Outlook 2013: E-Mailadresse aus Office365-Umgebung fordert Passwort/ lässt sich nicht einbinden?

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Bendo83
Stammgast
#1 erstellt: 30. Nov 2022, 18:19
Hallo zusammen,

auf meinem Desktop-PC nutze ich seit Jahren problemlos Microsoft Office 2013 mit Outlook 2013. Mit Outlook rufe ich verschiedene private Mails von Adressen ausgehend web.de und gmx.de ab. Das funktioniert nach wie vor auch problemlos. In meinem Sportverein nutzen wir eine microsoft 365 Umgebung, wobei ich die zugehörige E-Mailadresse seither ebenfalls am Desktop-PC per Outlook 2013 abgerufen habe.

So, und seit 21.10.2022 funktioniert letzteres nicht mehr!
(Hinweis: Parallel nutze ich die Outlook-App für Android auf dem Smartphone. Dort kann ich die betroffene Mailadresse weiterhin unverändert abrufen!)

Beim Start von Outlook 2013 am Desktop-PC wurde plötzlich die Eingabe des Passworts verlangt:
Screenshot01:
Bild01
PW-Eingabe + Haken setzen hatte mehrfach keinen Erfolg, also habe ich die betroffene Mailadresse aus den E-Mailkonten unter den Kontoeinstellungen gelöscht und versuchte diese neu einzubinden:
Screenshot02:
Bild02
Dies schien zunächst auch zu funktionieren, abschließend diese Meldung:
Screenshot03:
Bild03
Der Neustart von Outlook brachte keinen Erfolg: Die Aufforderung zur PW-Eingabe (vgl. Screenshot01) kam erneut und wurde nicht angenommen. Beim klick auf Abbruch:
Screenshot04:
Bild04
--> OK und...
Screenshot05:
Bild05
bzw. OK, --> Screenshot06:
Bild06

Outlook wurde daraufhin geschlossen. Ein Neustart funktionierte ganz normal, die neu beabsichtigte E-Mailadresse aus der Outlook 365-Umgebung war dann allerdings nach wie vor nicht vorhanden.

Also habe ich etwas gegooglet und fand diese Hilfeseite von Microsoft, die mein Problem scheinbar exakt beschreibt:

"Sie werden jedes Mal, wenn Outlook gestartet wird, zur Eingabe Ihres Kennworts aufgefordert, auch wenn Sie die Option Anmeldeinformationen speichern aktiviert haben"
Ursache
Dieses Problem tritt auf, wenn das Kontrollkästchen Internetverbindungen für Office zulassen unter Trust Center – Datenschutzoptionen nicht aktiviert ist.


Aslo habe ich die Anweisungen für Outlook 2013 exakt befolgt und die Angaben im TrustCenter überprüft:
Screenshot07:
Bild09
Der Wortlaut ist zwar nicht exakt identisch ("Internetverbindungen für Office zulassen" der Hilfeseite, vs. "Office das Herstellen einer Internetverbindung gestatten"), was anderers gab es jedoch nicht und es klingt zumindest mal idetisch. Jedenfalls: Der Haken war bereits gesetzt!
Ebenfalls habe ich die "weiteren Informationen" der Hilfeseite geprüft und dort den Wert der "UseOnlineContent"-Einstellung geprüft:
Screenshot08:
Bild10
Der Wert "2" entspricht "2 – (Standard) Ermöglicht dem Benutzer den Zugriff auf Office-Ressourcen im Internet (Kontrollkästchen ist aktiviert).", das sollte also auch passen!

So, und damit bin ich mit meinem Latein am Ende!
Nachfolgend noch Angaben zu meiner verwendeten Outlook-Version:
Screenshot09:
Bild07
und
Screenshot10:
Bild08

Hat jemand eine Idee, woran es liegen könnte oder was ich noch tun kann?
Danke und Gruß,
bendo!
ZeeeM
Inventar
#2 erstellt: 30. Nov 2022, 19:30
Bendo83
Stammgast
#3 erstellt: 30. Nov 2022, 19:46
Hallo,

genau: / Mahlzeit!
Danke schön für den Link! Outlook 2013 taucht in obiger Tabelle unter dem Link nicht auf, d.h. ich müsste ein neueres Office-Paket kaufen. Das wäre wiederum recht teuer (auf Abomodelle wie gänzlich Office 365 habe ich erst recht keine Lust...) für das, dass ansonsten alles funktioniert
Gruß, bendo
Passat
Inventar
#4 erstellt: 01. Dez 2022, 14:26
Microsoft hat die Art der Anmeldung an Office 365 schon vor längerer Zeit geändert.
Die bisher benutzte "Basic Authentification" wurde im Oktober abgeschaltet, es geht nur noch die "Modern Authentification" und die wird afaik von Office 2013 nicht unterstützt.

