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Mel Gibson: Apocalypto

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peeddy
Inventar
#51 erstellt: 03. Jan 2007, 22:17
Klar,sollst natürlich Deine Meinung haben,nur verstehe ich nicht,was Du meinst mit fanatisch..was soll an seinen Filmen fanatisch sein?Seine Darstellung von Gewalt?Komisch,bei Tarantino finden es alle nur "cool"...

PC fand ich übrigens auch "gut" gemacht,wobei ich bei diesem Film nicht von einem "guten",sondern "sehenswerten" Film sprechen möchte..und überhaupt,wer sagt eigentlich,dass Jesus durch die Römer gekreuzigt wurde..die Kirche?

Ja klar,die haben ja auch nix mit Völkermord in der "neuen" Welt zu tun gehabt..Also bitte,wir waren beide nicht dabei,kann man also diese Interpretation doch durchaus stehen lassen(es gibt ja auch keine eindeutige Überlieferung,die die "Römertheorie" beweist..)

Aber wie Vieles hier: eben ne Glaubensfrage :-)

Mfg
istef
Inventar
#52 erstellt: 03. Jan 2007, 23:12
nein nein...von tarantino war hier nicht die rede. auch nicht davon, was an seinen filmen wahr oder falsch sein soll.

Passion Christi war imho ein fanatisches werk. dies äusserst sich im film nicht unübersehbar. mich hat das ganze projekt, und die idee dahinter gestört. ein fanatischer katholik, der in den USA eigene kirchen baut und aus einer rechtsgerichteten familie stammt dreht einen film über jesus. alleine diese affiche sollte aufhorchen lassen. nicht nur dass er "sein heiligtum" geschickt vermarktet, er impliziert im film auch seine auffassung von gut und böse, und zwar auf eine sehr amateurhafte und primitive art und weise. dies passt für mich einfach nicht zusammen, spiegelt andererseits deutlich die doppelmoral, die hinter extremer religiöser haltung steckt. soviel zu PC.

ich habe natürlich nichts gegen gewalt im film. weder bei gibson, noch bei tarantino. ich muss mir aber nicht unbedingt filme antun, welche beim zuschauer mit möglichst harter und kompromissloser darstellung von gewalt ihre wirkung erzielen. ich ziehe da halt eher die subtile (und damit meist effizientere) darstellung von gewalt vor. ist natürlich nur meine meinung. man darf PC und Apocalypto selbstverständlich gut finden!

der wahre filmemacher ist imho der, der auch ohne effekthascherei wirkungsvolle filme machen kann. in einem gewissen masse mag die gewalt in Apocalypto auch gerechtfertigt sein. ich persönlich hätte halt viel lieber einen aussagekräftigen film über diese filmisch vernachlässigte kultur gesehen. gewaltexzesse interessieren mich da weniger. diese dienen nur dazu, das medium kino in seiner vollen pracht ausreizen zu können und damit auch eine breite zuschauerzahl zu erreichen. ich gebe zu, nach PC etwas voreingenommen zu sein. deshalb will ich mich nicht negativ über einen film auslassen, den ich noch gar nicht gesehen habe. ich äussere nur meinen unmut darüber, dass filme von gewalt und sex leben müssen, damit sie auch die nötige anerkennung finden.

für mich gilt der grundsatz, dass explizite darstellungen jeglicher art einen film nicht tragen, sondern nur als hilfsmittel dienen sollten. das sehe ICH so. das muss nicht die ultimativ gültige maxime des films sein.

aber solange die breite masse dieser art film recht gibt, sollen sie auch ihre existenzberechtigung haben. solche filme können und dürfen imho mit aussagekräftigen filmen mit weniger gewalt co-existieren. ich habe nichts dagegen. sex sells, blood too... Apocalypto mag ein guter film sein, ich weisses nicht. dass gibson seinen erfolgskurs auf bewährte weise fortsetzt, bzw. diesen noch toppen will, spricht aber nicht zwingend für seine vielfältigkeit als regisseur. sein talent ist unbestreitbar. mal sehen was da noch kommen wird.

etwas aus dem zusammenhang rausgerissen, aber diese zwei abschnitte von filmszene.de repräsentieren ziemlich deutlich meine bedenken an diesem film:


Es beschleicht einen viel mehr das Gefühl, dass all diese komplexen Zivilisations-Details Gibson dann doch nicht so wichtig waren. Stattdessen ergötzt er sich in unnötiger Ausführlichkeit an einem Ritual massenhafter Menschenopfer, das in seiner Gesamtheit so dermaßen abscheulich ist, dass man diesem Volk den Untergang geradezu an den Hals wünscht - ein respektvoller Umgang mit einer historischen Hochkultur sieht anders aus, die zivilisatorischen Errungenschaften der Maya sucht man in diesem Film jedenfalls vergeblich.



