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Bestehende PA Anlage verbessern - 4 Topteile - 8 Bässe

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bockseb
Stammgast
#51 erstellt: 06. Jan 2014, 17:56
Hallo,
das Mikro ist ein IsemCon EMX-7150, das sollte eigentlich genug Schalldruck vertragen. Stellt die geringe Phantomspannung meines MVV, das MPA-102 ein Problem dar?

Absolutpegelkalibriert ist mein System nicht, aber das sollte sich mit einer Messung einer bekannten HT-Kombination die gut dokumentiert ist (zB BMS4554 + ME90 hätte ich daheim) ja zumindestens grob (+-2dB) machen lassen.

Boxsimmessungen importiere ich prinzipiell folgendermaßen:

Ich mache eine Messung auf einer bestimmten Höhe (zB 2m Entfernung und 2m Höhe) und mache eine Messung von TMT und HT ohne das Mikro zu verändern. Dann exportiere ich die Messungen (2-Kanalig) ohne das Gate und besonders den Startzeitpunkt der Messung zu verändern. Dadurch passt die Phase genau mit der Messung überein, da ja besonders die realtive Phase zwischen den Lautsprechern wichtig ist!

Dann halt noch eine Impedanzmessung, und als letztes, damit Boxsim auch wirklich nichts falsch simuliert sage ich ihm noch folgendes:

In der Registerkarte der einzelnen Lautsprecherdaten:

- Ankreuzen, dass er die Impedanz und elektr. Phase aus der Messung sowie den Frequenzgang sowie die akust. Phase vollständig aus der Messung entnehmen soll und nicht erst ab 2xfc

- rückseitig geschlossener Lautsprecher (Hochtöner)
Das mache ich sowohl beim TIeftöner!! als auch beim Hochtöner, sonst fängt er an, selbst an der Phase und dem Frequenzgang herumzubasteln
(Beugung etc. was ja eigentlich eh alles schon drinnen ist!)

- Dann gebe ich ihm noch vor, dass jeder Lautsprecher ein eigenes Gehäuse hat und deaktiviere alle Kantenbeugungen die er unter der Registerkarte "eigenes Gehäuse" (oder so ähnlich) anführt

Dadurch zwingt man Boxsim quasi dazu, mit den wirklich gemessenen Daten zu arbeiten, und nicht selbst noch daran herumzubasteln und zu "korrigieren".

lg
*xD*
Inventar
#52 erstellt: 06. Jan 2014, 18:14

das Mikro ist ein IsemCon EMX-7150, das sollte eigentlich genug Schalldruck vertragen.


Schick, habe ich mir kürzlich auch gegönnt, da das MM-1 zu wenig Schalldruck verträgt (EMX-7150 -> 130db@0,5% THD ist ok).


Stellt die geringe Phantomspannung meines MVV, das MPA-102 ein Problem dar?


Bei noch höheren Messpegeln ja, unterhalb von 130db ist es laut der beiligenden Grafik selbst mit nur 12V kein Problem.


Absolutpegelkalibriert ist mein System nicht, aber das sollte sich mit einer Messung einer bekannten HT-Kombination die gut dokumentiert ist (zB BMS4554 + ME90 hätte ich daheim) ja zumindestens grob (+-2dB) machen lassen.


Kannst es doch auch "richtig" machen - die Daten hast du doch alle.
Siehe http://www.lautsprecherforum.eu/viewtopic.php?f=35&t=1000
Die Empfindlichkeit des Messmikrofons findest du in der Datei, die du zur Frequenzgangkompensation in ARTA verwendest, einfach mit Notepad öffnen, darin findest du in der zweiten Zeile (Beispiel von meinem Mikro):

;sensitivityP48: 6.26mV/Pa @ 1kHz


Das dann einfach alles in ARTA eingeben, dann passt das relativ genau. Eine Kalibrierung mittels Kalibrator vor jeder Messung wäre zwar schön, aber irgendwo muss man ja mal aufhören.
Zu beachten ist, dass es dann aber wenigstens 10°C haben sollte (Empfindlichkeit des Mikrofons steigt mit sinkender Temperatur).