Grüße
Roman
mr_jen
Stammgast
#5 erstellt: 02. Dez 2022, 12:05
Versuch mal die Ein-Ausgangs Server.

Posteingangserver
POP3 = pop-legacy.office365.com
IMAP=outlook.office365.com

Ausgangserver
IMAP4=imap-legacy.office365.com

Geht beim mir mit Office 2010.

Hier noch die Nachicht von Microsoft zum Thema.

Microsoft.
"Wenn Sie kein Update/Upgrade Ihres Legacy-Clients durchführen können, bieten wir Ihnen einen Endpunkt zum Abonnieren an, damit Sie sich weiterhin mit TLS 1.0/1.1 verbinden können. Ihre Legacy-Clients müssen so konfiguriert sein, dass sie auf pop-legacy.office365.com für POP3 und imap-legacy.office365.com für IMAP4 verweisen. Die Verwendung von Legacy-Versionen von TLS ist jedoch nicht so sicher wie TLS 1.2. Wir empfehlen Ihnen daher ein Update und die Verwendung von TLS 1.2.
/"
Passat
Inventar
#6 erstellt: 02. Dez 2022, 12:54
TLS 1.2 funktioniert auch mit Outlook 2010.
Nur Outlook 2007 und älter können kein TLS 1.2.

Damit Outlook 2010 TLS 1.2 nutzt, muß man bei Windows 7 noch TLS 1.2 aktivieren.
Das geht über einn Registryeintrag.

Und die alten TLS-Versionen sollte man auch gleich abschalten, da die unsicher sind.
Und damit Outlook 2010 auch das aktuelle http-Protokoll unterstützt, sind auch noch 2 Einträge nötig.
Und damit .NET auch TLS 1.2 kann, sind noch ein paar Einträge nötig.

Einfach folgende Einträge in eine Textdatei kopieren, speichern, Dateiendung auf .reg ändern und dann per Doppelklick installieren:
(Bei einem 32bit Windows die Schlüssel mit Wow6432Node im Pfad löschen.)

Windows Registry Editor Version 5.00

[HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\SecurityProviders\SCHANNEL\Protocols\SSL 2.0\Client]
"DisabledByDefault"=dword:00000001
"Enabled"=dword:00000000

[HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\SecurityProviders\SCHANNEL\Protocols\SSL 3.0\Client]
"DisabledByDefault"=dword:00000001
"Enabled"=dword:00000000

[HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\SecurityProviders\SCHANNEL\Protocols\TLS 1.0\Client]
"DisabledByDefault"=dword:00000001
"Enabled"=dword:00000000

[HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\SecurityProviders\SCHANNEL\Protocols\TLS 1.1\Client]
"DisabledByDefault"=dword:00000001
"Enabled"=dword:00000000

[HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\SecurityProviders\SCHANNEL\Protocols\TLS 1.2\Client]
"DisabledByDefault"=dword:00000000
"Enabled"=dword:00000001

[HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Internet Settings\WinHttp]
"DefaultSecureProtocols"=dword:00000800

[HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Wow6432Node\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Internet Settings\WinHttp]
"DefaultSecureProtocols"=dword:00000800

[HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\.NETFramework\v2.0.50727]
"SystemDefaultTlsVersions"=dword:00000001
"SchUseStrongCrypto"=dword:00000001

[HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\.NETFramework\v4.0.30319]
"SystemDefaultTlsVersions"=dword:00000001
"SchUseStrongCrypto"=dword:00000001

[HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Wow6432Node\Microsoft\.NETFramework\v2.0.50727]
"SchUseStrongCrypto"=dword:00000001
"SystemDefaultTlsVersions"=dword:00000001

[HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Wow6432Node\Microsoft\.NETFramework\v4.0.30319]
"SchUseStrongCrypto"=dword:00000001
"SystemDefaultTlsVersions"=dword:00000001


Dann klappts auch mit TLS 1.2.

