich nur der Mund und vielleicht der Kopf des Sprechers, der Rest des Bildes bleibt über weite Strecken völlig gleich. Da überträgt man dann nur noch die Unterschiede von Bild zu Bild im Kopfbereich des Sprechers. Und zum anderen werden die wenigen Frames, die man noch komplett speichern muss (sogenannte Referenzframes), so ähnlich wie bei JPEG komprimiert. Und genau bei letzterem treten nun diese Blöcke auf. Das kommt daher, weil diese Verfahren das Bild tatsächlich in solche 8x8 oder 16x16-Blöcke aufteilen und dann die Daten jeweils innerhalb eines solchen Blocks verringern. Je sanfter der Farbverlauf ist, desto mehr kann man Daten einsparen. Der Extremfall ist ein 8x8-Feld, das nur eine Farbe hat, da braucht man sinngemäß nur noch speichern "alle Pixel des Blocks haben die Farbe x." Das ist dann die geringste Datenmenge.

Und genau das passiert nun, wenn man die Datenrate immer weiter runterschraubt. Irgendwann speichert das Komprimierungsverfahren nur noch eine Farbe für diesen Block ab, die dann im Wesentlichen der Durchschnittsfarbe aller Pixel innerhalb dieses Blocks entspricht. Und für den Block daneben natürlich auch, aber weil dort halt die Durchschnittsfarbe leicht anders ist, wird dort eine etwas andere Farbe gespeichert. So lange die Farben noch recht ähnlich sind, fällt das kaum auf. Erst wenn die Farben deutlich abweichen, sieht man diese Klötze.

Man kann das gerne selbst mal testen. Man nimmt ein Bild (z.B. ein Foto) und speichert es mehrmals als JPG ab, mit zunehmend niedrigerer Qualität. Die Qualität des JPEG-Bildes kann man bei vielen Grafikprogrammen beim Speichern angeben, und hier nun bei jedem Speichervorgang immer weiter mit der Qualität runtergehen. Dabei wird das Bild zwar von der Datenmenge her immer kleiner, was ja schön ist, aber das geht eben nicht beliebig weit und irgendwann sieht man dann so langsam diese Klötze, wenn man das gespeichert Bild wieder anzeigt.

Was nun an dieser JPEG/MPEG.Codierung recht genial ist, ist dass jeder Block im Bild theoretisch unterschiedlich gehandhabt werden kann. Ein Bildbereich, der also eher gleichmäßig gefärbt ist, kann so mit sehr wenigen Farbinformationen gespeichert werden, während Bildbereiche, wo sehr viele Details enthalten sind, mit deutlich mehr Farbinformationen gespeichert werden. Darum kann so ein Bild trotzdem noch recht gut aussehen, obwohl die Datenmenge deutlich geringer ist. Das ist dann die große Kunst des Encoders, hier die passende Verteilung zu wählen. Denn üblicherweise ist die Gesamtdatenrate eines Videos vorgegeben und die Datenmenge muss der Encoder nun auf die Bildbereiche mit vielen und wenigen Details verteilen. Erfahrungsgemäß stört es weniger, wenn man in eher detailarmen Bereichen nur sehr wenig Datenmenge vergibt, also dort eher Blöcke zu sehen sind, die aber alle sehr ähnlich sind und man lieber die Datenmenge an Stellen mit Details "verschwendet". Denn wenn dort was fehlt, dann sieht das ganze Bild unscharf und verwaschen aus.