... Sehr interessant, danke für die Anleitung! Werde ich bei Gelegenheit dann mal ausprobieren.


[Beitrag von *xD* am 06. Jan 2014, 18:14 bearbeitet]
Jobsti
Inventar
#53 erstellt: 06. Jan 2014, 23:23
Grob 135dB bei 1% reichen ja locker flockig aus für vieles,
gerade wenn man in 2m Abstand misst, tut's das doch.
Das EMX hat wohl auch eine "übliche" Elektretkapsel, somit macht das im üblichen
Einsatzgebiet wenig bis nix aus, ob man nun 12V oder 48V Phantom nutzt (Ähnlich Behringer, Monacor, Haun, Beyer etc.)

Aber ganz genau braucht man's in deinem Fall eh net.
Farina und gib ihm ;-)

So wie Sebb mache ich das übrigens in BoxSim auch, außer "HT geschlossen" für den TMT lasse ich weg,
dafür wird das Gehäuse aber genau eingegeben samt Haken bei "Messung im Gehäuse"


PS:
Mich verwirrt noch etwas an der EMX PDF,
dass 140dB 3% Verzerrungsgrenze angegeben werden, und typ. 146dB (Wie im Chart unten abzulesen).
Kann mich da mal wer aufklären?


[Beitrag von Jobsti am 06. Jan 2014, 23:39 bearbeitet]
gryphon07
Ist häufiger hier
#54 erstellt: 07. Jan 2014, 12:58
Ich bin ja schon richtig gespannt wie sich die Tops dann mit der fertigen Weiche auf Betriebspegel unter Volllast verhalten.

Das selbe Spiel mit der Umrüstung werden wir dann auch mit unseren SF15 machen. Wobei ja die Weiche dort auch nochmal anders werden wird.
gryphon07
Ist häufiger hier
#55 erstellt: 06. Mrz 2014, 16:48
So,

die beiden JBL SF25 haben wir nun fertiggebaut und auch schon einmal unter erhöhtem Pegel an unserer DAP Palladium testen können.

Die Original und die jetztige Box kann man nicht mehr miteinander vergleichen.

Komplett anderes besseres Klangbild.

- Kein unangenehmes klirren mehr wie bei den original Hochtönern
- Auflösung des Hochtons um Welten besser
- Badewanne im Mitteltonbereich ausgeglichen (gewollte leichte Badewanne im Frequenzgang vorhanden)
- Höher belastbar
- höherer Pegel verzerrungsfrei möglich
- neue Edelstahl - Anschlusspanelle mit 2 x 4 poligen Neutrik Steckern zum weiterschleifen

Die Umbaukosten für eine SF25:
Kenford Comp50: 50 €
Weichenteile: 55 €
Platine: Hatte mein Kollege noch
2 Neutrik Speakon Buchsen: 3 €
Edelstahl Anschlusspanelle: Kiste Bier

Die alten Frequenzweichen hab ich um jeweils 55 € verkaufen können also war nicht viel draufzuzahlen.

Fazit: Preis/Leistung stimmt auf alle Fälle und für Mobile Disco Beschallung und Fullrange Betrieb ist es genau das was wir uns gewünscht haben!


2tes Thema:
Zu Fasching hatten wir die Möglichkeit die großen 15" Horntops von bockseb auf einem großen Marktplatz zu testen. Marktplatzgröße ca. 70 x 55 Meter. Er hat inzwischen nochmal die Weichen angepasst und die Tops komplett fertiggestellt.

Einsatzzweck: Sprachmoderation und Musikbeschallung in mittlerer Lautstärke. Hauptkriterium war die Verständlichkeit der Sprachmoderation über den gesamten Marktplatz.

Die Hörner waren auf ca. 3,5 Meter Höhe aufgefahren (Dürfte sogar noch höher, war aber leider nicht möglich) und mit 2x2 ARLS Bässen drunter. Die Hörner vertragen gut und gerne 8 Bässe wenn nicht sogar noch mehr. War aber für diese Veranstaltung nicht nötig!