Grüße
Roman
mr_jen
Stammgast
#7 erstellt: 03. Dez 2022, 11:04
Hallo Roman Danke dafür.
Die Lösung hatte ich so nicht gefunden.:)
Passat
Inventar
#8 erstellt: 03. Dez 2022, 16:42
Das ist eine Zusammenfassung diverser Einzellösungen.
Habe ich mir vor Jahren mal von der Microsoft-Homepage zusammengeklaubt, als wir bei uns in der Firma auf eine neue Exchange-Version gewechselt haben und Outlook 2010 damit nicht mehr sauber lief.

Danach lief das dann noch einige Jahre bis zum Supportende von Office 2010.

Grüße
Roman
ZeeeM
Inventar
#9 erstellt: 03. Dez 2022, 19:10
Stabil ist Imap, Smtp und ... Fax.
Macht man an der Uni hier. Exchange wird als Sicherheitsrisiko angesehen.
Passat
Inventar
#10 erstellt: 03. Dez 2022, 19:41
Fax hat aber Probleme mit der DSGVO!

Lt. diverser Gerichtsurteile dürfen personenbezogene Daten nicht per Fax übermittelt werden, da die Faxübertragung unverschlüsselt ist.

Und was Exchange angeht:
Was für ein Mailserver kommt denn an der Uni zum Einsatz?
Microsoft 365?
Das ist auch nur Exchange in der Cloud, gehostet von Microsoft und daher auch nicht sicherer als ein selbst gehosteter Exchange.

Grüße
Roman
ZeeeM
Inventar
#11 erstellt: 03. Dez 2022, 19:58
Das sind Mailserver auf Linux-Basis. Wo es geht, kein Microsoft, keine Cloud.
Passat
Inventar
#12 erstellt: 03. Dez 2022, 21:17
Das macht es aber auch nicht sicherer!

Wenn man mal hinter die Kulissen schaut, dann ist Linux keineswegs sicherer als Windows.
Gefundene Sicherheitslücken 2017 lt. CVE-Report:
- Android = 841
- Linux Kernel = 453
- iOS = 387
- macOS = 299
- Windows 10 = 268
- Windows Server 2016 = 252
- Windows Server 2008 = 243
- Windows Server 2012 = 235
- Windows 7 = 229
- Windows 8.1 = 225

In der Presse werden primär Sicherheitslücken in Windows publiziert, von den anderen Systemen liest man in der Presse ziemlich wenig.
Das ist schon eine sehr einseitige Berichterstattung seitens der Presse!

Zugeben muß man allerdings, das Hacker vornehmlich Windows-Systeme ins Visier nehmen, denn durch deren sehr große Verbreitung sind die Erfolgsausichten größer als bei anderen Systemen.
Aber das trifft weniger auf professionelle Hacker zu, insbesondere nicht auf staatlich gelenkte Hackern.
Denen ist es rel. egal, was für ein Betriebssystem auf den angegriffenen Systemen läuft.
Alles auf Linux umzustellen ist diesbezüglich nur eine Scheinsicherheit, insbesondere bei öffentlichen Stellen wie z.B. Unis.
Wie man auch an den Berichten der letzten Wochen sieht, bei denen mehrere Unis erfolgreich von Hackern angegriffen wurden.

Grüße
Roman
j2018
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 09. Dez 2022, 02:07

Passat (Beitrag #12) schrieb:
Wenn man mal hinter die Kulissen schaut, dann ist Linux keineswegs sicherer als Windows.

Aber aufgrund des anderen Rechtesystems wirken sich diese Lücken lange nicht so fatal aus:
Unter Linux arbeitet jeder Benutzer grundsätzlich mit eingeschränkten Rechten, Windows stuft jeden nicht im Domänenumfeld angelegten Benutzer als Administrator ein, wenn man nichts anderes bestimmt.


Zugeben muß man allerdings, das Hacker vornehmlich Windows-Systeme ins Visier nehmen, denn durch deren sehr große Verbreitung sind die Erfolgsausichten größer als bei anderen Systemen.

Die Erfolgsaussichten sind vor allem durch das grundsätzlich unsicher angelegte Betriebssystem viel größer. Ich habe eigentlich noch nie von Ransomware-Angriffen auf Linux-Systeme gehört. Bei Windows scheint das ja laufend zu passieren.


Alles auf Linux umzustellen ist diesbezüglich nur eine Scheinsicherheit, insbesondere bei öffentlichen Stellen wie z.B. Unis.
Wie man auch an den Berichten der letzten Wochen sieht, bei denen mehrere Unis erfolgreich von Hackern angegriffen wurden.