Was heißt das nun? Es ist also durchaus üblich, dass überwiegend dunkle Bildbereiche eher wenig Datenrate spendiert bekommen, weil man dort oft sowieso die Feinheiten gar nicht erkennen kann. Es ist sozusagen alles eh nahezu schwarz. Speziell nach einem Szenenwechsel kann es also sein, dass solche dunklen Bereich erst mal mit groben Klötzen anfangen. Und dann kommen tatsächlich von Frame zu Frame mehr Informationen hinzu. Weil nun kommt die andere Komprimierungsweise von MPEG zum Tragen, nämlich dass nun nur noch Unterschiede zum Vorgängerbild übertragen werden. Der Durchschnittswert des Blocks wurde schon im ersten Frame übertragen, und nun kann von Frame zu Frame weitere Informatiojn hinzugefügt werden. Somit kann also sein, dass in einer Szene am Anfang direkt nach dem Szenenwechsel grobe Blöcke zu sehen sind, aber sagen wir mal nach 10 Frames dann auf einmal alle Details vorhanden sind.

Wenn die Datenrate ausreichend ist, sollte das eigentlich gar nicht zu sehen sein. Bei durchschnittlicher Datenrate sollte es immerhin noch ziemlich unauffällig sein, erst bei sehr geringer Datenrate wird es dann wirklich deutlich sichtbar. Unterschiedliche Quellen haben unterschiedliche Datenraten. Das heißt es macht einen Unterschied, ob Du DVB-S (Satellit, eher hohe Datenrate) schaust, oder DVB-T (terrestrisch, eher geringe Datenrate). Es macht einen Unterschied ob Du eher ARD/ZDF schaust (eher hohe Datenrate), oder Sky (eher niedrige Datenrate, zumindest bei einigen Sparten). Und bei Streams spielt es eine Rolle, ob Du eine gute Übertragung hast oder nicht. Also die DSL-Geschwindigkeit zum Provider und der LAN/WLAN-Durchsatz bei Dir zu Hause.

Dazu kann noch ein weiterer Effekt kommen, nämlich wenn man den Helligkeitsverlauf (das sogenannte Gamma) verbiegt. Wenn man die Farben/Grauwerte im Dunklen aufspreizt, dann sieht man natürlich eventuelle Helligkeitsunterschiede an den Kanten benachbarter Blöcke deutlicher, als wenn man einen normalen Helligkeitsverlauf hat. Nachdem Du so deutlich darauf hinweist, dass es bei Dir nur in dunklen Bildbereichen sichtbar ist, würde ich tippen, dass Du den Helligkeitsverlauf dahingehend "verbogen" hast, so dass Du mehr Details in dunklen Szenen erkennen kannst. Und das bedeutet, dass Du dann natürlich auch solche Blockartefakte in dunklen Bereichen eher siehst.

Meine Tipps wären also folgende: Schau mal in den Threads zum Z4500 hier im Forum nach, was gute Bildeinstellungen sind. Probier mal ein paar aus. Vielleicht lässt sich damit ja schon eine Besserung erzielen. Und wenn alles nichts hilft, dann schau mal, ob das Problem auch bei Quellen mit definitiv guter Datenrate auftritt. Also z.B. bei einer hochwertigen BluRay sollten eigentlich keine solchen Blockartefakte zu sehen sein. Dazu ist die Datenrate der BluRay eigentlich zu hoch. Im TV oder bei Streams wären sie eher zu erwarten, am ehesten bei DVB-T. Da wäre dann ggf. ein Wechsel zu Kabel oder Sat eine Verbesserung.

Dass der TV aufgrund seines Alters defekt ist, lässt sich natürlich auch nicht ganz ausschließen. Sollte aber wie gesagt eine BluRay sauber aussehen, liegt es nicht am TV, sondern nur an der Datenrate.

Gruß,

Hagge


[Beitrag von hagge am 12. Jan 2017, 01:57 bearbeitet]
worldracer
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 13. Jan 2017, 13:09
Danke für die ausführliche Erklärung.

Das schilder das Problem sehr treffend.

Ich habe hier mal ein Beispiel rausgesucht (jetzt mal nur af die Schnelle, wo man das Problem leider nicht ideal sieht) Wiedergabequelleist eine Bluray angeschlossen über HDMI.





Ich werde mal nach Einstellungen suchen und schaun ob ich das Problem so beseitigen kann.
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