SR6006 - kein Ton am Phono-Eingang

Schließ den Plattenspieler mal an einen anderen Hochpegeleingang an.
Ist dann was (sehr leise und fast ohne Bass) zu hören?

ja, ein signal kommt an. nur der phono-eingang gibt keinen laut.

heute habe ich mit der technik-hotline von marantz telefoniert. letzter versuch des komplett-reset hat auch nicht geholfen. damit lautet die diagnose auf defekten phono-vorverstärker.
das schien für den techniker ein sehr seltenes thema zu sein. er meinte, das hatte er noch nicht - trotzdem sei das natürlich auch ein baustein, der kaputt gehen kann...

das gerät ist jetzt zur reparatur weg und ich genieße seit jahren mal wieder übergangsweise den wirklich ebenfalls sehr harmonischen klang meiner betagten analog-kombination hk6100 und saba md292. die fanden heute den weg aus dem kellerschrank zurück in die gute stube;-)

wenn ich den sr6006 zurück habe, gibt's noch eine fehlerbestätigung und hoffentlich funktionsrückmeldung.

vielen dank für euer mitdenken.

gruß,
tori

Klar, kaputt gehen kann immer was, egal wie ungewöhnlich es scheinen mag.

Und auch gut, dass Du noch ein Backup aufbewahrt hast!
Bin gespannt auf die Rückmeldung.

Zwischenstand:

Service-Firma rief letzte Woche an. Kein Fehler. Gerät funktioniert einwandfrei.

Heute beim Händler angekommen. Eigenen Plattenspieler mitgenommen um zu testen. Ergebnis: Mit meinem Plattenspieler kein Ton. Ein anderes verfügbares Gerät spielte einwandfrei.

Gegentest: Mein Plattenspieler an einem anderen modernen Verstärker - ebenfalls kein Ton.

Ratlos. Also doch der Plattenspieler das Problem? Sieht so aus.

Zuhause: Plattenspieler wieder an HK6100 angeschlossen. Funktioniert tadellos. Gleiches an Denon UTP-250.

Erster Schritt: Soll-Werte-Vergleich
Eingangsempfindlichkeit Marantz SR6006: 2,5mV
Eingangsempfindlichkeit HK6100: 2,25mV
Output-Voltage Tonabnehmer: 3,1mV
Danach müsste also alles funktionieren.

Nächster Schritt wird sein, dass ich mit Unterstützung eines Freundes nächste Woche mal die tatsächlichen Spannungen messe - vielleicht ist das ja noch ein Ansatzpunkt.

Hat jemand noch eine weitere Idee?

tori

...Eigenen Plattenspieler mitgenommen um zu testen...

Sehr gute Idee!

In der Tat seltsam, dass der Marantz stumm bleibt.
Wenn der Plattenspieler am Harman und am Denon spielt, brauchst Du nichts zu messen, denn sonst wäre auch hier nichts zu hören.

Letzte Vermutung - ein Stecker an Deinem Plattenspieler, der in der Buchse des Marantz keinen Kontakt findet.
Sind die Originalstecker am Thorens noch dran, oder hat die mal jemand ausgetuscht?
Richtig fest aufgesteckt sind sie?

ja, in der tat schon eines der seltsameren phänomene, das mir bisher untergekommen ist.

das originalkabel ist noch dran - ich bin erstbesitzer von dem guten stück.
an das thema steckerkontakt, kabelbruch etc. habe ich auch schon gedacht - einiges ausprobiert - scheint es jedoch nicht zu sein.

als ingenieur habe ich schon den ehrgeiz, dieses rätsel zu knacken.
bis dahin stehen aktuell - jetzt bitte nicht lachen - mein thorens auf dem hk6100, den ich nun weiter als phono-verstärker benutze und gebe dem sr6006 das signal dann auf einen standard analog-eingang. das geht - elegant ist anders.

so nebeneinander stehend habe ich heute das kabel auch noch ein paar mal hüben wie drüben - auch mal mit einer verlängerung - angesteckt. immer mit dem gleichen ergebnis:-(

also - wer noch ideen hat; ich probiere es gerne aus.

@andre11
zum thema messen... die eingangsimpedanzen und schwellwerte der phono-verstärker sind unterschiedlich. dazu kann ich mir gut vorstellen, dass ein auf digitaltechnik aufgebautes gerät tatsächlich erst bei erreichen des eingangspegels auch "digital" den vorverstärker in gang setzt; das analog-gerät hingegen diesen grenzbereich wesentlich weiter fasst.
persönlich bin ich wirklich mal gespannt auf das signal, das das oszilloskop eines freundes liefern wird. ob da wirklich 3,1mV anliegen. vielleicht kommen wir nächste woche dazu...

gruss,
tori

Nein, die Phonostufen sind analog aufgebaut und werden ggf. nach dieser Stufe digitalisiert, um vom Klangprogramm verarbeitet werden zu können.
Es gibt auch keine Startschwelle, ähnlich einem Stand-By bei z.B. Subwoofern, weil es ja auch leise Töne gibt.
Die Ausgangsspannung Deines Abtasters wird beim Messen entsprechend abweichen, denn die angegebenen 3mV beziehen sich meistens auf ein 1 kHz Signal mit 0 dB.

Eigentlich bleibt nur noch eine Kontaktschwierigkeit übrig.

Was passiert denn, wenn Du mal ein anderes Gerät an den Phonoeingang anschließt?
Hast Du ein mobiles Gerät mit regelbarem Kopfhörerausgang (MP3 Player, Telefon, etc.)?
Versuch das mal mit leise gestelltem Ausgang.
Dann langsam erhöhen.
Zu hören sein müsste dann was (mit entsprechend verbogenem Frequenzgang).
Kaputt gehen kann nix.

Probier mal!

problem gelöst!

@andre11
du warst auf dem richtigen weg.

ich habe nochmal mit einer anderen - neueren - cinch-verlängerung probiert. da hat es funktioniert. dann habe ich mir die stecker mal etwas genauer angeschaut. die originalen am thorens td-180 und die an meiner zunächst verwendeten verlängerung sind an dem mittigen pin etwa 1-1,5 mm kürzer. auf den "ersten" blick fällt das kaum auf.

der sr6006 kann damit jedoch keinen kontakt herstellen. übrigens auch nicht an den anderen - rückwärtigen -cinch-eingangsbuchsen!

vielen dank für die tipps - es hätte anders bestimmt noch eine weile länger gedauert.

gruß
tori