Davon habe ich auch nicht so wahnsinnig viel gehört, obwohl ich da eigentlich schon informiert bin. Dagegen vergeht eigentlich kein Tag ohne Meldungen über verschlüsselte (Windows-)System von Firmen, Krankenhäusern oder Stadtverwaltungen (nicht in der bösen einseitigen Presse, sondern in Sicherheitsblogs)
Passat
Inventar
#14 erstellt: 09. Dez 2022, 03:26

j2018 (Beitrag #13) schrieb:
Windows stuft jeden nicht im Domänenumfeld angelegten Benutzer als Administrator ein, wenn man nichts anderes bestimmt.


Falsch.
Jeder neu angelegte Benutzer hat nur Benutzerrechte und keine Adminrechte.
Man muß schon bei der Neuanlage explizit von "Standardbenutzer" auf "Administrator" wechseln, damit neu angelegte Benutzer Adminrechte bekommen.
Aber zugegebenermaßen legen die allermeisten Leute bei Windows keinen neuen Benutzer an, sondern arbeiten mit dem vorkonfigurierten Benutzer und der hat Adminrechte.
Und viele Leute wollen auch die Adminrechte, weil sie sonst für Konfigurationsaufgaben o.Ä. den Benutzer wechseln müssten. Und das wollen die aus Bequemlichkeitsgründen nicht.
Ja, viele schalten sogar die Passwortabfrage, die nach dem Start von Windows kommt, aus Bequemlichkeitsgründen ab.
Die Sicherheit eines systems ist stark davon abhängig, wie ein Anwender mit dem System umgeht und es konfiguriert.
Und an viele Sachen kommt bei Windows auch kein Admin ran.
Die laufen mit Systemrechten oder z.B. Trusted-Installer-Rechten.
Und um bei Windows etwas mit Systemrechten machen zu können, braucht man Fremdtools, das geht mit den boardeigenen Mitteln nicht.

Wenn ich ein Linux frisch installiere, habe ich auch root-Rechte.
Und die darf ein normaler Benutzer nie haben, ergo muß ich auch da einen Benutzer mit eingeschränkten Rechten anlegen.

Und was UNIs angeht:
Hacker erpressen Uni Duisburg-Essen:
https://www.spiegel....7c-bf14-e7e933d47732
Hackerangriff auf TU Berlin:
https://www.forschun...f-die-tu-berlin-4721
Hackerangriff auf die Innsbrucker Med-Uni:
https://www.derstand...-innsbrucker-med-uni
Cyberangriff auf die Uni Wuppertal:
https://www.forschun...itaet-wuppertal-4898
Hochschule Heilbronn:
https://www.swr.de/s...e-heilbronn-100.html
Uni Münster:
https://www.heise.de...gsphase-7149323.html
Uni Neuenburg in der Schweiz:
https://www.itmagazi...itaet_Neuenburg.html
TH Aschaffenburg:
https://www.br.de/na...burg-offline,T1UBlXG
usw.

Fast alle dieses Jahr!

Und was Linux angeht, ein Beispiel:
https://www.heise.de...im-WLAN-7309762.html

Um das auszunutzen braucht man gar keine Rechte bei Linux!

Grüße
Roman


[Beitrag von Passat am 09. Dez 2022, 03:33 bearbeitet]
analognerd
Stammgast
#15 erstellt: 09. Dez 2022, 09:27
>>Wenn ich ein Linux frisch installiere, habe ich auch root-Rechte.

im Installer ja, dann kommt der Dialog einen unprivilegierten User anzulegen.
Wer absichtlich das nicht tut, weiss hoffentlich was er da macht.
ZeeeM
Inventar
#16 erstellt: 09. Dez 2022, 09:48

analognerd (Beitrag #15) schrieb:
im Installer ja, dann kommt der Dialog einen unprivilegierten User anzulegen.
Wer absichtlich das nicht tut, weiss hoffentlich was er da macht.


Wer Windows benutzt, weiß meist auch nicht, was er dort tut.
Kritisch ist, wenn die Sache zu einer Gefährdung Dritter führt,
KingBuzzo
Stammgast
#17 erstellt: 09. Dez 2022, 12:47

Passat (Beitrag #14) schrieb:



Und was UNIs angeht:
Hacker erpressen Uni Duisburg-Essen:
https://www.spiegel....7c-bf14-e7e933d47732
Hackerangriff auf TU Berlin:
https://www.forschun...f-die-tu-berlin-4721
Hackerangriff auf die Innsbrucker Med-Uni:
https://www.derstand...-innsbrucker-med-uni
Cyberangriff auf die Uni Wuppertal:
https://www.forschun...itaet-wuppertal-4898
Hochschule Heilbronn:
https://www.swr.de/s...e-heilbronn-100.html
Uni Münster:
https://www.heise.de...gsphase-7149323.html
Uni Neuenburg in der Schweiz:
https://www.itmagazi...itaet_Neuenburg.html
TH Aschaffenburg:
https://www.br.de/na...burg-offline,T1UBlXG
usw.