Der Moderator und die Veranstalter waren schlichtweg begeistert von der Sprachqualität die die Hörner bringen über den gesamten Platz und wir konnten sie nicht mal annähernd an der Leistungsgrenze testen da die Hörner so gewaltig anschieben. Wir haben die Bässe relativ hoch bei 160 Hz angekoppelt , ein Delay eingestellt, und bei 600 Hz den Buckel etwas runtergepegelt. Da müssen wir noch etwas rumspielen um das Optimum herauszuholen. Vielleicht bekommen wir es noch etwas tiefer angekoppelt.

Hier mal der Frequenzgang der Tops allein ohne Bässe:
15
Messung von bockseb.

Fazit:
Nachdem er die Tops eh nur als "Spaßprojekt/Lernprojekt" gesehen hat und sie sehr brauchbar geworden sind haben wir sie gleich in unseren Bestand übernommen.

Soviel mal zum aktuellen Status. Wir sind derzeit sehr zufrieden mit unserer Anlage.


[Beitrag von gryphon07 am 06. Mrz 2014, 16:49 bearbeitet]
gryphon07
Ist häufiger hier
#56 erstellt: 26. Mai 2014, 16:09
So nachdem wir unsere neue Anlage jetzt schon bei verschiedenen Events im Einsatz hatten kann ich eine erste Beurteilung von mehreren Seiten geben.

In der Zwischenzeit haben wir die Anlage komplett eingemessen und so linear wie möglich abgestimmt.

Lediglich die gewollte kleine Badewanne im Mitteltonbereich ist noch vorhanden, wobei man die leicht mittels dem Behringer DCX korrigieren kann.

Wir haben in der Zwischenzeit auch 2 Stk. Kilomax gegen Kappa Pro getauscht da diese mechanisch anscheinend wirklich leicht an die Grenze zu bringen sind. Naja wieder dazu gelernt.

Mittlerweile wurden auch alle 4 Topteile umgerüstet und fürs DCX Setups für 4 Bässe + 2 Topteile und 8 Bässe + 4 Topteile erstellt.

Die Anlage wurde sowohl bei Discoveranstaltungen als auch als PA für eine Liveband verwendet.
Der neu gesetzte Hochton-Mittelbereich läuft wirklich überzeugend nach unseren Vorstellungen.

Kein unangenehmes Klirren mehr wie mit dem Original Setup, viel detaillierteres Klangspektrum, Gitarren und Stimmen kommen transparenter durch und sind endlich gut und angenehm hörbar. Die Sprachmoderationen sind glasklar. Viel klarer und verständlicher.

Alles in allem kein Vergleich mehr zur Grundanlage aus meinem ersten Post.

Viele Stimmen hier hatten teilweise Recht mit ihren Aussagen was die Anlage betrifft, das gebe ich an dieser Stelle offen zu.

Am Ende war die eleganteste, günstigste und zielführendste Lösung genau die, die wir uns selbst ausgedacht hatten.

Die Wahrheit liegt halt wie so oft in der Mitte.

Fazit unserer Anlagenumrüstung:
- Würde ich von 0 weg eine Anlage planen dann gäbe es komplett andere Komponenten
- Die JBL SF, JRX Serie haben die minderwertigste Hochtonbestückung die ich je gesehen habe!
- Wir haben mit dem geringstmöglichen finanziellen Aufwand unser Ziel erreicht die Anlage klangtechnisch um Welten zu verbessern auf ein Niveau, dass sich vor vielen anderen Anlagen in der Preisklasse sicher nicht zu verstecken braucht.
- Jeder der behauptet der Kenford Comp-50 ist ein schlechtklingender Hochtöner nur weil er sehr günstig ist, hat ihn noch nicht selbst gehört oder betreibt ihn an einer falsch ausgelegten Weiche.

Ich sag mal danke für die konstruktiven Beiträge und vor allem danke an bockseb für die Hilfe.

Falls jemand die Weichenpläne für die Umrüstung der JBL Lautsprecher benötigt, kann er mich natürlich gerne anschreiben.

Feedback ist natürlich immer erwünscht.
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