"Apocalypto" ist genau genommen ein Haufen heißer Luft, der mit epochaler Breite und ganz viel Blut und Brutalität so tut, als würde er eine tiefsinnige Abhandlung über die inhärente menschliche Tendenz zur Selbstvernichtung liefern. Tut er aber nicht. Stattdessen gibt es eine überlange, oft langweilige und erzählerisch sowie inhaltlich sehr dürftige Dschungelhatz, durchtränkt von den dunklen Visionen eines erzgläubigen Christen, der offensichtlich ein paar mal zu oft die Offenbarung des Johannes gelesen hat. Hoffen wir also auf einen Teddybären für Mel, sonst sehen wir den Guten womöglich demnächst an irgendeiner Ecke als verwirrten Straßenprediger, mit einem großen Schild um den Hals auf dem steht: "Das Ende ist nah!".



istef


[Beitrag von istef am 03. Jan 2007, 23:21 bearbeitet]
Pitchi
Ist häufiger hier
#53 erstellt: 04. Jan 2007, 10:03
Vielen dank das du uns erlaubst den Film gut zu finden....das erleichtert mich wirklich ungemein

Aber da du ja immer von DEINER Meinung schreibst....wie wär`s wenn du dir den Film einfach mal anschaust und dir dann deine eigene Meinung bildest, dann mußt du auch keine anderen Zeitschriften oder Internetseiten zitieren
istef
Inventar
#54 erstellt: 04. Jan 2007, 20:23

Vielen dank das du uns erlaubst den Film gut zu finden....


bitte sehr. allzeit bereit für gute taten...




wie wär`s wenn du dir den Film einfach mal anschaust und dir dann deine eigene Meinung bildest


da hast du recht, das werde ich wohl auch früher oder später. aber einen film nicht gesehen zu haben raubt einem nicht das recht, sich über den regisseur, seinen früheren werken oder zum thema gewalt im film allgemein zu äussern. ich habe bewusst auf jegliche kritiken über den inhalt oder machart von Apocalypto verzichtet, da ich den film ja nicht gesehen habe. es ging in meinem text vor allem um gibson, gewalt, seiner art filme zu machen und Passion Christi. dazu brauche ich Apocalypto nicht zwingend gesehen zu haben, da dieser film lediglich die basis für eine meinungsäusserung war. es war keine kritik über dessen inhalt oder machart. hättest du aufmerksam mitgelesen, wäre dein einwand überflüssig...




dann mußt du auch keine anderen Zeitschriften oder Internetseiten zitieren


das hat damit nichts zu tun. sonst hätte ich ausschliesslich zitate genommen um meine meinung zu schildern. die zitate waren nur ergänzungen zu meinen ausführungen und absichtlich am schluss des textes angebracht. einfach um aufzuzeigen, dass es scheinbar auch in (semi-)professionellen kreisen kritische stimmen gibt. du wirst sicherlich auf jede schlechte kritik fünf gute finden. ist auch OK. die zitate umschreiben es einfach kurz und knapp. fand ich treffend. that's it! deswegen sind solche kritiken nicht sakrosant, können aber durchaus unterstützend sein in der eigenen meinungsäusserung. ich habe ja hauptsächlich eigene worte benutzt....

istef
bigolli
Inventar
#55 erstellt: 09. Jan 2007, 14:31
abseits der Diskussion, ob man nun Mel Gibson mag oder nicht, geht es in erster Linie um den Film.

Der Film ist für mich ein typischer Hollywood Film (Verfolgungsjagd/Rache, Gut gegen Böse), wie man ihn halt mit anderer Kulisse schon oft gesehen hat, soweit nichts neues.

Was den Film halt heraushebt, ist die Wahl der alten Maya-Kultur plus Dschungel als Kulisse.
Das wurde recht gut umgesetzt, zudem wurde vom geneigten Publikum , insbesondere in den USA, eine Portion "good-will" erwartet, einen Film mit Untertiteln zu geniessen, hat aber bei "Passion Christi" auch geklappt.

Fazit: nicht schlecht, aber trotz der exotischen Kulisse/historischen Hintergrundes, war der Film nicht so interessant, wie erwartet.

gruss
bigolli
Toni_Tornado
Neuling
#56 erstellt: 01. Sep 2021, 16:25
Weis vielleicht jemad, ob der Film Apocalypto in 4k erscheinen wird. Mel Gibson
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