Fast alle dieses Jahr!

Und was Linux angeht, ein Beispiel:
https://www.heise.de...im-WLAN-7309762.html

Um das auszunutzen braucht man gar keine Rechte bei Linux!

Grüße
Roman


Gehst du davon aus, dass alle diese Unis Linux benutzen? Das scheint mir eher nicht der Fall zu sein und wird auch in den verlinkten Artikeln so nicht erwähnt. Im ersten Link wird z.B. Microsoft Office genannt, welches als Einfallstor gedient haben könnte. Im zweiten Link heißt es sogar: "Viele Bereiche der Windows-Computersysteme der TU waren Ende April 2021 massiven Hacker-Angriffen ausgesetzt.", bekräftigt also dein Argument nicht wirklich.

Natürlich ist Linux auch gefährdet, aber Outlook 2010 + Windows 7 ist definitiv die gefährdetere Kombination.
Passat
Inventar
#18 erstellt: 09. Dez 2022, 13:35
Sehe ich nicht so.
Windows 7 bekommt bis einschließlich Januar 2023 noch Sicherheitsupdates, sofern man am ESU-Programm teilnimmt oder BypassESU installiert hat.
Es ist primär das Verhalten der Nutzer und die Konfiguration der Systeme und auch Arbeitsanweisungen in Firmen.
Bei mir in der Firma gibt es z.B. die Arbeitsanweisung, das Links in Emails NIE angeklickt werden dürfen.
Macht das trotzdem jemand, gibts gleich eine Abmahnung!
Ausführbare Anhänge, wie .exe, .com, .vbs, .js, etc. etc. und auch Officedateien mit Makros werden schon von Mailserver aus den Emails entfernt, bekommen die Nutzer also gar nicht erst zugestellt.

Beispielsweise gab es Anfang diesen Monats einen Vorfall bei einem Exchange-Hoster.
Da wurde wohl die ProxyNotShell-Lücke ausgenutzt.
Aber das das überhaupt möglich war, war eindeutig ein Fehlverhalten des Hosters, ja man kann es sogar grobe Fahrlässigkeit nennen.
Ein User hat nämlich festgestellt, das bei denen Exchange auf dem Patchstand August war, d.h. die hatten weder den Patch vom Oktober noch den vom November eingespielt.
Und gerade der vom November schließt diese Lücke.
Hätten die ihre Systeme zeitnah gepatcht, wäre es gar nicht zu diesem Vorfall gekommen.

Und dann gehört auch entsprechende Sicherheitssoftware dazu und eine entsprechende Konfiguration der Systeme.
Beispielsweise, wie oben schon mit den Registryeinträgen werden unsichere Verschlüsselungsverfahren deaktiviert und das System auf TLS 1.2 gezwungen.
SMBv1 sollte man auch abschalten, da auch unsicher.
In der Firewall sollte man nur die Ports aufmachen, die man auch wirklich braucht.
Regelmäßig die Ereignisanzeige anschauen muß man auch, ein regelmäßiges Backup ist auch Pflicht.
etc. etc.
Von Microsoft gibts auch ein Reihe von Tools, die die Systeme auf sicherheitsproblematische Konfigurationen und Patchlevel abklopfen.
Muß man nur regelmäßig starten und dann auch entsprechend aktiv werden.

Das Problem liegt oft darin, das in vielen Firmen und Institutionen IT als notwendiges Übel gesehen wird und man der IT nicht die Aufmerksamkeit schenkt, die dringend nötig ist.

