Superlux PRA 628 Mk II - Budget-Empfehlung für Amp- und Bläserabnahme

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mix4munich
Stammgast
#1 erstellt: 14. Okt 2012, 15:50
Hallo Kollegen,

auf eine Empfehlung hin habe ich vor kurzem das Mikrofon Superlux PRA 628 Mk II dreimal angeschafft. Hier ein erster kurzer Bericht.

Hintergrund: Mittlerweile habe ich mich überwiegend auf die Beschallung kleiner Events bis 200 PAX eingeschossen. Das Equipment dazu sind meine umfangreiche Mikrofonsammlung, ein Presonus StudioLive 16.0.2, zwei RCF ART 412a Mk II und zwei RCF ART 408a (Mk I, also noch mit den leichteren Neodymium-Speakern). Bei Bedarf kommt ein Multicore dazu, aber viele Locations sind so klein, dass es nicht notwendig ist. Multicore und die Stativtasche mit sechs K&M-Ständern sind nun die schwersten Komponenten :-) und alles passt locker in einen kleinen Kombi. Jetzt habe ich einen weiteren Auftraggeber dazu bekommen, eine Münchner Soulband mit fünfköpfigem Bläsersatz. Insgesamt zwei Kanäle zuviel für den kleinen Presonus. Also werde ich (nach alter Väter Sitte, früher war das gang und gäbe) zwei Trompeten und zwei Saxophone auf jeweils einem Kanal zusammenfassen, damit es wieder passt. Das geht nicht mit den bandeigenen Clip-Mikros, daher musste eine Alternative her, die mich finanziell nicht in den Abgrund stürzt. Nach kurzer Recherche war klar, was ausprobiert wird.

Vorhang auf, Auftritt Superlux PRA 628 Mk II ( http://www.thomann.de/de/media_bdbviewer_AR_261733.html ). Beim großen T gehen diese für einen äußerst anwenderfreundlichen Preis über den Tresen, daher schnell eins zum Test geordert. Das Mikro ist recht schwer und kommt mit überraschend viel Zubehör - eine Tasche und eine (wirklich VERDAMMT enge) Klemme gehören dazu, und sogar noch eine weitere Klemme, an welcher fix eine Art Schwanenhals montiert ist. Das einzige, was fehlt, ist ein Reduziergewinde, um von 5/8 Zoll Innengewinde auf 3/8 zu kommen, aber die bekommt man für einen Euro oder weniger überall. Bei mir purzelte noch eins aus der Grabbelkiste, Glück gehabt!

Im Netz gibt es den Tipp, die Halterung durch die t.bone Mikrofonhalterung S zu ersetzen ( http://www.thomann.de/de/the_tbone_mikrohalterung_s.htm, die gibt es baugleich von K&M: http://www.thomann.de/de/km_85035.htm), und ich habe eine zum Test geordert, aber die ist mir für dieses Mikro ein wenig zu weit, und ich bin zur Originalklemme zurückgekehrt. Die kommt einmal dran und bleibt dort, um den Pulverlack des Mikros nicht zu beschädigen.

Erster Test und ein kurzer Vergleich: Ich habe das 628 und ein dreimal so teures Sennheiser e606 vor meinen kleinen Gitarrenverstärker Yamaha TR 10 montiert, dabei akkurat auf gleichen Abstand und Ausrichtung geachtet, das ganze in ein Pult gespielt und über Kopfhörer verglichen. Zuerst beide Kanäle gleich eingepegelt (im Pegel ist schonmal kein großer Unterschied zwischen den beiden Mikros) und dann die Kanäle einzeln angehört. Zuerst das mir gut bekannte e606 - ja, klingt ausgewogen mit einer kleinen Tendenz zu "zu spitz", aber das können auch der winzige Amp oder die Kopfhörer sein, denn über PA geht der Sound manchmal sogar komplett unbearbeitet. Dann im Vergleich dazu das 628 - whoa, was für ein Schub in den Tiefen! Also erstmal den LoCut am Pult bei etwa 120 Hz gesetzt und bei rund 220 Hz dezent abgesenkt. Die Höhen des 628 - etwas unterrepräsentiert, aber sehr schön - habe ich leicht angehoben. Dann bei beiden Mikros noch ein klein wenig im Mittenbereich herumoptimiert, und dann hatte ich sie auf Augenhöhe - sie klingen immer noch leicht unterschiedlich, aber bei verzerrten Sounds gefällt mir das eine besser, bei cleanen das andere, und mit beiden könnte ich eine gute Show mischen.

Dann noch ein kurzer Klopftest an die Mikrofonstative, aber keiner der beiden Kombattanten offenbart hier Schwächen. Beide verwandeln einen Schlag gegen das Stativ nicht in eine Explosion auf der PA, also auch hier alles okay. Das Sennheiser mit leichten Vorteilen, denn das Superlux ist an dieser Stelle bereits im Sound bearbeitet, d.h. die Tiefen bereits leicht abgesenkt. Aber im, nennen wir es mal, Betriebsmodus, also so, wie ich das Konzert mischen würde, keine Probleme.

Fazit 1: Mit ein klein wenig Arbeit am EQ erhalte ich vom Superlux PRA 628 Mk II Sounds, die einem dreimal so teuren Sennheiser e606 ebenbürtig sind. Nicht schlecht.

Fazit 2 und Ausblick: Noch habe ich das Mikro ja nicht für die Abnahme von einem Bläsersatz benutzt, aber wenn ich einerseits den Frequenzgang des Mikros bedenke (sanfter RollOff in den Höhen, saftige Anhebung von Tiefmitten und Bässen), dann könnte dies genau das richtige sein, um Saxophone, Trompeten und Posaunen abzunehmen, also den typischen Soul- und Funkband-Bläsersatz. Dort habe ich nämlich bei den meisten Clip-Mics oder dem notfallmäßig eingesetzten Gesangsmikro fast immer eine deutliche Anhebung im Tiefmittenbereich bei häufiger Höhenabsenkung (und bei den winzigen Clip-Mics meist noch eine Absenkung im Bereich 1,2 bis 1,4 kHz, weil viele in diesem Bereich etwas überbetont rüberkommen und daher ein wenig nasal klingen, wobei es aber auch Reflexionen im Trichter des Instrumentes sein können, die für diesen Eindruck sorgen - egal, es geht um den Gesamteindruck). Der langen Rede kurzer Sinn: Das PRA 628 Mk II könnte auf Anhieb (oder mit geringer Bearbeitung) einen passenden Sound für die Abnahme von Bläsern bei Funk- und Soulbands bringen.

Habe fertig. Ende November mehr in diesem Theater, denn dann habe ich voraussichtlich den ersten Gig mit den Teilen.

Viele Grüße
Jo




PS: Nach den guten ersten Eindrücken mit dem PRA 628 habe ich auch einmal das Superlux HI 10 angeschafft ( http://www.thomann.de/de/superlux_hi_10.htm ), vom Hersteller angegeben als "speziell für HiHat und Akustik-Gitarre" geeignet angegeben. Angeschlossen, Phantomspeisung an, ein paar Zischlaute (tss, tss) reingesprochen. Jetzt noch den LoCut bis 1,2 kHz hochgedreht, etwas Hall dazu, und nochmal tss, tss - klingt schön silbrig, könnte sehr für eine echte HiHat geeignet sein. Demnächst auch hiervon mehr.
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