In vielen kleineren Firmen läuft das doch so:
Chef zum Mitarbeiter: Du kennst dich doch mit Computern aus, kannst du unsere IT betreuen?
Der Mitarbeiter hat aber im Grunde gar keine Ahnung von Sicherheitskonzepten und wie die umzusetzen sind oder von Serverbetriebssystemen etc.
Oder den Leuten sind sicherheitsrelevante Dinge lästig, wie z.B. die Anmeldemaske bei Windows, so das das abgeschaltet wird.
Oder an den PCs gibts keine Sicherheitsmaßnahmen bzgl. der UB-Anschlüsse, so das Mitarbeiter einfach Firmendokumente auf einen USB-Stick o.Ä. ziehen können, etc. etc.
Und dementsprechend schlecht sieht es da dann um die Sicherheit der IT-Systeme aus.
Im Übrigen kommen ca. 80% aller Angriffe auf die Firmen-IT aus der Firma selbst, d.h. von den Mitarbeitern.
Auch das wird gerne ignoriert und Sicherheitskonzepte, sofern überhaupt vorhanden, betrachten nur Angriffe von Außen.
Und Sicherheit ist nichts, was man einmal einrichtet und dann ist die IT sicher, sondern es ist ein permamenter Prozess, der tägliche Aufmerksamkeit erfordert.

Grüße
Roman


[Beitrag von Passat am 09. Dez 2022, 13:37 bearbeitet]
KingBuzzo
Stammgast
#19 erstellt: 09. Dez 2022, 14:09
Ja natürlich läuft das so, ich bin selbst in der IT tätig (vorwiegend Linux übrigens) und was man dort teilweise vorfindet ist katastrophal. Aber es sind halt vorwiegend Windows Systeme, die davon betroffen sind, das ist nunmal so. Linux an sich mag mehr CVEs haben, die System werden aber in der Regel besser betreut.

Daher auch die Frage, ob du annimmst, dass die betroffenen Unis Linux nutzen bzw. Linux als Angriffsvektor genutzt wurden. Das glaube ich nämlich eher nicht. Vermutlich ist es genauso, wie du es beschrieben hast: "Es ist primär das Verhalten der Nutzer und die Konfiguration der Systeme und auch Arbeitsanweisungen in Firmen.".

Daher sehe ich auch Windows 7 + Outlook 2010 kritischer als eine Linuxbüchse, denn wie viele Nutzer haben denn ESU Support bzw. wissen was BypassESU ist?
ZeeeM
Inventar
#20 erstellt: 09. Dez 2022, 15:02

Passat (Beitrag #18) schrieb:

Und Sicherheit ist nichts, was man einmal einrichtet und dann ist die IT sicher, sondern es ist ein permamenter Prozess, der tägliche Aufmerksamkeit erfordert.


Wenn es dann dazu kommt, dass Sicherheit Geld kostet, dann ist die Entscheidung nicht selten schnell gefallen. Der Schaden muss erst eintreten

Passat
Inventar
#21 erstellt: 09. Dez 2022, 15:52

KingBuzzo (Beitrag #19) schrieb:
Daher sehe ich auch Windows 7 + Outlook 2010 kritischer als eine Linuxbüchse, denn wie viele Nutzer haben denn ESU Support bzw. wissen was BypassESU ist?


Wer natürlich mit ungepatchten Systemen unterwegs ist muß sich über den Schaden nicht wundern.

Manchmal ist übrigens ein altes System gar nicht sooo schlecht.
Letztes Jahr gabs eine Sicherheitslücke im Exchange Server.
Diese Lücke war bei 2013, 2016 und 2019 vorhanden, aber nicht im alten 2010.
Grund war rel. einfach: Die Funktion, in der es die Sicherheitslücke gab, gabs beim 2010 noch gar nicht.
Aber so etwas ist natürlich die Ausnahme.

Manchmal kann Microsoft übrigens wirklich schnell sein.
Am 31.10.22 wurde eine Sicherheitslücke im IE entdeckt und noch am gleichen Tag an Microsoft gemeldet.
Diese wurde schon mit dem November-Patchday am 8. November geschlossen, also gerade einmal 1 Woche danach.


ZeeeM (Beitrag #20) schrieb:

Wenn es dann dazu kommt, dass Sicherheit Geld kostet, dann ist die Entscheidung nicht selten schnell gefallen. Der Schaden muss erst eintreten

:prost


Man muß den Entscheidungsträgern nur mal Analogien zur physischen Welt darlegen.
Gibt es da Außentüren ohne Schlösser?
Sind die abgeschlossen?
Haben alle Fenstergriffe Schlösser und sind abgeschlossen?
Gibt es Zugangsberechtigungen und Kontrollen für bestimmte Unternehmensbereiche?
etc. etc.

Grüße
Roman


[Beitrag von Passat am 09. Dez 2022, 15:54 bearbeitet]
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